Die Kaninchenverschwörung von Köln


Foto: Robobobobo

Ich war auf einiges vorbereitet, bevor ich für ein paar Monate nach Köln zog: geflieste Häuserfassaden, zwei Meter breite Fußgängerzonen, diese Witzischkeit, diese Biersache, Ortsbezeichnungen wie Sülzgürtel, die Samstagabendapokalypse auf dem Ring, Plattenbauten (Dom). Nur eines hatte ich nicht auf dem Zettel: Kaninchen.

In Köln herrscht eine Kaninchenplage biblischen Ausmaßes, und niemand sagt es einem!

Vermutlich wäre es mir auch nicht aufgefallen, aber seit einigen Jahren lebe ich mit einem Hund zusammen, dem es etwas ausmacht, wenn eine Stadt von Kaninchen beherrscht wird.

Der Hund ist eigentlich ein vergleichsweise gelassenes Tier. Wenn er ohne Leine unterwegs ist, ist schätzungsweise die Hälfte seines Gehirns mit dem gründlichen Kartografieren und Kennzeichnen des Geländes beschäftigt; weitere größere Anteile sind damit befasst, sich ganz knapp außerhalb meiner Rufweite aufzuhalten, andere Hunde zu begrüßen und diese eine Sorte leckeres Gras zu finden. Ein winziger Gehirnteil ist dafür zuständig, losen Kontakt mit mir zu halten.

Riecht er Kaninchen, werden automatisch sämtliche anderen Vorgänge in seinem Hundegehirn heruntergefahren. Es läuft dann ausschließlich das Kaninchenvernichtungsprogramm und beansprucht schätzungsweise 320 Prozent der Prozessorleistung. Je nachdem, ob er an der Leine hängt oder nicht, ist der Hund erregt und empört oder weg.

Nun jagt der Hund zugegebenermaßen nicht nur Kaninchen, sondern auch Mäuse und Eichhörnchen. Aber der Gewinner einer Mäusejagd steht in aller Regel innerhalb von zehn Sekunden fest. (Ich habe keine komplette Übersicht, aber es dürfte aktuell ungefähr 3000:3 für die Mäuse stehen.) Und die Eichhörnchenjagd endet jedesmal damit, dass der Hund hilflos da steht, nach oben schaut, um die Baumspitzen zu kontrollieren, was sehr traurig und lustig aussieht, und es nicht fassen kann, dass niemand etwas gegen diese Plage tut.

Kaninchen sind anders. Kaninchen elektrisieren den Hund nicht nur wie nichts sonst. Sie werden auch ausdauernd und anscheinend über größere Strecken mit wildem, verzweifeltem Bellen verfolgt.

Ich schreibe „anscheinend“, denn ich weiß es ja nicht so genau. Ich stehe ja währenddessen mit der Leine in der Hand am Waldrand.

Das ist keine gute Zeit, die man so verbringt. Nach spätestens zehn Minuten fängt man an, sich zu überlegen: ob der überhaupt den Weg zurückfindet; wieviel Stunden man hier im Notfall warten würde; ob es klüger ist, ihn zu suchen oder am Ort der Trennung zu warten, wie meine Eltern es mir beigebracht haben; ob man einen überfahrenen Hund auch in der Leichenhalle identifizieren müsste, wie man es im Fernsehen mit Mordopfern immer sieht; wie das Leben ohne Hund so wäre; wie man es den Freunden und Kollegen beibringt; ob man irgendwann Zettel an die Bäume heften würde und er Jahre später plötzlich in Berlin an die Wohnungstür kratzen würde.

Bei mir kommt erschwerend meine Soziophobie hinzu: Das Vorletzte, das ich möchte, wenn ich da so stehe und auf meinen Hund warte, der gerade irgendwo unabgesprochen Kaninchen jagt, falls er nicht längst vom Auto überfahren wurde, ist, dass die vorbeikommenden Leute denken: Ach guck mal, schon wieder so ein Depp, der seinen Hund hier freilaufen lässt, tjaha, naja. (Das Letzte, das ich möchte, ist, dass Leute mich dann hilfsbereit, mitleidig oder aufmunternd ansprechen und irgendetwas Lustiges oder Nettes sagen oder etwas Offensichtliches fragen. Ich habe deshalb schon gelegentlich, während ich da so stand, die Leine in der Jackentasche versteckt, damit man denken könnte, ich würde einfach auf irgendwen warten. Aber dann fiel mir auf, dass ich mir so die Chance vergebe, dass jemand die Situation erkennt und sagt: „Ach, suchen Sie womöglich so einen grauen Zottel? Der ist da ganz, ganz hinten, bei den Enten am See.“ Auch blöd.)

Jedenfalls: Kaninchen. Es gibt wenig, was mein Zusammenleben mit dem Hund auf eine so harte Probe stellt.

In Berlin sitzen sie alle im Tiergarten. Deshalb gehen wir da nicht mehr hin. Außerhalb des Tiergartens scheint die Hauptstadt weitgehend kaninchenfrei zu sein. Jedenfalls kann ich weitgehend entspannt mit dem Hund durch die Parks, Heiden und Wälder Berlins und Brandenburgs toben und habe noch nie darüber nachgedacht, was für ein glücklicher Umstand das ist, dass hier keine Kaninchen sind.

In Köln sind die überall. Im Stadtwald. Im Stadtgarten. Im Beethovenpark. An der Universität. Am Aachener Weiher ist es ein Wunder, dass man drei Schritte tun kann, ohne auf eines draufzutreten.

(Toll, theoretisch, wieviel Grün es in Köln gibt. Leider halt komplett verseucht.)

Neulich habe ich eine große Runde durch den Beethovenpark gemacht, den Hund, nach schlechten Erfahrungen am Tag davor und am Tag davor (s.o.), an der Leine. Die Kaninchen schienen zu wissen, was das Band zwischen mir und dem Tier bedeutete, saßen in größeren Gruppen wenige Meter vor uns auf der Wiese, zeigten uns die Nase und, ich schwöre, lachten uns aus. Der Hund konnte nicht glauben, dass er sich das ansehen musste.

Nach dieser unentspannten Tour dachte ich, ich gönne ihm wenigstens ein paar Minuten Freiheit auf dem Stückchen Grün am Hermeskeiler Platz, ein kleiner Flecken Rasen, direkt an der Endhaltestelle der Linie 9 in Sülz, umgeben von Straßen, Geschäften, Häusern. Erst nachdem ich die Leine losgemacht hatte, sah ich das einzelne Kaninchen, das mittendrauf saß.

Das hätte ich auch nicht gedacht: Dass mein größtes Problem in und mit dieser Stadt die Kaninchen wären.

Wo kommen die überhaupt alle her? Sind die irgendwann als Gastkaninchen in die Stadt geholt worden, um beim Graben des U-Bahn-Tunnels unter der Altstadt zu helfen, und nach dem Desaster arbeitslos geworden? Sind das alles Landflüchtler, die es im Bergischen und in der Eifel nicht mehr ausgehalten haben und die Annehmlichkeiten des Lebens in der Großstadt nicht mehr missen wollen?

Köln ist in der Hand von Kaninchen. Im Namen meines Hundes möchte ich fragen: Soll das so?

125 Replies to “Die Kaninchenverschwörung von Köln”

  1. Für zukünftige Umzüge : soweit ich weiß, München größtenteils auch. Kommen aber erst abends raus.

  2. Berlin außer im Tiergarten weitgehend karnickelfrei? Eher nicht.
    Wo die kleinen Karnickel herkommen???

  3. Als Kölner kann ich sagen: ja soll so. Wird 1. als Nahrungsquelle für die zahlreichen Füchse benötigt (gesünder als Müll!) und 2. mittelfristig als Touristenattraktion benötigt (falls der Dom mal kaputt geht).

  4. In Münster konzentrieren sie sich auf den Ludgeriplatz. Da hocken sie dichtgedrängt, keiner weiß recht, warum (es gibt sehr viel angenehmere Orte in Münster). Also einfach nach Münster ziehen und den Ludgeriplatz meiden.

  5. Fahren Sie mit Ihrem Hund mal zum Fühlinger See: Mehr Knings (Kaninchen auf Kölsch) als Wasser. In der Innenstadt sind übrigens die meisten Kaninchen Katzen oder deren Derivate.

  6. Man sollte in der Stadt keine Hunde halten, das grenzt an Tierqälerei meiner Meinung nach. Du sprichst von einer Plage, allerdings empfinde ich Kaninchen angenehmer als Hunde im allgemeinen.. Die Kaninchen marodieren ja auch nicht durch die Stadt, die mümmeln doch nur Gras!

  7. @8: Kaninchen beißen einem auch Rosenknospen ab und mümmeln die frisch gepflanzten Brokkolipflanzen. Das kommt meiner Vorstellung von marodieren schon sehr nahe (ein Vorteil allerdings: Karnickelkacke ist leichter zu entsorgen…)

  8. @6 Münster, Ludgeriplatz – Kaninchen?! Da sind nur die Studis dran schuld. Diese und die Kaninchen veranstalten gemeinsam immer mal wieder einen Flashmob. Nur, daß anschließend keiner den Kaninchen sagt, daß der Flash vorbei ist. Und so warten sie eben auf den nächsten …
    @alle: Wartet, der Zeiten Ende ist nahe – für Kaninchen heißt das: Myxomatose.

  9. @Martin #13: Man geht ja auch nicht zum Zahnarzt, wenn einem ein Zacken aus der Krone bricht.

    @Heinz #14: Großartigst. Runtatstic Wuff, sozusagen.

    @Stefan: Dann fühle ich mich umso geehrter,dass ich Dich schon mal anfassen durfte.

  10. @13: Ernsthaft, bei einer Sozialphobie soll er zum Neurologen? Oder ist nicht vielleicht doch ein Radiologe zuständig?

  11. @ kampfstrampler: Die Myxomatose bedingte Auszeit dauert in Köln vielleicht ein Jahr. Und selbst dann sieht man eben nur zwei Kaninchen statt fünfzig auf einer Wiese. (Während ich das tippe, sehe ich, wie ein Kaninchen gerade unter mein Auto hoppelt!)

  12. Die Kaninchen MÜSSEN eingewandert sein. Anders kann ich mir das nicht erklären. Habe 22 Jahre im Kölner Umland gewohnt und niemals, aber auch wirklich nie einen Hasen oder ähnliches in der freien Natur gesehen (abgesehen, wenn unsere Kaninchen aus dem Käfig entwischt sind). Seit ich hier in Köln wohne, haben sich meine Kaninchenbegegnungen vervielfacht.
    Ich habe eine Vermutung: die Kaninchen sind aus dem selben Grund hier wie ich. Studium ist ja nur ein Vorwand. Es ist die Flucht vom Lande, wo im Supermarkt Kassierer und Kunde Freunde sind, der Bäcker schon weiß, welche Bestellung man abgeben wird und Gerüchte sich schneller ausbreiten als die Druckwelle einer Atombombe. Ja ich verüble es den Kaninchen nicht. Hab also bitte Nachsicht!

  13. Mit der Leine am Waldrand stehen und den Hund Kaninchen jagen lassen? Das ist nicht nur illegal, sondern total daneben, und man kann froh sein, wenn nur der Hund von einem Jäger abgeschossen wird…

  14. In Mannheim und Ludwigshafen hausen die Kaninchen übrigens seit Jahrzehnten an den Rheinbrücken, mitten in der Stadt. Ich finde sie erheblich weniger störend als jeden einzelnen Hund oder Freiluftraucher.

  15. Dann ist leider auch Amrum von der Ferienzielliste des Hundes gestrichen. Kynästhetisch Karnickelübervölkert. Augenblickliche Schnappatmung.

  16. De Kaninchenplage in Köln ist aber nichts gegen das, was ich in Düsseldorf gesehen habe. Hier lungern die Gesellen am hellichten Tag herum, Hunde hin oder her, und lauern darauf, Schabernack zu treiben, etwa Autofahrer zur sofortigen Notbremsung samt Auffahrunfall zu zwingen. Köln ist eher bekannt für die Tabenplage – aber dafür dürfte Dich Dein Hund nicht interessieren, oder?

  17. Wir waren letztes Jahr auf Geocaching-Tour in Köln und haben mehr Kaninchen angetroffen als Caches, eine Dose wurde sogar von einem Langohr „bewacht“. War ganz amüsant. Bei uns auf dem Land bekommen wir die Gesellen nicht so oft und nicht in solchen Ansammlungen zu sehen :-)

  18. @22: Mein Höhepunkt bezüglich Kaninchen in Mannheim ist der Park innerhalb des Klinikum Mannheims bei Nacht. Eine Dichte, da hätte der unfähigste Jäger nicht daneben schießen können, bzw. er hätte dann eben einfach ein anderes getroffen.

  19. (Ausnahmeschreibe)

    Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands!
    (Immer wenn der Stadionsprecher des 1. FC Köln die Gästefans mit diesem Satz begrüßt, bricht im Rund heiteres Gelächter aus)

    Vielleicht können wir in soziophober Solidarität mal einen Kaffee zusammen trinken, wir haben uns hier doch immer so gut verstanden!
    Oder nicht?

  20. Die Welt des Hundebesitzers verengt sich schnell tragischerweise rasch auf den Hund und dessen Bedürfnisse (kacken, fressen, kacken, rumlaufen, Tierarzt, bellen, kacken), die selbstverständlich über den Bedürfnissen anderer Menschen oder von Natur und Umwelt steht. Kaninchen? Stören nur den Hund. Jogger? Machen den Hund nervös. Familien mit Picknickdecke? Bedecken die schönsten Kackplätze. Kinder? Spielen da, wo der Hund am liebsten sein Bein hebt (Spielplätze). Ich bin erzeugt dass da ein Brain Bug, vergleichbar der Toxoplasmose bei Katzenbesitzerinnen, im Spiel ist…

  21. Der Hund bewegt sich nicht knapp außer Rufweite. Er und sein Herrchen haben bloß ein paar Stunden zuviel in der Hundeschule geschwänzt…

  22. Nach meinem vorherigen Kommentar bin ich, sensibilisiert fürs Thema, joggen gegangen und zu meiner Verblüffung stellte ich fest: keine Kaninchen! Nur Hunde, die so klein waren wie welche. Die anderen Hunde sahen so ruhig aus und deren Herr-und Frauchen auch.
    Komisch, woran kann das liegen?, fragte ich mich. Ich hab da so ne Idee:
    Ich wohne auf der „anderen“ Rheinseite. Und in der Retrospektion verorte ich alle Begegnungen mit der dritten Art linksrheinisch und entsinne mich hüben keines Kontaktes.
    Ich weiß, es ist schwer für jemanden, der auf der „richtigen“ Seite wohnt, also bei Universität, Philharmonie und Dom, einen Schritt auf die „falsche“ zu setzen und sich Deutz, dem Köln-Kalk-Verbot und der Keupstraße zu nähern. Aber vielleicht versuchst du es mal mit dem Rheinpark zwischen Zoo-und Hohenzollernbrücke oder den Poller Wiesen.
    Möglicherweise haben die Kaninchen ja Angst, Brücken zu überqueren oder glauben, dass in Deutz tatsächlich der Bolschewismus beginnt…

  23. Die Kaninchenpopulation ist in den letzten Jahren wirklich enorm gewachsen. Sogar auf unserem Parkplatz hoppeln sie durch das spärliche Grün.

    Am Grüngürtel habe vor drei Wochen jemanden gesehen, der dagegen etwas tun will: einen Fuchs. Mitten in der Stadt schlenderte es über die Wiese, die Tagsüber von Kölschtrinkern und Boule-Speilern bevölkert ist. Und von Kaninchen natürlich. Als ich und eine weitere Passantin anhielten und ihn ungläubig ansahen, nahm er nicht etwa scheu reißaus, sondern machte sich gemessenen Schrittes über die Gleise der Linie 18 davon.

  24. als Kölner kann ich nur da naheliegende sagen: et hätt noch immer jut jejange. mich stören die Kaninchen überhaupt nicht wenn ich am Aachener Weiher bin. habe aber auch keinen Hund.

  25. [i]Am Aachener Weiher ist es ein Wunder, dass man drei Schritte tun kann, ohne auf eines draufzutreten.[/i]
    Gab es nicht die Legende, daß man dort ganz andere Zeitgenossen antrifft, die bei der Ausübung ihrer Lieblingsbeschäftigung wesentlich erfolgloser als die Karnickel sind?

    Hoffentlich kommt Bam Bam da nicht unter einen Zug.

  26. Kann Kommentar 30 von KaiS nur beipflichten: Wenn dein Hund sich außer Rufweite bewegt oder – noch schlimmer – Kaninchen, Eichhörnchen, Mäuse oder andere Tiere jagt, dann ist in der Hundeerziehung einiges schief gelaufen.

  27. Mein Problem als Kölner: Meine Freundin entwickelt auf dem Rückweg von Partys ein ähnliches Verhalten – irgendwo zwischen „Ooooohh wie süß, ich will mir eins fangen“ und „Ooooooh, bestimmt lecker, ich fange uns einen Braten für morgen“.
    Ich stehe dann zwar nur seltener mit einer Leine am Rande, aber mit einer halbleeren Bierflasche der Freundin beim Kaninchenjagen (es steht allerdings nur 3000:1 – einmal ist ein Vieh stehengeblieben und hat meine Freundin zu Tode erschrocken) zuzuschauen ist halt doch nicht der Gipfel der Spaßkultur. Zwischen Weißhausstraße und Eifelwall trifft man dazu auch mal auf einen Fuchs, da sorge ich mich dann um meine Freundin auf Kaninchenjagd.

  28. Das zerteilte Kaninchen 12-24 Stunden in Rotwein und Kräutern einlegen und kühl stellen. Das Kaninchen aus der Marinade nehmen, mit Salz und Pfeffer (Thymian) würzen. Die Kaninchenteile scharf anbraten und grob zerkleinerte Zwiebeln zugeben. Wenn die Zwiebeln ein schöne goldgelbe bis bräunliche Farbe haben, mit Gemüsebrühe ablöschen. Dabei soviel Brühe verwenden, dass ein ausreichender Bratenfond entsteht. 25 Minuten vor Ende der Garzeit die Marinade zugeben. (evtl. Sauce mit Zauberstab pürieren und durch ein Sieb streichen.) Bon Apetit

  29. Schön geschrieben =)

    Ich wäre eher gegen Haustierhaltung, als gegen frei lebende Tiere ;-)

  30. Namen wie Sülzgürtel, ja. Oder Vogelsang, Nippes, Bilderstöckchen, Wahn, Kalk, Zollstock. Mauspfad ist auch sehr hübsch. Gibt’s eigentlich auch Kaninchenpfad? Oder Porz – wenn man dafür ist, ist das Proporz. Finkenberg, tschilp tschilp.

    In Köln gibt’s übrigens nicht nur Karnickels, sondern auch wildlebende Papageien (ja ja, Sittiche…). Sehr schlecht wenn man mit seinem Hausfalken Gassi fliegen geht.

    Radiologie gibt’s übrigens beim WDR.

    Un alle zosamme:

    Saach doch ens der doofe Dom, saach doch ens dä Rhing stink. Dummer nit verzälle dat dä janzen Daach en dingem Hätz et Sünnche schink. Driess doch ens op Kölsch un Flönz, stopp die Schunkelei. Denn wemmer immer wigger nur an Kölle denk weed alles einerlei.

    (Lied aus.)

  31. In den zahlreichen Hundmusslernenzugehorchensendungen geht es so: das Bein, welches sich näher beim Hund befindet, wenn dieser angeleint vorauseilt, großzügig mit Leberwurst einreiben (in Köln geht natürlich auch Flönz, die mit Rübensirup zum halten gebracht wird). Sie werden Ihren Hund – und eine ganze Zahl anderer Zeitgenossen – nie wieder los. Nie wieder. Mich im Zweifel auch nicht.

  32. „Wo kommen die überhaupt alle her? Sind die irgendwann als Gastkaninchen in die Stadt geholt worden, […], und […] arbeitslos geworden?“
    Ich finde den Vergleich gräßlich. Gsstarbeiter mit nervenden, überall rumlungernden Kaninchen zu vergleichen, die von Hunden gejagt werden und eigentlich alle weg sollten, ist nicht witzig! Was wollen Sie mit so einem Vergleich erreichen?

  33. In Frankfurt/M. ist mindestens der Anlagenring fest in Kaninchenhand. Vielleicht wegen der vielen Peanuts hier…

  34. @14 Heinz: Statt GPS-Halsband vielleicht dem Hund einfach ein Billig-Handy umschnallen und als Rufton eine Audiodatei verwenden, die dem Hund mit strenger Herrchenstimme befiehlt, zum Herrchen zurückzukehren (sobald er außer Rufweite ist).
    Andererseits, wenn ihm das Herrchen im Nacken sitzt wird sich der Hund seinen Teil denken und einfach weiterlaufen.
    Gab es da nicht mal diesen Pawlow, der Hunden schreckliche Geschichten erzählte und ihnen dazu Fotos von Kaninchen zeigte?

  35. Er wollte mal was Witziges schreiben, er übt aber noch, sonst wärs besser oder fast richtig witzig. Die Einwände, schon o.k. . Lassen wir ihn weiter üben, und das Naturschutzfachliche kann etwas stecken bleiben. Sonst geht hier der ganze Spaß verloren.

  36. Nach dem ersten Drittel wurde es langweilig und mehr als „Schlecht erzogener Hund“ mag ich gar nicht dazu sagen. Sowas sollte ja eigentlich nicht passieren, zumindest nicht im Dauerzustand.

  37. Es ist nicht doch der Berg- oder Tunnelbau, der in der Kölner Region zu Gebäudeeinstürzen führt. Und es ist auch nicht der angrenzende, größte Chemiegürtel Europas, der zeitweise diese merkwürdigen Gerüche verbreitet.
    Nach neueren Erkenntnissen sind es tatsächlich wohl tausend und abertausend buddelnde und pupsende Karnickel.
    ;-)

  38. Ihr Kölner habt es noch gut, bei uns sind es Wildschweine (oder mal ein Bär), die hier so eine große Plage sind, dass sie Felder umgraben und Menschen anfallen.

    Bären und Wölfe gibt es hier in Nordostbayern seit einigen Jahren auch wieder. Wohlstandseinwanderer aus der Tschechischen Republik und Polen. Da sollte der Innenminister mal was gegen tun.

    Da geht das Duell Hunde vs. Tier öfter zu Ungunsten der Hunde aus.

    Zwei kleine Anmerkungen.

    – Ein frei laufender Hund der Wild jagt darf von Jägern einfach abgeschossen werden. Ein Hund der einmal gewildert hat, dem kann man das auch meistens nicht mehr abgewöhnen. Gerade im Wald würde ich deinen Bambam nicht von der Leine lassen. Es gibt nämlich genug Jäger die das auch (nicht ganz unbegründet) tun.

    – Hundeschule! Ein gut trainierter Hund hört aufs Wort und haut auch nicht einfach ab. Ist gerade im hinblick auf die zunehmende Ablehnung von Haustieren (auch hier im Thread) durch Mitbürger wirklich empfehlenswert.

  39. Bären und Wölfe. Echte Plage, dagegen sind Mücken oder Silberfischchen oder Karnickel nix dagegen.
    Die Bayern haben ja zum Glück Erfahrung mit der Erlegen von Bären.

  40. Soziophobie trifft es irgendwie nicht ganz…
    für diese Situationen gibt es sicherlich einen passenderen Begriff, nur will mir keiner einfallen, fällt einem was ein?
    Jedenfalls schön zu lesen, Kaninchen in urbanem Umfeld beschäftigen mich allerdings nicht wirklich und Hundebesitzer sind auch eine Art Plage

  41. Ich stelle schon seit Jahren eine immer schlimmer werdende Hundeplage fest. Besonders schlimm: Nicht erzogene Hunde (die von einigen Spezialisten auch noch von der Leine gelassen werden), Hunde in Städten, Hunde die frei und außer Sichtweite im Wald und am Feldrand wild lebende Tiere töten oder diese in der Brutzeit aufschrecken …

  42. Kaninchenplage? So was nennt man NATUR! Als Stadtmensch immer schwer zu erkennen ;0) Ich geniesse jedes Stück Natur, was in der Stadt erhalten werden kann, also auch die Kaninchen!!! Und nur um es einem Hund(ehalter) recht zu machen, soll man andere Tiere dafür vertreiben? Wo bleibt da die Logik??? Aus der Sicht eines Kaninchens gibt es in Köln eher eine Hunde(halter)plage…

  43. Ähm, ich will dir die Laune nicht verderben aber dir ist klar das es einen Leinenzwang in Köln gibt der nur an extra ausgewiesenen Flächen aufgehoben ist?

    Da ist es kein Wunder das die Karnickel wissen was die Leine bedeutet :)

  44. Ich verstehe, dass Köln für Sie und den Hund ein Kulturschock darstellt. Meine Mutter, eine gebürtige Berlinein, erklärte mal den Unterschied zwischen Berlinern und Kölnern so: Der Ballina sagt „Mir kann keener“, der Kölner sagt „Misch künne all“.
    Köln ist für einen Kölner keine Stadt, sondern eine Ansammlung von Dörfern.
    Dass der arme Hund in Köln einen Schock erleidet ist doch nachvollziehbar: Kein Maulkorbzwang im ÖPNV wie in Berlin! Und die Kaninchen: Es stimmt.Köln hat viel mehr, aber warum? Berliner Kaninchen waren so lahmar…g wie die zweibeinigen Berliner, also leichte Beute für zwei- und vierbeinige Wesen. Während Kölner groß genug waren, Pferde zu essen, konnten die Berliner sich nur bücken, was auch weniger Arbeit machte. Und wen man in Berlin mal ein freilaufendes Kaninchen sehen sollte, kann man darauf wetten, dass es eine Berliner Ratte ist.
    Schöne Grüße nach Bad Köln.
    Im August können wir mal ein Leckerbierchen trinken.

  45. „andere Hunde zu begrüßen und diese eine Sorte leckeres Gras zu finden“

    Fürs Herrchen zum Rauchen?

    Oder in welcher Hundeschule werden Hunde dazu erzogen, den armen Kaninchen das Gras weg zu fressen? :D

  46. Apropos „Ortsbezeichnungen wie Sülzgürtel“:

    Poll, Kalk, Nippes, Sürth, Hürth, Wahn, Porz … Ein Fest der Onomatopoesie

    „Das hätte ich auch nicht gedacht: Dass mein größtes Problem in und mit dieser Stadt die Kaninchen wären.“

    Ein Problem was ich aber häufig habe, wenn ich nach Köln komme: Straßenschilder. Es gibt sie irgendwie nicht, zumindest nicht da wo ich sie erwarten würde. Ich muss erst einer Straße ein paar Minuten folgen, bevor mich ein Schild darüber aufklärt, dass ich in die falsche Richtung laufe, die falsche Straße entlang.

    Im Auto ist das alles nicht so schlimm, denn wenn man wüsste, dass man in der falschen Richtung unterwegs ist, würde man sich nur aufregen, dass man nicht wenden kann.

  47. Bin ich der einzige, der in dem abgebildeten Kaninchen Züge des Autors erkennt? Das könnte denn auch die Niggemeier-Fixierung der Kölner Karnickel erklären.

  48. Sieht so aus als wenn Sie, Stefan, Horst-Evers-Bücher lesen.

    Wurde eigentlich das Eingangsfoto dem Hirn des grauen Zottels entnommen?

  49. Ich wurde schon mehrfach Zeuge, wie meine knapp zwei Jahre alte Nichte, die in Köln wohnt, von ihrer Mutter auf Youtube das Titellied der KiKa-Sendung „Kikaninchen“ vorgespielt bekam und dadurch in eine Art ekstatischer Trance versetzt wurde. ZUFALL?

  50. Früher lebte ich in Leverkusen, dasselbe Bild.. Kaninchenkaninchenkaninchen… und ein tobender Windhund an der Schleppleine… Jetzt wohne ich in Odenthal mitten im Grünen, überall Kühe,Pferde,Bussarde,Rotmilane, Füchse,Rehe,Wildschweine 700ha Naturschutzgebiet direkt hinter meinem Garten …und das beste ist, in den 2 Jahren die ich jetzt hier wohne habe ich nicht EIN einziges verdammtes Kaninchen gesehen. Zur Freude meiner Katzen gibt es hier dafür allerdings Massenhaft Schermäuse, aber die rennen ja nicht so schnell. Btw..Von hier aus ist man mit dem Auto in 30 Minuten am Dom, und es ist RUHIG.

  51. ich kann kassel empfehlen, keine kaninchen weil zuviele waschbären, der waschbär als solcher ist auch ein echter a… was die verfolgungen wohl einschränkt.

  52. […] Die Kaninchenverschwörung von Köln « Stefan Niggemeier Wo kommen die überhaupt alle her? Sind die irgendwann als Gastkaninchen in die Stadt geholt worden, um beim Graben des U-Bahn-Tunnels unter der Altstadt zu helfen und nach dem Desaster alle arbeitslos geworden? Sind das alles Landflüchtler, die es im Bergischen und in der Eifel nicht mehr ausgehalten haben und die Annehmlichkeiten des Lebens in der Großstadt nicht mehr missen wollen? […]

  53. Ich habe grad massives Deja vù, konnte ich doch ein zu ein unseren Hund in der Beschreibung wiederfinden :-) und der ist prinzipiell hervorragend erzogen, bis er nen Feldhasen trifft….

    Leider hilft tatsächlich nur ein, die Hundeleine, so traurig das ist für den armen Vierbeiner.

    Wo im Kölner Stadtgebiet ein Jäger herkommen soll, der mal eben den Hund erschießt der die Kaninchenplage reduziert ist mir übrigens ein Rätsel….

  54. Mir deucht, Herr Niggemeier ist ein Anti-Leporidaeist. Mit so einer Einstellung isses natürlich kein Wunder, dass der Hund ähnlich denkt. Er kennt es ja von zu Hause nicht anders!

  55. @Alisesa

    „Wo im Kölner Stadtgebiet ein Jäger herkommen soll, der mal eben den Hund erschießt der die Kaninchenplage reduziert ist mir übrigens ein Rätsel.…

    Im oben genannten Stadtwald und im Kölner Grüngürtel gibt es durchaus Jäger.

    Und Jäger dürfen wildernde Hunde durchaus schießen. Das hat auch seinen Sinn, denn freilaufende Hunde im Wald sind, ohne dem Hausherren hier auf die Füße treten zu wollen, eine richtige Umweltsauerei: scheuchen Wildtiere auf, töten Bodenbrüter und Kleinsäuger. Also Hunde im Wald immer anleinen!

  56. Überschuft:

    Seit 1794 gilt fürs Stadtgebiet:
    „Wie künnt Ehr dann scheesse!! Süht Ehr nit, dat he Lück stonn?“

    In Kölner Parks wird kein Jäger einen freilaufenden Hund erschießen.

  57. @theo

    „In Kölner Parks wird kein Jäger einen freilaufenden Hund erschießen.“

    Es geht nicht um Parks, sondern um Wälder, oder was man in Köln so „Wald“ nennt. Aber ja, auch im Kölner Stadtwald ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass so etwas passiert.

    Man sollte sich dennoch im Klaren sein, dass wenn der Jäger einem im Wald den Hund erschießt und Fido dabei nicht gerade auf dem Spazierweg an der Leine ging, der Jäger aller Wahrscheinlichkeit nach im Recht ist.

    Ungeachtet davon, sollte man den Hund aus Naturschutzgründen nicht im Wald frei laufen lassen, insbesondere nicht, wenn der Hund Tieren nachjagt und dann auch nicht mehr hört.

  58. Man könnt meinen es werden Orte aufgezählt damit der Stefan bloß nicht mal vorbeikommt…

    Bielefeld ist übrigens weitgehend kaninchenfrei.

  59. @theo
    „Im Wald sind auch keine Karnickel.“

    Jot dat mer disch dabei han. Lurens‘:

    „Kaninchen sind anders. Kaninchen elektrisieren den Hund nicht nur wie nichts sonst. Sie werden auch ausdauernd und anscheinend über größere Strecken mit wildem, verzweifeltem Bellen verfolgt.

    Ich schreibe »anscheinend«, denn ich weiß es ja nicht so genau. Ich stehe ja währenddessen mit der Leine in der Hand am Waldrand.“

  60. 84:
    Dat eß Kuschlemusch. Der „Stadtwald“ von Köln ist ein Park. Der „richtige“ Wald heißt Königsforst und ist vom Stadtwald 20 km weg. Soviel verzweifelt Bellen und Laufen tut sich der Hund von Stefan auch nicht an, dä läuft sich nicht de Bein us der Botz..

  61. Wird Zeit dass ein paar Problembären einwandern, und die Hundeplage unbürokratisch beenden. ;)

  62. @theo

    „Der »richtige« Wald heißt Königsforst und ist vom Stadtwald 20 km weg.“

    Pass ob Jung, kannst mir vill verzelle, wenn der Tach lang is. Königsforst is nur zwoma so weit vom Dom wie der Stadtwald, nur op de Schäl Sick.

    Un hör mir up mit „Park“ un „Wald“. Janz ejal ob Wald ob Park, es de Hunk fott esa fott, oder wat?

  63. mal was ganz anderes,

    viel spektakulärer als die vielen kaninchen finde ich die aktuelle ehrenfelder krähenplage. die haben um die moschee herum die herrschaft übernommen und alle anderen vögel ziemlich verjagt.

  64. Bin auch vor einigen Monaten nach Hamburg gezogen und hatte das gleiche WTF!?-Gefühl wie du. Kaninchen, wohin man schaut. Egal wie klein die Wiese ist, mindestens ein Viech ist da. Überall…

  65. Kaninchenplage
    („..Niemand sagt es einem….“)

    Für Köche gilt nur eine Frage:
    Soll man sie sotten oder grillen?
    Dem Dichter sind sie nicht zu Willen,
    Dem Dichter sind sie eine Plage.

    Weil Rabbits ihre Späße treiben,
    Drum müht er sich schon ein paar Tage.
    Die Hoppelei bringt ihn in Rage,
    Er schafft es nicht, was aufzuschreiben.

    Es kommt nix raus, er reimt Kaninchen
    zu guter letzt dann doch auf Bienchen.

  66. (Zu einer wahren Schwurgemeinschaft gehört eine Vereinshymne. Auf kaninisch versteht sie keiner – also hilft Bella Napoli mit der Schmetterarie für alle Angeseilten: Funiculi, funicula. So singt ein echter Leporide):

    Was seh ich da aus meinen blanken Klüsen?
    Kanns gar nicht glauben –
    da ist ein Hund, den mach ich rund.
    Will der was auf unsern Herrschaftswiesen?
    Die Ruh uns rauben –
    ist dieser Hund noch ganz gesund?
    Auf, auf, du kleiner lahmer Zottel,
    nun komm schon her!
    Sei gleich der allergrößte Trottel,
    das fällt nicht schwer.

    Fetz dich, hetz mich – ich versetz dich doch.
    Das ist gesund, du dummer Hund!
    Jamme, jamme, ncoppa jamme ja –
    Cuniculi, cunicula.

  67. Hund jagt Kaninchen, das ist keine Schlagzeile.
    Kölner Kaninchen jagen Berliner Hunde!,
    das wär ein Knüller. (Leider unwahrscheinlich, da alle Kölner Lebewesen tolerant sind).

  68. > Ich war auf einiges vorbereitet, bevor ich für ein paar Monate
    > nach Köln zog: (…) diese Witzischkeit
    Apropos: Wann gedenken Sie Küppersbusch die erste Pointe abzuliefern?

  69. Mir wollte neulich so ein „grün“ angehauchter Tierschützer weis machen, daß die Karnickel sich selbst regulieren, denn „so funktioniert die Natur“. Den Beweis, daß das nicht so funktioniert, wie viele blauäugige und naturferne „Tierfreunde“ glauben, weiß man aus Australien. Wir haben wenigstens noch Füchse, aber die werden der Masse der Karnickel auch nicht mehr Herr.

    Vor allem fürchten sich die Bürger ja auch noch vor den Füchsen – obwohl dank Massenimpfungen Deutschland inzwischen tollwutfrei ist und Meister Reinecke gesunde und recht große Populationen entwickelt hat.

    Dummerweise vermehren sich Karnickel halt auch wie die Karnickel. Der Fuchs alleine reicht da nicht. Da hilft dann nur noch die Flinte und massenweiser Abschuß. Vor allem in Gegenden, in denen die Viecher die Felder kahlfressen.

  70. Was die Hunde machen wenn sie außer Reichweite sind?
    Na, sie rennen den Kaninchen hinterher, bis sie fast schon die Hinterpfoten auf die Schnauze kriegen; dann machen die Kaninchen einen Haken, der Hund rennt weiter geradeaus und darf dann wieder mit Suchen anfangen. Irgendwann ist der Hund schlapp und ruht sich erst mal aus …
    Und vielleicht kommt er anschließend zurück. Vielleicht.

  71. Natürlich soll das so. Dann kann der Kölner zu Recht behaupten, das hier jeder nach seiner Façon glücklich werden kann. Auch Kaninchen.

  72. […] Die Kaninchenverschwörung von Köln „Die Kaninchen schienen zu wissen, was das Band zwischen mir und dem Tier bedeutete, saßen in größeren Gruppen wenige Meter vor uns auf der Wiese, zeigten uns die Nase und, ich schwöre, lachten uns aus. Der Hund konnte nicht glauben, dass er sich das ansehen musste.“ […]

  73. anti-flausch?!
    ach, hauptsache fell.

    dass münster kaninchen haufenweise nur auf dem ludgerikreisel hat, halte ich für ein gerücht. das hält dort aber auch keinen vom hundebesitzen ab. seid tapfer.

  74. Ich bin vor zwei Jahren nach Köln gezogen, aber die Kaninchen sind mir erst dieses Jahr aufgefallen, und dann gleich 5 in einer Woche…

  75. es ist wie beim Hund wie bei uns Menschen, das Verbieten stachelt meist erst recht an. (Man kann natürlich richtig! verbieten, da stachelt dann nix mehr an. Aber, seit der Hund zum „Mensch der nur nicht sprechen kann“ wurde, .. lassen wir das).

    Mehr Erfolg verspricht: Alternativen bieten. Konditionieren Sie ihn auf anderes Wild, z.B. Sauen (Wildschweine). Davon gibt es auch genug, sodass er im Wald seinen Trieb ausleben kann. In der Stadt hätten Sie dann Ruhe – im Moment noch.

  76. Den Hund auf Wildschweine zu dressieren halte ich für eine ziemlich schlechte Idee. Ich habe schon einige Hunde gesehen, die von einer wütenden Bache förmlich zermatscht wurden.

    Vor Wildschweinen habe ich größten Respekt. Und ein Hund, der eine führende Bache (Leitsau) angeht, kann im allgemeinen sein Testament machen, wenn das Herrchen kein Jäger (und vor allem nicht in unmittelbarer Nähe) ist. Die Sanis haben hier vor ein paar Wochen wieder einen Jäger samt Hund angebracht, die beide von einer Wildsau angegriffen und erheblich verletzt wurden.

    Außerdem – wer seinen Hund auf Wild dressiert, der wildert! Da stehen saftige Strafen drauf. Würde ich niemandem empfehlen.

  77. @Niggemeier & @55: „Typisch deutsch“, dass man auf die Frage, woher irgendetwas auffälliges kommt, als allererste Vermutung das Fremde benennt. Gastarbeiter? Einwanderer aus Tschechien und Polen? Wahnsinnig witzig. Als ein in Köln lebender Ausländer sage ich, dass es ein „deutsches“ Problem ist, das Kanickel.

  78. In Duisburg, Reihenhaus mit Garten, sitzen bei meiner Oma regelmäßig kleine Horden auf der Wiese und vor zwei Monaten lief auch ein Fuchs über den Rasen – tja die Natur ist näher als man denkt.

  79. Also wenn mitten in einem städtischen Park Karnickel nicht mehr beim Brüten gestört werden dürfen, dann ist es Zeit, sich zu setzen.

  80. @Irene : danke für die Weiterleitung :-)

    @Stefan (Autor): habe sehr geschmunzelt :-)

    Schon mal was von Huse gehört? Ist die Verschmelzung von Hund & Hase – gibt´s noch nich bei Karnickeln…, ersonnen von Kindern bei einer Wiesengeschichtenentstehung

  81. Lieber Herr Niggemeier,

    nach Monaten von Abstinenz – geschuldet Ihrer gesellschaftsunkritischen alias systemhörigen Haltung – las ich in diesem Blog mal wieder und war von diesem Artikel entzückt wie unterhalten gleichermaßen. Eine Humorrakete jagt ja die nächste – und das meine ich ernst! Sehr lustig und sogleich per E-Mail den Liebsten empfohlen.

    Allerdings: jehnse ma nach Reinicke(l)ndorf und kiekense sich uffde Straße um – überall Karnickel sowet dit Oje blickt!

  82. Herrlicher Artikel! Mein Hund ist letztens unfallmäßig im hohen Gras mit einem Hasen zusammengestoßen, woraufhin beide in entgegengesetzter Richtungen weiter hoppelten. Das wäre bei freier Sicht nie passiert!

  83. Städte, von denen ich auch komplett abraten würde:
    (1) Oldenburg. Über Honey Bunny Island am Pferdemarkt gab es sogar schon Fernsehdokus… :-) Allerdings – geht man da auch seltener mal mit dem Hund spazieren, es handelt sich nämlich um eine Insel im Kreisverkehr.
    (2) Wolfsburg. Ungefähr genauso verseucht wie Köln, ausnahmslos jede Grünfläche oder auch Nicht-Grünfläche ist bevölkert. Die Häschen hüpfen auch über Fußwege in der Innenstadt… Scheint den Wolfsburgern wenig auszumachen – die haben eher Angst, dass die Karnickel irgendwann von den Wildschweinen abgelöst werden.

  84. Ich also. Kommentator 118! Kann nur staunen – das sind ja Größenordnungen wie die Preise vorm Krieg. Nur andersrum. Kein Wunder – Stefan schreibt schon immer toll und jetzt sogar aus meiner Stadt. Hab lange nicht mehr so gelacht. Der Tag ist gerettet!

    Aber auch – wie so oft in einem Bloggerleben – sind die Kommentare vom Feinsten! Ein Querschnitt vom Leben mit allen Facetten. Wundere mich nur über die vielen anderen Kölner. In aller Regel sind meine Mitbewohner überaus lahmarschig, wenn´s ums Virtuelle geht.

    Jetzt regt euch mal gleich wieder ab – ist doch so ;-)
    Lecker Kölsch un joot is!

  85. Hallo, das kommt mir alles sehr bekannt vor. So erging es uns letztens auch im Wald. Nur das wir unserem vierbeinigen Freund mit Geschrei hinterher gerannt sind. War auch nicht in Köln, sondern im Thüringer Wald. Hier gibt es ebenfalls eine Menge freilebender Kaninchen. Wir haben unseren Hund ca. eine Stunde später mit anderen Hunden spielend gefunden.

Comments are closed.