Fernsehbasteln mit Friedrich Küppersbusch

Sicherlich haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie es hinter den Kulissen dieser großen aufwändigen Fernsehshows zugeht. Wie man sich das vorstellen muss, wenn ein großes Team von Autoren zusammensitzt und in mühsamer Frickelarbeit aus dünnen Humorfäden filigrane Pointen spinnt.

Nun habe ich ja gerade das Glück, beim Fernsehen zu arbeiten, und kann deshalb hier enthüllen — so:

Die Aufgabe der Redaktion lässt sich hier vielleicht am besten mit dem Dreiklang beschreiben: Zuhören, Staunen, Applaudieren. Solche Elemente gehen natürlich danach noch in einen komplexen Ver- und Entedelungsprozess, bis sie in der fertigen Sendung dann so aussehen:

Seit zwei Wochen sind wir nun mit „Tagesschaum“ auf Sendung, und es ist immer noch ein großes Abenteuer, nicht nur für mich, als (mehr oder weniger) Fernsehneuling. Immerhin ist es nicht mehr ganz so knapp wie in den ersten Tagen — bei der zweiten Sendung haben wir sogar den Ausstrahlungstermin auf Eins Festival gerissen, der immer zwanzig bis dreißig Minuten vor der WDR-Sendung liegt.

Wovon man sich man kein Bild macht: In welchem Maße das Fernsehen noch auf analoges Kassetten-durch-die-Gegend-Tragen angewiesen ist. Zwischen irgendwelchen Außenstellen des WDR und unseren Büros auf dem Abbruchgelände der Kölner Oper wird quasi ununterbrochen Archivmaterial hin- und hergebracht, und wenn die Sendung aufgezeichnet ist, läuft tatsächlich der Aufnahmeleiter mit dem Band auf schnellen Turnschuhen zum WDR. Andererseits ist die Digitaltechnik auch faszinierend: Wie Küppersbusch in einem riesigen virtuellen Studio sitzt, für das eine ganze Batterie von Computern live die Details der Raufasertapete errechnet, um diese Illusion zu erzeugen, es handele sich bloß um ein schäbiges Büro, aus dem wir senden. (Kl. Scherz.)

Anders als beim „Echo“ damals regiert beim „Tagesschaum“ definitiv nicht das Bedenkenträgertum, eher im Gegenteil: Manchmal fragen wir uns sogar, ob wir uns nicht häufiger fragen müssten, ob eine Idee, für die wir uns begeistern können, eine wortspielverliebte Gedankenverknotung überhaupt eine Chance hat, von den Menschen an den Empfangsgeräten verstanden zu werden. Letztlich sind die einzigen relevanten Bedenken bei der Arbeit aber: Ist das originell und schlau genug? (Oder anders gefragt: Gefällt’s Küppersbusch?)

Wenn wir uns an der unfassbaren Fassungslosigkeit Sigmund Gottliebs abarbeiten wollen, ist das trotz ARD-Verwandtschaft kein Problem, und ich wette, wenn wir die Sache interessant genug gefunden hätten, wäre es auch möglich gewesen, in unserer WDR-Sendung die Kontroverse um Carolin Kebekus und ihre vermeintlich zensierte WDR-Sendung zum Thema zu machen.

Die Kritiken waren teilweise so wohlwollend, dass wir froh waren, jetzt noch mehrere Dutzend Sendungen lang die Chance zu haben, so gut zu werden, wie die Kollegen uns fanden. Die Quote ist dagegen überschaubar (zwischen 70.000 und 250.000 Zuschauer hatten die Sendungen im WDR-Fernsehen), was bei einer Show, die erkennbar nicht auf größtmögliche Massenattraktivität angelegt ist, vielleicht auch kein Wunder ist. Was mich ein bisschen enttäuscht: Dass der „Tagesschaum“ im Netz nicht mehr Blasen schlägt — für ein bisschen Viralität müssten Beiträge wie der über Gottlieb, unser Kandidat für den Grand Prix Eurovision de la Schaumson, die Kalauer-Kaskade zu Dieter Hundt oder die Miniatur „Meilensteine der Gesäß-Fotografie“ doch eigentlich taugen.

Na, schaumermal, was da noch geht. Ich freue mich, dass ich an dem Experiment bis zur Bundestagswahl mitwerkeln darf. Und wenn Sie sich nicht durch unseren ganzen Zwei-Wochenschaum klicken wollen, empfehle ich für einen guten Eindruck die Folgen 6 oder 2.

„Tagesschaum“ läuft montags, dienstags und donnerstags um 23:15 Uhr im WDR, kurz davor auf Eins Festival und sobald es fertig ist auf YouTube.

85 Replies to “Fernsehbasteln mit Friedrich Küppersbusch”

  1. Die dreijährigen Fingerübungen zusammen mit dem Kollegen Heinser gelten so gar nicht als „Fernseh“-Erfahrung?
    Was soll uns das sagen?

  2. Stefan Niggemeier du bist einfach zu verwöhnt. Keine Resonanz. Irgendein Autor postet auf Duckhome die Sendung, ich hab euch bereits verlinkt und aus allen Ecken des Netzes whispert es. Ey hasse schon gesehen, der Küppersbusch ist wieder da. Dazu die Klickzahlen auf Youtube.

    Außerdem sind wir vorsichtiger geworden. Denk doch mal an Ehrensenf. Wir rechnen jeden Tag damit dass der WDR euch dicht macht. Eurer neuer Chef, der Jasager von Tagesthemen wird es nicht dulden, das jemand das System dass ihn doch schon so lange füttert kritisiert. Ich gehe eine Wette ein dass sie euch noch vor der Wahl abschalten.

    Aber keine Sorge. Ihr könnt dann gerne auf Duckhome weitermachen und alle Werbeeinnahmen haben. Das wär ein Spaß.

    Ich wünsche euch alles Gute und denkt daran, eine Hand für den Tagesschaum und eine Hand für euch selbst. Ihr befindet euch mitten im Sturm auf hoher See.

  3. „Was mich ein bisschen enttäuscht: Dass der »Tagesschaum« im Netz nicht mehr Blasen schlägt“

    Das kann noch kommen. Es dauert meistens immer eine Weile bis sich Inhalte auf YT „verteilen“ und bekannter werden. Tagesschaum ist halt kein Gangnam Style. :P

    Die sechste Folge war meiner Meinung nach die bislang beste Folge und durchgängig sehr gut. Weiter so!

  4. Es ist ehrlich gesagt schon schwer genug, youtube dazu zu bringen, mir tagesschaum überhaupt in den feed zu packen, obwohl ich seit der ersten folge subscribe. Oft muss ich von hand auf den Kanal gehen und die letzten paar tage nach-schauen, um es nicht zu verpassen. Da kann ich nicht besonders zur Viralität beitragen.

  5. Gut ist, dass Küppersbusch wieder da ist. Schlecht ist, dass er wie zwischen zwei Schlaganfällen klingt. Vielleicht trübt mich ja meine Erinnerung, aber die Pointierung zu ZAK-Zeiten war spitzer, schärfer, treffender. (*) Und das „Tschuldigung, wir senden hier nur aus Versehen“-Studiodesign macht auf mich auch eher den Eindruck, als hätte jemand so oft cholerisch „BANAL HAB‘ ICH GESAGT, BANAL! BANAL! BANAL!“ gebrüllt, bis es so aussah wie es jetzt aussieht. Immerhin muss sich die Redaktion keine Sorgen darum machen, aus inhaltlichen Gründen abgesetzt zu werden, da gehen andere Formate deutlich weiter. So gesehen ist es ein Vorteil, dass das Format nach spätestens 15 Minuten wieder vorbei ist.

    * Vielleicht fehlt mir aber auch einfach nur der intellektuelle Tiefgang eines #6, um das alles zu verstehen. Ja, das wird’s sein.

  6. Ich finde die Sendung großartig und versuche meinen Teil zur Online Verbreitung beizutragen, indem ich fleißig „like“ und „share“. Vielleicht erwarten viele so eine Sendung bei der ARD einfach gar nicht mehr, die anderen Satire/Kabarett Formate kann man ja an zwei Fingern abzählen. Und das gefühlte 10 Jahre nach dem „Überraschungserfolg“ der heute-show, die sich ja gerade eine ausführliche Sommerpause leistet.

    Die Sendezeit ist natürlich ziemlich mau und das auf einem Spartensender… Durch das Online stellen, habe ich tatsächlich noch keine Folge „live“ gesehen, weil es mir viel zu doof wäre den Festplattenrekorder derart umständlich zu programmieren. Ich hoffe mal die Klickzahlen gehen auch in die Bewertung des Erfolgs ein.

  7. Matze, #8:

    Hätte ZAK seinerzeit ausschließlich daraus bestanden, dass FK in einer künstlich auf Trash reduzierten Kulisse nur seine Meinung verkündet, dann – glaube ich – hätte damals auch kaum einer ZAK geschaut.

  8. Nach zwei durchgeklickten Sendungen habe ich den Eindruck, dass sich die Sendungen vor allem an den Lieblingsgegnern von Stefan Niggemeier abarbeitet. Also das Richtige für die, die hier mitlesen.

  9. ich finde tagesschaum gut. gebe aber zu bedenken das ich mir jetzt nicht mehr die blogposts von stefans blog bis zu ende durchlesen werde, denn ich bekomme die rechercheergebnisse bei tagesschaum schoen illustriert vorgelesen.
    ja, und das die pointen nicht immer sitzen werdet ihr bestimmt schon selber festgestellt haben.

  10. Meine Meinung. Sorry, aber die Gags sind einfach zu lahm. Und die Themenwahl ist zu mutlos. Da ist nicht genug Konfliktpotential, das ist zu öffentlich-rechtlich, zu Kleinbürgerkompatibel und leider auch zu offensichtlich gewollt. Man kann sich weder drüber aufregen, noch muss man herzhaft lachen. Und niedlich ist es auch nicht. Also besteht zumindest für mich kein Grund das zu twittern oder sonst wie weiter zu verbreiten. Tut mir aufrichtig Leid.

  11. @matze: „da gehen andere Formate deutlich weiter.“

    Welche Formate denn zum Beispiel? Jene selbige würde ich jetzt ganz gerne mal sehen.

  12. Daß Kebekus, Kanal Meisner und WDR-Zensur „nicht interessant“ seien, ist ja wirklich der Oberbrüller. Der alte Küppersbusch hätte das Thema nicht ausgespart.

    Aber gut, tagesschaum ist halt kein Prix Pantheon, bei dem die WDR-Zensur – selbstverständlich – von Dombrowski, Schwaderlappen und Litzmann zerfetzt wurde.

  13. Warum wird die Sendung auf Youtube seit E04 auf 720p aufgeblasen? Ist doch mehr als offensichtlich, daß die Sendung (noch) nicht in HD aufgezeichnet wird.

    Witze über das Aussehen von Politikern müssen gut sein, wenn man sie denn macht. 50-Shades-of-Grey-Merkel und die Aufzählung von Merz, Koch & Co. als „um nur die Hübschesten zu nennen“, ist doch eher Mario-Barth-Niveau.

    Ich vermute, daß es beim WDR nach den Vorwürfen brodelt und man der Sendung nun krampfhaft mehr Kick geben will. Aber das Haten sollte man Serdar Somuncu überlassen, wenn man seine Kunst nicht mal im Ansatz beherrscht und dazu die WDR-Schere im Kopf hat.

    Wie dem auch sei, die Sendung hat Potential, wenn man mehr Geld reinsteckt. Bis die heute-show Format hatte und nicht mehr nach Testfernsehen aussah, hat’s auch ’ne Zeit gedauert. Ich befürchte nur, daß Ihr diese Zeit nicht habt, weil Euch vorher der Stecker gezogen wird.

    Trotzdem viel Glück und Erfolg!

  14. Merkwürdig. wie viele annehmen die Sendung würde vorzeitig abgesetzt, warum sollte man das tun? Das Budget dürfte aus der Portokasse zu bezahlen sein und man hat endlich mal ein politisches Vorzeigeformat gegen das ZDF mit heute-show, Neues aus der Anstalt und Co.

    Übrigens leistet sich die hochgelobte heute-show vor der Bundestagswahl eine 3-monatige (!) Sommerpause und das ZDF präsentiert stattdessen eine arg maue Impro-Comedy namens „durchgedreht“. Da kommt der WDR doch gerade recht, egal wie die Quoten nach ein paar Wochen stehen.

  15. „Politisches Vorzeigeformat“. Ähem. Man kann eine Sendung auch totloben.

    Wie hoch das Budget wirklich ist, wissen nur der WDR und Küppersbusch. Aber richtig ist, dass es noch Zeit gibt, an diesem Format zu arbeiten – es würde sich lohnen.

  16. Eine Abo-Möglichkeit (außerhalb von YouTube) würde die Verbreitung sicher erhöhen. Her mit dem RSS-Feed oder – für den Rest von uns – rein ins Podcast-Verzeichnis von iTunes!

  17. Mir persönlich sind die Gags teilweise auch zu lahm, aber vielleicht würde sich die Generation meiner Eltern halbtot über genau diese lachen – wenn sie wüsste, dass es die Sendung gibt. Die Witze sind teilweise zu „offensichtlich“- ich bin mir bewusst, dass das leicht gesagt ist, aber manchmal glaube ich, dass ich dieselben Ideen zu Thema XY hätte und dann wegen Unlustigkeit verwerfen würde. Für eine gute Show muss man meinem Geschmack nach mehr „um die Ecke“ denken, und in der Lage sein, mehr Themen miteinander zu verknüpfen, die objektiv gesehen wirklich so gut wie nichts miteinander zu tun haben
    (man hätte noch so viel anderes daraus machen können, dass Obama sein Hemd wechselt!).

    Trotzdem erkennt man immer wieder wirklich schöne Ideen, z.B. das mit der Milchtüte – aber hier war das Making Off lustiger als die Sendung selbst. Was mir auch sehr gefällt, ist diese allgemeine, filmische „Ruhe“ – sie wissen ja selber, wie selten die im Fernsehen geworden ist. Herr Küpperbüsch trägt in einem relativ schnellen Tempo vor (liest er das vom Teleprompter ab?) und ich kann dem ganzen auch folgen, nur sollte er sich vielleicht etwas mehr Zeit zugunsten eines besseren Verständnisses lassen – wenn ich mir den Durchschnittszuschauer vorstelle, sind es einfach zuviele Themensprünge in zu kurzer Zeit.

    Man denkt noch darüber, ob das Schwitz/Witz-Wortspiel einen tieferen Sinn haben könne – hat man diesen Prozess endlich abgeschlossen, sind bereits weitere 4 solcher Witze „abgenuschelt“ worden. Lasst euch mehr Zeit, schaut euch z.B. an, wie der Sonneborn das löst (gerade der, weil er sowohl im Fernsehen als auch auf dem Papier lustig ist).
    Nur so eine Idee, der Colbert Report parodiert ja in erster Linie die (parteilichen) FOX-Hetzer, vielleicht könnte sich der Tagesschaum da eine Scheibe von abschneiden und, da es uns noch an solchen Nachrichten-Sendern mangelt (oder nicht?), die Boulevardmagazine der Lächerlichkeit preisgeben.

    Wie das im Einzelnen auszusehen hätte, wäre dann Ihr Job. Es sei denn, der WDR schickt mir ein Angebot, dass ich nicht ablehnen kann. :-)

  18. Wie verträgt sich sowas eigentlich mit dem Job als Tv-Kritiker? Wie man aus ihrem Text erkennen kann sind Ihnen viele Dinge aus dem Fernsehbetrieb und dem Herstellen einer Sendung vollkommen fremd und trotzdem bewerten sie Sendungen seit Jahren als seien Sie ein Experte.
    Und ich weiß auch nicht, wenn ich in einer Sendung sitzen würde, die sich Mühe gibt ungewohnte Wege zu gehen und intelligente Unterhaltung zu machen, dann würde ich mich nicht gerne von einem bewerten lassen, der so einen belanglosen und qualitativ minderwertigen Selbstbestätigungskram macht.
    Es bestätigt halt mal wieder alle Vorurteile über Kritiker, sie wollen, können aber nicht, nehmen sich dann aber ob ihrer Wut des Scheiterns andere, erfolgereichere und bessere vor und „kritisieren“ diese dann.

    Die Sendung ist einfach nicht gut gemacht. Weder bekommt der Zuschauer neue Denkanstöß, ganz im Gegenteil es werden alte Denkweisen weiterverfestigt noch gibt es kreative Herangehensweisen an die Themen. Die Witze erreichen eine Flachheit, die Pocher und Joko und Klaas Konkurrenz macht, wobei bei letzteren ja auch eine Bauchbinde mit dem Text „Licht: Papst“ als innovativ und kreativ abgefeiert wird. Bei den WDR Logos merkt man aber schon stark, wie gut die Redaktion sich dabei selbst findet, ich kann mir das lebhaft vorstellen, wie sich das breitgrinsend auf die Schulter geklopft wird vor lauter crazy Ideenstürmen.

    Sie brauchen sich aber keine Sorgen machen, die Kritikerzunft hält natürlich zusammen, bei anderen Sendungen wäre da schon heftig draugeschlagen worden. Wenn Heinser, Schader oder Hoff in der Jury sitzen gibts auch den Grimme-Preis. Glückwunsch schonmal dafür.

  19. Ich denke auch Themen und Umsetzung sind zu lahm. Frau Kebekus und ihre Kirchenkritik wäre ein Beispiel wie man es statt dessen richtig macht. Wenn man Aufmerksamkeit will muss man sich an die heißen Eisen trauen und sich mit der Kirche oder anderen bekannten und einflussreichen Organisationen oder Personen anlegen. Gibt ja genug davon. Am besten jemand der sich leicht provozieren lässt. Und dann darf das auch nicht daherkommen wie Fernsehen für die Rentnergeneration.

  20. #27 Mike
    Mit dem Hoff gibt es keine Grimmepreise. Der Hoff fordert seit Jahren dass öffen Grimme-Scheiß und WDR gleichzeitig erledigt. Aber egal.

    Mit Stefan Niggemeier bin ich übrigens auch nicht allzu oft einer Meinung. Aber wenn mir etwas gefällt dann sage ich das. Das ist nur fair. Und die Leute die hier mit weitaus teureren Produktionen vergleichen, sind auch die, die mir vorwerfen wenn ich drei mal keinen Artikel auf meinem Blog habe.

    Aber der Tagesschaum muss liefern. Auf Teufel komm raus. Ich weiß noch wie das damals mit unserer kleinen Anzeigenzeitungen war. Das wir immer wieder den Drucktermin in Luxemburg geschafft haben war stets ein Wunder.

    Ich habe Achtung vor der Leistung die ich sehen kann. Natürlich wäre es mir auch lieber Küppersbusch hätte Brüste und wäre nackter. Aber man kann eben nicht alles haben und vor allem nicht sofort.

  21. @20, Uli:
    Weil der WDR der ungekrönte König der abgesetzten Formate ist.

    Das Analogon zu Neues-aus-der-Anstalt hatte der WDR längst, inkl. Verjüngungskur: Mann an Bord. Wurde offiziell abgesägt wegen schlechter Quote, inoffiziell wegen der politischen Schärfe, auch gegen die Kirche.

    Daß Tobias Mann nicht nur Mann an Bord gestrichen wurde, sondern auch die harmlose, reine Comedy-Sendung Fun(k)turm, die er übernommen hatte, spricht unausgesprochene Bände.

    Der WDR ist zu einem Kabarett-Sender für Häuslebauer mutiert. Glattgebügelt, will niemandem weh tun. Wenn der WDR könnte, würde er die Mitternachtsspitzen auch absägen, aber das gäbe wohl einen Aufstand der Rentner.

  22. Beispielsweise könnte man sich darüber mokieren, wie sämtliche Medien über Obamas Anzug berichten (ja, ihr auch) – dass so eine Banalität die größte mediale Beachtung erfährt, während eine wirkliche, kritische Analyse der Rede einerseits und der Verantwortung des Präsidenten für Prism usw. (und einer Einschätzung des Verhältnisses von Vorteilen und Nachteilen dieser Programme) andererseits nirgendwo stattzufinden scheint, während der große Korinthenkacker-Mob sich über den „Neuland“-Begriff der Kanzlerin auslässt.

  23. Das analoges Kassetten-durch-die-Gegend-Tragen hat sich heute doch schon mal voll gelohnt. Die Sendung ist dadurch früher in der WDR-Mediathek gelandet als bei youtube.

  24. Die geringe Resonanz ist traurig, aber nicht unerwartet.
    Jedes Volk kriegt das Fernsehen, was es verdient.
    Während Amerikaner es mittlerweile gewohnt sind, sich ihre tagesaktuellen Informationen und Analysen zum politischen Geschehen aus Unterhaltungssendungen zu holen, will der Deutsche seine strikte Trennung zwischen U und E nicht aufgeben.
    Hat vielleicht etwas mit den beiden Gehirnhälften zu tun, eine kulturell verankerte Lobotomie oder so.

  25. @ H.M.Voynich (#33)

    Ihrer Analyse stimme ich nicht zu. Gerne lasse ich mit unterhaltsam Informieren. Das Problem ist nicht das deutsche Publikum sondern die Qualität der deutschen Sendungen. Würde eine Show wie bspw. „Real Time with Bill Maher“ im deutschen in ähnlicher Qualität und mit einer ähnlich guter Besetzung produziert, wäre diese bestimmt ein großer Erfolg. Aber „Tagesschaum“ fesselt mich leider in keinster Weise.

  26. @34

    Wollt ich gerade mal antesten und dann das:
    „To access HBO GO℠, you must reside within the fifty states of the United States of America.“

    Was für elendige Douchebags… – kein Wunder, dass sich jeder über inoffizielle Kanäle bedient.

  27. Als Küppersbusch seinerzeit von der Bildfläche verschwand, hat man ihn mit seiner Mischung aus öde und dröge überhaupt nicht vermißt.
    Habe mich auf Empfehlung durch die Folge 6 gequält und das reicht.
    Ganz furchtbar langweilig.
    Dem zuständigen Redakteur gehören die Eier geschliffen für diese Verschwendung von Gebühren.

  28. „Quelle: YouTube“ ist übrigens ein absolutes No-Go.
    In Zukunft dann „Quelle: Fernsehen“, dann klappt’s auch mit dem Urheberrecht.

  29. @Kay Macke (#35)

    Es gibt die komplette Show als Audio-Podcast. Das Segment „Overtime“ (Zuschauerfragen werden von den Gästen beantwortet) kann man sich auf dem YouTube-Kanal anschauen.

  30. Ich habe an einigen Stellen geschmunzelt. Danke dafür!

    @33H.M.Voynich
    „Hat vielleicht etwas mit den beiden Gehirnhälften zu tun, eine kulturell verankerte Lobotomie oder so.“

    Das ist vermutlich `ne heiße Spur. Wobei ich zwischendrin mal an „Sichtbehinderung“ durch irgendwelche frei herumhängenden Hirnlappen dachte.
    Eigentlich favorisiere ich jedoch als alseits anerkannte Erkenntnisbremse bekanntermaßen das „lymbische System“.

    Hier nochmal das [url=http://meykosoft.jimdo.com/anderes/visual-illusion/]Testbild[/url]

  31. Wenn die Resonanz auf „Tagesschaum“ wirklich so gering ist (und bleibt), dann hoffe ich, dass die Macher das nicht als Scheitern verbuchen. Small is beautiful.

  32. Ich bin 30 und Fan von Daily Show und Colbert Report. Küppersbuchs Wochenschau in der taz find ich meistens lustig. Die Idee mit der Sendung als Countdown bis zur Bundestagswahl fand ich auch gut, also hab ich die ersten Folgen bei youtube geschaut.
    …in ein paar Wochen vielleicht wieder. Vorerst hab ich nicht das Gefühl, dass sich die Sendung an mich richtet.
    Einige Kritikpunkte:
    – Ich fänds besser wenn der Moderator etwas ernster bleibt, beim Vortrag, wie ein Nachrichtensprecher halt, dann zünden die Gags vielleicht eher, auf Dauer wirkt das sonst zu selbstgefällig, da kann ich gleich Kabarett gucken.
    – Das Studio auf schäbig machen ist sowas von Neunziger…Warum kein Greenscreen?
    – Der Gag mit der Milchtüte… ich versteh´s nicht. Muss man dafür gedient haben?

  33. Man merkt es ja hier an den Kommentaren und an der geringen Resonanz: Das ist eine Sendung, die nicht genau weiß, wen sie eigentlich ansprechen soll/möchte/will. Ich habe eine Folge gesehen und sie schlichtweg nicht verstanden. Weil ich nicht wusste, was man eigentlich von mir als Zuschauer wollte. Sollte ich das komisch, unterhaltsam, sarkastisch, ironisch, ernst, bitter oder wasauchimmer finden? Ich hab einfach nicht gerafft, was das für ein Format sein soll. Das liegt nicht zuletzt an Küppersbusch, der mit seiner drögen Art irgendwie jeden halbwegs okayen Gag kaputt macht. Vielleicht ist das einfach nur nicht mein Humor, aber angesichts der Kommentare hier fürchte ich, dass ich nicht allein auf weiter Flur stehe, sondern es vielen so geht. Etwas mehr humoristischer Konsens, etwas mehr „wissen wollen, was man will“ und die Quoten wären besser. ;-)

  34. @44
    Keine Bange – selbst bei niedrigsten Quoten wird sich das Format noch ewig halten. Warum? Mangels intelligenter Alternativen. Erst heute(?) wurde die ProSiebenSat1-„Antwort“ auf RTL bekanntgegeben:
    aus der „Anstalt“ steigen die Hauptakteure aus, ab Herbst gibt massives Dauerklopfen auf’s Gehirn mit „Traumpaar“-Pocher-Cindy im Container, Bully-spielt-Bully-Sitcoms, Gose*kannmirdennamennichtmerken*-Facebook-Bashing usw. usf.
    Im Wortlaut unserer österreichischen Nachbarn, die etwas ensetzt auf die Entwicklungen hierzulande mitverfolgen: „[…] Und mit Cindy von Marzan, Gottschalk, Pocher, Kerkeling, Raab und Harald Schmidt muss man schon von „Hirnfreie Zone zwischen Flensburg und Mittenwald“ sprechen.[…]. “
    Also keine Angst, da ist der Küppersbusch in Sachen Anspruch- trotz aller Kritik von wegen Drögigkeit oder Bestatterhabitus – zugegebenermaßen fast außer Konkurrenz. Viellicht noch a bissi die „Heuteshow“ und das ist ja noch der Ex-Partner vom Boning, Diettrich, soll ganz gut sein…aber mir zu früh wegen Frühstücksfernsehen und so…

  35. Offenbar bin ich eine kleine radikale Minderheit – oder die heutigen Rezeptionsgewohnheiten vertragen kein ambitioniertes Sprechtheater mehr. Bei „Habe nun, ach …“ wird auf dem Sofa abgeschaltet – und erst beim Pudels Kern wieder aufgewacht?! Dazwischen sind aber jede Menge diabolischer Stachelbeeren durch die Luft geflogen. Dann, zum Teufel, gewöhnt Euch, liebe Mitforisten, wieder daran – das Genörgel geht mir auf den Senkel. Nichts anderes als das, was Onkel Fred da abläßt, habe ich erwartet – und die 11 Minuten + Kartoffelstückchen darf sich der erwartungsvolle TV-Konsument doch wohl konzentrieren. „We are very amused“ – schließlich sind wir nicht bei Queen Victoria, sondern auf der Zeche Alter Friedrich, mit dem Unterschied, daß es vor der Hacke nicht dunkel wird, sondern erhellend.

  36. kaymacke:
    „selbst bei niedrigsten Quoten wird sich das Format noch ewig halten.“

    Bei Youtube ja. Ich fürchte nur, für den WDR ist es „ewig“ kein Maßstab, dass bei anderen Sendern wenig Besseres läuft.

  37. @theo
    Was denn, ich wusste gar nicht dass der WDR auf Quoten achten muss? Die haben doch Geld wie Heu, s. GEZ. Und können im Grunde tun und lassen was sie wollen.

  38. @50 Die Ambivalenz in Person – das kommt davon, wenn einer mit dem Namen einer Ur-Schalker Herdfabrik Herzensfabrikant für Schwarz-Gelb Lüdenscheid-Nord ist.

  39. @51
    Friedrich Küppersbusch kann ja nicht gemeint sein-Fred ist die Kurzform von Manfred, Fritz die von Friedrich!

  40. @52 Na gut – dann eben die Hampivalenz in Person. Über dem göttlichen Zappelphilipp, der FKs Charakterkopf trägt, steht „Onkel Fred“. Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Moderator und einer Horrorlatexmaske „Onkel Fred“ ist unübersehbar. Der wiederum scheint Uncle Freddy nachempfunden zu sein – was auf Freddy Kruger, ElmStreet führt. Noch irgendwelche abartigen Assoziationen gefällig? Fred und Fried sind namenphilologisch nicht auseinander – man sehe bei den Krupps aus Essen: Alfried = Alfred.

  41. Ein Grund fällt mir sofort ein, weswegen die Sendung im Netz nicht soviel Resonanz findet: Die ARD-Mediathek. Ich finde in diesem Wust von verschiedenen Sendeanstalten und Dossiers eigentlich nie was Interessantes. Es ist ja nicht so, daß man immer genau weiß, was man eigentlich schauen will, wenn man sich mal auf die ARD Homepage verirrt. Da muß der Webauftritt immer auch als „Programmzeitschrift“ herhalten, dafür taugt die Seite aber nicht.
    Aber auch wenn man mal explizit nach etwas sucht und sogar findet: Die ARD-Verantwortlichen habe die impertinente Neigung Sendungen in ihre einzlenen Beiträge zu zerhackstückeln und einzeln in die Mediathek zu packen. Wird sicher seinen Grund haben, ich bevorzuge aber ganze Sendungen mit An- und Abspann, wenn mal ein Beitrag dabei ist, der mich ums Verrecken nicht interessiert: Man kann ja weiterspulen.
    Sicher hat das „Chaos“ auf der ARD-Seite auch mit der Fülle an verschiedenen lokalen Sendeanstalten zu tun aber: Mein Güte, das ZDF hat auch eine Reihe von Spartenkanälen. Diese werden alle gleichbereichtig in der Mediathek aufgeführt, mit einem Screenshot und einem kurzen Infotext versehen. Klickt man da auf „Sendung verpaßt“ sieht man tatsächlich, was alles gelaufen ist, egal auf welchem Spartenkanal. Da stößt man viel eher mal auf Sendungen und Formate, nach denen man zwar nicht explizit gesucht hat, die man sich dann aber dennoch anschaut.

    Also, wenn Du gerade bei der ARD bzw. dem WDR bist: Sag´ den Jungs und Mädels mal, sie sollen ihre Webauftritt entrümpeln und Userfreundlicher machen.

  42. In diesem Sinne: ein Hoch auf die fleißigen Studentinnen und Studenten, die sich in den Videoarchiven der Öffentlich Rechtlichen die Sohlen wachsig laufen und so den Redakteurinnen und Redakteuren jeden Wunsch vom Bestellschein ablesen können. :)

  43. @51: „Schwarz-Gelb Lüdenscheid-Nord“? Getz sach nich, hier sin Fans von Blau-Weiß Herne-West unterwechs…

  44. Noch so ein paar flüchtige Gedanken, da ich vorhin auf Bildblog den schönen Vortrag von Bob Mankoff gefunden habe (danke dafür, Herr Niggemeier und Herr Grob!), indem erläutert wird, wie guter Humor mit dem „Erwartbaren“ spielt – denn genau da liegt für mich der Unterschied zwischen dem gar-nicht-mal-so-lustigen-aber-für-unsere-Verhältnisse-revolutionären „Tatortreiniger“ und Sendungen wie „Lerchenberg“.

    Da die Öffentlich-Rechtlichen nichts wirklich eigenes auf die Reihe zu bekommen scheinen, wäre es doch nur naheliegend, die vorhandenen, beim Zuschauer fest im Gehirn eingebrannten Schemata (ZDF-Krimi, Rosamunde Pilcher) aufzubrechen (was der „Tatortreiniger“ ja schon, wenn auch nur ziemlich vorsichtig tut!).

    Warum nicht mal eine Pseudo-Rosamundepilcherschnulze, in der plötzlich Zombies auftauchen, alle Männer essen und mit deren Oldtimer durch die Gegend fahren (für sowas kam man 80 Jahre ohne teure CGI aus, aber selbst die wird immer billiger)?

    Warum sind Krimis wie „Stolberg“ oder der „Kriminalist“ so schrecklich steril und gleichzeitig so absurd? Das liegt für mich selten an den schauspielerischen Leistungen, sondern eher daran, dass die Besetzung und die Rollenverteilung so schrecklich dumm und stereotyp ist (wenn z.B. die Affäre mit des Kriminalisten mit der 60-Jährigen Direktorin des Samuraischwert-Museums angedeutet wird…herrje, welches kranke Hirn hat sich das bloß ausgedacht). Starke Frauen? Immer nur die Vorgesetzten. Migranten/andere Minderheiten? Immer unter sich und das einzige Hauptthema.

    Warum, warum nur hat Peer Schader noch nichts zu „Flemming“ geschrieben, dieser stupiden, nervtötenden, unverständigen Kopie von „Luther“..? “
    („Hallo, willkommen zu einer weiteren Ausgabe von meiner Sendung, ‚Geheimnisse der Psyche‘ mit Vince Flemming! Unser erster Anrufer ist der Hackfleischmann vom Domian! „)

    Verdammt, warum gibt es nicht längst einen Film im Stil von „Undercover-Boss“/“Soylent Green“ – mit Thomas Gottschalk (immerhin hat man sich sowas mal beim Millionenspiel getraut…), der undercover in einer Gummibärchenfabrik arbeitet und dann feststellt, dass diese aus Menschen gemacht sind? Alles natürlich ganz hitchcockmäßig und unangekündigt.

  45. @53
    Soll jetzt ein Halbwissen das andere rechtfertigen?
    Alfred kommt von Alfrad, also Naturgeist und Ratgeber. Alfried kommt von Adalfried, also edel+Friede oder Aldfried, also erfahren und Friede.

  46. der monolog über das sogenannte geistige eigentum, frecherweise vermischt mit dem recht auf privatssphäre, beides angeblich bedroht durch die piraten ( http://www.tagesschaum.tv/sendung-vom-2-juli-2013/ ), war jetzt aber schon recht ärgerlich. merkwürdig für eine sendung, an der auch stefan niggemeier beteiligt ist, der diese art der propaganda in diesem blog ja mehrmals schon gekonnt auseinandergenommen hat.

    abgesehen davon, ist es doch immerwieder erschreckend, dass sich immerwieder auch menschen in dieser richtung äussern, von denen man sonst eigentlich mehr scharfsinn gewohnt ist. herrn küppersbusch schätze ich ja sehr für seine messerscharfen pointen; umso unverständlicher dieser platte und ganz offensichtlich herbeigequälte zusammenhang zwischen vermeintlich geforderter enteignung von autoren und dem schutz der privatssphäre im netz , der in dieser spitze gegen die piraten gezogen wurde.

  47. Dabei ist es doch nach wie vor immer noch so einfach, wenn man sich nur die zwei Ergänzungen von Wau Holland zur Hackerethik von Steven Levy zu Gemüte führt:
    „Mülle nicht in den Daten anderer Leute.“
    „Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.“

    Und da kommt der Küppersbusch im Jahre 2013 allen Ernstes mit dem artifiziellen Industrie-Kampfbegriff „Geistiges Eigentum“ an, spricht von „Raubkopierern“ und behauptet gar, daß die Piraten nix machen würden zum Thema.

    Daniel Schwerd hat ’ne nette Liste für die versagende vierte Gewalt zusammengestellt, da müßte der Küppersbusch bzw. seine Redaktion nur mal reinschauen. Gut, das will er nicht, weil er lieber seine Pfründe verteidigt und den Zuschauer im Stile des Handelsblatt verblödet.

    Besonders unverschämt war nun, daß Küppersbusch ein Plakat als „süß“ bezeichnet hat, das lange VOR der Enthüllung des Prism-Skandals erstellt wurde. Die aktuellen hat er offensichtlich nicht gefunden.

    tagesschaum fehlt entweder die journalistische Ethik oder die redaktionellen Mittel. SO kann man drauf verzichten.

  48. „Tut mir leid Leute, aber Küppersbusch hat bei den Piraten genau ins Schwarze getroffen. Gäbe es da nicht Markus Kompa hätte ich euch glatt schon für tot erklärt.“

    Nein, das war journalistisches Vollversagen. Gerade Markus Kompa führt Küppersbusch durch die Abmahnung des GCHQ wegen Urheberrechtsverletzung ja ad absurdum.

    Den Einwurf mit den Plakaten hast Du wohl falsch verstanden. Die gehören nun mal zum Wahlkampf, insbesondere auf der Straße, um das träge, vergreisende Volk zu erreichen. Das ist bei einem Volk, das gerade erfahren hat, daß es totalüberwacht wird und trotzdem zu 40% schwarz wählen will, keine leichte Aufgabe.

    Man kann nur drauf warten, daß die Wähler der alten „Volksparteien“, die den Verfassungsbruch der Dienste toleriert haben, aussterben. Mit Argumenten kommt man da wohl nicht mehr ran, die sind für Piraten und andere Menschen, die bei Verstand sind, offensichtlich verloren.

    Man kann den Piraten vieles vorwerfen, ich tue das selbst regelmäßig, allerdings sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren, daß sich da tausende von Menschen wie Du und ich ehrenamtlich politisch engagieren. Die haben keinen Riesen-Etat, mit dem sie Lobby-Arbeit betreiben können. Ab und zu könnte man auch mal ein wenig Wertschätzung zeigen.

    Wenn Piraten zur Prism-PK laden und die Presse nicht hinkommt, macht mich das sprachlos. Daß Küppersbusch draufhaut und die Wahrheit verdreht, entsetzt mich.

    Bei Domscheit-Berg stimme ich Dir im übrigen zu.

    Wurde Dein Beitrag wegen des ausgetauschten Buchstabens gelöscht? Mannomann…

  49. „Den Einwurf mit den Plakaten hast Du wohl falsch verstanden. Die gehören nun mal zum Wahlkampf, insbesondere auf der Straße, um das träge, vergreisende Volk zu erreichen. “

    In München warben die Piraten in den letzten Monaten mit der Legalisierung von Drogen, Altersarmut (mit dem epischen Slogan „Geht die Rente über Bord?“) und Hunden:
    http://muenchen.piratenpartei.de/munchner-piraten-rufen-zur-hundedemo-auf/ (mit kaputtem Zertifikat)

    Tut mir leid, aber das ist einfach traurig. Die Idee junge, hippe Leute würden sich schon irgendwo im Internet informieren, dass man neben Kiffen und Leinenzwang noch andere Positionen hat, dürfte sich als Trugschluss herausstellen.

  50. @66, Uli:
    Was ist falsch daran, sich für Legalisierung von Drogen, gegen Altersarmut und der Deutschen (zweit)liebstes Haustier einzusetzen?
    Es mag Dich überraschen, aber die Piraten sind keine Ein-Thema-Partei. Schrecklich, daß sich ein Kreisverband auch um Kreispolitik kümmert.

    Eine Ebene höher verlinkt sieht man die Breite des Angebots. Da gehen 20 Piraten für Snowden demonstrieren, juckt Dich aber nicht. Wie soll man Dich erreichen? Du blockierst doch eh, egal, was man Dir für Themen bietet.

    Warum ausgerechnet „junge, hippe Leute“ Probleme haben sollten, sich im Neuland über Piraten zu informieren, erschließt sich mir nicht. Ich schaffe das ja auch und ich bin weder jung noch hipp.

    Die Hipster, die das nicht schaffen, haben sicherlich kürzlich Markus Lanz gesehen. Selbst DER hat den Menschen Piraten ans Herz gelegt, ohne sich dabei einen Zacken aus der Krone zu brechen.

  51. Ich finde man sollte erstmal ein Thema auf die Kette bekommen, bevor man sich um weitere Themen bemüht, wo die Wähler den Piraten noch weniger Kompetenz zutrauen.

    Der Snowden Flashmob ist ein gutes Beispiel, das der hier Asyl bekommt ist eine vollkommen utopische Forderung. Wir sollten uns bemühen Konsequenzen aus dem ganzen NSA Skandal zu ziehen, anstatt ständig über einen US Amerikaner zu sprechen und uns lustige Masken aufzuziehen.

    Warum fordert man nicht beispielsweise eine Ende zu Ende Verschlüsselung für De-Mail, um verschlüsselte E-Mails endlich salonfähig zu machen?
    https://wiki.piratenpartei.de/De-Mail
    „Die Piratenpartei hat derzeit noch keine offizielle Position zur De-Mail.“
    Tja, was soll man dazu sagen? Vielleicht bin ich einfach zu blöd die Bemühungen der Piratenpartei im Bereich Netzpolitik zu sehen, aber anscheinend bin ich nicht der einzige Doofe.

  52. Ach, ihr Piraten seid einfach goldig.

    Niggemeier hat erst ein paar Tage vorher beklagt, daß es im Netz keine erkennbare Reaktionen auf die Sendung gibt. Dann macht Küppersbusch eine Bemerkung mit zwei verkürzten Themen, die von den von euch belächelten Mitmenschen im Neuland aber vielfach so gesehen wird, und schon schreckt der Fliegenhaufen auf.

    Kommt denn keiner auf die simple Idee, daß ihr da bewußt provoziert werden solltet?

  53. @68:
    Utopisch ist da gar nix, unser Rechtsstaat ist glücklicherweise noch nicht am Ende. Zeugenschutz und fertig.

    De-Mail interessiert mich nicht wirklich. Abschließende Meinung? Schwierig. Die Post ist kürzlich abgesprungen. Richtig, das waren die mit der „lebenslangen“ E-Mail-Adresse.

    Keine Ahnung, was Du in Deiner Freizeit tust, aber Piraten tragen keine Masken. Das sind die von Anonymous.

    @69:
    Nein, auf die Idee bin ich tatsächlich nicht gekommen, dafür war der persönliche Rachefeldzug zu plump. Das, was da provoziert, ist nicht der Beitrag, sondern die Dreistigkeit, so einen schlecht recherchierten Beitrag als Journalismus zu verkaufen. Das beschädigt, zumindest in meinen Augen, die Reputation von Küppersbusch.

    RTs und Favs sind keine Selbstläufer.

  54. @Jeff: Den Selbstanspruch der Sendung hast du gelesen und(?) verstanden?

    Es geht um Meinungen, nicht um ausgewogenen Journalismus. Der findet an anderen Orten zur Genüge statt.
    Und dann muß es auch mal weh tun dürfen und ihr müßt es aushalten, wenn jemand mal nicht der Meinung der ach so tollen Piraten ist. Geht den anderen Parteien schließlich auch nicht anders.

    Und nochmal: Küppersbuschs nur leicht gewagten Zusammenhang kann man durchaus herstellen wenn man sich die Äußerungen Eures Vereins antut. Er wollte Euch provozieren und ihr laßt das auch einfach mit Euch machen, wie die echauvierten Kommentare hier und unter den Videos auf den diversen Plattformen zeigen. Seine Rechnung ist aufgegagen. Die Sendung hat im Netz Aufmerksamkeit, egal welche.

  55. @69 + @71
    für provokation als selbstzweck halte ich herrn küppersbusch nach wie vor, trotz des einen beitrages, für zu intelligent. die sendung reflektiert m.e. nicht irgendeine haltung, die auf teufel komm raus anstoss generieren soll. falls ich da falsch liegen sollte, würde ich herrn niggemeier um aufklärung bitten.

  56. …gleiches gilt auch für den fall, dass ich einfach die ironie nicht verstanden haben sollte und meine aufregung somit umsonst gewesen wär. das wäre übrigens meine lieblingsoption.

  57. @Hausherr: Laß das mit der Aufklärung lieber noch eine Weile.

    Hätte wirklich nicht gedacht, daß der alte Mann die Spaßpartei so einfach am Nasenring durch die Kommentarspalten-Arena führen kann, nachdem die Sendung doch immer noch ihre Anfangsschwierigkeiten hat, weil ihr eigentliches Thema nicht so recht in Gang kommen will. Momentan hat das Ganze jedenfalls seinen eigenen Unterhaltungswert.

  58. „RTs und Favs sind keine Selbstläufer.“
    Hrhr die Internetversteher drohen mit Liebesentzug, hoffentlich zieht da kein Scheißesturm auf.

  59. @74

    auch auf die gefahr hin, dir den unterhaltungswert zu schmälern: ich gehöre zu keiner partei. es ging mir auch nicht vornehmlich um die piraten.

  60. @71:
    „Es geht um Meinungen, nicht um ausgewogenen Journalismus.“

    Küppersbuschs Meinung zu Piraten ist mir wumpe. Ich bin nicht mal Pirat. Mich stört das Desinteresse, das er bei DIESEM Thema auf dem Weg zur Meinungsbildung gezeigt hat.

    Er sollte sich vielleicht an die Richtlinien halten, die er von kommentierenden Zuschauern erwartet:
    „Grundsätzlich nicht erlaubt sind:

    Fragwürdige Tatsachenbehauptungen und Unterstellungen.“

    „Seine Rechnung ist aufgegagen. Die Sendung hat im Netz Aufmerksamkeit, egal welche.“

    Durch DIESES Thema? Ich sehe nicht, was sich da geändert haben soll. Die Aufmerksamkeit auf Twitter ist übersichtlich, um es freundlich auszudrücken. Viel mehr als ’ne handvoll #Piraten-Kommentare @tagesschaum_wdr gab’s nicht.

    Aber wer weiß. Wenn Küppersbusch seine Informationsresiszenz zum Thema Piraten kultiviert, geht’s irgendwann als Satire durch.

  61. @ 74 BlueKO
    copy, paste and outing:
    „auf die gefahr hin, dir den unterhaltungswert noch weiter zu schmälern: auch ich gehöre zu keiner partei und auch mir ging es nicht vornehmlich um die piraten…“
    ;-)

  62. „Das sollte doch provozieren“ erscheint mir wie der Bruder von „War doch nicht ernst, verstehst Du keinen Spaß/Ironie?“

  63. […] Küppersbusch bei tagesschaum wieder in glänzender, rhetorischer Wortspielform und scheint eine gute Redaktion im Rücken zu haben. Ich hab mir bisher fast alle Folgen angeschaut und empfehle das hiermit. Ebenfalls empfohlen sei […]

  64. Ich liebe diese Sendung und könnte sehr gut damit leben, wenn die Wahl um einige Wochen nach hinten verlegt werden würde, wenn da nicht diese sehr, sehr gefährlich Frau M. wäre, die …

    Alles Liebe
    Anna

  65. Sag mal Stefan, ist die Folge 3 noch anderweitig verfügbar? Wird als „Privat“ angezeigt, bzw. eben nicht gezeigt..

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