Bildergalerie zum Selberanlegen

Hab ich’s nicht gesagt? Dass das revolutionäre „Twin View“-Konzept der „TV Movie“ das Potential hat, auch jenseits der Programmzeitschriftenwelt Furore zu machen? Den Online-Auftritt der „Bild“-Zeitung scheint es jetzt zu einem neuen Feature inspiriert zu haben, eine Art Super-Doppel-Bildergalerie-mit-Erklärung-extra.

Und so sieht das aus: Beim Klicken durch die siebenteilige Bilderstrecke mit den „IFA-Highlights von vorgestern“ auf Bild.de bewegen sich nur die Fotos. Die zugehörige Erklärung ist in einer eigenen Bilderstrecke untergebracht:

So verdoppelt Bild.de nicht nur die Zahl der Klicks pro Bilderstrecke, sondern vervielfacht auch den Unterhaltungswert. Ganz nach eigenem Gutdünken kann der Leser so zum Beispiel das Foto vom VHS-Rekorder (IFA-Highlight 1971) mit der Beschreibung des Walkman (IFA-Highlight 1979) kombinieren.

Stunden voller Spaß.

[entdeckt von Michael Weinreich]

24 Replies to “Bildergalerie zum Selberanlegen”

  1. Wie diese „Puzzles“ fuer Kinder, frueher. Wo man sich ’nen Clown aus verschiedenen Stuecken zusammenbasteln konnte und er je nachdem immer anders aussah.

  2. Ich finde, der Kollege Niggemeier sollte sich das zum Vorbild nehmen. So lassen sich dann die Kommentare zur RP-Online unter den Eintrag zu RTL schieben. Oder vielleicht gleich jeden einzelnen Kommentareintrag in eine eigene „Fotogalerie“. Dann ergeben Antworten und Referenzen auf Vorkommentare ganz neue Perspektiven. Tage voller Spaß! ;-)

  3. Ich glaube, die im ASV machen des extra um Dich zu ärgern Stefan ;)

    Jetzt fehlt nur noch, dass Artikel in Klickstrecken umgewandelt werden. Also für jedes Wort/Satz muss man weiterklicken.

  4. Ich versteh das nicht. Diese ganzen Klickstrecken nur um die IVW-Zahlen in die Höhe zu treiben? Die Artikel bei Handelsblatt und FTD kann man jetzt auch nur noch zerstückelt in 3 oder mehr Teilen lesen… Das ist doch eine Farce. Welcher Werbetreibende glaubt denn noch diesen Zahlen?

  5. Marc: Texte in mehreren Teilen sind noch etwas anderes. Dort wird ja wirklich die Seite komplett neu geladen und auch neue Werbung angezeigt. Was man von diesen komischen Klickstrecken nicht behaupten kann.

  6. Leider glauben da noch viel zu viele große Köpfe dran – und die bekloppten Ideen, die man sich da einfallen lässt um eben jene Zahlen in die Höhe zu treiben, sind fast immer mehr als Nutzer-unfreundlich. Dann steh mal da und versuch Deinen Kunden zu erklären, warum sie so einen Schrott NICHT machen sollen, wenn das aber der einzige Weg ist, über den sie sich vermarkten können.

    Schade, dass es inzwischen auch im Netz so sehr gegen alle Vernunft geht, echt.

  7. „Werbetreibende“ klingt jetzt aber etwas anzüglich. „treibend“ ist doch eindeutig sexuell belegt. Pfui aber auch!

    Ansonsten fehlen mir wirklich die Worte.

  8. Ist das nicht ein klassischer Fall von Marktversagen? Eigentlich müsste der Markt dorch dafür sorgen, das gefakte Klickzahlen von den Stakeholdern – hier also der Werbeindustrie – auch als solche erkannt werden. Geschieht aber nicht. Warum?

    Vielleicht ist ja ein BWLer hier in der Runde, der das erklären kann? Ich wäre ihm/ihr sehr verbunden!

  9. Wobei man ja auch nicht vergessen darf, dass die Werbung je eh kaum jemand sieht, Dank AdblockPlus. Ich hab jedenfalls schon längst vergessen, dass es Werbung im www gibt.

  10. @ silo
    Sowas gibt es auch anderswo, z.B. bei gedruckten Zeitungen. Hier bei uns wird jeden Sonntag eine (teilweise recht lesbare) kostenlose Sonntagszeitung an die Haushalte verteilt. In meinem Haus werden für 150 Haushalte etwa 300 Exemplare geliefert, von denen etwa 80 gelesen werden. Der Rest kommt Montags ins Altpapier. Hochgerechnet dürfte die angebliche (beworbene) Auflage gut 50 % über der realen liegen. Die dadurch erzielten Werbe-Mehreinnahmen sind offenbar größer als die Druckkosten für die überzähligen Zeitungen.

    Wenn man länger drüber nachdenkt, ist in diesem seltsamen Wirtschaftsystem das Sich-selber-etwas-in-die-Tasche-lügen
    eher der Normalfall als die Ausnahme. Bis hin zum sog. Bruttosozialprodukt, das mehr wächst, je mehr die Wirtschaft die Lebensgrundlagen zerstört und die Ressourcen plündert.

  11. Wer sich sowas ausdenkt mag ein bisschen Banane im Kopf sein allerdings ist derjenige der sich soetwas tatsächlich zu Gemüte führt viel schlimmer >.<

  12. Nennt man das jetzt innovativ?

    Werd mir den Spaß bei Gelegenheit mal „antun“ wenn ich von der Arbeit komme… Freu mich schon :-)

  13. Ein Artikel der auf 3 Seiten aufgeteilt wird hat für den Leser auch Vorteile.

    a) Er wirkt zuerst kurz, so daß man leichter mal losliest.
    b) Kommt man jetzt ans Seitenende, so wird man überlegen, ob man noch auf Seite 2 will (von insgesamt 7). Jeder Seitenumbruch ein Scherbengericht.
    c) Der Seitenbetreiber kann ermitteln, bis wohin die Leser im Mittel gefolgt sind.

  14. Ach da lob ich mir doch die Druckansicht – egal auf wie viele Seiten so ein Artikel verteilt ist, in der Druckansicht hat man alles auf einer; in vernünftiger Textbreite und (selbst ohne adblock) erfreulich wenig Werbung.

  15. Der Weg von der Brunzdummheit über den Wahnsinn hin zur Genialität ist ein ganz kurzer, aber keine Einbahnstraße.

  16. Wie wär’s denn mit einer Doppelklickstrecke, bei der oben der Originalname einer US-Fernsehserie steht und unten der deutsche, hinzugefügte Untertitel? Auf diese Weise könnte man sogar ein interessantes Ratespiel veranstalten (bei dem natürlich aufgrund der Fehler noch mehr Klicks erzeugt werden).

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