Warum der ZDF-Korrespondent eine Demo in Athen unmöglich richtig beschreiben konnte

ZDF-Intendant Thomas Bellut gibt Entwarnung: Alles nicht so schlimm mit der vermeintlichen Glaubwürdigkeitskrise der deutschen Medien, schreibt er in der FAZ. Die Forschungsgruppe Wahlen hat repräsentativ ausgewählte Menschen gefragt und laut Bellut herausgefunden,

dass die regionalen und überregionalen Tageszeitungen, die wöchentlichen Nachrichtenmagazine sowie die öffentlich-rechtlichen Sender von der großen Mehrzahl der in Deutschland Lebenden als glaubwürdig angesehen werden und weiterhin unverzichtbar sind.

Aus der Tatsache, dass das Publikum unterschiedliche Medien unterschiedlich glaubwürdig findet („Bild“ liegt weit im negativen Bereich), folgert Bellut:

Folgt man der These, dass Leser, Zuschauer, User vertrauenswürdige, unabhängige, sorgfältig geprüfte Informationen wollen, dann liegt der Schluss nahe, auch in dem Programm selbst das Zustandekommen von Informationen und die Quellen nachvollziehbar zu machen. Wir müssen Fehler, deren völlige Vermeidung unmöglich ist, zugeben und korrigieren, entweder direkt auf dem Bildschirm oder zumindest in der Rubrik „Korrekturen“ auf unserer Website, die wir vor kurzem eingerichtet haben.

Ja, das ist richtig: Nur knapp neun Jahre, nachdem die „Bild“-Zeitung öffentlichkeitswirksam eine (längst wieder vergessene) Korrektur-Rubrik eingeführt hat, hat auch das ZDF dafür ein Eckchen auf seiner Internetseite gefunden.

Der aktuelle Eintrag dort geht so:

In den heute-Nachrichten vom 29. Juni berichtete unser Korrespondent in Athen in einem Schaltgespräch, dass die Demonstranten, die hinter ihm zu sehen waren, Euro-Befürworter seien. Tatsächlich hielten Demonstranten Banner hoch, auf denen „Europe all together“ und „Euro our future“ zu lesen war.

Es handelte sich allerdings um eine große Demonstration für den Kurs der griechischen Regierung und gegen die Spar- und Reformvorschläge der Gläubiger.

Interessant. Und rätselhaft. Irgendetwas hat der ZDF-Korrespondent in Athen wohl falsch gemacht, aber man weiß nicht genau, was es war. Wird nicht so wichtig gewesen sein.

Es hilft, sich die „heute“-Sendung selbst anzuschauen, die das ZDF sicherheitshalber nicht verlinkt. Am Montag vergangener Woche berichtete Alexander von Sobeck live aus Athen, wie kompliziert die Frage auf den Stimmzetteln des Referendum formuliert ist:


Screenshot: ZDF

Ohne die beiden Dokumente versteht das kaum ein Fachmann geschweige denn ein griechischer Bauer irgendwo auf dem Land.

(sic!)

Dieses Referendum entwickelt sich immer mehr zu einer Farce. Letztendlich geht es dann um die Frage, wollen die Griechen im Euro bleiben, in der Euro-Zone. Und wenn ich mich hier mal umschauen würde, was heute sich auf dem Platz vor dem Parlament abstimmt, das ist die größte Demonstration seit Tagen – und das sind alles Leute, die gerne im Euro bleiben würden.

Thomas Bellut sagt, die „völlige Vermeidung“ von Fehlern sei „unmöglich“, aber dieser Fehler hier ist schon bemerkenswert – und symptomatisch. Der ZDF-Korrespondent steht in Athen vor einer großen Demonstration von Syriza-Anhängern und tut so, als handele es sich um eine große Demonstration von Syriza-Gegnern – er betont extra noch, es sei die größte. Dieser Fehler scheint unerklärlich, ist aber fast unvermeidlich. Die zutreffende Beschreibung, dass die Demonstranten hinter ihm nicht (unbedingt) aus dem Euro wollen, aber trotzdem für den Kurs der Syriza-Regierung sind und mit „Nein“ stimmen wollen, hat von Sobeck unmittelbar zuvor nämlich ausgeschlossen, indem er behauptete, in diesem Referendum gehe es darum, ob die Griechen im Euro bleiben wollen.

Das hatten viele Vertreter der europäischen Institutionen und der deutschen Regierung behauptet, mutmaßlich auch um das Votum der Griechen entsprechend zu beeinflussen. Indem sich von Sobeck diese Behauptung voller Entrüstung (eine „Farce“!) zu eigen machte, konnte er nicht mehr zutreffend beschreiben, gegen was die Leute hinter ihm demonstrierten: gegen die Vorgaben der Gläubiger, aber eben nicht zwingend gegen den Euro. Tsipras hatte das auch vorher behauptet: Dass ein „Nein“ beim Referendum nicht notwendigerweise die Aufgabe des Euro bedeute.

Ich finde das einigermaßen dramatisch, weil es kein Flüchtigkeitsfehler ist: Der ZDF-Korrespondent beschreibt nicht, was – für jeden sichtbar – vor Ort passiert, weil es seiner Interpretation der Realität widerspricht. Er hat die Komplexität dessen, was in Griechenland passiert, soweit reduziert (mutmaßlich damit sie auch die Bauern irgendwo in Rheinland-Pfalz besser verstehen), dass sie mit den Bildern hinter ihm nicht mehr in Einklang zu bringen ist.

Und das ZDF meint, das mit einer läppischen, kryptischen „Korrektur“-Bemerkung angemessen berichtigt zu haben, und sein Intendant behauptet auch noch, das sei ein wichtiges, vorbildliches Mittel, um das Vertrauen in das ZDF wiederherzustellen?

Nein, das ZDF hat diese Korrektur-Ecke nicht, um sich zu berichtigen und kritisch mit der eigenen Berichterstattung auseinanderzusetzen. Sondern um auf Podien und in Gastbeiträgen in Zeitungen behaupten zu können, dass man das jetzt täte.

215 Replies to “Warum der ZDF-Korrespondent eine Demo in Athen unmöglich richtig beschreiben konnte”

  1. zitat „mutmaßlich damit sie auch die Bauern irgendwo in Rheinland-Pfalz besser verstehen“
    Sehr rassistisch, was der Herr Niggemeier hier vom Traktor wirft.

  2. Weiter geht es mit den Demonstrationszahlen der nachfolgenden Demos. U.a. SpOn (und nicht nur die) behaupteten, es hätten 30k für OXI und 20k für NAI demonstriert. Dabei sagte selbst die Athener Polizei es wären mindestens 100k für Oxi gewesen. (Syriza und Co. sprechen von 200k und mehr)

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-referendum-tsipras-spricht-bei-demo-in-athen-a-1042084.html

    Von den offensichtlich manipulierten Umfragezahlen vor dem Referendum mal ganz zu schweigen…

    Ich kann mich an keine derart offensichtliche politische Kampagne in diesem Ausmaß erinnern. Der Witz ist auch, dass die ganzen „Lügenpresse“-Schreier a la Pegida und Co. ständig auf Linie sind und fast alles nachbeten, was ihnen „die“ Presse und Politik vorbetet. (böse Sozialschmarotzer, böse Flüchtlinge, böse Griechen, Zahlmeister Deutschland,…)

  3. @Heinz:
    „Von den offensichtlich manipulierten Umfragezahlen vor dem Referendum mal ganz zu schweigen…“
    Wenn Sie genauere Informationen haben, dann posten Sie bitte hier die Quellen. Nur zu!

  4. @Heinz:
    Die Zahlen 30 000 und 20 000 wurden auch an andere Stelle genannt:
    „Rund 30.000 griechische Bürger haben nach Schätzungen der Polizei (!) am Freitag vor dem Parlament in Athen gegen die Sparpolitik und für eine harte Haltung der links-geführten Regierung gegenüber den Gläubigern des pleitebedrohten Landes demonstriert. “
    http://derstandard.at/2000018555849/Griechenland-DemonstrationenAP-PhotoPetros-Karadjias

    Es dürfte schwer fallen, daraus eine deutsche Manipulationsstory zu machen.

  5. @Anderer Gregor Wer hier gegen Pauschalisierung schießt und dann selbst solche Sachen vom Stapel lässt, der ist nicht ernst zu nehmen.
    Im Endeffekt ist ein Stefan Niggemeier genauso selbstverliebt wie die Leute die er kritisiert.
    Daran ändert auch dein hastig rausgewühlter Artikel nichts.

  6. Besonders putzig fand ich auch den Brennpunkt der ARD am Sonntag nach dem Referendum. Abgesehen von den nichtssagenden Kommentaren sagte einer der Sprecher „auch am heutigen Sonntag gibt es wieder lange Schlangen vor den Geldautomaten“ und zeigte dann im Hintergrund eine einsame alte Frau, die dort wohl Geld abhob. Zumindest auf die Übereinstimmung zwischen Bild und Kommentar sollte man doch wenigstens achten, auch wenn es mit der Übereinstimmung zwischen Kommentar und Fakten schon nicht hinhaut.

  7. Hallo? Das CDU TV äh ZDF würde doch niemals einseitig gegen eine linke Regierung in Europa hetzen. Völlig unvorstellbar und abwegig … Mutti TV also das Zweite Deutsche Fernsehen ist stets völlig unabhängig und würde z. B. niemals solchen Berufslügnern wie Martin Schulz eine Plattform geben, um regelmässig unwidersprochen so einen Unsinn zu verbreiten, wie dass der griechische Finanzminister die „Geldgeber“ (tolles Wort BTW.) als Terroristen beschimpft hat.

    Im ZDF wird man stets ausgewogen, differenziert und vor allem umfassend informiert. Das haben sie ja wohl schon ausreichend an der Ostfront bewiesen. Bitte gehen sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen! Unglaubwürdig ist nur die BLÖD!

  8. @reinerw

    Umfragen:

    https://www.facebook.com/solidaritywithgreece/photos/a.1681903648696778.1073741828.1681857028701440/1683340338553109/?type=1

    Schauen wir uns die Ergebnisse an, lagen die Institute entweder komplett falsch oder es wurden bewusst falsche Zahlen herausgegeben. In Griechenland gab es auch eine massive Kampagne der privaten Medien gegen OXI.

    Demozahlen:

    Blockupy war vor Ort.

    https://twitter.com/Blockupy/status/617054699448074240

    Desweiteren gibt es auch unzählige Bilder, die höhere Zahlen vermuten lassen. Oder die NAI-Zahlen wurden massiv hochgesetzt, denn das waren eindeutig sehr viel weniger. Schauen sie doch einfach mal bei Twitter vorbei… („oxi demo“ „nai demo“,…etc.)

  9. #9, Oliver: Hat er doch auch, der Varoufakis. Also das mit dem Terrorismus.

    Diese griechische Regierung ist jedenfalls die inkompetenteste Regierung, die ich je erlebt habe. Mich wundert auch der Beifall bei den hiesigen Linken für eine derartig extreme Links-Rechts-Koalition. Eigentlich müsste sich jeder echte Linke schämen.

  10. Danke. Ja, gruselig! Und dann sitzt man am Abend zusammen und bekommt hautnah den Wunsch und die Sehnsucht der sog. Mittelschicht nach einer glaubwürdigeren Berichterstattung zu spüren. „Wie früher!“ solle es wieder sein. Wobei der Eine oder Andere in der Runde meinte, „Nachrichten seien eigentlich völlig egal – könne man glauben, oder nicht“, Die Hauptsache sei, es gäbe weniger Verschwörungstheorien …
    Mh..

  11. Man beachte auch die enooorme Anzahl von 8 (in Worten: acht) aufgedeckten Fehlern in 4 Monaten und 5 verschiedenen Sendereihen vom Mittagsmagazin bis heute+
    Die Rubrik ist von Anfang an reine lächerliche Augenwischerei

  12. @Stanz: Ob sie inkompetent ist, hängt in erster Linie davon ab, welches Ziel sie verfolgt. Die Situation ist ja nicht erst mit der Euro-Einführung entstanden. Wenn man die große Einkommensspreizung und das Klientelsystem halten und die Störenfriede der EU loswerden will, hat sich die griechische Regierung gerade sehr erfolgreich dafür die Zustimmung des Volkes eingeholt. Von den mehreren Milliarden Euro, die durch die ELA-Kredite seit Januar zusätzlich abgeflossen sind, ganz zu schweigen.

  13. Stanz (11):

    Da ist Oliver (9) wohl etwas von seinem Schaum in die Augen geraten.

    Aber nett, wie Stefan hier in bekannt leiser Art die Welt vorm medialen Untergang rettet. ;-)

  14. Zero schrieb:
    „Sehr rassistisch, was der Herr Niggemeier hier vom Traktor wirft.“

    Aha – Bauern (fachlich korrekt Landwirte genannt) sind also eine eigene Rasse? Vielleicht mal die Definition von „rassistisch“ überdenken, Horst.

  15. Bellut: „Die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung ist für alle Medien ein wichtiges Thema, für einen öffentlich-rechtlichen, von allen finanzierten Sender ist es die Existenzgrundlage. “

    Seit wann ist Glaubwürdigkeit die Existenzgrundlage der öffentlich-rechtlichen Medien? Geld gibt’s doch so oder so.

  16. @10: Vielleicht erklären Sie hier einfach die Bedeutung der Facebook-Quelle, die ja von einer OXi-Gruppe ist; ich verstehe kein griechisch und die Übersetzung ist ziemlich dürftig.
    Wie ich gepostet habe sind nach Polizeiangaben angeblich 30 000 bzw. 20 000 Demonstranten gezählt worden. Ich kann mich natürlich für diese Zahlen nicht verbürgen, aber eine deutsche Erfindung sind sie nicht.

  17. Soso, die Bauern in RLP. Sicher auch die, die auf satellitengelenkten, GPS-gesteuerten Traktoren sitzen und netzmäßig wesentlich weiter sind als die BReg?

  18. Tausend Dank, dass Sie sich so unermüdlich mit diesem Bullshit auseinandersetzen und ihn öffentlich zerlegen. Ja, der Fehler scheint unvermeidlich, denn die deutsche Presse und deutsche Politik sind in dieser Sache in einer Art Paralleluniversum gefangen, in der jede Äußerung irgendwie passend gemacht wird. Das merken die nichtmal, das passiert automatisch. Gespenstisch.

  19. ARD und ZDF geben in Sachen Griechenland-Berichterstattung leider sowieso wieder ein ziemliches Armutszeugnis ab – vor allem in den Nachrichtenformaten. Wenn man sich bsp. ansieht, was Rolf-Dieter Krause als Brüsselkorrespondent alles unter ausgewogener Berichterstattung versteht, da sind streckenweise sogar die Kommentare moderater. Etwas positives kann ich der Entwicklung definitiv nicht abfinden.

  20. @Heinz:
    Ich habe jetzt mal genauer nachgeschaut. Die von ihnen referierte Facebook-Seite verweist auf ein Dokument ohne Quellenangabe, ohne Verfasser und ohne Datum. Schon sehr dubios.
    Auch die dort im Vorspann getätigte Aussage (in Übersetzung aus dem Griechischen ins Englische und dann ins Deutsche) „Das Strategiepapier enthält eine Reihe von Anweisungen für die TV-Kanäle, polling, Firmen und Vertreter der Ja-Kampagne.“ scheint mir doch zu naiv zu sein. Ich kenne die griechischen Umfrageinstitute nicht, nicht die griechische Presse und weiß auch nicht welche Parteien dort ihre Finger im Spiel haben.
    Aber eine „Anweisung“ an Presse und Institute, wie zu verfahren ist, und die auch noch eingehalten wird, kann ich mir in einer Gesellschaft, die so gespalten ist wie die griechische, nicht vorstellen. Da wacht schon die Konkurrenz darüber. So etwas kenne ich nur aus zentral gesteuerten Staaten (Korea, Russland,)
    Kurz: Das Dokument ist höchstwahrscheinlich ein Fake.

  21. Ich habe eine ehrliche Frage: Sind solche Kommentarspalten wirklich nur „um auf Podien und in Gastbeiträgen in Zeitungen behaupten zu können, dass man das jetzt täte.“?
    Mein *Eindruck* ist, mit solchen Korrekturspalten „adelt“ man seine eigene, restliche Berichterstattung. Nach dem Motto: Was hier nicht steht muss ja dann richtig sein.

  22. @Daniel
    Vielleicht ist beides die Wahrheit und u. U. glauben „die“ wirklich an ihrer Sicht der Dinge und verstehen die Aufregung gar nicht …

    .

  23. Das ist, wieder mal, entsetzlich. Unter anderem, weil es sich doch kaum erklären lässt, wie solche „Fehler“ passieren. Unter anderem deswegen, weil doch beim Begehen schon klar sein dürfte, dass sie jemand bemerkt. Aber das scheint egal zu sein. Auch eine Form von Machtdemonstration.

  24. Ich kann vieles verstehen. Etwa warum man Syriza nicht als sonderlich sympathisch oder professionell empfinden mag, Was ich aber nicht verstehen kann ist, das man jedwede Selbstreflektion an den Nagel hängt und nicht im Stande ist die eigenen Positionen kritisch zu hinterfragen.

    Vor allem weil es ja streng genommen noch nicht mal die eigene Positionen sind, sondern die Positionen von Politikern und Institutionen, denen ein Journalist eigentlich kritisch und distanziert gegenüber stehen sollte.

    Man könnte jetzt natürlich noch Hanns Joachim Friedrichs zitieren…aber es würde auch nichts bringen….

    Ich kann es mir letztendlich nur so erklären, dass viele Journalisten sich unbedingt für den Posten des Regierungssprechers empfehlen möchten…..Vielleicht hört Herr Seibert ja bald auf…

    Galgenhumor beiseite.

    Danke für den Artikel, auch wenn der Inhalt mal wieder recht frustrierend war.

    MfG

  25. Bei der ARD-/ZDF-Griechenlandkatastrophe komme ich auch schwer ins Grübeln, ob ich die öffentlich-rechtlichen Kolosse in Sachen Ukraine noch zu Recht gegen die ganzen „Lügenpresse“-Anwürfe verteidigt habe. Was sich die Nachrichten von ARD&ZDF hier geleistet haben, geht auf keine Kuhhaut, und es hat meines Erachtens strukturelle Ursachen. (Es ist mir noch zu früh am Tage, das jetzt im einzelnen aufzudröseln.)

  26. Leider ist das hier genannte Beispiele ja nur die winzige Spitze des Eisberges in Sachen Griechenland-Berichterstattung.
    Was ich viel schlimmer finde ist zum Beispiel die völlig unkritische Übernahme von anonymen Aussagen „aus dem Umfeld der Komission“, von „Mitarbeitern der Eurogruppe“ oder von „Teilnehmern der Verhandlungen“, in der vorangegangenen Berichterstattung.
    Da taktierte eine (Euro-)Gruppe aus größtenteils langjährigen und mit allen Wassern der politischen Kunst gewaschenen Berufspolitikern, angeführt von Herrn Dr Schäuble, einem der Großmeister des politischen Ränkespiels, gegen einen ausgewiesenen politischen Amateur, der für eine Regierung sprach, die ebenfalls über keine nennenswerte Erfahrung in diesem Bereich verfügt.
    Man kann Varoufakis ja vielleicht vorwerfen. dass er sich selbst gerne reden hört, was allerdings für jemand der bisher seine Brötchen hauptsächlich mit akademischen Vorträgen verdient hat auch nicht unbedingt ein Ausweis mangelnder Fachkompetenz wäre. Wer sich seine Interviews und Artikel zu dem Thema wirklich anhört und durchliest, der muss schon alle Regeln der politischen Kunst bemühen um sich daraus das Zerrbild eines maßlosen, unverschämten Parvenus zusammen zu interpretieren, das dann in Serie auf allen Kanälen weiter verbreitet wurde.
    Aber die versammelte Schar von ihrerseits ausgewiesenen Experten der politischen Berichterstattung und berufsmäßigen Athen- oder Brüssel-Korrespondenten ist nicht im Traum darauf gekommen, dass ihre diversen anonymen Quellen vielleicht weniger von einem Interesse an öffentlicher Aufklärung motiviert waren, sondern möglicherweise Teil einer politischen Maschine, der es primär darum ging die Deutungshoheit über den ganzen Prozess möglichst System- und Gläubigerkonform zu gestalten.
    Die unsäglichen Kommentare z.B. eines Wolf-Dieter Krause oder Sigmund Gottlieb, die sich zuletzt eigentlich kaum noch von der politischen Propaganda der Gläubiger unterschieden kann man eigentlich nur als journalistisches Totalversagen bezeichnen. Oder einfach nur als abgefeimte Hetze.

  27. 36, Hubert Marcks:

    Es gibt bestimmt viele Gründe, um wegen Varoufakis zu trauern. Als ich ihren Post las, habe ich geweint. Das arme Kerlchen.

  28. Hallo Herr Bellut,

    Was ist „Vertrauen“? Ist das was zu essen? Klingt wie eine Käsesorte.

    P.S. Zwangsbeitrag-Zwecksteuer für den ÖRR zahle ich nicht.

  29. @Theo
    Schwere Kindheit gehabt? Hat Sie niemand lieb? Das täte mir durchaus leid …

    Vielleicht könnten Sie Ihre Position verdeutlichen (zu dem Thema), insofern Sie eine haben … oder wieder nur stänkern?

    Wenn es nur das ist suchen Sie sich doch ein Forum das Ihnen mehr zusagt … so mit echten Meinungen, die Sie dann mit Applaus bedenken können …

  30. 38 theo

    Man kann natürlich auch einfach herablassend und sarkastisch werden, wenn einem keine vernünftigen Argumente einfallen.
    Genau dieses Prinzip haben unsere Volksvertreter in der ganzen Angelegenheit sehr konsequent durchgezogen und ein großer Teil der Medienvertreter hat sich daran beteiligt. Das Einzige was damit bewirkt wurde ist dass der größte Teil der viel zitierten „deutschen Sparer“ und Steuerzahler jetzt mehr oder weniger unisono ein ganzes Volk als Lügner, Betrüger und Dummköpfe bezeichnen kann, ohne sich dafür schämen zu müssen. Und das reicht, wie man ja auch hier sehen kann, leider bis ein Bildungsbürgertum hinein das es eigentlich besser wissen sollte und könnte.

  31. @36
    „Die unsäglichen Kommentare z.B. eines Wolf-Dieter Krause oder Sigmund Gottlieb, die sich zuletzt eigentlich kaum noch von der politischen Propaganda der Gläubiger unterschieden kann man eigentlich nur als journalistisches Totalversagen bezeichnen.“

    Der Gottlieb ist aber schon seit vielen Jahren so. Ich zweifle manchmal sehr stark an der zwischen den Zeilen oft getätigten Behauptung, früher sei der Journalismus besser gewesen. Nach meinem Empfinden waren die Fernsehnachrichten der Öffentlich-Rechtlichen schon immer schwierig. Ich habe einige Fernsehbeiträge aus der Mitte der 90er als historische Quellen benutzt. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Kommentare oft sehr suggestiv, insbesondere die Zusammenstellung von Bild und Ton.

  32. Hubert Marcks:

    Ich möchte weder dem von „Bild“ gezeichneten Zerrbild folgen noch dem, was von Syriza-Fans gemalt wird. Ist mir alles zu schwarz-weiß. Mit Sicherheit haben alle Regierungen versucht, die Öffentlichkeit zu beeinflussen. Das gehört zum Geschäft.

    Aber die Tatsache, dass Varoufakis und Tsipras hierzulande und in einer Vielzahl anderer europäischer Staaten zuletzt mehrheitlich schlechte Umfragewerte bekamen, sollte man nicht lapidar damit zu erklären versuchen, dass diese Bürger unwissend, dumm und verführbar sind. Das wäre mir doch etwas zu arrogant.
    Sie können ihre Sicht der Dinge haben, völlig okay, aber halten Sie sich bitte deswegen nicht gleich für einen intelligenteren Menschen.

    Herdir: ich konnte dieses „geh doch nach drüben“ – wenn einem die Ansichten anderer nicht schmecken – noch nie leiden. Außerdem sind Sie hier nicht der Hausherr.

  33. @theo: Warum der pampig-kindische Kommentar #37 eine irgendwie angemessene Reaktion auf den völlig sachlichen Kommentar von Hubert Marcks #35 sein soll, kann ich aber auch nicht sehen. Das ist schon eher das Kommentierverhalten eines Trolls. Oder jedenfalls von jemandem, der so abgestoßen ist von der griechischen Regierung und Varoufakis im Besonderen, dass er es ablehnt, sich damit auseinanderzusetzen, ob ihnen vielleicht unrecht geschieht (ganz unabhängig davon, ob man ihr Vorgehen für geschickt/richtig hält). „Ist mir alles zu schwarz-weiß“, yeah right.

    (Sorry, Kommentar-Zahlen sind oben durcheinandergeraten.)

  34. Nun ja, lange werden wir uns über die Inkompetenz des ZDF in Nachrichten nicht mehr ärgern müssen. Derzeit gibt es ja ein klares Programmschema: Übertragen die Privaten oder die ARD ein Fußballspiel, reagiert das ZDF sofort mit 2 Pilcher-B-Movies am Stück und einem ausfallenden oder kurz vor Mitternacht stattfindenden heute-journal. Weitet man diese Programmplanung auf jede Blähung, die ein Fußballer irgendwo auf dieser Erde von sich geben muß, aus, kommt das ZDF seinem offensichtlichen Ziel – Informationsvermeidung – ganz schnell näher. Und überhaupt, das einzige, was mich an diesem Senderr ärgert, ist der Fakt, daß ich den Mist finanzieren muß – es kommt doch kein Beitrag in einem Politmagazin oder heute-journal mehr ohne suggestiv unterlegte Musik aus – Objektivität ist doch beim ZDF klar ein Fremdwort.

  35. @theo
    ich finde, du hast seltsame Freunde und Feinde.
    Schäuble, dem offensichtlich deine Sympathien gelten, ist ein völlig ausgebrannter Parteiapparatschik, der sich durch eine Schwarzgeldaffaire hervorgetan hat und dadurch, seinen eigenen Staatssekretär öffentlich bloßgestellt zu haben. Varoufakis hingegen ist ein international angesehener Mann mit Job an einer Elite-Uni, der überall hingehen kann und sich diesen Ministerposten angetan hat, dem er kaum nachtrauern wird. Niemand muss um Varoufakis weinen, zumal er die von Dilettanten und Technokraten dominierte Politik jetzt wieder frei kommentieren kann. Privat scheint er sympathisch zu sein und hat Humor, ein Abfallprodukt von Intelligenz…
    Schäuble kompensiert mit seiner destruktiven Haltung in der Griechenland-Sache seine Unterlegenheitsgefühle gegenüber Varoufakis und seinen Selbsthass, das ist völlig offensichtlich. Insofern hat diese Krise schon etwas Shakespearehaftes, Schäuble als Richard III. Wenn ihn niemand einbremst, schlägt er auch aus persönlichen Motiven den Euroraum in Stücke.

    Was das Thema „Fehler“ angeht, möchte ich an die Untersuchung der Berichterstattung der NSU-Morde erinnern, der Medienwissenschaftler nach eingehender Forschung ein desatröses Zeugnis ausgestellt haben. Zum Thema „Griechenland“ wird das Urteil noch verheerender ausfallen. Irgendjemand hat treffenderweise gesagt, Griechenlad wird für die deutsche Presse das sein, was der Irak für die amerikanische war. Nicht-tendenziöse Berichterstattung ist die Ausnahme und alles, was in diesem Blog aufgegriffen wird, wird vollumfänglich bestätigt werden, soviel kann man jetzt schon sagen.

  36. Ich würde das letzte Wort („täte“) durch „tue“ ersetzen. Ansonsten: danke, mal wieder.

  37. Die politische TENDENZ (pro Banken, pro USA, pro NATO…) ist überall zu erkennen, in ZEIT, SZ, FAZ und natürlich auch im TV, weil DAS immer noch das einflussreichste Medium ist.
    ist. Wenn dann ihre Politik zu deutlich wird und man bei einer leicht zu beweisenden Lüge ertappt wird, wird das als kleiner(!) unvermeidlicher(!) Fehler – bei DER immensen Menge an Nachrichten – entschuldigt. Sehr, wir sind so ehrlich, wir geben sogar Fehler zu. Doch: Es gibt aber kein richtiges Leben im falschen.
    .
    Die halten uns ALLE für blöd. Das wäre die eine Erklärung. Die andere: die merken das gar nicht …und da kommt dann das Gesetz zum Tragen, dass der Dumme nicht weiß, dass er dumm ist.

  38. @41 „Ich zweifle manchmal sehr stark an der zwischen den Zeilen oft getätigten Behauptung, früher sei der Journalismus besser gewesen.“
    .
    Er war es natürlich nicht. Es waren – wie heute auch – einzelne Menschen, die sich Mühe gaben, die manchmal gut waren, aber die Presse & ihre Büttel en gros war schon immer… (mal bei Karl Kraus reinschauen)

  39. Zustimmung zu Kommentar 36. Vorgestern versehentlich in 3sat gezappt: „…und eine Regierung, die offenbar nie an einem Kompromiss interessiert gewesen war“. Bebildert mit Tsipras, dabei waere das Merkel-Bild richtig gewesen. Seit Monaten verfolg ich atemlos, wie Tsipras und Varoufakis ihre roten Linien überschreiten und Bündnispartner suchen, um den „ehrenhaften Kompromiss“ doch noch zu erreichen, aber die Gegenseite hört gar nicht hin. Und in der deutschen Presse … ach hört auf. Es ist zum Weinen.

  40. @kdm

    Auf die einfache Idee, dass die alle blöd sind, könnte man aber auch kommen. Dass sie den Konsumenten anscheinend für sehr dumm halten (teilweise völlig zu Recht) und im Hinterzimmer die politischen Leitlinien durchdeklinieren, unterstellt eine Kompetenz, die sich aber nirgendwo manifestiert, weder inhaltlich, noch sprachlich.

  41. @49 kdm
    „Die halten uns ALLE für blöd. Das wäre die eine Erklärung. Die andere: die merken das gar nicht …“

    Ich weise nochmals dezent auf die Erklärungsversuche von Verleger Jakob Augstein hin, der kürzlich zum Gebaren der Journalisten-Kollegen beinahe fassungslos meinte: „…und wenn man das mit denen besprechen würde, ich kenn die ja, … die nehmen auch keine Pillen … die machen alles freiwillig … die glauben, dass das die Wahrheit ist und das es richtig ist und das ist echt unheimlich, das ist echt scary…“
    http://bit.ly/1zRgEEO

  42. 44, Stefan

    Wenn das schon das Verhalten eines Trolls sein soll… nun ja.
    Vielleicht hat deine Reaktion („pampig“, „Troll“) auch damit zu tun, dass jemand so angetan ist von der griechischen Regierung und Varoufakis im Besonderen, dass er es ablehnt, sich damit auseinanderzusetzen, ob ihnen vielleicht nicht unrecht geschieht.

    Du hast mehrfach dokumentiert, dass dir Varoufakis sehr nahe ist. Einmal hast du dir sogar gewünscht, Jauch möge auf einen Varoufakis-Fake hereingefallen sein, dass es dir schwer fiel, die Wirklichkeit zu akzeptieren. Du schreibst Artikel um Artikel, wie sehr – deiner Meinung nach – Tsipras und Varoufakis schlecht von der Presse behandelt werden.

    Du bist parteiisch. Das ist auch völlig in Ordnung so, warum nicht. Aber für einen Medienkritiker, der anderen Kollegen gerne Parteilichkeit vorwirft, ist das schon verwunderlich.

  43. Hm, aber irgendwie wird das ja gar nicht aufgelöst was Stefan Niggemeier da im Titel fragt. Warum wars denn nun unmöglich? Ich denke eher, dass das immer noch (s)eine (des Korrespondenten/des ZDFs?) Wahrheit ist, deshalb ists ja auch total egal ob da manipuliert wurde oder nicht. Für die stimmt die Welt immer noch so, wie es über den Schirm ging.

  44. @Niggemeier
    Ich gebe Ihnen auch mal den Tipp, sich einen der griechischen Sprache mächtigen Freund (oder Freundin) an die Hand zu nehmen und zu untersuchen, was griechische Bürger (aber auch Politiker) angeblich vor der Kamera gesagt haben. Mir ist schon sehr oft aufgefallen, dass das tatsächlich gesagte mit dem Übersetzen überhaupt nicht übereinstimmt und in eine (nämlich die entgegengesetzte) Richtung geht. Manchmal hat man das Gefühl, dass der oder die Übersetzer(in) überhaupt nicht in der Lage sind, dass Gesagte richtig zu übersetzen. So auch zuletzt auf der Pressekonferenz von Varoufakis, nach dessen Rücktritt, auf dem Sender n-tv.

  45. “ Vorgestern versehentlich in 3sat gezappt: „…und eine Regierung, die offenbar nie an einem Kompromiss interessiert gewesen war““

    Derartige Wertungen habe ich im Öffentlich-Rechtlichen immer wieder gehört. Meistens höre ich Radio. Aber auch dort können es sich die Korrespondenten nicht verkneifen, derartige „Einordnungen“ vorzunehmen, freilich vollkommen begründungsfrei. Ich gebe zu, dass mein Anspruch eben durch das Studium etwas hochgeschraubt ist. Das wird den Möglichkeiten des Journalismus unter normalen Bedingungen nicht gerecht. Dennoch muss kein Korrespondent übermäßig viel Arbeit oder Gehirnschmalz dafür aufwenden, die ihm zugänglichen Fakten einfach mal wertfrei vorzustellen.

  46. Tendenziell gehört von Sobek zu der Kaste von „Experten“, die einem direkt oder indirekt stets nahelegen, man hätte von der ach so komplizierten Thematik keine Ahnung und solle deshalb besser die Finger davon und die „Experten“ sich drum kümmern lassen.
    Dabei reicht’s, sich ein paar Plattitüden von den wenigen sich äußernden „Experten“ der sog. Troika anzuhören: substanzlose (und größtenteils bereits wiederlegte) neo-liberale Ideen sollen’s reißen.
    Wird nicht klappen – es geht nämlich um Menschen, nicht um Märkte. Und Menschen wird’s noch lange geben nachdem es diese Art von Märkten hoffentlich nicht mehr gibt. So.

  47. 42, Theo

    Das die Leute sich keine eigene Meinung mehr bilden können, sondern nur noch Parolen auswendig lernen liegt in der Tat überhaupt nicht daran dass sie nicht Intelligent genug wären.

    Wenn man aber Monate lang täglich in den Hauptnachrichten und den großen Tageszeitungen und Magazinen immer wieder vorgebetet bekommt, dass der gemeine Grieche an sich eben ein hinterlistiger Taugenichts sei, der für seine Faulenzerei mit deutschem Steuergeld alimentiert werden wolle, dem man daher nicht über den Weg trauen könne und der ja wohl überhaupt kein Recht habe die Weisheit eines deutschen Finanzministers in Frage zu stellen, dann muss man schon ziemlich viel Zeit und Mühe darauf verwenden, um dass nicht irgendwann für bare Münze zu nehmen.

    Und wenn man dann nach so einem Dauerbombardement mit fragwürdigen Kommentaren, kreativen Interpretationen und knüppelharten Vorurteilen für viel Geld Umfragen über die Beliebtheit der Opfer solcher Verleumdungskampagnen in Auftrag gibt, dann erhält man relativ sicher genau das Ergebnis das man vorher herbei geschrieben hat. Woher, wenn nicht aus den Medien sollen sich die Leute denn sonst ein eigenes Urteil über die Sache bilden?

    Dass der arbeitenden Bevölkerung schlicht die Zeit und diem Mittel dafür fehlen, selbst alles doppelt und dreifach nachzuprüfen um Fakten von Fiktion zu trennen, mache ich niemandem zum Vorwurf.

    Dass sich aber Journalisten, deren Job es eigentlich wäre vielleicht auch mal ein-zwei Zentimeter über den eigenen Dunstkreis hinaus zu recherchieren, für politisch motivierte Rufmord- und Hetzkampagnen instrumentalisieren lassen, ist hingegen etwas dass die sich absolut vorwerfen lassen müssen.

  48. @ Hubert Marcks: Was Sie beobachten, ist vielleicht das Ergebnis eines veränderten Selbstverständnisses von Journalisten. Thomas Meyer, der vor etwa 15 Jahren mit „Mediokratie“ einen frühen wissenschaftlichen Deutungsansatz zur Medialisierung beigesteuert hat, beschreibt in seinem neuen Buch „Die Unbelangbaren“ eine Tendenz der Redakteure, sich selbst als Akteure des Geschehehens zu begreifen, über das sie berichten. So „degradiert die ‚wirkungskalkulierte Animation‘ von Debatten durch Beiträge, von denen niemand mehr weiß, ob es sich um Berichte, Leitartikel oder Polemiken handelt, das Publikum endgültig zum Objekt der Absichten selbsternannter Kommunikationseliten“ S. 122). Als einen Beleg (daher der Begriff wirkungskalkulierte Animation) führt er das Konzept des „Diskursiven Journalismus“ von Carsten Brosda an, eines Medienexperten mit Partei- und Regierungshintergrund, der inzwischen das Medienamt in der Hamburgischen Senatskanzlei leitet. Das Verhältnis zwischen Eliten und Medien ist ersichtlich dysfunktional geworden. Ich weiß nur nicht, ob sich das graduell zu einer kritischen Situation entwickelt hat – oder, ob das nicht schon immer so war, aber jetzt erst zu Tage tritt.

  49. Ein wenig Kontext: Beide Demonstrationen waren in unmittelbarer Nähe zueinander, die einen am Parlament, die anderen am alten Olympiastadion. Je nachdem wo der Korrespondent stand, sah er beide Demos.

  50. 58, Hubert:

    Ich kann Ihnen hier leider nur schwer antworten, da der Hausherr meine Kommentare nur mit Verzögerung (wenn überhaupt) freigibt. Sorry. Ich möchte auch hier nicht weiter für Unruhe sorgen, die Reaktion des Hausherrn war ja schon recht eindeutig und ausladend.

  51. @53 Ste
    Meine persönliche Interpretation der Überschrift von SN geht dahin, dass es sich hier um subtilen Sarkasmus handelt, da es dem ZDF wohl in gewisser Hinsicht tatsächlich unmöglich war, diese Demo richtig zu beschreiben. Nachdem die breite Medienmasse der breiten Mehrheit der europäischen Politikermeinung folgte, dass ein „Nein“ beim Referendum eine Aufgabe des Euros für die Griechen bedeuten wird und niemand bereit war, mal eine sachliche Pro und Contra Abwägung anderer Denkansätze vorzunehmen, nach denen sich ein „Nein“ und der Verbleib in der Eurozone ebenfalls vereinbaren ließen, da hatte das ZDF doch gar keine Chance, die Demo korrekt zu beschreiben.
    Wer da für den Euro war, der konnte nicht gleichzeitig für ein „Nein“ sein.

    Im Text von Herrn Niggemeier:

    „Das hatten viele Vertreter der europäischen Institutionen und der deutschen Regierung behauptet, mutmaßlich auch um das Votum der Griechen entsprechend zu beeinflussen. Indem sich von Sobeck diese Behauptung voller Entrüstung (eine „Farce“!) zu eigen machte, konnte er nicht mehr zutreffend beschreiben, gegen was die Leute hinter ihm demonstrierten: gegen die Vorgaben der Gläubiger, aber eben nicht zwingend gegen den Euro.“

    Das ist auch der Punkt in seinem Text, wo er die Frage im Titel auflöst.

  52. @TangoZulu
    eigentlich ist doch egal wie das früher war, wenn es klar scheint, dass es jetzt so ist wie in „Die Unbelangbaren“ beschrieben. Wenn sich „Journalisten“ so gemein machen, wie in diesem Beispiel, dann gehören sie zu einer Seite und damit fallen sie in ihrer eigentlichen Funktion der Vierten Gewalt aus … Vielleicht wird die Lücke durch eine andere Berufsgruppe (o.ä.) perspektivisch geschlossen. Grundsätzlich muss sich m.E. aber keiner dieser „Journalisten“ echauffieren, das er deutlich kritisiert wird. Nur schade das sie fast alle zu einer Seite tendieren … aber verwunderlich ist auch das nicht …
    … Wer mit den Hunden schläft, wacht mit den Flöhen auf. …

  53. @Mina 46
    interessante Interpretation im ersten Absatz. Aber Sie kennen die Jungs nicht persönlich, oder? Und der zweite Absatz könnte leider noch wahrer sein.

  54. Der Hinweis „mutmaßlich damit sie auch die Bauern irgendwo in Rheinland-Pfalz besser verstehen“ ist mehr als unpassend. Es gibt viele Bauern, die Bankern, Politikern oder Journalisten intellektuell um Welten überlegen sind. Und es sind ja nicht die Bauern, die die aktuelle Politik bestimmen oder die Pogromstimmung und Kriegshetze verbreiten. Es ist das herrschende Establishment, das aktiv die Zerstörung unserer Gesellschaft vorantreibt, uns Solidarität und Freiheit austreibt.

  55. @46, Mina:

    Ich verstehe nicht wirklich, warum Sie Herrn Varoufakis hier so emporheben.
    Er hat dieses Ministeramt freiwillig angenommen und wusste genau, mit wem er verhandeln muss. Er mag in der Tat ein sehr erfrischender und sympathischer Mensch sein, ein typischer „Anti-Politiker“ im positiven Sinne. Aber wem nützt das, außer seinem Ego?

    – Er hat, vor allem in den letzten Tagen, unhaltbare Äußerungen von sich gegeben.
    – Er und seine Delegation wurden durch seine eigene Partei von den Verhandlungen abgezogen.
    – Er hat selber sein Amt aufgegeben, entgegen vorherigen Bekundungen.

    Varoufakis als Opfer und missverstanden darzustellen ist schon sehr weit hergeholt. Er ist ein Opfer seiner eigenen Regierung geworden, nicht der Medien oder seinen Verhandlungspartnern.

  56. @12. Stanz

    Das hat der Varoufakis wörtlich gesagt:

    „…Warum haben sie (Anm. Die Troika) uns gezwungen, die Banken zu schließen? Um den Menschen Angst einzuflößen. Und wenn man versucht, Angst und Schrecken zu verbreiten, nennt man dieses Phänomen Terrorismus. Aber ich vertraue darauf, dass die Angst nicht gewinnt.”

    Wer das in den Medien mit „Varoufakis nennt die Gläubiger Terroristen.“ übersetzt, der manipuliert und lügt, So schaut´s aus.

  57. @Thomas K.

    „Varoufakis als Opfer und missverstanden darzustellen ist schon sehr weit hergeholt. Er ist ein Opfer seiner eigenen Regierung geworden, nicht der Medien oder seinen Verhandlungspartnern.“

    Man muss das alles im Zusammenhang sehen. Ein Minister Varoufakis agiert nicht nur in der eigenen Regierung, sondern auch in der medialen Öffentlichkeit. Das Medienbild von Varoufakis wirkt zurück auf dessen Gestaltungsspielräume. Auch die griechische Regierung braucht die Unterstützung der Öffentlichkeit bzw. positive Medienkommentare. Ein Politiker, der in den Medien als Problem identifiziert wird, an dem Verhandlungen scheitern könnten, erzeugt dann auch Misstrauen bei den Wählern. Sie können nicht hinter die Kulissen schauen, wie es sich wirklich verhält. In ihnen kann der Zweifel wachsen, dass Varoufakis der Richtige ist. Diesem Zweifel muss eine Regierung eben auch auf der symbolischen Ebene begegnen und öffentlich Zuverlässigkeit und Erfolgswahrscheinlichkeit demonstrieren. Das aber ist mit dem aktuellen Image von Varoufakis nicht zu machen.

    Das Medienbild von Varoufakis wiederum ist nicht einfach nur durch ihn selbst bestimmt, sondern wird durch Kommentare anderer Politiker mitgezeichnet. Die EU-Vertreter haben dazu beigetragen, Varoufakis als Freak erscheinen zu lassen. Nachvollziehbar, denn der Professor Varoufakis kann nicht den Stallgeruch der durch Ochsentour gestählten Politiker haben. Damit sind atmosphärische Spannungen vorgezeichnet.

    Interessanterweise reiben sich selbst unsere Journalisten an dem Habitus von Varoufakis, so sehr sind sie auf Politikernaturen geeicht. Von denen werden sie für gewöhnlich mit Floskeln abgespeist oder mit langen Kürzungen der zur Autorisierung vorzulegenden Interviews gestresst. Aber ihnen ist dennoch nicht wohl, wenn jemand auch als Person anders ist als die gewohnten Politikertypen. Zumindest kann man ernsthaft den Eindruck bekommen.

  58. “ Er hat, vor allem in den letzten Tagen, unhaltbare Äußerungen von sich gegeben.“

    Der Berufspolitiker hat über viele Jahre gelernt, gegenüber den Medien nur noch solche Formulierungen zu wählen, die in keiner Weise angreifbar sind. Das ist ein systemischer Effekt, weil Medien Politikerzitate gerne zu „Skandalen“ aufbauschen. Die Medientheorie weiß dazu, dass derartige Skandalisierung eines der Mittel ist, um die benötigte Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen. Berufspolitiker stellen sich darauf ein und formulieren sehr defensiv, bis sie schließlich im Grunde nichts mehr sagen.

    Jemand, der nicht Berufspolitiker ist, glaubt häufig noch, dass es auf Ehrlichkeit ankomme, sagt, was er denkt, und gerät dabei in die Medienmühle. Genau das ist auch Varoufakis passiert. Seine Aussagen waren nicht „unhaltbar“, sie waren eben unzensiert, persönlich, meinungsstark und das ist man angesichts der nebeligen Rhetorik der Berufspolitiker nicht mehr gewohnt.

  59. Mal generell etwas zu Zahlen, egal ob bei Demonstrationen oder Veranstaltungen. Bei Meisterschaftsfeiern wird gerne die 100.000 bemüht. Bei der Loveparade in Berlin waren es ja immer irgendwie eine Million. Bei Demos weichen Polizeizahlen regelmäßig von denen der Veranstalter ab. Erstaunlich oft im Verhältnis 1 : 2. Wenn die Polizei von 5.000 spricht, dann sprechen die Veranstalter von 10.000. Die zahlen sind fast immer rund. Gerne durch fünf- oder zehntausend teilbar. Und damit ist eigentlich schon alles über deren Glaubwürdigkeit gesagt. Aus meiner Arbeit weiß ich, dass es für uns Journalisten wirklich schwierig ist, eine seriöse Zahl zu ermitteln. Bei Demos bis etwa 3.000 Leuten kann man das noch ganz gut abschätzen (ein Feld auszählen und dann peilen). Ansonsten stehen wir – wie die anderen Beteiligten auch – völlig ahnungslos da. Ob an einer Demo 40 oder 70tausend Menschen teilnehmen kann nach meiner Erfahrung niemand mit Gewissheit sagen.

  60. @70

    Doch, man kann das wissen:
    Stephanie Pravemann, Stephan Poppe:
    LEGIDA gezählt
    in: http://www.soziologie.de/en/nc/gsa/zeitschrift/zeitschrift-singleview/archive/2015/03/19/article/soziologie-jahrgang-44-heft-2-2015.html
    (Leider ohne Volltext).

    Es ist allerdings aufwändig. Insofern ist es richtig, an den Zahlen zu zweifeln bzw. einfach nebeneinander zu stellen, welche Zahlen jeweils von Veranstaltern und Polizei ausgegeben werden. Journalistische Mutmaßungen über die Repräsentativität von Demos verbieten sich dagegen.

  61. @LM 71
    Bei einer mittleren Teilnehmerzahl von 4.500 also schon etwas mehr als 10% Abweichung. Der Aufwand, um eine solide Zahl bei mehreren 10.000 Teilnehmern abzuliefern, ist weder von Polizisten, noch von Veranstaltern, noch von Journalisten zu leisten.
    Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, wo ich es mir heraus genommen habe, eine Zahl zu nennen. Das war an einem kalten Wintertag (Welt-Aids-Tag) in Bremen. Da waren es 113 Teilnehmer.

  62. @theo: Ich habe alle Kommentare freigeschaltet. Dass manche in der Moderationsschleife landen, liegt mutmaßlich daran, von welchem Computer aus Du kommentierst (da es eben nur bei manchen passiert). Dass es manchmal länger dauert, liegt daran, dass ich nicht immer am Computer sitze.

  63. Das Ergebnis des Referendums ist noch keine 48 Stunden offiziell bekannt, da verkündet Herr Juncker, dass er Griechenland in der Eurozone halten möchte. Der französische Premier verkündet offiziell, dass er (in Abstimmung mit Hollande) auch bereit sei über einen Schuldenschnitt nachzudenken, da es wichtig wäre, Griechenland in der Eurozone zu halten.
    Das nach dem Mediengewitter der letzten Woche heraufbeschworene Mantra „Oxi = Grexit“ und „Nai = Euro, aber auch nur, wenn Gnade vor Recht ergeht“ bröckelt schon. Wie gesagt, keine 48 Stunden.

    BILD bleibt in jedem Fall standhaft. Sah vorhin an einem Kiosk die heutige Titelseite, man wünscht sich Merkel als eiserne Kanzlerin, die keine weiteren Milliarden rausrückt. Dazu eine Montage – Merkel mit preußischer Pickelhaube.
    Musste seit langem mal wieder an Heine denken:

    „Ja, ja, der Helm gefällt mir, er zeugt
    Vom allerhöchsten Witze!
    Ein königlicher Einfall war’s!
    Es fehlt nicht die Pointe, die Spitze!
    Nur fürcht ich, wenn ein Gewitter entsteht,
    Zieht leicht so eine Spitze
    Herab auf euer romantisches Haupt
    Des Himmels modernste Blitze!“

    Dabei glaube ich noch nicht einmal, dass Merkel sich gerne so dargestellt sieht, aber egal, sie wird demnächst von LeFloid interviewt, seine wohl überwiegend junge Fangemeinde durfte schon mal Fragen einsenden, Griechenland interessierte dabei nicht so, wird sicher trotzdem interessant.

  64. @olfinger
    „Der Aufwand, um eine solide Zahl bei mehreren 10.000 Teilnehmern abzuliefern, ist weder von Polizisten, noch von Veranstaltern, noch von Journalisten zu leisten.“

    Ja, das kann ich verstehen. So etwas kann man vom Journalismus in der Tat nicht verlangen.

  65. @ olfinger/LM:

    Man kann vielleicht von Journalisten nicht verlangen, dass sie die eine, (vermeintilch?) richtige Zahl nennen – aber doch schon, dass sie zumindest auf ihre eigenen Zweifel hinweisen. Und das fehlt mir inzwischen vielfach, nicht nur, wenn es um die Teilnehmendenzahlen von Demonstrationen geht.

  66. @80: Zustimmung.

    Journalismus sollte sich an die Fakten halten. Wenn es keine eindeutigen Fakten gibt, sollte Journalismus die Darstellungen etwa der Konfliktgegner gleichwertig präsentieren, damit der Zuschauer oder Leser ein Gesamtbild erhält.

    Zu häufig höre ich im Inforadio oder Deutschlandfunk nur einschlägige Talking Heads, die die Haltung einer bestimmten Konfliktpartei vertreten. Diese Haltung wird nicht selten als „Experteneinschätzung“ verkauft und natürlich nicht durch eine andere Meinung aufgebrochen.

    Das fällt immer erst dann auf, wenn man sich mit einem Thema etwas auskennt. Bei anderen Themen neigt man schneller dazu, den „Experten“ zu vertrauen.

    Meine Schlussfolgerung daraus ist freilich ein sehr negatives Vorurteil gegenüber Journalisten, in dieser Pauschalisierung zwar ungerecht, aber aus Selbstschutz notwendig.

    Auf der anderen Seite: Blogs wie dieser funktionieren durchaus ähnlich wie klassische Medien. Denn auch dieser Blog „skandalisiert“ bzw. hat einen gewissen Negativismus-Bias, der auch den klassischen Medien zugeschrieben wird: es dominieren halt die Normverstöße als Thema. Da kann man natürlich auch den Eindruck gewinnen, dass der Journalismus insgesamt darniederliegt. Ich weiß nicht, wie objektiv das am Ende ist.

  67. Bevor hier noch mehr „Rassismus“vorwürfe formuliert werden:

    „mutmaßlich damit sie auch die Bauern irgendwo in Rheinland-Pfalz besser verstehen“ ist in diesem Text nicht rassistisch, sondern eindeutig ironisch als Antwort zu Alexander von Sobecks Zitat „versteht das kaum ein Fachmann geschweige denn ein griechischer Bauer irgendwo auf dem Land“ verstehen.

  68. „Das fällt immer erst dann auf, wenn man sich mit einem Thema etwas auskennt.“

    Ja, das kenne ich – bei Themen, mit denen ich mich aus Interesse beschäftige, an denen ich mich auskenne, muss ich auch regelmäßig den Kopf schütteln.

    „Meine Schlussfolgerung daraus ist freilich ein sehr negatives Vorurteil gegenüber Journalisten, in dieser Pauschalisierung zwar ungerecht, aber aus Selbstschutz notwendig.“

    Geht mir ähnlich, zumal ich trotz ständiger Pseudo-Selbstreflektion überhaupt keine Weiterentwicklung im deutschen Journalismus erkenne. Wäre die Deutsche Bahn ähnlich unfähig aus Fehlern zu lernen wie große Teile der deutschen Medienlandschaft, hätten wir jede Woche ein Eschede.

    Das macht es Wahrheitlern wie Jebsen, Elsässer oder RT Deutsch natürlich besonders einfach, ihre pseudokritischen Anhänger einzusammeln (pseudokritisch, weil sie zugleich den Unsinn ihrer Idole völlig unkritisch und unhinterfragt aufnehmen) – und das ist das, was mir Sorgen macht.

  69. Mein letzter Beitrag richtete sich natürlich @LM…

    @ Patrick;: Danke. Ich verstehe ehrlich gesagt auch gar nicht, wie man das als Angriff auf Bauern und/oder Pfälzer deuten kann, wenn man den Text gelesen hat.

  70. Man kann den Artikel getrost als Korinthenkackerei bezeichnen.

    Da kapiert jemand was nicht, zieht falsche Schlüsse und dieser Umstand wird später erkannt und an ausgewiesener Stelle mitgeteilt.
    Schön, dass es überhaupt bemerkt wurde.
    Sie wollen sowas wahrscheinlich als Headline-News zur besten Sendezeit mit anschließender Diskussionsrunde bei Maybrit Illner, wie das passieren konnte. Das wäre natürlich angemessen.

    Aber Herr Niggemeier: Sie hätten den entsprechenden Beitrag wahrscheinlich gar nicht gesucht, wenn es diese Rubrik nicht gegeben hätte. Sonst hätten Sie sich ja schon vorher drüber ausgelassen. Freuen Sie sich doch über eine neue Quelle und Inspiration für neue pseudo-aufreg-Blog-Beiträge.

  71. @Uwe
    Auch Sie verdienen die Medienlandschaft wie sie sich uns darstellt …

    Können Sie mir bitte kurz helfen?
    Welcher Umstand wurde denn später erkannt und benannt? Den Fehler erkennen wäre ja eine Leistung, ihn zu korrigieren das mindeste und Möglichkeiten zu finden das in Zukunft nicht wieder eintreten zu lassen, die Kür … Und wie war das nochmal bei diesem hier genannten Beispiel?

  72. Lieber Stefan,
    in den letzten Tagen, bzw. seit dem Freitag an dem die Verhandlungen geplatzt sind, wurde so viel gelogen das ich täglich auf deine Seite geschaut habe um zu gucken ob es wieder neue Beiträge gibt da mir deine Art der Aufarbeitung sehr gut gefällt.

    Die Demoskopen haben sich um knapp 20% verschätzt. Nicht nur in Griechenland sondern auch hier.
    Bei der Wahl im Januar war es genau so. Syriza und die NEA waren laut Umfragen gleich auf und am Ende lag Syriza mit fast 10% vorne.

    Mir sind die Zwänge in der medialen Welt durchaus bewusst, aber die Griechenland Berichterstattung seit der Syriza Übernahme ist der europäische Irak. Es geht nicht mehr um Meinungsunterschiede sondern es ist ausschließlich Propaganda. Der Unterschied zur Ukraine ist, dass man fast alles selber nachprüfen kann. Herr Brinkhaus, Herr Spreng und auch Fuchs, Winckler und wie sie alle heißen haben mehrmals in die Kamera gelogen. Ich benutze bewusst das Wort Lüge, weil ein Herr Fuchs sicher weiß, dass das Programm in Spanien (auch schrecklich für die Menschen vor Ort) absolut nicht mit dem Programm in Griechenland vergleichbar ist.

    Spaniens Wachstum ist komplett kreditfinanziert, kommt nur der Oberschicht zu Gute.
    Über das „Ley Mordaza“ wurde nur im Freitag online berichtet dabei handelt es sich um ein diktatorisches Gesetz was wohl nicht mal in Russland über die Bühne gehen würde.

    Bitte Bitte mach dir die Arbeit und analysiere nochmal die Berichterstattung seit Ende Juni. Du wirst unzählige Artikel mit hunderten Beispielen füllen können. Es ist ein Rudeljournalismus in dem anscheinend sich kaum einer traut auszuscheren.

    MfG

  73. @HERDIR
    Der Korrespondent hielt die Demonstranten für Anhänger der Euro-Sparpolitik, was sie aber nicht waren.
    Wir können natürlich anfangen hier Haare zu spalten und jedes einzelne Wort in einer unglücklich formulierten Korrektur umdrehen, aber mit einem bisschen gutem Willen sollte doch die eigentliche Botschaft jedem klar sein.
    Wie kann man solche Fehler in Zukunft abstellen? Gute Frage. Ich bin mir sicher, dass das in den Redaktionskonferenzen besprochen wurde.

  74. „Der Korrespondent hielt die Demonstranten für Anhänger der Euro-Sparpolitik, was sie aber nicht waren.“
    Ist das noch verzeihlich oder in dieser aufgeheizten politischen Atmosphäre nicht doch ein unverzeihlicher Fehltritt? Eingedenk der emotionsgeladenen Griechenlanddebatte und der dort umherschwirrenden Stereotype von den „Faulen Griechen“ und den irgendwie irrationalen Syriza-Regenten sehe ich solche Irrtümer schon als problematisch an. Der Korrespondent hätte ja mal bei den Organisatoren der Demo nachfragen können (die haben bestimmt eine Pressemitteilung gemacht). Immerhin hatte er sich bewusst dazu entschieden, diese Demo einzubeziehen in sein Korrespondentenstatement. Also liegt es auch nahe, mal eben zu fragen, worum es den Demonstranten geht.

    Wozu sonst braucht man eigentlich einen Korrespondenten vor Ort, wenn der solche Dinge nicht klären kann?

    Ich verweise bei der Gelegenheit mal auf Joris Lujendijk, ehemaliger Auslandskorrespondent, der in seinem Buch schrieb, dass er letztlich bloß die Agenturmeldungen der heimatlichen Redaktion vorlas.

  75. @#79 & #80

    ich wollte mit meinem Kommentar nicht das Nennen falscher Zahlen rechtfertigen. Ich wollte schlicht darauf aufmerksam machen, dass leicht zu erkennen ist, dass die Zahlen fast nie stimmen. Ich habe mir angewöhnt zu sagen, welche Zahlen von Polizei und Veranstaltern genannt werden. Wenn ich erhebliche Zweifel an beiden habe, erwähne ich das im Text. Standard ist das aber nicht. Und das ist in der Tat nicht sauber.

  76. @olfinger
    „ich wollte mit meinem Kommentar nicht das Nennen falscher Zahlen rechtfertigen.“ Das habe ich nicht so verstanden. Alles schick!

  77. @Uwe:

    Der Korrespondent hielt die Demonstranten für Anhänger der Euro-Sparpolitik, was sie aber nicht waren.

    Nein. Der Korrespondent hat behauptet, es gehe bei der Abstimmung darum, ob man für oder gegen den Euro ist. Nach seiner Logik kann man nicht für den Verbleib im Euro sein, aber für „Nein“ demonstrieren. Das taten aber viele Demonstranten hinter ihm.

  78. @ LM

    „Wozu sonst braucht man eigentlich einen Korrespondenten vor Ort, wenn der solche Dinge nicht klären kann? „

    Eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. In den meisten Fällen scheinen sie jedenfalls nicht vor Ort zu recherchieren. Bei den ARD-Korrespondenten kommen immerhin ganz nette Blog-Beiträge raus, in denen sie dem Zuschauer die Alltagskultur anderer Länder auf positive Weise rüberbringen.

    „Ich verweise bei der Gelegenheit mal auf Joris Lujendijk, ehemaliger Auslandskorrespondent, der in seinem Buch schrieb, dass er letztlich bloß die Agenturmeldungen der heimatlichen Redaktion vorlas.“

    Meinen Sie „Wie im echten Leben. Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges“? Das kann ich dem geneigten Leser auch nur ans Herz legen. Vor allem erklärt es vieles, was in den Medien schief läuft – ganz ohne irgendwelchen dunklen Mächte, die angeblich im Hintergrund wirken.

    @ olfinger

    „„ich wollte mit meinem Kommentar nicht das Nennen falscher Zahlen rechtfertigen.“

    Ich habe es auch nicht so verstanden.

    @ Uwe:

    Darf ich fragen, welche Fehler Ihnen relevant genug erscheinen, um hier thematisiert zu werden?

  79. @DaW
    „Meinen Sie „Wie im echten Leben. Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges“?“

    Genau das. Ich fand es sehr spannend. Der von Ihnen genannte Aspekt, „ohne dunkle Mächte auskommen“, gefiel mir auch. Letztlich müsste man Medienprobleme doch auch mal aus der Sicht der Journalisten betrachten, die eben unter wenig günstigen Umständen ihren Job machen, vermutlich oft fern der usprünglichen Ideale.

  80. @Stefan Niggemeier@94
    Na und. Irgendwie muss man es ja runter brechen. Finde ich jetzt nicht schlimm.

  81. @ Uwe: Das ist kein Runterbrechen, sondern ein Missverstehen, wenn nicht gar Verfälschen. Runterbrechen hieße doch eigentlich, das Wesentliche deutlich zu machen. Aber von Sobek hat schlicht die Haltung vieler Griechen falsch dargestellt.

  82. @LB
    Wie gesagt, ich finde das nicht so schlimm. Kann passieren, hätte man anders machen können. Sind auch nur Menschen die Informationen irgendwie einordnen müssen und natürlich auch eine eigene Meinung und Einschätzung der Lage haben. Manchmal scheint das mehr durch, manchmal weniger. Keiner ist perfekt.

  83. @Uwe, 99

    Der Mann hat für diesen Bericht von 1-2 Minuten mehrere Stunden Zeit gehabt, zudem war die Thematik der Sendung im Kontext wenn schon nicht der letzten Wochen, dann doch zumindest der letzten Woche.
    Der von ihm begangene Fehler (ich halte es nicht für einen solchen, sondern bewusste Falschausführung), soweit man einen solchen annimmt, ist in etwa vergleichbar, als hätte der Kommentator des letztjährigen WM-Finales Argentinien statt Deutschland als Gewinner kommentiert. Und ich meine nicht im Affekt, sondern während die Medaillien vergeben werden, der Pokal überreicht wird, die ganze Zeit lang.
    Bin gespannt, ob du bei einem solchen „Fehler“ immer noch so tolerant bist und das mit „keiner ist perfekt“ beschreibst. Dann aber alle Achtung, so lässig muss man erst mal sein!

  84. @ Blinzler: D’accord. Ich rekapituliere den Korrespondenten etwas überspitzt: „Das ist ja eh alles so kompliziert und bei der zentralen Fortbildung für Programmitarbeiter haben sie gesagt, wir sollen dann in Bildern sprechen und deshalb greife ich jetzt mal zu einer originellen Metapher, deren Gebrauch ich mich anderswo garantiert nicht trauen würde, nämlich vom Bauern, der das nicht versteht, und das ist zugleich Beleg dafür, dass diese Volksbefragung ohnehin ein Kaspertheater ist – schließlich wollen die hier doch alle im Euro bleiben, und darum scheint es, so weit sind meine Recherchen in Athen gediehen, doch wohl irgendwie zu gehen, oder?“

  85. @100:
    Sie schreiben „Der von ihm begangene Fehler (ich halte es nicht für einen solchen, sondern bewusste Falschausführung),“
    Das würde mich wirklich wundern. welches Interesse sollte denn der Korrespondent für eine Falschmeldung haben?Es kommt doch eh irgendwann heraus. Vielleicht war der Wunsch Vater des Gedankens (was einem Journalisten allerdings nicht passieren dürfte). Es war halt ein Fehler und Fehler passieren. Wer frei von Fehlern ist, werfe den ersten Stein.

  86. @DaW (#83)
    Haben die kritischen Kommentare der Leser, die ihre Kritik ja nicht „aus der Luft“ gegriffen haben, sondern wie ich danach im Internet selbst recherchieren müssen, weil die Mainstream-Medien sie nicht hergeben bzw. vielfach (aus welchen Gründen auch immer) verdrehen, sie mittlerweile ebenfalls dazu gebracht, zu reflektieren, dass dieser Zustand verglichen mit einem Geschäft, bei dem es im Real-Life um Leben und Tod geht, einem wöchentlichen Eschede gleicht?
    Und dennoch gilt Ihre Sorge nicht denen, die dieses Elend verursachen, sondern denen, die Ihre kritische Einstellung dazu erst gewinnen konnten, indem Sie sich bei anderen Medien, etwa bei Ken Jebsen oder RTD informierten?
    Und sie bezeichnen diese und diffamieren damit auch mich als unkritisch und „nicht hinterfragend“?
    Sie kommen bezüglich der genannten Alternativmedien zu einem Urteil, dass man doch nur genau dann erlangen kann, wenn man sich selbst die Inhalte dieser Medien anschaut. Ansonsten würde man ja nur unkritisch und nicht hinterfragend Drittbeurteiler nachplappern.
    Wie kommen Sie also dazu, die anderen Leser und Zuschauer dieser Medien zu diffamieren? Billigen Sie anderen nicht die gleichen Fähigkeiten zu, die Sie für sich selbst als gegeben sehen?
    Sie können bei mir z.B. davon ausgehen, dass ich zu DDR-Zeiten, um die Lügen und Verdrehungen der Partei- und Staatsmedien besser zu durchdringen, ich als Alternative das Westfernsehen und das Westradio anschauen und ansehen wollte. Die dortige veröffentlichte Mainstream-Herrschaftsmeinung hat die Informations-Alternativen damals genauso verdammt und uns vor denen gewarnt, wie Sie und der derzeitig vorherrschende veröffentlichte Mainstream dies derzeit ebenso mit den jetzigen Informationsalternativen versuchen.
    Ich pfiff darauf und ich pfeife heute auf Ihre „wohlmeinende“ Warnung, weil ich erwachsen bin und Ihre Warnungen vor Messer, Schere, Licht nicht nötig habe. Denn ich habe ein eigenes Denkorgan zum Beurteilen der Informationen. Schon damals konnten ich erkennen, dass bei der Alternative, den damaligen Westmedien ein Richard Löwenthal vergleichbar unserem Lügenprogagandisten von Schnitzler war. Stellen Sie sich das mal vor, wir können selbständig denken. Wir sind in der übergroßen Mehrheit normal denkfähige Menschen, also keine Dummdoofhinterherläufer, Die Dummdoofhinterherläufer sind diejenigen, die mit den Ergüssen eines Rolf-Dieter Krause oder von Sobeck höchst zufrieden sind.
    Sie haben, wie mir anfangs schon auffiel, eigene Erkenntnisfortschritte beschrieben. Das ist doch schon mal ein guter Anfang. Vielleicht machen Sie sich noch ein paar Gedanken zu MEINEN Hinweisen an den geneigten Medienkonsumenten.

  87. @reinerw (#102),
    Sie fragen wie („Jung und Naiv“) nach den Interessen? Wie wäre es denn mit den ganz profanen Interessen, wie Job behalten, Hausfinanzierung, Auto abzahlen, Alterssicherung einzahlen? Muss ich weiter aufzählen?

  88. @104 GerhardS
    Demzufolge wäre der Anspruch für journalistische Arbeit der Fokus auf „wie Job behalten, Hausfinanzierung, Auto abzahlen, Alterssicherung einzahlen“? … Gut … dann würde demzufolge aber auch kein Anspruch mehr bestehen hinsichtlich „nicht gemein machen mit einer Sache … usw.“ bzw. alle anderen Standards … oder?

  89. @ GerhardS:

    Zunächst – auf Ihrer Tastatur gibt es zwischen Komma und Bindestrich diese wunderbare Taste, zuweilen auch „Punkt“ genannt. Der regelmäßige und sinnvolle Gebrauch dieser Taste macht Beiträge sehr viel lesbarer, also wenn das bei Ihrem Beitrag noch was hilft. Noch besser lesbarer macht sie eine konsequente Unterscheidung von „Sie“ und „sie“. Natürlich kann man sich auch dabei mal vertippen, aber wenn man es konsequent macht, erschwert das das Verständnis erheblich. Ich habe mir deshalb nicht die Mühe gemacht, Ihren Beitrag in die Tiefe zu lesen, sondern sie nur auf die üblichen Elsässer-KenFM-Weltverbesserer-Schlagwörter hin überflogen. Zwischendurch konnte ich mir ein leichtes Gähnen nicht verkneifen.

    Aber zum Thema: ja, ich bezeichne diese Leute als unkritisch und unreflektiert. Denn hätten sie ein wirkliches Interesse an Medien- und Quellenkritik, würden sie die Beiträge ihrer Idole genauso kritisch sehen und genauso stark hinterfragen wie jene der Mainstreammedien. Das tun sie aber nicht. Stattdessen wollen die meisten einfach jemanden, der ihre Weltsicht bestätigt (im Großen und Ganzen: „Der Amerikaner ist böse!“) und in ein klares Freund-Feind-Schema einpackt. Und dann halten sie sich für unheimlich klug, weil sie immer das Gegenteil von dem behaupten, was in der Zeitung steht. Bravo, eine grandiose gedankliche Leistung!

    Lustigerweise sind es oft diese selbsternannten Querdenker oder Freigeister, die den Rest der Welt für doof und unfähig zum Mitdenken halten. Und sie merken gar nicht mehr, dass sich Kritik an den Massenmedien und an Jebsen & Co nicht ausschließen (genauso wie man übrigens die US-amerikanische und die russische Politik kritisieren kann – aber in der einfachen Entweder-Oder-Welt eines Jebsen[-Anhänger]s kann es sich eigentlich nur um einen Agenten des CIA handeln!).

    Achja, genau für Sie wäre übrigens das genannte Buch von Joris Lujendijk eine Empfehlung – wobei, eigentlich nicht, er liefert darin erstaunlich profane Gründe für den Mist, der Tag für Tag so gesendet wird. Wahrscheinlich wird er auch vom CIA, dem Juden oder der Homolobby bezahlt.

  90. @104:
    Ach nee, so billig wollen wir es doch nicht machen. Oder wollen Sie denn
    ernsthaft behaupten, dass die Journalisten, die sich kritisch zur deutschen Griechenland Politik äußern, von ihren Verlegern dazu gezwungen worden sind (oder die einzigen sind, die aus Überzeugung handeln?

  91. @ reinerw, #108:

    Ich fürchte – ja. GerhardS. leidet wohl unter Ulfkotteritis im fortgeschrittenen Stadium. Eine furchtbare Krankheit, bei der man stets den Amerikaner mit Pistole hinter sich wähnt.

    Und wenn Sie nun glauben, die Welt ist wohl doch nicht so einfach wie GerhardS uns Glauben machen möchte, haben Sie einfach [dramatischer Tusch] DIE WAHRHEIT noch nicht verstanden.

  92. @DaW,
    danke für den Literaturhinweis. Die profanen Gründe sind mir geläufig. Ich habe sie gerade gegenüber @reinerw erwähnt. Vielleicht könnte er sich dieser Literaturempfehlung mal annehmen.
    Ihre unbegründeten, aus meinem Text nicht hervorgehenden Diffamierungen können Sie sich sonstwo hinstecken. Wenn Ihnen die Argumente, die ich aufzählte, nicht in Ihr Verschwörungsweltbild von bösen Doofdummlesern passen, müssen Sie noch lernen, dass es jedem Leser auffällt, wenn Sie Ihren Hass auf Ihnen nicht genehme Tatsachen hinter Stilkritik und aus dem Hut gezauberten Unterstellungen mir gegenüber („Ulfkotteritis“, „der Amerikaner mit der Pistole“, „einfache Welt“, „vom CIA, dem Juden und der Homolobby bezahlt“).
    Das entlarvt Ihren Einstellung gegenüber dem Diskussionspartner. Zumal der Ihre Unterstellung, dass er nicht verstünde, Kritik sowohl an den offiziellen als auch an den Alternativmedien würde sich nicht ausschließen, schon in seinem ersten Kommentar hier zurückwies. Oder haben Sie nicht verstanden, dass ich schon seit meiner frühesten Jugend darauf „trainiert“ bin, wie ich Ihnen am Beispiel von Karl Eduard von Schnitzler und Richard Löwenthal verdeutlichte.
    Ich kann wirklich nichts dafür, dass Sie, wie Sie schreiben, erst jetzt ein wöchentliches Eschede erkennen und die anderen Leser Ihnen da mindestens ein Jahr voraus waren. Ärgern Sie sich nicht, besser spät als nie.
    ;-)

  93. @reinerw (#108),

    Sie haben es erkannt. Es gibt noch standhafte Journalisten. Glücklicherweise. Ein Beispiel wäre der Autor dieses Artikels.

  94. @112:
    Schon klar. Die Meinen sind aufrecht, die Anderen bezahlt. DAS ist vermutlich ein Ergebnis der DDR-Sozialisation.

  95. @112:
    Schon klar. Die Meinen sind aufrecht, die Anderen bezahlt. DAS ist vermutlich ein Ergebnis der DDR-Sozialisation. Dazwischen gibt es nichts.

  96. Griechenland-Krise:Wie ARD und ZDF mit manipulativer Demoskopie Meinungsmache betreiben:

    „Wer trägt die Hauptverantwortung für die Eskalation der Griechenland-Krise?“

    Bei der Auswahl der möglichen Antworten lassen die Demoskopen von Infratest dimap konkrete Akteure in der Griechenland-Krise schlicht außen vor: die Euro-Gruppe, die Troika, die Gläubiger, die verantwortlichen Politiker und Technokraten, die in großem Umfang Banken retteten, Griechenland mit ihrer verfehlten Austeritätspolitik in die Rezession abrutschen ließen und sich nun mit allen Mitteln der linken Regierung in Griechenland entledigen möchten.

    https://machtelite.wordpress.com/2015/07/03/griechenland-krisewie-ard-und-zdf-mit-manipulativer-demoskopie-meinungsmache-betreiben/

  97. @reinerw (#114, #115),

    Sie haben es immer noch nicht verstanden. @DaW sprach von profanen Gründen.
    Profaner als wie das, was Sie denken, das „Bezahlen von Lügen“ ist die Schere im Kopf aus Angst vor Verlust des Jobs, des Einkommens, die Notwendigkeit, seine Rechnungen zahlen zu müssen, seine Kinder zu versorgen, seine Altersvorsorge zu regeln.

  98. Wenn ein Physiker ein Experiment macht, verbringt er einen großen Teil der Zeit damit, zu berechnen, wie groß der zu erwartende Fehler in der Messung ist.

    Etwas analoges sollten Journalisten vielleicht auch machen, ich würde das unter dem „Einordnen“ verstehen, was ja so ein Schlagwort ist, das sich viele (insbesondere TV-)Formate auf die Fahnen schreiben. Also ein Einordnen, woher die Informationen stammen und wie verlässlich man sie deshalb einschätzen kann.

    Wenn Journalisten in der Praxis „einordnen“, scheinen sie den Rezipienten jedoch häufig einfach nur sagen zu wollen, was für eine Meinung letztere haben sollen…

  99. Mich wundert eigentlich nur, dass es in Deutschland noch immer so viele Menschen incl. der Poltik gibt, die mehr oder weniger die Linie der Regierung sprich der „Qualitäts-Medien“ in Deutschland glauben. Aber was will man erwarten von einem Land wie Deutschland, welches durch Zwangsgebühren täglich von morgens bis abends, zu getextet wird Das kommt davon wenn nur 6 Milliardärs Familien in Deutschland die Meinungshoheit in Deutschland haben.

    Denn spätestens, als in den sog. Deutschen Qualitäts-Medien“ in Deutschland sich auf Äußerlichkeiten von Personen in Griechenland aufs unterste Niveau eingelassen haben, also aller unterste Schublade, und einem Qualitäts-Medium“ unwürdig, war klar, man wollte und will keine Lösung, sondern Personen diskreditieren, statt Lösungen. Denn wie sagte Schon Goethe: „Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“ Über all in der Welt hat man es gemerkt, nur viele Deutschen wieder nicht? Unbelehrbar wie: Am deutschen Wesen……(????)

  100. „Folgt man der These, dass Leser, Zuschauer, User vertrauenswürdige, unabhängige, sorgfältig geprüfte Informationen wollen, dann liegt der Schluss nahe, auch in dem Programm selbst das Zustandekommen von Informationen und die Quellen nachvollziehbar zu machen.“

    Vielleicht habe ich nur schlecht gesucht oder gelesen, aber ist die Quelle (die „Wahlen“ Studie) seiner Äußerungen tatsächlich nirgendwo einsehbar?

    Wie soll ich das Zustandekommen der Ergebnisse so nachvollziehen?
    Die Methoden, die Fragen, wer als Repräsentativ ausgewählt wurde, usw.

    Anspruch und Wirklichkeit?

  101. @107 DaW:

    Was für eine Polemik…

    Haben Sie sich eigentlich überhaupt mal mit einigen der Formate von z.B. einem Herrn Jebsen beschäftigt, bevor Sie zu dem Urteil gekommen sind, dass das vereinfachender weltverschwörerischer Müll sein muss, also in der Form: alles, pauschal… ?
    Vielleicht doch einfach mal reinschauen. Seine Persönlichkeit ist auch mir eher unangenehm, aber er kriegt Gäste vor die Kamera, die man sonst selten zu sehen bekommt und er lässt die Leute ausreden.
    Und nein, das führt nicht dazu, dass man das inhaltlich alles übernimmt, sondern es bietet alternative Perspektiven. Ihre direkte Unterstellung, dass man sich damit diesen Positionen hörig macht, regelrecht das kritische Denken aufgibt, ist wirklich eine ziemliche Frechheit, aber natürlich ein gern genommenes Stilmittel, um Leute pauschal zu diffamieren und ihre Meinungen/Positionen abzuwerten, ohne eine echte inhaltliche Auseinandersetzung liefern zu müssen.

  102. @Rossi
    “ Ihre direkte Unterstellung, dass man sich damit diesen Positionen hörig macht, regelrecht das kritische Denken aufgibt, ist wirklich eine ziemliche Frechheit“

    DaW geht vermutlich von den Leuten aus, die ihren alternativen Meinungsführern alles glauben, während sie sich gegenüber den „Mainstreammedien“ als Kritiker gerieren. Diese Leute gibt es allerdings. Das schließt ja keineswegs aus, dass andere Leute Sendungen von Jebsen anschauen und trotzdem in der Lage sind, sich ein eigenes Bild der Lage zu machen. Diese Leute sind dann nicht mitgemeint.

  103. @ LM:

    Richtig, danke. Aber wenn man sich so die Kommentare von Jebsen-Fans so zu Gemüte führt, ist der Anteil der Pseudokritiker unter ihnen erstaunlich hoch.

    Andererseits: natürlich ist es wichtig, „alternative Sichtweisen“ einzuholen. Aber mir persönlich ist die von Jebsen enifach zu blöd. Die von Elsässer sowieso. (Ich weiß, jetzt werden die Wahrheit’ler wieder kommen: wer unvoreingenommen an die Sache rangehe, könne man nur zu dem Schluss kommen, dass diese Gestalten Recht haben. So ein Schmarrn.)

  104. Ergänzend: vor allem habe ich keine Lust mehr, mir von jenen, die völlig unkritisch und unreflektiert Jebsens Weltsicht übernehmen, vorwerfen zu lassen, dass ich ein vom US-Imperialismus gesteuerter dummer Vollidiot wäre. Wie es in den Wald hineinruft…

  105. Dieser Blog wird immer politischer und zwar in eine Richtung, die mir nicht behagt. Jetzt melden sich hier Leute zu Wort, die offenbar zu „KenFM“ Jebsens Fans zählen. Mit so etwas will ich nichts zu tun haben.

    Ich weiß nicht, auf welchem Trip Ken Jebsen genau ist, aber mindestens ist er ein amerika- und israelhassender Verschwörungstheoretiker und selbstverliebt noch dazu. Ob er waschechter Antisemit ist, kann dahingestellt bleiben. Klassisch dumm ist er nicht, aber das besagt recht wenig; viele sehr gefährliche Zeitgenossen der Weltgeschichte waren intelligent. Jebsens Interviewpartner sollen in der Regel seine eigene Weltanschauung bestärken. Er hinterfragt nicht, sondern liefert Stichpunkte. Ken Jebsen hat eine gefestigte Weltanschauung, die er sich von seinen Interviewpartnern bestärken lässt. Seine eigenenen Kommentare sind teilweise extrem – in einer Weise, bei der es mir kalt den Rücken herunterläuft. Wer sich diesen ganzen Müll anschaut und nicht, wie ich, entsetzt abwendet, hat in meinen Augen entweder wenig Verstand oder neigt selbst zu radikalen Ansichten. Das einzige amüsante Interview, das ich mal bei ihm gesehen habe (und nicht nach wenigen Minuten wieder abgebrochen), war ein Interview mit Serdar Somuncu, der ihn anfangs offenbar skeptisch beäugt und im Verlauf des Interviews immer deutlicher zu erkennen gibt, dass er von Jebsens Auffassungen rein gar nichts hält.

  106. @DaW: Muss ich das jetzt verstehen? Geht es nicht eigentlich um genau das Problem der Einseitigkeit auf allen Seiten? Und deine Konsequenz daraus ist sich somit auch den entsprechenden Themen zu verweigern?
    Nur weil es Leute gibt, die Jebsen auf eine Art Gottesthron erheben, ergibt sich daraus nicht auch, dass seine Interviews oder gar die Gäste schlecht wären. Aber jedem das seine. Ich habe von seinen Gästen schon sehr viele interessante Sachen mitgenommen.
    Solche Leute wie Albrecht Müller sieht man sonst z.B. eher selten in Interviews und wenn ihm dann auch noch der zeitliche Raum geboten wird, ausführliche Antworten geben zu „dürfen“, dann kommen da wirklich interessante Einblicke bei rum.
    Genau das bieten uns unsere großen öffentlichen und privaten Medien leider praktisch gar nicht mehr. Die Gäste in den elend gleichen Talkrunden sind fast immer die gleichen und das gewünschte Meinungsbild ist ebenfalls fast immer vorgegeben…

  107. Nichts Neues unter der Sonne…“Daß man seine Gegner mit gedruckten Gründen überzeugen kann, habe ich schon seit dem Jahr 1764 nicht mehr geglaubt. Ich habe auch deswegen die Feder gar nicht angesetzt, sondern bloß um sie zu ärgern, und denen von unserer Seite Mut und Stärke zu geben und den andern zu erkennen zu geben, daß sie uns nicht überzeugt haben.“ (G.C. Lichtenberg)

  108. @130: Ich kannte das Video noch nicht. Großartig! Gleichzeitig auch erschreckend, dass so einer im öffentlich-rechtlichem Fernsehen eine Bühne bekommt.

  109. …entzückende Diskussion hier, und völlig Sinnfrei, denn:
    „et is wie et is, un et kömmt wie et kömmt…“
    Soweit aus Düsseldorf…

  110. @127 @Stanz: Also wenn ich mir die gekürzten Fassungen diesem Interview auf Youtube anschaue, könnte ich fast Deiner Meinung sein. Allerdings kann ich dies gar nicht, wenn ich mir das komplette Interview anschaue. (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=BgMZCwX9j3s)
    Ja, Herr Jebsen hat eine eigene Meinung. Nur kann ich bei seinen Interviews immer wieder feststellen, dass er seine Interviewpartner zu meist vollständig ausreden lässt. Kann man das wirklich auch von Talkshows im sogenannten Mainstream auch behaupten?

    Und bei Ihren Behauptungen, dass Herr Jebsen ein „…amerika– und israelhassender Verschwörungstheoretiker …“ ist, kann man sowas von leicht wiederlegen, wenn man nur mal seine Interviews anschauen würde. Er kritisiert keineswegs irgendweche Völker, Religionen oder Sonstiges. Er kritisiert max. die politische und wirtschaftliche Elite dieser Länder. Die Elite, denen es egal ist ob Menschen hunger, leiden oder sterben. Diejenigen, die Waffen liefern, die Völker/Nationen/Religionen spalten.
    Um über einen Menschen zu urteilen, sollte man Ihm zumindest mal die Chance geben sich zu äußern. Dies hat er und macht er weiter. Man muss nur noch bereit sein sich dies anzuhören.

  111. @Stanz
    Vorsicht .. nicht anstecken .. wenn man andere Meinungen liesst kann man verseucht werden .. am besten gleich die Favoriten aufräumen … :)

    Bleiben Sie bei Maybrit, Kerner und Konsorten … bei denen besteht nicht die Gefahr von vorurteilenden, engstirnigen, gefestigten Weltanschauungen, geschweige denn von intelligenten Interviewpartnern …

    Und vor allem fehlt bei diesen Formaten dieser hetzende Charakter .. Sie wissen schon „Der gierige Grieche …“, „Der böse Russe…“ …

    .. Ach, bei diesem Satzkonstrukt:“ Wer sich diesen ganzen Müll anschaut und nicht, wie ich, entsetzt abwendet, hat in meinen Augen entweder wenig Verstand oder neigt selbst zu radikalen Ansichten. “ Von Ihnen musste ich an die oben genannten „Talksendungen“ denken … Sorry, its my fault …

  112. Ralf S., Herdir:
    Ich denke, Sie haben mich missverstanden. Ich habe mir Ken Jebsens Interviews und Beiträge durchaus angeschaut, und zwar recht viele. Ich möchte wissen, wie so jemand tickt. Aber ich fand es leider stets entsetzlich hohl, und hasserfüllt noch dazu. Mir ist unbegreiflich, wie jemand sich diesen ganzen Stuss bewundernd anschauen kann.

    Dass Jebsen lediglich Regierungen kritisieren würde, ist eine Ausrede. Wenn er über den angeblichen amerikanischen Militarismus schwafelt, die angebliche Dummheit der Amerikaner, ihre Kriege etc. pp., dann meint er damit natürlich das Volk – das, nebenbei, ja seine Regierungen auch stets wählt.

  113. @135: Sie haben gefragt, was ein „Troll“ ist. Fliegen Sie nach Norwegen, SN kann es bestätigen, die haben echt Ahnung, :D

  114. Nochmal zu „Ralf S.“:
    Sie schreiben: „Nur kann ich bei seinen Interviews immer wieder feststellen, dass er seine Interviewpartner zu meist vollständig ausreden lässt.“ – Ich weiß nicht, ob das wirklich eine Qualifikation ist, zumal Ken Jebsen ja eigentlich immer mit Leuten spricht, die die gleiche Meinung wie er selbst vertreten. Natürlich lässt er die ausreden.

    Zum Beispiel findet sich auf der KenFM-Seite aktuell eine KenFM-Gesprächsrunde. Wer ist beteiligt?
    – Ken Jebsen selbst, Amerikahasser, Israelhasser, Verschwörungstheoretiker. Hält 9/11 für einen Fake.
    – Daniele Ganser, Amerikahasser, Verschwörungstheoretiker. Bezweifelt die offizielle Ursache für 9/11. Behauptet, ach nein: „fragt“, ob nicht auch der Anschlag auf Charlie Hebdo lediglich eine False Flag-Operation gewesen sein könnte. Wird sehr gerne und sehr oft von Ken Jebsen „interviewt“ (=darf unwidersprochen alles verbreiten, was er denkt).
    – Mathias Bröckers, Amerikahasser, Verschwörungstheoretiker. Bezweifelt die offizielle Ursache für 9/11. Behauptet, ach nein: „fragt“, ob es nicht auch Ariel Sharon gewesen sein könnte. Wird sehr gerne und sehr oft von Ken Jebsen „interviewt“.
    – Willy Wimmer, USA- und NATO-Kritiker. Glaubt, ach nein: wirft die Frage auf, die USA/NATO wollten in der Ukraine einen Krieg gegen Russland vom Zaun brechen. Wurde bereits mehrfach von Ken Jebsen „interviewt“.
    – Dirk Pohlmann, recht unbekannter Dokumentarfilmer. Produziert aber ausschließlich Dokumentationen gegen NATO und CIA. Wurde bereits mehrfach von Ken Jebsen „interviewt“.

    Also da sitzen nur Leute zusammen, die die gleichen Auffassungen wie Ken Jebsen vertreten. Die bestärken sich dann gegenseitig in ihrer Meinung. Widerspruch gibt es natürlich nicht. Das eigene Weltbild wird zementiert.

  115. @Stanz (#136)

    es muss eine unheimliche Faszination von diesem Typ auf Sie ausstrahlen und vor allem auf @DaW, welche(r) ihn oben als erste(r) in die Diskussion einbrachte. Wie ich darauf komme? Weil Sie sich beide so an ihm abarbeiten.
    Die Faszination geht bei Ihnen so weit, dass Sie sogar in sein Gehirnstübchen hineinschauen und wissen, was er im Gegensatz zu dem, was er sagt, in (Ihrer-Wunsch) Wirklichkeit meint.
    Könnten Sie uns dieses Kunststück nicht mal beibringen. Wie schafft man das?
    Schade für Sie, dass er nicht das sagt, was Sie gerne hätten, dass er es sagt und Sie sich deshalb kopfschüttelnd hinsetzen müssen und schreien: „Ausrede!“ Ich weiß es besser, was Du denkst, auch wenn Du nicht sagst, was ich denke. Denn ich will mit meinem Hass gegen diese unheimliche Anziehung wehren!
    Ihre Aussage: „Ich habe mir Ken Jebsens Interviews und Beiträge durchaus angeschaut, und zwar recht viele. Ich möchte wissen, wie so jemand tickt.“ Ich z.B. will mich nur umfassend informieren und bin nicht unheimlich scharf darauf zu wissen, warum der so wie er tickt, tickt. Ich nehme lieber die überbrachte Nachricht (BEIM WORT) und beschäftige mich lieber mit der überbrachten Nachricht, welchen Grad an Wahrscheinlichkeit sie hat, wie sie mit anderen Nachrichten zusammenpasst oder nicht usw. Der Journalist ist für mich ein Dienstleister und nicht ein zu ergründendes Faszinosum.
    Sie merken, nicht nur Sie können Psychogramme gegenüber Ihnen unbekannte Personen abgeben. ;-)
    Aber irgendwie muss man ja versuchen zu verstehen, wie jemand auf solche Abwegigkeiten wie die Ihrigen kommt. Denn wir sind hier in einer Diskussion und Sie haben die Chance, das von mir Vermutete zurecht zu rücken. Die Chance hat Jebsen Ihnen gegenüber nicht und dennoch stellen Sie hier in aller Öffentlichkeit unbegründete Verleumdungen auf.

  116. Lieber Guter:
    mit der Sortierung hast Du es nicht, oder?
    Löschen? OK
    Warum?
    Weg mit Schaden oder wie?
    Finde ich auch nicht gut.
    Schwierig, ist mir schon klar.
    Dann doch lieber Maschinen reparieren….

  117. @Stanz:

    Haben Sie sich die Gesprächsrunde eigentlich auch mal angeschaut?
    Nur kurz zu Herrn Ganser: Er sagt -auch in dieser Sendung-, dass es in der Wissenschaft erlaubt sein muss, die offizielle Darstellung zu hinterfragen. Er sagt nicht, dass 9/11 anders als offiziell dargestellt gelaufen sein muss, aber er sagt, dass dem so sein kann und man sich damit beschäftigen können sollte.
    Und mal etwas weiter gegriffen: Ist das wirklich so absurd? Sind die endlosen Aktionen der Geheimdienste immer erst dann möglich, wenn sie nach einem halben Jahrhundert aus dem Archiven freigegeben werden? Und ja, das was da auftaucht, galt sicher damals auch in weiten Kreisen als Verschwörungstheorie… man denke da an solche Dinge wie das an die Macht putschen des iranischen Schahs.
    Und ihre Unterstellung, dass er sich seine Gäste nach seinem Weltbild aussucht, passt dann leider nicht zu der Annahme/Unterstellung dessen, was er so alles hasst.

    Davon ab liegen Sie natürlich nicht völlig daneben, wenn Sie ihm unterstellen, kritisch gegenüber den USA und Israel zu sein und hin und wieder geht mir das auch definitiv zu weit, aber im Gegensatz zu der Pseudoobjektivität unserer „klassischen“ Medien, die gerne auch mal in ekelhaftester Hetze endet, weiss ich so zumindest wo seine Position ist und ordne das für mich entsprechend ein. Es täte unseren Medien sicherlich nicht schlecht, wenn ihre Akteure klarer darstellen würden, wenn sie Positon beziehen und eine Meinung haben, anstatt so zu tun als ob sie den objektiven Blick gewähren würden, dabei aber bis hin zur Propaganda abdriften…

  118. @140:
    „Er sagt –auch in dieser Sendung-, dass es in der Wissenschaft erlaubt sein muss, die offizielle Darstellung zu hinterfragen. Er sagt nicht, dass 9/11 anders als offiziell dargestellt gelaufen sein muss, aber er sagt, dass dem so sein kann und man sich damit beschäftigen können sollte.“

    Ja, klar. Das ist ja eben die ständige Vorgehensweise der Verschwörungsspinner: „Wir behaupten doch gar nicht, wir stellen ja nur Fragen…“ Könnte es nicht der Mossad gewesen sein? Könnte es nicht eine ekelhafte jüdisch-zionistische Verschwörung gewesen sein? Könnte der Holocaust nicht lediglich jüdische Propaganda gewesen sein? Kann es nicht sein, dass es den Holocaust tatsächlich nie gab? Waren die Amerikaner vielleicht gar nicht auf dem Mond? usw. usf.

    Es ist ein Trick, nichts weiter. Natürlich wollen diese Typen behaupten, dass eigentlich CIA/Mossad/ Ariel Sharon / Bush hinter 9/11 stecken und nicht irgendwelche Terroristen. Sie wollen sich aber nicht so weit vorwagen. Also stellen sie nur dahingehende „Fragen“. Wenn man sich vorstellt, jemand würde das gleiche mit dem Holocaust machen, merkt man die Perfidie.

    Ich habe ja grundsätzlich nichts dagegen, wenn man Dinge in Frage stellt. Ich habe selbst auch überlegt, ob an den Theorien der Verschwörungstheoretiker zu 9/11 etwas dran sein könnte. Allerdings habe ich das nach sehr kurzer Bedenkzeit als völlig absurd verworfen. Sie fragen: „Ist das wirklich so absurd?“ Ja, ist es. Und wer nicht daran glauben will, dass es möglich sein könnte, der sieht das auch.

    Es gibt im übrigen auch zum Holocaust mannigfaltige „Argumente“, warum fast kein Jude ermordet worden sein könne. Die sind, wenn man sie nachliest, von einer ähnlichen Qualität wie die Argumente bezüglich 9/11.

    Was mich an den Verschwörungstheorien, ob nun zum Holocaust oder zu 9/11, zusätzlich zur Absurdität und der Schlichtheit der Argumente grundsätzlich stört, ist – Achtung: cui bono! – das Motiv der Verschwörungstheoretiker. Die bestreiten ja alle nicht aus purer Lust am In-Frage-Stellen den Holocaust oder 9/11. Sondern sie tun das, weil sie – im Falle des Holocausts – Nazis sind und Hitler und seine Gefolgsleute gerne reinwaschen wollen, bzw. – im Falle von 9/11 – weil sie die USA über alle Maßen hassen und / oder an eine zionistisch-jüdisch-amerikanische Weltverschwörung glauben (Bilderberger! Freimaurer!). Schnittmengen zwischen Nazis und sonstigen Verschwörungstheoretikern gibt es damit übrigens durchaus.

    In diesem Zusammenhang: „Die Phrase ‚cui bono‘ ist das Arschgeweih der Verschwörungstheorie“ (Zitat Sascha Lobo).

  119. Stanz, 127 („Dieser Blog wird immer politischer und zwar in eine Richtung, die mir nicht behagt. Jetzt melden sich hier Leute zu Wort, die offenbar zu „KenFM“ Jebsens Fans zählen.“)

    Ich fürchte, das ist ein Nebeneffekt der bisweilen doch übertriebenen Schreibe des Hausherrn. Wenn man wie Stefan einen (!) Fehler eines Korrespondenten heranzieht, um damit eine Grundsatzerklärung zur Glaubwürdigkeitskrise deutscher Medien in Frage zu stellen, darf man sich eigentlich nicht wundern, wenn Beifall auch von der „Lügenpresse“-Fraktion kommt.

    Die Art und Weise, wenn schon nicht mit großen Buchstaben dann aber mit möglichst großen Worten bei jeder noch so kleinen Gelegenheit grundsätzliche und vor allem empörte Medienschelte zu betreiben, ist halt auch Futter für Jebsen-Ulfkotte-Fans, was Stefan Niggemeier eigentlich kaum beabsichtigen dürfte.

  120. @theo: Da ist womöglich irgendwas sprachlich durcheinander geraten. Ich soll anhand eines Fehlers „eine Grundsatzerklärung zur Glaubwürdigkeitskrise deutscher Medien in Frage“ gestellt haben?

    Wie auch immer: Man kann ja sagen, da hat sich der Korrespondent einfach vertan. Steht vor einer großen Pro-Syriza-Demonstration und meint, er stünde vor einer großen Anti-Syriza-Demonstration. Sehr, sehr merkwürdig, wie man das an der Stelle verwechseln soll, aber gut.

    Aber der nächste Punkt ist doch, dass der Korrespondent behauptet, dass es bei diesem Referendum (das dumme griechische Bauern eh nicht verstehen können) darum gehe, ob man für oder gegen den Verbleib im Euro sei. Die Demonstranten hinter ihm strafen diese Interpretation Lügen. Das wäre also, wenn man sie durchzählen wollte, schon der zweite Fehler.

    Und dann kommt dazu, wie das ZDF diese Fehler berichtigt. Bellut selbst ist es, der diese Korrekturrubrik zu einem entscheidenden Mittel stilisiert, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu gewinnen und zu erhalten, und sich damit brüstet. Und dann „korrigiert“ das ZDF sich an eben dieser Stelle in einer Weise, die den Fehlern in keiner Weise gerecht wird. Sondern die Attrappenhaftigkeit der ganzen Institution entlarvt.

  121. Stefan, da ist nichts sprachlich durcheinander geraten. Du fängst großspurig mit Belluts Erklärung an, weil du die Sache möglichst hoch hängen willst. Ist ja auch dein gutes Recht. Nur musst du dann damit leben, dass dir vermehrt die Falschen applaudieren.

    Letztlich kann ich nur raten, dass du dir eine gewisse Überparteilichkeit bewahrst – vor allem dann, wenn du als eine Art Watchdog arbeitest. Wenn du nur noch journalistische Fehler benennst, die sich gegen Syriza/Varoufakis richten (und nicht umgekehrt), ist die Glaubwürdigkeit einer Kritik um der Sache willen bald dahin.

    Das ist ebenso der Fall, wenn man nahezu ausschließlich Fehler solcher Medien aufspießt, für die man selbst nicht arbeitet. Auch wenn es verständlich ist, den eigenen Brötchenzahler nicht zu vergrätzen: die Kritik-Kompetenz wird dadurch nicht unbedingt gestärkt. Vor allem dann, wenn man öffentlich anderen Journalisten einen schlechten Umgang mit redaktions-eigenen Fehlern vorhält.

  122. @ theo

    Die Kritik ist einfach nur unsachlich. Das erkennt man sehr schön daran, das alle die diesen Beitrag loben, eben „die Falschen“ sein müssen. Nebenbei ordnet man sich selber damit als „richtig“ und objektiv ein, weil man ja kritisiert. Das ist freundlich formuliert Praktisch!

    Und wenn Ihnen jemand fehlt, der über die “ journalistische Fehler“ (kleiner Euphemismus am Rande) der „anderen“ Berichtet, dann empfehle ich selber einen entsprechenden Blog zu starten.

    Traut sich dann ein Theo genauso wie ein Niggemeier kritische Kommentare stehen zu lassen?
    Würde ein Theo immer Objektiv und Überparteilich sein und auch seinen aktuellen, letzten oder zukünftigen Brötchengeber kritisieren?

    Meiner bescheidenen Meinung nach, muss man, um als Blogger Kritik zu üben, weder eine gewisse Überparteilichkeit bewahren, noch in irgend einer Form um Ausgewogenheit bemüht sein.
    Wie soll das auch gehen? Angenommen morgen schreibt jemand vom Spiegel einen Artikel in dem es um Syriza/Varoufakis geht und der weder objektiv noch in der Sache korrekt ist…..

    Darf man dann als Medienblogger solange nicht darüber schreiben, bis man einen Vergleichbaren Fehler auf „der anderen Seite*“ gefunden hat?

    Entscheidend ist für mich, das ich gut und in der Sache korrekt informiert werde.

    Und wenn man sich mal kurz die Biographie von Herrn Niggemeier anschaut, dann kann man sehr schnell feststellen, das er durchaus auch seine Brötchengeber kritisiert hat. Etwa Journalisten vom Spiegel oder der FAZ.

    MfG

    PS Wer ist eigentlich die andere Seite über die Herr Niggemeier berichten müsste, damit er seine Überparteilichkeit wieder herstellt? Nur so aus Neugier….Haben sie da ein Beispiel für Fehler in der Berichterstattung zur Hand?

  123. Zunächst sind einige Entschuldigungen fällig:

    … für meine späte Antwort. Der amerikanische Jude, der mich im Auftrag des CIA dafür bezahlt, den Messias (aka Ken Jebsen) durch Kommentare zu diskreditieren, wollte doch tatsächlich die Zahlungen drücken. (Wir wissen ja, wie geizig der Jude ist!)*

    … beim Hausherrn, weil ich durch eine Nebenbemerkung den pseudokritischen Jebsen-Fanblock angelockt habe.

    @ Stanz und andere: Vielen Dank.

    Stanz schrieb:

    „Also da sitzen nur Leute zusammen, die die gleichen Auffassungen wie Ken Jebsen vertreten. Die bestärken sich dann gegenseitig in ihrer Meinung. Widerspruch gibt es natürlich nicht. Das eigene Weltbild wird zementiert.“

    … während zugleich Gabriele Krone-Schmalz inzwischen zum Mobilar vieler Talkshows in den Mainstreammedien (TM) gehört. Aber es sind ja die bösen gleichgeschalteten/ fremdgesteuerten Mainstreammedien, die keine Gegenstimmen zulassen.

    „Ja, klar. Das ist ja eben die ständige Vorgehensweise der Verschwörungsspinner: ‚Wir behaupten doch gar nicht, wir stellen ja nur Fragen…'“

    Das wurde vor einige Zeit ganz gut bei South Park parodiert – dort stellte ausgerechnet Eric Cartman „nur Fragen“. Immerhin wissen wir nun, dass der gemeine Jebsenist und sein Messias auf einer Stufe mit Eric Cartman stehen. :)

    „Dieser Blog wird immer politischer und zwar in eine Richtung, die mir nicht behagt. Jetzt melden sich hier Leute zu Wort, die offenbar zu ‚KenFM‘ Jebsens Fans zählen.“

    Weniger der Blog an sich als vielmehr die Kommentare.

    @ theo:

    Ich weiß nicht, es hilft ja auch nichts, Probleme totzuschweigen, dann bekommen die Jebsens dieser Welt doch eher noch mehr Zulauf. Und ich empfand diesen Fehler durchaus als repräsentativ für den Großteil der deutschen Berichterstattung der letzten Wochen. Allerdings glaube ich nicht, dass dunkle Mächte dahinter stehen, sondern sehe zwei Gründe:

    1. Einige Journalisten verfolgen wahrscheinlich in der Tat eine Agenda – die sie persönlich für richtig halten, keine, die von oben kommt. Diese Leute haben schlicht ihren Beruf verfehlt.

    2. Viel häufiger: das Durchwursteln durch den Arbeitsalltag, was ja nun wahrlich keine Besonderheit des Journalismus ist, in Verbindung mit kaum vorhandener bzw. folgenloser Selbstreflektion der eigenen Arbeit.
    ______
    * Nur um gaaaaanz sicher zu gehen, möchte ich diesen Punkt hiermit offiziell als Sarkasmus kennzeichnen.

  124. @Stefan: Erstmal Sorry für diesen Off-Topic Teil, der sich hier eingeschlichen hat. Sollte eigentlich nicht ausarten.

    Daher nur noch kurz: @DaW und ein wenig auch @Stanz: Ich empfinde eure Kommentare teilweise schon als ziemlich diffamierend, denn ihr fällt hier ein Pauschalurteil nach dem anderen über die Intelligenz anderer und wisst offensichtlich auch 100% genau in welche Schublade jemand zu gehören hat. Auf der Basis ist mir das echt ein wenig zu blöde. Gesagt ist eh alles. In sofern beende ich meinen Part hier.

  125. @142, 144
    Der Artikel von Thomas Bellut beschreibt zunächst die Auswertung einer Umfrage, die im Auftrag des ZDF von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurde. Er bezeichnet die Umfrage als repräsentativ. Das kann sein, aber die Mitteilung, dass eine Elfer-Skala genutzt wurde, bestätigt dass nicht zwingend. Diese Mitteilung sagt nur, dass einerseits ein vergleichsweise hohes Maß an Differenzierung erfolgen konnte, also fünf negative und fünf positive Tendenzabstufungen. Sie zeigt andererseits, dass ein sogenannter „Fluchtpunkt“ eingebaut wurde, da bei ungeraden Skalen die Wahloption in der Mitte eine neutrale Position markiert, die es dem Teilnehmer erlaubt, sich nicht tendenziell festzulegen. Oft wird dann im Mittelwert der eigentlich neutrale Wert schon der positiven Tendenz zugeordnet. Stark vereinfacht: Wer „weiß nicht“ ankreuzt, findet es ja nicht schlecht.
    Das spricht grundsätzlich nicht gegen die Angabe, dass die Umfrage repräsentativ ist. Es belegt aber auch nicht, dass sie es ist.
    Im Endeffekt stellt Bellut die Aussagen der Umfrage dar, mit dem Ergebnis, dass es um die Glaubwürdigkeit in die etablierten Medien, (auch die des ZDF) sehr viel besser bestellt ist, als gefühlte Debatten vermitteln.
    Zweifellos steht jedenfalls fest:
    Die Umfrage, die vom ZDF in Auftrag gegeben wurde, führt zu einem Ergebnis, dass dem ZDF gefällt.
    Noch mal: Deswegen kann das Ergebnis trotzdem repräsentativ sein. Ungeachtet dessen ergibt die Umfrage aber auch, dass das Publikum kritischer geworden ist, zu diesen Ausführungen werden keine Skalenwerte mehr genannt.
    Wegen der zunehmenden Bereitschaft, die Nachrichten zu hinterfragen, vertritt Herr Bellut die Auffassung, dass Quellen transparenter anzugeben seien und Fehlerkorrekturen prominent und nachvollziehbar erfolgen müssen. Das ist seine Schlussfolgerung in seiner Eigenschaft als ZDF-Intendant. So möchte er die guten Umfrageergebnisse zur Glaubwürdigkeit erhalten bzw. verbessern.
    Sie nennen einen Artikel mit derartigem Inhalt dann eine „Grundsatzerklärung zur Glaubwürdigkeitskrise deutscher Medien“.
    Bereits an dieser Stelle ist Ihnen da doch etwas sprachlich durcheinander geraten.

  126. @137 Stanz
    Nur interessehalber
    Wie machen Sie das mit der im Kommentar ausgeführten Kategorisierung der aufgezählten Personen?

    Was macht jemand zum „Amerikahasser“ oder „Nato-Kritiker“?

    Ich z.B. respektiere Herrn Jebsen zu seiner Meinung steht und diese unter seinem Namen äußert und verbreitet. Und ich kann mich irren, meine mich aber zu erinnern, dass er auch schon seine Meinung zu Themen geändert und das dann auch deutlich gemacht hat.

    Was er aus meiner Sicht besser macht als andere „Talkrunden“ (neben dem oben genannten Sachverhalt), er lässt die Gäste ausreden und ich habe nicht das Gefühl, dass in solchen Runden mehr agitatorische Hetze rauskommt als in vergleichbaren, z.B. im ÖR …

    Aber das wird Sie und @theo nicht davon abhalten ihre Schubladen weiter zu beschriften und Menschen zu kategorisieren, oder?

  127. @Herdir, 150: Wenn sich jemand in jedem seiner Beiträge an den USA abarbeitet und/oder an Israel, handelt es sich um eine Obsession. Das ist bei Ken Jebsen so – und nicht nur bei ihm. Die Möglichkeit, dass er sich positiv zur Politik der USA äußern könnte, gibt es nicht. Genausowenig wie die Möglichkeit, dass er sich negativ über Russland äußern könnte. Außer natürlich als Feigenblatt: Natürlich bin ich kein Freund Putins, ABER die USA…!!! Nehmen Sie das Beispiel Ukraine: Man kann ja mit Fug und Recht manches an der Politik Europas und der USA kritisieren. Aber dass Putin hier einen eklatanten Völkerrechtsbruch begangen hat, dass er es erst fast bis zu einen Krieg und dann zu einem echten Krieg getrieben hat, dass die Nachbarn Russlands jetzt wieder zittern vor dem russischen Bären – das alles wird von Leuten wie Ken Jebsen entweder ignoriert oder abgetan. Es passt eben nicht in ihr Weltbild, in dem die Bösen im Westen sitzen. Und dummerweise glauben ihm auch noch viele Leute diesen ganzen Schrott, weil es eben auch in ihr Weltbild passt.

  128. @151
    In Ihrem Ukrainebeispiel folgen Sie den falschen Brotkrumenspuren .. Wann hat Putin welches Völkerrecht gebrochen? Und ergänzt die Frage: Wer kann sich eigentlich erlauben von einem Völkerrechtsbruch zu sprechen? Also nach welchen Kriterien wird verfahren?

    Darüber hinaus finde ich es schon interessant, dass Sie Herrn Jebsen als „Hasser“ titulieren, weil er auf seinem Blog (o.ä.) seine Meinungen verkündet und Ihnen das zu unausgewogen ist. Wieso erheben Sie an Herrn Jebsen einen Anspruch wie: „Wenn er sich kritisch ggü. der USA äußert, muss er sich in vergleichbarem Mass kritisch ggü. Russland äußern!“ … ?

    Lassen Sie ihm doch seiner Obsession. Wen belästigt er denn? Wenn Sie suchen finden Sie bestimmt auch jemand der nur gegen Russland wettert. Da können Sie doch zuschauen. Oder werfen Sie dann demjenigen vor er wäre Russlandhasser weil er nicht mindestens genauso gegen die USA hetzt?

    Und übrigens glaube ich alleine auf der Nachrichtenbasis exklusive Jebsen, dass nicht Russland zum Krieg treibt. Warum auch? Was kann Putin gewinnen wenn er sich mit der ganzen christlichen, westlichen Welt anlegt? Ruhm? Ehre? Und kommen Sie mir nicht: „Der will mit einem Krieg nur von internen Problemen ablenken!“ … Ich glaube da findet sich ein deutlich kleineres und unbedeutenderes Land zum Krieg führen ….

  129. Ich finde die Kritik an Jebsen auch etwas einseitig. Ich kenne Jebsen nicht gut genug. Aber ich mache mein Urteil der Einseitigkeit fest an der Basis der Kritik, nämlich den Behauptungen über Russlands Rolle in der Ukraine-Krise. Die Frage eines vermeintlichen oder tatsächlichen Völkerrechtsbruches ist sehr unterschiedlich beantwortet worden und mithin deutlich komplizierter. Ein klares, schnelles Urteil ist nicht möglich. Aber ich lese bei @Stanz ein solches und das ist eine ungenügende Grundlage, um Jebsens Haltung zu kritisieren.

    Wie @Herdir schon richtig schreibt, stellt sich bei den Spekulationen über die Motive Russlands immer auch die Frage nach der Rationalität.

    Letztlich kann man davon ausgehen, dass die Ukraine ein „Spiel“ ist, in dem beide Seiten weit davon entfernt sind, unschuldig zu sein und in dem die öffentliche Moralisierung schlicht ein Teil des Spiels ist (= Propaganda). Allzu große Eindeutigkeit, insbesondere im moralischen Urteil „Gut/Böse“, ist mir daher nicht geheuer.

    Um mal zu gewissen Kritikern und Formaten zurückzukehren: Mir behagt es nicht, wenn auch die Kritikerseite letztlich immer die gleichen Talking Heads heranzieht: Krugman, Flassbeck in Sachen Griechenland oder eben Wimmer in Sachen Russland. Da frage ich mich schon, ob es nicht noch mehr Personen mit Sachverstand gibt.

  130. @Stefan Niggemeier: Danke!

    Ich habe damit freilich nicht sagen wollen, dass es nur diese von mir genannte Riege der Kritiker gäbe. Ich meine, dass bestimmte Formate eben nur einen kleinen Kreis von Personen als Autoritäten zitiert. Nehmen wir die „Nachdenkseiten“, die ich sehr wertvoll finde: Dort gibt es eben doch nur einen schmalen Kreis autoritativer Kritiker mit Expertenstatus.

    Ich kann die Qualität der Experten nicht beurteilen. Mir fällt es nur auf als Phänomen. Ich habe das auch schon in anderen Szenen beobachtet, die sich um eine kleine Gruppe prominenter Wortführer schart. Der „Mainstream“ macht es ebenso und lädt eben auch immer nur die gleichen Leute ein, wie z.B. Hans-Werner Sinn.

    Es gibt wohl auch in der Medientheorie Aussagen dazu, warum man sich immer wieder auf die gleichen, bekannten Interviewpartner kapriziert.

    Interessant ist, dass das bei großen Blogs und entsprechenden Szenen auch so ist.

  131. @Stanz @141

    „….Ja, klar. Das ist ja eben die ständige Vorgehensweise der Verschwörungsspinner: „Wir behaupten doch gar nicht, wir stellen ja nur Fragen…“ Könnte es nicht der Mossad gewesen sein? Könnte es nicht eine ekelhafte jüdisch-zionistische Verschwörung gewesen sein? Könnte der Holocaust nicht lediglich jüdische Propaganda gewesen sein? Kann es nicht sein, dass es den Holocaust tatsächlich nie gab? Waren die Amerikaner vielleicht gar nicht auf dem Mond? usw. usf…..“

    Es ist schon bezeichnend, wie Sie in Ihren Verleumdungen, dann auch noch solch Worte wie „…Verschwörungsspinner…“, „…ekelhafte…“ mit einbauen, um es dann noch schärfer zu machen.

    Es macht Sinn, wenn man jemanden verleumden möchte, den Holocaust mit ins Spiel zu bringen. Auch wenn es keinerlei Zusammenhang gibt. Aber es steckt denjenigen erst einmal gleich wieder in eine Schublade, mit der die Meisten nichts zu tun haben möchten. Sie erhoffen sich dadurch, dass sich dann die Menschen erst gar nicht für diese Person interessieren wollen.

    Es geht Ihnen eigentlich nicht darum, sich mit den Themen auseinander zu setzen, sondern nur darum Menschen abzustempeln. Es passt entweder nicht in Ihr Weltbild, dass Andere andere Meinungen haben oder es macht Ihnen einfach nur Spaß andere Menschen zu provozieren.

  132. @Ralf S.
    „Es geht Ihnen eigentlich nicht darum, sich mit den Themen auseinander zu setzen, sondern nur darum Menschen abzustempeln. Es passt entweder nicht in Ihr Weltbild, dass Andere andere Meinungen haben oder es macht Ihnen einfach nur Spaß andere Menschen zu provozieren.“

    Ich verstehe Ihren Ärger. Aber: Ich glaube, hier irren Sie. Ich denke, Stanz spricht aus einer starken Überzeugung heraus. Er hat nicht vor, Menschen abzustempeln oder sie zu provozieren oder sonstwie bloß Rhetorik zu betreiben. Nein, er ist tatsächlich davon überzeugt, dass Jebsen letztendlich ein Antisemit ist.

    Warum sage ich das? Weil Überzeugung etwas anderes ist als die von den Stanz-Kritikern angenommene Unmoral bzw. Charakterschwäche (andere Meinungen nicht ertragen, sich nicht mit denen auseinandersetzen wollen usw.). Aus seiner Überzeugung heraus hält er das Treiben von Jebsen für grundfalsch. Das vertrüge sich durchaus mit der Bereitschaft, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Das muss kein Widerspruch sein.

  133. Und wenn es doch nur ein total blöder Fehler des Fernsehteams in Athen war, den Sie nicht einsehen können, weil Sie Ihre Narration einfach viel besser finden (wollen). Sie insinuieren und mutmaßen herum, um – ja was überhaupt – die völlige Verblendung eines Journalisten oder dessen Heimtücke offenzulegen? Und ist das die Medienkultur, die journalistische Kultur, die Sie wollen?

  134. @ LM:

    „Letztlich kann man davon ausgehen, dass die Ukraine ein ‚Spiel‘ ist, in dem beide Seiten weit davon entfernt sind, unschuldig zu sein und in dem die öffentliche Moralisierung schlicht ein Teil des Spiels ist (= Propaganda). „

    Eben. Deshalb ist es mir irgendwie auch zu flach, einem Schwarz-Weiß-Bild ein Weiß-Schwarz-Bild der Welt gegenüberzustellen. Ich schrieb ja bereits in einem anderen Zusammenhang, dass mir in der Ukraine-Krise das Handelsblatt durch seine Berichterstattung sehr positiv aufgefallen ist, weil es eben beide Seite betrachtete und auch zu Wort kommen ließ. Auch in der deutschen Ausgabe der Le Monde Diplomatique war im letzten Jahr ein langer Artikel, der die russische Sichtweise erklärte, ohne sie zu rechtfertigen oder gar Putin zu verklären.

    Beide Blätter – Handelsblatt und LMD – haben ja durchaus eine politische Ausrichtung, die in Wirtschaftsfragen auch ziemlich konträr sein dürfte, und dennoch haben auch andere Stimmen zu Wort kommen lassen. Daran scheitert Jebsen ja vollständig, und auch in den Mainstreammedien fehlt das oft.

    Und auch das schrieb ich schon mehrmals: Unrecht rechtfertigt kein Unrecht. Niemals. Der Angriff des Irak durch die USA rechtfertigt nicht die Annektion der Krim durch Russland. Guantanamo rechtfertigt nicht den Umgang mit Homosexuellen in Russland. Der Rassismus in den USA rechtfertigt nicht jenen in Russland. Und indem ich die Annektion der Krim, den Umgang mit Homosexuellen in Russland oder Rassismus in Russland kritisiere, spiele ich die genannte Probleme in/mit den USA nicht runter.

    Genauso argumentieren Jebsen & Co aber überwiegend: „… aaaaaaaaaaaaber die USA!“

    Vor allem wäre es schön, wenn Jebsen und seine Anhänger dieses Weltbild mal zu Ende dächten: wenn die USA Länder angreifen und gegen die Menschenrechte verstoßen dürfen, darf Russland das auch. Und China darf dann auch Japan wegen ein paar Felsen im Meer angreifen, Argentinien Großbritannien wegen der Falklandinseln undundund. Wo soll das denn enden?

    @ Rossi: wer Jebsen & Co zur Alternative erklärt, steckt sich allein in eine Schublade und wird nicht hineingesteckt.

  135. @OG: Wenn Sie mich mit der Frage meinen: Ja, wenn das einfach nur ein total blöder Fehler des Korrespondenten in Athen war – dann würde ich mir wünschen, dass das ZDF diesen Fehler ordentlich korrigiert. Weil der Umgang mit den eigenen Fehlern, wie Herr Bellut selbst so richtig sagt, ein wichtiges Element ist, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erwerben bzw. zu erhalten. Und genau das war nicht ganz zufällig der Ausgangs- und Endpunkt dieses Blogeintrags.

  136. Achso, und um gleich das Argument vorwegzunehmen, dass man (wer auch immer dieser „man“ ist) mit negativer Berichterstattung über Russland das Land und seine Menschen diskreditieren möchte: es ist ja nicht so, dass sich die deutschen Medien mit Kritik an der NSA, Rassismus in den USA, der US-amerikanischen Außenpolitik oder Guantanamo irgendwie zurückhielten, eher im Gegenteil.

  137. @DaW @161

    Nur das sich diese Art von Berichterstattung dann oft im Spätprogramm meist nach 23:00Uhr oder in Spartenkanälen abspielt. Dann erreicht sie leider nicht die Masse an Menschen.

    Aber ja du hast recht. Sehr viele gute Beiträge kommen u.a. auf 3Sat.

  138. Ralf. S., 156:
    Ich versuche es noch einmal. Ich will niemanden abstempeln.

    Aber um es ganz klar zu sagen: Ich halte die Theorie, der 11. September sei von Geheimdiensten durchgeführt worden, nicht für ein unschuldiges Gedankenspiel von an der Wahrheit interessierten Detektiven. Nein, dahinter stecken knallharte Motive, primär die Überzeugung, die USA seien sozusagen der Teufel in Person. Und dann wird eben rumgekramt und nach „Beweisen“ gesucht. Und natürlich sagt man möglichst nicht offen, dass die USA das selbst gemacht hätten, oder eben die Juden. Aber man wirft „Fragen“ auf. Dann wird eben ins Spiel gebracht, dass angeblich Juden vorher gewarnt worden seien, und gefragt, ob denn nicht…?

    Die Verbindung zum Holocaust habe ich nur deshalb gebracht, weil – nocheinmal – die Vorgehensweise und Argumentation der Holocaustleugner identisch ist mit derjenigen der 9/11-„Truther“. Ich will nicht dazu aufrufen, sich einmal mit dem Thema Holocaustleugnung zu beschäftigen, aber es ist durchaus interessant und öffnet die Augen, wenn man sieht, wie auch dort stets nur einzelne Punkte vorgebracht werden, um die „offizielle Theorie“ zum Holocaust (=Ermordung von 6 Millionen Juden) „in Frage zu stellen“. Dass es angesichts der gesamten Faktenlage völlig irrsinnig ist, den Holocaust abzustreiten, wird gar nicht gesehen. Man klammert sich an einzelne Unstimmigkeiten, die bei genauem Hinsehen nicht einmal Unstimmigkeiten sind. Genauso auch bei 9/11. Dass es etwa ja nunmal tatsächlich Terroristen gab, die in diesen Flugzeugen saßen, die sich bereits vorher kannten und gemeinsam in die USA begeben hatten; dass es Anrufe von Passagieren aus den Flugzeugen nach draußen gab, die von der Entführung berichteten; dass es – unterstellt, es wäre ein Fake – bei einer solch gewaltigen Operation mit Hunderten Mitwissern nahezu ausgeschlossen wäre, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt – und zwar bis heute -, trotz der immensen psychischen Belastung, die ein solcher Massenmord auslösen würde, usw. usf. – all das wird ignoriert. Man klammert sich an die einzelnen Unstimmigkeiten, die man vermeintlich hat (und die bei genauem Hinsehen keine sind): Ja, aber ein Flugzeug kann doch die Türme gar nicht zum Einsturz bringen. Die BBC hat bereits vor dem Einsturz des WTC 7 darüber berichtet. Usw. usf.

    Es sind die gleichen Muster. Das wollte ich zum Ausdruck bringen.

    Und es tut mir leid: Ich halte es für eine Spinnerei. Genauso, wie ich Frau Hagen nicht ernst nehmen kann, wenn sie von irgendwelchen Ufos berichtet, so kann ich Leute nicht ernst nehmen, die allen Ernstes glauben wollen und können, dass eine Regierung eines demokratischen Landes – noch dazu in den USA – in der Lage wäre, einen solch entsetzlichen Anschlag, der die ganze Welt erschüttert hat, im eigenen Land durchzuführen.

  139. @ Ralf S.:

    Echt? Über die NSA wurde und wird nur nach 23 Uhr auf Spartenkanälen berichtet?

  140. @Stanz

    Ich teile Ihren Standpunkt nicht. Selbstverständlich darf man fragen, ob ein Land wie die USA in der Lage wäre, einen solchen Anschlag durchzuführen. Dass die USA als Demokratie gelten, ist kein Gegenargument. Die real existierende Demokratie ist auch in den USA fragil, löchrig und durch allerlei Korrumpierungen ausgehöhlt. Man kann daraus also keine beweisfeste Erwiderung gegen gewisse Verschwörungstheorien stricken.

    Entscheidend scheint mir dagegen folgendes: Es muss letztlich, ganz gleich, welche Frage man stellt, eine Bereitschaft existieren, Pro und Kontra sauber abzuwägen, neue Fakten zu integrieren und Irrtümer einzugestehen. Geschieht das nicht, ist es keine Frage, sondern eben als „Frage“ ein rhetorischer Trick. Entscheidend ist also die intellektuelle Haltung, wenn jemand nachfragt. Daran kann man dann Jebsen wie auch „Mainstreammedien“ messen.

  141. @161: Die überbordende Kritik deutscher Medien an der NSA, an Rassismus und Außenpolitik der USA sowie an Guantanamo möchte ich dann ja doch gerne mal sehen. Titelseiten wie „STOPPT OBAMA JETZT“ müssen mir ebenso entgangen sein, wie die zahlreichen Forderungen nach harten wirtschaftlichen Sanktionen gegen die USA („auch wenn sie Arbeitsplätze kosten“), um deren völker- und menschenrechtswidrigem Treiben endlich ein Ende zu setzen… Aber Sie können mir da sicher weiter helfen.

  142. @DaW

    An NSA kommt die Medien nicht mehr vorbei. Und es scheint die Bevölkerung auch nicht sonderlich zu interessieren. Womöglich war das sowieso allen klar.

  143. @Stanz
    Aber schön auf den Holocaust und 9/11-Theorien abgelenkt … Super … kann ja keiner was gegen sagen …

    Was mir auffällt, Sie werfen anderen vor nur „Fragen“ zu stellen aber selbst urteilen Sie … faszinierend … Ist es aus Ihrer Sicht einer Diskussion bzw. Meinungsfindung zielführender Fragen zu stellen oder mit Meinung und/oder Glauben sowie Vorurteilen zu anderen Diskussionsteilnehmern zu starten? (Sie müssen das nicht hier beantworten, denken sie einfach drüber nach …)

  144. @ someonedaughter:

    Ich werde den Teufel tun, die deutschen Medien pauschal zu verteidigen, den „Spiegel“ sowieso nicht (den Titel „Stoppt Putin jetzt!“ fand ich übrigens auch selten dämlich, auch wegen der unbewiesenen Unterstellung, er hätte den MH17-Abschuss persönlich in Auftrag gegeben).

    Noch einer, der nicht versteht, dass Kritik an deutschen Medien nicht zwangsläufig bei Jebsen & Co enden muss.

  145. Achso, den Rassismus in den USA habe ich übrigens bewusst in die gleiche Kategorie wie Homophobie in Russland gesetzt, so im Großen und Ganzen unter dem Label „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Und in den letzten Wochen und Monaten war er – natürlich in Folge konkreter Ereignisse – in den deutschen Medien viel präsenter als Homophobie in Russland.

    Trotz allem: die USA haben einen schwarzen Präsidenten. Wann wird es in Russland den ersten offen schwulen Präsidenten geben? Oder zumindest Bürgermeister?

  146. @HERDIR

    Ganz falsch liegt Stanz aber nicht mit dem Verweis auf den Holocaust. Das ist in diesem Falle nicht unbedingt der klassische Nazivergleich aus rhetorischer Absicht. Es geht ihm doch mehr um das „Fragen“ als rhetorisches Stilmittel. Ich glaube schon, dass es recht viele Exponenten der „Kritik“ gibt, die nur scheinbar fragen, ohne ihre eigenen Positionen damit tatsächlich in Frage zu stellen. Wie ich oben schrieb: „Fragen“ wird nur dann zum echten Fragen, wenn man das eigene Denken auch miteinbezieht und hier flexibel auf neue Informationen reagiert.

  147. Der Vergleich hinkt ja wohl gewaltig.

    Ich kann mich aber noch gut erinnern wie kritisch die Medien beim Irakkrieg waren. Vielleicht sollten Sie das mal als Beispiel nehmen…

  148. @LM
    Das verwirrende ist doch aber das @Stanz Menschen als Hasser bezeichnet, die aus seiner Sicht nur Fragen stellen aber keine Beweise liefern …

    @171 DaW
    Ist schwarz und/oder Homosexualität ein Kriterium für ein Präsidentenamt? Ist Obama Präsident geworden weil er schwarz ist? Ist Frau Merkel Kanzlerin geworden weil sie eine Frau ist? Kann man Russland erst ernstnehmen wenn sie einen Asiaten als Präsidenten haben?

  149. @DaW: „Noch einer, der nicht versteht, dass Kritik an deutschen Medien nicht zwangsläufig bei Jebsen & Co enden muss.“

    Damit meinen Sie sich selbst? Oder sollte das ein unbeholfener Akt des ad hominem sein? Was hat Ihr Jebsen mit dem Thema dieses Artikels oder meiner Bitte um Hilfe zu tun?

  150. @Niggemeier: Dann bleibt also allein das Problem – nimmt man Ihre Geschichte als das, was sie ist: mit heißer Nadel gestrickt – unterschiedlicher Vorstellungen davon, wie öffentlich rechtliche Sendeanstalten Korrekturen von Fehlmeldungen „ordentlich“ vorzunehmen haben? Ich hatte den Beitrag so gelesen, dass eine “ läppische[…], kryptische[…] „Korrektur“-Bemerkung“ eigentlich gar nicht die richtige Form ist, etwas, was „kein Flüchtigkeitsfehler ist“ zu behandeln. Demnach geht es Ihnen doch gar nicht um die Fehlerkorrekturecke, sondern um die von Ihnen unterstellte Voreingenommenheit eines Fernsehjournalisten bzw. seines Teams in Athen.

  151. @ HERDIR

    „Ist schwarz und/oder Homosexualität ein Kriterium für ein Präsidentenamt? Ist Obama Präsident geworden weil er schwarz ist? Ist Frau Merkel Kanzlerin geworden weil sie eine Frau ist? Kann man Russland erst ernstnehmen wenn sie einen Asiaten als Präsidenten haben?“

    Das grenzt ja schon arg an Nicht-verstehen-wollen. Also: ich kann und möchte nicht beurteilen, ob Obama wegen seiner Hautfarbe Präsident wurde. Ich wollte aber darauf hinweisen, dass er einer Gruppe der Bevölkerung angehört, die lange Zeit angefeindet und unterdrückt wurde.

    Und trotz des in den USA noch immer vorhandenen Rassismus ist es eine gewaltige Leistung der amerikanischen Gesellschaft, dass jemand, der noch vor wenigen Jahrzehnten nur bestimmte Plätze in Linienbussen hätte einnehmen dürfen, nun demokratisch gewählter Präsident ist.

    Darauf aufbauend nun meine Frage: wann wird ein Mitglied einer in Russland dämonisierten gesellschaftlichen Gruppe in höhere politische Ämter aufsteigen?

    @someonesdaughter

    „Damit meinen Sie sich selbst? Oder sollte das ein unbeholfener Akt des ad hominem sein? Was hat Ihr Jebsen mit dem Thema dieses Artikels oder meiner Bitte um Hilfe zu tun?“

    Wenn Sie sich die Mühe machten, der Diskussion zu folgen, beantwortete sich die Frage von allein…

  152. 157 LM
    “ Aus seiner Überzeugung heraus hält er das Treiben von Jebsen für grundfalsch.“

    Tja, und man könnte mutmaßen (was ich als „Hobbypsychologe“ hier ausdrücklich vermeiden möchte!), Stanz hielte seine Überzeugung nicht für einen Bestandteil seines (medienbasierenden) persönlichen Weltbildes, sondern für die objektive Realität…
    :-)

  153. @meykosoft

    Natürlich gelangt man irgendwann mal dazu, so etwas für objektive Realität zu halten. Das kommt im Wort „Überzeugung“ schon zum Ausdruck. Niemand ist unbegrenzt Relativist und hält alles für eine Meinung unter vielen. Tatsächlich stuft man doch meist ab, was man noch als „Meinen“ gelten lässt und was man dann doch mit Objektivitätsanspruch verurteilt.

    Mal ein Beispiel:
    Die Äußerungen eines NPD-Vertreters würde ich vermutlich doch eher als schlicht falsch einstufen und als Ausdruck einer verwerflichen Nazi-Ideologie. An dieser Stelle lasse ich das nicht mehr als Meinen gelten, sondern glaube, dass man gegen solche Ideologien vorgehen muss. Und in diesem Moment halte ich das für objektiv gerechtfertigt, bin also nicht mehr bereit, meinen Standpunkt dazu zu hinterfragen. Ich tue das dann, weil ich denke, dass NPD-Nazis gefährlich sind und Diskussionen an dieser Stelle dafür sorgen, dass der NPDler ungestört gefährlich werden könnte.

    Gleichzeitig könnte ich aber Leuten von links bis rechts zuhören und ihnen schlicht eine andere Meinung zubilligen, weil ich diese Leute nicht für gefährlich halte, obwohl ich deren Meinung ablehne.

    Es kann nun sein, dass diese meine Haltung auch falsch und hinterfragenswürdig ist. Es ist nur ein Beispiel für das Vorkommen von Abstufungen der Toleranz. An irgendeinem Punkt hält man immer einiges für ausgemacht und unhinterfragbar und daher der Diskussion entzogen.

  154. Ich habe mir die Korrektur noch mal angeschaut. Sie ist suggestiv und benennt das Problem tatsächlich nicht.

    „n den heute-Nachrichten vom 29. Juni berichtete unser Korrespondent in Athen in einem Schaltgespräch, dass die Demonstranten, die hinter ihm zu sehen waren, Euro-Befürworter seien. Tatsächlich hielten Demonstranten Banner hoch, auf denen „Europe all together“ und „Euro our future“ zu lesen war.

    Es handelte sich allerdings um eine große Demonstration für den Kurs der griechischen Regierung und gegen die Spar– und Reformvorschläge der Gläubiger.“

    – der Korrespondent behauptet, die Demo hinter ihm befürworte den Euro
    – diese Behauptung stimmt sogar
    – Aber, so die Korrektur, es sei eine Demo von Syriza-Anhängern gewesen.

    Frage: Worin irrte der Korrespondent genau? Die einzige in der Korrektur zitierte Behauptung wird als korrekt dargestellt. Anschließend folgt ein „allerdings“: Es ist also ein falscher Eindruck entstanden. Offensichtlich hat es etwas mit der Position der Demonstranten zur Regierung zu tun „Syriza-Anhänger“. Über diese Positionierung ist vermutlich etwas Irrtümliches gesagt worden. Aber von wem? Und was genau wurde fälschlich behauptet?

    Der Leser der Korrekturmeldung bleibt ratlos zurück. Der Fehler wird eigentlich nur angedeutet, aber nicht direkt benannt. Der Fehlerverantwortliche bleibt ebenfalls genannt. Der „Allerdings“-Satz regt allein zu Mutmaßungen an, ohne dass hier Fakten nachgeliefert werden würden.

    Das ist in der Tat keine ernstzunehmende Korrektur.

    Die Korrektur klingt ein wenig sprachlich unbeholfen. Beim Versuch, sich kurz zu fassen, ging die wesentliche Information verloren. Aber wenn man das als hinreichend im ZDF ansieht, dann ist die Korrekturen-Rubrik tatsächlich nur ein Feigenblatt.

  155. @ LM
    Genau darum ging es .. und jetzt sind wir bei Holocaustfragen, Ukrainekonflikt, Jebsen usw. …

    Faszinierend :)

    @DaW
    Sie halten den schwarzen Präsidenten für eine Leistung der amerikanischen Gesellschaft? Okaaayyy … Ich lass das so stehen … Wir, also die deutsche Bevölkerung haben auch eine starke Leistung abgegeben als wir Frau Merkel zur Bundeskanzlerin gewählt haben! … Das sollen andere Länder erst mal nachmachen! … Na los voran ihr anderen Länder: Wählt aus euren dämonisierten Minderheiten euren Anführer! .. Tschuldigung hab gestern GoT gesehen und war noch im „Rausch“ …

  156. [gelöscht. Sie müssen Ihre E-Mail-Adresse angeben, um hier zu kommentieren]

  157. Holocaust, Völkerrecht, 9.11, Rassismus, NSA, Guantanamo, Russland, die USA, Putin und die NPD….
    Also es ist euch vielleicht nicht aufgefallen, aber Ihr kommt glaube ich so langsam vom Thema ab ;).

  158. @177, DaW: „Wenn Sie sich die Mühe machten, der Diskussion zu folgen, beantwortete sich die Frage von allein…“

    Ich habe keinerlei Interesse an Ihrer Jebsen-„Diskussion“ unter einem Artikel über die Fehler in der Arbeit des ZDF, also verschonen Sie mich mit dem Quatsch. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass Sie nicht ansatzweise aufzeigen können, wo in deutschen Medien auch nur annähernd eine Negativ-Berichterstattung über die USA zu finden ist, die eine Ähnlichkeit mit der Meinungsmache gegen Griechenland oder Russland hat.

  159. #135:

    „Dass Jebsen lediglich Regierungen kritisieren würde, ist eine Ausrede. Wenn er über den angeblichen amerikanischen Militarismus schwafelt, die angebliche Dummheit der Amerikaner, ihre Kriege etc. pp., dann meint er damit natürlich das Volk — das, nebenbei, ja seine Regierungen auch stets wählt.“

    Dann wäre damit im Zirkelschluss geklärt, dass die deutschen Medien zu 90% aus der Position des Russen- und Russland-Hassers heraus Verschwörungstheorien und Hetzkampagnen gegen Putin und das russischen Volk veröffentlichen, welches ihn -das nebenbei- glatt sofort wiederwählen würde?

    Es gibt eine Menge kritikwürdiger Aktionen und Positionen der russischen Politik. Aber die ehrliche und nicht scheinheilige Kritik geht unter im Agitationssturm der pathologischen Russlandhasser, welche die eigene Seite dann auch noch zu den uneingeschränkt Guten erklärt.

    Wer auch nach dem Irakkrieg 2 noch so tut, als wenn es undenkbar wäre, dass es aus dem NATO- und USA-Machtapparat heraus professionell geführte kriegsvorbereitende Lügenpropaganda geben könnte, welche von westlichen Medien unkritisch als Fakt weiterverbreitet wird …
    …und alle die das nicht genauso als undenkbar einschätzen, mit wirklichen Amerika-Hassern in einen Topf wirft…

    …torpediert und sabotiert jede Diskussion auf Basis realistischer Einschätzungen
    …treibt den indifferenten Teil der Ulfkotte-Zielgruppe solchen Rattenfängern erst recht in die Arme

    Und was diese permanenten Fehlleistungen beim Berichten über Griechenland, Russland, Arabellion sowie IS/Assad betrifft:

    – Gibt mir derKellner im Biergarten einmal zu wenig Rausgeld, interpretiere ich es als Fehler.
    – Beim 2. bis 3. Fehler direkt hintereinander beginne ich an seiner Rechenfähigkeit zu zweifeln
    – Geht das so weiter und fällt jeder Fehler stets nur zu meinen Ungunsten aus, kommt der Tag, an dem ich das nicht mehr nur als zufälligen „Fehler“ auslege.

    Und das ist als Ausschlussverfahren zu verstehen. Auch wenn ich nicht im Detail die Hintergründe, Beteiligten und Motive kenne: Das Option „Fehler“ ist dann halt irgendwann vom Tisch.

    Jebsen kann ich nicht beurteilen, ich habe ihm nur mal ca. 15 Min. zugehört, beim Müller-Interview. Und richtig überzeugende Zitate zum Beleg hat mir auch noch nie jemand auf Nachfrage geliefert, ausser ein- bis zwei auslegungsfähige Dummsprüche von vor mehr als einem Jahrzehnt.

    Und was dieses ZDF-Glanzstück betrift: Wenn dieser Reporter schon damit überfordert ist, die griechische Position „Euro-Ja, dieses Sparpaket-Nein-“ auch nur nominell zu kapieren, weil es nicht in sein Weltbild passt, ist er symptomatisch für die deutsche Griechenland-Berichterstattung. Die Filterblase schützt vor Störfakten. Geniale Basis für eine Qualitäts-Berichterstattung in unseren selbsternannten Qualitätsmedien, nicht wahr?

  160. @183 HERDIR

    Wieso ist die Einschätzung von DAW, dass die Entwicklung von Rassentrennung hin zum schwarzen Präsidenten eine starke Leistung der amerikanischen Gesellschaft ist, zu beanstanden?
    Die Frage ist echte Neugier meinerseits!
    Wieso gehören Frauen nach Ihrer Wahrnehmung in Deutschland zu einer dämonisierten Minderheit?
    Diese Frage ist reines „Stänkern“ meinerseits!

  161. @189 JUB 68
    Es wäre vermutlich in Amerika eine besonders starke Leistung, wenn eine Frau zur Präsidentin gewählt würde. Denn bisher wählen die WahlMÄNNER doch lieber einen freundlich lächelnden, farbigen Karriere-PräsidentEN ;-)

    (Zahl der Wahlmänner: Das Wahlmännergremium besteht aus 538 Wahlmännern. Die Zahl der Wahlmänner pro Bundesstaat entspricht der Anzahl der Abgeordneten im Kongress…) Gender!!

  162. Die „Wahlmänner“ sind nicht zwingend Männer. Im englischen heißen sie „electors“ und der Begriff ist nicht unbedingt männlich gedacht. Dass es konkret „WahlMÄNNER“ heißt, ist ein deutsches Übersetzungsproblem.

  163. @ JUB 68:

    „Wieso ist die Einschätzung von DAW, dass die Entwicklung von Rassentrennung hin zum schwarzen Präsidenten eine starke Leistung der amerikanischen Gesellschaft ist, zu beanstanden?“

    Ich glaube, es ist zu beanstanden, dass es um die amerikanische Gesellschaft geht. Als Jebsenist geht das einfach nicht, etwas Positives über die USA sagen.

    @ someonesdaughter:

    „Ich habe keinerlei Interesse an Ihrer Jebsen-‚Diskussion‘ unter einem Artikel über die Fehler in der Arbeit des ZDF, also verschonen Sie mich mit dem Quatsch.“

    Dafür, dass Sie das Thema nicht interessiert, beteiligen Sie sich aber erstaunlicherweise ziemlich stark. Gehören Sie eigentlich zu denen, die in Videotext-Umfragen 50 Cent dafür ausgeben, um für „Ist mir egal“ zu stimmen?

    „Ich nehme aber zur Kenntnis, dass Sie nicht ansatzweise aufzeigen können, wo in deutschen Medien auch nur annähernd eine Negativ-Berichterstattung über die USA zu finden ist, die eine Ähnlichkeit mit der Meinungsmache gegen Griechenland oder Russland hat.“

    Das ist schön, dass Sie das zur Kenntnis nehmen. Wenn Sie nun noch zur Kenntnis nähmen, dass ich den Teufel tun werde, „die deutschen Medien“ pauschal zu verteidigen, kämen wir direkt auf einen gemeinsamen Nenner. Ich sehe die Probleme in der deutschen Berichterstattung ja auch, und habe das schon mehrmals geschrieben, aber sehe dafür andere Gründe als Jebsen und ihre Anhänger.

    Leider scheint meine Medienkritik für viele zu subtil zu sein – alles unter „die Mainstreammedien sind gleichgeschaltet und/oder fremdgesteuert“ ist für diese Leute dann wahlweise naiv, die Wahrheit nicht erkennen wollend oder direkt bezahlt.

    Achso, noch eins: in den USA darf man gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit kritisieren, auch im Fernsehen, auch vor Minderjährigen. Versuchen Sie das mal mit Homophobie in Russland.

  164. @DaW @193

    Wenn Sie mit Einzelbeispielen kommen, dann werden wir nie fertig.

    USA: Todesstrafe, Drohnenmorde ohne Prozess usw.
    Russland: Keine Todesstrafe
    Deutschland: Adoptionsrecht für Homosexuelle

    Hier einmal zum Thema Aggressor Russland:

    Die Liste der Militäroperationen der Vereinigten Staaten im Ausland sind schwer zählbar:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten

    USA: 761 Militärbasen der Vereinigten Staaten im Ausland (Stand 2008)
    Experten schätzten im Jahr 2004 die Gesamtzahl der Stützpunkte, auf die die USA jederzeit zurückgreifen können, auf ungefähr 1000.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4rbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_Ausland

    Russland: ca.25 Militäranlagen im Ausland
    https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Streitkr%C3%A4fte

    Ich glaube auch Sie erkennen die Relationen.

  165. @DaW
    Ach … Was ist gut an einem schwarzen Präsidenten? Was ändert sich durch die Hautfarbe eines Präsidenten? Hat sich für andere Schwarze irgendetwas geändert mit der Wahl des Präsidenten? Was für ein Signal geht von dem Staat aus mit einem Präsidenten einer „Minderheit“? Übrigens nach der Logik wäre es ein Rückschritt wenn ein Latino Präsident werden würde in Amerika?

    Was hat sich für die Frauen in Deutschland geändert seit der Wahl von Frau Merkel? …

    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen das es herzlich egal ist wer eine Funktion einnimmt .. es ändert sich durch das „Besetzen“ einer Person in eine Funktion nicht zwangsläufig etwas für den Anteil der Bevölkerung der man auch die Person zuordnet. Deshalb verstehe ich Ihren Einwand nicht warum Amerika besser weil es einen schwarzen Präsidenten hat … Es macht Amerika in keine Weise wichtiger, wertvoller o.ä. als andere Länder und Nationen …

    Und Ihren Einwand: „Achso, noch eins: in den USA darf man gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit kritisieren, auch im Fernsehen, auch vor Minderjährigen. Versuchen Sie das mal mit Homophobie in Russland.“ kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube auch meine Kritik an gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Amerika wie Russland würde kein Schwein interessieren … Ihre sicher auch nicht … Was meinen Sie also? … Das Schwarze sich über die menschenfeindlichen Abläufe für Schwarze kritisch äußern können? Das sie protestieren dürfen dagegen? Sicher … Finde ich auch super .. Kann man m.E. in Russland auch … Vielleicht sogar mit dem gleichen Ergebnis …

    Noch eine Frage: Was ist ein „Jebsenist“? Und bezeichnen Sie sich so?

  166. Das ist schön, dass Sie die Zahlen posten. Genauso wenig, wie ich „die deutschen Medien“ pauschal verteidigen möchte, werde ich dies mit den USA tun. Es ist mir nur einfach zu flach, sie einfach zum Sündenbock für alles zu erklären.

    @ HERDIR: Ich geb’s auf. Alle anderen, die ein bisschen guten Willen haben und nicht nur „Fragen stellen“, werden mich verstanden haben.

  167. Ich habe den Eindruck, dass die Aussagen von DaW etwas überinterpretiert werden. Er will sicher nicht behaupten, dass ein schwarzer US-Präsident eine substanzielle Verbesserung per se ist. Aber es ist ein Kulturwandel, dass die Wahl eines schwarzen Präsidenten möglich ist in einem Land, das noch vor wenigen Jahrzehnten Schwarze massiv diskriminiert hat. Ein solcher Kulturwandel ist nicht gleichzusetzen mit politischen Veränderungen. Aber er steht für ein verändertes Denken der Bürger des Landes. Die Wahl Obamas ist keine Revolution, aber sie ist durchaus ein Fortschritt, zumindest in kultureller Hinsicht.

    Und möglicherweise ist Amerika in dieser Hinsicht etwas liberaler als Russland. Aber dies hieße noch lange nicht, dass die USA in anderen Belangen auch überlegen oder „besser“ wären. Es ist zunächst nur ein gradueller Unterschied.

    So, wie ich DaW verstehe, würde er mit solchen Aussagen eher differenzieren, während eben Aussagen wie „Die USA sind schuld“ oder „Die Russen sind schuld“ als zu blockhaft und pauschal ablehnen würde.

    Freilich ist die Rede von „Jebsenisten“ durchaus auch pauschal und daher wehren sich Leute, die Jebsen nicht bedingungslos verurteilen, auch berechtigt dagegen, in ihrer je individuellen Urteilsfähigkeit unterschätzt zu werden.

  168. @196 DaW
    Gut wenn Sie nicht so auf Fragen stehen, stelle ich fest, dass Sie pauschal andere über einen Kamm scheren und mit unbewiesenen Vorwürfen und Halbwahrheiten in Kategorien einteilen und abstempeln … Aber Ihnen scheint es nicht zu flach zu sein, Russland als pauschalen Sündenbock zu bezeichnen bzw. hinzustellen … Mir ist Ihre „Beweiskette“ deutlich zu flach … Ich habe bisher in dieser Diskussion nicht wahrgenommen, dass ein Diskutant pauschal die USA als Sündenbock für alles bezeichnet hätte … nur das Sie das unterstellt haben …

    Was Sie unter „Jebsenist“ verstehen würde ich trotzdem noch gern wissen und dann gern nicht pauschal sondern genau … Muss aber eigentlich auch nicht mehr in den Thread … Vielleicht kann ich mir das herleiten, ich sprech mal mit nem „Bellutisten“

  169. @ LM, # 196:

    Danke, danke, danke!

    Ist es eigentlich wirklich so schwer, mich zu verstehen? Oder liegt es an jenen, die jedes Wort überinterpretieren, weil sie überall nur Fragen sehen, die gestellt werden müssen?

    @ HERDIR:

    Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es soeben auf meine nohibidingens-Liste geschafft, deren Mitglieder sich dadurch auszeichnen, dass ich ihre „Beiträge“ gar nicht mehr lese geschweige denn beantworte.

  170. Ergänzend noch: einige sind halt so sehr mit „Fragen stellen“ beschäftigt, dass ihnen die Antworten völlig egal sind. Um die geht es ja auch nicht: durch total kluge Fragen kann man allen demonstrieren, wie unglaublich kritisch und intelligent man ist – beim Zuhören jedoch nicht.

  171. @DaW
    Ist das eine Auszeichnung? Ich lese Ihre Beträge weiter … keine Sorge … Auch wenn ich es befremdlich finde, dass Sie Antworten haben ohne Fragen zu stellen … aber ich lern jeden Tag dazu :)

  172. @ Herdir: „Ach … Was ist gut an einem schwarzen Präsidenten? Was ändert sich durch die Hautfarbe eines Präsidenten? Hat sich für andere Schwarze irgendetwas geändert mit der Wahl des Präsidenten? Was für ein Signal geht von dem Staat aus mit einem Präsidenten einer „Minderheit“? Übrigens nach der Logik wäre es ein Rückschritt wenn ein Latino Präsident werden würde in Amerika?“

    Es geht nicht darum, dass sich etwas ändert DURCH die Wahl eines schwarzen Präsidenten. Es geht darum, dass sich bereits etwas geändert hat, wenn ein Schwarzer zum Präsidenten gewählt wird. In Deutschland ist ein schwarzer Bundeskanzler – derzeit – unvorstellbar. Weil ein farbiger Kandidat weder aufgestellt noch gewählt würde, genausowenig wie ein türkischer Kandidat. In höchste Ämter kommen nahezu ausschließlich Weiße. Da sind die angeblich so rassistischen USA deutlich weiter als wir. Wenngleich ich nicht bestreite, dass es in den USA Rassismus gibt. Aber bei uns eben auch.

  173. @203 Stanz
    Und genau das bezweifel ich … Nur weil in der USA ein Schwarzer Präsident ist, sagt das nicht aus das das Land weiter ist in der Rassismus-Debatte, schon gar nicht im Vergleich zu irgendeinem anderen Land … Es sagt nur aus das jemand Präsident ist …

    Außerdem finde ich es bedenklich, wenn der Stand eines Themas wie Rassismus „nur“ an so einer Position festgemacht wird … den der Schluss wäre ja, solange wie kein Mitglied einer Minderheit Präsident ist, wird diese Minderheit unterdrückt … und dann wird das schwierig zu argumentieren, wenn der nächste Präsident der USA ein Latino wäre …

  174. Naja, also ich verstehe Ihre Argumentation nicht mehr und finde sie ein bißchen albern. Vor allem das mit den Latinos, Aber sei es drum: Halten wir also als unstreitig fest, dass in den USA ein Schwarzer Präsident ist, während das in Deutschland undenkbar wäre. Jeder kann dann daraus in Bezug auf Rassismus und gesellschaftliche Entwicklung in den USA und in Deutschland seine eigenen Schlüsse ziehen.

  175. Es bleibt aber auch zu reizvoll mitten im Chaos zu stehen und seine persönliche M;einung mit Berichterstattung zu verwechseln.

    Das ist nicht neu und zu gewohnt, um das Eine vom Anderen unterscheiden zu wollen oder zu können.

    Opa Bräsig zeigt es uns jeden Abend neu, wie das ist sich mit dem zu Berichtenden nicht gemein zu machen… – Aber damit steht er weißgott nicht allein in der weggedbrazzten Presselandschaft.

    Findet eigtl jemand mal Zeit, sich diejournalistischen „Perlen“ des Journaslismus der NDR Talkshow mal etwas genauer vor Augen zuj führen?

  176. Inzwischen wird im öR Fernsehn gefressen und gesoffen, dass die Schwarte kracht ohne dass sich darüber jemand aufregt über so einen Menschenzoo.

  177. @herdir: Sprich DaW mal auf seine Sufftouren nach Teplice an, wo er den Honzas das Geld in den Rachen wirft, dann antwortet er dir auch wieder

  178. @ 210: Wenn ich HERDIRs „Beiträge“ ungelesen überscrolle wohl kaum. Außerdem ist es ziemlich traurig, wenn Sie meinen, man könnte nur zum Saufen und womöglich noch F*cken nach Tschechien fahren und nicht einfach so aus Interesse an diesem großartigen Land…

    (Vorschlag an den Hausherrn: „Beitrag“ # 210 und meine Antwort einfach löschen. Tut eh nichts zur Sache.)

  179. @Dankmachine

    Lustig. Sogar wenn Martenstein mal extra recherchiert, kommt noch was falsches raus.

  180. Nuhr löscht Böhmermann und Martenstein ist schwer beleidigt und erstaunlich humorlos, wenn er kritisiert wird. Journalisten haben gegenüber z.B. Statikern enorme Vorteile. Wenn der Statiker vor dem Trümmerhaufen steht und sagt, meine Fehlerquote ist unter ein Prozent und ich baue unzählige Häuser im Jahr….
    Besonders sauer ist man natürlich nicht über unberechtigte, sondern über berechtigte Kritik.

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/20357/martenstein-laesst-noch-einmal-die-sparschweine-fuer-den-islam-sterben/

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