Feiges Journalistenpack

Es war angesichts der riesigen Konkurrenz nicht leicht, sich am gestrigen Tag für den Titel des dümmsten voreiligen Kommentars zu den Anschlägen von Oslo zu qualifizieren. Aber ich glaube, Manfred Schermer von der Politikredaktion der „Fuldaer Zeitung“ liegt dennoch mit diesem Kommentar uneinholbar in Führung:

Und selbst wenn es so gewesen wäre, dass Islamisten für dieses Massaker verantwortlich gewesen wären, müsste man ihn verachten für seine erbärmliche Scheinargumentation, die ihn in direkter Linie vom „Dialog mit muslimischen Zuwanderen“ zum „feigen Terrorpack“ bringt.

Bislang waren die Norweger stolz auf ihre offene Gesellschaft. Die Mitte-Links-Regierung mit Regierungschef Jens Stoltenberg an der Spitze hat im Gegensatz zur Regierung im benachbarten Dänemark auf eine liberale Ausländerpolitik und einen Dialog mit muslimischen Zuwanderern gesetzt. Nun muss sie bitter erfahren, wie ihnen ihre Liberalität gedankt wird. So sympathisch eine offene Gesellschaft ist — sie lässt eben nicht nur ihren gesetzestreuen Mitgliedern, sondern auch Kriminellen und Terroristen Freiheiten, die in etlichen anderen Ländern seit den Anschlägen von New York, London und Madrid teils drastisch eingeschränkt worden sind. Offensichtlich nicht ohne Grund. Diesem feigen Terrorpack mit Großzügigkeit zu begegnen, hieße, ein Feuer mit Benzin löschen zu wollen. Wer diesen Fanatikern versöhnlich kommen will, muss damit rechnen, dass ihm dies als Schwäche ausgelegt und skrupellos ausgenutzt wird.

Wer nett zu Moslems ist, darf sich also nicht wundern, von ihnen umgebracht zu werden.

Apropos feige: Als die „Fuldaer Zeitung“ irgendwann feststellen musste, dass es — anders als sie automatisch annahm — keine Moslems waren, die da gemordet hatten. Da hat sie den Artikel nicht ersetzt durch einen Hinweis, dass sie sich geirrt hatte. Hat sich nicht bei ihren Lesern entschuldigt, dass ihre Fantasien mit ihr durchgegangen sind. Hat nicht erklärt, dass der Kommentar — um mal das kleinstmögliche Adjektiv zu nehmen — unpassend war, und deshalb entfernt wurde.

Sie hat ihn einfach gelöscht. Als hätte es ihn nie gegeben. Wer dem Link folgt, bekommt nur noch die Meldung: „Es ist ein Fehler aufgetreten.“ In der Tat.
 
Lesenswert:

Nachtrag, 24. Juli. Ich habe in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über die Reflexe der Medien und ihrer vermeintlichen Experten geschrieben.

Nachtrag, 24. Juli, 18.30 Uhr. Die „Fuldaer Zeitung“ meldet „in eigener Sache“:

Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet, dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen Terrorristen begangen worden sein könnten. In diese Stunden vager und sich leider erst am späten Abend konkretisierender Hinweise auf einen einheimischen Täter fiel die Produktion des Kommentars zu den Attentaten. Wir möchten an dieser Stelle um Entschuldigung bitten, dass wir Indizien falsch interpretiert und Vermutungen anstelle von Fakten gesetzt haben. Dies geschah im Verlauf hektischer Arbeitsstunden. Es hätte nicht geschehen dürfen.

Der betreffende Kommentar wurde auch in der Onlineausgabe der Fuldaer Zeitung veröffentlicht. Dort wurde er dann am Samstag aufgrund der neuen Erkenntnisse zu den Anschlägen in Norwegen wieder entfernt.

413 Replies to “Feiges Journalistenpack”

  1. Medien sind halt 100%-ige Opportunisten. Wenn man das mal erkennt, ist alles auf einmal ganz harmlos und belanglos, selbst so ein Kommentar wie von der Fuldaer Zeitung.

  2. Bombenstimmung in Oslo. Gerüchteküche in Europa….

    Gegen fünfzehn Uhr dreißig explodierte ein Gebäude in der Nähe der norwegischen Regierung in Oslo. In der Zeit danach rummste es noch einmal. Der ORF wußte natürlich frühzeitig, daß es eine Autobombe……

  3. Solang die Fleischhauers sich ohne Wehr in den Medien breitmachen können, wird es solche Artikel immer geben.

    Und dadurch wird es auch immer solche Täter geben, die sich als „letzte christliche Konservative“ sehen im „Kampf gegen den linken Multi-Kulti-Wahn“. Siehe auch Oklahoma 95.

    Rechtsgerichtete Medien und rechte Autoren in Populärmedien tragen für das Attentat unabsichtliche Mit-Verantwortung.

    Es lohnt sich diesen Medien entgegenzutreten.

  4. Irgendwo las ich einst von einer Statistik, nach der über 80 Prozent aller Straftaten in Bayern von Katholiken* verübt würden.
    Ich versuche mal einen (abgekupferten) Kommentar dazu: „Diesem feigen Terrorpack mit Großzügigkeit zu begegnen, hieße, ein Feuer mit Benzin löschen zu wollen.“

    *Disclaimer: Ich habe nichts gegen Katholiken.

    Was wurde übrigens aus dem ersten Artikel von spiegel.de zum Bombenanschlag in Oslo, in dem ebenfalls und explizit über Al Quaida als Attentäter gemutmaßt wurde? Der Artikel war rund ein bis zwei Stunden online, seitdem ist er verschwunden.

  5. Ja. Der Anschlag. Das interessanteste daran war für mich tatsächlich die Reaktion der Medien. Gestern. In den ersten Stunden. Da haben sich sehr viele versehentlich entlarvt.

    Hab nur ich den Eindruck, oder gab es diesmal wirklich „irgendwie viel“ Augenmerk auf die mediale Rezeption?

    (Danke, dass sie dieses repräsentative Stück Schei**e des Manfred Schermer für uns konserviert haben)

  6. Dazu kommt auch noch die Zumutung, dass jede dritte Korrespondenten-Pappnase selbst 24 Stunden nach den Taten immer noch vom „Amokläufer“ faselt. Und das angesichts einer der wohl am klarsten durchkomponierten Attentate der Weltgeschichte, bei dem der Täter nicht nur die Taten unverlsetzt überlebt, sondern auch noch „kooperativ“ seine wirren Therorien darbieten will. Es ist nicht nur menschlich, sondern auch medial zum Verzweifeln.

  7. Einfach aus Neugier las ich gestern Abend mal, was foxnews.com zum Thema zu sagen hat. Das war, soweit ich mich erinnere, (a) dass ein islamistischer Hintergrund höchst unwahrscheinlich ist und (b) ein Plaidoyer, man solle auch gar nicht spekulieren, dafür sei es noch viel zu früh.
    Dann schaltete ich das „heute-journal“ ein und hörte die Einschätzung von ZDF-Universalexperte Elmar Theveßen, der zwar wohl eigentlich wusste, dass das mit dem islamistischen Hintergrund unwahrscheinlich ist, aber siebeneinhalb Minuten lang analysierte, was denn wäre, wenns doch so ist. Selbstredend nach umfassender Auswertung sämtlicher deutscher islamistischer Chatrooms und Auffinden eines Bekennerschreibens.
    Mir scheint, der stellvertretende Chefredakteur des Zweiten hat sich auf die Fahnen geschrieben, Fox News rechts zu überholen.

  8. @5: Ben, dass Sie mit ihrer Pauschalisierung haargenau das Gleiche tun merken Sie schon gar nicht mehr.

  9. http://pastebin.com/462SBX3A (Link ging schon durchs Netz, als der Artikel noch online war)
    Es ist schon bezeichnend, daß viele überhaupt nichts mehr anderes erwarten als daß so ein Text einfach peinlich berührt weggelöscht wird – und diesen dann (das Netz vergisst nicht) zumindest zu Zwecken der Kritik konservieren.
    Und dieser Bruch wird dann (bestenfalls) mit „die kritische Netzgemeinde vs. die Presse“ beschrieben. Wo soll ich denn die Presse kritisieren als im Netz? In Kommentarspalten, die mit den Artikeln verschwinden? In Leserbriefen, die im Papierkorb landen?
    Herr Schermer, falls Sie mal Ihren Namen googeln und hier landen sollten: Wenden Sie sich nicht mit evtl. Löschwünschen ans Netz, schreiben Sie einfach einen „Ich lag falsch, mea culpa“-Text und handeln Sie demnächst überlegter und professionell, thx. (Vielleicht überlegt sich die „Netzgemeinde“ dann auch, mal wieder Ihr Produkt zu kaufen und Ihr Gehalt zu finanzieren. Ansonsten sehe ich in dem Punkt schwarz.)

  10. Danke für diesen Beitrag! Ich hätte gestern vor Wut und Frust über die „Berichterstattung“ auf Ntv, N24 und in den ö-r Nachrichtensendungen beinahe mit der Fernbedienung auf den Bildschirm eingeschlagen.

    Die Horde der offenbar hellseherisch begabten „Terrorismus-Experten“ war nüchtern echt nur schwer zu ertragen.

    Die „Islamisten, wer sonst?“-These wurde ja sogar noch aufrecht erhalten als schon eine halbe Stunde lang in der Live-Ticker-Bande nur noch von einem mutmaßlichen Einzeltäter ohne Migrationshintergrund zu lesen war.

    Und heute morgen? Da mussten selbige „Terrorismus-Experten“ den heuchlerische Moderatoren dann auf Anfrage erklären, warum „man“ sich gestern Abenden so auf die quasi-alternativlose Islamisten-These eingeschossen hatte…

  11. Das will ich mal sehen: FAZ Seite 1, rechts oben, nur ein Absatz. „Sorry, gestern haben wie die Situation mal ganz falsch eingeschätzt. Jetzt müssen wir uns für unsere Meinung schämen.“ Schermers Argumentation ist doch bekannt: Wer zu nett zu den Hartzern ist, darf sich nicht wundern, wenn die nicht arbeiten gehen. Natürlich hat Herr Schermer schlicht schlechte Arbeit geleistet, falsch eingeordnet,eingeschätzt, ist vollkommen übers Ziel hinausgeschossen; aber vielleicht musste der Kommentar einfach nur vor Redaktionsschluss fertig sein. Und dann ist er halt diesen Weg gegangen. Darum muss jetzt ein Shitstorm hereinbrechen…schönes Deutschland, in dem eine Zeitung ihre Meinung zurückziehen muss.

  12. @Oliver, #8

    Nein, sie faseln nicht *immer noch* vom Amokläufer. Sie sprechen seit dem Moment von einem Amokläufer statt einem Terroristen — in englischsprachigen Medien von einem „madman“ statt einem „terrorist“ — seit klar ist, dass es sich bei dem Anschlag eben nicht um islamistischen, sondern um christlich-fundamentalistischen Terror handelt.

    Schließlich braucht man — so und nicht anders kann ich mir die prompte Änderung in der Wortwahl vieler westlicher Medien erklären — Bart und Turban, um ein Ordentlicher Terrorist™ zu sein.

    Zum eigentlichen Artikel: Meiner Meinung nach hat sich Herr Schermer mit diesem Artikel sogar vorläufig auf der Liste der dümmsten Kommentare zu Terroranschlägen allgemein ganz oben einsortiert. Allerdings wird er da wohl nicht allzu lange bleiben — schon beim nächsten Anschlag bricht jemand anders was noch dümmeres vom Zaun, so war es schließlich die letzten Male auch immer.

    Und die wundern sich, warum meine Generation keine Zeitungen mehr kauft.

  13. Und dann sehe ich bei RTL heute abend schon wieder bei der Analyse des Attentäters, dass er gerne „Killerspiele“ im Internet spielte (inklusive einer Szene aus einem Spiel, völlig aus dem Zusammenhang gerissen). Bei anderen Quellen spielte er gern WoW, aber immerhin kann man dem Internet wieder die Schuld geben.
    Darüber hinaus war natürlich wichtig, dass er Mitglied in einem Schützenverein war.

    Wie ging die norwegische Presse eigentlich bisher damit um?

  14. @ Alex

    Auf Twitter hat gerade ein norwegischer Journalist (?) eine link zu einem angeblichen Internet-Manifest des mutmaßlichen Attentäters gepostet (quelle: live-update bei der Huffpost)

    hmm, also ich wär da jetzt erstmal skeptisch, aber was weiß ich schon….

  15. […] Update 23:27 Uhr Was unterscheidet einen Journalisten der Fuldaer Zeitung von einem König? Während der Journalist in seinem voreiligen Kommentar Islamisten zur Verantwortung zieht und meint, man müsse unsere Freiheit beschneiden, um sie zu schützen, sagt Norwegens König heute “Freiheit ist stärker als Angst” und beweist damit wahre Größe. Ich würde mal sagen: Journalist 0: König 1. Die Fuldaer Zeitung löschte Am frühend Abend ihren Beitrag wortlos. Stefan Niggemeier bringt es in seiner Bewertung auf den Punkt “Feiges Journalistenpack!” […]

  16. Gibt es auch noch irgendwann was dazu, dass praktisch alle größeren Nachrichtenseiten den Täter verherrlichen, zur Vergrößerung seines Ruhms beitragen und dadurch zur Identifikation und zum Nachahmen anregen? (Unter anderem durch prominentes Abdrucken seines hübschen Portraits).

  17. Wow, die leisten sich eine „Lokalredaktion Schlitz“. Die größte Attraktion ist die Kornbrennerei. Ob das Zufall ist?

  18. „[…], dass wir unsere Freiheit offenbar nur schützen können, indem wir sie beschneiden.“

    Unfassbar. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Unfassbar.

  19. Weshalb haben sich die 600 Jugendliche auf Anweisung eines nicht geprüften Polizisten eigentlich aufgestellt?

    Sind wir immer noch so gläubig wie zu Kaisers Zeiten und fallen auf die Köpenicker Hauptmänner herein.

    Die 600 Jugendlichen stellen wohl die zufünftige sozialdemokratische Elite dar. Keiner der 600 Jugendlichen und niemannd von den Erziehern (Aufsehern) hielt es für notwendig, vorab die Identität des vermeintlichen Polizisten, seine Aufgabe und den Zweck der Aufstellung zu überprüfen, zu hinterfragen und gegebennenfalls zu verweigern.

    Beängstigend.

  20. Ach Niggemeier, du kannst doch nicht wirklich so geil sein, weil sich der x-te Terroranschlag durch Muslime („Islamisten“) als Tat eines verwirrten Irren herausgestellt hat (hier trifft der Ausdruck „Einzelfall“ mal zu).. Mal im Ernst, Bildblog bringt seit nem Jahr nur „EGMR ist kein EU-Gericht“, und Tippfehler – es wäre doch mal Zeit dort ein paar sinnvollere Artikel zu schreiben. Naja, das und jetzt „Haha, das war kein Islamist, ihr doofen Doofies“. Schließ die Seite doch einfach, wenn das in deiner Macht steht.

    Der Fuldaer Typ hat spekuliert und überraschenderweise verloren, passiert auch mal. Ist auch bzw. war auch als Kommentar gekennzeichnet, lass doch mal gut sein. Du bist kein Anthropologe, du bist kein Ethnologie, du bist kein Turkologe oder Islamologe (?), wie kannst du dir so sicher sein, dass in diesen Kulturkreisen Entgegenkommen nicht als Schwäche verstanden wird? Weil du das nicht so machen würdest?

  21. Dass das ein sehr voreiliger, vor dem Hintergrund der Faktenlage, wie wir sie heute kennen, auch sehr dummer Kommentar ist, Herr Niggemeier, steht außer Frage. Aber wenn er nur im Netz stand – na ja. So ist es halt, das Netz – schnell verflogen wie der Wind, manchmal zumindest, und auch manipulierbar, wie an diesem Fall bewiesen.
    Stünde der Kommentar schwarz auf weiß im guten alten Holzmedium, wär’s der Super-Gau.

    Was ich sagen will: Flüchtig ist das Wort, das dahingesagte, oberflächliche, das hingeschriebene, eilends gelöschte, es zählet wenig; schwer wiegt das gedruckte, ins Holz gepresste Wort, wie ein amtlich Zeugnis, und sei es noch so falsch, es will nicht weichen ewiglich.

  22. ihr macht es euch wirklich zu einfach. nebenan im bildblog noch mehr als hier. ein islamischer hintergrund war zu anfang wirklich naheliegend. in dänemark und schweden gab es islamistische anschlagsversuche vor kurzem. vor ein paar wochen wurde der cappelen verlag in der nåhe des anschlagortes mit grossem polizeiaufgebot bewacht wegen mohhamedkarrikaturen etc. Norwegen ist ein logisches terrorziel (afghanistan, karikaturen, lybien) und die behörden machten sich schon länger diesbez. sorgen. und bis zu utøya sah es aus wie ein „klassischer“ al kaida angriff. hinterher sind wir alle schlauer.

  23. @29: Ähm…bitte was? Niemand hat über den Ursprung eines Terroranschlags zu spekulieren (jedenfalls nicht in einem sich halbwegs ernst zu nehmenden Medium), solange die Sache nicht zumindest einigermaßen geklärt ist. Fertig aus. Und wenn Bildblog seit einem Jahr die Sache mit dem EGMR breittritt, dann doch nur, weil die Medien (längst nicht nur die Bild) es partout und wiederholt nicht auf die Reihe kriegen, dass diese Institution NICHTS mit der EU zu tun hat. Wenn immer wieder der gleiche Fehler gemacht wird, darf man den auch immer wieder kritisieren.

    Ob der Kommentator aus Fulda mit dem, was er da schrieb, nun Recht hatte oder nicht, jedenfalls hat er voreilig geschossen und dann gemerkt, dass das Ziel ganz woanders lag. Das wird hier kritisiert.

  24. Meine erste Theorie, als ich den Artikel las, war: der Kommentar wurde ursprünglich für die Printausgabe geschrieben, deren Redaktionsschluss relativ kurz nach Bekanntwerden der Anschläge lag, als es noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Täter gab. Und da liegt der Weg zu den Islamisten ja erstmal tatsächlich nicht so weit. Der Artikel wurde dann so auch ins Online-Angebot übernommen und wirkt mit dem Kenntnisstand von heute natürlich eher peinlich.

    Ich weiß nichts Genaueres, wie gesagt: nur eine Theorie.

  25. @Bernd S.:

    So ist es halt, das Netz – schnell verflogen wie der Wind, manchmal zumindest, und auch manipulierbar, wie an diesem Fall bewiesen.

    Stünde der Kommentar schwarz auf weiß im guten alten Holzmedium, wär’s der Super-Gau.

    Ich hoffe einfach mal, dass Sie das — angesichts der Tatsache, dass wir den vermeintlich flüchtigen Text hier dauerhaft nachlesen können, eine Printversion davon aber bei den Abonnenten vermutlich schon im Altpapier liegt — ironisch meinen.

  26. @Oliver, #8:
    Unglaublich! Ich kann es nicht glauben: Die „offizielle“ Bezeichnungen bei der Tagesschau scheint tatsächlich seit heute morgen „Amokläufer“ und „Doppelanschlag“ zu sein.

    Ein „Amokläufer“, der sich beim ersten Anruf der Polizei ergibt? Ein „Amokläufer“, der vor einem Überfall auf ein Kinderferienlager auf einer Insel eine dicke Autobombe im Regierungsviertel zündet? Sind die völlig bescheuert? Nicht zu fassen …

    Aus dem tagesschau-Feed:
    Während die Meldung zum Thema von 23.07. 0:34 noch mit „Blutige Terroranschläge mit mindestens 17 Toten in Norwegen“ beginnt, scheint seitdem das Wort Terror aus jeglichen Artikeltexten verbannt. Sehr interessant:

    23.07.2011 00:34 http://www.tagesschau.de/ausland/oslo134.html
    23.07.2011 05:32 http://www.tagesschau.de/ausland/oslo136.html
    23.07.2011 13:05 http://www.tagesschau.de/ausland/oslo138.html
    23.07.2011 17:05 http://www.tagesschau.de/ausland/oslo144.html

    Schauerlich, was für ein widerlich subtiler Manipulationsversuch!

  27. @Huge: Ich habe versucht, das im Eintrag dezent anzudeuten: Der Artikel ist mit jedem Kenntnisstand peinlich.

    (Und der Redaktionsschluss ist völlig unerheblich. Wenn ein Bundesligaspiel noch nicht zuende ist, interpretieren Zeitungen doch auch nicht ein mögliches Ergebnis und fordern vorsorglich schon mal den Rücktritt des Trainers.)

  28. Das bemerkenswerteste ist ja, dass der Manfred Schermer der Ideologie des Massenmörders hier quasi nach dem Munde redet… weiter so, ihr Brandstifter – vielleicht inspiriert ihr zu weiteren Nachfolgetaten…

  29. Das sind ja äußerst, äh, interessante Einstellungen zu Ethik und Handwerk im Journalismus, die weiter oben gerade aufgeschlagen sind: In einem Kommentar darf man schon mal Blödsinn schreiben, weil er ja als Meinungsbeitrag gekennzeichnet ist. Kurz vor Redaktionsschluss darf man schon mal Blödsinn schreiben, weil das Blatt ja gefüllt werden muss. Und online darf man ohnehin Blödsinn schreiben, weil es ja nur online ist.
    Ich sag mal: Nein, nein und nein.

  30. @Bernd S. (30):

    Das gesprochene und/oder geschriebene und/oder gedruckte Wort gilt – oder? Ich wage eine These: Würde ich Sie (oder irgendwen) irgendwo oder irgendwie des Terrors oder der Fettleibigkeit oder der Begriffsstutzigkeit zeihen (das tue ich nicht, es sind nur Formulierungen um der Anschaulichkeit willen), dann würden Sie (oder irgendwer) sich beschweren oder mich verklagen, je nach Gemütsverfassung, und zu Recht, und ich müßte mich der Sache stellen, womöglich in justiziabler Form. Ich dürfte, wenn es nach Ihnen ginge, dann mein Wort nicht einfach „löschen“ oder „ins Altpapier werfen“ oder mich auf „Flüchtigkeit“ berufen – richtig?

    Das gilt aber nur unter uns blutjungen und von Googles Cache natürlich total unbeleckten Laienpriestern.

    Einem „Profi“ wie Herrn Schermer dürfen wir mehr zutrauen. Die Sache mit den „Profis“ ist aber, vermute ich, inzwischen häufiger virulent.

  31. wird diese eine (unter vielen in der medienlandschaft) peinlichkeit der fuldaer zeitung und ihrem top-schreiberling schaden? womöglich nicht. und das ist das eigentlich erschreckende daran. nicht die absente qualität des artikels.

  32. Nicht nur die Journalisten…

    Aus der Ferne habe ich gestern verbluefft gelesen, was die Gewerkschaft der Polizei in Deutschland umgehend zum Besten gab – waehrend die norwegischen Sicherheitsbehoerden sich noch voellig bedeckt hielten:

    http://www.gdpbundespolizei.de/2011/07/schwere-bombenexplosion-im-zentrum-von-oslo/

    Sehr professionell. Dass sich Journalisten verantwortungsvoller verhalten als die Sicherheits-„Experten“, mit denen sich in diesem Fall manche die selbe Dachgewerkschaft teilen, ist wohl zu viel erwartet.

  33. @23:

    Eigentlich ja… aber wenn alle das Portrait heute eh bei Facebook finden… Oder zumindest die, die geneigt sind, sich mit ihm zu identifizieren oder sich mal über seine Ansichten zu informieren.

    Hier in diesem Fall ist es vielleicht auch wichtig, dass aus übergeordnetem Interesse klar ist, wie er aussieht und wie normal er wirkt. Damit man die Option hat, privat mehr zu gucken, womit sich einer beschäftigt. Im strategischen Bereich besser Profilvarianten ergänzen kann und so was.

    Bleibt aber eine schwierige Gratwanderung, irgendwie empfindet ja so jeder, der ebenfalls eine ähnliche Tat erwägt, die Garantie, die gewünschte Öffentlichkeit zu bekommen. Gibt vielleicht keine wirkliche Lösung dafür.

    @28
    Im Fernsehen sehen die Jugendlichen auch immer, dass man der Regieanweisung folgt…

  34. @ 34, Blogmaster Stefan

    Ich habe mich verklausuliert ausgedrückt, klar, aber es ist nicht nur Ironie. Ich meine schon, ein Netzbeitrag ist schnell wieder gelöscht und somit für die Öffentlichkeit obsolet gemacht. Pech natürlich, wenn so ein Netzwächter wie Sie aufpasst und den Knaben auf frischer Tat ertappt und bloßstellt. Das ist aber nicht die Regel.
    Wird gleicher Beitrag schwarz auf weiß gedruckt, wandert er nicht nur ins Altpapier, sondern auch in die Archive.

    @ 39, Kommentator

    Natürlich haben Sie recht, insbesondere mit dem Hinweis auf die justiziable Option. Trotzdem ist es so: Wenn ich meinen im Netz publizierten Schmarrn schnell wieder lösche, bevor ich gestellt werde, komme ich halt durch (auch wenn diese Daten herstellbar bleiben). Das ist dann quasi in den Wind gesprochen – flüchtig. Es zählt nur, wenn es eindeutig bezeugt werden kann.

  35. Kann mir jemand erklären, warum ich den Ausdruck „widerlicher Schreiberling“ einfach nicht mehr aus dem Kopf bekomme?

  36. „Terrorism is only terrorism if committed by a Muslim-otherwise, it’s “extremism“.“

    The omnipotence of Al Qaeda and meaninglessness of „Terrorism“ salon.com unter http://www.salon.com/news/opinion/glenn_greenwald/2011/07/23/nyt/index.html

    Die Unschärfe in der Verwendung des Begriffs zieht sich durch die letzten 50 Jahre. Der Artikel zum aktuellen Fall zeigt wie der Begriff auch hier wieder instrumentalisiert wurde. Dies beschränkt sich gerade in nur auf den angelsächsischen Sprachraum.

  37. Leider weiß ich nicht mehr, ob ARD oder ZDF dann, als sich schon abzeichnete, dass es ein Norweger war, nur noch nicht, ob er nicht vielleicht zum Islam konvertiert sei, aber bereits die Festnahme feststand, fragten, ob denn jetzt die Polizei für Berlin besondere Sicherheitsmaßnahmen plane, und dass die Polizei keine plane.

    Hm. Ja.
    Ich sehe ungern, wie Leute 10 Fragezeichen hinter einen Satz machen, und mache es dann auch selbst nicht.

    Also Reporter erwarten, dass die Polizei in Berlin Maßnahmen ergreift, wenn in Norwegen ein Sprengstoffanschlag und ein Massaker stattfinden, und der mutmaßliche Täter festgenommen wurde?

    Weil, wenn es nicht der Norwegische Einzeltäter gewesen wäre, es dann ja doch Islamisten hätten gewesen sein müssen, und man dann nicht hätte ausschließen können, dass sie einen halben Tag später in Berlin zuschlagen?

  38. Ich faende es besser, wenn man in Zukunft die Quellenangaben nicht mehr angibt. Die Fuldaer Zeitung kauft keiner, die klickt auch niemand an und die ist einfach nicht wichtig. Hier irgendeinem Lokaljournalisten so ein Forum zu bieten halte ich fuer falsch. Man schreibt solche Kommentare, WEIL man bei der Zeitung ist, nicht TROTZDEM. Die paar lokalen Abonennten haben das morgen wieder vergessen und zucken die Schultern. Natuerlich lagen auch andere ‚Terrorexperten‘ falsch, aber das wird durch ‚Aufbereitung‘ ja nicht besser.

  39. Da führt ein Norweger der Welt vor, dass bei der Presse inzwischen eine erschreckende Anzahl Quislings arbeitet.

    Wobei die Bezeichnung „Quisling“ heutzutage wahrscheinlich nur noch in Norwegen gebräuchlich ist. Am ehesten „Wendehals“, „Opportunist“. Aber das trifft es nicht. Bei Quisling schwingt noch ein großer Rattenschwanz mit. Also auch der Aspekt „dünkelhafte Matschbirne, die es sonst zu nichts gebracht hätte“.

  40. Aber nur, weil „die paar lokalen Abonnenten“ den Kommentar morgen wieder vergessen haben werden (?), macht es den Artikel auch nicht besser! Wie auch bereits erwähnt, das Internet vergisst nicht. Kommentare wie dieser prägen unter Umständen das Bild, das andere von uns haben. Gerade deshalb sollte man solche Kommentare nicht abwiegeln, sondern ablehnen, weil sie pauschalisieren. Sarrazin-likes Denken sollte unser Anspruch nicht sein.

  41. Von wegen die Lage war unklar, die norwegischen Polizeimeldungen hatten Migrationshintergrund und islamistische Bezuehungen von Anfang an ausgeschlossen. Und Qualitätsjpurnalisten wie die SZ haben das auch weiterberichtet (allerdings dann trotzdem über die islamistenverwicklungen berichtet) – ohne Spekulation jedenfalls. Und schon garnicht mit Grundgesetzfeindlicher Volksverhetzung.

  42. Mittlerweile kann man das 1500 Seiten lange Manifest des Terroristen aus Norwegen auf diversen Seiten verteilt finden. Hier das original Dokument von Anders Breivik im Word-Format:
    http://tinyurl.com/3luws7x

    Interessant ist das Dokument deswegen, weil es einen Einblick darin gewährt, was die Basis seiner Ideologie ist, welche Verknüpfungen es gibt. So kommen ständig Artikel von einem gewissen Fjordman, ein prominenter Anti-Islam, Pro-Israel und Pro-USA Blogger aus Norwegen. Sehr viele Dokumente in dem Manifest sind Texte des genannten Bloggers. Die bekannte Hetzseite PI veröffentlichte ebenfalls Artikel von ihm und geben auch zu, mit ihm in Kontakt zu stehen.

    Was auch sehr interessant ist, womit wir weiter bei geistigen Brandstiftern wären, sucht mal in dem Manifest nach (Henryk M.) Broder! Desweiteren kann man unzählige Autoren der bekannten Islamophobie-Hetzszene ausmachen, die bei der Radikalisierung und Ideologisierung Wort- und Ideengeber, schliesslich Feindbilder entwickelt und schüren. Bereits der erste Kapitel des Manifests widmet sich zum Thema „Political Correctness“. Dieses Signalwort wird immer wieder als Kampfbegriff genutzt, um Rassismus und entsprechende Hetze salonfähig und mainstream zu machen. Vor 10 Jahren noch hätte es für entsprechende Publikationen Verurteilungen wegen Volksverhetzung gegeben, heute werden daraus Bestseller. Man denke nur an Autoren wie Fallaci, die in die USA geflüchtet ist, weil ihr deswegen in Italien eine Haft drohte. Heute sind die Medien selbst auf dieser Welle und übertrumpfen die italienische Autoren, niemand nimmt besonderen Anstoss daran. Nach dem Motto, man darf es doch mal sagen dürfen, es herrsche doch Meinungsfreiheit. Dass die ständige Aufhetzung gegen Moslems schliesslich zu Gewaltaten führt, da muss man nicht nach Norwegen schauen, den Fall gab es auch in Deutschland, siehe Marwa El-Sherbini.

  43. Ergänzung: ich musste mein obiges Posting etwas zusammenkürzen, damit kein Missverständnisse auftauchen. Als ich schrieb, dass die Seite PI Kontakte zum Kreis dieser Extremisten pflegt, bezog ich es auf den genannten Fjordman. Wobei nicht gesichert ist, ob Fjordman ein Pseudonym von Anders Breivik ist. Es gibt dahingehend Spekulationen, aber auch gegenteiliges. Allerdings soll Anders Breivik auch schon mal in Ostdeutschland gewesen sein, um sich mit Gleichgesinnten in Deutschland zu treffen.
    Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um einen Irren, sondern um eine hochgradig intelligente und gebildete Person, der sich allerdings in seinen Fanatismus immer mehr hineingesteigert hat.

  44. In der Hamburger Morgenpost vom Samstag stand ein ähnlich dummer Kommentar von Harald Stutte unter dem Titel: „Menschenhasser und Wirrköpfe“, komischerweise ist er auf der Homepage der Morgenpost (mopo.de) auch nicht mehr(?) zu finden.

  45. Kleine Zusammenfasung. So soll Anders Behring Breivik gesagt haben, dass er derjenige ist, der mit dem Pseudonym schreibt. Über 100 Texte des gewissen Fjordman-Bloggers findet sich in seinem Manifest. Somit hätte er seine eigenen Texte eingebaut. Und derselbe Fjordman veröffentlichte auch Artikel auf PI, die ihrerseits zugeben, ihn zu kennen und mit ihm in Kontakt gestanden zu haben. Weiterhin wird auf ein Netzwerk hingewiesen aus einer besonders extremistischen Szene, die inspirierend auf den Attentäter gewirkt haben sollen, da Breivik diese als solche in der Form nennt.

    „For more information on Breivik’s influences (which include Robert Spencer, Pamela Geller, and the Gates of Vienna blog), LGF reader Sergey Romanov put together an excellent LGF Page with translations of comments posted by Breivik at a Norwegian website: Mind of a Counter-Jihadi: Visualizing Anders Breivik’s ideology.

    It appears that Breivik was contributing a great deal of money to the far right “counter-jihad” movement (or at least, he boasted that he was):

    I ran the business a few years while I studied and earned a few million so I could finance a inntektsløs politically active life. I now use these funds to be able to work full time to further develop / promote the Vienna Academy (Vienna school of thought) that Fjordman, Bat Yeor, Spencer + many others have already contributed so much till.“

    Das Manifest ist ein Psychogramm eines Massenmörders. Den Taten gehen allerdings Worte vor, geistige Brandstifter, die ihn zu den grauenhaften Morden inspirierten und antrieben.
    So wie ich das sehe, wird dieser Vorfall nicht der einzige sein. Alleine auf PI weiss man über genügend potentiell Gewaltätige, die ebenfalls solche Gewaltaten öffentlich vertraten, gegenüber Linke, Sozialdemokraten oder Migranten.

    Der Gründer von PI, Stefan Herre, bekam vor kurzem einen Preis überreicht von den BÜRGERBEWEGUNG PAX EUROPA. Bei der Preisverleihung mit anwesend war ein gewisser Renè Stadtkewitz, der die Partei „Die Freiheit“ nach dem Vorbild von Geert Wilders gründete:
    http://bpeinfo.wordpress.com/2011/06/11/stefan-herre-erster-preistrager-des-hiltrud-schroter-freiheitspreises-der-bpe/

  46. „Wer diesen Fanatikern versöhnlich kommen will, muss damit rechnen, dass ihm dies als Schwäche ausgelegt und skrupellos ausgenutzt wird.“
    Gute Selbsteinschätzung eigentlich…

  47. Niggemeier

    Die Kritik an der Fuldaer Zeitung ist so berechtigt wie überzogen. Berechtigt, wenn sie ein Ausdruck für eine generelles Problem ist. Überzogen, weil sich die Relevanz der Zeitung in Grenzen hält. Interessanter finde ich Ihre Bemerkung aus der heutigen FAS zu Theveßens Auftreten im Heute Journal um 22:15 Uhr. Wenn man ihn kritisieren will, muss man das an dieser Stelle machen. Hier liegt schlicht Versagen vor, weil sich zu diesem Zeitpunkt der Sachverhalt eindeutig verändert hatte. Ein weiteres Versagen liegt vor, wenn die Experten noch nicht einmal in der Lage gewesen sein sollten, die elementarsten Fragen zu stellen. So erinnerte mich der Anschlag in Oslo an die IRA Anschläge in London, Oklahamo wäre auch gegangen. Man hätte sich nach den Informationen über die Vorgänge auf der Insel fragen können, ob dieses Vorgehen überhaupt in das Muster der bisherigen Anschläge mit islamistischen Hintergrund in Europa passt. Die Terrorexperten wären also keine, wenn sie noch nicht einmal eine Einordnung des schon bekannten Sachverhalts ermöglicht haben sollten (Ob das jetzt so gewesen ist, kann ich nicht beurteilen). Die „Experten“ reproduzieren also bloß ihre eigenen Erwartungen – und haben sich für die Islamisten These im übrigen sogar auf irgendwelche dubiosen Meldungen über Bekennerschreiben im Internet als Quelle bezogen. Das fand ich besonders kurios. Nur, und das muss sich jeder selber fragen, welche Erwartungen hat man eigentlich selbst gehabt? Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass sich viele der heutigen Kritiker der „Terrorexperten“ anders verhalten haben. Der erste Kommentator bei uns im blog vermutete eine false flag Operation. Jetzt kann man zwar sagen: Das sind keine professionellen Journalisten. Das ändert aber nichts daran, dass sie eben nicht besser sind als diese. Das wäre auch eine Erkenntnis.

    Im übrigen sollte man bei ARD und ZDF eines positiv würdigen: Sie haben auf Sondersendungen verzichtet. Sicherlich auch, weil sie die Problematik kannten: Über Ereignisse berichten zu müssen, von denen man nichts weiß. Mir soll also niemand erzählen, dass die großen Sender hier wieder einmal versagt hätten.

  48. Es hätten ja auch islamische Terroristen sein können.
    Dann wäre Manfred ein prophetischer Held gewesen.
    So bleibt er ein verblendeter der Medien, voller Vorurteile und ein Individuum mit verkümmerten Weitblick.

  49. „Es hätten ja auch islamische Terroristen sein können.
    Dann wäre Manfred ein prophetischer Held gewesen.“

    Berichterstattung als Glücksspiel. Denke, das bringt die Sache auf den Punkt.

  50. So leit es mir tut, aber ich muss sagen, die Anschläge waren ein voller Erfolg.
    Verübt durch einen Rechtsradikalen und Moslemhasser, aber verdächtigt werden trotzdem die Islamisten.

  51. @ 60 Ein prophetischer Held?!?

    „[…] und damit leider auch das Paradoxon, dass wir unsere Freiheit offenbar nur schützen können, indem wir sie beschneiden.“

    Das hat nichts mit voreiligen Spekulationen zu tun. Aber offenbar gehören Sie ebenfalls zu dem Personenkreis, der vorsorglich sein eigenes Haus niederbrennt, um es vor potentiellen Einbrechern zu schützen.

    Und zu dem Thema „Es musste ja etwas geschrieben werden“, verweise ich mal auf den Online-Auftritt vom österreichischen Standard: auch hier wurde ein islamistischer Hintergrund vermutet, allerdings mit dem deutlichen Hinweis, dass die Beurteilung der norwegischen Sicherheitsbehörden noch aussteht und man sich daher nicht festlegen will. Es geht also auch anders.

  52. die gruselige tendenz nachrichten in fiktion zu verwandeln ist jetzt auch ganz ganz unten angekommen, in fulda.

  53. Welt-Online hat klammheimlich seinen Text im Bezug zu Broder in dem Manifest rausgelöscht:
    http://www.welt.de/vermischtes/article13504232/Terrorist-veroeffentlicht-vor-der-Tat-Manifest.html

    Dort stand wortwörtlich:
    „Auch Welt Online-Kolumnist Henryk Broder findet Erwähnung in dem Manifest des norwegischen Attentäters. Anders B. zitiert ein Interview, das Broder einer niederländischen Zeitung gab, und in dem der Autor Europäer aufforderte auszuwandern, sollten sie ihre Freiheit weiter behalten wollen. “

    Ich habe die original Seite abgespeichert vorliegen.

  54. Ich finde aktuell vor allem sehr spannend wie das ganze Optisch abläuft und sich verändert. In den ersten Stunden als noch nichts bekannt war, wurden Artikel mit irgendwelchen „Islamisten“ bebildert (sprich Moslem mit wildem Bartwuchs). Gestern dann bekam der Terror ein Gesicht. Ein europäisches, freundlich lächelndes welches. Etwas das für den Kontex völlig ungeeignet ist (ob das nicht sogar Teil eines Plans ist seitens des Täters, sei dahingestellt). Da lächelt uns jetzt dieser nett aussehende blonde Junge an. Wenn sich von dem nicht bald anderes Material aufbringen lässt, wird man vermutlich schlichtweg die brüllende Neonazis aus dem Archiv holen und Artikel zu bebildern.
    Unglaublich albern und der Situation unangemessen dieser Wunsch der Presse das ganze „kontextorientiert“ zu bebildern.

  55. Dieses Manifest ist „Mein Kampf 2.0“

    Es ist Handbuch für den Bürgerkrieg

    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zu „2083 A European Declaration of Independence“, die es möglich machen, sich ungefiltert eine Meinung über das Dokument zu machen.

    Das Dokument ist kein in kurzer Zeit zusammenkopiertes Pamphlet, sondern ein mit viel Aufwand zusammengestelltes umfassendes Handbuch für eine Reconquista ganz Europas mit über 1500 Seiten.

    Es besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:

    Im ersten Buch findet sich eine detaillierte historische Darstellung, dessen, was der Autor offenbar als den Feind empfindet. Den Islam und den kulturellen Marxismus als seinen Wegbereiter in Europa.

    Im zweiten Buch „Burning Europe“ analysiert er die politischen Hintergründe der Probleme Europas und stellt die Ursachen des angeblichen Niedergangs dar. Ein wesentlicher Teil ist dabei die detaillierte Darstellung des muslimischen Jihad und der Ausbreitung des Islam. Dies ist mit Quellen und Statistiken detailliert untermauert, ähnlich wie man es vom Sarazin Buch her kennt.

    Das dritte Buch ist eine Anleitung für einen Präventivschlag, ein Handbuch für den Krieg. Es beschreibt Organisationsrichtlinien für den Aufbau einer Untergrundarmee, Strategien, Ziele. Das geht bis zur Identifikation von konkreten Zielen, der Anleitung zur Beschaffung und dem Bau von Waffen. Schwerpunkte sind hier Sprengstoffanschläge, Angriffe mit chemischen und biologischen Waffen sowie die gezielte Herbeiführung von Kernreaktorunfällen. Das Dokument enthält dazu beängstigend detaillierte Anweisungen.

    Als „Fallstudie“ enthält das Dokument ein detailliertes Tagebuch der Vorbereitung des Bombenanschlags in Oslo und auf der Insel Utoya.

    Zudem ist ein Propagandavideos, mehr ein Schulungsvideo verlinkt. Dieses transportiert die Inhalte des Dokumentes didaktisch aufbereitet in 20 Minuten.

    Mit diesen Unterlagen wird vollkommen klar, was die Ziele der Anschläge in Norwegen sind.

    Dieses Manifest ist ein umfassendes Handbuch und eine Anstiftung zum Bürgerkrieg. Es ist aus meiner Sicht keinesfalls das Werk eines einzelnen Wirrkopfes. Aufbau und Umfang deuten eher auf eine Organisation hin, die gewaltsam den Islam und die Unterstützer von Multikulti zurückdrängen will.

  56. Das gleiche Phänomen erleben wir jetzt bei den Spekulationen über die Todesursache von Amy Winehouse.
    War es eine Überdosis, war es eine Alkoholvergiftung, war es Selbstmord, war es gar Mord? Die ganze Palette wird in den einschlägigen Medien angeboten!

  57. Nur zur Dokumentation, falls der Text auf der Seite gelöscht werden sollte. Der Betreiber der Seite mit dem Nick Tempelritter schreibt:
    „Unschuldige Opfer?

    Noch alle stehen wir unter Schockstarre der Ereignisse in Norwegen. Wir sind verwirrt und können mit den Informationen nichts anfangen. Natürlich laufen einem alle möglichen Gedanken durch den Kopf, vor allem, der das nicht wahr sein kann, was nicht wahr sein darf. Woher kennen wir das blos..

    Was wäre denn gewesen, wenn eine und bekannt person ein Camping-Lager der Antifa gestürmt hätte und einmal kräftig aufgeräumt hätte. Wären wir wirklich zu tode betrübt und ein stück weit traurig?

    Oder würden wir einen neuen Helden feiern, einen der Endlich mal angefangen hat anstatt Worte Taten sprechen zu lassen. Ich möchte auf keinen Fall jemanden ermutiegen, aber..

    betrachten wir doch einfach mal die nüchternen Tatsachen:

    Der Anschlag galt einen sozialfaschistischen Staatsoberhaupt und dem Nachwuchs des Führungskaders der Jungsozialisten, die in Ihrem Feldlager gerade dabei waren sich auf die Kommende Machtübernahme einzuschwingen.

    Diese Mischpoke plant seit jahrzehnten die Auslöschung der westlichen Kultur und die Vernichtung sämtlicher europäischer Identitäten unter dem Dogma der Multikulturalität mit dem Ziel der Schaffung einer Eine-Welt-Regierung. Was kann falsch daran sein diese politischen Verräter an der eigenen Kultur und dem eigenen Volk zur Strecke zu bringen und zwar mit allen Mitteln?!

    Betrachten wir doch einmal die Ereignisse der Vergangenheit. Am 20. Juli 1944 (sic!) Verübten Konservative Menschen, die treu Ihrem Vaterland ergeben waren und nicht dem Führer. ein letzten Versuch Hitler zu stürzen um Deutschland vor den Sozialisten zu retten.

    Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler, Wilhelm Leuschner, Helmuth James Graf von Moltke und Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

    Sie alle wurden vom Regime gefasst gedemütigt und getötet. Keiner von uns würde heute sagen, dass diese Menschen Verbrecher waren. Im Gegenteil. Würde man uns allerdings 1944 gefragt haben würden die meisten von uns wahrscheinlich jeder noch so grausamen Bestrafung dieser Menschen zustimmen. Weil wir damals den Ausgang der Geschichte nicht kannten und wir es jetzt aber wissen.

    Am selben Tag ein paar Jahrzente später macht sich ein(?) Konservativer auf und wiederholt diesen Vorgang. Und wieder prügelt die Lügenpresse des Faschistischen Europas auf alle politischen gegner ein. Das Spiel wiederholt sich. Heute sagen „wir, ach wie schrecklich, hängt ihn auf“

    Würden wir den Ausgang der geschichte Europas kennen, so würden wir Ihn vermutlich als Helden feiern und sein Konterfei auf Briemarken drucken und Strassen nach Ihm benennen!

    Wir dürfen nich vergessen, wer unser Gegner sind! Die Mohammedaner sind nur die Exekutive einer verlogenen und verschwörerischen Bande von Polit-Verbrechern und Apperatschicks, die uns knechten und vernichten wollen! Getroffen hat es die richtigen und ich sage, weiter so! Wer den Ausgang der Geschichte erahnen kann sollte seine klammheimliche Schadenfreude über das Massacker an den Politischen Verbrechern von Morgen nicht verstecken.

    Jeder möge denken was er will, aber wer von uns wollte nicht schon selbst das Joch ablegen und Aufstehen! Wer hat sich nicht selbst schon danach gesehnt etwas zu tun und sich zu erheben! Auf ihr Völker es ist so weit!

    Sagt es laut! Er ist einer von uns und er Tat das richtige!“

    Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass er sich Tempelritter nennt. Der Attentäter in Norwegen sah sich ebenfalls als Tempelritter.

  58. Glückwunsch Herr Niggemeier. Ihre Kritik (in der FAZ) fand ich im soeben Feed des Deutschlandradio wieder.

    Kleiner Tipp, was das 1500-Seiten Phamphlet des Täters angeht: Das Dokument einfach mal nach „Broder“ durchsuchen.

  59. Auf den armen Mann aus Fulda mit vereinten Kräften einzudreschen könnte man auch als eine Form von Opportunismus ansehen. „Mein Gott“, er war halt etwas hektisch, hysterisch und vorschnell, wie es so Journalistenart ist. Kommt mal wieder runter vom Baum der nicht minder künstlichen Erregung.

  60. @ 16/30:
    Ja, der Kommentar ist (als Hauptkommentar des Tages) in der Printausgabe erschienen.

    @ 48:
    Ich komme selbst aus Fulda und kann deshalb die Rolle der FZ ganz gut einschätzen. Auf das gesamte Bundesgebiet bezogen mag die Fuldaer Zeitung weitgehend irrelevant sein. Da es allerdings in der Region Fulda – abgesehen von zwei oder drei Online-Magazinen – kein Konkurrenz-Produkt zur FZ gibt, beeinflusst diese die sowieso schon sehr konservative öffentliche Meinung in nicht zu unterschätzender Weise (Auflage: knapp 50.000).
    Manfred Schermer und seine Kommentatoren-Kollegen schaffen es im übrigen beinahe wöchentlich einen solchen Bock zu schießen, wobei der hier besprochene Hetz-Kommentar wohl als der größte der letzten Monate gelten kann.

  61. Diese Art von Journalismus als Glücksspiel ist natürlich schäbig, keine Frage, aber ich denke im Bezug auf den entgültigen Umgang der Fuldaer Zeitung damit, sollte man bis Montag warten.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Regionalzeitungen noch hauptsächlich für die Printausgabe produzieren und online am Wochenende eher schwach besetzt sind.

    Herrn Schermer wird in den letzten Stunden die Erkenntniss getroffen haben, dass seine Argumentation ziemlich gut zu den Zielen desjenigen passt, der Freitag fast hundert Jugentliche ermordet hat.
    Das in einem Text zu verarbeiten wird nicht einfach sein. Warten wir also auf Montag.

  62. kommentar nr.12 „warum „man“ sich gestern Abenden so auf die quasi-alternativlose Islamisten-These eingeschossen hatte…“

    priceless!

  63. @ 77 „Hintergrundinfos“

    Haben Sie schon mal überlegt, sich wegen ihrer Paranoia in ärztliche Behandlung zu begeben?

  64. Von Ulfkotte ein Artikel, nach den Anschlägen in Norwegen:
    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/udo-ulfkotte/zukunftsforscher-gerald-celente-apokalypse-2-11-nicht-mehr-abzuwenden.html

    „Zukunftsforscher Gerald Celente: Apokalypse 2011 nicht mehr abzuwenden
    Udo Ulfkotte

    Zugegeben: Die Leser der Web-Seiten des Kopp Verlags sind schlechte Nachrichten gewohnt. Doch im Vergleich zu dem, was Gerald Celente, einer der renommiertesten Zukunftsforscher der Welt, uns allen nun in seinem neuen Newsletter »The Trends Journal« präsentiert, waren die bislang im Kopp Verlag veröffentlichten Nachrichten wohl extrem gut. Immerhin lautet der Titel seiner neuesten Prognose übersetzt »Der erste große Krieg des 21. Jahrhunderts – Bereiten Sie sich auf den Überlebenskampf vor!«. Celente spricht nicht etwa vom Kongo oder einem anderen fernen Kriegsgebiet. Er prognostiziert den militärischen Überlebenskampf jetzt für 2011 direkt vor unseren Haustüren. Und er ist wahrscheinlich der erste Zukunftsforscher, der seine zivilen Leser jetzt ganz offen dazu auffordert, sich zu bewaffnen.
    …“

  65. „So sympathisch eine offene Gesellschaft ist — sie lässt eben nicht nur ihren gesetzestreuen Mitgliedern, sondern auch Kriminellen und Terroristen Freiheiten, die in etlichen anderen Ländern seit den Anschlägen von New York, London und Madrid teils drastisch eingeschränkt worden sind. Offensichtlich nicht ohne Grund. Diesem feigen Terrorpack mit Großzügigkeit zu begegnen, hieße, ein Feuer mit Benzin löschen zu wollen. Wer diesen Fanatikern versöhnlich kommen will, muss damit rechnen, dass ihm dies als Schwäche ausgelegt und skrupellos ausgenutzt wird.“

    Also am besten gleich alle einsperren – die blonden, blauäugigen christlichen Fundamentalisten.

    Oder habe ich den Herrn Schermer da irgendwie falsch verstanden?

  66. Sehe nur ich eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Argumentation von Herrn Schermer und den wirren Ideen des Osloer Täters? Ich hoffe, daß dieser Herr ab sofort nicht mehr für die Fuldaer Zeitung tätig ist. Geistige Brandstifter kann sich keine Zeitung leisten

  67. Derweil die Welt noch spekuliert
    Wird schon in Fulda kommentiert
    Doch hat man sich ja sehr geirrt,
    Drum wird die Meinung ausradiert.
    Ich hoffe, dass man sich geniert.

    Als Regel sei nun zementiert,
    Dass man zuerst analysiert
    Und das Ergebnis kommentiert.

  68. Wo war eigentlich gestern (23. Juli) der Hauptstadtjournalist Rainald Becker in der 20h-Tagesschau? Becker hatte vorgestern (22. Juli) in der 20h-Tagesschau noch gesagt:

    Insgesamt spricht vieles bei dem Anschlag in Oslo für einen islamistischen Hintergrund.

    Ist vieles bei den ARD-Journalisten eine Art Codewort und bedeutet umgangssprachlich gar nichts? Und mit welchen Argumenten will die ARD gegen die BILD eine Kampagne fahren? Mir fallen beim besten Willen gerade keine ein.

  69. Die Demokratie beschneiden, um den Terrorismus zu bekämpfen? Das mach so viel Sinn wie Feuer mit Benzin zu löschen. Und schon stand für diesen Redakteuer reflexhaft fest, wer’s war: böse Islamisten! Solche geistigen Brandstifter fürchte ich genauso wie Terroristen! Als ich aus den Nachrichten erfuhr, dass ein von sozialdemokratischen Jugendlichen durchgeführtes Ferienlager von einem als Polizist verkleideten Mann überfallen wurde, wußte ich sofort: Hier handelt es sich um die Tat eines Faschisten/Rassisten!

  70. http://www.politikarena.net/showpost.php?p=300327&postcount=400

    Die Osloer Polizei meinte, dass es sich um einen Täter handeln würde und es würde nichts auf ein Netzwerk schliessen lassen. Das ist hier die grosse Frage, zumindest scheint es zahlreiche Gesinnungsgenossen zu geben.

    Von Udo Ulfkotte gibt es das Buch „Der Krieg in unseren Städten“, ein inszenierter, herbeibeschworener, herbeigesehnter Krieg. Von Krieg kann man allerdings nicht reden, es handelt sich eher um Anstachelung zu Gewaltaten durch paranoide Hetz-Schriften.

  71. Interessante Informationen. Es gab doch auch in Deutschland einen ähnlichen Vorfall, der vereitelte Anschlag in Dortmund!

    http://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/borussia-dortmund/article13030172/Mann-versetzt-Borussia-Dortmund-in-Bombenangst.html

    „Die Polizei hat einen Mann (25) festgenommen, der einen Bombenanschlag auf das BVB-Stadion geplant haben soll. “

    http://diefreiheitsliebe.de/deutschland/pi-extremisten-wunschen-sich-islamischen-anschlag

  72. Dass es in den skandinavischen Ländern eine zwar kleine, aber gefährliche Rechte Szene gibt, ist zumindest mir im Hinterkopf immer präsent.
    Sicher ist man schnell, Terroranschläge derzeit immer auf die Al Kaida und Konsorten zu schieben. Aber man verliere bitte nicht aus den Gedanken, dass es

    a) jede Menge politischer Radikaler mit nicht-muslimischem Hintergrund

    b) genügend Amok-Täter ohne jeden politischen Hintergrund

    in dieser Welt gibt.

    Das Beispiel der FZ zeigt eigentlich nur ein ganz normales journalistisches Prinzip auf: Reden bzw. Schreiben unter Anwendung der üblichen Vorurteile und Klischees ohne vorheriges Denken.

  73. @ Karsten L.

    Jaja, und wenn einer gerne Rosamunde Pilcher liest und dann Leute umbringt, die nicht adlige englische Landhausbesitzer sind, ist sie halt ein „geistiger Brandstifter“, nicht wahr?

    Wer meint, Leute wie Broder für das Massaker in Norwegen verantwortlich machen zu müssen, sollte mal kurz darüber nachdenken auf wen sich die RAF und ähnliche Vollidioten so bezogen haben und ob diese Leute wirklich mitverantwortlich für deren Taten sind.

    Deine Weltsicht ist eher simpel, oder?

  74. Ich wäre ja mal gespannt, was passiert, wenn das BKA Konvertiten mit Presseausweis auftut, die einen Anschlag geplant haben, und daraufhin unsere Law-and-Order-Kaste eine Abschaffung der Pressefreiheit postuliert…

  75. Vortrag von Michael Mannheimer vor PI und weiteren bekannten Organisationen.

    http://www.pi-news.net/2010/04/spannung-pur-michael-mannheimer-in-muenchen/

    Der Name scheint kein Pseudonym zu sein. Wenn das alles stimmt, was zuvor geschrieben wurde, wie kann eine solche Person offen zu Gewaltaten aufrufen und es tut niemand etwas dagegen? Jedenfalls scheinen wir das Problem nicht nur in Norwegen zu haben, sondern auch in Deutschland mit Gewaltbereiten aus der Szene.

  76. @Dietmar, 96: Der norwegische Rechts-Terrorist bezieht sich in seinem ‚Manifest‘ jedenfalls explizit auf Broder und dessen Sprüche. Übrigens wäre Ihr Beitrag überzeugender gewesen, wenn Sie auf den letzten Satz verzichtet hätten. Obwohl – naja, nein, eigentlich nicht.

  77. @ 85 „Hintergrundinfos“

    Na, wenn Herr Ulfkotte und der andere Typ das sagen… jetzt habe ich wirklich Angst! :o

  78. http://michael-mannheimer.info/2011/04/09/mein-aufruf-zum-widerstand-gegen-das-politische-establishment-gemas-art-20-abs-4-gg/

    „Der Aufruf zur Anwendung des Art.20 Abs.4 GG, zuerst erschienen am 8. April 2011 als Leserkommentar bei PI und kurz danach als redaktioneller Beitrag bei Kybeline.com sowie mittlerweile auf zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Websites, stammt aus meiner Hand. Hinter diesem Aufruf steht weder eine Organisation, noch eine politische Partei oder eine bestimmte islamkritische Website. Er entstammt allein meinem Herzen und meinem Wissen um die ungeheure Gefahr, der unser Land durch eine sich zunehmend beschleunigende Islamisierung ausgesetzt ist.

    Ich bin mir der Tragweite meines Aufrufs voll bewusst. Über den Islam ist mittlerweile genügend bekannt, um jedem ein fundiertes Urteil zu erlauben.

    Deutschland, 8. April 2011“

  79. Zitat:
    „Vertreibt das herrschende Establishment aus seinen Ämtern und Schreibstuben und stellt die Verantwortlichen vor ein Gericht! Wie 1933 hat dieses Establishment schon wieder versagt! Organisiert Euch! Erhebt euch von euren Sofas! Geht auf die Straßen! Greift zu den Waffen, wenn es keine anderen Mittel gibt! Für uns, für unsere Kinder, für unsere Geschichte! Es lebe die Freiheit!“

  80. Schade, dass mein Beitrag nicht freigeschaltet wird.

    Wie der Fernsehkritiker(.tv) berichtet scheint auch Bildmaterial „dramatisiert“ worden zu sein, indem eine Explosion ins Bild geschnitten wurde.

  81. Das Zitat erinnert mich irgendwie an das Pamphlet des norwegischen Mörders. Der sah sich auch in der Tradition gegen Nazis zu kämpfen. Es scheint eine Art organisierte Gesinnung zu geben, die Frage ist, wo die Urquelle ist, mit solchen Ideen. Das würde mich mal interessen. Es muss also ein Netzwerk geben, zumindest Seiten, die exakt solche Inhalte und Ideen verbreiten.

  82. @Martin und „Hintergrundinfos“: Müssen Sie den ganzen Stuss hier verblasen? Dass es jede Menge geistiger Brüder und Schwestern des Breivik gibt, ist kein Geheimnis, das man hier aufdecken müsste – ein Blick in die Kommentarspalten von Welt, SPON, selbst der taz reicht.

    Ich gehe nicht davon aus, dass Sie diese Ansichten teilen, aber machen Sie sich doch nicht zum Handlanger derer, die es tun. Bitte, danke.

  83. Jaja, die armen Islamisten…die Unschuldslämmer vom Lande, das arme Volk. Das man bei so etwas sofort an sie denkt, wie kann das nur passieren?
    Man wird diesen Artikel schon überleben!

  84. Lieber Filderfahrer,

    und wenn sich der Mörder auf den Franz Beckenbauer berufen würde, machte das den Kaiser auch nicht zum „geistigen Brandstifter“ oder gar zum Mittäter.

    Herr Broder mag ja teilweise etwas seltsame Meinungen vertreten, zur Gewalt ruft er jedenfalls nicht auf.

    Was würden Sie denn sagen, täte einer dem Broder morgen was an und beriefe er sich dabei auf die Kommentare hier, in denen der Broder ein „geistiger Brandstifter“ genannt wird? Das wäre doch absurd!

  85. Warum sich so aufregen über das Käseblatt? Jeder Tintensklave, der vom CVD aufgefordert wird: „schreib jetzt was!“ müsste sagen: „keiner weiss was worüber also schreiben?“ und tut es trotzdem genauso wie alle anderen Lohnsklaven überall.
    Hinterher sind alle schlauer….
    Fehlt nur noch, dass jemand Sarrazin verantwortlich macht….

  86. @ 111, worüber soll den ein Medienjournalist Ihrer Meinung nach so schreiben, wenn nicht über die Medien?

  87. Und alle deutschen Medien nennen Anders Behring Breivik nun einen Nazi. Breivik selbst dürfte eher davon überrascht sein. Schließlich verehrte er den gegen die Nazis kämpfenden norwegischen Widerstandskämpfer Max Manus. Inzwischen heißt es, der terroristische Biobauer habe möglicherweise ein „pro-israelisches“ Motiv gehabt und sich mit seiner barbarischen Aktion gegen die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch die norwegischen Sozialdemokraten richten wollen. Ein pro-israelischer Nazi – das wäre ein Novum.

    Bei seinem Massaker an den Schülern auf der Insel Utoya stieß er immer wieder Freudenschreie aus, wenn er Menschen ermordete. Welche Auffassung der Massenmörder auch immer tatsächlich hat, eines ist sicher: Er ist schwer psychisch gestört.

  88. m.hoberg,

    ja, die Frage, was Breivik denn nun ist, ist spannend. Für Rechtsextreme ist der Biobauer, der durchgeknallt ist, ein Einzeltäter ohne Bezug zur Gesellschaft.

    Spannender ist aber: Breiviks Aussagen in seinem „Manifest“ und in Internetblogs decken sich verblüffend mit dem, was in Blogs wie „politically incorrect“ Tag für Tag geschrieben wird und was in abgemildeter Form von Leuten wie Broder in Massenblättern wie der „Welt“ verbreitet wird.

    Breivik hat eine extreme Konsequenz gezogen aus dem, was Rechtspopulisten in ganz Europa predigen: „Wir oder die“. Die Frage nach den geistigen Brandstiftern sollte man stellen.

    Zum Thema:
    http://exportabel.wordpress.com/2011/07/24/das-massaker-von-norwegen-und-die-deutschen-bruder-im-geiste/

  89. Preisfrage, von wem stammt der Satz:
    „Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber fast alle Terroristen sind Muslime.“

    Meiner Meinung nach trägt jeder in der Öffentlichkeit die direkte und indirekte Verantwortung für solche Morde wie in Norwegen, die durch Pauschalisierungen und Hetze die Öffentlichkeit aufgehetzt haben. Es wurde insbesondere in den letzten Jahren von gewissen Autoren überhaupt nicht mehr differenziert geschrieben. Nach dem 11. September legte man noch allgemein einen grossen Wert darauf, zwischen den radikalen Islamisten und den Moslems zu unterscheiden. Mittlerweile wird im Namen des Political Incorrektness und durch die „Man darf es doch noch sagen, wo bleibt die Meinungsfreiheit“ Fraktion offen der Islam an sich als Gefahr und DEN Moslems gesprochen. Als wäre DER Islam und DIE Moslems ein grosser monolitischer Block, ohne jegliche Strömungen und verschiedenste Ansichten über die Religion und Inhalte. Mittlerweile ist es sogar so, dass völlig unflektiert gegen DIE Türken und DIE Araber gehetzt wird. Das geht sogar soweit, dass ihnen Minderintelligenz und völlige Integrationsablehnung unterstellt wird, obwohl sogar Studien der konservativen CDU-Regierung, die Multikulti für tot erklärten, das genaue Gegenteil sagen. Wenn das kein Boden für Menschenhass ist, was dann? Wie man zudem an dem Manifest des Irren in Norwegen sehen kann, der hat sich seine Ideologie nicht aus den Fingern gesaugt. Er bezieht sich explizit auf Autoren, Medien und Wortführer der Öffentlichkeit. Aus dieser Sicht scheint er eine völlig logische Weltsicht zu haben, schliesslich kann er auf zahlreiche Quellen seines Hasses zurückgreifen als Entschuldigung als auch Rechtfertigung. Jemand, der in der Persönlichkeit dazu geneigt ist einfache Weltbilder zu pflegen, den wird man auch nicht zu gegenteiligem überzeugen können. Und Leute wie der gehirngewaschene Norweger dürften keine Einzelfälle sein. Schliesslich gibt es tagtäglich Vertreter des Political Incorrectness, die unter diesem Deckmäntelchen Rassismen und Menschenhass verbreiten. Dass Leute aufgrund austicken oder potentiell Gewalt bereite schliesslich losstürmen und Menschen ermorden, ist dabei nur eine Frage der Zeit.
    Man muss daher die Frage der Verantwortung stellen, um die Ursachen zu erkennen.

  90. @Rolf Schälike, #28: „Weshalb haben sich die 600 Jugendliche auf Anweisung eines nicht geprüften Polizisten eigentlich aufgestellt?

    Sind wir immer noch so gläubig wie zu Kaisers Zeiten und fallen auf die Köpenicker Hauptmänner herein.“

    Das ist menschlich. Normalerweise ist keiner so paranoid, um alles und jeden zu hinterfragen. Das können sie Niemandem vorwerfen.

    @Julian, #29: „Ach Niggemeier, du kannst doch nicht wirklich so geil sein, weil sich der x-te Terroranschlag durch Muslime („Islamisten“) als Tat eines verwirrten Irren herausgestellt hat (hier trifft der Ausdruck „Einzelfall“ mal zu). […]“

    Julian, wie kann man nur so Dumm sein. Wenn Du nicht ein Mal die kleinsten journalistischen Maßstäbe kennst, solltest Du Dich einfach weiter an deiner BILD erfreuen (armel Kerl). Die schreiben ja auch immer die Wahrheit, so wahr sie Gott helfen.

    und zu „[…] Mal im Ernst, Bildblog bringt seit nem Jahr nur „EGMR ist kein EU-Gericht“, und Tippfehler – es wäre doch mal Zeit dort ein paar sinnvollere Artikel zu schreiben. […]“

    Ich empfehle dir den EGMR-only-Filter deines Browsers zu löschen, dann kannst Du sogar die ganzen anderen Einträge bei BILDblog lesen.

    @derwaechter, #31: „ihr macht es euch wirklich zu einfach. nebenan im bildblog noch mehr als hier. ein islamischer hintergrund war zu anfang wirklich naheliegend. […]“

    Mein lieber derwaechter, gute Journalisten sollten eben nicht ins Blaue hinein spekulieren, sondern berichten. Falls es nichts zu berichten geben sollte, ist Stammtisch-Geschwafel eben nicht das Mittel der Wahl. Hetzen unter den Mantel eines Kommentars macht es auch nicht besser.

    @Alex, #28: „[…] In einem Kommentar darf man schon mal Blödsinn schreiben […] Kurz vor Redaktionsschluss darf man schon mal Blödsinn schreiben […] Und online darf man ohnehin Blödsinn schreiben […] Ich sag mal: Nein, nein und nein.“

    Gut geschieben, so sehe ich das auch.

    @teekay, #48: „[…] Hier irgendeinem Lokaljournalisten so ein Forum zu bieten halte ich fuer falsch. […] Die paar lokalen Abonennten haben das morgen wieder vergessen […]“

    Das glaube ich nicht. So etwas kann auch zufällig mal auf „fruchtbaren Boden“ fallen. Und wer weiß wohin es den Geist dieses „Lokaljournalisten“ in Zukunft verschlägt?

    @Michael, #79: „Auf den armen Mann aus Fulda mit vereinten Kräften einzudreschen könnte man auch als eine Form von Opportunismus ansehen. […]“

    Wer sich in den Medien aufhält, sollte Sich im klaren sein, dass man hier nicht immer ungestraft, jeden Müll verzapfen kann. Plus, die Antwort zu @teekay, #48.

    @ Martin , #103: „[…] Ich bin mir der Tragweite meines Aufrufs voll bewusst. Über den Islam ist mittlerweile genügend bekannt, um jedem ein fundiertes Urteil zu erlauben. […]“ und #104

    Unglaublich Martin, was ist dieser Michael Mannheimer bloß für ein Mensch. So etwas macht mir Angst.

    @filderfahrer, #107

    Warum denn gleich so aggressiv? Hast Du Angst dich anzustecken, wenn du so was liest?

    @Marko, #108

    Makro, jetzt weiß ich es … die Dummheit lebt.

    Es sollte sich jeder überlegen, welchen Unsinn er in die Welt bläst. Ich finde gerade Journalisten in der heutigen Zeit sollten ethischen und moralischen Grundsätzen folgen.

    Hysterie bringt aber leider Auflage. Ich wünschte es wäre anders.

  91. Dieser Kommentator gießt gefährlicherweise weiterhin kräftig fröhlich Öl ins Feuer und schürt Vorurteile und Islamangst. Polemisch pauschalisiert er und wirft alle Muslime über denselben Haufen oder steckt sie in einen einzigen riesigen Sack.
    Und das ist schade. Schade deshalb, da man sich schon fragt, ob so ein Typ noch alle journalistischen Taschen im Sack hat, so etwas zu schreiben.
    Und fordert noch eine Art weitere Beschneidung unserer Freiheiten zugunsten der Bekämpfung eines Terrors, den wir ohnehin niemals ganz werden verhindern können, ganz gleich wie sehr wir noch uns überwachen lassen?
    Und: Was ist an einer offenen Gesellschaft falsch? Ist es etwa verkehrt, mit fremden Kulturen in Kontakt zu treten, sie zu verstehen versuchen, Gemeinsamkeiten erkennen und gemeinsam in Frieden zu leben? Ist das nicht GERADE das, was Gesellschaften ausmachen sollte, sollten sie nicht bunt sein und aus vielen kulturellen Prismen bestehen? Macht nicht das eine Gesellschaft lebendig und fortschrittsfähig? Und jetzt fordert dieser äh… „Kommentator“ im Grunde, weniger offen zu sein, weniger den Dialog zu suchen als vielmehr härter zu verfahren mit fremden Kulturen bzw. auf den „Terror“ aus solchen zu reagieren?

    Unverschämt, wie er quasi die Kleinen-Finger-Reichungs-Geste darstellt als Fehler, der nur zur Bitternis solcher Anschläge führt? Kann man glauben, was man da liest? Ich konnte es zunächst nicht!

    Schlimm ist auch, dass die Zeitung im Nachhinein so wenig Anstand und Ehre im Leib spürte, so zu tun, als sei nichts gewesen und den Kommentar spurlos gelöscht… Aber genau DAS ist die wahre Feigheit, die man einigen deutschen Journalisten durchaus unterstellen könnte, wäre man jetzt Islamist. Mist, würd ich mich aber schämen!!
    Gut nur, dass Herr Niggemeier hier anders ist und diesen skandalösen Kommentar hier für die Nachwelt analysiert und erhalten hat. Damit eben kein Vergessen stattfinden kann.

    Unglaublich ist das Ganze sowieso: Gestern hab ich die ganze Zeit hindurch die Berichterstattung verfolgt, auf diversen Sendern, darunter so renommierte wie ARD und ZDF – aber auch etwas schmuddelige, unseriöse wie N-TV oder N24 – und ich wäre um ein Haar dem großen Tenor erlegen, der da voreilig und voreingenommen in grenzenloser Willkür dem heiligen Standard-Vorurteil verpflichtet, behauptete, es handele sich mit „sehr großer Wahrscheinlichkeit“ um Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund.

    Ich schäme mich wirklich sehr, zunächst mein Adrenalin hochgefahren und mich schon aufgeregt zu haben, dass „wieder mal diese scheiß Kackbratzen von Al-Quaida“ zugeschlagen hätten.
    Beschämend, dann sehen zu müssen, wie die Meinung revidiert wurde aufgrund der erdrückenden Beweislast: Es war ein bedauerlicher und niederträchtig feiger Anschlag, von einer Einzelperson (einem mutmaßlich wirklich komplett Irren, Geisteskranken!) – und dann noch ausgerechnet KEINER mit einem islamistischen Hintergrund, sondern ein verblendeter Fascho-Spinner mit fundamentalistisch christlichen Zügen (gefährliche Mischung).

    Dabei hatte alles so gut begonnen: Vor wenigen Wochen hatte ich auf einmal die bescheuerte Idee, etwas umzudenken und nicht mehr in den allgemeinen Trauer-Chor der Islamophobie einzustimmen und dachte mir: „Vielleicht ist diese ganze Islam-Angst einfach überflüssig und falsch, vielleicht sollte man völlig offen und angstfrei auf Angehörige dieser Religion zugehen und einfach mit ihnen reden und interagieren. Vielleicht sind es ja nicht alles total ideologisch verblendete Spinner, die auf eine Weise leben, die mit unserer westlichen Kultur nicht vereinbar ist…“ etc.
    Ab und zu denkt man halt mal so krasse Sachen. Und dann DAS.
    Hoffentlich nehmen die Islamgläubigen in ganz Europa und Norwegen im Speziellen unseren Medien und einzelnen von uns Privatpersonen nicht übel, dass wir uns da von den Medien haben mächtig ins Bockshorn jagen lassen.

    Bleibt nur abzuwarten, ob geschieht was ich jetzt erwarten würde, vor allem als Islamgläubiger oder auch radikaler Islamist (denn auch als Letzterer wäre ich ja für diesen Anschlag dann nicht verantwortlich): Eine klare und gute Entschuldigung vonseiten aller Fernsehsender und Zeitungen, aller Gazetten und Boulevardmagazine für ihre vorschnellen Spekulationen!

  92. @108: Aggressiv? Ich habe Bitte und danke gesagt. Das nächste Mal schreibe ich so, dass du es auch verstehst: „Wie kann man nur so dumm sein?“ Und nein, das ist nicht ansteckend. Es ist aber auch nicht erkennbar, welchen Erkenntnisgewinn es bringen soll, das hier abzukippen. Bringt aber eher nichts, dass ausgerechnet mit dir weiter zu erörtern … get a life.

  93. Ich fasse mal die Kommentare zusammen:
    Islamistischer Terroranschlag: Muss ein Einzeltäter gewesen sein.
    Rechtsextremer Terroranschlag: Alle, die jemals irgendetwas publiziert haben, dass konservativ ist, muss die Erlaubnis entzogen werden Texte zu veröffentlichen, des weiteren sind sie direkt an diesen Anschlägen schuld.

    Links und Rechts unterscheidet sich im faschistischen Wahn kein bisschen voneinander. Lesen sie die Kommentare nach islamistischen Anschlägen von Rechtsextremen, die unterscheiden sich nicht von denen hier. Nur, dass andere Namen genannt werden. Auf der einen Seite wird Roth die Schuld in die Schuhe geschoben und hier dann halt Broder. Amüsant, wie doch angeblich intelligente und aufgeklärte Menschen sich in einen durchgeknallten Mob verwandeln, egal welcher politischer Farbe.

  94. Bemerkenswert ist der der erste Satz aus der Reaktion der Fuldaer Zeitung:

    „Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet, dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen Terrorristen begangen worden sein könnten.“

    Vieles deutet darauf hin, dass begangen worden sein könnte, aha. Ein inhaltlich völlig sinnloser Satz. Das reicht einem Journalisten also, um volle Breitseite gegen das verlogene islamistische Terrorpack zu feuern.

    Vielleicht taugt ja wengistens das Kreuzworträtsel in der Fuldaer Zeitung was.

  95. @125 Immerhin eine Entschuldigung, aber…

    „Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet, dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen Terrorristen begangen worden sein könnten.“

    …eine Erklärung was diese“ Vieles“ sein könnte, bleibt die Redaktion schuldig. Also, „Vieles“ außer der Unprofessionalität und dem vorurteilshaften, konservativen Weltbild des Kommentators, auf das der Kommentar schließen lässt.

  96. Man könnte kotzen, wenn man so etwas liest, aber es ist besser, sich über solche VIJ nicht aufzuregen, man bessert diese Leute ja doch nicht.

    Der würde gut zu einem Kampfblatt eines allseits bekannten Verlags passen.

  97. Interessant wird es auch sein zu beobachten, wer sich in welcher Weise als Sprachrohr des hirntoten Terroristen zur Verfügung stellt, wenn der uns die Welt erklärt.

  98. DRECKIGES, FEIGES JOURNALISTENPACK!

    Selbsternannte „Terrorexperten“. Vermutlich eher so gemeint dass sie selbst Experten im Verbreiten von Terror sind.

  99. Wir sind alle Springers Kinder!
    Merkt das eigentlich niemand?
    Als in den 70ern die Linksextremen ihren Terrorfeldzug führten, war jeder Sozial-liberale, SPDler – geschweige den die „echten“ Linken ein a) Kommunist, daher b) Terrorist und gehörte c) in den Bau (mindestens!), so die Öffentlichkeit (sprich Springer). Dann kam der radikal-islamische Terror und die Verwurstung lief ähnlich, O-Ton, alle Moslems sind mindestens Bomber im Geiste, jeder mit ner differenzierten Meinung ein „Islamisten-Kuschler“ (Maxime der BILD) etc. etc. Und jetzt: das Spiel halt andersrum: Bei SPON gibt man sich grösste Mühe (vielleicht will man da bei der alten Kundschaft des SPIEGEL wieder Terrain gut machen) eine quasi-Verbindung à la: rechts der Mitte (wobei „Mitte“ grosszügig als Meinung der Autoren durchgeht ) = Konservativ = Populist = Neo-Nazi = Terrorsympathisant = Terrorist herzustellen. Nächstens fordert dort wohl ein Autor einen V-Mann Einsatz bei der CSU.
    Ja, man hat tatsächlich brav vom Onkel Springer gelernt, denn SPON ist jetzt „die empörte Öffentlichkeit“.

    Ich seh‘ den Artikel von Herr Schermer daher einfach als ein weiteres Produkt der „Springerisierung“ der Presse. Man schreibt einfach mal los, abhängig vom eigenen Politlager, hat man eh das passende Feindbild in der Schublade..

  100. Lieber Karsten L.!

    Ich bin weiterhin der Ansicht, dass Sie viel zu weit gehen. Ich mag den Broder ja auch nicht besonders, aber Leuten wie ihm die Verantwortung für ein solches Massaker zu geben ist absurd.

    Ich versuche es mal mit einer letzten Analogie: Wenn ich schreibe, dass ich Schalke doof finde, trage ich doch keine Schuld daran, wenn irgend ein depperter Dortmundfan ne Bombe unter die Kurve der Schalker legt.

    Herr Broder mag merkwürdige Ansichten haben, aber Ihren Versuch, Leuten wie ihm den Mund mit derartigen Konstrukten zu verbieten ist schäbig.

    Setzen Sie sich mit Form und Inhalt Broders Aussagen auseinander, da gibt es genug Baustellen, aber schieben Sie ihm nicht Norwegen in die Schuhe, sonst diskreditieren Sie nur sich selbst.

  101. @Dietmanr, 133.

    Hier wird einfach wieder versucht Menschen mundtot zu machen, deren Meinung einem nicht gefällt.

    Er zitiert Broder und deswegen ist Broder schuld und gehört verboten.

    Nun wie verhält es sich, wenn ein Moslem einen Anschlag mit dem Koran begründet? Ist dann auch der Koran schuld und alle die an die Religion glauben, die sie öffentlich gegen Angriffe verteidigt haben?

    Wie gesagt Rechts und Links sind schlichte Spiegelbilder.

  102. @m.hoberg

    Ein pro-israelischer Nazi – das wäre ein Novum.

    Ach, bitte! Dieses Totschlagargument aus Islamhasser-Kreisen wurde schon vorgestern entlarvt. Pro-Israelisch ist man nur, weil die Israelis einen Konflikt mit den Palästinensern haben. Die Juden sind nur dazu da, um sich gegen Kritik zu immunisieren. Also lediglich ein Mittel zum Zweck im Kampf gegen die „Musels“.

    Besonders deutlich wird die wahre Einstellung von PI und Konsorten, wenn mal wieder gegen den Zentralrat der Juden gehetzt wird, der statt auf Hass, auf Dialog und Versöhnung setzt. In den Augen der „politisch Inkorrekten“ eine Todsünde.
    Oder, um noch ein anderes Beispiel zu nennen, beklagen sich die Moselemhasser gerne mal über den sogenannten „Schuld-Kult“, der heute angeblich immer noch wegen des Holocausts zelebriert wird. Sie würden sich stattdessen lieber wünschen, dass man die Shoa endlich mal ad acta legt und sich mit vermeintlich wichtigeren Problemen, wie den Moslems beschäftigt.
    Und dass sich die selbsternannten „Kämpfer gegen die Islamisierung“ auch gerne mal mit waschechten Holocaustleugnern, oder anderen gewaltbereiten Extremisten umgeben kann eben auch schonmal vorkommen.

    Ein „pro-israelischer Nazi“ ist also tatsächlich nicht so absurd, wie man auf den ersten Blick denken könnte.

  103. Das geilste ist ja, dass dieser Artikel eigentlich aus genau der gleichen Geisteshaltung heraus geschrieben wurde, aus der auch das Attentat veruebt wurde. Da ich versuche, jeden Menschen nach seinem eigenen Mass zu messen, fordere ich hiermit die Einschraenkung aller Freiheitsrechte fuer den Autor. Dieser Mann ist so gefaehrlich und antidemokratisch, dass er nichtmal mehr PINKELN darf, ohne dass wir das wissen. (*Nur um es deutlich zu machen: Das sehe Ich selbst nicht so. Ich projeziere nur die Forderung des jungen Mannes auf sich selbst.*)

  104. Schuld trägt jeder, der undifferenziert pauschalisiert und somit gegen Menschen hetzt. Das nennt man laut Definition Rassismus. Es gibt auch den Kulturrassismus.

    Ich gebe Broder nicht die Schuld, ich sprach von Verantwortung! Broder ist ja nicht der einzige. Wenn ständig irgendwelche Autoren wie Broder, Sarrazin bis hin Ulfkotte ihre Paranoia in die Öffentlichkeit tragen, da darf man sich doch nicht wundern, wenn am Ende paranoide Leser, Anhänger und Bewunderer dabei herauskommen und sich auf solche „Propheten“ berufen.

    Von Warnern und Verharmlosern – Experten und die Bildungselite
    http://www.migazin.de/2011/06/30/von-warnern-und-verharmlosern-experten-und-die-bildungselite/

    Ich kann nunmal gewisse Agitatoren nicht aus der Verantwortung freisprechen.

  105. @mike

    „Spiegelbild“ trifft es auf den Punkt. Je näher man den Rändern der beiden politischen Lager kommt, desto ähnlicher wird die „Farbgebung“ und die Argumentationsshemata, derer sie sich bedienen.
    Spannend finde ich ja, dass nun ausgerechnet das (rechtspopulistische) Billig-Law-and-Order Argument Hockonjunktur hat, wonach Zensur das Allheillmittel gegen Politextremisten wäre…

  106. Danke für diesen wichtigen Kommentar! Ich habe den Screenshot kopiert und werde ihn ebenfalls verlinken!

    Seit Jahren wird immer unreflektierter gegen Migranten und speziell Moslems gehetzt. Es war KEIN Zufall, daß irgendwann ein Spinner herkommt und diese Tabubrüche als geistiges Fundament für die Umsetzung seiner kranken Gelüste hernimmt.

    Ich sage es ganz deutlich: Thilo Sarrazin und Udo Ulfkotte werden sich jetzt öffentlich für Jahre nationalistischer Hetze rechtfertigen müssen und die Argumente möchte ich mal hören, mit denen sie nun eine Demarkationslinie zum Mörder von Oslo ziehen.

    Tatsache ist eher, daß es ein derartiges Argument nicht gibt: die wirren Gedanken Anders Breiviks sind nicht zu unterscheiden von Sarrazins und Ulfkottes Nazi-Hetze.

  107. @Jonas

    Ich muss Dir absolut Recht geben. Die Entschuldigung der Fuldaer Zeitung ist doch völlig daneben. Die voreilige Einordnung hinsichtlich des Täterkreises ist das eine, aber das eigentlich unentschuldbare sind die Schlussfolgerungen in dem Artikel mit antidemokratischen politischen Forderungen! Da haben sich bei mir ebenfalls die Nackenhaare aufgestellt. In diesem Zusammenhang möchte ich den norwegischen Premier lobend erwähnen. Von diesem Mann können sich viele eine Scheibe abschneiden. Es ist in diesen Zeiten wahrhaftig keine Selbstverständlichkeit!

  108. Nach meinem Empfinden trage, lieber Karsten L., ich die Verantwortung für mein Handeln. Nicht Herr Broder, der olle Thilo oder die Frau Schwarzer, egal was die so den ganzen Tag in die Öffentlichkeit kotzen.

    Ich empfehle Ihnen, sich diesen Satz (er stammt von Ihnen) nochmal langsam durchzulesen:

    > Schuld trägt jeder, der undifferenziert pauschalisiert und somit gegen Menschen hetzt.

    Fällt Ihnen was auf?

    Jeder, undifferenziert, pauschalisiert…

    Weia, Karsten.

  109. @ — FatCousinJoe

    Wer hat denn bitte genau wann und wo „Zensur als Allheilmittel gegen Politextremisten“ vorgeschlagen?

    Ich finde es im Gegenteil erheiternd, daß du und deine anderen Pseudonyme z.B. hier so munter selbstentlarvende Selbstgespräche führen.

  110. Dietmar, ich weiss, worauf Sie hinaus wollen. Sie wollen mir natürlich einen Strick daraus drehen, ich würde undifferenziert sein und pauschalisieren, die genannten Autoren zu Unrecht kritisieren.

    Die entscheidende Frage lautet allerdings, sind die genannten Autoren undifferenziert und pauschalierend? Nach der Beantwortung dieser Frage kann man anschliessend Schlussfolgerungen und somit ein Fazit ziehen.

  111. @Feyd Braybrook

    Dieser „Exkulpationsbeweis“ wird leider weitaus einfacher sein für die „feinen Herren“ Sarrazin und Co., als sie es sich vorstellen.

    Warum? Anders B. hat ja weder eine Moschee in die Luft gejagt noch ein orientalisches Kulturfest überfallen. Et voilà – Sarrazin, Wilders und Co. werden genau darauf verweisen. Und gerade Sarrazin wird sich dann als solidarischer ex-SPDler darstellen und der norwegischen Arbeiterpartei fleissig kondolieren…
    Die perfekte Ausrede: Breivik war primär ein „Linkenhasser“, der dann halt „zufällig“ noch „islamkritisch“ war. S. W. und Co. werden schnell wieder zum schmutzigen Tagesgeschäft zurückkehren…

  112. @125/Reaktion FZ

    Find ich ehrlich gesagt ganz schön dumm-dreist, was die FZ ihren Lesern da als „Entschuldigung“ für den kolossalen Schwachsinn des Kommentars anbietet

    Anstatt mit einem klaren „Wir haben Mist gebaut“ Rückgrat zu beweisen, stilisiert sich Redaktion selbt als Opfer unzulänglicher Informationsquellen;

    Bei so vielen „Indizien“ in eine Richtung, habe man ja quasi zu keinem anderen Schluss kommen können…

  113. Was mir ja fehlt ist:
    „Man wird ja wohl noch sagen dürfen, [hetzte gegen Gruppierung]“

    Wo sind alle die Kommentatoren, die doch sonst unter jede Meldung so ihren Scheiß absondern?

  114. @ FatCousinJoe

    falls ich dich eben mit Irgendjemandem verwechselt habe, bitte ich um Verzeihung. Einige Beiträge hier sehen aber wirklich recht „merkwürdig“ aus.

  115. Ich will Ihnen keinen Strick drehen, Karsten, aber ich denke, daß Sie und andere Kommentatoren hier, das Massaker von Norwegen als Anlaß nehmen, Leute die Ihnen nicht passen, in einen Topf zu werfen und mit Hilfe eines Totschlagarguments zu disqualifizieren.

    Ihnen muß doch auffallen, dass die Logik „Broder mag Moslems nicht -> geistiger Brandstifter -> seinetwegen sterben Menschen in Norwegen“ selbst für eine Internetdiskussion fast schon beleidigend simpel ist.

    Gerade jemand, der (legitimerweise) fordert, dass sich Broder und Konsorten differenzierter (ich unterstelle mal nicht, dass Sie nur wollen, dass Broder sich Ihre Meinung zu dem Thema aneignet) mit dem Thema Islam auseinandersetzt, muss doch zunächsteinmal in der Lage sein, seine eigene Kritik differenziert und fundiert zu äußern.

  116. @filderfahrer, #121: „Aggressiv? Ich habe Bitte und danke gesagt. […] Bringt aber eher nichts, dass ausgerechnet mit dir weiter zu erörtern … get a life.“

    Und das nach nur einem sehr kurzen Kommentar! Faszinierend.

    Ich fand nur „[…] Müssen Sie den ganzen Stuss hier verblasen? […]“ aus deinem Kommentar #107 entsprechend.

    Dabei ist es interessant zu sehen, was mein Kommentar auf den deinigen, bei Dir gerade ausgelöst hat. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie — unbeabsichtigt — mein Geschrienes Wort auf manch Anderen wirkt. Und warum.

    War meine Wortwahl zu Rüde? Wurde zwischen den Zeilen etwas gelesen, was dort nicht vorhanden ist?

    Aus genau diesem Grund sollten sich schreibende Journalisten, mehrfach ihre Artikel durchlesen und eindeutig formulieren (Was ich anscheinend nicht so gut kann).


    Zu Broder und ähnliche Leuten möchte ich hinzufügen, dass die natürlich nicht Direkt an solchen Straftaten Schuld haben. Aber ich finde sie bereiten den Boden für entsprechend verwirrten Personen, die in deren Artikeln Bestätigungen finden.

  117. @rauskucker

    Entschuldigung angenommen.

    Schade:) und ich wollte dich gerade als angefressenen Undercover-SPON Autor/Forumsmoderator beschimpfen, der sich über meinen SPON=BILD Vergleich aufregt.

    Was ich mit meinem Zensur=Allheillmittel Vergleich meine, ist diese irrige Annahme vom „der Schlange den Kopf abschlagen“, was m.E. nicht funktioniert.

    Die Logik findet und fand sich ja überall Nürnbergerprozesse=ab jetzt gibts garantiert nie nie mehr Nazis, Killerspielverbot=nie nie mehr Schulamoklauf, Frei nach F.J. Strauß – alle RAFler an die Wand=nie nie mehr Linksestreme. Also was jetzt? Broder an die Wand? Andere rechtstendenziöse, hobby-xenophobe Schreiberlinge scheint man ja nicht zu kennen.

  118. „Zu Broder und ähnliche Leuten möchte ich hinzufügen, dass die natürlich nicht Direkt an solchen Straftaten Schuld haben. Aber ich finde sie bereiten den Boden für entsprechend verwirrten Personen, die in deren Artikeln Bestätigungen finden.“

    Meiner Meinung sind es nicht unbedingt die Bestätigungen bei Broder, denn dafür ist er in seinen Pamphleten zu oberflächlich. Meiner Meinung sind es die Provokationen und Anstachelungen. Wenn jemand schreibt „, dass junge freiheitsliebende Menschen Europa lieber verlassen sollten“, die Europäer wären doch allesamt Weicheier und dem Untergang geweiht, da braucht man kein Psychologe zu sein, um zu ermessen, was solche Worte schliesslich auslösen können.

    Kritiker werfen Henryk M. Broder Einseitigkeit, Hysterisierung, fehlerhafte Argumentation, unsaubere Recherche, Rassismus, eine Verharmlosung des Nationalsozialismus und eine Übernahme rechtsradikaler Positionen vor. Einige Beispiele negativer Kritiken:

    Der Politikwissenschaftler und Buchkritiker Denis Scheck urteilte in der ARD-Sendung „Druckfrisch“ über Broders Buch, das er für eine „extrem manipulative Polemik“ hält:

    „Broders Tiraden über das angebliche Einknicken Europas vor den ach so bitterbösen Moslems schüren eine neue Kreuzzugsmentalität und sind grundfalsch, sichern ihrem Verfasser aber einen Ehrenplatz an jedem deutschen Stammtisch.“

    In der tageszeitung vom 18. November 2006 beschreibt Daniel Bax Broder als überspannten Hassprediger:

    „Ironischerweise geht Broder […] genau so vor wie ein islamistischer Scharfmacher, nur eben spiegelverkehrt.“

    Schon Broders Grundthese, der Westen kapituliere, erweise sich bei einer nüchternen Analyse der gegenwärtigen internationalen Politik nicht als plausibel. Insofern könne man Broders ständige Rede von „Appeasement“ für eine gedankenlose „Verharmlosung der Nazi-Vergangenheit halten“. Hinter dem amüsanten und unterhaltsamen Stil entdeckt Bax die “eisige Schärfe eines Glaubenskriegers“, weshalb er das Buch zu einer “humoristisch verbrämten Hasspredigt“ erklärt. Robert Misik befindet in der „tageszeitung“ vom 20. Dezember 2006, Broder arbeite an einer selbsterfüllenden Prophezeiung mit:

    „Wenn man den Kampf der Kulturen nur lange genug beschwört, dann kriegt man ihn am Ende auch. […] Wenn deklassierte türkische Kids am Schulhof für Rambazamba sorgen, dann ist nicht die soziale Lage oder ihre Zukunftslosigkeit daran schuld, sondern der Islam: ‚Sie‘ passen einfach nicht zu ‚uns‘. Lahore, Neukölln, Gaza – egal, da wird kein großer Unterschied mehr gemacht.“

    Knut Mellenthin in einem Artikel für die Vierteljahresschrift „Wissenschaft und Frieden“:

    „Broder leistet seinen Beitrag zum antiislamischen Kreuzzug vorzugsweise, indem er dessen Kritiker mit Schmutz bewirft, ohne selbst mit allerletzter Klarheit Farbe zu bekennen, worauf er eigentlich konkret hinaus will. Statt direkt für den von den Neokonservativen ausgerufenen ‚Weltkrieg‘ zu werben, lästert Broder lieber, dass sich Bin Laden über jede Antikriegsdemonstration freue.“

    Broders Verteidigung des amerikanischen Gefangenenlagers Guantanamo empfindet Mellenthin als erschreckend: „Ich denke, er spielt den Hysteriker lediglich, um dem Zweck zu dienen, den er für den guten hält: literweise Benzin ins entfachte Feuer des ‚Clash of Civilizations‘ zu kippen.“ Broder, der früher selbst Rechtspopulismus bekämpft habe, verwende nun bewusst dessen Mittel.

    Kai Doering schreibt im SPD-Magazin Vorwärts am 29. September 2006:

    „Auch wenn es sicher richtig ist, nicht schon in vorauseilendem Gehorsam ein ‚mea culpa‘ gegenüber den Andersgläubigen anzustimmen […], muss man sie doch nicht gleich als traumatisierte Wilde mit dem Hang zur Weltherrschaft darstellen, wie es der Autor tut.“

  119. Wieso, der Mann hat doch recht! Es ist kein grosses Geheimnis, dass der durchschnittliche Islamist weisse Haut und blonde Haare hat, rund 1,80m lang und darüber hinaus gebürtiger Norweger ist. Möglicherweise hat der Schmierfink von der Fuldaer Zeitung auch nur die Presseerklärung der Polizei überlesen, in dem von einem „christlichen Fundamentalisten“ mit Kontakten zu rechtsextremen Kreisen die Rede ist. Naja.

  120. Ich ärgere ich vor allem über das ZDF und dere heute-Sendung am Abend der Anschläge. Die erste Bewertung in der heute-Sendung erfolgte mit dem so genannten Terrorismusexperten Elmar Theveßen. Er sprach davon, dass das Attentat ganz klar die Handschrift von Al-Qaida trage, es in Norwegen ismalistische Hassprediger gebe, dass das Öl-Ministerium‘ brenne und dies alles von den norwegischen Sicherheitsbehörden bestätigt worden sei. Ich fand das extremst unseriös, so kurz nach dem Attentat über den oder die Täter schwadronieren zu wollen, nur damit man dem Zuschauer angeblich eine Einordnung bietet: das ist unseriöser Journalismus hoch zehn!

  121. Um mal von Herrn Broder wieder auf das Thema der unseriösen Berichterstattung zurückzukommen…

    auf rtl.de gibts gerade – prominent auf der Frontpage plaziert – eine siebenteilige Klick-Strecke „Die Gesichter des irren Killers“ mit den 7 „schönsten“ (Adjektiv von mir) Porträt-Fotos des mutmaßlichen Attentäters…

    Wie sagt meine Oma immer so schön: Herr, bitte lass Hirn regnen!!

  122. @ NIGGE

    Trotz Ihres m.E. richtigen Hinweises auf die Notwendigkeit späterer Richtigstellung sind Sie leider in der Sache genauso oberflächlich wie die kritisierte Fuldaer, ich vermute, dass liegt auch an Ihrem „professionell“ verinnerlichten Zwang, wieder ´ne aktuelle sensationistische Sau durch Ihr publizistisches Dorf jagen zu müssen.

    Und wenn Sie meinen kritischen Hinweis löschen … denken Sie drüber nach …

    Gruß W.

  123. Wie hat Ralph Giordano gemeint? Die Moslems wären nicht zur kritischen Methode fähig! Man sieht allerdings, auch Broder ist nicht zu Selbstkritik fähig. Anstatt ernsthaft darüber nachzudenken, wobei das bisher keine Tugend von ihm war, denkt er lieber über Ersatzteile seines Wagens nach, anstatt sich zu überlegen, was wohl der Grund sein könnte, dass ihn ein Massenmörder schliesslich in seinem Manifest zitiert. Klar kann er nichts dafür, wenn irgendein Irrer seine Worte benutzt und sich aufgestachelt gefühlt hat. Aber das spricht ihn nicht von der Verantwortung frei.

    Man muss sich übrigens auch wundern, die in Sarrazins Buch keinen Rassismus erkennen wollen.
    Nicht, dass es keine rassistischen Aussagen, Thesen und Standpunkte in seinem Buch geben würde, es ist nur so, dass es mittlerweile Akzeptanz findet.
    Sarrazin sprach auch freimütig im Vorfeld der Veröffentlichung seines Buches, dass er sein Manuscript an zahlreiche Dritte gereicht habe, um es Korrektur lesen zu lassen. Dabei habe er das Feedback bekommen, dass es so einige Passagen geben würde, die wären recht heftig, die könne man unmöglich so publizieren. Die hat Sarrazin, der Vertreter der Political Incorrectness, danach sofort rausgestrichen und all die wirklich interessanten Dinge waren in der Buchveröffentlichung garnicht mehr enthalten. Das eigentlich interessante an der ganzen Geschichte ist aber, absolut kein Journalist hat dabei nachgehakt, was er denn so geschrieben habe und was der Sarrazin-Selbstzensur schliesslich unterworfen wurde. Selbst in dem Interview, als er das freimütig erzählte, sah der Journalist grosszügig drüber hinweg. Das nennt man dann wohl Qualitätsjournalismus! Oder aber, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Also ging es schnell zur nächsten Frage. Es wird wohl für immer ein grosses Geheimnis bleiben, zumal Sarrazin nach seinen Kritiken seitens Medien bis hin Wissenschaftlern auch nicht mehr auspacken wird. So dumm ist er schliesslich auch wieder nicht.

    Sarrazin hat im übrigen sein Buch nach der 4. Auflage weiter selbst zensiert, dabei fragwürdige Genthesen rausgenommen, die er allerdings weiterhin in der Öffentlichkeit verteidigt und sagt, er nehme absolut nichts zurück von dem Geschriebenen. Auch da wird von keinem nachgehakt, schliesslich hat er mehrfach genau das Gegenteil davon getan. Er nahm die Dinge zurück, aber zuzugeben, dass er es tat. So geht auch schön unter, dass seine Neuauflagen alle zensierte Werke sind, wo er dagegen so tut, als habe er nichts zurückgenommen. Und kein Mensch hätte ihn widerlegen können, sagte er jüngst, trotz der Kenntnisse darüber, dass Genforscher ihn widerlegten bis hin, dass nachgewiesen wurde, dass sogar manche Zahlen einfach von Sarrazin selbst erfunden waren.

    Mittlerweile ärgert sich die NPD, die durchaus im Recht sich darüber aufregen, wieso einer wie Sarrazin belohnt wird, zum Volkshelden stilisiert wird, die Neonazis dagegen, die seit Jahrzehnten ins selbe Horn blasen mit exakt denselben Inhalten und Thesen, verteufelt, gejagt und sogar eingesperrt werden. Und der eine oder andere Neonazi hat bereits geschnappt, man muss sich nur Pro-USA, Pro-Israelisch und Anti-Muslimisch positieren, DANN darf man auch herzerfrischende Tiraden gegen Migranten ablassen. Auch die FPÖ hat das bereits gelernt. Die grössten Antisemiten in Österreich, man reibt sich die Augen, sind heute die grössten Israel und Zionistenfreunde, gehen auch direkt nach Yerusalem, um sich ihren Persilschein abzuholen. Damit man in der Heimat so richtig hetzen kann, was man vorher nicht so gut konnte. Weil die blöden Linken immer dazwischengefunkt sind. Wenn man aber Pro-Israelisch ist, dann machen auch die mit, zumindest einige von ihnen.

    Wie hatte nochmal Franz Josef Strauss gesagt: „Die Linken sind soweit links, dass sie rechts wieder rauskommen!“

    Das trifft natürlich nicht auf alle Linke zu, aber es ist etwas wahres dran, siehe auch Zustimmung bei der Partei Die Linken zu Sarrazin. Da musste man sich auch die Augen reiben, ungläubig, angesichts der immensen Zustimmungsrate. Wer also meinte, Leute wie Horst Mahler wären nur ein Ausrutscher von Links, der sieht sich getäuscht. Mahler dürfte nun etwas gelernt haben, so lange man nicht Adolf Fanboy ist, ist alles erlaubt.

  124. und noch einer…

    Hans Leyendecker versteigt sich grade ganz schön auf sueddeutsche.de in einem Artikel über die angeblich ach so großen Parallelen zwischen Breivik und dem Oklahoma-City-Bomber McVeigh

    oh wei, oh wei…da lebt anscheinend jemand auch nur noch von seinem Ruhm vergangener Tage

  125. @132: „Bei SPON gibt man sich grösste Mühe (vielleicht will man da bei der alten Kundschaft des SPIEGEL wieder Terrain gut machen) eine quasi-Verbindung (…) herzustellen.“

    Nein, gibt man nicht. Die Verbindung, ganz ohne „quasi“ hat der Rechts-Terrorist ganz alleine hergestellt – durch zahlreiche Beiträge im Netz und dieses ‚Manifest‘; in beidem ist in großen Teilen nichts anderes zu lesen, als die sich mittlerweile völlig ungeniert auch in Mainstream-Medien äussernden ‚Islam-, Multikulti- und Linken‘-Kritiker auch von sich geben. Er zitiert sie ja sogar wörtlich.

    Aber man inszeniert sich in Islamhasserkreisen natürlich lieber wieder lautstark als arme, verfolgte ‚Man wird ja wohl noch mal sagen dürfen‘-Minderheit und sieht sich als Opfer düsterer Netzwerke von SPON (augerechnet, LOL) bis zu den ‚Gutmenschen‘ – genau wie Breivik.

  126. Die Fuldaer Zeitung ist Medienpartner der INSM und verbreitet das Menschen- und Gesellschaftsbild, das den Killer zu der Tat gebracht hat seit Jahr und Tag. Es war nur nicht mal eben ein Schnellschuss, und der Artikel erschien nicht nur im Internet. In der Printausgabe wurde die Islamhetze im ganzen katholisch klerikalen Landkreis verbreitet. Übrigens ist es der Wahlkreis des Stahlhelmers Dregger und des Tätervolk Martin Hohmann. Stramm christlich fundamentalistisches Stammland!

  127. Lieber Karsten,

    vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, all diese Schnipsel zusammenzutragen.

    Ich kann nach der Lektüre von zweien seiner Bücher nur zustimmen, dass Broder versucht, mit simpler Logik, anekdotischer Beweisführung und Weglassung wichtiger Details den Leser von seiner Meinung zu überzeugen.

    Das ist sicherlich unredlich und dümmlich, gefährlich ist es allerdings nicht. Im Gegenteil, ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es geradezu empörend ist, zu behaupten Broders Ergüsse führten auf direktem Wege auf die Insel Utoya.

    Gerade Ihr Beispiel mit den jungen Europäern finde ich schwach. Sie interpretieren da etwas hinein, was nicht da ist. Die Meinung, dass junge, freiheitsliebende Europäer auswandern sollten mag absurd sein (ich teile sie übrigens nicht. Bin jung und freiheitsliebend, plane aber hierzubleiben), sie ist kein Aufruf zur Gewalt und keinesfalls irgendwie illegitim.

  128. Die Religion des Friedens hat in den letzten 20 Jahren so um die 17.000 Terroranschläge verübt, bei denen so um die eine Million Menschen getötet wurden.
    Was Niggemeier dazu sagt? Nein, er muss nichts sagen. Weiß sowieso jeder, dass er die Verbrechen gar nicht so schlecht findet. Zumindest weiß er, dass die Verbrecher (sog. „Muslim“) nicht einfach so aus Jux und Dollerei morden, sondern mit „Grund“. Da haben wir die sozialen Ursachen, die nach Nigges Meinung das Morden geradezu unumgänglich machen. Hilfsweise kommen weitere Phantomschmerzen („Alltagsrassismus“, „strukturelle Diskriminierung“) als „Grund“ hinzu.
    Aber es wäre unfair, hier Nigges Schweigen herauszustellen, denn unsere Medien in ihrer Gänze sind sehr zurückhaltend bei der Berichterstattung zu den Moslemverbrechen und erst recht bei deren Verurteilung. Wenn schon mal die Tat nicht verschwiegen wird, fehlt nie der Hinweis, dass es sich (wie bei allen anderen 17.000 Verbrechen) um eine „Einzeltat“ handelt, „die nichts mit dem Islam zu tun hat“. Auch dass alle Verbrecher ihre Verbrechen mit den gleichen Autoritäten (Allah und Mohammed ) begründen heißt natürlich noch lange nicht, dass diese barbarische Ideologie die Ursache für deren Tun ist.

    Ja, es stimmt, die Fuldaer lag voll daneben. Ohne Anhaltspunkte zur Identität des Täters sich über seine Provenienz auszulassen ist nicht einfach unprofessionell, sondern schlicht deppenhaft. Aber ganz aus der Luft gegriffen war es ja nicht. Oder gab es irgendwelche Hinweise, dass ausgerechnet dieses Verbrechen keine „Einzeltat“ war?

    Aber immerhin hat die Fuldaer den Mumm, sich der Omerta nicht unterzuordnen – was man von Niggemeier nicht sagen kann. Der lässt sich schön im Mainstream treiben, plappert die vom Reichspropagandaministerium vorgegebenen Sprachregelungen nach und freut sich über den Beifall von seinesgleichen.
    „Feiges Journalistenpack“ – besser könnte man Niggemeier nicht charakterisieren.

  129. @filderfahrer

    Aus ihrem wutschäumenden, ebenso enthusiastischen wie unreflektieren Gemotze entnehme ich mal, dass sie nicht mal gedacht, geschweige denn geboren waren zur der Zeit, auf die ich Bezug nehme.

    Wenn sie die damalige Grosswildjagd der „Öffentlichkeit“ auf alles „Linke“ miterlebt hätten, würden sie sich sicher auch ab der Hysterie – ja gerade bei SPON, ausgerechnet bei SPON – am Kopf kratzen. Aber ich möchte ihre jugendlichen Idealvorstellungen nicht stören, SPON und SPIEGEL sind natürlich immer noch objektiv, differenziert und alles, was sie früher mal waren… und wer was anderes sagt, ist ein „fascho“. Mögen auch sie irgendwann mal mit sowas wie „Altersweisheit“ gesegnet werden.

  130. „Was Niggemeier dazu sagt? Nein, er muss nichts sagen. Weiß sowieso jeder, dass er die Verbrechen gar nicht so schlecht findet.“

    Nicht der erste rechte Relativierer hier, aber der erst offen und ungehemmt kriminelle. Was Sie da betreiben, „Berliner“, ist schlicht und ergreifend Verleumdung.

  131. @FatCousinJoe: Aus ihrem wutschäumenden, ebenso enthusiastischen wie unreflektieren Gemotze entnehme ich mal, dass sie nicht mal gedacht, geschweige denn geboren waren zur der Zeit, auf die ich Bezug nehme.

  132. Berliner, ich stimme Ihnen vollkommen zu.

    Die Linken freuen sich ja gerade einen Ast, weil Norwegen eine willkommene Gelegenheit bietet, mal so richtig auf die Rechten und angeblichen „Nazis“ einzudreschen – mit dem Ziel, jegliche legitime Kritik an sozialistischen Bestrebungen und dem intoleranten Islam (inklusive zahlreicher Menschenrechtsverletzungen) unmöglich zu machen.

    Dabei ist diese schreckliche Tat in Norwegen tatsächlich ein Einzelfall, ganz im Gegensatz zu den zahlreichen religiös-islamisch motivierten Anschlägen der letzten Jahre.

  133. @Karin M.

    Nicht zu vergessen den erzkonservativen Bischof Dyba, dessen Diözese ja wohl auch Fulda war!

  134. Herrlich. Nach der Logik der letzten Kommentare müsste Norwegen also jetzt im Vatikan und danach in den Bible belt einmarschieren. Na viel Spaß dabei.

  135. @167, 168, 171 : Wir wussten schon, wie ihr gestrickt seid, bevor ihr euch hier ausgekotzt habt. Eure Informationsveranstaltung war überflüssig. Jetzt, husch-husch, zurück in den braunen Sumpf.

  136. Es ist mir völlig wurscht, welche Ergüsse der mutmaßliche Attentäter abgesondert hat, welche Motive er angibt oder auf wen er sich berufen mag. Was zählt, sind die Taten, und da gibt es absolut nichts, was sie rechtfertigen könnte.

    Wer glaubt, mit irgendwelchen pragmatischen oder vernünftigen Ansätzen das Handeln von psychisch Kranken und Fanatikern erklären zu können, wird immer in der Sackgasse landen. Das wenigstens hätten der Attentäter von Norwegen und die Al-Kaida-Irren gemeinsam.

  137. Der Berliner

    „Oder gab es irgendwelche Hinweise, dass ausgerechnet dieses Verbrechen keine „Einzeltat“ war?“

    Wie soll es Hinweise auf etwas geben, das gar nicht passiert ist? Korrekterweise hätten sie formulieren müssen: Gab es Gründe dafür, dass die Erwartung eines islamistischen Anschlags völlig unbegründet gewesen ist. Diese gab es tatsächlich nicht, aus den bekannten Gründen. Aber es gab eben keinen Grund, eine bloße Erwartung wie einen Tatbestand zu beschreiben.

    Ansonsten beginne ich, mir Sorgen über die geistige Verfassung der Republik zu machen.

  138. @ Dietmar: „Das ist sicherlich unredlich und dümmlich, gefährlich ist es allerdings nicht.“

    Da muss ich Ihnen aber widersprechen, Dietmar. Meiner Meinung nach, wird es genau dann gefährlich, wenn jemand wie Broder mit einem so simplen wie fehlerhaften Narrativ versucht, die alleinige Deutungshoheit über einen bestimmten Sachverhalt/gebiet für sich zu beanspruchen.

    Ich bin jetzt zwar keine ausgewiesene Broder-Kennerin, aber bei Talkshowrunden/Interviews mit ihm wirkt er auf mich doch eher so, als glaube er schon,dass seine Thesen zur Islamisierung Europas der Weisheit letzter Schluss sind.
    Gegenüber Kritikern kommt bei ihm dann immer so eine „Eure Kritik interessiert mich nicht. Ihr habt halt einfach das Licht noch nicht gesehen“-Attitüde rüber.

    Diese „Meine Wahrheit oder keine“-Mentalität halte ich bei so kontroversen Themen in einer demokratischen Gesellschaft für schädlich.

  139. „ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es geradezu empörend ist, zu behaupten Broders Ergüsse führten auf direktem Wege auf die Insel Utoya.“

    Ich stimme Ihnen zu, Dietmar, was den „direkten Weg“ betrifft.

    Dennoch muss sich Broder selbst die Frage stellen, ob nicht seine Art des geistigen Brandstiftertums (harmlose Polemik sieht anders aus) Bestandteil einer Nährlösung für solche Extremisten sein kann. Es ist von einem Publizisten gleich welcher Couleur nicht zu viel verlangt, seine mögliche Wirkung auf andere Leute zu überdenken.

  140. @ Helen M.

    Ich nehm jetzt mal das „du“ (weil ich denke, dass wir eigentlich aus der gleichen „Ecke“ kommen). Schubs mich ruhig in die „braune Ecke“… Als wir das damals mit jedem taten der nicht unserer Meinung war, mussten wir dafür noch raus auf die Strasse (ja – dort wo’s gern mal nass ist und die männlein in grün warteten – damals noch ohne „Deeskalationsbeauftragtem“). Also nichts mit ein bisschen rumgetippe auf dem von Muttern bezahlten, und fürs Studium gedachten, iBook. Auch du bist nur ein Springer-Kind…

  141. Die Argumente von Herr Schermer entlarven ihn, in seinen extremistischen Vorstellungen, wie sie auch der Massenmörder Breivik teilt und vertritt. Die Versuche das Ereignis zu erklären, eine Sinnhaftigkeit dahinter zu suchen, wird scheitern, weil die Lust am Morden unerklärlich bleibt. Ich will mich nicht mit dem Manifest von ABB auseinandersetzt, allein mit seinen brutalen Taten und seinen über 100 wehrlosen Opfern. Sein Verhalten als krankhaft zu beschreiben und mit psychischen Störungen erklären zu wollen ist wenig hilfreich. Ich gehe davon aus, dass ABB für die Tat voll zurechnungsfähig war und ist, doch der Grad seiner Brutalität überfordert mein Vorstellungsvermögen. Ich bin sprachlos über soviel Skrupellosigkeit und Hinterhältigkeit.

  142. @ Ritter der Kokosnus

    also ich weiß jetzt nicht, ob der FZ-Kommentar wirklich DER Dümmste war, aber er war zumindest EINER der dümmsten (und widerwärtigsten), die ich in den letzten 48std gelesen habe.

    Und dieser Ansicht bin ich NICHT aufgrund meines linken Multi-Kulti Weltbilds, sondern weil der Kommentator neben dem hochspekulativen, substanzlosen Gefasel über die Attentatshintergründe auch noch gleich eine „Endlösung“ für das Islamisten-Problem liefert, die bei reflektiertem Nachdenken keine ist.

    Sind Sie wirklich der naiven Auffassung man müsste nur einfach alle Muslime rausschmeissen und die Grenzen dichtmachen und das Phänomen islamistischer oder anderweitiger Terroismus hätte sich in Norwegen/Europa für immer erledigt?

    Und was die „Einwanderung“ von möglicherweise kulturzerstörerischen Glaubensrichtungen angeht, sei angemerkt das vor knapp 1000 Jahren die originäre norwegische Kultur durch die „Einwanderung“ einer anderen abrahamitischen Religion mit Feuer und Schwert und hohem Blutzoll zerstört wurde – man nannte das Christianisierung…

  143. Erstaunlicherweise bei Anschlägen mit Bezug zur rechten Szene immer sehr schnell behauptet oder die Legende dessen aufrecht erhalten, dass es sich um verwirrte Einzeltäter handelt.

    Auch heute stellt sich der Bundesinnenminister hin und redet in Bezug auf Oslo ebenfalls von „fanatisierten Einzeltätern“, und das „Hinweise auf rechtsterroristische Aktivitäten bei uns derzeit nicht vorliegen“. Natürlich in der BILD am Sonntag, dem Fachblatt für ausgewogene Berichterstattung. Aber der arme Mann und sein Ministerium haben mit dem Kampf gegen Links ja auch alle Hände voll zu tun.

    Wir erinnern uns: Franz Josef Strauss (CSU) war es, unter dessen „Schirmherrschaft“ die Ermittlungen nach dem Attentat auf das Oktoberfest desolat und oberflächlich durchgeführt wurden. Da wurden Indizien missachtet, viele Zeugenaussagen die auf weitere Täter hinwiesen ignoriert und Beweismittel vernichtet. Die Ermittlungen wurden damals von der Bundesanwaltschaft mit dem Ergebnis eingestellt, dass ein Einzeltäter die Bombe zündete.

    Und auch wenn es 2010 aufgrund der Auswertungen von Stasi-Unterlagen neue Hinweise auf weitere Täter aus dem rechten Spektrum gab, konnten die Ermittlungen nicht mit modernen Methoden wieder aufgenommen werden, da die Bundesanwaltschaft bereits 1997 die in amtliche Verwahrung genommenen 501 Asservate vernichtete, und das, wo Mord nicht verjährt und sämtliche Asservate in einem ungeklärten Mordfall nicht vernichtet werden.

    Fazit für Max Mustermann: Terrorismus von rechts gibt es nur von verwirrten Einzeltätern, da muss man nicht genau hingucken. Da wird höchstens zu mehr Demokratie aufgerufen und zur Besonnenheit gemahnt. Gibt es Hinweise auf ein linkes Umfeld oder gar Islamismus, werden Gesetze verschärft und die „Sicherheit“ für die Bürger erhöht.

    Auf dem rechten Auge blind nennt man das wohl. Gefahr droht eben nur von Links und/oder dem Islam. Alle anderen sind harmlos, und wollen nur ein bißchen spielen.

  144. der Inhalt des Kommentars von Herrn Schermer entspricht teilweise der Ideologie des Täters. Schauderhaft.

  145. […]
    Jetzt frage ich mich nur noch was meinen Beitrag löschenswert gemacht hat? Ist es meine Fake-Email?
    Das ich dem Blog-Autor unterstellt habe ein Linker zu sein? Weil ich auf real existierenden Islamismus hingewiesen habe? Ich denke man möchte hier einfach keine Leute mit meiner Meinung hier haben. Ist ihr gutes Recht, Herr Blogbetreiber.

    [EDIT: und dabei waren Sie gleich am Anfang so dicht dran, an der richtigen Lösung! – nig]

  146. theo

    Harmlose Polemik ist keine. Außerdem wäre ich mit dem Begriff der „geistigen Brandstiftung“ vorsichtig. Hinter ihm steckt der Versuch, das Denken mit dem Handeln zu identifizieren, und vorsichtshalber zu verbieten. Daran kann ich mich noch in den 70er Jahren erinnern. Es führt zu nichts. Allerdings ist Broder kein Böll. Der wäre nicht auf die Idee gekommen, die Ersatzteilsuche für sein Auto in den Kontext eines solchen Falles zu stellen. Aber in unserem heutigen Mediensystem dokumentiert Broder mit dieser Aussage, dass er seine eigenen Aussagen für reines Geschwafel hält. Insofern erlebten wir heute die Selbstentmannung eines Polemikers. Er ist harmlos.

  147. Redblog:
    „Bei der WELT hat man jedoch gleich den folgenden Absatz wieder gelöscht: Auch Kolumnist Henryk Broder findet Erwähnung in dem Manifest des norwegischen Attentäters. Anders B. zitiert ein Interview, das Broder einer niederländischen Zeitung gab, und in dem der Autor Europäer aufforderte auszuwandern, sollten sie ihre Freiheit weiter behalten wollen.
    „Broder ist überzeugt, dass die Europäer sich der Islamisierung nicht widersetzen werden“, so B. „Viele Deutsche haben nicht auf Broders Rat gewartet. Die Zahl der Migranten aus Deutschland hat längst die Zahl der Immigranten übertroffen.“
    Quellen:
    – Florian Flade: Massaker angekündigt. Terrorist veröffentlicht vor der Tat Manifest, WELT Online, 24.7.2011 (Absatz gelöscht)
    – Florian Flade: Massaker angekündigt. Attentäter gesteht und hinterlässt ein Manifest, Berliner Morgenpost, 24.7.2011
    Wenig verwunderlich, ist doch Broder Haus-und-Hof-Kolumnist bei Springer. Es bleibt nun noch die Frage, wie lange der Absatz auf der Internetseite der Berliner Morgenpost zu finden sein wird, gehört sie doch ebenfalls zum Springer-Konzern …“

  148. @Ritter der Kokosnuss: Belesen Sie sich mal über christlich basierten Extremismus der Weltgeschichte, worunter u.a. auch die Taten der Nazis im zweiten Weltkrieg einzuordnen sind. Das Christentum und eine stramm rechte Überzeugung haben sich schon immer prächtig verstanden. Anders ausgedrückt: Christlicher Fundamentalismus und konservative bis rechtsextreme politische Haltungen gehen nicht nur in den USA oft sehr enge Verbindungen ein. Jedoch fallen diese Extremisten weniger bis überhaupt nicht auf, weil selbige aufgrund ihrer weissen Hautfarbe in der westlichen Gesellschaft nicht wahrgenommen werden. Von dem Völkermord der Katholiken in Ruanda fangen wir an dieser Stelle besser garnicht erst an, wir wollen ja schliesslich das Bild von den bösen Islamisten nicht relativieren.

  149. f.luebberding:

    Broder denkt nicht (nur), er agitiert. Broder ist bekannt dafür, durch bewusstes Weglassen von Fakten Andersdenkende zu verunglimpfen. Das ist dann doch mehr als bloßes Kommentieren.

    Ich erinnere nur daran, wie er das spätere Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung als Kniefall einer deutschen Stadt vor Muslimen darstellen wollte. Tatsächlich stand dahinter der Wunsch der christlichen Kirche, das Weihnachtsfest weniger zu kommerzialisieren.

  150. @ Ritter

    Wenn Sie dieser Logik (Europa ohne Muslime = Europa ohne islamistischen Terrorismus) treu blieben, müssten Sie ja jetzt der erste Vorkämpfer für die Ausweisung aller Rechtsextremisten/populisten aus der EU sein, weil Europa ohne Rechtsextremisten = Europa ohne rechtsextremistischen Terrorismus bedeutet, oder?

    Ich finde es übrigens sehr interessant, dass Sie auf meinen letzten Absatz bzgl. der Zerstörung der ursprünglichen nordischen Kultur durch die gewaltsame Christianisierung nicht eingegangen sind…

  151. Neben diesem offensichtlichen Fehler aus Fulda, finde ich die kleinen Übertreibungen, Dramatisierungen in der Presse schlimm die einem erst auffallen wenn man mal bei einem Geschehen selbst betroffen ist.

    z.B. dieses Zitat aus der Bild „Sirenen heulen, Menschen schreien, rennen davon, viele sind blutüberströmt!“ mit der Realität (Video zufällig während des Anschlages gedreht: http://www.nrk.no/video/dramatisk_amatorvideo_fra_bomben_i_oslo/4481ECD3EDDD492C/ )

    Fällt euch was auf? Von Rennen und Schreien kann keine Rede sein. Die Menschen sind ruhig und gefasst.

    Es ist schlimm wie Journalisten routinemäßig Sachen zusammen spinnen die nur Ihrer eigenen Phantasie entspringen. Nach dem Motte „so muss es gewesen sein“

  152. @derwaechter: „routinemäßig Sachen zusammenspinnen…“
    Das hat schon der selige Karl Kraus vor 100 Jahren bemerkt. Es ist noch schlimmer geworden…

  153. Pardon, wenn ich jetzt nochmals genauer darüber nachdenke, müsste man ja eigenlich konsequenterweise ein Europa ohne Christen fordern. Der mutmaßliche Täter sieht sich ja nach Polizeiangaben als fundamentalistischer Christ.

    Um in Europa also in Zukunft 100%ige Sicherheit vor ähnlichen Attentaten zu gewährleisten, müsste man ja jetzt möglichst schnell zumindest alle christlichen Fundis rausschmeissen.

    Sagen Sie´s dem Kardinal Meisner??

  154. Mir ist Broder durchaus bekannt. Nur hier geht es nicht um die Weihnachtsbeleuchtung, oder ähnlichen Mist. Der Typ hat sogar die Opportunitätskosten seiner Anschlagsplanung ausgewiesen. Will ich jetzt die Betriebswirte verantwortlich machen? Es geht darum, welche Funktion Broder in seinem Weltbild hatte. Wo sind die Anknüpfungspunkte? Der hier schon zitierte Scharlatan aus der Welt beschreibt ihn so:

    „Denn offenbar lebte er seit Jahren in einer ganz eigenen Welt. Es ist eine Fantasiewelt, in der er ein Tempelritter ist, also einer jener mittelalterlichen Kriegermönche, die das Abendland vor der islamischen Bedrohung retten müssen. Es ist eine Welt, die aus abstrusen Vorstellungen, eiferndem Fanatismus und unbändigem Hass auf die multikulturelle Gesellschaft und den Kulturmarxismus besteht. In diesem Universum, in dem die Verschwörungstheorien blühen, sieht sich Anders B. als den Erlöser des Abendlandes.“

    Das hört sich nicht sehr anschlussfähig an. In dieser Phantasiewelt berechnet man allerdings in der Regel nicht die Opportunitätskosten eines solchen Projekts, wenn auch der Scharlatan der Welt gar nicht wissen wird, was das überhaupt ist.

    In dem Kontext ist Broder ein Problem gewesen, allerdings vor seiner Entmannung.

  155. @jeeves

    Richtig, eine neue Erkenntnis ist das nicht. Es wurde mir nur als direkt Betroffenen (ich arbeite in einem der beschädigten Gebäude) noch mal neu bewusst.

    Selbst so völlig unscheinbare Absätze, wie der von mir zitierte haben mit der Realität nur wenig zu tun. In einer Zeitung wie Bild stimmt einfach gar nichts. Ohne Not wird in jedem zweiten Satz gelogen und phantasiert. Das ist, immer wieder aufs neue, erschreckend.

  156. Peinlicherweise hat der gute Herr Schermer offenbar genau
    die gleiche Gesinnung wie der Attentäter.
    Wehret den Anfängen!

  157. Herr Niggemeier die Schmeißfliegen von PI sind schon herüber gewandert, vielleicht ist es besser sie machen den Kommentarbereich zu.

  158. Ich habe in meinem Leben noch nie gegen irgendwen Anzeige erstattet. Bei so einem wie #205 würde ich es aber gerne mal tun. Einfach mal nicht drüber wegschauen, sondern ihn aus seiner feigen Anonymität hervor holen und zur Kasse bitten.

  159. broder ist kein nazi, broder ist ein troll. er kann witzig sein, er kann einem auf den sack gehen. „islamismus ist eine poltische bewegung“, den satz hat broder im deutschen tv gesagt. also, kirche mal im dorf lassen.
    ps: die sendung „entweder broder“ wo er mit dem sohn eines imam durch deutschland gefahren ist, war sehenswert. „dann hat gott grad teepause gemacht und mutter war im viehwagon“

  160. Wenn die Moslems Verbrechen begehen, sind das Einzelfälle, die nichts mit dem Islam zu tun haben.
    Und sie sind Islamfeindlich, weil sie den Islam in den Dreck ziehen – sagen die Moslems.
    Nicht überliefert ist jedoch, dass die Moslems sich je von den Moslemverbrechen distanziert hätten.
    Aber da Einzeltat, sind Konsequenzen nicht nur überflüssig, sondern schädlich und verbieten sich deshalb von selbst.

    Wenn ausnahmsweise mal ein Verbrechen nicht von einem Moslem begangen wird, dann jubelt der Mob. Niggemeier und sein Genossen sind vor Freude total aus dem Häuschen.
    Und ein Einzelfall ist das ganz und gar nicht. Nein, das ist ein Teil einer weltweiten Verschwörung, die sofort weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen muss.
    Am besten alle Nichtlinken ins KZ, so der Tenor von Niggemeier und seinem Mob.
    Feine Leute sind das, muss man schon sagen.

  161. Im Prinzip sind der Herr Schermer und die Fuldaer Zeitung genug öffentlich hingerichtet. Er hat gepokert und hat sich verzockt.
    Zu solchen Fehlschüssen trägt die Nachrichtenbeschleunigung durch das Netz bei. Vor 20 Jahren wäre das nicht vorstellbar gewesen.
    Ihr Titel „Feiges Journalistenpack“ in semantischer Anlehnung an Schermers Kommentar soll provozieren, Herr Niggemeier, klar, aber überzieht er nicht doch um den entscheidenden Tick?

  162. @ Bernd S. überziehen Sie nicht doch um den entscheidenden Tick, wenn Sie die berechtigte Kritik an einem faktenlosen, vorverurteilendem Kommentar mit einer Hinrichtung vergleichen?

  163. 211, Tapir:

    wikipedia charakterisiert Sie wie folgt:

    „Tapire sind nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich ins dichte Unterholz zurück, um in der Nacht auf Nahrungssuche zu gehen. Dabei bewegen sie sich, den Rüssel am Boden haltend, vorwärts, sie können außerdem gut schwimmen und tauchen und wühlen gern im Schlamm.“

    Dem muss man wohl nichts hinzufügen.

  164. Ich frag mich grad, ob ich Kommentare wie den von Herrn Tapir (#211) löschen soll. Als Dokumente einer Geisteshaltung, einer Paranoia und des Ausmaßes von Verkommenheit sind sie eigentlich ganz wertvoll.

  165. @theo: Sie wollen doch nicht wirklich diese sympathischen Tiere, die ungefähr täglich im Nachmittagsprogramm der ARD den Bauch geschrubbt bekommen, mit diesem Wicht vergleichen?

  166. „..Er hat gepokert und hat sich verzockt…“ You are my PoPoPoPoPokerface. Bend S. sind Sie vielleicht etwas GaGa?

  167. Ach, Polyphemchen, ich will Ihr Odysseus sein. Kussi aufs Auge.
    Von Lady Gaga.
    Im Ernst: Wer bei unklarer Faktenlage einen Kommentar schreibt, pokert – mit Folgen (siehe oben).

  168. @Stefan Niggemeier: Ich würde die Kommentare lassen ( dachte ich bei #200 schon ).

    Ist schlecht für’s Karmakonto, aber es zeigt, gegen welche Leute man Position beziehen muss. Glaubt man erst, wenn man’s selbst gesehen hat.

    Ich frage mich, ob solcherlei Geisteshaltung ein Charakterfehler, die Abwesenheit von Intelligenz, oder eine Allianz von beidem ist.

  169. Grade läuft übrigens ne Meldung über den Ticker, dass Breivik nicht nur ein mutmaßlicher Massenmörder, sondern auch noch ein mutmaßlicher Plagiator. Passagen aus seinem Manifest sollen z.T. wortwörtlich aus dem Manifest des sogenannten „Unabombers“ Ted Kaczynski übernommen haben.

    Heißt das jetzt gibts bald Breivikplag?

  170. Nochmal in grammatikalisch sinnvollem Deutsch, sorry es ist spät

    Gerade läuft übrigens ne Meldung über den Ticker, dass Breivik nicht nur ein mutmaßlicher Massenmörder, sondern auch noch ein mutmaßlicher Plagiator ist. Passagen aus seinem Manifest soll er z.T. wortwörtlich aus dem Manifest des sogenannten „Unabombers“ Ted Kaczynski übernommen haben.

    Heißt das jetzt gibts bald Breivikplag?

  171. Man sollte erstmal trennen zwischen der unbegründeten Vermutung und dem Inhalt des Kommentars. Selbst, wenn es ein solcher Anschlag gewesen wäre, würde es den Kommentar nicht besser machen. Der Inhalt ist so oder so scheisse.

    So sehr ich #29 auch widersprechen mag, muss ich ihm bzgl. BILDBlog leider Recht geben. Die deutsche Medienlandschaft bietet jeden Tag genug neue Themen von größerer Relevanz. Man denke nur an die Verwendung und Interpretationen von Statistiken. Oder an Sascha Lobo.

  172. Ich will mir sicherlich nicht anmaßen, mir über die ganzen Vorgänge ein kompetentes Urteil bilden zu können, allerdings fällt mir persönlich bei der „Berichterstattung“ mancher Medien auf, dass der mutmaßliche Täter Anders B. nun verteufelt und ihm jede Zurechnungsfähigkeit abgesprochen wird.
    Ob das der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Schließlich gibt es genug Spalter und Brandstifter in unserer „Mitte“, die genau solche Taten nur forcieren. Der mutmaßliche Täter hatte also eindeutig Motive und Gründe, die ihm gerade in der frühen Vergangenheit genüsslich serviert wurden. Oder was dachte sich ein Sarrazin, was er wohl bei Fundamentalisten seiner eigenen Geisteshaltung auslösen würde? Letztlich ist das, was in Oslo geschehen ist nur die konsequente Weiterführung einer Argumentation, die in letzter Zeit ständig zu hören und zu lesen war.
    Brave New World is watching you….

  173. Mit einer extragroßen Portion Zynismus könnte man dem Autor dieses unsäglichen Kommentars in einem Punkt direkt rechtgeben – der vergleichsweise liberalen Integrationspolitik der norwegischen Regierung könnte man in gewisser Weise ja tatsächlich eine Mitschuld für den Anschlag und den nachfolgenden Massenmord in die Schuhe schieben. Schließlich würde ein gestörter Rechtsradikaler ja kaum auf die Idee kommen, sowas in einem stramm rechtskonservativ geführten Land zu verüben.

    Bei solchem Law-and-Order-Geschmiere wird mir immer kotzübel… mir unbegreiflich, wie manche Kommentatoren hier sowas allen Ernstes mit einem „jo mei, da hat der sich halt ein bissel verzockt… hätten ja tatsächlich Islamisten sein können, also regt’s euch mal ned so künstlich auf“ abtun wollen.

    @polyphem, #220
    Danke für diesen wertvollen Hinweis – noch ein Grund mehr, solche Viecher nicht mit Fischen zu füttern. ;)

  174. Eine solche Berichterstattung wie in dem Kommentar ist nicht nur unfassbar, sie ist in meinen Augen untragbar und kontraindiziert.

    Mir selbst ist es vor einigen Jahren passiert, dass sich in der Berliner S-Bahn ein Mensch mit offensichtlich muslimischem Glauben neben mich setzte und mein erstes Gefühl war Angst. Und augenblicklich fragte ich mich, was ich da denke. Ich kenne diesen Menschen nicht, er hat mir nichts getan und war auch weder unfreundlich noch unhöflich. Einfach ein ganz normaler Mensch wie du und ich. Und auch wenn ich mir all diese Fragen stellte und meine erste Angst sehr schnell verflog, sah ich doch die Blicke der anderen Fahrgäste, die (das unterstelle ich ihnen jetzt auf Grund ihrer Körpersprache) wohl das gleiche Gefühl hatten und es wohl leider nicht so schnell wieder los wurden.

    Und da kommen wir wieder zum Punkt: Wenn Paranoia unseren Alltag bestimmt, haben die paar Unbelehrbaren (darf ich diese Leute öffentlich Idioten nennen, ich weiß es leider nicht), die uns mit Terror ihre Position aufzwingen wollen (und, dies soll an dieser Stelle gesagt sein, die gibt es in vielen Bevölkerungsgruppen, das ist *kein* muslimisches Problem), schon gewonnen. Und solche Kommentare wie der hier zitierte, erzeugen Paranoia, davon bin ich überzeugt.

  175. […] Zu Experten: Nachdem am Freitag so gut wie alle Medien erst von einem islamistischen Hintergrund der Attentate in Norwegen ausgingen, werden sie nun für diese vorschnellen Urteile heftig kritisiert. Besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die sogenannten Terrorismusexperten, die mit ihren Analysen allesamt falsch lagen. (taz.de + tagesspiegel.de + stefan-niggemeier.de) […]

  176. @ Jan (# 231)

    Ich muss zugeben, mich auch mal dabei ertappt zu haben. Allerdings spricht für uns, dass wir in der Lage waren und sind, diese Paranoia selbst als solche zu erkennen.

  177. die fuldaer zeitung hat in diesem zusammenhang zwei mal falsch regiert: zunächst mit dem übereifrigen kommentar und dann mit dem hinweis in eigener sache: habe selber einige mails an die redaktion geschickt, der hinweis kam erst viel später – wurde aus meiner sicht erzwungen. warum nicht gleich so?

  178. Ich frage mich ob und wie sich der Ton des Herren Niggemeier ändern würde, wenn er mit ganz konkreten Fakten aus dem verdammten „Hetzblog“ mal persönlich konfrontiert würde.
    Nicht jeder Deutsche lebt in einer Blase. Viele wurden schon ganz persönlich, oft mehrfach, kulturell bereichert.
    Könnte man mal drüber nachdenken.

  179. Ich kann einfach nicht verstehen, dass Journalisten aufgrund der Faktenlage am Freitag Rückschlüsse auf einen islamisitschen Anschlag gezogen haben: Eine Bombe explodiert im Regierungsviertel und ein Attentäter schießt auf Jugendliche, die sich im Sommerlager der regierenden sozialdemokratischen Partei befinden.
    Wie kann man aus so einer Faktenlage überhaupt nur in Erwägung ziehen, dass es sich um einen ismalistischen Anschlag handelt?! Ich habe nicht eine Minute daran gedacht.
    Alles weist doch auf einen Anschlag gegen das Innere hin!

  180. Zur Aufregung über die Terrorexperten: Die Empörung über dieses Expertengeschwafel erfolgt ähnlich reflexhaft wie deren Mutmassungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht der einzige war, dessen erster Gedanke beim Lesen der Schlagzeile „Terror in Oslo“ war: „Jetzt geht das auch wieder los!“ Die meisten Terrorakte in den letzten Jahren wurden nun einmal von islamistischen Fanatikern verübt. Also hört bitte auf, Euch über Terrorexperten aufzuregen, die sind genau so überflüssig wie Wirtschaftsexperten, die noch nie einen plötzlichen Einbruch vorausgesehen haben. Wie Georg Schramm sagen würde: Hebt Euch Euren Zorn für würdigere Ziele auf.

  181. VORRRRRSICHT! FULDA ist kohlrabenschwarz-katholisch und der BISCHOF ist wohl dort auch immer noch die „oberste Instanz“!
    FRAGE: Wo wird denn da die FULDAER ZEITUNG wohl stehen (müssen?) ?

  182. @237
    Laut Europol wurden 2010 in Europa exakt 3 von 249 „Terrorakten“ von „islamistischen Fanatikern“ verübt (googeln Sie das ruhig nach). Möchten Sie uns erklären, wie Sie zu der Behauptung kommen, das wären „die meisten in den letzten Jahren“? Vielleicht hat das ja gerade was mit dem Zerrbild zu tun, das durch die oftmals hysterische Medienberichterstattung mit all ihren „Terrorexperten“ erzeugt wird? Denken Sie doch mal in einer ruhigen Minute darüber nach.

  183. Typisch Käseblatt FZ. Das passt so richtig in das vermoderte Weltbild dieser Katholikenpostille. Und wenn man einen Fehler macht, ist man noch nicht einmal inder Lage dazu, den auch einzugestehen. Ist kein Einzelfall!!

  184. @235: Herr Niggemeier wird, wie man in diesem Faden öffentlich lesen kann (und man darf durchaus annehmen, dass er ähnliche Hassmails bekommt), bereits mit „Fakten“ aus Ihrem Hetzblog „konfrontiert“ – von vermutlich autochton deutschen ‚Kulturbereicherern“ wie Ihnen und dem Verfasser der Nachricht 237.

  185. Zur Stunde titelt die Fuldaer Zeitung in bester Bild-Manier in fetten roten Lettern „Norwegischer Massenmörder vor Haftrichter“.
    Komisch, so schnell hatte ich Norwegens Justiz nicht in Erinnerung, ich dachte bis eben noch, der der Taten von Freitag Beschuldigte würde heute einem Haftrichter vorgeführt werden, und jetzt weiß die Fuldaer schon, das er ein „Mörder“ ist?
    Die Wahrscheinlichkeit, dass Herr Breivik des Mordes überführt werden kann mag zwar relativ hoch sein (wobei beispielsweise eine psychische Erkrankung die Schuldfähigkeit beinträchtigen und so eine solche Verurteilung durchaus auch verhindern kann), aber gerade nach der „tollen“ Kommentarleistung vom Freitag hätte ich eigentlich zu hoffen gewagt, das dieses Blättchen in Bezug auf dieses Thema nunmehr etwas mehr an den Fakten orientiert schreibt. Fehlanzeige. Zur Qualität eines solchen Blattes mag sich auf dieser Basis eine jede und ein jeder ein eigenes Bild machen…

  186. @Christan Trachsel

    Ich glaube Sie liegen da mit einigen Dingen gewaltig falsch…

    Ihnen und vielen anderen mag ja ihr Bauchgefühl gesagt haben, dass es wohl Islamisten waren. Mir und vielen anderen hat ihr Bauchgefühl aber „abwarten“ oder „Oklahoma“ gesagt. Für einen Journalisten ist es aber in höchstem Maße unprofessionell aufgrund eines Bauchgefühls einen solchen Kommentar zu verfassen und damit reine Spekulationen vorverurteilend als Fakten darzustellen.

    Das gilt genauso für die sog. „Experten“. Wären diese Leute wirkliche Experten in Sachen islamistischer Terror, hätten ihnen schon von Anfang an ob der Anschlagsziele leise Zweifel an der Islamisten-These kommen müssen.

    In London und Madrid wurden schließlich öffentliche Transportmittel bzw. mit den roten Tourbussen und dem Hbf Atocha auch beliebte Touristenattraktionen angegriffen. Die ersten echten Fakten, die man dagegen aus Oslo bekam waren: Bombenattentat auf Regierungsgebäude + Schießerei beim sozialistischen Jugendcamp. Da hätte manch einer schon stutzig werden können/sollen, oder?

    Auch sei Ihnen der in einem der obigen Artikel verlinkte Jahresbericht von Europol empfohlen, da es eben NICHT den Fakten entspricht, dass die meisten Terroranschläge in der EU in den letzten Jahren von Islamisten verübt wurden.

  187. Vor ein paar Wochen gab es in der Fuldaer Zeitung mal einen Kommentar eines jüngeren Redakteurs, der sich strikt gegen ein Burka-Verbot aussprach. War für die erzkonservative Zeitung eine überraschende Meinung, auch wenn man über die Argumentation streiten konnte. Aber offenbar ging der Kommentar nur versehentlich durch, denn online verschwand er auf gleiche Weise wie dieses Mal genauso schnell, wie er dort erschienen war. Und der Mob reagierte mit bösen, islamophoben Leserbriefen.

  188. Es wimmelt doch überall von paranoiden Journalisten, die z.T. auch noch ihr persönliches Problem ausleben oder zu Geld machen, siehe hier:
    http://www.turkishpress.de/2011/07/21/n-plus-broder-das-me-too-syndrom-eines-polnischen-migranten/id3794

    Ich finde es ätzend, dass wir mittlerweile eine Atmosphäre des Mißtrauens und des Hasses haben, der die Leute reflexartig reagieren und sofort mit dem Finger auf bestimmte Gruppen zeigt, die nunmal anders aussehen als der Rest.

    Es zählt nicht mehr der Mensch, sondern nur sein Aussehen und was man in ihm vermutet oder ihm unterstellt.

  189. @Oliver#8 und Dexter, #35

    zum Verzweifeln ist, wenn Menschen Kommentare schreiben, ohne nur eine Minute innezuhalten und nachzudenken,

    dann wäre einem schnell wieder eingefallen, dass es jede Menge vorbereitete Amokläufe gab (Columbine) – waren es nicht sogar eigentlich die allermeisten

    aber notfalls hilft auch ein Klick zu Wiki:

    „Der Begriff Amoklauf erfuhr eine Bedeutungsveränderung, da er für Taten benutzt wird, die keinesfalls spontan erfolgen, sondern geplant und gelegentlich auch durch sogenannte Leakings angekündigt werden können“

    Und von der Pflicht des Amokläufers sich selbst nach der Tat umzubringen, steht da auch nichts.

    Das Medienbashing hier nimmt ähnlich reflexhafte Züge an wie die vorschnellen Schlüsse der Experten

  190. „Wer nett zu Moslems ist, darf sich also nicht wundern, von ihnen umgebracht zu werden.“

    Genau so ist es !
    Aber selbst nachdem diese Erfahrung über Jahrzehnten gemacht wurde, irgendwelche Linken Idioten wollen es immer noch nicht wahr haben und selbst ernannten Medienjournalisten schon gar nicht.

  191. http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/uberregional/politik/Thema-In-eigener-Sache;art276,430980
    Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet, dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen Terrorristen begangen worden sein könnten.
    Mensch, das wär doch so schön gewesen, versteht uns doch!

    Das ist eine Bankrotterklärung. Damit stellt man sich moralisch auf eine Stufe mit denen, die früher Synagogen angezündet haben.
    Ja, ich weiß: Godwin +1

  192. @jensen/252: Wissen Sie überhaupt, worum es hier geht? Das hier ist nicht PI oder wie immer die Gedankenmülldeponie heisst, die Sie offensichtlich suchen, um Ihrer Breivik-kompatiblen Verachtung gegenüber ‚Linken Idioten‘ zu frönen. Kriechen Sie zurück in Ihr braunes Loch.

  193. @ Jensen, #252

    Ich bin nett zu Moslems. Ich habe sogar muslimische Freunde. Und lebe noch.
    Mein Umfeld auch. Und das lebt auch noch.

    Vielleicht könnte man diesen Satz auch auf Nazis anwenden, die allein in Deutschland seit 1990 130 Menschen umgebracht haben? (Dunkelziffer naturgemäß unberücksichtigt)

  194. Jetzt wo man weiß, dass es ein Einheimischer Täter war…

    Nur gut dass es keiner von diesen feigen ausländischen Fundamentalisten war, sondern ein echter richtiger echter Norweger.

    Sogar beim Begründen und Entschuldigen kommt die Fuldaer Zeitung da nicht besonders gut weg. Mag ja sein, dass die meisten islamistischen Terroristen keine Staatsbürger des Landes sind, in dem sie dann einen Anschlag verüben, aber dass das zwangsweise so sein muss ist halt der typische Reflex. Aber zum Refelx-unterdrücken hätte man andererseits ja auch ne Redaktion…

  195. Die Kritik an dem ganzen Experten-Wahn scheint den TV-Redaktionen ziemlich Schnuppe zu sein…

    Habe seit heut morgen mindestens schon 5 verschiedene „Traumaexperten“ auf unterschiedlichen Kanälen gezählt

  196. Man, sind hier aber wieder viele pi-Leser unterwegs (Äpfel mit Birnen vergleichen, gelle!).
    Da bleibe ich dieser Kommentarseite lieber fern, da ich sonst noch das Kotzen bekomme.

  197. mich würde -nachdem hier weitgehend alles zum fuldaer schornalisten gesagt ist- mal ein themenschwenk zu folgenden punkten begeistern (sicherlich medienkritische relevanz):

    1. was spricht dafür/dagegen, dass auch der anschlag im stadtzentrum von einem einzeltäter begangen wurde- war es wirklich nur einer?

    2.warum wird die anhörung vom haftrichter unter ausschluss der öffentlichkeit begangen(angst vor bühne für den angeklagten?angst vor äußerungen? angst vor nachahmern?angst vor unangenehmen äußerungen)-er wollte die bühne und hat nach öfentlichkeit bei der anhörung verlangt

    3. was ist mit dem interessanten schwenk im sprachgebrauch der medien weg vom terroranschlag hin zum amokläufer/attentat – ich denke jeder weiss, was das suggerieren soll

    4. weitere auseinandersetzung mit dem „manifest“ des angeklagten. ist seine analyse in den ersten büchern korrekt? was steht da zusammenfassend drinne? ist es realistisch, dass es verboten wird in dtschl.?

    5. kriegt der herr schermer eigentlich den arsch voll vom arbeitgeber oder läuft das munter weiter? hat er sich sebst geäußert?

    (wenn jmd was näheres zu einem der punkte weiß, dann wäre in posting nett)

    und weiterhin vielen dank für die kommentare man lernt und lacht sehr viel(besonderen dank an hintergrundinfos für die hintergrundinfos und die verwirrten für ihren schmarrn)

  198. @Silvio:

    Einen Schwenk auf die Frage „war es wirklich nur einer?“ finde ich abwegig.

    Entweder es war einer, oder es waren mehrere, aber dass es nicht nur einer, sondern ‚wirklich nur einer war‘, besagt ja, dass wir von interessierter Seite belogen werden.

    Wenn es Hinweis gibt, dass es mehrere gibt, dann raus damit, aber einfach mal zu unterstellen, dass es sie geben muss – nur dass sie unterdrückt werden, das will ich nun auch nicht hören oder lesen.

    Sie sind aber auch nicht der erste der die Frage anreißt – wenn auch der erste hier. „Kann wirklich einer allein auf der Insel …“ habe ich am Wochenende gehört, ohne irgendeinen Grund anzugeben, wieso es ein Einzelner nicht tun könnte.

    Es riecht förmlich danach, dass der Schreiber/Sprecher eine These im Petto hat, die er gerne loswürde, die aber einen zweiten Täter oder eine Gruppe vorraussetzt. Und wenn die Recherche von solchen Wünschen und Zielen geleitet wird, statt von dem Material, das da ist, dann wirkt sich das meist auch aus.

    Das nächste sind dann Aussagen der Form „Die Polizei kann nicht ausschließen, dass es im Juli schneit.“

  199. @ 264:
    „was spricht dafür/dagegen, dass auch der anschlag im stadtzentrum von einem einzeltäter begangen wurde“ Dafür sprechen offenbar die bisherigen Ermittlungsergebnisse, dagegen anscheinend nichts.

    „warum wird die anhörung vom haftrichter unter ausschluss der öffentlichkeit begangen“
    Warum sollte man dem Menschen eine Bühne geben?

    „was ist mit dem interessanten schwenk im sprachgebrauch der medien weg vom terroranschlag hin zum amokläufer/attentat – ich denke jeder weiss, was das suggerieren soll“
    Nein, ich weiß nicht, was das suggerieren soll- was denn?

    „weitere auseinandersetzung mit dem „manifest“ des angeklagten.“
    Warum?

  200. Ich fände eigentlich noch interessant, Details zu dem angeblichen Bekennerschreiber zu erfahren, von dem verschiedentlich die Rede war: Wann tauchte es auf, welchen Inhalt hat es, wo kam es her, wo tauchte es auf.

    Selbst wenn man annimmt, eine brutale Islamistengruppe glaube, Brüder im Geiste hätten einen Anschlag verübt – würden die dann versuchen denen die Butter vom Brot zu nehmen, und die Verantwortung für den Anschlag übernehmen? Ich wüßte gerne wo die Meldung herkam, was dahintersteckt.

    Trittbrettfahrer sind ja kein seltenes Phänomen, daher sollten die Medien mehr Trittbrettfahrerexperten ausbilden, und mal ein wenig offen legen, was das denn für ein Bekennerschreiben war, damit die kritische Öffentlichkeit den Job mitübernehmen kann. Die Journalisten schaffen ja die Arbeit meist nicht.

  201. at264:herrgott, vor lauter paranoia versuchen sie mir hier etwas zu unterstellen, bleiben sie mal auf dem teppich. nur weil sie sich sauber wähnen, müssen sie mich nicht voller empörung in eine vermutete schmuddelecke stellen.

    mit meiner frage nach einzeltäter/mehr tätern wollte ich von hier rumschreibenden leuten nur erfahren ob es da mehr hinweise zu dem thema gibt, nicht verschwörungstheorien anklingen lassen und, dass mir mit einem „wirklich“ unterjubeln zu wollen, ist schwach und darauf sollten sie kein argumentenstrang aufbauen. aber hier beschäftigen sich offenbar einige leuter intensiver mit dem thema, daher will ich bloß wissen, obs da bisher äußerungen von behörden gibt(vermutlicher tatablauf oder ähnliches). müsste doch auch sie interessieren, schleißlich haben sie diese frage doch schon mehrfach von anderen gehört.

    mit meiner 2.frage nach bühne/ausschluss der öffentlichkeit bei der anhörung wollte ich die diskussion nur etwas anstoßen, ob es richtig oder falsch war, die öffentlichkeit auszuschließen. meinungen wären interessant. ein „warum?“ eher weniger hilfreich. ist da bei den behörden der wunsch nach verhinderung einer bühne oder angst vor stilisierung als märtyrer oderoderoder?

    um nicht nur fragen an sie aufzuwerfen:
    der schwenk der begrifflichkeiten von -anfangs, als noch nichts genaues feststand- terrorist(offenbar im medienland nur unter bärtig/islamistisch zu sehen) und -später als klar wurde: ethnischer norweger der tatverdächtige- attentäter/amokläufer (verwirrt/irre/beides)ist meiner meinung nach bewusst gewählt. oder ist der mutmaßliche täter hier denn kein terrorist? oder ist der klischeeterrorist nur denkbar mit islamiischen background-ich denke nicht. hier soll bewusst oder unbewusst ein terrorist-trademark aufrechterhalten werden. klarer fall von neusprech. das sollte man durchaus mal thematisieren.

    und zu 4.

    ist es nicht merkwürdig, dass jmd 1500seiten schreibt, ein quasimanifest. darin analysen, zitate von führenden islam(-ismus)bashern aus ganz europa, aber auch voll von statistiken und semiwissenschaftlichen betrachtngen usw. und im letzten teil gibts dann tipps zum angeblich kommenden aufstand mitsamt quasifallstudie-nämlich seiner tat. so ganz nach unzurechnungsfähigem irren klingt das für mich nicht. und in diese neonazirichtung oder christlicherfundamentalist-richtung lässt er sich offenbar auch nicht richtig zwängen, dafür gibts zu viele äußerungen im buch, die das ausschließen. ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. weiß da jemand genaueres?

    meinungen?? (wäre schön ,wenn diesmal ohne voreiligen hobbypsychologischen schlüsse auf meine gedanken)

  202. @269 Huch? Ist denn üblich, einen Haftrichtertermin „öffentlich“ zu veranstalten? Also, zumindest in den Krimis, die ich kenne und in Presseberichten über Haftrichterterminen, waren dabei immer nur: der Verdächtige, sein Anwalt, und der Staatsanwalt und/oder der Kriminalkommissar.

  203. @Silvio, #269: Nr. 264 waren Sie doch selber.

    Dennoch fühle ich mich zu unrecht als ‚paranoid‘ beleidigt. Verfolgt, von wem, soll ich mich fühlen?

    wollte ich […] nur erfahren ob es da mehr hinweise zu dem thema gibt,

    Sie beschweren sich, dass ich die Verschwörungstheoretikerphrase ‚wirklich‘ aufgreife, und jetzt fragen Sie, ob es mehr Hinweise gäbe – mehr als Null? Oder wieso mehr? Gab es denn schon einen?

  204. Danke an Herrn Niggemeier, ich stieß auf diese Rezension auf Umwegen. Nach einem kurzen Fulda Besuch wollte ich eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen die Fuldaer Zeitung aufgeben, weil mir mein Frühstücksbrötchen im Hotel wegen des Textes fast im Hals stecken geblieben war. Erst auf der Wiki Diskussionsseite zur Zeitung fand sich dann der Hinweis auf diesen Blog. Da ist man erleichtert, das es noch Zivilcourage gibt, immerhin im Internet.

  205. Und das nennen die eine „Entschuldigung“?

    > Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet,
    > dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen
    > Terrorristen begangen worden sein könnten.

    Hach, ich liebe diese höchst putativen Sätze. Nicht etwa mit einem „wurden“ endet der Satz, sondern mit einem „worden sein könnten“. Als wäre das „hingedeutet“ nicht schon ein Ausdruck höchster Unsicherheit, ist man jetzt offensichtlich unsicher, ob es überhaupt eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt…

    So gesehen, hat für mich lange Vieles daraufhingedeutet, dass die Anschläge von der CIA, Alien, Trollen oder dem Merkel worden sein könnten. Auch Hitler und Dschinghis Khan gingen mir kurz durch den Kopf.

    Interessant ist daran eigentlich nur, dass GAR NICHTS, aber auch nicht mal ein Quäntchen, daraufhindeutete, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handelt. Mal abgesehen vom Terror-Reflex, der bei den meisten Journalisten etwa so aussieht: Anschlag -> Viele Tote -> Terror!! -> Islamisten (q.e.d.). Damit gerade so eine Verdächtigung NICHT aufkommt, hatte man sich bei den Ermittlungen sofort dafür entschieden, keine haltlosen Vermutungen durchsickern zu lassen, sondern erst mit den Fakten an die Presse zu gehen, wenn es auch Fakten gibt. Da Fakten ja jeder haben kann, haben sie die meisten auf haltlose Vermutungen eingelassen, auf die sie tatsächlich ganz allein gekommen sind. Was bei Hirngespinsten auch meist der Fall ist.

    So kann man nun wenigstens sehen, wes Geistes Kind die entsprechenden Redaktionen und Journalisten, Terrorexperten und Politiker sind. Und alle zeigen auf den Kaiser und sagen „Guck mal, der ist ja nackt!“….

    Georg

  206. ich bin mir nicht sicher, wie da die ablaufordnung so eines termins in norwegen aussieht. weiss da jmd was? auf jeden fall hat er ein öffentl. verfahren oder öffentl. anhörung verlangt. aus staatssicht sollte ihm aber auch keine plattform gegeben werden. noch ist er aber auch kein straftäter sondern mutmaßlicher täter.

    bin mir selbst unsicher, in wie weit ich eine äußerung des mutmaßlichen täters zu den taten befürworte. auf der einen seite denke ich, jeder hat das recht, sich frei über seine taten(oder beschuldigungen) zu äußern, auf der anderen seite ist da dieses bühne/märtyrer-argument. da kommt man als medium auch wieder in diesen dunstkreis berichten ja/nein (siehe selbstmord-berichte und werther-effekt). schwer zu sagen.

  207. Sieht denn niemand wie der islamische Terror persönlich die Presse als einen Grundpfeiler unserer Demokratie durch absichtliche Desinformation von innen heraus zerstören will?
    Erkennt das wirklich niemand?

    Hoffentlich!

  208. @ Silvio Machunze: Natürlich kann und darf er verlangen, was er will. Aber das Gericht hat innerhalb der rechtlichen Grenzen das Recht, diesem Verlangen nicht nachzukommen. Und eine (zusätzliche) Bühne muß man solchen Leuten wirklich nicht bieten.

  209. Irgendwie hab ich so das Gefuehl, dass genau diese Art der Berichterstattung nicht ganz unschuldig ist an Leuten, die so radikal nationalistisch werden, weil sie glauben, sie muessten ihr Land vor fremden, schlechten Einfluessen schuetzen.

  210. @ 275 Tom 2: Ich denke, man sollte nach wie vor einen sauberen und strikten Trennstrich ziehen zwischen islamisch und islamistisch. Sie schreiben von „islamischem Terror“.

  211. Ich hoffe sie ärgern sich nicht zu sehr über unser „CDU Landkreismitteilungsblatt “ und kommen zu unserem Musical die „Päpstin“ denn mehr intessiert uns hier eigentlich nicht.

  212. Die Formulierung „Errorexperten statt Terrorexperten“ trifft es ziemlich gut, auch was die Sprüche bei PI betrifft. Betriebsblind eben.

  213. Du schreibst eingangs: „Es war angesichts der riesigen Konkurrenz nicht leicht, sich am gestrigen Tag für den Titel des dümmsten voreiligen Kommentars zu den Anschlägen von Oslo zu qualifizieren“

    wenn du den Beitrag gehört hättest, wäre dir die Wahl leichter gefallen:

    http://goo.gl/xN2e8

  214. @281 Ach, die Kornbrennerei Schlitz ist doch ganz *hicks* nett (hatte ich erwähnt?) und Islamiker verirren sich selten dahin.

  215. @ Schorsch
    „Mal abgesehen vom Terror-Reflex, der bei den meisten Journalisten etwa so aussieht: Anschlag -> Viele Tote -> Terror!! -> Islamisten (q.e.d.).“

    Schon mal drüber nachgedacht woher dieser Reflex kommt? Wahrscheinlich nicht, da die Antwort vermutlich nicht in Ihr Weltbild passen würde.
    Fakt ist nun einmal das religiös motivierter Terrorismus zu einem sehr sehr großen Prozentsatz aus der islamistischen Ecke kommt (ich könnt mich nicht entsinnen wann zum letzten mal radikale Buddhisten ein Flugzeug entführt und in ein Hochhaus gesteuert haben). Wer das nicht wahrhaben will, der ist meiner Meinung nach einfach zu sehr gefangen in einem aufgezwungenen links-grünen Weltbild, welches – so leid es mir tut – komplett an der Realität vorbei geht.

  216. @Michael W.: Was ich bei Ihnen und Ihren Gesinnungsgenossen nicht verstehe (neben anderem):

    Warum heißt das immer „links-grün“? Soll das besonders sinister klingen? Ist „grün“ nicht klassischerweise eh „links“? Gibt es auch „rechts-grün“ oder „links-rosa“?

  217. Na immerhin entschuldigt sich die Fuldaer Zeitung bei ihren Lesern noch und versucht (zwar mehr als kläglich) ihr Versagen irgendwie wieder gerade zu biegen. Die Westfälischen Nachrichten hingegen haben offensichtlich ihren Bezug zu ihren Lesern oder sogar den Respekt schon vor Urzeiten verloren, vielleicht hatten sie diesen auch nie…ihren Auftrag auch zur Wahrung von Demokratie und Frieden scheinen die eh noch nicht mal in der Theorie aus dem Grundgesetz zu kennen, wie sich an folgendem Kommentar-Erguss in der Ausgabe vom Samstag, 23.07.2011, aus der Feder von Dr. Norbert Tiemann zeigt, seines Zeichens Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten, die ihren Mantel weiteren acht! Tageszeitungen in der Region liefert – der Kommentar ist damit auch hier auf der Titelseite erschienen – mit einer Gesamtauflage von 220.000 http://www.zgm-muensterland.de/. Am Montag rückt Tiemann seinen mehr als peinlichen Fehltritt nicht etwa gerade, oder entschuldigt sich sogar, sondern lässt seinem Stellvertreter Wolfgang Kleideiter den Vortritt, damit dieser noch mal genauso übel nachlegen kann (siehe zweiter Kommentar). Denn rechtsextreme Terroranschläge sowie Gefahren rechtsgerichteter Strömungen scheint es in den Köpfen dieser Medienmacher nicht zu geben. Möglicherweise muss auch einfach nur resigniert zu Kenntnis genommen werden: eben typisch Westfälische Nachrichten. Man lese und grusele sich:

    Dr. Norbert Tiemann in der Samstagsausgabe vom 23.07.2011:

    “Der Terror macht die Freiheit zur Falle
    Entsetzliche Gewalt

    Tote, Verletzte, Bilder der Verwüstung, die an den 11. September erinnern: Der feige und blutrünstige Terrorismus versetzt Europa und die gesamte westliche Welt wieder in Schockstarre. Schwere Explosionen erschüttern das Regierungsviertel in Oslo, ein Regierungschef ist auf der Flucht vor perfider Gewalt. Und die Visitenkarte der Attentäter trägt, das lassen die Indizien vermuten, die Handschrift islamistischer Terroristen. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurfte, dass der Tod Osama bin Ladens nicht das Ende kaltblütigen Terrornetzwerkes El Kaida bedeuten würde – der katastrophale Anschlag könnte alle Zweifel beseitigen. Noch gibt es dafür aber keine Bestätigung. Obwohl es in der Vergangenheit in Skandinavien Anschläge gegeben hat, wähnte sich das liberale Norwegen – trotz seines militärischen Engagements in Afghanistan und Libyen – offenbar nicht direkt im Fokus der fanatischen “Gotteskrieger” und leistete sich womöglich laxere Sicherheitsvorkehrungen. Die islamistischen Terrorbanden in ihrem blindwütigen Hass auf die westliche Zivilisation und deren Werte schrecken nicht davor zurück, die gelebte Freiheit der demokratischen Welt als todbringende Falle zu missbrauchen. Mit Mord und martialischer Verwüstung hat sich der fundamentalistische Terror inmitten einer westeuropäischen Metropole entsetzlich in Erinnerung gebracht.”

    Wolfgang Kleideiter in der Montagausgabe vom 25.07.2011:

    “Doppelanschlag in Norwegen
    Es bleiben viele Fragen

    Kein Terroranschlag, wie die Welt ihn seit Jahren kennt, sondern das barbarische Werk eines Einzelnen erschüttert die Menschen, lässt sie mit den Norwegern trauern. Unvorstellbar brutal, unfassbar gnadenlos handelte der mutmaßliche Täter Anders B. Breivik erst in Oslo, dann auf der Ferieninsel Utoya. Dass er lebt und sich am Ende nicht selbst richtete, unterscheidet ihn erheblich von den Amokläufern, die voller Hass Dutzende Menschen umbringen und sich am Ende selbst richten. Der 32-jährige Norweger, wahnhaft in seiner Angst vor dem Anderen und Fremden, sieht sich offenbar als Held einer blutigen Tragödie. Mit den bekannten Maßstäben ist dieser Mörder von Kindern und Jugendlichen nicht mehr zu messen. Norwegen ist tief getroffen, will aber seine Werte von Freiheit und offener Demokratie nicht aufgeben. Die Freiheit, so sagte König Harald V., sei stärker als Angst. Aber das Land wird zweifellos wachsamer sein, um so einen schwarzen Freitag nicht noch einmal zu erleben. Der Mörder konnte diesmal offenbar frei schalten und walten, um die Katastrophe vorzubereiten. Fragen drängen sich auf, die sich nicht nur auf den Täter beziehen: Wieso nur musste es so lange dauern, bis die Einsatzkräfte Anders B. Breivik stoppten? Warum war er trotz der vielen Spuren im Internet, seiner irren Äußerungen, der Bilder und Videos nie ins Visier der Polizei geraten? Wie konnte er eine 500-Kilogramm-Bombe ins Regierungsviertel transportieren und sich bis an die Zähne bewaffnen? Die Norweger haben bei aller Trauer ein Recht auf ehrliche Antworten.”

    Während der Tiemann-Kommentar anscheinend flugs wieder gelöscht wurde: http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/ausland/1591345_Entsetzliche_Gewalt.html (Scan vorhanden;-) wurde der Kleideiter-Kommentar übrigens online gestellt: http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/ausland/1592322_Es_bleiben_viele_Fragen.html

    Von daher kann wohl getrost festgestellt werden, dass die Westfälischen Nachrichten mit Doppelspitze sich als einsamer und trauriger Gewinner in dieser komplett hirnbefreiten Reflex-Orgie wähnen darf. Dabei hätte Tiemann sich über den Stand der Dinge im Nachrichten-Live-Ticker der Online-Ausgabe der WN selbst darüber informieren können, wie der Stand der Dinge hinsichtlich der Täterschaft aussieht: http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/ausland/1591032_Anschlag_und_Schiesserei_in_Norwegen_haengen_zusammen.html

    Nur eine einzige Kommentatorin bringt es auf den Punkt: “Schämen Sie sich, Herr Tiemann.” http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/ausland/1591032_Anschlag_und_Schiesserei_in_Norwegen_haengen_zusammen.html

    PS: Wirklich lesenswert hingegen von Jens Berger auf den Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=10216

  218. Mein persönliches Mediengrauen fand sich im Web2.0
    Bei Youtube war ein Video zu sehen wo ein Boot an der Insel vorbei fährt und mehrere offensichtlich leblose Körper am Rande der Insel verteilt liegen. Das ist ja schon grausig genug, doch wer den Fehler macht die Kommentare zu lesen, der sieht das ware Grauen des Mediums. Unsäglich viele trollige Kommentare, die mich persönlich genauso wütend und erschüttert machen, wie die Tat selbst.
    Ich kann nur hoffen, dass diese Tat als Mahnmal gegen den Hass eingeht – wenn sich sonst schon nichts gutes in diesen Abgründen finden lassen kann.

    (Wer wirklich unbedingt das Video sehen will, der kann mal bei Nerdcore nach Oslo suchen, ich weigere mich das zu verlinken).

  219. Boomel, speziell für Dich: 17498 (in Worten: SIEBZEHNTAUSENDVIERHUNDERTACHTUNDNEUNZIG) seit dem 11. September 2001.

    http://www.thereligionofpeace.com/

    Aber ich weiß schon, in diesem Blog sieht man das „differenziert“.
    Diese 17498 Terrortaten sind für Dich, Niggemeier & Gen. keine Verbrechen, sondern Notwehr. Irgendwie verständlich. Deshalb macht man darum auch nicht so ein gewesen.
    Positive Morde, sozusagen.

  220. @Stefan (286)

    Ich hab da zwar auch keine Antwort drauf, aber für die kreativen Wortneuschöpfungen haben die Damen und Herren Islamhasser auf jeden Fall Anerkennung verdient:

    Linksfaschisten, Dhimmi, EUdSSr, Dialüg, Eurabia, Fäkalien-Jhihad, Gaystapo, Taqiyya, Rote-SA, Schuld-Kult,…etc blabla…

    Schade, dass man die scheinbar doch spärlich vorhandenen intellektuellen Kapazitäten nicht für irgendwas positives kanalisieren kann (auch wenn ein paar Sachen ein ganz bisschen witzig sind).

  221. Schlimm und unentschuldbar, dieser Kommentar. Nicht weil Schermer voreilig – wie viele – die Falschen beschuldigte, sondern wie er das tat. Und welche Ursachen und Konsequenzen er sieht.

    Das mit dem voreiligen Beschuldigungen viel zu häufig, manchmal auch in die andere Richtung.
    Madrid, 11.3.2004. Zur Erinnerung ein Artikel von spiegel.de:

    ***

    Einen Anschlag islamistischer Terroristen schloss der spanische Innenminister Angel Acebes jedoch umgehend aus. Es gebe keine Hinweise auf eine Verbindung zu al-Qaida: „Wir haben keinen Zweifel, dass die baskische Terrororganisation Eta hinter diesem Massaker steht“, ergänzte er. Nach Angaben des Innenministers stimmte der verwendete Sprengstoff mit der in der Vergangenheit von Eta benutzten Sorte überein.

    „Die Eta hatte ein Massaker in Spanien geplant. Leider hat sie heute ihr Ziel erreicht“, sagte Acebes. „Das ist Massenmord“, sagte Ministerpräsident José María Aznar. „Die Verbrecher, die für so viele Todesopfer verantwortlich sind, werden gefasst werden“, versprach er in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. „Wir werden die Terrorbande erfolgreich zur Strecke bringen“, ergänte er und benutzte dabei die Bezeichnung, die die spanische Regierung üblicherweise für die baskische Separatistengruppe Eta gebraucht. Aznar erwähnte die Eta aber nicht namentlich. Diese Menschen seien heute getötet worden, „nur weil sie Spanier waren“, sagte Aznar lediglich.
    Die spanische Polizei war wegen der bevorstehenden Parlamentswahl in erhöhter Alarmbereitschaft. „Diejenigen, die für diese Tragödie verantwortlich sind, werden verhaftet werden, und sie werden teuer dafür bezahlen“, sagte der Innenminister. Für morgen Abend rief die Regierung zu landesweiten Kundgebungen gegen die Eta auf. Außerdem ordnete sie eine dreitägige Staatstrauer an.
    ***

    Herr Schermer hatte bestimmt auch damals gleich gewusst, was zu machen ist…

  222. @ 286, Stefan Niggemeier: Klar will man Grüne mit „linksgrün“ vollständig in die linke Ecke stellen. Linksgrün hat „Fundi“ ersetzt. „Fundi“ war (oder ist) aber eine Eigenbezeichnung der Grünen. Die grüne Bewegung ist keineswegs automatisch „links“, weder ihrem Programm noch ihrer Realpolitik nach. Schon gar nicht mehr, wenn man sich umschaut, wer heutzutage grün wählt (siehe B-W). Natürlich könnte man auch von einem rechtsgrünen Flügel sprechen, einem wirtschaftsfreundlichen.
    Eine linksgrüne politische Bewegung gibt es aber zum Beispiel in der Schweiz oder in Island.

    Grüße

  223. @Thomas L.: Ich glaube, dieses Video auch am Samstag im ARD-Brennpunkt oder in der 20-Uhr-Tagesschau gesehen zu haben (lief wahrscheinlich auch noch in anderen Programmen und Sendern).

    @287: Sehr hübsch auch mal wieder die Google-Anzeigen unter dieser Attentats-Chronologie: „Strafverteidiger Notruf“ und „Armeewaren im NATO-Shop“. Fehlt nur noch was von Glock aus Österreich.

  224. OSLO und die Geschichte des Stephan K.,

    gestern (Samstag), es war am späten Nachmittag, die Nachrichtenkanäle erwachten -nicht alle zur gleichen Zeit- und berichteten auf Grundlage spärlicher Informationen über die Geschehnisse in Norwegen. Nun weiß man ja, wie das so läuft: Zunächst kommen die dünnen Eilmeldungen, dann kommen die Bilder, die sich in einer enormen Geschwindigkeit in alle Welt verbreiten. Erst spärlich, dann in einer Übelkeit erregenden Häufigkeit und Unablässigkeit. Mutmaßungen schießen ins Kraut. Beinahe merkwürdigerweise neigt der Mensch hier dazu, auf Grundlage von Bildern Urteile zu fassen, denn auf der Grundlage von Texten. Der Mensch muss ES sehen, um ES zu glauben.
    In dieser ersten Phase der Berichterstattung wird zwar auf beiden Seiten der Glotze „gewusst“, dass etwas geschehen ist. Über das Ausmaß aber herrscht in diesem Moment genauso Unklarheit wie über das „Wer“ und „Warum“. Und genau an dieser Stelle wird es knifflig, da Medien meinen, sie müssten bereits JETZT hierauf eine Antwort geben. Just an dieser Stelle beginnt die Geschichte des Stephan K.
    Stephan K. arbeitet beim Fernsehen. Doch dazu später. Zunächst, und deshalb findet es hier Erwähnung, muss gesagt werden, dass Stephan K. einen schweren Unfall hatte und keine Gelegenheit auslässt, über seinen „Weg zurück ins Leben“ Auskunft zu geben. Gern verweist Stephan K. auf seinen Glauben.
    Stephan stammt aus Thüringen, genauer gesagt aus dem Eichsfeld, der letzten römisch-katholischen Exklave in den Ostgebieten. Das Eichsfeld, wo sich sämtliche antireligiösen Erziehungsmaßnahmen des Arbeiter- und Bauernstaates namens DDR vergebens abmühten und ins Leere liefen. „Ich war auf einer Insel der Glücksseligen unterwegs“, meint Stephan. Das sei nicht die typische DDR gewesen. Sein gesamtes Freizeitleben habe sich im Raum der Kirche abgespielt, lässt er das Auditorium im März dieses Jahres in einem Kirchentalk zum Thema „Papst Johannes Paul II. und der Fall der Mauer“ in Berlin wissen. Komisch sei nur gewesen, dass ihn die Stasi seit seinem 16. Lebensjahr „alle Nasen lang“ zum Verhör abgeholt habe. Auch die spätere Aktenlektüre habe ihn über die Motive der Stasi nicht schlauer gemacht. Dennoch, und das ist ihm wichtig, wenn „ich rausgegangen bin, also ins Land DDR, dann habe ich schon begriffen, was Diaspora heißt“. Und die Kirche in diesem Regime habe ein Pfund besessen, indem sie stets darauf verwiesen habe, sie sei nur ein Teil der katholischen Kirche: „Unser Chef sitzt in Rom“, sagt Stephan.
    In vergangenen Jahrhunderten gehörte das Eichsfeld zur Kurmainz, einem von drei Kurfürstentümern, denen es alleinig oblag, über König und Kaiser deutscher Nation im heiligen-römischen Reich zu befinden. Es ist nicht von geringer Bedeutung, auf diese einstige Sonderstellung zu verweisen, will man den Begriff des Verlustes ausloten, der hier mit der Reformation einsetzt, sich mit dem Westfälischen Frieden vertieft und schließlich mit der Aufklärung und der damit einhergehenden Säkularisierung nicht nur im Eichsfeld vollends bahn bricht. Das Eichsfeld, eine Geschichte von einstiger Größe hin zur Marginalität.
    Stephan K. ist nicht marginal, auch wenn er aus dem Eichsfeld stammt. Denn Stephan arbeitet beim Fernsehen, genauer gesagt für den „Ereignis und Dokumentationskanal von ARD und ZDF“. Angestellt ist Stephan auf dem Lerchenberg in Mainz, was er auch gern auf seiner Homepage erwähnt. Eigentlich wollte Stephan K. Priester werden, weshalb er nach eigenem Bekunden katholische Theologie studierte. Dann geschah dieser Verkehrsunfall, durch den er eine Tetraplegie erlitt, eine der schwersten Formen von Querschnittslähmung.
    23 Jahre ist Stephan da alt. 23 und ein Leben im Rollstuhl vor Augen. In einem seiner Bücher wird sein Verleger später auf dem Klappentext schreiben: „Täglich wird er nun mit seinem Schicksal konfrontiert und entscheidet sich: für einen zehn Jahre dauernden, schmerzenden Kampf, an dessen Ende er heute wieder laufen kann.“ Heute läuft Stephan wieder und er arbeitet-im Fernsehen: Ein Wunder könnte man meinen. Stephan selbst sieht das interessanterweise weitaus nüchterner: „Es ist einfach wunderbar, dass so viele Menschen und Faktoren, Therapien und Spezialisten anscheinend zur rechten Zeit am rechten Ort und mit einer ungeheuren Hingabe zusammengewirkt haben. Vielleicht ist das ein Wunder“, schreibt er in dem Buch „Riss im Glück“. Über die oft angeführte Kraft des Glaubens erfährt man hier bemerkenswerter Weise nichts. Weitaus mitteilsamer ist Stephan K. in diesem Zusammenhang, wenn er als Journalist/ als Medienmacher/als „Vatikanexperte“ die Bühne betritt und über sein Lieblingsthema, den Papst, spricht. Gern berichtet er, wie er Mitte der Siebziger Jahre Bischof Carol Wojtyla in Erfurt sah und fand, er habe so einen schönen Bischofsstab und könne vielleicht gar mal Papst werden. Später, Anfang der 90er Jahre, Stephan ist jetzt Seminarist und Anfang 20, wohnte er einer privaten Papstmesse des „Heiligen Vaters“ bei und noch später, nach dessen Tod verkündete Stephan vier geschichtsträchtige Fernseh-Minuten vor allen anderen den Namen des Nachfolgers: Joseph Ratzinger. „Deutschland ist Papst“. Und Stephan ist dabei, ganz vorn, kann live im Fernsehen berichten, mit exklusiven Informationen aus der Konklave, noch bevor weißer Rauch aufsteigt. Die Formel „Annuntio vobis gaudium magnum, habemus Papam!“, deren Verkündung dem Kirchenrecht nach dem Kardinalprotodiakon zusteht, übernimmt dieses Mal Stephan. Er ist zwar an jenem 19. April 2005 nicht der Dienstälteste und schon gar nicht Kardinal, aber was soll’s, er ist im TV-Geschäft, er ist vor Ort und er hat die INFOs. Also raus damit. Die Zuschauer wollen das.
    Gestern. Stephan steht vor der Kamera und er hat eine Sendung zu moderieren. Live. Für Phönix, den „Ereignis- und Dokumentationskanal“ im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In Oslo gibt es eine Explosion. Am Sitz des Regierungschefs. Die ersten Bilder kommen über die Agenturen. Händeringend suchen die Redakteure nach einem Gesprächspartner für Stephan -nach einem Terrorexperten, obwohl zu diesem Zeitpunkt kein Beobachter die Ursache der Detonation kennen kann. Fündig wird man dennoch schnell. Rolf Tophoven soll helfen. Tophoven ist bekannt für eigenwillige Formulierungen wie „Bin Laden war der Che Guevara des Terrors“. Zusammen mit ihm also führt Stephan K. die Zuschauer nun durch die Bilder zertrümmerter Bürohäuser, Straßen voller Glas, blutender Menschen auf dem Osloer Bordstein. Eben alles, was die Kollegen aus Norwegen gerade liefern. Immer wieder heißt es, und das will auch Stephan gesagt wissen: „Wir bewegen uns zwar auf dem Feld der Spekulation, aber…“ Es spreche doch alles für einen Anschlag. Und schließlich ist es Stephan K., der fragt: „Sieht das nach der Handschrift von Islamisten aus?“ Ja natürlich, findet der Gesprächspartner. Bei aller Vorsicht zum gegebenen Zeitpunkt, wie er sich beeilt hinzuzufügen. Dann, es ist gut anderthalb Stunden nach den ersten Meldungen aus Oslo, wird über eine „Schießerei“ auf einer norwegischen Insel berichtet. Die Ereignisse überschlagen sich. Stephan fragt, ob es hier einen Zusammenhang mit der Explosion in Oslo gebe und wofür das möglicherweise spreche. „Die Handschrift Al-Kaidas“, lautet der Chor der Terrorexperten. Es ist ein sonorer Gesang in- und ausländischer Kommentatoren. Auch norwegische Beobachter meinen schnell zu wissen, wer hinter diesem „Anschlagsmuster“ stecke. Schließlich sitze hier in Oslo ein exponierter Scharfmacher der Islamisten, dem seit Kurzen ein Prozess drohe. Stephan versucht nicht, was seine Aufgäbe wäre, die Meinungen der Experten zu hinterfragen, vielleicht gar Fragen hintenanzustellen und zunächst einmal zu informieren. Stephan spekuliert mit: „Wenn Sie jetzt an andere Anschläge denken, wer kommt für diese Tat infrage?“
    „Infrage“, und das ist dem Zuschauer spätestens klar nachdem Stephan K. den ansonsten völlig honorigen Nahost-Experten Marcel Pott zu den Hintergründen der Tat befragt, „infrage“ kommt in Stephans Universum eines nicht: christlicher Fundamentalismus.
    Heute wissen wir, gestern starben mindestens 91 Menschen einen gewaltsamen Tod in einem skandinavischen Land, das vielen als Insel der Glücksseligkeit galt. Die norwegische Polizei macht einen „christlichen Fundamentalisten“ für die Tat verantwortlich, von Islamisten ist nirgends mehr die Rede. Stephan wird weiter vor der Kamera stehen und aller Voraussicht nach über die nächsten Anschläge berichten und auch darüber, wer nächster Papst wird.

  225. @Phiadros: Ihnen ist aber schon klar, dass gestern nicht Samstag war, die Anschläge bereits am Freitag geschehen sind und der mutmaßliche Täter eher ein psychisch Gestörter als ein „christlicher Fundamentalist“ ist?

  226. Ich bekenne mich schuldig! Als ich von dem Bombenanschlag erstmalig hörte, dachte ich auch sofort an islamistische Terroristen und wunderte mich, dass sie ausgerechnet Norwegen als Ziel genommen haben. Ok, ich hatte mit meiner Vermutung unrecht – nach den Anschlägen von New York, London und Madrid finde ich immer noch, dass ich das Recht habe solche Verdachtsmomente zu haben. Die Wahrscheinlichkeit war immerhin recht groß. Ähnlich wird es auch vielen Journalisten gegangen sein.

    Wobei der Kommentar des Fuldaer Journalisten auch unerträglich wäre, wenn der Killer ein Islamist gewesen wäre.

  227. Sorry: „Samstag“ war nicht korrekt: Mein Fehler: Freitag! „christlicher Fundamentalist“, sagte die norwegische Polzei.

  228. @silvio machunze:

    Welche Medien sprechen denn vom „Amokläufer“? Wer sind überhaupt „die“ Medien?

    Die Zeitung, in deren Politikredaktion z.B. ich arbeite, nannte das Geschehen von Oslo von Anfang an Terrorismus und einem Anschlag – und tut das auch heute noch. Das Wort Amoklauf fiel bei uns meines Wissens kein einziges Mal. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch für viele (nicht alle) andere Redaktionen gilt. Also bitte, bitte: Verallgemeinern Sie doch nicht immer so schrecklich.

  229. […] Stefan Niggemeyer: Feiges Journalistenpack Es war angesichts der riesigen Konkurrenz nicht leicht, sich am gestrigen Tag für den Titel des dümmsten voreiligen Kommentars zu den Anschlägen von Oslo zu qualifizieren. Aber ich glaube, Manfred Schermer von der Politikredaktion der „Fuldaer Zeitung“ liegt dennoch mit diesem Kommentar uneinholbar in Führung. Quelle: Stefan Niggemeier […]

  230. Wie Peinlich. Insbesondere für die Islam Hasser.
    Hoffentlich wird der Typ gefeuert. Danke für den Screenshot.

  231. Interessant auch die Meldung in eigener Sache: „Lange Zeit hat am Freitagabend Vieles darauf hingedeutet, dass die beiden Anschläge in Norwegen von islamistischen Terrorristen begangen worden sein könnten.“

    Was genau hat darauf hingedeutet?

    Deutet jeder Anschlag automatisch auf islamische Terroristen?

  232. Trotz des erschreckenden, verachtenden Ereignisses und der Dummschwätzei in den Medien:

    Vergesst die Hungerkatastrophe in Somalia nicht! Täglich tausende Tote…

    _____
    Ich hab mit sowas garnichts am Hut. Massenmord ist zu ächten, so oder so. Doch wer tut was gegen Hunger? Und ein Tipp abschliessend an alle hier, die nach Veränderungen rufen: Fragt Euch mal WAS kann ich tun? WAS bin ich bereit zu tun? Und das Ganze bitte ohne jemanden Gewalt anzutun…
    zu Punkt 6: *Disclaimer: Ich habe bin Katholik. Na und? :)

  233. „habe bin“ ?? Bin natürlich. Tippen sollte auch nicht jeder. Manfred Schermer eingeschlossen… ;)

  234. @309/Jens

    „Deutet jeder Anschlag automatisch auf islamische Terroristen?“

    Japp, Sie haben´s erfasst. Zumindest nach Ansicht der sog. „Terrorexperten“.

    Und wenn am 10. Jahrestag von 9/11 irgendein durchgeknallter Teaparty-Jesusfreak sich dazu entschließen sollte, es den Muslimen a.k.a Terroristen nochmal so richtig heimzuzahlen, indem er ne Mosche in die Luft sprengt.

    Selbst dann wären zumindest im Murdoch´schen Fox „News“- Universum warscheinlich die Muslime selber schuld, weil wenn diese 19 Selbstmordattentäter damals nicht gewesen wären, wäre es niemals so weit gekommen. Und so weiter und so fort….

  235. Jetzt wird in den Nachrichten schon gebracht das Anders Behring Breivik ein intelligenter Attentäter ist.
    Wenn so groß über einen Mörder berichtet wird bringt das nicht wieder Nachahmer?

  236. Sehr geehrter Herr Niggemeier,
    zunächst einmal finde ich es sehr sehr bedauerlich, dass auch Sie dazu neigen andere Leute aufgrund EINER Aussage zu EINEM Thema in irgendwelche Schubladen zu stecken. Wer sind denn Ihrer Meinung nach meine Gesinnungsgenossen? Nazis? Islamhasser? erzkonservative christliche Fundamentalisten?
    Des Weiteren finde ich es ebenfalls bedauerlich, dass wieder einmal nicht auf das eigentliche Statement eingegangen wird, welches ja durchaus diskutabel ist (ich weiß, mit Statements von fiesen, konservativen Islamhassernazis muss man sich ja nicht auseinander setzen).
    Stattdessen wird ein Begriff raus gepickt, in diesem Fall links-grün, und ob der angeblichen Unsinnigkeit dieses Begriffs der gesamte Beitrag ins Lächerliche gezogen. Das „grün“ nicht zwangsläufig „links“ heißt wurde allerdings bereits von einem andern Kommentator erörtert.
    Zum Abschluss noch eine Anmerkung. Ich bleibe bei der These, das global betrachtet beim Thema RELIGIÖS motivierter Terroranschläge, der Islam mit weitem Abstand führend ist. Die Betonung liegt auf religiös, da dieser Umstand in der mehrfach zitierten EU-Statistik nicht berücksichtigt ist.
    Ich kann dies zugegebenermaßen nicht mit Zahlen belegen, somit ist es nur mein subjektiver Eindruck. Ich lasse mich diesbezüglich gerne –unter Angabe neutraler Quellen- eines Besseren belehren. Denn auch wenn ich von Ihnen bereits in eine Gesinnungsschublade verfrachtet wurde, bin ich dennoch für die Argumente andersdenkender empfänglich.
    @Gunnar: Danke für Ihren Beitrag, jetzt weiß ich endlich wieder warum mir Mitmenschen, die sich in ihrer vermeintlichen intellektuellen Überlegenheit sonnen so unsympathisch sind… :)

  237. @16 Bernd S.
    @18 Stefan Niggemeier

    Na klar doch, der Kommentar ist auch in der Printausgabe abgedruckt.Samstag, den 23.07.2011.

    Horridoh Johoh,daß sich sich entschieden haben den fragwürdigen Herren der FZ preiszuwürdigen.Er hat die Krone wahrhaft verdient.Die FZ tut sich im übrigen oft mit solch Famositäten hervor.

    Beste Grüße
    Sandkasten

  238. Christliche Fundamentalisten können keine Terroristen sein?…

    Robert Ziegler ist der Vize-Chefredakteur des ORF Niederösterreich und er… …bittet “Kolleginnen und Kollegen” per Rundmail, den Attentäter von Norwegen nicht als “christlichen Fundamentalisten” zu bezeichnen: “Das Wort ‘christlich’ und den Mord an….

  239. @ Michael W.

    Also bittte, wer im Glashaus sitzt sollte wirklich nicht mit Steinen werfen. Sie stecken mit Ihrer Aussage, ich zitiere:

    „Wer das nicht wahrhaben will, der ist meiner Meinung nach einfach zu sehr gefangen in einem aufgezwungenen links-grünen Weltbild, welches – so leid es mir tut – komplett an der Realität vorbei geht.“

    ja überhaupt niemanden in eine Schublade, oder?? Wer also Ihre – wie Sie selbst ja zugeben – beleglose, subjektive Einschätzung zur Häufigkeit islamistischer Terroranschläge nicht teilt, ist in einem aufgezwungenen (von wem denn bitte?) links-grünen Weltbild gefangen.
    Natürlich…

    Nachzurecherchieren, ob ihre These sich faktisch/statistisch belegen lässt, dürfte ja in Zeiten von Onlinedatenbanken und -bibliotheken nicht allzu schwer sein. Warum versuchen Sie es nicht einfach mal selbst anstatt andere dazu aufzufordern Ihnen die Beweise nachzutragen. Wär doch mal ne Idee, oder?

  240. Erinnert mich sehr an Teveßen vom ZDF. Stunden nach Amoklauf warnte er vor einer neuen islamistischen Anschlagserie. Das ist doch kein Journalismus – ich finde, da wird Politik gemacht.

    Da sollten die Demokratie-Alarmglocken leuten.

  241. @Michael W.: Okay, es gibt also auch Rechtsgrüne, und gegen die sind Sie nicht. Warum dann überhaupt das Wort „grün“ benutzen? Warum reicht es nicht, einfach ein „linkes“ Weltbild anzuprangern? Warum ein „links-grünes“? Macht das Grüne das Linke noch schlimmer? Sind Sie nicht gegen Linke, die nicht grün sind?

    Ich frag das nur, weil ich den Begriff auch im Umfeld der PI-Nasen immer wieder lese. Er scheint eine feste Wendung zu sein. Und ich verstehe sie nicht.

  242. @Michael W.

    Um auch noch deine Frage nach den letzten buddhistischen Terrorpiloten zu beantworten: das war am 21.2.2009. Googel einfach mal nach „colombo plane tigers“.
    Bitte, gern geschehn.

  243. @Juli
    Leider habe ich keine Quelle gefunden die die Opferzahlen von religiösem Fundamentalismus vergleicht.

    Der Unterschied ist aber, dass ich niemanden aufgrund einer einzelnen Aussage zu einem bestimmten Thema Brandmarke und einer bestimmten Gruppe von „Gesinnungsgenossen“ zuordne.

    Meine zitierte Aussage setzt selbstverständlich voraus das mein subjektiver Eindruck, nämlich dass die Opferzahlen islamistischen Terrors diejenigen durch jedwede andere Religion motivierten Terrors deutlich übersteigen, stimmt. Dies vorausgesetzt, verschliessen Menschen die das nicht wahrhaben wollen, meiner Meinung nach die Augen vor der Realität. Und zwar aufgrund eines Weltbildes, dass von den Medien (sicherlich nicht von allen) und der Gesellschaft geprägt wird.

    Dies ist allerdings nur meine Meinung und muss selbstverständlich von niemandem geteilt werden.

    @Stefan Niggemeier:

    Warum hängen Sie sich so an diesem einen Begriff auf? Weil er von den „PI-Nasen“ verwendet wird? Ich kann nicht verstehen warum Sie mir unterstellen das ich pauschal gegen irgendwen oder irgendwas bin. Ich bin weder grundsätzlich gegen links, noch gegen rechts, auch nicht gegen grün oder gegen blau.
    Vorschlag: Lesen Sie sich den ursprünglichen Satz noch einmal durch und denken Sie sich das „links-grün“ einfach weg. Ist es Ihnen dann möglich meine Meinung zu akzeptieren OHNE mich in eine Schublade zu stecken, die zu einem Schrank gehört der in der hintersten rechten Ecke des Raumes steht?

  244. @rauskucker
    Was ich wirklich erfreulich finden würde, wäre wenn Sie die von Ihnen ergoogelten Informationen auch verstehen könnten. Die von Ihnen angeführten Tamilen sind Hindus, welche sich von der Mehrheit (nämlich den Buddhisten) separieren wollen.
    Aber abgesehen davon finde ich 39 Verletzte duch einen Anschlag durch Hindus im Vergleich zu ca. 3.700 Toten im WTC durchaus vernachlässigenswert.

  245. Meine zitierte Aussage setzt … voraus das mein subjektiver Eindruck, … stimmt. Dies vorausgesetzt, verschliessen Menschen die das nicht wahrhaben wollen, meiner Meinung nach die Augen vor der Realität.

    Da lavieren Sie aber rum. Wenn Sie etwas als ‚Realität‘ bezeichnen, dann behaupten Sie damit Objektivität, aber wenn andere Leute Ihren subjektiven Eindruck nicht teilen, dann liegt das immer daran, dass subjektive Eindrücke eben das sind: subjektiv.

    Dass Leute, die Ihre Vorurteile, Ihre Vorurteile nicht teilen, aber womögliche andere, möchte ich nicht bestreiten. Wenn aber nun die Vorraussetzungen gar nicht stimmen, und Ihre Vorurteile, oder sagen wir Eindrücke, trügen, dann was?

  246. @Michael W.: Was übrig bleibt, wenn ich den merkwürdigen und typischerweise von Islamophoben verwendeten Begriff „links-grün“ weglasse? Nichts.

    Sie schreiben:

    Fakt ist nun einmal das religiös motivierter Terrorismus zu einem sehr sehr großen Prozentsatz aus der islamistischen Ecke kommt.

    Das mag ja sein. Aber wieso sollte es sich bei den Attentaten umbedingt um religiös motivierten Terrorismus handeln?

  247. @ Stefan W.

    So ist das nun mal mit subjektiven Eindrücken, solange sie nicht mit Zahlen belegt werden können, bleiben es subjektive Eindrücke. Keine Frage. Wenn ich also etwas als Realität bezeichne, das nur auf meinen subjektiven Eindrücken beruht, kann das natürlich auch widerlegt werden.

    Kurz gesagt, wenn mir jemand glaubhaft belegen kann das meine subjektiven Eindrücke falsch sind, bin ich der erste der seine „Vorurteile“ überdenkt und daraus seine Schlussfolgerungen ziehen kann.

  248. @Stefan N.
    Ihre letzte Frage verstehe ich jetzt nicht wirklich. Waren nicht fast alle „großen“ und „spektakulären“ (groß und spektakulär = hohe Anzahl an Opfern und damit einhergehend massive Berichterstattung in den Medien) Anschläge der jüngeren Vergangenheit religiös motiviert?

  249. Was soll das überhaupt für eine Terrorkategorie sein, „religiös motiviert“?
    Wenn jetzt einer nachweisen würde, dass bei den „religiös motivierten“ Anschlägen die christlichen die Nase vorn haben (ich denke da z.B. an Nordirland), dann käme halt sowas wie: „Jahaaa, mag ja sein, aber Anschläge, die von Vollbärtigen ausgeübt werden, kommen fast ausschließlich aus der islamistischen Ecke“.
    Terroristen wollen die Gesellschaft umkremplen, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. In Europa sind das derzeit hauptsächlich keine islamistischen Gründe, sondern politische. Das ist die Realität, vor der sich Leute mit rechts-braunem Weltbild gerne verschließen.

  250. Berufen sich Attentäter auf den Islam, ist jeder Moslem quasi mitschuldig. Beruft sich einer auf Wilders, Broder und Co., ist er ein verwirrter Einzeltäter.

    Diese Logik ist schon sehr speziell.

  251. „1984“ musste das Wahrheitsministerium noch ganze Heerscharen an Fälschern in Petto halten, um alte Zeitungsausgaben nachträglich an die veränderte Realität anzupassen. 2011, im Zeitalter des Onlinejournalismus, geht das offensichtlich viel einfacher.
    Gäbe es nicht Watchbolgs wie Bildblog o.ä. (z.B. dieses hier), wäre es noch viel leichter.
    Danke für Ihre Arbeit, Herr Niggemeier und Kollegen.

  252. @ Michael W. (328):
    Wer kann beurteilen, was wirklich „religiös“ motiviert ist und hinter was nicht möglicherweise ganz andere Interessen und Beweggründe stecken?
    Wenn beispielsweise Hamas Terrorakte verübt, dann sind die Gründe dafür ggf. sehr vielschichtig:
    Neben einer sicherlich auch vorhandenen religiösen Komponente sieht die Ideologie der Hamas ihre Anschläge auch als Freiheitskampf gegen Israel, wir hätten also schon mal eine politische Komponente, die mindestens so ausgeprägt ist wie die religiöse.
    Zudem leben Organisationen wie Hamas unter anderem auch von Zuwendungen irgendwelcher Unterstützer, und die fliessen offenbar immer dann besonders reichlich, wenn möglichst medienwirksam größere Mengen Blut geflossen sind. Jeder Anschlag hat also auch soetwas wie eine wirtschaftliche Komponente, er spült Geld in die Kassen der Terroristen.
    Und last but not least führt fast jeder Anschlag zu einer Gegenreaktion und halt damit den Nahostkonflikt in Gang, was widerum Macht und Einfluss der Führer der Terororganisationen erhält.
    Die Gründe für Terrorismus nur in religiösen Konflikten zu verorten verkennt die in Wahrheit viel vielschichtigeren Gründe für jeden einzelnen Anschlag. Und das beraubt uns, die demokratischen Gesellschaften dieser Welt, über die Beseitigung anderer Gründe den Sumpf auszutrocknen, in dem Hass, Terror und Gewalt gedeihen.
    Nur wer erkennt, das Terror
    a) oftmals der völlig falsche und inakzeptable Weg der Durchsetzung von im Kern durchaus legitimen politischen forderungen ist;
    b) durchaus wirtschaftliche Komponenten hat und deshalb beispielsweise durch Aufdecken und Stilllegen der Finianzierungsströme oder auch durch eine Reduzierung der Medienwirkung von Terroranschlägen bekämpfbar ist und
    c) manchmal am Ende nur noch dazu dient die Machtbasis derer zu erhalten, die ihn Federführend betreiben
    wird langfristig etwas zur Eindämmung terroristischer Gewalt beitragen können.
    Wer die wahren Gründe für Terror verkennt und auf die nicht selten von den Terroristen selbst bewusst gespielte „Wir sind religiöse Fanatiker“-Karte herinfällt, der säht oftmals nur neue Zwietracht zwischen Menschen, die zwar ggf. unterschiedliche Religionen haben mögen, sich aber in der Ablehnung von Hass, Gewalt und Terror eigentlich sehr nahe sind.

  253. @ 333/inga

    „Was soll das überhaupt für eine Terrorkategorie sein, „religiös motiviert“?“

    Das hab ich mich auch schon immer gefragt. Nach wem richtet man sich eigentlich, um festzulegen, ob ein Attentat „religiös motiviert“ ist?

    Ist diese Einordnung nur abhängig von den direkten Aussagen des Attentäters zu seine Motiven oder reicht es schon aus, dass er in eine Familie mit einer bestimmten Glaubensrichtung hineingeboren wurde oder dass er als Jugendlicher durch ein Aufnahmeritual in diesen Glauben aktiv aufgenommen wurde und ihn auch praktiziert?

    Oder ist „religiös motiviert“ gar abhängig davon, was die Gesellschaft/der Staat, in dem der Anschlag verübt wurde, als „Religion“ definiert? Würde man bei uns beispielsweise von einem „religiös motivierten Anschlag“ sprechen, wenn ein Scientologe erst das Gesundheitsministerium bebomt und anschließend bei der Jahrestagung des Psychologenverbandes ein Massaker anrichtet?

    Ich glaube nicht.

    Da könnte der Scientologe noch so beteuern, dass er als „Glaubenskrieger“ gegen diese „Teufelswissenschaft“ und ihre staatliche Anerkennung zu Felde gezogen ist, um seine Mitmenschen/bürger endlich dafür frei zu machen, ihren inneren „Thetan“ wiederzuentecken und damit ihre Seelen zu retten.

    In so einem Fall würde sich kaum ein „Terrorexperte“ finden, der dem Attentäter „religiösen Fanatismus“ unterstellt, er würde einfach für komplett verrückt erklärt.

  254. „Religiös motivierter Terror“ ist doch ein Widerspruch in sich. Oder welche Religion heißt das unterschiedslose Töten von Menschen gut?

  255. @ 340 Wofgang, schön wärs ja, aber:
    „Nahezu alle großen Religionen sind eschatologisch, d.h. sie beinhalten eine Heilslehre, wonach die Menschheit in die ‚Rechtgläubigen‘ und die ‚Ungläubigen‘ eingeteilt wird. …

    Insbesondere bei den drei großen monotheistischen Religionen und den sich von ihnen ableitenden Konfessionen und Sekten dient die Bekehrung zum rechten Glauben der Rechtfertigung für Verstöße gegen das Gebot „Du sollst nicht töten“, (z.B. Kriege, Bürgerkriege, Anschläge, politische Morde)…“
    Aus:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg

  256. @340 — Ich ergänze: auch beim christlich motivierten Terrorisus waren es nicht nur durchgeknallte „Einzeltäter“ oder Vorgänge in grauer Vorzeit. Googel mal über „Ustasa“. Bei Einzelpersonen wird vieles als „verrückt“ bezeichnet, was als Relgion akzeptiert ist, wenn es organisiert und massenhaft auftritt.

  257. @340: Beim ‚Auszug aus Ägypten‘ verübt der jüdisch/christliche Gott Terror gegenüber den Agyptern – schickt ihnen die 7 Plagen, um am Ende als Engel durch ihre Straßen zu ziehen.

    Die Juden haben mit Blut vom Lamm ihre Türen markiert, damit sie verschont werden. Bei den Ägyptern werden die erstgeborenen Söhne vom lieben Gott gemeuchelt.

    Ja, genau: Kinder. Das Vorbild des Genozids kommt aus dem Herzen der Religion der Liebe. Das Peschah(?)-Fest wird heute als ‚Ostern‘ gefeiert, und hat einen neuen Spin bei den Christen erfahren, wo jetzt der Gott seinen eigenen Sohn auch noch geopfert hat.

  258. Jesus hat gesagt: „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ – das hat er wohl zu woertlich genommen…
    Sarkasmus beiseite (Man macht immer ueber das Witze, wovor man am meisten Angst hat).
    Ich glaube, wenn einer mein Kind umbringt, wuerd ich auch am Rad drehen und nach mehr Sicherheit kreischen.
    Ich hab unglaublich Angst um meine Kinder und jeder Bericht ueber Kinder, die von fremden Leuten entfuehrt und umgebracht/misshandelt/whatever, macht mich kirre.
    Trotzdem faellt es mir schwer zu glauben, dass durch mehr Ueberwachung solche Faelle verhindert werden.

  259. @329 comicfreak
    Achso, dann haben 9/11, Mumbai, London, Madrid und z. B. die Massaker an koptischen Christen in Ägypten in IHRER Welt gar nicht stattgefunden?
    @331 Stefan N.
    Das ist richtig. Nur finde ich, dass bei Betrachtung der jüngeren Vergangenheit, sich der Gedanke es könne sich um islamistischen Terror handeln, leider aufdrängte.
    Inwieweit hier ein Fehlverhalten der Medien vorliegt, können andere sicher besser beurteilen als ich.
    Aber was ist dann der Umkehrschluss, wenn man dieses Fehlverhalten als gegeben ansieht? Müssen sich jetzt alle Zeitungen, Fernsehsender und Internetportale bei Al-Kaida entschuldigen? Wegen, wie sich im Nachhinein herausstellte unzutreffender Vermutungen?
    Keine Frage, mehr zurückhaltung bei der Berichterstattung bei unklarer Faktenlage wäre wünschenswert. Demgegenüber steht allerdings der unerklärliche Drang, insbesondere auch bei unseren beiden deutschen Premium-Nachrichtensendern, zu jedem Thema so schnell wie möglich einen (gerne auch mal selbsternannten) Experten vor die Kamera zu zerren. Aber das will das Publikum ja anscheinend so.
    @333 inga
    Kindergartenargumentation: wenn einer würde dann käme… usw.
    Einem Diskussionspartner eine trottelige Antwort zurechtlegen, die er angeblich benutzen würde wenn eine obskure „wenn – dann“ Konstellation einträfe, hat mit einer vernünftigen Diskussion nichts zu tun.
    @338 Jurassic
    Interessanter Denkansatz. Das auch wirtschaftliche und politische Interessen da mit reinspielen und somit eine scharfe, exakte Abgrenzung von „religiös“ motiviertem Terror und „anderem“ Terror sehr schwierig ist, ist unbestritten. Mir persönlich ist nur die Thesse zu steil, dass viele Terroristen die religiösen Motive nur vorschieben.
    Grade Organisationen wie Al-Kaida oder die Hisbollah, scheinen mir doch in erster Linie religiös motiviert zu sein und berufen sich ja zum Teil auch direkt auf den Koran.
    @339 Juli
    Von mir aus könnte man eine solche Tat gerne als religiös motiviert bezeichnen. Das ist aber völlig irrelevant, da solche Taten eher selten vorkommen (das konkrete Beispiel wohl noch gar nicht). Islamistische Selbstmordanttentäter hingegen erscheinen da deutlich häufiger in den Randnotizen der Nachrichten.
    In diesem Zusammenhang wäre es auch noch interessant zu wissen, ob irgendwo in den Grundlagen bzw. den Thesen der Scientologen (also in den Werken von L. Ron. Hubbart) zum Mord an Andersgläubigen aufgerufen wird. Meines Wissens nicht. Vielleicht rührt es daher, dass ein solcher Täter von der Öffentlichkeit eher als „Verrückter“ eingestuft werden würde?
    @340 Wolfgang
    „religiös motivierter Terror“ ist sicherlich Irrsinn, aber nicht unbedingt ein Widerspruch. Unterschiedsloses töten wird wohl in keiner Religion gutgeheißen. Aber das töten von Andersgläubigen (andersgläubig = ungläubig) wird in den Schriften verschiedener Religionen gebilligt, wenn nicht gar gefordert. Und die Anhänger einer dieser Religionen setzen dies -zumindest in der Neuzeit- nun mal überproportional häufig in die Tat um. Leider.

  260. @346; Michael W. — Eine Begründung findet sich bekanntlich immer. Die Christen haben nicht nur Heiden bekehrt, sondern fast mit noch mehr Begeistung andere Christen. Guck dir den Irak an: das bomben sich die verschiedenen Moslems gegenseitig in die Luft. Vermutlich haben Islamisten mehr Moslems umgebracht als Christen.

  261. @347 Helen M.
    Das kann ich mir durchaus vorstellen. Aber die Gräueltaten innerhalb der „eigenen“ Religion, rechtfertigen ja nicht die Gräultaten gegenüber anderen Religionen. Und ob die Islamisten mehr Christen oder Moslems umgebracht haben, spielt für mich eigentlich gar keine Rolle, da im Prinzip jeder Mensch der umgebrauch wird einer zuviel ist… Egal welcher Religion er angehört.

  262. @Michael W.:

    Müssen sich jetzt alle Zeitungen, Fernsehsender und Internetportale bei Al-Kaida entschuldigen?

    Im Gegenteil. Al Qaida kann sich bei den Medien bedanken, dass sie in ihrem Sinne Schrecken verbreiten und Angst vor Al Quaida selbst dann schüren, wenn Al Qaida gar nicht tätig geworden ist, und eifrig aufzählen, was Norwegen alles tut, was Islamisten nicht gefallen könnte. Ich weiß nicht, was in einem Al-Qaida-Führer oder -Anhäger vorgeht, aber an deren Stelle hätte ich mir am Freitag ununterbrochen die Hände gerieben.

    Nein, entschuldigen müssten sich die Medien natürlich bei den Lesern und Zuschauern.

  263. Es gibt durchaus auch positive Beispiele, so hat zum Beispiel die Heilbronner Stimme wie ich finde sehr differenziert über die Geschehnisse berichtet, und das bereits recht schnell. Es ist also durchaus möglich ordentlich zu berichten, wenn es selbst kleinere regionale Zeitungen hinbekommen.

  264. @Michael W.

    Ich greife mir jetzt nur einen Punkt aus Ihrer Argumentation heraus, weil eine Diskussion über Ihren als Tatsache behaupteten aber unbelegten Glauben zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde (bspw. ob die islamistischen Anschläge tatsächlich religiös motiviert sind). Sie dürfen ja glauben was Sie wollen.

    Sie behaupten „…das religiös motivierter Terrorismus zu einem sehr sehr großen Prozentsatz aus der islamistischen Ecke kommt“ (#285) und „…, dass bei Betrachtung der jüngeren Vergangenheit, sich der Gedanke, es könne sich um islamistischen Terror handeln, leider aufdrängte.“(#346)

    Es wurde Ihnen von Boomel (#288) mit Nachweis entgegen gehalten, dass die meisten Anschläge der vergangenen Zeit eben nicht von islamistischen Terroristen verübt wurden. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass es (zumindest maßgeblich) religiös motivierten Terrorismus gibt (was ich bezweifle) und bei diesem Terrorismus der Islamische federführend wäre (den Nachweis sind sie ja auch schuldig geblieben), ist der Anschlag von Norwegen tatsächlich aber nun ein nichtreligiöser Anschlag.

    Damit sind wir wieder bei den 3 aus 249 von Boomel, was Ihre Behauptung, dass religiöser islamistischer Terror nahe lag, widerlegt.

    Ihre Argumentation (Anahme: Vorhanden sein von islamistischen „religiösen“ Terroranschlägen Argumentation: Terrorakt-> muss religiös sein -> Islamisten Schuld) kann Herr Niggemeier auch in sein an anderer Stelle erwähntes Buch („Kreisverkehr ohne Ausfahrt — Wie man mit Zirkelschlüssen alles beweisen kann“) aufnehmen.

  265. @ alter Jakob
    Hierzu nur 2 kurze Anmerkungen.
    Wo ich diese Argumentationskette

    „Argumentation: Terrorakt-> muss religiös sein -> Islamisten Schuld“

    vom Stapel gelassen haben soll, wird wohl Ihr Geheimniss

    bleiben. Ich habe an keiner Stelle die Folgerung gezogen, dass ein Terrorakt zwangsläufig religiös motiviert sein muss.
    Ebensoweinig wie die Folgerung das ein religiöser Hintergrund gleichbedeutend mit islamistischem Hintergrund ist.
    Von daher sollte Herr Niggemeier diese Argumentation tunlichst nicht in sein Buch aufnehmen, es sei denn er möchte seine eigene Argumentation ad absurdum führen.
    Es wäre sehr erfreulich, wenn Sie es unterlassen würden Dinge in meine Ausführungen hineinzuinterpretiern die einfach nicht da sind.
    Zu der mehrfach zitierten Statistik kann ich nichts weiter sagen, da ich bis auf die reinen Zahlen dazu noch nichts weiter gelesen hab. Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich ja um eine nur auf Europa bezogene Statistik. Hier würde für mich aber eher eine weltweite Version interessieren. Nachdem ich mich mit einer solchen eingehender Beschäftigt hätte, könnte es natürlich sein, dass ich einige meiner ganz persönlichen Ansichten überdenken müsste. Und wissen Sie was? Das wäre auch überhaupt kein Problem für mich.

  266. @353

    Wovon reden Sie eigentlich? Ist wer der Meinung, dass ein Terrorakt zwangsläufig religiös motiviert sein muss? Im Normalfall handelt es sich um politische Motive, die religiös verbrämt werden. Im Westen besteht eine klare Verbindung der politischen Rechten zu den konservativen Christen. Die Zuordnung des Islamismus zu einer politischen Haltung ist nicht ganz so eindeutig, aber in der Tendenz ähnlich. Eine Verbindung von Links-Populismus und Islamismus hat m. W. bisher noch niemand behauptet.

  267. @Michael W.: Na gut, dann probiere ich es mal ein bisschen „erwachsener“. Die Einführung einer Terror-Kategorie „religiös motiviert“, obwohl sie, wie Jurassic unter #338 und Juli unter #339 sehr schön erläutert haben, kaum taugt, ist eine Immunisierungsstrategie. In Ihrem Weltbild werden Terrorakte von Ilamisten aus religiösen Gründen ausgeübt. Und wenn die empirischen Daten was völlig anderes sagen, dann erfinden Sie eben eine Kategorie und behaupten ohne jeglichen Beleg dafür zu haben außer Ihrem Bauchgefühl, für diese spezielle (unbrauchbare) Kategorie hätten Sie jetzt aber Recht.
    Ich habe Ihnen übrigens keine „trottelige Antwort“ in den Mund gelegt, sondern mit einer Übertreibung versucht, Ihnen die Trotteligkeit Ihres eigenen Arguments deutlich zu machen.

  268. @Michael W.
    Ich glaube Ihnen sogar, dass Ihnen Ihre eigene Argumentation nicht klar ist, ich erkläre es aber gerne.

    Sie behaupten, dass es nahe gelegen hätte, einen islamistischen Anschlag zu vermuten:
    Ihr Zitat aus #285: „Schon mal drüber nachgedacht woher dieser Reflex kommt? Wahrscheinlich nicht, da die Antwort vermutlich nicht in Ihr Weltbild passen würde.
    Fakt ist nun einmal das religiös motivierter Terrorismus zu einem sehr sehr großen Prozentsatz aus der islamistischen Ecke kommt“
    ;
    aber auch in #346.

    Es hätte also nach Ihren Ausführungen nahe gelegen, weil Islamisten angeblich die meisten religiös motivierten Anschläge durchführen (abgesehen davon, dass diese vage und nicht belegte Behauptung noch als „Fakt“aufgeblasen wird)

    Nun gab es in Norwegen aber auf einen „religiösen“ Anschlag oder auf Islamisten keine anderen Hinweise als blinde Vermutungen (wie auch, es war ja keiner, bzw. es waren ja keine; andere Fakten habe ich nicht googeln können, bzw. Sie liefern ja auch keine).
    Die Fragen, die ich mir nun stelle, ist also folgende: Warum kommt es Michael W. trotzdem vollkommen normal vor, dass man ohne Anhaltspunkt als erstes „Islamisten!“ schreit, wenn es irgendwo einen Anschlag gibt? Und warum sollte Michael W. sofort an Islamisten denken, wenn er nicht auch davon ausgeht, dass der Anschlag „religiös“ motiviert war (denn hauptsächlich die kommen ja (angeblich) meistens von den Islamisten)?

    Als einzige logische Antwort bleibt mir, dass es nur an Vorurteilen liegen kann (die zugegebenermaßen aus der überproportional großen Beachtung dieser (wenigen)islamistischen Anschläge in den Medien herrühren könnten). Zugespitzt also : Terrorakt-> muss religiös sein -> Islamisten Schuld (natürlich nur, bis das Gegenteil bewiesen ist)

    Bezüglich der Statistik: Ich bin zuversichtlich, dass Sie unter Zuhilfenahme einer möglichst schwammigen Definition von „religiös“ und unter besonderer Berücksichtigung von Ländern, in denen nahezu nur Moslems leben (bei denen man also alle Anschläge per definitionem auf islamistische Terroristen schieben kann), und auch entgegen der Tatsache, dass Norwegen immer noch in Europa liegt (zu der die passende Statistik verlinkt wurde), zu einem Ihnen genehmen Ergebnis kommen.

  269. Oh, das hatte ich noch gar nicht gelesen, unter #353 kommt ja schon (wie vorhergesagt) die nächste Immunisierungsstrategie: Jetzt behaupten Sie einfach mal, natürlich wieder ohne Beleg, dass wenn schon in Europa die Islamisten nicht die Nase vorn haben, dann aber doch bestimmt weltweit. Um Erkenntnisgewinn geht es Ihnen ja offensichtlich nicht, denn anstatt hier eine Vermutung, die Ihr ungutes Bauchgefühl unterstützen soll, nach der anderen rauszuhauen, könnten Sie sich ja mal schlau machen. Aber vergessen Sie bei Ihren Recherchen nicht so Drittvariablen wie Armut, Anzahl der Mulsime an der Weltbevölkerung undundund. Ich wünsche gute Erkenntnisse.

  270. @354
    „Wovon reden Sie eigentlich? Ist wer der Meinung, dass ein Terrorakt zwangsläufig religiös motiviert sein muss?“

    Weiss ich nicht wer dieser Meinung ist, aber mein Vorredner unterstellte mir, dass ich dieser Meinung wäre, was defacto falsch ist!

    „Im Normalfall handelt es sich um politische Motive, die

    religiös verbrämt werden.“
    Setzen wir mal voraus, Ziel islamistischer Organisationen wie Al-Kaida wäre, einen weltweiten Gottestaat zu errichten und zur Erreichung dieser Ziele begehen sie Terroranschläge. Sind diese Anschläge dann politisch oder religiös motiviert? In meinen Augen ist diese Unterscheidung Haarspalterei.

    „Im Westen besteht eine klare Verbindung der politischen

    Rechten zu den konservativen Christen“
    Das mag sein.

    „Die Zuordnung des Islamismus zu einer politischen Haltung ist nicht ganz so eindeutig, aber in der Tendenz ähnlich. Eine Verbindung von Links-Populismus und Islamismus hat m. W. bisher noch niemand behauptet.“

    Doch, diese Verbindung wird behauptet. Meiner Meinung nach auch kein sehr abwegiger Gedanke, da Links-Populisten wie Islamisten einen geminsamen Nenner im Antisemitismus haben.

  271. Ich bin keiner dieser „Islamkritiker“ und verachte deren verengte Weltsicht. Trotzdem kann ich keinen Skandal darin erkennen, wenn ein Terroranschlag diesen Ausmaßes erstmal islamistischen Gruppierungen zugerechnet wird.

    Einige der blutrünstigsten Terroranschlage der letzten Zeit wurden von islamistischen Gruppierungen verübt. Auch haben islamistische Gruppierungen immer wieder genau mit dem gedroht, was jetzt in Norwegen passiert ist – und sie haben auch für diese Gegend gedroht.

    Vorverurteilungen sind schlimm, islamfeindliche Hetze ist es auch. Aber im Ernst: Reagieren wir nicht auch genauso, wenn ein Brandsatz in ein Haus von Sinti und Roma geworfen wird? Waren es dann nicht auch als erste Vermutung immer Rechte und nie jemand anders aus einem ganz anderen Grund?

  272. @359

    Irgendwie haben Sie ein Problem, Gegenargumente zur Kenntnis zu nehmen. Damit müssen sie selbt klar kommen.

  273. @alter Jakob

    zum Abschluss dieser Diskussion (danach werde ich mich ausklinken und damit allen Mitdiskutanten das so lang ersehnte, wohlige Gefühl verschaffen, wieder mal einen bösen und erkenntnisresistenten Islamhassernazi in seine Schranken verwiesen zu haben).

    Ihr Zitat:
    Als einzige logische Antwort bleibt mir, dass es nur an Vorurteilen liegen kann (die zugegebenermaßen aus der überproportional großen Beachtung dieser (wenigen)islamistischen Anschläge in den Medien herrühren könnten).

    Die Quintessenz dieser Aussage ist doch, in einfachen Worten zusammengefasst: Die wenigen Anschläge der Islamisten werden aufgeblasen, wohingegen Anschläge anderer Gruppierungen unter den Teppich gekehrt werden (anders ist für mich das Wort überproportional nicht zu deuten).
    Dies halte ich wiederum für eine vage, unbelegte Behauptung, die allerdings erkennen lässt aus welcher Richtung bei Ihnen der Wind weht.
    Aber gut, jedem seine Meinung. Vielen Dank für den anregenden Gedankenaustausch.

  274. @ Michael W. (#359):
    Jetzt werden Sie aber abenteuerlich: Doch, diese Verbindung wird behauptet. Meiner Meinung nach auch kein sehr abwegiger Gedanke, da Links-Populisten wie Islamisten einen geminsamen Nenner im Antisemitismus haben.

    Daraus müsste man dann eigentlich schließen, dass Islamisten, Neo-Nazis und Links-Populisten – verbunden im Antisemitismus – zusammen (sicher religiös motivierte) Anschläge ausführen. Gerade die Links-Populisten werden Norwegen als Ziel sehen, weil das seit Menschengedenken sozialdemokratisch regierte Land nicht links-populistisch genug ist. Warum die Islamisten gegen Norwegen angehen wollen, ist in den Medien schon hinlänglich diskutiert worden, und die Neo-Nazis sind natürlich sauer, dass sie in Norwegen nicht so recht auf die Beine kommen. Und ab geht’s!

  275. @363

    Eins fehlt mir noch: irgendwie sollten auch die männer-hassenden Feministinnen in diesem Komplott ihren Platz bekommen.

  276. @Michael W. (#363)

    Okay, in diesem Punkt gebe ich gerne nach. Ich hatte nach einem Grud für Ihre Tatsachenignoranz gesucht. Dann ist der Grund für Ihre Vorurteile wohl doch nicht eine einseitige Berichterstattung in den Medien, sondern Vorsatz oder Einfalt. ich bitte um Entschudligung…

  277. @366
    Entschuldigung akzeptiert.
    Wenn Sie jetzt noch eingestehen, dass der Grund für Ihre „interessante“ These (die Sie im Gegensatz zu mir natürlich mit knallharten Fakten hinterlegt haben ;) ), dass die Anschläge der armen, unverstandenen Islamisten von den bösen Nazi-Medien einfach so aufgebauscht werden, wohingegen die diversen Anschläge und Selbstmordattentate der militanten Juden, Christen, Hindus etc. einfach so verschwiegen werden, Ihr anscheinend latent vorhandener Antisemitismus ist, sind wir uns ja einig.
    Einen schönen Tag noch.

  278. @ Michael W. (346):
    Gerade das Beispiel der Hisbollah zeigt doch sehr schön, wie vielschichtig so manche in Teilen oder in Gänze dem internationalen Terrorismus zuzuordnende Organisation ist (vgl. beispielsweise den entsprechenden Wikipedia-Eintrag). Auch in der Vergangenheit und im Christentum lassen sich vergleichbare Organisationen finden, die IRA vor der Spaltung durch den Anglo-irischen Vertrag war eine ähnlich vielschichtig aufgestellte und unter anderem auch religiös motivierte Organisation.

    In ihrer Entstehungsphase war die Hisbollah im Wesentlichen eine Kampftruppe im Widerstand gegen die israelische Besetzung von Teilen des Libanon. Gefördert wurde maßgeblich durch den Iran, durchaus auch als religiösen Gründen — teils innerislamischer Natur, im Widerstreit zwischen Sunniten und Schiiten, teils gegen andere Religionen gerichtet –, ganz sicher aber auch aus politischen Gründen, zur Sicherung und Ausweitung der eigenen Einflusssphäre. Inzwischen hat aber der Gewinn aus ganz gewöhnliche Kriminalität die staatliche Förderung als Haupteinnahmequelle abgelöst.
    Teile von Hisbollah agieren schon von Anfang an eher als karitative denn als terroristische Gruppierungen, die Verankerung im Bewusstsein der Bevölkerung basiert weniger auf Terroranschlägen oder religiöser Indoktrination als vielmehr auf vordergründig zunächst weder politischer noch religiöser sozialer Tätigkeit.
    Im Libanon ist die Hisbollah — die „Partei Gottes“ — nicht nur im Parlament vertreten, sondern stellt sogar einen Minister. Nicht etwa den Religionsminister, sondern den Energieminister.
    Der paramilitärische Teil der Hisbollah umfasst lediglich einige Hundert bis einige wenige Tausend Menschen, der ganze Rest dürfte um einen Faktor 10 oder mehr größer sein.
    Im Kampf um die Vorherrschaft unter den schiitischen Milizen schreckt Hisbollah nicht davor zurück die eigenen Glaubensbrüder zu bekämpfen, wenn es den eigenen Zielen — und die können in dem Fall nicht religiöser Art sein — dient.

    Das, was Hisbollah veranstaltet lediglich als „religiös motivierten Terror“ zu sehen und die restlichen 90+% der Aktivitäten von Hisbollah — von der nicht religiös motivierten Gewalt über Finanzierungskriminalität und Regierungsbeteiligungen bis hin zu Armenspeisungen — aus welchen Gründen auch immer nicht wahrhaben zu wollen beraubt uns der Möglichkeit wirklich effektiv gegen solche Organisationen vorgehen zu können.
    Wenn wir ihren Terror bekämpfen wollen müssen wir erstmal verstehen, dass sie weit mehr als Terror sind. Solange wir nicht begreifen, dass Hisbollah eben nicht nur eine Terrororganisation sondern eben auch Schulträger und Krankenhausbetreiber ist, solange wird es uns nicht gelingen den Terror — egal ob konkret religiös, wirtschaftlich oder politisch motiviert — auch nur in Ansätzen zu bekämpfen. Aber da der böse bärtige Islamist ja als mildtätiger Sozialarbeiter nicht denkbar ist beschränkt sich die westliche Wahrnehmung munter weiter auf einen winzig kleinen Ausschnitt, und am Ende wundern wir uns, warum mit Mitteln, die auf diesen Ausschnitt zugeschnitten sind nicht nur nicht eingedämmt sondern sogar noch befördert wird…

  279. @370 Jurasic
    Vielen dank für diesen Beitrag. Zum einen weil er sehr differenziert die Thematik Hisbollah / islamistischen Terrorismus beleucht und somit endlich einmal wirkliche Denkanstöße liefert. Seien Sie versichert, dass diese bei mir auf fruchtbaren Boden fallen und mit Sicherheit dazu beitragen meine Positionen zu hinterfragen und neu zu bewerten (auch wenn das hier natürlich niemand warhaben will und für ausgeschlossen hält).
    Zum andern weil dieser Beitrag beweist das es doch noch Menschen gibt die Versuchen eine Diskussion mit argumentativen Mitteln zu bereichern, statt mit stumpfem Bashing und in Abrede stellen intellektueller Kapazitäten Andersdenkende mundtot zu machen.

    @369

    Verzeihung, ein solcher Bullshit ist keines weiteren Kommentars würdig (Begründung siehe oben).

  280. „Michael W.“ schreibt, offenbar an ‚alter jacob‘:

    „Wenn Sie jetzt noch eingestehen, dass der Grund für Ihre „interessante“ These (…) Ihr anscheinend latent vorhandener Antisemitismus ist, sind wir uns ja einig.“

    und es wird nicht diese verleumderische Aussage gelöscht, sondern meine Frage, ob das in den Kreisen des „W.“ üblich sei?

    Grotesk, Herr Niggemeier.

  281. @368: Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich zum Einen die meisten meiner Behauptungen, insbesondere meine Kernbehauptung, anhand Ihrer Äußerungen belegen konnte, zum Anderen nicht an Behauptungen festhalte, wenn ich sie nicht belegen kann oder zu faul zum Belegen bin. Sie jedoch können weder Ihre Aussagen belegen, noch offensichtliche Fehler eingestehen (vielleicht auch tatsächlich nicht erkennen), selbst wenn man Ihnen die Falschheit Ihrer Behauptungen klar nachweist (wie Boomel in #288). Den trolligen Provokationsversuch verbuche ich mal als schlechte Rabulistik.

  282. Wikipedia zu „Rabulistik“ (ja, ich musste das Wort googeln) – ein Schelm wer Böses dabei denkt:

    Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff Rabulistik nach dem Zweiten Weltkrieg eher selten in Gebrauch, weil er in der Sprache des Nationalsozialismus mit antisemitischer Konnotation und vom nationalsozialistischen deutschen Propagandaminister Joseph Goebbels häufig in den Zusammensetzungen „jüdisch-rabulistisch“ oder „jüdisch-marxistisch-rabulistisch“ benutzt worden war, um gegnerische Argumentationsweisen zu diffamieren.

  283. Selten benutzt, oder nicht: Die Definition hat aber dann doch nix mit Antisemitismus zu tun. Steht übrigens auch in Wikipedia:
    „Rabulistik“ benennt eine Methode, um in einer Diskussion unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position Recht zu behalten.

    Eigentlich genau das, was Sie hier seit #285 versuchen aber scheitern (das dafür immerhin richtig gut und mit der angemessenen Portion Ignoranz). Und den trolligen Provokationsversuch muss auch niemand explizit diffamieren, der diffamiert sich schon von selbst.

    Aber jetzt klinke ich mich aus der „Diskussion“ mit Ihnen aus (was ich klarmachen wollte, das hab ich schon getan) und zeige Ihnen dabei gleich mal, wie man ein Versprechen einhält.

  284. Lieber Michael W., Sie debattieren hier ja immer noch munter, obwohl Sie sich schon vor ein paar Stunden schlafengelegt … ääähh … verabschiedet hatten. Das nennt man Kampfgeist.
    Freundlichst

  285. Ja, die „Fuldaer Zeitung“ hat sich republikweit einen Namen gemacht, sie wurde in vielen Blättern zitiert. Von dieser ihrer Heldentat wird sie bestimmt noch jahrelang zehren. Es gibt doch nichts Besseres, als hochqualifizierte Mitarbeiter zu haben, die das Bild des Blattes prägen.

    Ich möchte hier aber auf einen Kommentar in der „Berliner Zeitung“ (vom Dienstag, dem 26. Juli 2011), geschrieben von Arno Widmann, hinweisen. Da geht es um dasselbe Thema, nur macht Widmann keine Islamisten verantwortlich.

    Widmann ist ja nicht gerade unbekannt; bisher ist er mir aber noch nicht dadurch aufgefallen, besonders ausgefallene und abseitige Gedanken zu hegen. Das hat sich mit dem besagten Kommentar geändert. Denn m. E. ist, bis auf eine Passage, in der es gerade um den Islam geht, alles falsch in diesem Text.

    Seine These ist, daß der Osloer Attentäter intelligent ist. Widmann hat offenbar eine ganz eigene, sehr persönliche Auffassung von Intelligenz, die er aber leider nicht näher erläutert. Ich kann jedenfalls fast keinen seiner Sätze nachvollziehen. Bisher war die „Berliner Zeitung“ nach meiner Meinung nicht gerade die Heimat extrem ausgefallener Kommentare. Vielleicht ändert sich das jetzt gerade, dank Arno Widmann und dessen Intelligenz-Konzept. Wie man auf die Idee kommen kann, eine Person, die ca. 1500 Seiten Text aus anderen Texten mehr oder weniger willkürlich zusammenstückelt, sei intelligent, ist für mich nicht besonders nachvollziehbar, selbst wenn diese Person nicht gerade rund 70 Leute quasi auf einen Schlag tötet. Möglicherweise bietet Arno Widmann seinen Leser zukünftig noch mehr Geistesblitze. Er erinnert mich bereits jetzt an Stockhausen.

  286. @ anonym (#380):

    Erstmal allgemein: Was ist denn das für eine merkwürdige Auffassung von Intelligenz? Jemand kann durchaus intelligent sein und trotzdem abscheuliche Verbrechen begehen. Jemand kann auch intelligent sein und trotzdem wirre Konvolute aus geklauten Versatzstücken zusammenstoppeln. Intelligenz bewahrt nicht davor, brezeldämlich zu sein und gelegentlich entsetzliche Dummheiten zu machen. Die Weltgeschichte ist voll von solchen Figuren.

    Dann genauer: Der Täter war anscheinend bis direkt vor der Tat am Freitag bei der Polizei nicht weiter bekannt und hat es immerhin geschafft, ein Bombenattentat im Regierungsviertel von Oslo und hinterher ein Massaker in einem Ferienlager auszuführen. Beide Taten waren offenbar von langer Hand geplant und detailliert vorbereitet. Das zeigt, dass er schon ein gewisses Maß an Intelligenz haben muss. Dass er diese Intelligenz leider schrecklich missbraucht hat, steht auf einem anderen Blatt.

    Und zum Schluss zu Arno Widmann: Ich kannte Herrn Widmann bisher nicht, aber seinen Leitartikel in der Berliner Zeitung (Der nette, kluge Terrorist finde ich nicht schlecht. Über die Intelligenz des Täters äußert er sich in dem Artikel gar nicht, er beschäftigt sich eher mit dessen Weltanschauung. Es ist insgesamt ein kurzer, unaufgeregter Text, weitgehend ohne das in Leitartikeln sonst übliche Geplustere und Geraune. Ich sehe nicht, wo Sie da „ausgefallene und abseitige Gedanken“ finden. Oder sprechen wir hier am Ende gar nicht über denselben Text?

  287. @gnaddrig

    Schon der erste Absatz des Kommentars von Arno Widmann zeigt, dass er das Wesen der „neuen Rechten“ rund um Herzportale wie PI nicht verstanden oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen hat.

    Massenmörder Bleiviks Weltbild unterscheidet sich kein bisschen von dem der Meute dort.

  288. @ gnaddrig
    Wir sprechen über denselben Text. Es ist auch völlig in Ordnung, daß wir konträrer Meinung sind.

    „Intelligenz“ ist m. E. ein zentraler Begriff in diesem Kommentar, auch wenn der Begriff dort nicht geklärt wird. In der Druckausgabe tauchte der Begriff sogar in einer sogenannten „Quote“ auf (Sie werden vielleicht wissen, was das in der Zeitung ist), war also deutlich hervorgehoben.

    Was Herrn Widmann betrifft, so habe ich bereits öfter etwas von ihm im Blatt gelesen und war relativ oft davon angetan. Das ist auch der Hintergrund meines Befremdens über seinen jetzigen Kommentar, an dem so gut wie nichts stimmt.

    Es ist mir bestens bewußt, daß es keine gültige Definition für den Begriff „Intelligenz“ gibt. Insofern gehen naturgemäß die Meinungen über das, was Intelligenz ist oder sein sollte, weit auseinander.

    Sie haben recht, wenn Sie eine Alltagsintelligenz unterstellen beim Täter, das sehe ich auch so. Ich darf hier aber daran erinnern, daß viele Millionen Menschen diese Alltagsintelligenz besitzen, selbst Leute, die in ihrem ganzen Leben keinen fehlerfreien Brief schreiben können (von denen gibt es sehr, sehr viele, allein in Deutschland).

    Was ich nur generell bestreite, ist, daß es legitim ist, einen religiös Irrsinnigen (oder eine Person dieser Art) in der Öffentlichkeit in erster Linie als eine intelligente Person zu charakterisieren. Das geht m. E. völlig an der Sache oder am Charakter der ganzen Angelegenheit vorbei. Daher wollte ich darauf hinweisen, daß Arno Widmann mit seinem Kommentar völlig neben der Spur liegt, daß seine Sicht einfach unzutreffend ist.

    Sie können mir gern glauben, daß ich im Leben schon einige Schreiben von wirklich verrückten Leuten gelesen habe (man erkennt sie fast immer auf den ersten Blick, diese Schriftstücke); diese Leute mögen auch so strukturiert sein, daß sie sich im Alltag sinnvoll und unauffällig bewegen können – ihr charakteristisches Merkmal ist aber nicht irgendeine Form von Intelligenz, sondern die jeweiligen Wahnideen, die von ihnen Besitz ergriffen haben. Genau dasselbe gilt auch für den Attentäter von Oslo. Intellektuell ist der Mann eine glatte Null. Denn nicht zuletzt zeichnet sich menschliche Intelligenz, was Sie vielleicht wissen werden, auch durch eine besondere Berücksichtigung der aktuellen Realität (sprich der Umwelt) aus. Wo diese Berücksichtigung der Realität nicht mehr ausreichend vorhanden ist, übernimmt der Wahn das Ruder. Solche Leute intelligent zu nennen, wird dem Sachverhalt nicht mehr gerecht.

    Also, nichts für ungut. Ich darf hier Michael Dukakis von 1988 zitieren: I respect the right to disagree with me.

  289. @ moshe zoppesmur (#382):

    Jein. Einerseits sieht Bleivik anscheinend – wie die „neuen Rechten“ – die Welt in „uns“ und „die anderen“ aufgeteilt, und „die anderen“ muss man bekehren oder beseitigen. Diese Auffassung teilt er mit Fanatikern aller nur denkbaren Couleur, insofern haben Sie recht.

    Andererseits schätzt er anscheinend „glaubenstreue Juden und Christen gleichermaßen“ (ich unterstelle mal, dass Widmann sich das nicht aus den Fingern gesogen hat), und in dieser Hinsicht unterscheidet sich sein Weltbild in einem wichtigen Punkt deutlich von dem der allermeisten Rechten, inhaltlich jedenfalls, wenn schon nicht von der prinzipiellen Denkart. Insofern hat Widmann an der Stelle wenigstens teilweise recht.

  290. Nachtrag: Da ich Widmanns Kommentar aus dem Gedächtnis rekapituliert habe (es war zwei Tage her, daß ich ihn gelesen hatte), kann es sein, daß darin nicht das Wort „Intelligenz“ vorkam, sondern statt dessen „klug“ oder „Klugheit“. Was aber an meinen Ausführungen keinen Deut ändert, da beide Begriffe als Synonyme gelten dürfen.

  291. @ anonym (#384):

    Ich glaube, Sie machen den Fehler, Intelligenz mit Vernunft gleichzusetzen. Letztlich können wir über die Intelligenz oder Nichtintelligenz von dem Mann nur spekulieren. Ich habe keine Ahnung, was der intellektuell so bringt, und mag mich da jetzt auch nicht reinknien. Kann gut sein, dass er nicht besonders helle ist. Das folgt meiner Meinung nach aber nicht notwendigerweise daraus, dass er ein abscheuliches Verbrechen begangen hat.

    Der Artikel von Arno Widmann ist vielleicht nicht gerade der ultimative Text zum Thema, aber so richtig schlecht oder abwegig kann ich ihn nicht finden. Die Überschrift mit „klug“ würde ich so verstehen, dass es eben nicht ein geifernder Vollbartträger ist, sondern einer, der als „der nette Typ von nebenan“ durchgeht. Stimmt aber, die Überschrift hört sich zu freundlich an und ist von daher schon etwas missglückt.

    Ansonsten habe ich aber nicht den Eindruck, dass Widmann den Täter vor allem als intelligenten Menschen darstellt. Eher als einen, der sich ein (zugegebenermaßen verqueres) Weltbild gebastelt hat. Er ist kein beschränkter Mitläufer, der in diese Tat einfach so hineingestolpert ist, sondern ein Überzeugungsstäter, der eigenmotiviert mit beträchtlicher Zielstrebigkeit vorgegangen ist. Kein dummer brauner Schläger, sondern ein verblendeter, völlig skrupelloser, zielgerichtet denkender und darum umso gefährlicherer Verbrecher. Dass das schlimm ist und furchtbare Folgen hatte, steht außer Frage.

    Wie Sie sagen, sind wir wohl unterschiedlicher Meinung. Ist ja auch besser, als wenn alle gleichgeschaltet „Jawoll, so isses“ schnarren :)

  292. […] Einen lesenswerten Text dazu gibt es bei derstandard.at, und ein Beispiel aus deutschen Landen hat stefan-niggemeier.de. Aber, es scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben, gewohnte Reflexe unterbleiben, oder werden […]

  293. @ gnaddrig
    Wie Sie den Kommentar interpretieren (so kann man es zweifellos tun), kann ich Ihnen zumindest teilweise zustimmen. Tatsache ist jedenfalls, daß ich mich an dem Tag darüber ziemlich geärgert habe, mehr als sonst über einen Beitrag – vielleicht auch gerade deswegen, weil ich Arno Widmann bisher für nicht besonders gefährdet hielt, unkluge Sachen zu schreiben.

    Ich würde jetzt nicht sagen, daß ich Intelligenz mit Vernunft verwechsle, zumal m. E. beide Dinge normalerweise zumindest relativ eng miteinander zu tun haben.

    Das Problem, das ich hier habe, ist doch folgendes: Selbst wenn der Mann keine einzige Person getötet hätte, würde ich ihn aufgrund allein seiner schriftlichen Verlautbarungen (von den wenigen kolportierten mündlichen ganz zu schweigen) weder als klug, vernünftig oder intelligent bezeichnen, und ich würde mein Urteil da auch in keiner Weise revidieren oder relativieren.

    Aber was auf jeden Fall hundertprozentig stimmt: Es ist kein Unglück, wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind.

  294. meine güte, ein user hält den ganzen kommentarbereich am laufen. alle achtung, das muss mal gewürdigt werden.

    dabei ist es so einfach: die zeitung aus fulda hat unter den vielen böcken des letzten wochenendes einen ganz besonders großen geschossen und nun mehr aufmerksamkeit gewidmet bekommen als nötig.

  295. @anonym
    Nein, Klugheit und Intelligenz sind keine Synonyme, siehe zB Wikipedia.
    Sie verwenden Intelligenz wie Klugheit, aber das ist falsch, Klugheit beinhaltet Intelligenz, aber nicht anders herum, Intelligenz ist ein neutralerer und wissenschaftlicherer Begriff als sie annehmen.
    Klugheit hat eine wertende Komponente, eine ethische, moralische, die Intelligenz nicht hat. Wenn ich jemanden klug nenne, stimme ich seinem Handeln oder Denken in gewissem Rahmen (der dann sehr unterschiedlich definiert sein kann) zu. Wenn ich jemanden intelligent nenne ist das erstmal eine distanzierte Betrachtung.
    Gnaddrig hat schon recht, dass sie Intelligenz und Vernunft zumindest zu nahe zusammenbringen, diese Begriffe haben nicht so viel gemein wie sie glauben.
    Auch Leute die völlig wahnsinnige Dinge tun können wie alle anderen intelligent sein (und im Rahmen einer alles dem Ziel unterordnenden Logik, also Aspekte wie Vernunft ausblendend, intelligent handeln), vernünftig oder auch nur klug sind sie sicher nicht, das schliesst der Wahnsinn aus.

  296. Zu ungestüm, Herr anonym.
    Es ist nicht alles synonym.

    Wenn wieder mal der Wahn gewinnt
    So hat Intelligenz geschwind
    Die Kleider nur gewechselt

    Der Kluge weiß selbst, wenn er spinnt,
    Und bleibt doch immer wohl gesinnt,
    Weil er kein Feindbild drechselt.

  297. gibt es mittlerweile updates oder erklärungen dazu (zitat spon-artikel):

    „Schaut man sich Breiviks Steuererklärungen aus den vergangenen Jahren an, fällt auf, dass er schon seit 2006 kein offizielles Einkommen mehr hatte. Trotzdem explodierte sein Vermögen im Jahr 2007 von 7471 auf 631.663 Kronen – rund 81.000 Euro. Eine Erklärung dafür gibt es bislang nicht. Vielleicht hatte er sich Geld geliehen, vielleicht geerbt? Jedenfalls scheint Breivik von den Rücklagen gelebt zu haben. “

    gestern kam übrigens irgendwann zw. 19-21uhr ein interessantes interview mit einem wissenschaftler(autor von „das attentat“) auf d-kultur im radio. da wurde so einiges klargestellt, wie das so mit dem täter oder vergleichbaren tätern ist, stichwort vernunft/rationalität/intelligenz/etc.

  298. Zum Glück wurde ‚Trecker‘ gelöscht.

    Kein klarer Gedankengang, kein Grammatik, nur ein Schlagwort reiches Pamphlet ohne eine Aussage. Auch nach dreimaligem durchlesen.

  299. Wenn Broder also nach Auffassung einiger hier Schuld an dieser Tat ist, weil ihn der Täter zitiert, dann ist nach der gleichen Logik der Koran an islamistischen Anschlägen schuld.

  300. Es ist irgendwie logisch. Zum einen haben die Medien zu viel Macht. Zum anderen leidet gerade die Region Osthessen und Fulda unter Einwohnerrückgang und kaum vorhandener Arbeit. Das wundert mich nicht.

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