It Gets Better.

Eigentlich wollte ich nicht mit Ellen DeGeneres anfangen, weil sie mir in diesem Kontext zu sehr als übliche Verdächtige erschien. Aber dann fand ich ihr Video, ihre Art, über die Selbsttötungen schwuler Teenager zu sprechen, so außerordentlich bewegend, dass ich mir keinen besseren Einstieg vorstellen kann:

Things will get easier. People’s minds will change. And you should be alive to see it.

Ellens Video ist Teil einer Aktion, die sich „It Gets Better“ nennt und von dem Sex-Kolumnisten Dan Savage ins Leben gerufen wurde. Den Anstoß gab die Tragödie des 15-jährigen Billy Lucas aus Indiana, der vor wenigen Wochen endlich das tat, wozu ihn seine Mitschüler aufforderten, wenn sie ihn als fag beschimpften: Er nahm sich das Leben. Ein Leser schrieb an Savage, er wünschte sich, er hätte diesem Jungen sagen können, dass die Dinge besser werden.

Savage schreibt:

I had the same reaction: I wish I could have talked to this kid for five minutes. I wish I could have told Billy that it gets better. I wish I could have told him that, however bad things were, however isolated and alone he was, it gets better.

But gay adults aren’t allowed to talk to these kids. Schools and churches don’t bring us in to talk to teenagers who are being bullied. Many of these kids have homophobic parents who believe that they can prevent their gay children from growing up to be gay — or from ever coming out — by depriving them of information, resources, and positive role models.

Why are we waiting for permission to talk to these kids? We have the ability to talk directly to them right now. We don’t have to wait for permission to let them know that it gets better. We can reach these kids.

Savage machte ein Video von sich und seinem Mann, in dem sie darüber sprechen, wie schwar es für sie war, in einer kleinstädtischen oder katholischen Umgebung aufzuwachsen. Die schlichte, mächtige, aus dem Rückblick formulierte Botschaft: It gets better.

Tausende folgten seinem Vorbild, setzten sich vor eine Kamera, erzählten ihre Geschichten und sprachen jungen schwulen, lesbischen oder verwirrten Jugendlichen Mut zu, sich nicht unterkriegen zu lassen, sich Verbündete zu suchen oder wenigstens durchzuhalten: Theologen, ein Australier mit Bart, San Francisco, eine Außenministerin, ein offen schwuler Bischof, ein Hetero mit Hund, ein transsexueller Pornostar, ein Polizist und ein Ex-Marine, prominente Designer, schwule und heterosexuelle Sänger und Joel Burns, ein Abgeordneter in Fort Worth, der seine Geschichte unter Tränen während einer Sitzung des Stadtrates erzählte:

Dem Projekt ist vorgeworfen worden, gefährlich unterambitioniert zu sein, weil es nicht auf die Beseitigung der Ursachen von Diskriminierung zielt, sondern bloß ihre Opfer zum Überleben auffordert. Diese Kritik ist nachvollziehbar, aber sie trifft nicht. Zum einen hat Dan Savage recht, wenn er sagt, dass es zunächst einmal darum geht, akut bedrohten Jugendlichen unmittelbar Hoffnung zu geben und auf Ansprechpartner hinzuweisen. Zum anderen belassen es die Mitwirkenden keineswegs immer bei dem Versprechen, dass es nach der Schule, nach der Pubertät, überhaupt in Zukunft schon besser werden wird. Viele greifen, wie Ellen, den Skandal an, dass die Diskriminierung immer noch zugelassen wird. Dass es ein Klima der Intoleranz gibt, das die Verhöhnung von Schwulen zulässt und fördert.

(Bitte denken Sie sich an dieser Stelle einen Absatz über Oliver Pocher und seine krankhaft wirkende Schwulenwitzelsucht und die Frage, was die für eine Wirkung auf sein pubertierendes Publikum haben mag. Aber ich fand die Filme zu herzzerreißend und herzerwärmend, als dass ich mich im Detail noch beispielhaft mit Pochers Homophobie auseinandersetzen wollte.)

Fast tausend Videos finden sich inzwischen auf der Projektseite, die meisten von irgendwelchen unbekannten Menschen, die ihre persönlichen Geschichten erzählen. Es ist eine machtvolle, bewegende Demonstration und eine Form der Gemeinschaft, die nur dank des Internets möglich ist.

Vor allem die frei in irgendeinem Wohnzimmer oder Hotelraum in die Kamera gesprochenen Statements haben eine erstaunliche Wirkung. Es ist ein sehr emotionales neues Genre, auch und gerade Prominente in dieser ungewöhnlich intimen Situation zu sehen.

Die Filme und Menschen zeigen, wie unterschiedlich Schwule und Lesben sind; wie groß die Vielfalt jenseits der langsam schwächer werdenden, aber immer noch vorhandenen medialen Klischees ist. Sie zeigen andererseits aber auch, was uns miteinander verbindet: dieses Gefühl als Kind, als Jugendlicher, nicht dazuzugehören, anders zu sein; diese Erfahrung des (unterschiedlich schmerzhaften) Coming Outs.

150 Replies to “It Gets Better.”

  1. Ich schätze, zu sehen, wie viele „ganz normale“ Erwachsene diese Probleme hatten, ist gerade für die Leute Quäler eine interessante Botschaft.

  2. Ich glaube, der Ursprung des Slogans „It gets better“ in diesem Zusammenhang ist ein Interview von Michael Moore mit Trey Parker (South Park). Das ist schon einige Jahre her, aber ich erinnere mich, als wär es gestern gewesen, wie sehr ich bei dieser Aussage genickt habe. Das hat so unglaublich gut getan.

  3. Zitat: Aber so unwahrscheinlich es klingt: In dem Moment, in dem Lorielle diese Cocktails trank, verlor sie nicht, sondern gewann an Würde..

    Und diese Würde vom Schmutz krankmachender Verhältnisse zu befreien, ist Teil der Aufgabe eines jeden Journalisten.

  4. Nachtrag zu #5, bevor mich jemand steinigt: Ja, das war eher allgemein zu Ausgrenzung als speziell zu Homosexualität, ich halte es trotzdem für den Ursprung des Slogans, und gerade wegen seiner allgemeinen Auslegungsmöglichkeit für einen der großen Interviewschätze der letzten Jahre.

  5. Man muss als Jugendlicher nicht schwul sein um so gemobbt zu werden, dass man sich umbringen will. Hochbegabt sein reicht auch.

  6. @15: Vermutlich weil sich hier nicht so viele gemobbte Homosexuelle Jugendliche umbringen? Oder, falls doch, es (noch?) nicht so an die Öffentlichkeit gelangt ist..

  7. Danke.

    Wenn andere davon berichten, wie großartig die Zeit als Jugendlicher war, was sie da gemacht haben und so weiter, dann komme ich mir oft wie von einem anderen Stern vor. Ich möchte meine Jugend nicht noch einmal durchleben, sie war schrecklich, ich hatte entsetzliche Schmerzen dabei mich selber zu verstehen und hatte dabei zu wenig Bezugspersonen, mit denen ich diese Gefühle teilen konnte.

    Anfeindungen durch andere habe ich kaum erlebt, aber ich war auch nicht schwul. Meine wenigen homoerotischen Gefühle werden sich kaum mit dem vergleichen lassen, was auf andere da niederprasselt. Deswegen habe ich auch nur eine vage Ahnung, wie viel härter es da manche (wenn auch zum Glück nicht alle) trifft.

    Ich kann aber sehr gut dieses Glücksgefühl teilen, wenn ich auf meine schon etliche Jahre zurückliegende Jugend zurückblicke und sehe, wie viel besser es in meinem Leben geworden ist. Es wurde bei mir besser und ich weiß auch bei anderen werden die Dinge besser werden.

    Die Jugend wird für manche – und hier ist die sexuelle Orientierung nur ein Aspekt – stets eine problematische Zeit sein. Ich will aber daran mitarbeiten, dass es Jugendlichen in unserer Welt nicht noch schwerer gemacht. Hierzu gehört für mich insbesondere, dass mehr Jugendliche verstehen, dass es bei unterschiedlichen sexuellen Orientierungen OK ist, dass man sich anders als andere fühlt, dass man deswegen aber in keiner Weise einen schlechteren Ausblick auf das Leben haben braucht. Es wird besser.

    Deswegen Danke für den Hinweis auf dieses Projekt in diesem Beitrag von Dir, Stefan.

  8. Und in Australien ist ein Wombat in seiner Wohnhöhle an Altersschwäche gestorben… Broder hat völlig recht, wenn er dich für einen Gutmenschen hält. Gut gemacht und gut gemeint sind in der Tat zwei verschiedene Dinge.

  9. Als Stefan Raab neulich den Deutschen Comedypreis entgegennahm, meinte er übrigens folgendes:

    „Ich bin einer der wenigen in Deutschland, der noch Schwulenwitze machen darf. Ich war selbst mal schwul… bis mir die Ärzte geholfen haben.“

  10. Dieses Problem hat m.E. nicht direkt etwas mit Homosexualität zu tun. Um in der Schule nicht akzeptiert und systematisch gemobbt zu werden, reicht es meist aus, in irgendeiner Weise „anders“ zu sein als die „Norm“. Ob es sich dabei um die sexuelle Orientierung, die soziale (Stichwort: „Markenklamottenzwang“) oder ethnische Herkunft, Behinderungen oder einfach nur ein auffälliges Aussehen handelt, ist da oftmals völlig egal.

    Ich halte es generell für ein großes Problem, dass Mobbing und Ausgrenzung an Schulen kaum thematisiert und teilweise sogar verharmlost wird. Wer als Kind oder Jugendlicher Opfer von lang anhaltendem, systematischem Mobbing wurde, kriegt in jedem Falle ein Trauma ab, das ihn unter Umständen sein Leben lang beeinträchtigen wird, auch wenn er sich nicht das Leben nimmt oder „Amok“ läuft.

    Plädoyers für mehr Toleranz an Schulen laufen andererseits aber zwangsläufig ins Leere, solange Politik und Medien mit Aktionen wie der gerade aktuellen, unsäglichen „Integrationsdebatte“ eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass es sich bei dummer Intoleranz um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt. Daher sind in der Zwischenzeit gerade Aktionen wie „it gets better“ sehr begrüßenswert und sollten nach Möglichkeit ihre Zielgruppe erweitern – ein gesamtgesellschaftlicher Gesinnungswandel braucht sehr viel Zeit, so lange kann man gemobbte, oft völlig verzweifelte Jugendliche mit ihren für Außenstehende oftmals vom Ausmaß her nicht ansatzweise nachvollziehbaren Problemen nicht einfach alleine lassen. Vorwürfe, sie würden sich nicht um die Ursache der Probleme kümmern, muten mir insofern geradezu zynisch an.

  11. Ich finde das Projekt einfach großartig und bin froh, dass es mittlerweile nicht nur in den USA die mediale Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient.

    @15 schaden würde eine deutsche Variante sicher nicht, bei uns ist in Sachen Homophobie/Mobbing definitiv auch nicht alles in Butter…

    ABER: von den erschreckenden Ausmaßen, die der öffentlich zelebrierte Homo-Hass (Evangelikale/ Tea-Party-Bewegung) in den USA mittlerweile angenommen hat, sind wir dann doch noch ein ganzes Stück weit entfernt. Denke/hoffe ich zumindest mal.
    Wer in einem derartig vergifteten politischen und gesellschaftlichen Klima aufwächst, für den ist das Mobbing in der Schule wahrscheinlich nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, nachdem ihm vorher schon von Familie, Kirche, Republikanern & Fox News eingeimpft wurde, dass Homosexuelle sündiger Abschaum sind.

    Schaut euch mal auf der Website von „The Daily Show“ mit Jon Stewart die Videos unter dem tag „gay/homosexuality“ an. Danach wundert´s einen echt nicht mehr, warum sich die betreffenden Teenager erhängt, erschossen oder von ner Brücke gestürzt haben..Einfach nur unfassbar und traurig.

  12. Plädoyers für mehr Toleranz an Schulen laufen andererseits aber zwangsläufig ins Leere, solange Politik und Medien mit Aktionen wie der gerade aktuellen, unsäglichen „Integrationsdebatte” eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass es sich bei dummer Intoleranz um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt.

    Ich finde, man könnte ja schonmal bei den Eltern oder gar den Schülern selbst anfangen. Mir kommt es vor, als gäbe es eine Tendenz, die Menschen aus ihrer Individual-Verantwortung zu lassen. Mißbrauchen Schüler Schüler, kommt eine Suada an gesamt-gesellschaftlichen Erklärungsmustern, ohne dass mal jemand auf die Idee kommt, die Jungen am Kragen zu packen und kräftig durchzuschütteln…

  13. @Linus (31): Ich finde es gibt eine Tendenz, bei anderen Leuten anzufangen und nicht bei sich selber. Jeder sollte als erstes bei sich selber anfangen und selber etwas tun; Vorschläge wie andere anders mit anderen umgehen sollten sind leichter gesagt und bringen viel weniger.

  14. @Pinopank,ich denke das die Diskriminierenden also ausführer einfach nur angst vor dem unbekannten haben.Da heranwachsende sich erst noch finden müssen,noch keine feste Persönlichkeit ausgebildet haben bricht leider nur zu häufig sogar der Angstbeisser durch.Es bräuchte halt mehr von den Menschen dievor Mopping nicht die Augen verschliessen.Die sich trauen gegen die Masse die ja selber vor lauter Angst mitmachen den Mund aufzumachen.

  15. Ich bin schwul. Gerne schwul, glücklich schwul. Und erinnere mich gut an die Zeit, als ICH 15 war. Aufgewachsen in einem antiautoritären Künstlerhaushalt in Nordfriesland an der Westküste, nahe der Grenze zu Dänemark, damals verhaftet in dem Wahn, dass ich wahrscheinlich der einzige schwule und unglückliche Jugendliche der Nation war, war dies mein tägliches Mantra: „Irgendwann wird das alles besser!“

    Zwar wurde ich nicht gemobbt, nicht ausgegrenzt, nicht verstossen, aber der feste Glaube daran, dass sich meine Situation irgendwann „bessern“ würde liess mich freudig in die Zukunft blicken.

    Und siehe da: Es wurde besser :-)

    Im Herzen fühle ich mit allen heutigen 15jährigen verzweifelten Schwulen irgendwo auf diesem Planeten und hoffe, dass sie alle dieses Projekt sehen können.

  16. Ja, mehr Toleranz ist dringend nötig. Der Deutsche ist ja immer so, alles genau normen und festlegen zu wollen. In den USA hängt es vom Bundesstaat ab, macherorts ist es schlimmer als hier, mancherorts aber auch deutlich besser.

    Wobei es völlig egal ist, um was es dabei geht. Mobbing, Ausgrenzen, Schikanen sind immer Mist. Wer mobben will, findet immer einen Grund, weil jemand zu intelligent ist, zu doof, schwul, oder eben gerade nicht schwul (auch schon vorgekommen). Ich wurde an der Schule in einem Jahr gleichzeitig als Popper, als Punk und als Spießer beschimpft. Das empfand ich dann irgendwie als Ehre ;-) aber es gab auch weniger Witziges. Wichtig ist deshalb auch: Nicht weggucken. Zum Mobben gehört immer auch eine schwigende Mehrheit. Sonst erledigt sich das ganz schnell.

    Leider bekommt man hierzulande sofort ein „Du hast wohl nix andres im Kopp“ an denselben geschmissen, wenn man für mehr Toleranz plädiert. Oder der Mob (oder Chef) denkt, man handle im Eigeninteresse.

    Stefan Raab? Ist nun mal jemand, der sich gern auf Kosten anderer „amüsiert“. Mir nicht symphatisch.

    Aber trotzdem: Es wird besser. :-)

  17. Ich bin mir sicher, dass die o.g. Situation in Deutschland lange nicht so schlimm ist wie in Amerika, da wir diesen extremen Dogmatismus nicht (mehr) haben. Man kann inzwischen auch in der katholischen Provinz als homosexuelles Paar gut zusammenleben.

    Dennoch gibt es auch in Deutschland nach wie vor Diskriminierung von Homosexuellen, das ist leider ganz alltäglich. Von einer Gleichstellung sind wir noch weit entfernt, aber das gilt aber auch für viele, viele andere Bereiche (siehe z.B. Frauen in Führungspositionen). Mehr Toleranz ist notwendig.

    Trotzdem dürfen wir Deutschen uns m.E. durchaus auch mal auf die Schulter klopfen und sagen: Hey, hier sind wir schon einen guten Schritt voran gekommen.

  18. Selbst heterosexuelle Jugendliche in Deutschland bräuchten mal so eine Aktion. Durchhalten ist das einzige was hilft, wenn man irgendwie besonders ist. Besonders…? Na dicker, doofer, schlauer, dümmer, talentierter, untalentierter, egal. Einfach anders. Das reicht schon, um richtig gut gemobbt zu werden. Wenn sich einer an einem Baum aufhängt, dann fällt das niemandem auf. Aber manche Gemobbten leiten ihre Aggression nicht nach innen, sondern nach außen – bis zum Amoklauf. Dann ist aber das Internet schuld, oder die Ballerspiele, oder im Zweifel der Täter allein. Was ihn dazu gebracht hat, und warum Amokläufe fast immer in Schulen, aber fast nie in Bibliotheken, Schwimmbädern oder Discos stattfinden, danach fragt niemand.

    Aber es ist genau so wie in den 1000 Filmen: Es wird besser. Wenn man erstmal aus der Situation raus, volljährig und Herr seiner Entscheidungen beim sozialen Umfeld ist.

  19. Danke für dieses Video.

    Mich trifft es besonders: Ich war selbst mal einer von denen, die „gegen Schwule“ waren, und ich schäme mich in Grund und Boden dafür. Aber das ist vielleicht auch eine wichtige Botschaft: Selbst einzelne können „besser“ werden, können einsehen, können verstehen.

  20. Wie kommt es eigentlich, daß Kinder und Jugendliche ohne etwas verbrochen zu haben, ohne Prozess über viele Jahre in eine geschlossene Anstalt (Schule) eingesperrt werden dürfen, wo sie von ihren Mithäftlingen (Mitschülern) nach belieben gequält werden dürfen, während die Wärter (Lehrer) dabei wegsehen?

    War da nicht was von wegen Menschenrechten, Folterverbot usw.?

    Während der Schulzeit offenbar alles außer Kraft gesetzt… so habe ich meine Schulzeit jedenfalls erlebt.

  21. … und genau deswegen bin ich so unglaublich dankbar dafür, dass es das Internet gibt: weil heute jeder einsame Jugendliche mit ein paar Klicks feststellen kann, dass er gar nicht wirklich allein ist, weil der Jugendliche ganz schnell rausfindet, dass da draußen Tausende, Millionen Menschen seine Eigenarten teilen. Ich bin ganz sicher kein übertreibener Fortschrittsanhänger, aber gerade in Bezug auf die Muffigkeit der Provinz kann ich gar nicht anders als in dieses (möglicherweise naive) „It gets better“ einzustimmen.

  22. Vielleicht ist es hier nicht ganz so schlimm wie in den USA. Es ist aber offenbar schlimm genug, daß die Selbstmordrate unserer schwulen und lesbischen Jugendlichen um das Vierfache über dem Alterdurchschnitt liegt.

    Vielleicht fehlt uns ja nur eine ausreichend berühmte Brücke, von der sie springen können, damit sie danach auch einen Artikel im Spiegel kriegen… :-/

  23. @28 Elsbeth Reinhardt:

    Na, da haben wir uns jetzt aber mal mächtig selber auf die Schulter geklopft, weil wir ja so geil tough sind, nicht wahr? Nehmen sie sich aber doch in diesem Moment des persönlichen Triumphs nochmal kurz Zeit um folgendes zu reflektieren: In einer Reihe stehen 4 Jugendliche, die durch Selbstmord gestorben sind, und ein Wombat der an Altersschwäche starb. Welches Element gehört nicht in diese Gruppe?

  24. Was für eine wunderbare Idee. Vielen Dank für den Hinweis auf diese tolle Projekt, wenn nur einem einzigen damit Mut gemacht werden kann hat es sich schon gelohnt.

  25. @Pit

    Ja, es ist eine wunderbare Idee, die auch wunderbar umgesetzt wurde.

    Den Rest des Beitrags verbuche ich mal unter „Phrasen, die ich nicht mehr hören und lesen mag“. Die englische Version davon wurde auch im letztens hier diskutierten ONION TV-Video gedroschen.

  26. Ralf, das wusste ich nicht und ist sehr, sehr schlimm – danke für die Information, ich werde sie weitergeben.

  27. bei raab hoff ich, dass er das ironisch meinte.
    jedenfalls hab ich das vor der glotze hockend so verstanden.
    es gibt ja zum glueck auch witze, die sich auf die homophoben dieser welt stuerzen.

    das projekt finde ich uebrigens toll, aber ich trau mir so eine ansprache nicht zu. da sollten vermutlich am besten erfahrene leutchens vorsprechen, nich so jungspunde wie ich.

  28. In diesem Zusammenhang finde ich die WDR-Dokumentation „Schwule Sau! Der neue Hass auf Homosexuelle“ von Christina Zühlke (bei YouTube in fünf Teilen anzuschauen http://www.youtube.com/results?search_query=Schwule+Sau+Der+neue+Hass+auf+Homosexuelle ) und auch ihre Nachfolgegeschichte „Schwul im Sauerland“ (bei YouTube in zwei Teilen http://www.youtube.com/results?search_query=Schwul+im+Sauerland ) sehenswert. Nicht nur, weil hier über die zunehmende Homophobie gesprochen wird und sie ein Gesicht bekommt, sondern auch, weil die Geschichte von Kevin zeigt, dass sich in den Köpfen – vielleicht – etwas verändern kann. Die Nachfolgegeschichte deutet dies zumindest an. Nebenbei sind beide Filme eine Beweis dafür, wie wichtig diese Art von TV-Dokumentation sein kann.

  29. „Dem Projekt ist vorgeworfen worden, gefährlich unterambitioniert zu sein, weil es nicht auf die Beseitigung der Ursachen von Diskriminierung zielt, sondern bloß ihre Opfer zum Überleben auffordert.“ sorry, aber ich halte diese kritik trotzdem für sehr berechtigt (ist mir so als erstes auch eingefallen, als ich die videos bei nerdcore gesehen habe) und finde, sie ist auch nicht so einfach vom tisch zu wischen.
    it gets better? mag ja für viele zutreffen. leider nicht für alle.

  30. Ja, dieses Problem ist auf unsere Schulen konzentriert. Ja, es trifft nicht nur Schwule (und Lesben). Nein, es sind nicht nur Mitschüler, die mobben, sondern immer wieder auch Lehrer.

    Was uns großflächig fehlt, ist eine Kultur der Ermutigung, der Bestärkung und Bestätigung. Stattdessen haben wir das Runtermachen und Aussortieren institutionalisiert. Respekt im Sinne von „den Anderen einfach anders sein lassen“ ist unbekannt. „Be yourself“ kennen wir höchstens als Parfümwerbung oder Stadtmarketing.

    Mag sein, daß das alles nichts Neues ist. Zu meiner Schulzeit gab es das, und davor natürlich auch, womöglich noch ausgeprägter. Es ist aber einer modernen Gesellschaft unwürdig, dies nicht ändern zu wollen.

  31. @slowtiger

    Ich denke NICHT, dass es sich um ein Schulproblem handelt. Es handelt sich um ein Problem, dass verstärkt in einem Alter auftritt, in dem Schule nun einmal ein zentraler Aspekt des Lebens ist.

    Das Problem tritt aber auch anderswo auf: im Sportverein, an der Ausbilungsstelle, am Arbeitsplatz, in der Freizeit.

    Es stimmt: Wer sich Homophobie entgegenstellt, der bekommt in bestimmten Kreisen reflexartig ein „Schwul oder was?“ zurück. Das muss man aushalten können, und das wiederum bedarf einer gefestigten Persönlichkeit. Ich selbst hatte die lange genug nicht, um das zu wissen.

    So lange es in der Öffentlichkeit normaler ist, über Pochers und anderer Schwulenwitzchen zu lachen als sich dagegenzustellen, so lange wird es junge und/oder unsichere Menschen geben, die leiden.

  32. Raab schießt mit Sicherheit des öfteren übers Ziel hinaus und seine Witze sind mitunter auch mehr als grenzwertig. Prinzipiell finde ich aber, dass man auch über Schwule und Lesben Witze reißen darf, sofern sie gut sind. Pupertäre Witzeleien à la Pocher demaskieren aber dann eher den Witzereißenden. Wer z.B. „Frau Westerwelle“ sagt, noch dazu in einem Kontext, in dem es noch nicht mal um die sexuelle Orientierung des Außenministers geht, ist einfach nur pupertär und peinlich. Da offenbart sich dann schon auch eine gewisse innere Haltung gegenüber Homosexuellen (und gegenüber Frauen, aber das ist noch mal ne andere Diskussion).

    Die Aktion ist absolut zu begrüßen. Ich erinnere mich auch an die oben erwähnte Szene mit Michael Moore und mein zustimmendes inneres Nicken dabei. Es wird wirklich besser. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass Mobbingopfer (egal ob schwul oder nicht) später tatsächlich auch mehr Probleme als Erwachsene haben (z.B. was psychische Erkrankungen angeht) als Menschen, die diese Erfahrung nicht machen mussten. Deswegen muss bereits an den Schulen viel mehr getan werden.

  33. Was für ein richtiger Mann und eingedenk des texanischen Umfeldes und nicht nur deshalb: You are as strong as a man can be, Joel Burns, and I look forward to shaking your hand one fine day somewhere on your campaign trail.

  34. @ Elsbeth Reinhardt (#25): Und wenn schon. Gut, die Aktion ist nicht perfekt. Gut, die Videos bekämpfen nicht die Diskriminierung, das Mobbing. Aber wenn eines der Videos auch nur ein paar wenigen Jugendlichen hilft, eine als ausweglos erlebte Situation zu überleben („überleben“ hier im Sinne von „sich nicht aus Scham/Schmerz/Perspektivlosigkeit selbst töten“) hat sich die Aktion doch schon gelohnt. Und die Aussicht, dass die Aktion was bringt, wird größer, je mehr Leute davon wissen. Dafür nimmt man auch gern in Kauf, von Elsbeth Reinhardt und Henryk M. Broder als Gutmensch beschimpft zu werden.

    Wer selbst homophob ist oder die klassische Die-sollen-sich-einfach-nicht-so-anstellen-Linie fährt („Uns hat damals auch niemand gefragt, wie wir uns fühlen.“), kann dafür natürlich kein Verständnis aufbringen. Und wenn niemand mehr wegen seiner sexuellen Orientierung, seiner Hautfarbe, Sprache, Kultur usw. benachteiligt, gehänselt, gemobbt und in den Selbstmord getrieben wird, spende ich auch gern was für Ihre Wombats.

  35. Pochers Homophobie ist mit nichten ein tatsächlicher Mangel seiner Persönlichkeit sondern prägendes Bild seiner Religion. Wer über eine längere Zeit mit Zeugen Jehovas zusammengearbeitet hat, weiß um die Problematik :)

  36. It get’s better…

    Diese Kampagne geistert durch das Internet sie ist so herzergreifend, dass ich mich ihr auch nicht verschließen möchte. Es handelt sich hierbei um ein Projekt das auf die “Bullying-Epedemie” an amerikanischen Schulen aufmerksam machen wil…

  37. @P.R.

    Und einer Religion UNKRITISCH anzugehören, die Homophobie predigt, und diese Homophobie zum Teil des eigenen Standpunkts zu machen ist KEIN Mangel seiner Persönlichkeit?

    Das sehe ich anders.

  38. Es ist eine wirkliche gute Aktion. Auch wenn es vielleicht einige Kritikpunkte geben mag, es ist immerhin ein Anfang. Es gibt ja
    Interessenvertretungen und Vereinigungen, die für die Anerkennung/ Gleichberechtigung von Homosexuellen kämpfen. Bislang – so jedenfalls (meine rein persönliche) Wahrnehmung – ging und geht es dabei vordergründig um „erwachsene“ Homosexuelle (ich fühle mich merkwürdig bei dem Ausdruck „erwachsene Homosexuelle“, aber ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll). Die Problematik, dass Jugendliche von diesen Vereinen/Interessenvertretungen ferngehalten werden, wurde ja in dem Beitrag erwähnt. Es wäre wirklich begrüssenwert, wenn es eine „Anlaufstelle“, eine Jugendvereinigung, vielleicht ein Ableger eines bestehendes Vereins gäbe (ich weiß der Vergleich ist daneben, aber ich meine so etwas wie die „Jugendorganisationen“ der deutschen Parteien, wie z.B. die „Jusos“, Junge Union“ etc.) Die Hemmschwelle mit Gleichaltrigen zu sprechen, die die gleichen Probleme & Sorgen haben/durchleben mussten, ist vielleicht niedriger.

    Noch etwas zu dem O. Pocher Absatz: Ich weiß nicht, ob es bei allen schon angekommen ist, aber Pocher hat seine besten Zeiten hinter sich. Wer das nicht glaubt sollte mal einen Blick auf die Einschaltquoten von Pochers Sendung auf Sat1 werfen. Pocher sendet praktisch unter „Ausschluss der Öffentlichkeit“. Die paar hundertausend Zuschauer sind nicht der Rede wert. Von der „werberelevanten“ Gruppe braucht man da gar nicht sprechen:
    Die hat Freitagabend etwas Besseres vor.
    Man kann ihn wegen der ihm attestierten „Schwulenwitzsucht“ kritisieren, aber ich weiß nicht von welchem „pubertierenden“ Publikum die Rede ist. Gerade das „pubertierende Publikum“
    guckt sich Pochers Show seit seinem Wechsel zu Sat1 doch
    kaum an. Zumindest ergibt sich dieses Bild, wenn man sich
    die Einschaltquoten von Pochers Show anschaut.
    Mit anderen Worten: Soll Herr Pocher seine Schwulenwitzchen machen. Es guckt ihm dabei sowieso keiner zu. Er ist in letzter
    Zeit medial so irrelevant geworden, dass er mittlerweile allenfalls als „Witzvorlage“ dient, wenn den Kollegen aus der „deutschen Comedyszene“ sonst nicht einfällt.
    (Bevor hier wieder jemand irgendwie irgendwas in den falschen Hals bekommt: Es war Herr Niggemeier, der beim Wechsel von J.B. Kerner zu Sat1 meinte, dass Sat1 „irgendein Sender“ sei, also nicht von wirklicher Relevanz sei. Und plötzlich ist Pocher mit seiner Show auf Sat1, die im Schnitt nicht mal von einer Million Menschen angeschaut wird, „relevant“?)

  39. Unabhängig von der relevanz dieses Themas, finde ich es aber auch immer wieder traurig, wie an allen Ecken immer mehr der Finger gehoben wird, weil etwas nicht 100% korrekt ist.

    Meiner Ansicht nach sollte es in einer gesunden Gesellschaft kein Problem sein, über alles Witze machen zu dürfen. Da mag bei jedem die Schmerzgrenze wo anders liegen, aber sei es über Schwule, Blondinen, NS-Zeit, Behinderte oder „nur“ die Bayern – irgendeine Gruppierung kommt und hebt den Finger, weil es – und das stimmt ja auch – in irgend einer Hinsicht nicht korrekt ist. In so einer Situtation liegt das Problem aber weit tiefer – erst, wer über sich selbst lachen kann, ist wahrlich souverän.

    Und das mir keiner Unterstellt, damit Mobbing rechtfertigen zu wollen. Meine Schulzeit ist noch nicht lange her und ich kann mit Bestimmtheit sagen dass sehr wohl jeder Schüler ganz genau merkt, ob der Gegenüber darübe lachen kann oder nicht. Und gerade in letzterem Fall wird weiter gemacht, da fängt der „Spaß“ für andere an. Genau hier braucht es mehr Verantwortungsgefühl, hier ist der Punkt, an dem Erziehungstechnisch bzw. Meinungsbildend angesetzt werden muss. Nicht, dass „Witzemachen“ verbieten, sondern den Umgang miteinander zu verbessern.

  40. @ 71 zrekal:
    Sie haben recht, denn es ist AUCH eine Form von Diskriminerung, die jeweilige „Randgruppe“ (was für ein schreckliches Wort!) mit pseudo-vereinnahmenden Samthandschuhen anzufassen und sich zu verbieten, Witze über sie zu machen.
    Allerdings bedarf es mehr als „Souveränität“, um über sich selber lachen zu können. Und manche Witze von manchen Personen über manche Themen verbieten sich dann leider doch von selbst.

  41. Gerade was Schwulen-/Moslem-/Juden-/…-Witze betrifft, macht es einen ganz großen Unterschied, wer sie macht, bzw warum. Auf Kosten einer als wehrlos und minderwertig eingestuften Minderheit? Oder unter Mitmenschen, unter Gleichen? Wo Pocher&Co stehen, ist da glaube ich eindeutig.Und wo Dirk Bach&Co stehen auch. Der Ton macht nun einmal die Musik.

  42. @Linus
    Disziplin und Strafe sind leider keine Allheilmittel, mit der man jedes Fehlverhalten ungeachtet seiner meist komplexen Ursachen beheben könnte. Man kann nicht ernsthaft von seinen Kindern erwarten, dass sie tolerant und respektvoll mit anderen umgehen, wenn man ihnen selber im Alltag etwas ganz anderes vorlebt. Jeder Mensch wird zwangsläufig von seiner Umwelt geprägt – das ist kein Wegdiskutieren individueller Verantwortung, sondern eine simple Erkenntnis aus der Psychologie.

    Damit sich jugendliche Täter ändern können, muss ihnen erstmal wirklich klar werden, was sie da eigtl tun und was sie damit anrichten – auch da tragen Aktionen wie „it gets better“ ihren Teil dazu bei. Es wäre dabei aber sehr wünschenswert, wenn auch auf gesellschaftlicher Ebene ein Problembewusstsein entstehen und nicht auch noch (gar nicht mal so unterschwellig) das Bild vermittelt werden würde, es sei legitim, auf unterstem Niveau gegen Minderheiten zu hetzen. Jeder einzelne von uns trägt durch sein Denken und Handeln dazu bei, wie in dieser Gesellschaft miteinander umgegangen wird – alle Verantwortung auf diejenigen abzuwälzen, die konkret zu Tätern werden, ist m.E. zu kurzsichtig.

  43. @65
    Ich weiß nicht ob der Glaube an etwas als ein Mangel angesehen werden kann. Ich persönlich kann auch nicht verstehen, wie man kein Schweinefleisch essen oder aufgrund der Aussage des spritiuellen „Führers“ auf Kondome verzichten kann. Ob, gerade bei zweiteren, die eindeutige Dummheit aus Religion zum Mangel wird müssen andere beantworten.

  44. @71 Und da isses wieder, das Totschlagargument PC. Nein, es geht nicht darum, ob Schwulenwitze „korrekt“ sind. Sie sind herzlos.
    Ich hör immer „ach so, man *muss* ja jetzt X sagen“. Verbunden mit einem Augenrollen, damit der eigene Opferstatus auch richtig schön rüber kommt. Nein, wie ist es aber auch *anstrengend*, nicht mehr Neger und Schwuchtel sagen zu können!
    Es darf jeder sagen was er mag. Und ich darf den Leuten eben dann sagen, dass sie herzlose Arschlöcher sind. Ist doch fair, oder? Ich meine, wo kämen wir denn da hin, wenn man nicht mehr jeden beleidigen dürfte? Das wär doch wirklich zu politisch korrekt.

  45. @Squeedly

    Damit sich jugendliche Täter ändern können, muss ihnen erstmal wirklich klar werden, was sie da eigtl tun und was sie damit anrichten

    Mit „Am Kragen packen“ meinte ich auch nur in zweiter Linie die Diszplinierung als solche. Jugendliche abstrahieren nicht, Jugendliche wissen nichts vom kategorischen Imperativ, Jugendliche können sich nicht in andere hineinversetzen. Das müssen sie auch nicht. Schon gar nicht, wenn ihre Umgebung das in keinster Weise vorlebt. Natürlich sind Kinder und Jugendliche immer das Produkt ihrer unmittelbaren Umwelt. Und zumindest mit den Eltern gehört ein ernstes Wort gesprochen. Aber eben nicht nur. Zum Mobben, Mißbrauchen und Vergewaltigen (siehe Ferienfreizeit Ameland) gehört ein bißchen mehr als ne verkorkste Erziehung und eine nicht liebende Umwelt. Nicht jeder wird zum Arschloch. Genauso wie nicht jeder, der Ballerspiele spielt, Amok läuft.

    Ich würde auch im gleichen Atemzug auch davor warnen, Menschen wie Tim K. oder Robert S. mit den Mobbing-Opfern, um die es in diesem Beitrag geht, in einen Topf zu werfen. Bei den beiden handelt es sich wohl eher um gefühlte Kränkungen, verbunden mit der desillusionierenden Erkenntnis, dass die Welt nicht auf sie gewartet hat. Das tut weh, klar, das sind womöglich legitime Erklärungsansätze, aber Arschlöcher waren sie trotzdem.

    Und ich glaube nicht, dass es dann hilft, jugendliche Täter lieb an der Hand zu nehmen und einen Erlebnisurlaub in Rocky Mountains abzuhalten und parallel darüber zu debattieren, wie man RTL beibringen kann, bessere Rollenbilder in die Welt zu setzen. Eins in die Fresse ist da noch das Höflichste, was mir dazu einfällt. Das kann manchmal dabei helfen, zu realisieren, dass man da doch mehrere Schritte zu weit gegangen ist. Man muss Respekt vor anderen nicht nur beigebracht kriegen, ein paar Kleinigkeiten kann man sich auch selber denken. Wenn man das denn will.

  46. Umso mehr kann ich dann das hier unterschreiben:

    Jeder einzelne von uns trägt durch sein Denken und Handeln dazu bei, wie in dieser Gesellschaft miteinander umgegangen wird

  47. @Linus: Empathie lernen Kinder ungefähr ab drei Jahren. Der achtjährige Sohn meiner Nachbarin hat mal ein kaputtes Entenei gefunden, es sah noch intakt aus, war aber leicht aufgeschlagen und etwas ausgelaufen. Als er sah, wie die Entenmama das kaputte Ei versuchte, wieder ins Nest zurückzurollen, sagte er: „Mama, das ist das Traurigste, das ich je gesehen habe.“ Also: Selbstverständlich können Jugendliche sich in andere hineinversetzen, man muss es ihnen halt vorleben. Daneben sind es oft gerade diejenigen Kinder, die regelmäßig „eins in die Fresse“ kriegen, die andere Kinder mobben oder auf andere Weise gewalttätig werden. Stopsignale kann man wahrlich auch anders setzen.

  48. @Inga

    Wenn ich der Berichterstattung über die Mißbrauchsfälle auf Ameland glauben darf, handelt es sich dort bei den Tätern explizit nicht um solche aus sogenannten Problemfamilien, die regelmäßig eins in die Fresse kriegen. Da hat es mit der Weitergabe der Empathie doch auf anderem Wege gehapert. Bei solchen Kindern kommt man dann auch mit guten Worten und Appellen an die Vernunft nicht besonders weit. Da muss man Grenzen setzen. Ganz klare.

    Ich bekomme das nicht in den Kopf, wie z.B. die Münchner S-Bahn-Schläger einfach mal so, völlig ohne Sinn, jemanden tottreten (wobei, wie kann man das mit Sinn tun?). Da kann ich noch so viele Erklärungsansätze in der Umwelt suchen, ich bleibe trotzdem auch bei den Tätern selber hängen, die ich zur Verantwortung gezogen sehen will. Das ist das, was mir in solchen Zusammenhängen manchmal zu kurz kommt. Vor lauter gesellschaftlicher Analyse den einzelnen und seine individuelle Verantwortung außen vor zu lassen…

  49. @zrekal

    Wie bittesehr soll ein 14jähriger, der gerade vollauf beschäftigt ist, damit klarzukommen, daß er selbst einer von „denen“ ist, mit den dämlichen Schwulenwitzen irgendwelcher B-Promis und den ständigen Lästereien und verächtlichen Sprüchen in seiner Umgebung „souverän“ umgehen?

    Aber keine Sorge, der wird schon mitlachen. Wahrscheinlich sogar am lautesten. Damit niemand was merkt und er zum Spott nicht noch Schläge und Tritte einstecken muß.

    Und wenn er das alles nicht mehr aushält, dann wirft er sich im Zweifelsfall ganz souverän vor den nächsten Zug.

    Ralf

  50. @Linus: Dass Gewalt (psychisch oder physisch) in der Erziehung schädlich ist, ist unter Fachleuten unumstritten. Und dass sie nur in „Problemfamilien“ vorkomme, ist eine Fehleinschätzung Deinerseits.

  51. @Inga

    Da herrscht weitestgehend Einigkeit, glaube ich. Dass „unser Kind ist eben was ganz was besonderes, lass ma laufen“ auch nicht gerade zielführend ist, dürfte aber ebenso klar sein.

  52. @82: Wie, das deutsche Fernsehen hat einen schlechten Einfluß auf unsere Jugend? Das ist ja mal eine ganz neue Erkentnis – mal ganz ernst gefragt, warum schaut er sie sich denn überhaupt an? Sind die Sendungen für einen anderen 14-jährigen weniger schädlich?

    Was einem im normalen Fernsehen vorgelebt wird ist assozial – das betrifft alle Jugendlichen. Und ich kann mir gut vorstellen das Mobbing durch die „Erziehung“ des Fernsehens nicht gerade wenig unterstützt wird – ja, ich halte dieses Fernsehen für nicht gesund für 14-Jährige und halte darum auch nichts von einem Fernseher im Kinder/Jugendzimmer – das hat aber nichts speziell mit der sexuellen Ausrichtung zu tun.

    Hier sei auch die Frage gestellt, ob es anderen Kindern wirklich leichter geht? Meinst du, die Probleme – die von ausen betrachtet immer sehr klein erscheinen – eines Hetero wären in irgendeiner weiße für ihn selbst – und darauf kommt es an – kleiner?

    Man mag einwerfen, dass es Schwule aufgrund dessen mehr gemobbt werden. Vielleicht, ich weiß es nicht. Dann ist es eben eine Vorlage. Bestätigen kann ich es nicht, in meinem Umfeld war das immer ein bestimmtes „Opfer“ – wenn er dann auch noch schwul war mag das ein gefundenes Fressen sein, aber wenn jemand anderes Schwul war egal oder sogar cool (Mädchen fandens sowieso toll) – wenn man will – und das will man – findet man beim Opfer alle Gründe zum Mobbing, notfalls werden sie erfunden.

    Was schließe ich daraus? Will man solche Suizidvorfälle vermeiden hat das in erster Linie nichts mit Homophopbie zu tun – und eine Beschränkung hierrauf kann ich nicht nachvollziehen.

  53. @26:

    Japp dieser Raab-Witz ist mir auch übel aufgestossen. Unglaublich wie scheiße der war. Wurde aber leider nicht zur Kenntnis genommen. Weiß der Raab nicht, welche gefährlichen Vorurteile er damit bedient? Mein Respekt vor ihm habe ich seit dem auf jeden Fall verloren.

  54. @zrekal

    Nix mit Homophobie zu tun… Schon klar.

    Und die Tatsache, daß die Selbstmordrate unter schwulen und lesbischen Jugendlichen viermal höher ist, als bei ihren Altersgenossen, kommt halt nur daher, daß diese Weicheier einfach keinen richtigen Sinn für Humor haben.

    So richtig?

  55. @Ralf

    Wenn ich zrekal richtig verstanden habe, meint er, dass die Ursachen des Mobbings auf Täterseite nicht primär was mit Homophobie zu tun haben, sondern vielschichtige Ursachen. Für die Opfer macht das allerdings keinen Unterschied.

    Ob man sich jetzt bei den Tätern die Mühe geben sollte, ihnen zu erklären, dass es voll nicht ok ist, Schwule zu unterdrücken oder ihnen lieber gleich eintrichtert, dass jegliche Form der Unterdrückung scheiße ist, vermag ich da nicht zu entscheiden.

  56. Natürlich sind diese Videos unglaublich bewegend (und bringen in mir Erinnerungen an Angstgefühle hoch, die ich seit 20 Jahren nicht mehr habe) und natürlich ist das Projekt klasse, wenn es auch nur einem Jugendlichen Mut macht. Aber es löst eben nicht das eigentliche Problem, es sagt: haltet durch. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich (und Amerikaner noch viel mehr als wir in Deutschland), dass alles, was wir diesen Jugendlichen zu sagen haben ist: haltet durch, es wird besser? Hat die Gesellschaft da nicht ganz fundamental versagt? Diese Jugendlichen haben ein Recht auf Glück jetzt und hier! (Sorry für den pathetischen Ausdruck.) Diese Kampagne ist eine Krücke, eine wichtige und notwendige Krücke, aber das wir diese Krücke brauchen, um Jugendlichen Mut zu machen, das ihr Leben später lebenswert wird, das wir ihnen ihr Leben nicht jetzt und hier lebenswert gestalten können, das macht mich unglaublich wütend.

  57. Auch etwas, was ich immer mehr vermisse: Unterschiedliche Meinungen stehen lassen zu können, ohne den anderen als assozial, sicherlich rechtsradikal oder sonst was dastehen zu lassen – bitte was hat dein Text mit meinem zu tun?

    Was soll dieser Schwachsinn über „Weicheier“? Oder ist alles, was nicht vollkommen Ihrer momentanen (ich gehe mal davon aus, dass Sie sich das Recht vorbehalten ihre Meinungen auch ändern zu können, ich tue das) Meinung entspricht, automatisch das ekligste was es gibt?

    Und zurück zum Thema: Das die Rate viel höher liegt überrascht nicht – ist es doch wie schon erwähnt, eine hervorragende Vorlage. Die Rate wird wohl auch bei Kindern aus armen Familien, körperlich Schwachen und allen anderen nicht dem Durchschnitt gleichen, höher liegen.

    Wenn wir jetzt dafür sorgen, das Mobbing bzgl. Homosexualität derart in „Verruf“ gebracht wird, dass es Niemand, der nicht seinen Ruf komplett ruinieren will, wagt (und sei es das Witze machen) – dann hat sich genau was geändert? Dann hat sich genau was verbessert? Wird dadurch irgend einem Jugendlichen in seiner Einstellung, in seiner Persönlichkeit geholfen? Kommt daraus die Einsicht: Ach, Mobbing ist ja böse und kann Menschen das Leben kosten?

    Nein, deswegen stört mich das Fingerheben, sobald jemand einen schlechten Witz macht – weil es nicht hilft, weil es nicht das Problem beseitigt, es allenfalls verlagern kann – solange nicht das generelle Verständnis über Mobbing verändert wird, wird sich auch an der Situation, bzw. den Menschen nichts ändern – selbst, wenn es in ein paar Jahren vielleicht niemand mehr wagen würde, jemanden wegen seiner Homosexualität zu mobben – keine Angst, als Jugendlicher ist man kreativ genug für die nächsten 500 Jahre immer wieder einen neuen Grund zu finden.

  58. @Linus #77

    Jugendliche abstrahieren nicht, Jugendliche wissen nichts vom kategorischen Imperativ, Jugendliche können sich nicht in andere hineinversetzen.

    Und Erwachsene verallgemeinern nicht.

    Zum Mobben, Mißbrauchen und Vergewaltigen (siehe Ferienfreizeit Ameland) gehört ein bißchen mehr als ne verkorkste Erziehung und eine nicht liebende Umwelt.

    Nämlich? Wenn es ja nicht aus der Umwelt kommt, kann es ja nur noch von innen kommen. Von wo denn genau? Vielleicht aus dem Zellkern?

    Ich habe mal Für Sie ein paar Ihrer Sätze zusammengestellt. Sehen Sie es als Feature:

    Bei solchen Kindern kommt man dann auch mit guten Worten und Appellen an die Vernunft nicht besonders weit.

    Eins in die Fresse ist da noch das Höflichste, was mir dazu einfällt.

    Das tut weh, klar, das sind womöglich legitime Erklärungsansätze, aber Arschlöcher waren sie trotzdem.

    Umso mehr kann ich dann das hier unterschreiben:

    Jeder einzelne von uns trägt durch sein Denken und Handeln dazu bei, wie in dieser Gesellschaft miteinander umgegangen wird

    Das kann manchmal dabei helfen, zu realisieren, dass man da doch mehrere Schritte zu weit gegangen ist. Man muss Respekt vor anderen nicht nur beigebracht kriegen, ein paar Kleinigkeiten kann man sich auch selber denken. Wenn man das denn will.

    Jo, und wenn man das denn kann. Aber auf Sie hat die Welt gewartet.

  59. @VonFernseher

    Ham Sie grad nix anderes zu tun? Oder wollen Sie hier den Besserwisser vom Dienst spielen? Lesen heißt nicht nur l-e-s-e-n, sondern vielleicht auch mal verstehen, was denn da wohl gemeint sein könnte.

    Oder wollen Sie gar abstreiten, dass trotz Umwelt, Fernsehen wat weiß ich der einzelne immer noch selbst verantwortlich ist für das, was er tut? Ich wette, die Nazis ham alle auch ne schwere Kindheit gehabt.

  60. @ zrekal (#89): Du hast recht, Mobber finden immer einen Grund. Denen reicht es bei genügend bösem Willen schon, dass kein Grund vorhanden ist, um jemanden zum Ziel ihrer Aufmerksamkeit zu machen. Deswegen greift es zu kurz, sich beim Kampf gegen das Mobbing nur auf eine bestimmte Opfergruppe zu konzentrieren. Dem gemobbten Hochbegabten/Behinderten/Schwarzen/Was-auch-immer hilft es ja nicht, wenn man ihm sagt: „Sorry, die Schwulen sind derzeit übler dran, um Euch kümmern wir uns, wenn wir die Schwulen gerettet haben“.

    Ich denke, dass Mobbing grundsätzlich von übel ist, egal wer wen aus welchen (echten oder vorgeschobenen) Gründen mobbt. Das ist ein leider überall vorhandenes Problem. Alle Schichten und demographischen Kategorien sind betroffen – als Opfer und als Täter.

    Dass nun Schwule überdurchschnittlich oft Opfer von Mobbing werden, ändert nichts daran, dass es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Ich finde es aber naheliegend, zunächst mal an den Ecken zu kämpfen, an denen es am dringendsten ist, also etwa bei den Schwulen, die ja tatsächlich eine überdurchschnittliche Selbstmordrate haben.

    Nichtsdestoweniger ist das Projekt „It gets better“ sicher nicht nur für Schwule wichtig. Ich denke, dass der gemeinsame Nenner eher das Gemobbtwerden/-wordensein ist, nicht so sehr das Schwulsein. Ich würde deshalb auch nicht nur bei Schwulen dafür werben, sondern überall.

    Das Ziel darf nicht einfach sein, dass Schwule nicht mehr gemobbt werden, sondern dass niemand mehr gemobbt wird, egal wer er ist. Das ist natürlich eine Utopie – der Mensch ist leider im Wesentlichen ein egoistisches Arschloch – aber die Tatsache, dass es einen Haufen ausgesprochen menschenfreundlicher, anständiger und hochgradig sozialisierter Menschen gibt, lässt hoffen, dass man das Problem wenn nicht endgültig lösen so doch wenigstens einigermaßen eindämmen kann. Oder so ähnlich.

  61. @Linus
    Erleuchten Sie mich! Was ist denn mit

    Eins in die Fresse ist da noch das Höflichste, was mir dazu einfällt.

    gemeint?

    Ob alle Nazis eine schwere Kindheit hatten? Bestimmt nicht. Aber irgendwo scheint ja was schiefgelaufen zu sein (wo ist das Phrasenschwein?). Und auch der kleine Adolf wurde nicht als Arschloch geboren. Der kam noch nicht mal direkt aus dem Schoß der Hölle. Sondern mitten aus seiner Gesellschaft.

    Ich weiß auch nicht, wo genau Sie in meinem Kommentar lesen, man sollte Täter nicht zur Rechenschaft ziehen. Ja, jeder trägt die Verantwortung für seine Taten, aber nicht jeder hat die nötige Verantwortlichkeit. Die lässt ihn seine Umwelt entwickeln – oder auch nicht. Jeremias Gotthelf, G. E. Lessing, Sigmund Freud und Karl Marx bilden.
    Das gesellschaftliche Sein bestimmt das gesellschaftliche Bewusstsein. Auch Ihres.

  62. Mein Mitleid hält sich arg in Grenzen. Gerade bei Homosexuellen.
    Ihnen geht es (gerade hierzulande) noch viel zu gut.

    Und Niggemeier besitzt keinerlei Selbstreflexion, sonst würde er so einen Artikel nicht schreiben. Ginge es um Hebephilie hätte er in dasselbe Horn geblasen wie die Homophoben.
    Aber Homosexuelle halten sie auch für etwas besseres. Umso besser das ihnen entsprechend begegnet wird.

    Mag es mir persönlich eigentlich auch völlig egal sein ob andere Furries, Schwul, Ausländer (ich bin übrigens selbst einer) oder sonstiges sind … ich freue mich auch weiterhin über jede Form von Diskriminierung. Niemandem braucht es besser zu gehen als mir.

    Solche Reaktionen bringen mich höchstens zum schmunzeln.

    Ausserdem ist ein ehrlicher Umgang miteinander doch etwas schönes. Selbst wenn es bedeutet, uns am Ende alle gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Wenigstens haben wir alle unsere Gruppen denen wir uns dabei zugehörig fühlen können.

  63. „Sie zeigen andererseits aber auch, was uns miteinander verbindet: dieses Gefühl als Kind, als Jugendlicher, nicht dazuzugehören, anders zu sein; diese Erfahrung des (unterschiedlich schmerzhaften) Coming Outs.“

    Wieso uns? :-)

    Nein, super Text mit null Redundanz wie immer!

  64. @ Tunguska (#94): Hebe-/Pädophile vergreifen sich an Unmündigen, Homosexuelle haben Sex mit mündigen Menschen. Sehen Sie den Unterschied? Sie dürfen Homosexuelle immer noch abscheulich finden, aber Ihr Vergleich ist völlig daneben.

    Ansonsten: Niemandem braucht es besser zu gehen als mir. Ok, schaffen wir doch einfach die Menschheit ab (Kästner hat da mal ein Gedicht drüber geschrieben, oder war es Tucholsky?). Dann ist der ganze Jammer vorbei und die Kakerlaken und Keith Richard haben endlich Ruhe auf dem Planeten…

  65. @VonFernSeher

    Nö, niemand wird als Arschloch geboren. Aber Arschlöcher sind, wenn Sie Schwule mobben, gleichatrigen Colaflaschen rektal einführen, S-Bahn Fahrer zu Tode treten, auch als Arschlöcher zu behandeln. Auch wenn sie minderjährig sind. Mir werden die Umstände ein bißchen zu überbetont, das riecht dann immer gerne nach „den einzelnen aus seiner Verantwortung entlassen, weil er ist ja nur ein Opfer seiner Umwelt.“ Und über die Verantwortung jedes einzelnen für ein menschlichen Miteinanander müssen wir, können wir nicht streiten. Aber bitte was heißt das im Konkreten? Wenn der Sohnemann von der Freizeit kommt und man feststellt, der hatte sein Gehirn daheim vergessen? Fahr ich mit dem in die weite Welt und zeig ihm, wie schön die Vielfalt des Lebens ist und dass er doch bitte aufhören sich mittelbar letztendlich selbst zu geißen, ne, oder zeig ich ihm ganz klar, wo die Grenzen sind?

    Ich gebe zu, „Eins in die Fresse“ ist nicht sehr differenziert. Aber ein Resultat der Fassungslosigkeit, wenn man sieht, wie scheißegalig manche durchs Leben rennen. Und da zählen dann auch keine Ausreden mehr. So nachvollziehbar sie auch sein mögen. Wenn ich alles verstehe und nachvollziehen kann und aus anderer Perspektive alles auch irgendwie Sinn macht, kann ich nicht mehr handeln und klar Position beziehen.

  66. @gnaddrig (#96): Es war Kästner.
    Der war der Meinung, dass, (in ein Ge)dicht gedrängt, die ganze Menschheit in ein Loch von einem Kubikkilometer in den Alpen zu versenken, möglich sei. Vielleicht bräuchts heute zwei. Der Welt wärs einerlei.

  67. Vielleicht ist Tunguska ja mal ein Meteorit auf den Kopf geknallt, es gibt da ja so Geschichten. Na, aber Hauptsache mal wieder eine Gelgenheit haben der Welt zu zeigen was für ein harter Zyniker man doch ist. Wäre ja auch Schade, wenn man nach jahrelangem Auf-die-Fresse-kriegen nicht über das Leid anderer schmunzeln könnte. Denn sonst wäre man ja ein Opfer, und jeder weiß ja, dass Opfer voll schwul sind.

  68. @Linus
    Wenn Sie es für am wahrscheinlichsten halten, Jugendliche wie Tim K. würden „Amok laufen“, in erster Linie weil sie sowas wie ein „Arschloch-Gen“ hätten, sich irgendwie missverstanden fühlen, ohne dass es dazu einen tatsächlichen Anlass geben würde, und Computerspiele dabei möglicherweise auch eine Rolle spielen würden, kann ich nur den Kopf schütteln.

    Mörderischer Hass entsteht nicht aus einer Art Laune oder Einbildung heraus und ist auch kein angeborenes Wesensmerkmal, sondern staut sich über viele Jahre hinweg auf und eskaliert schlimmstenfalls irgendwann auf extreme Weise. Selbstmörder und „Amokläufer“ werden definitiv nicht geboren, sie werden gemacht.

    Folgender Leserbrief gewährt einen erschütternden Einblick in das Seelenleben eines Mobbingopfers, dessen Amoklauf nur durch einen glücklichen Zufall verhindert wurde:
    http://www.maniac.de/amoklauf

    Zur Empathiefähigkeit von Kindern und der Tatsache, dass Gewalt und (vor allem seelische) Vernachlässigung an Kindern nicht an bestimmte Gesellschaftsschichten gebunden ist, hat Inga bereits alles gesagt. Man kommt auch bei Taten, die einen im ersten Moment fassungslos zurücklassen, nicht umhin, sie ernsthaft zu hinterfragen, wenn man an einer wirklichen Problemlösung interessiert ist… es ist niemandem damit geholfen, Täter einfach als eine Art unerklärliche „Monster“ abzustempeln.

  69. @Linus

    Und genau da liegt die Differenz. Ich bin sachlich nicht davon überzeugt, dass irgendjemand etwas davon hat Täter als Arschlöcher zu behandeln. Außer etwas Genugtuung. So schwer es fallen mag. Ich mache auch keine Täter zu Opfern, aber ich kann einen Täter nur rehabilitieren, wenn ich mir Gedanken darum mache, was in zum Täter gemacht hat und wieder machen kann.
    Konkret heißt das, dass Sie Ihrem Sohnemann auf jeden Fall Grenzen aufzeigen sollten, aber bitte die, wo die Freiheit des anderen beginnt und nicht die Ihrer erzieherischen Mittel. Und gerne auch mit Polemik, das verstehen Jugendliche und das können Sie ja auch beachtlich. Wenn Sie aber nach der Ferienfreizeit feststellen, dass Ihr Sohnemann beim Aufstehen das Hirn unters Kopfkissen legt, dann hilft es darüber nachzudenken, ob Sie im die „Vielfalt des Lebens“ in der weiten Welt nicht besser früher einmal gezeigt hätten, als Sie noch entscheiden konnten, ob er sein Hirn mit aus dem Haus nimmt. Punkt. Neuer Absatz.

    Ausreden, die man nachvollziehen kann, sind keine Ausreden, sondern Umstände. Und weder Sie noch ich werden wohl je in die Gefahr kommen alles verstehen und nachvollziehen zu können. Gleichwohl kann man es ja mal ganz wagemutig drauf anlegen. Der Teil, der bei mir dann ankommt, darf gerne mein Handeln und meine Positionierung beeinflussen.
    Und wenn aus der Perspektive des anderen alles auch irgendwie Sinn macht, ist das eine Erkenntnis. Und der Rückschluss von der Erkenntnis aus der des anderen auf die eigene Perspektive heißt Reflexion.

  70. @Squeedly

    Ähm, mit Verlaub, Sie mißverstehen. Ich machs aber auch leicht. Nein, Amokläufer, Mobber, Schwulenhasser u.ä. haben kein Arschloch-Gen. Aber können wir uns darauf einigen, dass das Arschlöcher sind? Und dann können wir uns darüber unterhalten, was sie dazu macht. Und an die Problemlösung gehen. Die dabei so denkbar einfach ist. Und doch so schwer. Bildung, Bildung, Bildung. Und nicht nur klassische, sondern vor allem soziale Intellligenz. Und sich selbst an die Nase fassen und mit Respekt und Demut durch die Welt laufen.

    Ich meine das ernst, wenn ich sage, dass wir uns gerne über die tiefern Ursachen von Faschismus unterhalten können, gar müssen, um auch im kleinen schon anfangen zu können. Das ändert aber nichts daran, dass die Entscheidung zum pöbeln, mobben, treten, morden immer noch der Einzelne fällt und nicht seine Umwelt. Es sei denn, man möchte alle homophoben, rassistischen Menschen für krank erklären, die völlig unmündig sind. Das würde aber wenig helfen. Im Gegenteil, damit macht man es sich (und den Tätern) zu leicht. Ich konnte ja nicht anders, ich bin halt scheiße aufgewachsen, da mußte ich ja zwangsläufig jemanden tottreten. Nein! Das ist kein Determininismus. Nicht jedes Opfer von Gewalt wird selbst gewalttätigt, nicht jeder Mißbrauchte mißbraucht selbst, nicht jeder Gemobbte läuft Amok.

  71. @Linus #104

    Wir sind, scheint’s, hier nicht wirklich weit auseinander. Können wir uns auch noch darauf einigen, dass die Opfer, die nicht zu Tätern wurden, etwas aus ihrer Umwelt erfahren haben müssen, dass sie ihren Beschluss ins Positive fassten? So etwas kann unter Umständen ja auch eine negative Konfrontation gewesen sein. Auf Deutsch: Ich glaube, es ist nachhaltig schlecht, jemanden ein Arschloch zu nennen, aber hilfreich, ihm zu zeigen, dass er sich wie eines verhält.

  72. @Linus
    Selbstverständlich bedingen Konditionierungen eine gewisse Determination – nur eben nicht so linear und einfach vorhersagbar, wie Sie das meinen. Dafür sind Menschen und die Umstände, in denen sie leben, einfach viel zu komplex. Aber Menschen sind weit stärker durch ihre Konditionierungen gesteuert, als es den meisten bewusst ist. Zu dem Thema gab es mal eine gute Doku im ZDF mit dem Titel „Illusion der Freiheit“, die auf neueren Forschungserkenntnissen basiert. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass das christlich-religiöse Konzept des freien Willens, der nahezu unantastbar über allem steht, in dieser Form wissenschaftlich schon seit einer Weile nicht mehr haltbar ist. Falls Sie Interesse an der Doku haben, diese aber in der Mediathek nicht mehr aufrufbar sein sollte, suchen Sie einfach auf YouTube danach, dort ist sie mal häppchenweise hochgeladen worden.

    Sie sollten mich aber nicht dahingehend missverstehen, dass ich der Ansicht wäre, es sollte aus diesen Gründen keine strafrechtlichen Konsequenzen für Verfehlungen geben – aber diese sollten immer der Resozialisierung dienen, nicht der Befriedigung von Rachegelüsten. VonFernSeher beschreibt es eigtl ganz gut, dass das Problem weniger eine Frage von „Arschloch sein“, sondern von „arschlochmäßigem Verhalten“ ist, für das es immer Gründe und hoffentlich auch Lösungen gibt.

    Zum Abschluß noch eine Frage – wie würden Sie den Verfasser des verlinkten Leserbriefes einstufen? Ist das etwa auch ein Arschloch, weil er ja fest vorhatte, einen Amoklauf (der im Grunde eher ein erweiterter Selbstmord gewesen wäre, wie aus dem Brief hervorgeht) zu starten? Das nur zur Verdeutlichung, dass derartige Schubladen keinen Sinn machen.

  73. Vielleicht ‚ändert‘ die Aktion nichts an der bestehenden Situation. Die Teilnehmer sind größtenteils aber auch nicht in Positionen, in denen sie viel ändern könnten.
    Darum finde ich es gut, dass sie wenigstens auf die eine Art ihren jungen Leidensgenossen Mut machen können.
    Denn welches 16-jährige Arschloch (und ja, auch ich halte Jugendliche, die nur aus Bosheit/ Herdentrieb/ Ego-Problemen beim Mobbing mitmachen für schlechte Menschen. Nicht alle Mobber sind Missbrauchsopfer, die täglich geschlagen werden. Es gibt auch tatsächlich böse Menschen) kümmert sich denn darum, ob ich ‚alte Frau‘ Toleranz vorlebe?

    Grenzen setzen ist natürlich toll. Aber wie? Gewalt ist keine endgültige Lösung, hilft aber bei vielen Mobbern tatsächlich aus Sicht des Opfers, weil sie einen selbst dann eher in Ruhe lassen. Man kann 4 Jugendliche, die sich zusammengerottet haben, um „dem Arsch da vorn“ mal so richtig einzuheizen nicht Toleranz und Mitgefühl andiskutieren. Als Sofortmaßnahme für die Opfer unterstütze ich – mit Bauchweh – die Gewalt.
    Der langfristige Ansatz ist was für Eltern und Lehrer. Ich wünschte, es gäbe in jeder Schule überwachte Schutzräume für Mobbingopfer. Oder Gehege für die Täter.

    Danke, Stefan, für den Hinweis auf diese Aktion.

  74. Die meisten Menschen haben einfach Angst vor dem, was anders ist. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche bereits früh lernen, dass es nun mal verschiedene Menschen gibt. Menschen mit blonden Haaren, mit roten, mit braunen, Menschen mit dunkler Haut, mit heller Haut, Frauen mit Ehemännern, Frauen mit Ehefrauen usw.

    Es ist schön zu sehen, dass die kleine Schwester (4) meiner Verlobten so aufwächst. Ich kenne sie, seit sie ein Baby ist und für sie ist es total normal, dass ihre eine Schwester einen Freund hat und ihre andere eine Freundin. Wenn sie mit Puppen spielt, hat sie sogar zwei Barbies, die wie ich und meine Freundin heißen. Sowas zu sehen, ist toll. Es wäre nur viel toller, wenn sowas mitlerweile in mehr Familien Alltag wäre.

    Finde diese Aktion wirklich toll!

  75. @26 Dr. Sheldon Cooper;@33 H.M. Voynich:

    Raabs Witz finde ich tatsächlich lustig. Um ihn zu verstehen, muss man nämlich erstmal akzeptieren, dass Homosexualität keine Krankheit ist, sondern normal. Insofern ist das ein Witz kein Witz über Schwule, sondern über Vorurteile gegenüber Schwulen.

  76. @Earonn

    Vielleicht sollten wir die Grenzen erst einmal den Meinungsmachern und „Vorbildern“ setzen, die den Mobbern und Hetzern die vermeintliche Legitimation für ihr Tun liefern: den Pfaffen, die weiterhin ungestraft verkünden dürfen, daß Schwule abartig sind, den Politikern, die ihnen weiterhin die ihnen – als Menschen wie allen anderen auch – zustehenden Rechte verweigern und so allen klarmachen, daß Schwule eben immer noch Bürger zweiter Klasse sind, den Bushidos und Konsorten, die in ihrem Reden und Singen weiterhin ungestraft Schwule verhöhnen dürfen.

    Ich fürchte, ohne die längst überfällige Aufnahme des Merkmals sexuelle Identität in Artikel 3 des Grundgesetzes wird sich nicht viel ändern.

    Erst wenn wirklich gleiche Rechte geschaffen sind und man die Hetzer und Haßprediger kaltstellen kann, sind wir einen ersten Schritt weiter. Mir ist auch klar, daß das nicht die alleinige Lösung ist, aber was hilft es, einen Brand zu bekämpfen, wenn man nicht erst einmal die Brandstifter davon abhält, weiter zu zündeln?

  77. Von Wegen Witze über Schwule/Lesben etc. machen: die meisten (und besten) Witze über Schwule habe ich vor Jahren von Hape Kerkeling in seinem Programm gehört.

  78. Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrütet warum die Gesellschaft tickt wie sie tickt.
    Ich bin zu dem Schluss gekommen das der Großteil der Menschen nicht in der Lage ist sich selbst zu reflektieren.
    Würden die Menschen das tun, so würde sie an Stellen in ihrem Geiste vorbeikommen, der ihnen Neuland zeigt.
    Das würde zwangsläufig zu mehr Toleranz führen da man sich „aufeinmal“ mit ganz anderen Themen/geistigen Abläufen identifizieren kann.
    Aber es gibt eine hohe Angstschwelle weiter zu gehen und sich auf sich selbst zu verlassen, ohne Vorgaben/Vorbild.
    Wenn dazu kommt das eine Gesellschaft immer paranoider gemacht wird – gute Nacht.

    Habt Mut zu eurem Bauchgefühl!

    Danke für diesen Artikel.

  79. >@ H.M.Voynich (#102): Ja und? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Pssscht…. Niggemeier weiss es noch nicht; aber sein ganzes Leben war eine Farce. Man hat ihn auf subtile Art und Weise dazu gebracht diesen Blog hier zu gründen, um dann andere Gutmenschen anzulocken. Dadurch sollte bewirkt werden, dass sie alle in diesem eingezäunten Bereich hier herumt(r)ollen können und andere nicht belästigen.
    Leider ging das Experiment daneben, und wie man sieht bewegen sie sich dennoch weiterhin durch das gesamte Interwebz.

    Vielleicht … muss man sie nur ausreichend markieren… *mit dickem, schwarzem Edding „ignoranter Gutmensch“ auf gnaddrigs Stirn schreib*

    Worauf der andere User hinauswollte:
    Es spielt keine Rolle ob jemand moralisch fragwürdiges Verhalten an den Tag legt oder nicht.
    Er wird sowieso diskriminiert. Sie sind ja der lebende Beweis vor Ort Beweis.

    Auf wikifehlia werden beispielsweise Leute gebanned die sich als pädophil outen würden. Unter anderem mit der Begründung sie könnten sich ja dort an Kinder ranmachen (in der wikipedia!).
    Oder vergleichen sie die Artikel auf wikipedia über Pädophilie und Homosexualität. Es ist nichts weiter als Propaganda.

    Homosexualität und Pädophilie sind sich sehr ähnlich. Beides hat biologische Ursachen und ist nicht veränderbar. Beide Neigungen widersprechen dem Fortpflanzungsprinzip. Trotzdem wird Pädophilie als Geisteskrankheit dargestellt und Homosexualität als „sexuelle Ausrichtung“. Es gab gute Gründe wieso Homosexualität von der WHO als Krankheit eingestuft wurde ~ und dies wurde später aus politischen Gründen revidiert.
    Biologie kennt jedoch keine Ideologie. Und die Lügen dieser Leute sind daher leicht durchschaubar.

    „Homos können nichts dafür das sie so sind bla“ ~ können das Pädophile ? O_o
    „Homosexuelle Tiere kümmern sich besser um den Nachwuchs; deshalb hat die Natur sie beibehalten, darin liegt ihr nutzen in der Natur, fanden Wissenschaftler heraus“ (zu finden auf einer Seite eines deutschen Schwulenverbandes) ~ weil etwas existiert, hat es zwangsläufig einen nutzen ? „Worin liegt dann der nutzen von Pädophilie ?“, möchte man ihnen zurufen…

    Nein …. Homos sollte man nur zuhören, wenn man Lust hat auf eine Mischung aus Gejammer, Pseudowissenschaft, und verzweifelte Ausrufe (welche einem eher zu einem ironischen Grinsen verhelfen).
    Und gnaddrig:
    Schau doch mal in den Spiegel und sage drei mal laut: „Straffreie Pädophile haben es besser als Homosexuelle“ ~ und versuche dabei das eigene ironische Grinsen so sehr wie möglich vermeiden.
    Gut … ich gehöre nicht zu dieser Gruppe, und daher kann es mir eigentlich egal sein. Aber diese dümmliche Gutmenschenignoranz, bei der man mit zweierlei Maß misst, ärgert mich dann doch sehr.

    Und schön, das sie minderjährige Jugendliche kollektiv für unmündig erklären (inklusive ihren Eltern die Freiheit absprechen selbst zu entscheiden was sie tun dürfen und was nicht). Wieso dürfen sie dann überhaupt Sex haben, wenn sie so unmündig sind ?
    Wenigstens sind sie hier mit ihresgleichen in guter Gesellschaft.
    Die Gesetzeslage sieht übrigens so aus, das 14jährige durchaus Sex haben dürfen mit wem sie wollen, sofern ihre Eltern ihr dies gestatten (bzw. nicht belegen inwiefern die jeweilige Beziehung schädlich ist). Das Gesetz scheint ausnahmsweise weiter zu sein als sie. Soviel Rationalität überrascht mich auch.

    Aber ich sehe mich so langsam doch dazu geneigt auf das Knöpfchen zu drücken welches diesen blog terminiert und unser Experiment damit beendet. Ich warte nur noch auf den Anruf des Innenministeriums.

    Im übrigen… jemand meinte hier ich sei ein Satiriker. Zunächst dachte ich, dies wäre aggresiver Sarkasmus, aber ich verstehe inzwischen das die Aufforderung „sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, der Ehrlichkeit halber“ doch von manchen als Satire verstanden werden könnte.
    Ich möchte hiermit klarstellen, das dem nicht so ist.

  80. @Tunguska
    Auch wenn Sie das vielleicht nicht verstehen: Wenn ein Schwuler einen anderen Mann vergewaltigt, sollte man auch den ins Gefängnis und dann in Therapie stecken. 10,9,8…Aber ich…7…muss schneller schreiben…4…sonst hat das Innen…1…ministeriu

  81. Ich weiß eigentlich, dass man auf so einen Schwachsinn, wie er von Tunguska abgesondert wird, nicht eingehen sollte. Wie heisst es so schön: Lass dich nicht auf Diskussionen mit Idioten ein. Erst zeihen sie dich auf ihr Niveau herunter und besiegen dich dort dann mit ihrer Erfahrung. Wegen der Haltlosigkeit der Argumentation lasse ich es aber einfach mal darauf ankommen…

    Der Vergleich Pädophilie/Homosexualität verbietet sich ja eigentlich schon dadurch, dass ersteres nie aber letzteres immer einvernehmlich geschieht. Wie blind muss man sein, um diesen Unterschied nicht zu bemerken? Oder, wahrscheinlich näher an der Realität: Wie ignorant muss man sein, um diesen Unterschied bewusst auszuklammern?

    Und dann muss auch noch die ehrwürdige Biologie herhalten, um dumpfe Hetze zu rechtfertigen. Widerspruch zum Fortpflanzungsprinzip, dass ich nicht lache. Wie ist das, geht es den Paaren, die verhüten, ebenfalls (gerade hierzulande) noch viel zu gut? Und den Menschen, die masturbieren? Und denen, die Oralverkehr haben? Anscheinend ja, denen geht es allen noch viel zu gut, sie haben Spaß an Sex. Und es braucht ja schließlich niemandem besser zu gehen als Tunguska.

    Ich hätte diesen verbalen Auswurf eigentlich nicht mit einer Entgegnung würdigen sollen, aber jemand könnte auf die Idee kommen, dass die Argumentation Tunguskas auch nur im Entferntesten mit Intelligenz zu tun hat.
    Ich möchte hiermit klarstellen, dass dem nicht so ist.

  82. es liegt wohl an uns, solch ein Projekt bekannter zu machen.
    Mit Erleubnis, werde ich es auch unter meinen Freunden und auf meinem Blog (auf port.) veröffentlichen. Vielleicht schaffen wir es so, dass mehr Länder/Menschen mitmachen?

  83. @Olly #121
    Ich glaube, dass Sie das Richtige meinen, aber das Falsche schreiben. Es geht doch nicht um die Einvernehmlichkeit, denn auch Schwule können Vergewaltiger sein (Schwule können sogar auf Kinder stehen) und Kinder in sexuelle Handlungen mit Pädophilen einwilligen.

    Entscheidend ist doch aber, dass ausgeübte Pädophilie gesellschaftlich nicht akzeptiert werden darf, da sie einen Menschen zum Opfer macht.

    Im Weiteren über die Sinnhaftigkeit von Tunguskas Äußerung zu reden ist aber wirklich müßig.

  84. […] verweist auf eine Aktion in Amerika, die jungen Männer Mut machen soll, in feindlicher Umgebung nicht zu kapitulieren. Insbesondere sollen sie nicht den Freitod wählen, wenn sie gemobbt werden. Dank Internet sollen […]

  85. Ich bin zwei Jahre in der Schule gemobbt worden und hatte mir am Ende fest vorgenommen, mich umzubringen. Dass ich den geplanten Termin dann doch verstreichen ließ, war eher Zufall. Hätte ich damals schon die Konsequenz gehabt, die man von einem Erwachsenen erwartet, wäre ich seit fast 20 Jahren tot.

    Mobbing ist keine Episode, die man später einfach ausblendet. Das prägt und hat einen auf ewig in seinem Griff. Das wird zu einem Fixpunkt im Leben, der einen immer wieder beschäftigt und verhindert oder erschwert, dass man normale Beziehungen zu anderen Menschen aufbaut. Ohne Therapie oder zumindest klärende Gespräche mit einem Psychologen hat man nur geringe Chancen, da wieder rauszukommen. Es gibt also kein „Es wird besser“ im Sinne von „Alles wird gut“ – zumindest nicht in meinem Leben. Es wäre eine Lüge, so zu tun, als würde das Leben nach der Schulzeit mit einem Hollywood-Ende oder -Ausblick weitergehen.

    Andererseits muss man sagen: Ohne eigene Dummheit wie Drogenkonsum, Kriminalität oder Rache geht es nicht weiter bergab. Man kann als Erwachsener Krisen, Rückschläge und Tiefpunkte haben – und das Leben bietet einem nach der Schulzeit bekanntermaßen Probleme von ganz anderem Kaliber – es ist einfach nichts dabei, was einen so aus der Bahn wirft.

    Arbeitslosigkeit trotz Studiums und zig Bewerbungen, alle blicken auf einen herab und halten einen für faul; der Partner verläßt einen und fängt evtl. gleich etwas mit einem anderen an; man findet trotz gutem Gehalt keine Wohnung; man arbeitet sich bei der schlecht bezahlten Arbeit halbtot im wahrsten Sinne des Wortes, bis man so krank ist, dass man starke Medikamente nehmen muss, um überhaupt schlafen oder essen zu können; Depressionen oder Burn-Out-Syndrom: All das ist Kinderkram im Vergleich zu den Jahren in der Schule, in denen man gemobbt wurde.

    Das ist es, was ich gerne Leidensgenossen mitteilen möchte. Von all den positiven Erfahrungen aus der Zeit danach ganz zu schweigen. Das ist keine Durchhalteparole, das ist ein Erfahrungsbericht. Und ja, mir tut es sehr gut, all die prominenten, erfolgreichen und glücklichen Menschen zu sehen, die mir zeigen, dass ich nicht alleine bin.

  86. @112
    „Um ihn zu verstehen, muss man nämlich erstmal akzeptieren…“

    Was für ein Bullshit. Die Wirkung des Witzes bestimmst nicht du, bloß weil du sein Fan bist. Dein Fehlschluss liegt im „muss man nämlich erstmal akzeptieren“. Schwulenhasser werden sich darin bestätigt sehen.

  87. #127
    Und seit wann ist der Satiriker schuld, wenn seine Satire nicht verstanden wird?
    Finden also nur Islamhasser die Mohammedkarrikaturen lustig? (Ich finde sie persönlich plump, aber mir fiele deshalb nie ein, alle, die sie lustig finden, als Fundamentalisten zu bezeichnen.)

  88. Die Sorte Mensch, die Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzt, vergleicht und versucht, dadurch zu egalisieren, ist mir auf unserer Webseite auch schon untergekommen. Frage mich, aus welchem Jahrhundert und mit welcher Zeitmaschine die ins Jahr 2010 gekommen sind.

    Ansonsten: Danke an Stefan N.

  89. „Und seit wann ist der Satiriker schuld, wenn seine Satire nicht verstanden wird?“

    Wenn 50 Cent also Schwulen den Selbstmord empfiehlt und von sich behauptet, kein Schwulenhasser zu sein, dann hat er keine Schuld, weil man ihn dann falsch verstanden hat. Interessant!

  90. Hat Stefan Raab Schwulen den Selbstmord empfohlen? Er hat einen Witz auf Kosten der Homophoben gemacht, die abweichende sexuelle Präferenzen zu Krankheiten deuteln.

    (Und ich kenne keinen Schwulen aus meinem Umfeld, der da nicht drüber gelacht hätte.)

  91. @VonFernseher
    Er hat Homosexualität mit Krankheit in Verbindung gebracht. Auf wessen Kosten er diesen Witz macht, das bestimmst doch nicht du. Der Homophobe wird den „Witz“ zu _seinen_ Gunsten interpretieren und auf so etwas sollte mach halt achten. Ersetze mal „schwul“ durch „Jude“. Vielleicht fällt dir dann etwas auf.

    Dein Argument rechtfertigt in Wahrheit jede Form von Homophobie, weil die Behauptung, etwas ganz anders gemeint zu haben, nach deiner Logik als Rechtfertigung taugt. Man versteht das zur Not halt falsch. Deswegen mein Verweis auf 50 Cent, den man ja auch nur falsch verstanden hat. Oder wieso sind die Tweets von 50 Cent keine Satire, Stefan Raabs Schwulenwitze aber zweifellos gut gemeint? Nenne mir mal bitte das Kriterium!

    „Und ich kenne keinen Schwulen aus meinem Umfeld.“

    Das habe ich mir gedacht, dass du keinen Schwulen kennst.

  92. Auf die billigen Abstauber mag ich nicht eingehen, aber nach Ihrer Argumentation müsste man all Ironie, Sarkasmus, Zynismus und schwarzen Humor verbannen. Welch triste Welt, in der Sie leben (wollen).

  93. Nein. Ironie, Zynismus und Sarkasmus ist eine tolle Sache, wenn man einen Sinn für Humor hat und ihn auch so rüberbringen kann, dass man ihn versteht. Stefan Raab kann das nicht, weil er einfach nicht witzig ist.

    Lies doch mal den Abschnitt „Kritik“ zum Wikipedia-Eintrag von Stefan Raab. Und so billig war der Abstauber gar nicht. Schau doch mal bei queer.de vorbei und lies selbst, wie die meisten der dort kommentierenden Schwulen diesen „Witz“ finden, anstatt die übliche Minderheitenbekanntschaft vorzukramen, die natürlich die eigene Position vorbehaltlos teilt.

  94. Da Pocher ja so gern Witze auf Kosten anderer macht, mache ich jetzt mal einen über ihn:

    Wie homophob ist Oliver Pocher?
    Oliver Pocher ist SO homophob, dass er nur flüssige Nahrung zu sich nimmt, weil er befürchtet, wenn er auf Toilette „große“ Geschäfte machen muss, könnte ihm das Gefühl beim Abwischen gefallen…

    Okay, einen hab‘ ich noch (fairerweise: Er stammt aus einem Chatprotokoll von GBO, und selbst da wird er kaum neu gewesen sein):
    Als Oliver Pocher als kleiner Junge gesagt hat: „Ich werde Komiker“, haben alle gelacht. Heute lacht keiner mehr…

  95. Was das Thema „Witze auf Kosten schwuler“ angeht, braucht und darf man das meiner Meinungt nach nicht so eng sehen.

    Wer Gleichberechtigung fodert, muss damit leben, dass er dann auch tatsächlich gleichgestellt ist – d.h. er keine Vorzugsbehandlung bekommt.

    Ich sehe kein Prioblem damit wenn z.B. ein Stefan Raab blöde Schwulenwitze macht. Der Großteil des „Humors“, der halt im TV stattfindet, zielt auf Klischees ab , um eine möglichst breite Masse zu erreichen. Ob der Witz da nun auf Kosten von Gangstarapern, Ausländern oder halt Schwule geht ist Nebensache.

    Bei Pocher ist die Sachlage natürlich anders, der ist einfach nur blöd. Bei dem denke ich tatsächlich, dass er sich bei dem Wort „schwul“ peinlich berührt fühlt und dann kommt halt die entsprechende „Guck mal! Schwule!“ Reaktion, wie es bei jemandem der sich geistig auf dem Niveau eines 13 jährigen befindet, erwartet werden kann.

    Im übrigen müssen sich die Vertreter der schwulen Minderheit hier auch mal selbst an die Nase fassen.
    Einerseits wird immer wieder betont wie stinknormal Homosexualität ist, andererseits wird die eigene Sexualität zum Zwecke der Provokation gebraucht, oder eher missbraucht.

    Mir ist z.B. ein absolutes Rätsel, warum beim CSD scheinbar die Vorgabe herscht, man müsse als Paradiesvogel auftreten. Hier werden die Klischees bedient, die dann letztlich das Bild in der Öffentlichkeit bestimmen.

    Beispiel: Glockenbachviertel in München. Dort habe ich nicht selten das Gefühl, mich als Heterosexueler durch eine Art Subkultur zu bewegen, die sich über ihre nebensächliche Sexualität definiert.
    Es wird permanent versucht zu provozieren, Gesprächsthemen werden immer auf das Eine gelenkt – und wer nach dem dritten Angebot, innerhalb von 3 Stunden, es doch mal „in der Szene“ zu probieren, nicht mehr lustig reagiert, sondern nur noch genervt ist, kriegt den Homophobie Sticker an die Stirn geklebt.

    Für manche Frauen scheint es auch irgendwie erstrebenswert zu sein, sich „einen Schwulen“ als besten Freund zu „halten“.
    Meiner Meinung nach nur verachtenswert aber durchaus in der Realität verhaftet – nicht selten sieht man aufgedonnerte Klischee Schwuchteln (und ja, das ist in diesem Kontext tatsächlich böswillig gemeint), irgendwelchen solariumgebräunten Chicas, handtaschenhaltend, hinterherdackeln.

    Gerade in großen Städten, sehe ich irgendwie das Ding, dass sich Schwule zu einer Art eingeschworenen Szene zusammenschließen. Sowas wirkt dann auf Außenstehende eben merkwürdig.

    Was ich damit sagen möchte: die medialen Klischees, werden von den Homos in Deutschland scheinbar gerne bedient, bzw. habe ich das Gefühl, dass es das eine nicht ohne das Andere geben würde.

    Hier sollten sich viele schwule Mitmenschen vll. mal fragen, ob sie an den Vorurteilen etc. nicht ganz unschuldig sind, die dann dafür sorgen, das sich junge Leute selbst verleugnen müssen.

    Ich stelle mal die Behauptung auf, das es den Großteil der Menschen einen SCHEISS interessiert, ob jemand seinen Pimmel nun in eine Vagina, oder ein A-Loch steckt.
    Es ist eher die anbiedernd, nach Aufmerksamkeit lechzende Selbstdarstellung, EINIGER Schwuler, die dann ein negatives Öffentlichkeitsbild für ALLE kreiert.

    Ich glaube, wäre ich schwul, hätte ich einen Hass auf diese Leute bzw. würde es mir tatsächlich 3 mal überlegen, mich zu outen, bevor ich mit „denen“ in einen Topf geschmissen werde.

  96. Na, nach Angaben der Süddeutschen hat er ja heute Abend aufgegeben.
    Vielleicht hat er ja einen guten Therapeuthen und sein Papi, Sir Alfred, einen passablen Verwandten für die Nachfolge.

  97. @140:

    > Wer Gleichberechtigung fodert, muss damit leben, dass er dann auch
    > tatsächlich gleichgestellt ist – d.h. er keine Vorzugsbehandlung bekommt.

    Fordert = ist?

    Seltsame Logik.

  98. @trololololo: Leider sind es immer diese Abzieh-Klischeebilder, die es in die Medien schaffen und dort zu angeblichen „Botschaftern“ der Thematik werden…

    Ich bin transsexuell und finde es furchtbar, dass man in den Medien z.B. ständig mit Lorielle Dingenskirchen gleichgesetzt wird… Oder noch unpassender mit Olivia Jones, der Darsteller hat mit Transsexualität ja garnix am Hut.
    Es gibt nicht wenige Transsexuelle, die ein ganz normales Leben führen – abseits von sämtlichen Klischees… Ich bin z.B. eher das Gegenteil dessen, wass man sich unter einer „Transfrau“ vorstellt (also mit dem Geburtsgeschlecht Mann): Ich bin mindestens einmal die Woche irgendwo in einem Fußballstadion, ich würde selbst den schlechtesten Horrorfilm Titanic vorziehen, sitze gern mit Freunden bei ner Kiste Bier und Pokerchips zusammen, bin im Bad morgens schneller fertig als viele Männer und bin dazu auch noch lesbisch.
    Damit will ich nicht sagen, das ich ein Musterbeispiel bin, nur dass die Medien vermitteln sollten, dass nicht jeder Schwule wie Thomas Herrmanns ist, nicht jede Lesbe kurzgeschorene Haare hat, Transsexuelle und Travestiten nicht das gleiche sind,…
    Allerdings wird das leider noch sehr lange dauern – Bild, RTL & Co haben sicher noch einige Paletten an Klischees in den Kellern herumstehen.

    Ich bin mal gespannt ob es die Aktion auch nach Deutschland schafft…

  99. Spätestens mit dem Video von Joel Burns fiel mir das Lied (wenn man es so nennen kann) „Fitter, happier“ vom Album „OK Computer“ von „Radiohead“ ein. http://www.youtube.com/watch?v=8EoukRWQ-ec (bereits 13 Jahre alt, Stimme und Tonfall passen aber ;-) )

    Ich finde es so erstaunlich wie erbärmlich, wie wir uns immer noch in Schemata und Denkvorschriften pressen lassen, die wir gerne vor Jahrzehnten abgeschüttelt hätten.

    Herr Niggemeier, danke dafür und generell für Ihre Arbeit.

  100. Habe mich gerade bis zur Hälfte durch diese Beiträge geklickt und muß nun kapitulieren… dabei fand ich viele gute, hab sie mir notiert und les sie vielleicht irgendwann noch mal (wann??)

    Zu @74 Squeedly: dass gar nicht mal so unterschwellig das Bild vermittelt wird, es sei legitim, gegen seine Mitmenschen zu hetzen, diesen Eindruck habe ich auch. Und völlig unverständlich ist mir, dass so was als Fernsehberieselung (ein steter Tropfen…) akzeptiert wird. Internet ist eine Sache, das TV mit öffentlicher Absegnung eine ganz andere.

    In den Großstädten gibt es Beratung/Ermutigung auch für homosexuelle Teenies. Ist aber eine Gratwanderung, denn ein zuviel Bestätigen, wenns vielleicht doch nur ne Phase ist, wär auch wieder nicht gut. Oft bezieht es sich auch auf einen ganz bestimmten Menschen, den man halt toll findet. Es bringt uns zudem in die Periode des Retortennachwuchses, wenn all zu vielen Powerfrauen nur noch ebensolche gewachsen sind. Und zu viele Jungs sich zu schnell und resigniert von diesen girls on speed zurückhalten. Und der Rest es einfach „unkomplizierter“ findet.

    Es ist für mich wie beim Seitensprung: da, wo ein Kugelblitz funkt zwischen zwei Menschen oder die perfekt gleiche Wellenlänge pulsiert, ist es ja okay. Aber man muß es den anderen nicht noch extra schmackhaft machen. Wenn die dann mehr Stress und zusätzliche Probleme haben als wirkliche Freude. Weil sie es nicht tatsächlich unbedingt wollten. Und mehr auf die Werbung für einen spannenden Lifestyle angesprungen sind.

    Würde mir auch wünschen, hier gäbs wieder mehr andere Qualitäten und die Kids bekämen nicht schon im Kindergarten das Gefühl, sie müßten sich stets und immer als tough und unverletzlich präsentieren. Aber ich habe das Gefühl, Billy und die anderen schauen zu und freuen sich, dass nun debattiert wird darüber. Es wird sicher an der einen oder anderen Stelle positive Dinge zur Folge haben, die sonst nicht geschähen wären.

  101. Ja, genau, warum gibt es solche Aktionen bei uns nicht? Aber wehe einer traut sich… seit „Tatort Internet“ kommt mir das Wort „Täterschutz“ so schmammig vor. *würg

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