40 Replies to “Programmhinweis (47)”

  1. Kann mir mal einer das Plakat erklären? Ganz normales Frankfurter Strassenbild, fehlt nur noch ein bärtiger Koranverteiler.

  2. zu Prüfer:
    Ja, Sie sagen es doch selbst. Eine normale Straßenszene, hier mit den üblichen, meist nicht genau abwägbaren Reaktionen auf zwei Männer, die nicht nur „in ihren eigenen vier Wänden“ schwul sind, sondern das auch in der Öffentlichkeit zeigen. Darum geht es ja offenbar u.a. bei der Frage der „Toleranz“.
    Oder habe ich Ihre Frage irgendwie nicht verstanden?

  3. Ich habe nichts gegen Schwule, aber…

    Peter Altmeier scharf finden, das geht nun wirklich nicht! ;-)

  4. @3 und 4:
    Ich habe keine Ahnung über das aktuelle Straßenbild in Frankfurt oder Köln. Sollten Sie Recht haben, haben beide Städte wohl noch einen langen Weg vor sich. Ich sehe in dem Plakat ein kuschelndes Paar zweier Männer, denen von Ihrer Umwelt Verachtung und Mißbilligung entgegen schlägt. Das heterosexuelle Paar im Glanze seiner erfolgreichen, gottgewollten Vermehrung schaut empört zurück (zumindest sie), er verhält sich nach dem Motto: „Komm weiter, sieh nicht hin, was wir nicht sehen, das gibt es auch nicht.“
    Der Jugendliche spuckt aus (man könnte fast meinen, er spuckt das Paar an). Selbst der kleine Hund pisst sie an, um die Botschaft noch mal zugespitzt zu unterstreichen.
    Die einzig versöhnliche Botschaft:
    Die beiden sind derart mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Ablehnung durch ihr Umfeld gar nicht bemerken.
    Interpretieren Sie das anders?
    Oder sehen sie in Köln oder Frankfurt wirklich derartige Reaktionen?

  5. Dann hab ichs doch verstanden. Ich kann aber beruhigen, man(n) wird hier auch als Hetero bespuckt, angepinkelt und schepp angesehen. Einfach mal nur ein Baby oder Kleinkind anlächeln und Mutti dnekt schon an Kinderschänder. Ist aber hoffentlich nur in Hessen so.

  6. Ha ha, das Plakat gibt gut die Verkrampfung der »Heteros« in Reaktion auf ein schwules Paar wieder. Die Frau guckt, der Mann guckt nicht, der Rocker spuckt, und der Hund hebt sein Bein. Jedes einzelne Verhalten soweit normal, aber insgesamt ist es eine schlimme Verachtung und Missbilligung des schwulen Paars. Ich kann aber zumindest den Hund hier von bösen Absichten frei sprechen – der ist nämlich selbst schwul. Es gibt aber sicherlich auch spießige schwule Paare, die auf schreiende Kinder oder Rocker herabsehen oder junge verliebte »Heteros«, die sich über Schwule mit Kind aufregen. Das Plakat wirkt in der Auswahl seiner Feindbilder (spießiges Paar mit Kind, Rocker aus den 90ern) etwas altbacken und bieder. Wirkt auf mich, als wollte Ralf König angestrengt blöde Klischees vermeiden, was in einem ebensolchen resultiert hat.

    Schön, dass die Redner sich an der »Scham« abarbeiten, und gleich der zweite Kommentar anmahnt, man dürfe nicht »Homos« oder »Heteros« sagen, es sei denn man sei selbst einer. Hab ich noch nie gehört, hat für mich bislang auch überhaupt keinen negativen Klang? Oder war das wieder mal ein Witz, den ich nicht verstanden hab? Wieder ein Grund mehr, verkrampft zu sein… Kann mir jemand den Witz erklären, bitte?

  7. Also, ich will nicht „die Hete“ genannt werden! Nennt mich doch „der Heter“, wenn es unbedingt sein muss! *lol*

  8. Wäre ich aber Burkhard Müller-Ullrich würde ich kommentieren, wie sehr es mich aufregt, dass die geschlechtsreife Frau sich lüstern nach den beiden schwulen Männern umdreht, was nur eine der übelsten Männerphantasien – eine Frau, vier Männer und ein Hund – bedient. Von dem merkwürdigen Fetisch des Vierbeiners vorne rechts ganz zu schweigen.

  9. Und was ist mit dem Baby, dem Busch hinter dem Spucker und der Parkbank? Deren Rolle auf dem Bild wurde noch gar nicht analysiert. Wollt mir etwa erzählen, ein Busch ist nur ein Busch und eine Bank ist nur eine Bank? Immerhin erlaubt die Bank, dass das Pärchen auf ihr sitzen darf, spricht das nicht für Toleranz, ja sogar für Akzeptanz?

  10. in Frankfurt – zmindest im Zentrum und den angrenzenden Stadtteilen Nordend, Bornheim, Ostend, Sachsenhausen, Bahnhofsviertel, Bockenheim, Westend wird bestimmt im Alltag kein homosexuelles Paar abfällig beäugt oder angespuckt.
    Angepisst werden sie auf Wunsch manchmal ;-)

    In den nördlichen und westlichen Randstadtteilen Sossenheim, Sindlingen und so sieht das teilweise immer noch anders aus – leider.

    Die Frankfurter haben schon lange gelernt, dass Homosexualität normal ist. Die Zugezogenen und Zuziehenden und deren Nachwuchs müssen das immer wieder neu lernen.

    Die Homosexualität ist mittlerweile schon so normal, dass reine Gay-Lokale gar nicht mehr die Klientel haben, um zu überleben (Stichwort Pulse).
    Die „Homos“ gehen ja schon offen schwul/lesbisch in „Normale“ Lokale.

  11. Wenn man das Bild genau analysiert, merkt man dass das nicht Frankfurt darstellen soll.
    In Frankfurt haben öffentliche Mülltonnen keine gelben Müllsäcke.

    DAs muss woanders sein, wahrscheinlich Berlin (wegen dem Punker).

  12. Jetzt wollte ich schon fragen, ob man das Ganze dann irgendwo sehen/lesen/hören kann, habe dann aber doch noch den Hinweis auf der Website der Frankfurter Aidshilfe entdeckt, dass alle Reden dort veröffentlicht werden.
    Ich freu mich schon auf die Lektüre!

  13. Mich wundert, dass die Bank mit dem „Rücken“ zum Weg steht. Die Bank ist quasi „andersrum“. *lol*

    Außerdem schaut die Frau doch verächtlich auf das Smartphone des blonden Schwulen. Läuft da „Brokeback Mountain“?

  14. @7 belegt wiedermal die These, dass Zensoren und andere ‚Moralisten‘ immer das sehen, was sie sehen wollen und was in ihren Köpfen geprägt ist und vorgeht. Wie man hier feststellen kann, funktioniert’s auch andersrum: eine zuvor diskriminierte Minderheit kann genau so reagieren. Und tut’s: Alle Normalos sind schlimme Finger. Ob’s hilft?

  15. zu #9: „Kann mir jemand den Witz erklären, bitte?“
    Jetzt hatte ich doch extra schon ein Smiley hingemalt… Sollte heißen: Ist nicht ganz ernst gemeint. Ein „Witz“ im Sinne von „hat eine total lustige Pointe, die man erklären könnte“ ist’s aber eben auch nicht.
    Ein wenig erklären kann ich es trotzdem gerne: Ich finde es tatsächlich manchmal beleidigend, wenn jemand „Homos“ sagt. Aber eben nicht immer. Es kommt da ganz auf den sonstigen Tonfall und die Situation an.

  16. @ civichef, # 14

    Berlin kann es auch nicht sein. Auf dem Bild übergibt sich niemand. Und der Hund pinkelt, obwohl doch jeder weiß, dass in Berlin öffentliche Toiletten für Mensch und Tier mit einem weißen U auf dunkelblauem Hintergrund gekennzeichnet sind.

  17. Das Offensichtlichste bemerkt mal wieder keiner: Der angedeutete Bauchfrei-Look des Youngsters sowie die raushängende Zunge auf seinem T-Shirt stehen doch glasklar für seine verdrängten, aber machtvollen passiv-homoerotischen Vergewaltigungsphantasien, die er durch Bespucken (!) des insgeheim erträumten „Täters“ zu sublimieren versucht.

  18. @BlueKO: Der Teddybär ist pink, weil das Baby ein Mädchen ist.

    Man sollte diese ganzen Interpretationen mal an Ralf König schicken, mal sehen, ob alles stimmt!

  19. @Sven: Ich halte es gar nicht mal für ausgeschlossen, dass er sogar selbst so ein komisches Internet hat und das alles schon selber lesen kann. Da muss man gar nichts für ihn ausdrucken oder in separate Sprechblasen auf ein Stück Papier kritzeln. ;-)

  20. Ich stelle mal eine ganz gewagte These auf: Es spielt gar keine so große Rolle, in welcher Stadt sich die dargestellte Szene abspielt…

  21. @Stefan Pannor

    Was haben Sie denn andauernd mit Köln? Nehmen Sie das hier:

    „Nicht umsonst ist Köln Hochburg der Schwulen und Lesben in Deutschland. Denn die Kölner sind bodenständig, manchmal ein wenig direkt, kommunikativ, lebensbejahend und weltoffen. Dies äußert sich auch in Sprüchen, die immer wieder gerne angebracht werden: „Et hätt noch immer jot jejange“, ist einer davon oder „Jeder Jeck is anders“, der die sprichwörtliche Toleranz plakativ zum Ausdruck bringt.
    Jeder zehnte Einwohner Kölns ist dem eigenen Geschlecht zugewendet. Wie tief die Szene verwurzelt ist, zeigt sich auch in der enormen Dichte an schwul-lesbischen Lokalen. – von gemütlichen Cafés und Restaurants bis hin zu stylischen Bars und Clubs.“

    Na gut, diese Einschätzung stammt von KölnTourismus, deswegen muss sie aber nicht falsch sein!

  22. Vielleicht hat Ralf König sich sogar die künstlerische Freiheit genommen, die Mülleimereinlage gar nicht ihrer wirklichen Farbe darzustellen?

    Aber das hieße ja, dass er hier womöglich gar keine reale Szene darstellt, sondern sich das alles nur ausgedacht haben könnte! *schnappt nach Luft*

  23. @Olly:

    Sehe ich auch so. Wenn überhaupt, spielt es vielleicht eine Rolle in welcher Stadt sich diese Szene eher nicht abspielen könnte, weil sich das Paar auf der Bank das dort nicht trauen würde. Das wären dann vielleicht Stuttgart, Houston, Lyon, Warschau, Moskau. Dort könnte das Abhalten solch einer Veranstaltung auch eventuell bereits zu ernsthaften Aufwallungen des katholisch-evangelikal-orthodoxen Mobs führen.

    Die Reaktionen der anderen kann ich mir in Köln oder Frankfurt jedenfalls nicht vorstellen, abgesehen von ganz bestimmten Vierteln.

    Sie haben aber natürlich recht, dass das eigentlich völlig nebensächlich ist.

  24. Welt-Aids-Tag und es geht nur um homosexuelle, bzw. lt. dem Plakat um schwule? Entweder ich verstehe das Bild nicht, oder es ist extrem misslungen. Wieso die gleichsetzung von Aids und Homosexualität?

  25. @Tschimm: Sowas kann passieren, Anti-AIDS-Aktivisten sind und waren schon immer überwiegend homosexuelle Männer. So ganz passt es wirklich nicht zusammen, außerdem führt ja weniger Toleranz gegenüber Homosexuellen ja nicht zu mehr HIV-Infektionen.

  26. Auf den Link klicken macht schlau:

    Bei der traditionellen Veranstaltung zum Welt-AIDS-Tag in der Paulskirche thematisieren wir das gesellschaftliche Rollback: Neuer Rechtspopulismus in Europa, eine in manchen Bereichen spürbare Hinwendung zu traditionellen Moralvorstellungen bis in die Gesetzgebung – diese Entwicklung ist nicht ohne Auswirkung für die Arbeit der AIDS-Hilfe Frankfurt. AIDS-Prävention und Begleitung von HIV-Infizierten sind von gesellschaftlicher Offenheit abhängig. HIV-/AIDS-Betroffene bedürfen gesellschaftlicher Akzeptanz. In der Paulskirche werden hochkarätige Redner die „neue Prüderie“, ihre Formen und Wirkungen diskutieren.

    Es geht nicht nur um Schwule, sondern zum Beispiel auch die Kriminalisierung von Prostitution.

  27. @Herr Niggemeier,

    Das war nicht mein Punkt. Mir ist schon klar das der Welt-Aids-Tag sich nicht nur um Homosexulität dreht. Ich war bei dem Plakatmotiv nur ein wenig irritiert. Wenn das nur mir so geht, ist ja alles gut.

  28. Sehr schön sind die aktuellen Plakate, welche fragen, ob man mit seinem an AIDS erkrankten Kollegen Essen gehen würdeoder sich von einem erkrankten Arzt behandeln lassen würde-selbst der Dümmste macht sich so seine Gedanken, wenn nur 0.5% der Infektionen auf Bluttransfusionen zurückzuführen sind. Sich nicht für die Erkrankung schämen zu müssen, ist schon zweischneidig-stolz zu sein und als besserer Mensch zu gelten-denn wenn der Kollege gerade massiv die Grippe hat, halte ich mich auch fern-führt zu einer massiven Zunahme von Neuerkrankungen-was wohl so gewollt ist…..

  29. Die Ankündigung der Veranstaltung auf der Webseite der Frankfurter AIDS-Hilfe wird versprochen:
    „Die bei der Feier vorgetragenen Reden werden nach der Veranstaltung hier veröffentlicht.“
    Herr Niggemeier, haben Sie eine Ahnung, ob das noch passiert?

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