Über Kai Diekmann

Kai Diekmann, der von Fachmedien seit einiger Zeit als lustiger, selbstironischer und eloquenter Mensch mit Bart behandelte Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, hat mit einer Wortmeldung auf Twitter auf meinen Spott über die Ukraine-Berichterstattung seiner Zeitung reagiert:

38 Replies to “Über Kai Diekmann”

  1. „10 Twitter-Accounts“ denen Sie folgen sollten: 1. @ronzheimer“ *prust*

    Gibt ronzi der Ukraine demnächst die Krim zurück? ;-)

  2. @3 Nein, sein Besuch war schon länger gebucht. Er wollte ursprünglich eine Fotostrecke für die neue „Und so ein korrupter Pleiteostblockstaat wie die Ukraine soll in die EU?!“-Kampagne der BILD schießen.

  3. Wie war das noch? „Antwortet der König mit Spott auf deine Antworten, kannst du sicher sein einen Nerv getroffen zu haben.“

  4. Wie? Kai Diekmann lässt einen Pups und Meedia hat noch nicht drüber berichtet?
    Karfreitag hat doch was Gutes.

  5. Kannst Du nicht mal einen Artikel über Diekmann und seine vermeintliche Transformation schreiben? Wäre wahrscheinlich gleichzeitig die Geschichte des Aufstiegs und Falls des Vollbarts…

  6. Naja gut, Eunuch versteht man jetzt nicht auf ersten Zugriff. Aber Sesselpupser hat schon seine Berechtigung. Egal, was man von der ronzheimer-Berichterstattung hält: Ein niggi würde sich nie live in einen Krisenherd wagen, da ist die live-Berichterstattung vom ESC das Höchste der Gefühle, was „embedded journalism“ angeht. Das ist ja auch jedem selbst überlassen. Aber dann riecht jedes Lustigmachen über andere, die das – wie kompetent auch immer – dann letztlich doch tun, nach dummdreister Feigheit.

  7. Hätten Bulo und Meedia wohl überhaupt noch Traffic, wenn sie keinen Diekmann-Content mehr produzieren, damit Kai ihn retweetet? Andererseits werden Bartanspielungen natürlich mit jedem weiteren Mal noch unendlich viel witziger.

  8. Diese ganze durchgegeelte, arrogante, von der Großwirtschaft finanzierte, Mischpoke von Draxler bis Diekmann…
    Es ist so simpel durchsichtig…..aber will man der Hydra einen Kopf abschlagen?
    Trotzdem: WEITER SO!

  9. @OJ: Abgesehen davon, dass Ronzheimer und SN unterschiedliche Jobs haben, geht deine Kritik inmho daneben.
    Erstens finde ich nicht, dass embedded journalism das Ideal für Berichterstattung sein sollte, egal ob von der Fußball WM oder in einem Krisengebiet. Gerade bei Ronzheimer ging das, soweit ichs über Twitter mitbekommen habe, schon in der heißen Euromaidan Phase schief, als er wie der Rockzipfel Klitschkos wirkte.
    Und zweitens hat SN (man korrigiere mich bitte, falls ich den Spott missverstanden haben sollte) nicht direkt Ronzheimer angegriffen, sondern die peinliche Eigenwerbung von Bild, die einen Ukraine-Neuling zum wichtigsten Insider dieses verworrenen Konflikts erklärt.

  10. Die Meinungsführer werden offenbar ein bisschen dünnhäutig, dass ihr Publikum ihnen zunehmend nicht mehr zuhört. Oder, wie Gabriele Krone-Schmalz es sagt: Kollegen ob ihrer antirussischen Neigungen zu kritisieren, wird zu professionellem Selbstmord. Suicide by Diekmann, sozusagen.

  11. Wäre es nicht mal an der Zeit für eine grundsätzliche Betrachtung der Ukraine-Berichterstattung aller großen Medien (die sich ja so ziemlich gleicht), und der merkwrdigen Diskrepanz zur Ansicht der kommentierenden Leser? Vgl. auch Krone-Schmalz-Interview dazu (NDR Zapp). Die Frequenz, in der einem da täglich aufs Neue die Perspektive des State Department und der EU-Außenpolitikrepräsentanten per Meinungsartikel nahegebracht wird, ist ja schon atemberaubend, wie auch die spärlichen Stimmen von Journalisten, die diese verdrehte und enseitige Sichtweise dann mal NICHT 1:1 übernehmen und so etwas wie Widerspruch und Diskurs wagen. Mittlerweile findet man die ja eher noch in der FAZ als etwa in der taz, die hier ganz vorne stramm prowestlich voranmarschiert und den „Anti-Terror-Einsatz“ der fragwürdigen Kiewer „Regierung“ sehr wohlwollend begleitet. Das alles ist ja schon ein Phänomen und auch sehr unterhaltsam. Ich habe, glaube ich, noch nie so viele Leserkommentare bei FAZ, taz, Spon oder ARD gelesen wie derzeit – schon allein, um zu erfahren, was denn im darüberstehenden Artikel wieder mal alles „weggelassen“ wurde. Innerhalb der größeren Diskussion „Medienwandel durch Internet“ ist das ja ein Waterloo für den deutschen Journalismus insgesamt, wie er hier erst alle eigenen journalistischen Standards fallenlässt (HJ Friedrichs: „Ein guter Journalist macht sich nie mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer guten“), und dadurch dann mal eben seiner Deutungshoheit und Glaubwürdigkeit als Erklärbär der Nation verlustig geht. Selber schuld – „Qualitätsjournalismus“ geht ja auch anders.

  12. Wenn der Chefdemagoge der gedruckten Goebbelsschnauze sich auf Deine-Mudda-Duktus für Welt-Leser (herab) bewegt, kann ein Journalist eine Reaktion durchaus als Kompliment werten. Getroffene Hunde, und so…

  13. @jj preston

    Warum denkst du denn, veröffentlicht SN diesen Tweet hier so stolz?

    In jeder Hinsicht Gratulation an Stefan, da war wohl jemand bis aufs Blut gereizt und hat die Maske fallen lassen.

  14. Sollte man sich Gedanken machen, wenn man von einem dauerbetrunkenen Rüpel mit Geltungsbedürfnis abgeblökt wird? Ich denke nein.
    Der Alki am Wasserhäuschen der jeden beschimpft der vorbeikommt wird ja auch ignoriert

  15. Kann mir jemand erklären wieso KD „Eunuch“ schreibt? Ich verstehe das nicht mal ansatzweise.

  16. @ OJ: Ein Reporter vor Ort stellt noch lange keine gute Berichterstattung sicher (vor allem dann nicht, wenn er Ronzheimer heißt, aber das ist ein anderes Thema). Die Frage ist doch: spricht der Ronzheimer überhaupt Russisch oder Ukrainisch? Und wenn nicht – kann er wenigstens kyrillische Schrift lesen und sich vielleicht durch Kenntnisse anderer slawischer Sprachen etwas herleiten? Wenn nicht nichts davon vorhanden ist – wie kann er überhaupt von dort berichten? Wie versteht er, was um ihn herum passiert? Kann er so nicht viel leichter für eine Seite instrumentalisiert werden?

  17. ronzheimer macht das sehr gut.
    bilds „8 fragen an den rechten sektor“ auf dem maidan waren exzellent (als video).
    der witzt daran is folgendert: rechtspopulist jürgen elsässer, der sich neustem als sprecher „der friedensbewegung“ geriert, schreibt seit neustem gegen faschisten an (die vom maidan), obwohl die typen eigentlich zur kernzielgruppe seines compact-magazins gehören. mit der ausnahme, dass sie was gegen putin und russen allgemein haben. da aber putin aus sicht elsässers der einzige ist, der momentan gegen die „neue-welt-ordner“, bestehend aus nato und eu, aufbegehrt, ist er gezwungen, die swoboda-leute nicht gut zu finde. dank der fragen von bild ist mir das klar geworden. also bitte in zukunft die springer-people nur dannn bashen, wenn sie es verdient haben.

  18. Eine Ergänzung noch: es ist natürlich bei jedem Korrespondenten problematisch, wenn er die Sprache des Landes nicht spricht, egal ob er nun für den Axel-Springer-Verlag oder die taz arbeitet.

  19. @Derwaechter: Vermutlich bezieht sich das auf den alten Spruch von wegen „sie wissen genau, wie man es machen muss, aber sie können es nicht“. (Und @10, OJ: das war das erste, was mir in diesem Kontext zu „Eunuch“ einfiel, soviel also dazu, dass man das nicht sofort verstünde…)

  20. In diesem Kommentar zeigt sich tatsächlich Humor, Selbstironie und Eloquenz in Reinstform. Respekt! Besser kann man diese Eigenschaften nicht ad absurdum führen…

  21. Diekmanns Tweet ist ein Fall für die Couch. Vermutlich fühlt er sich in seiner Männlichkeit bedroht.

  22. Eunuch? Warum denkt Diekmann über Ihre Genitalien nach (und wünschte sich dabei offenbar, Sie hätten keine)? Wird es nun zum Penisvergleich kommen? Oder ist das, was zwischen Ihnen läuft, bereits so einer, nur halt symbolisch?

  23. @Flügelschlag: den Eunuchen verstehe ich so:
    Eunuch = keine Eier in der Hose
    SN -> nicht vor Ort = auch keine Eier in der Hose
    Also SN = Eunuch
    So gesehen wären dann zwar >99% aller Journalisten Eunuchen (KD ebenfalls oder wo treibt der sich rum?), aber hey, Bild und Logik und so…

  24. Diekmann schaut inzwischen selbst so aus, wie das seit Jahren von der Bild-Zeitung gepflegte Hetz- und Feindbild. Nur ist er wohl eher sowas wie der Che Guevara für Konservative.

    Aktuelles Bild vom schrecklichen Bild-Mann hier im TAZ-Interview:
    http://www.taz.de/!136937/

  25. „Wenn Leute, von denen du weißt, die finden dich scheiße, wenn du die auf dich bringst, das macht einen manchmal glücklich. Gewisse Menschen kannst du nicht ändern. Es gibt immer einen großen Teil an Arschlöchern, die auch keine guten Menschen sind […] und dazu gehören für mich auch so Boulevard-Typen.“

    Olli Schulz im Gespräch mit Katrin Bauerfeind.
    http://www.youtube.com/watch?v=G33PMwwb3zI

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