Bushido gibt MTV für Karel Gott den Laufpass

Weil ich nicht weiß, ob Bushido genauso wenig ein Prozesshansel ist wie Theo Zwanziger, spare ich mir an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung, was ich von dem Mann halte. Nur so viel: Für die Formulierung „schwulenfeindliches Arschloch“ müssten sich genügend Belege finden lassen, um selbst Hamburger Pressekammern zufriedenzustellen.

Aber die Art, wie Bushido jetzt den früheren Musiksender MTV bloßstellt oder genauer: die Selbstentblößung von MTV öffentlich macht und für eigene PR nutzt, finde ich wunderbar.

Bushido hat zusammen mit Karel Gott eine etwas unbeholfene, aber merkwürdig rührende Version von Alphavilles Klassiker „Forever Young“ aufgenommen (was jedenfalls viele Originalitätspunkte gibt):

MTV spielte das Video laut Bushido zwei Tage lang in der Power-Rotation, nahm es dann jedoch vom Sender. Auf Nachfrage von Bushido soll Programmchef Elmar Giglinger ihm erklärt haben, Karel Gott passe nicht zu dem Trash- und Kuppelsender, und er könne keine Volksmusik auf MTV laufen lassen. (Ach so, „Trash- und Kuppelsender“ hat er vermutlich nicht gesagt, das war jetzt mein Synonym.)

Bushido untersagte MTV und seinem Schwestersender Viva daraufhin die Ausstrahlung jeglicher Videos von ihm. Mit typischem Pathos erklärt er die Entscheidung in seinem Forum:

es tut mir leid dass ich ein sturer bock bin aber ich kann das nicht mit meinem gewissen vereinbaren. oft wollte ich die arbeit mit mtv beenden aber ich hatte angst um mein geschäft. nun bin ich erwachsener. ich stehe an einer klippe und unter mir ist kein boden. früher hätte mir die angst verboten zu springen heute bin ich mit mir im frieden und ich vertraue auf mich, meine freunde und familie und auf gott. [Anmerkung von mir: Vermutlich meint er hier nicht den Karel, sondern den anderen.] ich springe und vertraue und deswegen habe ich auf mtv geschissen. egal was passiert ich überneheme die volle verantwortung aber ich kann mir und vor allem karel gott in die augen gucken.

ich möchte mich bei allen hier im forum entschuldigen. ich raube mir eine promo-plattform und euch die möglichkeit das video im fernsehen zu sehen.

MTV bestätigte die Darstellung Bushidos gegenüber laut.de dem Grunde nach. Was mich auf den Gedanken bringt, dass es sich vielleicht doch nur um eine abgesprochen PR-Aktion von beiden handeln könnte: Wer hätte ohne dieses Trara gewusst, dass auf MTV überhaupt noch irgendetwas läuft, geschweige denn Musikvideos?

[via Buchstaben in Bewegung]

(Ach so, und weil unten gerade noch Platz ist und es immerhin fast zum Thema passt, zitiere ich noch kurz aus Johanna Adorjáns feiner Rezension von Bushidos Autobiographie in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ [für die ich auch schreibe]:

Es muss einfach sein, Bushido zu sein. Das Leben ist so schön übersichtlich. Alle Frauen sind Nutten außer Mama, wer seine Mutter beleidigt, kriegt in die Fresse, wer seine Mutter beleidigt, kriegt in die Fresse, wer seine Mutter beleidigt, kriegt in die Fresse, viel mehr ist da eigentlich nicht. (…)

Jetzt hat Bushido sein bisher dreißigjähriges Leben aufgeschrieben, zusammen mit dem gleichaltrigen Co-Autor Lars Amend. Stolze 425 Seiten sind es geworden, was kein Wunder ist, denn Bushido gibt sich so auskunftsfreudig wie ein kleines Schulmädchen. Seiten-, kapitelweise geht es darum, wer wann was zu wem gesagt hat, und was wer dann zu wem zurückgesagt hat, und wie dann wer geguckt hat, und was wer dann noch Krasses hinterhergesagt hat, und wer daraufhin wem seine Mutter beleidigt hat, woraufhin es dann natürlich, Sie ahnen es, auf die Fresse gab.

Aber das nur am Rande.)

197 Replies to “Bushido gibt MTV für Karel Gott den Laufpass”

  1. erstaunlich mit welchem tempo mtv-networks sich selbst demontiert. wenn sie nicht bald die kurve kriegen, spielt mtviva überhaupt gar keine rolle mehr im musikbusiness.

  2. Wo läuft denn auf MTV noch Musik? Da laufen doch eh nur diese ganzen doofen Ami-Sendungen. Musik wäre ja mal echt was Tolles…

  3. Soweit ich weiß, soll es doch einen heftigen Personal- und Programmabbau bei MTV Germany gegeben haben, oder? Das könnte noch eine Hoffnung auf richtiges MUSIKfernsehen sein.

  4. @2: Die Anführungszeichen dürften klarstellen, dass es sich dabei nur um eine oberflächliche und nicht fundierte Meinung handelt. (Ja ich maße mir an zu sagen was Stefan uns sagen will :D )

    Wie soll man auch fundiert wissen was jemand ist, wenn man voreingenommen ist? Und das sind zweifellos nahezu alle die gegen Bushido schimpfen. Wer zum Beispiel mal das letzte MTV Masters über Bushido gesehen hat, der konnte sich einen eindruck davon machen, dass er durchaus tolerant ist. Aber viele vergessen, dass Toleranz nicht „gut finden“ und „unterstützen“ bedeutet.

    Aber er hat inzwischen wohl genug Geld verdient, deshalb hat er weder ein Problem sich gegen MTV aufzulehnen und gibt inzwischen auch in seinen Liedern frei zu „vieles war nur Promo“ (besonders im Zusammenhang auf „schwulenfeindlich“). Aber wer seine Musik nicht mag bekommt auch selten mit wieviel Humor der Mann hat, besonders im Bezug auf seinen Film den er dreht.

    (Übrigens: Wenn die Ärzte „Arschloch“ singen, dann ist das Entertainment, wenn Bushido es rappt dann ist das natürlich absolut böse)

  5. „weil ich unten gerade noch Platz ist „, da muss noch nachgearbeitet werden, hier im Blog, glaub ich.

  6. Bushido ist vor allem eines: ein Produkt. Er hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viel Geld zu scheffeln. Das gelingt ihm – sogar zeimlich gut. Die ganze Gangster-Masche dient hauptsächlich Marketingzwecken. Man muss ihn nicht mögen, tue ich auch nicht, und sein Rap ist nicht eben lyrisch hochwertig, aber er wer ihn häufiger in Interviews sieht, der kommt nicht umhin, zu erkennen, dass er weder so hart noch so radikal noch so frauenfeindlich noch so dumm ist wie man auf den ersten Blick meint. Eher sogar im Gegenteil. „Frauenfeindliches Atschloch“ geht da wirklich zu weit. Man muss sich immer vor Augen halten, dass er sich und seine ganze Masche selber nicht ernst nimmt und weiß, wie dämlich vieles ist, dann ist er halbwegs erträglich.

    (Dass ich ihn allerdings mal verteidige, hätte ich mir auch nie träumen lassen…)

  7. @Sven: Nö, die Ärzte meinen das „Arschloch!“ an die Adresse eines fiktiven, stellvertretenden Neonazi-Skinheads durchaus ernst. Es steht jedem frei, das böse zu finden.

    Davon abgesehen – nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

  8. Also werden Unterschied zwischen Bushido und den Ärzten nicht selbst herausfindet, der tut mir persönlich etwas leid (sorry Sven).

    Vielleicht ist es Zeit, mal die Ärzte-Bandbiographie „Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“ zu lesen.

    Da geht’s garantiert nich um „Deine Mudda“ und „In die Fresse schlagen“.

    Zugegeben, vielleicht eher um underage teenage groupies aber das is n anderes Thema. Vor allem geht’s bei den Ärzten um eher linken Punkrock und um beißenden Zynismus. Die geistige Kapazität für Zynismus möcht ich hier Herrn Bushido irgendwie mal absprechen. Ich kenn ihn nicht persönlich, aber seine Texte sind ungefähr so vielschichtig wie ein (ungefaltetes) Blatt Papier…

  9. Allein, weil es witzig aussieht, schreibe ich auch mal wieder nur mit Vornamen und will drauf hinweisen, dass da noch ein Kommentar in der Mod-Schleife hängt, der ein paar Links enthält, die die Frage beantworten könnten, ob Bushido ein Prozesshansel ist.

  10. @ Der Jemand

    falsch gedacht.
    Folgendes wird/wurde gestrichen:
    MTV News
    MTV Urban
    MTV Rockzone
    MTV Masters

    nur noch einmal wöchentlich:
    TRL

    Die Pseudo-Dokuformate bleiben unangetastet.

    Das bedeutet: Mehr Trash, mehr Müll, noch weniger Musik.

    Aber die Online-Plattform von MTV bietet ja jetzt wenigstens eine Menge Musikvideos an (ist aber noch ausbaufähig).

  11. Besser als Stefan Niggemeier dieses …. (na sagen wir mal höflich: Phänomen) typisiert, kann ich’s auch nicht. Danke.

  12. Ich habe Bushido zwei, dreimal in Fernsehen für insgesamt etwa zehn Minuten gesehen. Das hat gereicht. Rap-Musik interessiert mich nicht; es ist für mich kakophonisch (ein Geschmacksurteil, ich gebe das zu). Das verlinkte Video besticht für mich mit einem katastrophal klischeehaften Text; es dauerte gefühlte 2 Stunden. Bushidos „Skandal-Interviews“ sind geschickt gesetzte Marketinginstrumente, unter anderem wohl um dem Image, Rapper mit Erfolg seien satt und brav geworden, entgegenzuwirken. Die Meinungen dieses Herren interessieren mich nicht, weil ich Prominenz nicht quantitativ, sondern qualitativ verstehe. Der Erfolg seines Buches zeigt, dass dies eine Minderheitenposition ist. Ich kann nicht beurteilen, ob der Mann dumm ist oder nicht. Vermutlich leidet er an einer starken narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Oder er spielt das bravourös.

  13. oha…mc nigemeier hat beef mit bushido… wird es einen phatten battle geben?wir dürfen gespannt sein :P

    mfg ;)

  14. Och, Bushidos Buch fand ich ziemlich nett und die negative Meinung darüber von Leuten die es nichtmal gelesen haben empfinde ich als wertlos.
    „Für immer jung“ ist doch ein klasse Lied, vielleicht weil es so „merkwürdig rührend“ ist. Und das der Typ nicht dumm und seine Musik nicht so einschichtig ist wie manche gerne glauben wollen, erkennt eigentlich jeder der sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt hat.
    Das mit dem „Arschloch“ ist wohl Ansichtssache ;o) aber dass er eigentlich nichts gegen schwule hat ist mitlerweile eigentlich auch oft genug erklärt worden.

    Naja wat solls. Die Aktion um die es hier geht finde ich gut, MTV glänzt nur noch mit South Park, American Dad und Family Guy.
    Was für einen Musiksender wohl nicht unbedingt gut ist.

  15. @5,7 Sven, Jonas Schaible

    Dass er das mit dem Sexismus und der Homophobie alles ja gar nicht so böse meint und selber gar nicht so ernst nimmt, macht seine Texte weniger schlimm? Dieses Argument will mir nicht einleuchten. Ich messe Leute eher daran, was sie laut in die Welt hineinposaunen, und nicht daran, was sie mal verschämt in einem Interview gesagt haben, das die Zielgruppe sowieso nicht liest.

    Wenn hinter der Hetze nicht reaktionäre Überzeugung eines Kleingeistes steht, sondern marktwirtschaftliches Kalkül, dann ist das meiner Meinung nach umso verachtenswerter. Wissentlich fördert er Einstellungen, die in einer toleranten und humanitären Gesellschaft keinen Platz haben sollten.

    Im Übrigen halte ich die Trennung zwischen Privatperson und öffentlicher Person in diesem Fall ohnehin für fragwürdig. Kann jemand tolerant sein und gleichzeitig solche Texte mit seinem Gewissen vereinbaren?

  16. Also in Interviews finde ich Bushido gar nicht so schrecklich. Seine Auftritte bei Kerner und Schmidt&Pocher konnte man eigentlich sehen, er wirkte gar nicht so unsympathisch wie ich es erwartet hätte.

  17. @18/HCF_83
    Na, dann schreiben Sie doch mal eine positive Besprechung zu Bushidos Texten oder/und seinem Buch (es dürfte die einzige sein, aber das ist ja kein Kriterium). Aber bitte ein bisschen mehr als „gut“ oder „klasse“.

  18. Ich bin innerlich zerrissen.
    Ich verachte diese „Musiker“, die den ganzen Tag „ey fick disch“ sabbern, allerdings verachte ich auch Sender, deren Beitrag zur „Musik“ darin besteht, möglichst viele Klingeltöne hintereinander abzuspielen.

    Ich glaube, diesmal, nur dieses eine Mal kann ich behaupten:
    1:0 für Bushido!

  19. nach 5maligem lesen des oben zitierten bushido-statements bin ich mir unsicher, ob bushido weiss, was ein „Komma“ ist.

    das ist umso tragischer, da er doch mal bei kerner erklärt hat, dass er rechtschreibfetischist sei. nicht, dass er sich noch lächerlich macht. der gute junge.

  20. @tux

    Das Lustige daran ist ja, dass MTV das Video rausgekegelt hat, weil er darin _eben nicht_ „Fick disch“ grunzt. Von daher müsste es mit dem Eigentor von MTV sogar 2:0 für Bushido stehen.

  21. @19 / MartinP86:

    Dem möchte ich mich anschließen.

    Die Tatsache, dass Jemand das Verlangen seiner Zielgruppe nach radikalen, verachtenden und tendenziell gewalttätigen Identifikationsmustern bedient, während er – ganz politisch korrekter Bürger – zugibt, vieles davon sei nur „Promo“, macht ihn nicht nur verachtenswerter. Es macht ihn auch gefährlich.
    Gefährlich, weil impliziert wird, man könne solche Pamphlete legitimerweise als Karriereförderung nutzen, ohne die Verantwortung für dadurch ausgelöste Effekte tragen zu müssen.

    Kann man solche Texte schreiben, ohne in einen Gewissenskonflikt zu geraten?

    Ja, kann man durchaus, sofern die eigenen Einstellungen inkonsistent genug sind. Das ist aber eher ein Beleg für mangelnde (Selbst-) Reflexion, als eine Begründung für konkretes Handeln.

  22. @ HCF_83, #18

    „…aber dass er eigentlich nichts gegen schwule hat…“

    Dieses „eigentlich“ ist das Problem! In diesem „eigentlich“ steckt nämlich folgendes drin:

    -solange sie nicht darüber reden
    -solange sie es nicht in der Öffentlichkeit zeigen
    -solange sie nicht auf die Idee kommen, gleiche Rechte einzufordern

    Diese Art der Pseudo-Toleranz soll doch nur beschwichtigen. Ich hab´ für den Typen nur Verachtung übrig. Schön, dass ich jetzt, wenn ich schon einige Minuten vor South Park, Family Guy oder American Dad auf MTV schalte, seinen Videos nicht mehr begegnen kann. Sehr schön.

    (P.S.: Dass auf MTV keine Musik mehr läuft ist zwar für einen Musiksender schon etwas merkwürdig, und die ganzen Kuppel- und Realityformate sind ´ne Totalkatastrophe, aber… mein Musikgeschmack ist da eh seit vielen vielen Jahren nicht mehr bedient worden, somit ist mir das ziemlich egal…)

  23. Wie kompetent ist denn ein Programmchef, der erst nach zwei Tagen „Powerrotation“ merkt, dass ein Video nicht zur angestrebten Zielgruppe passt?

    Und was hat die Gott/Bushido-Coverversion von „Forever Young“ mit „Volksmusik“ zu tun?

  24. „Wenn hinter der Hetze nicht reaktionäre Überzeugung eines Kleingeistes steht, sondern marktwirtschaftliches Kalkül, dann ist das meiner Meinung nach umso verachtenswerter“
    Schon richtig. Aber ich glaube, es ist anders rum: Die reaktionäre Überzeugung war da und ist wahrscheinlich noch da. Das wirtschaftliche Kalkül ist aber nun, sowas nicht mehr laut zu sagen. Denn er wird ja nun durch die Maistream-Medien geschickt, da geht das nicht mehr.

  25. @ MartinP86 #19

    Wie gesagt, ich mag ihn auch nicht und da ich erstens ein Sprachfetischist bin (ohoh, darf man das jetzt noch sagen?), zweitens sehr viel und sehr gerne deutschen Rap höre und drittens vehementer Verfechter von intelligentem, lyrisch hochwertigem und aussagekräftigem Rap bin, gehen mir Bushidos Texte schon mal prinzipiell gegen den Strich.

    Nur finde ich diese absolute Dämonisierung, dieses zum absoluten Buhmann für alle Übel unserer Zeit und meiner Generation Hochstilisieren übertrieben. Es kommt ihm ja sogar noch entgegen, weil es ihm bei seiner Klientel den Ruf des Maveri… des Außenseiters einbringt, der sich nicht verbiegen lässt und dem die gesamten Gesellschaft getrost… den Buckel runter rutschen kann. Viele Leute, die sich nie einen Song von ihm ganz angehört, geschweige denn irgendeine Ahnung von Deutschrap haben, nehmen den schlechten ersten Eindruck, den seine Songs ohne jeden Zweifel machen, kombinieren ihn mit dem, was sie im TV gesehen, in Zeitungen oder im Internet (oft von Leuten, die genauso wenig Ahnung haben) gelesen haben und fällen dann ein Urteil, das meist vernichtend ist – aber eindeutig über das Ziel hinausschießt und ihm zudem eine Beachtung schenkt, die er aufgrund seines, nennen wir es mal, Könnens, nicht verdient hätte und ohne die empörten Aufschreie wohl auch nie bekommen würde.
    Bushido ist ein Durchschnittsrapper mit guten Beats, der gut vermarktet wird, der sich selbst gut vermarktet, der übrigens längst nicht die Speerspitze des schlechten Geschmacks darstellt – da gäbe es weitaus schlimmere Texte von anderen -, an dem in Sachen Kritik aber immer scheinbar ein Exempel statuiert wird – was ihn nur dazu anstachelt, so weiter zu machen, er verdient ja gut damit.
    Die Geister, die ich rief…

    Und ja, offensichtlich hat Bushido keinerlei Skrupel, seine Rolle weiter zu spielen, solange er dafür fürstlich entlohnt wird. Das ist kritikwürdig und skrupellos und trotzdem finde ich die Unterscheidung „Rolle“ und „Mensch“ weiterhin legitim. Es reicht, ein, zwei Interviews anzusehen und man versteht, dass die Texte nicht so böse böse sind wie man zuerst meint. Das kann man theoretisch von jedem Hörer erwarten können – was es nicht wirklich besser macht, aber irgendwie doch weniger schlimm…

  26. Es mag ja durchaus sein, dass man Mensch und Rolle trennen sollte, aber andererseits bin ich der Meinung, dass man ruhig auch sehr kritisch mit denen umgehen kann und muss, deren Rolle es ist, ihren Rotz in die Welt zu posaunen, mit einem recht großen potentiellen Publikum.
    Ich bin auch überhaupt nicht damit einverstanden, dass man das einfach ignorieren sollte, damit es von allein wieder verschwindet. Ignorieren ist doch schon Hauptbeschäftigung, es wird Zeit und ist notwendig, dass mal jemand den Mund aufmacht.
    Es mag vielleicht Themen geben, bei denen das funktionieren würde und möglicherweise angemessen wäre, so strikt möchte ich das nicht ablehnen, aber im Fall von Hassausbrüchen gegenüber Minderheiten und Gruppen, die heute noch unter Unsichtbarkeit leiden, ist es denkbar ungünstig, Probleme in der Hinsicht einfach totzuschweigen.

    Es ist auch völlig irrelevant, was der Mann sich bei seinen Texten denkt, solange sie völlig ohne ironische Note als homophob und misogynistisch durchgehen.
    Gehört wird das übrigens von denen, die das super finden, die Bestätigung darin finden und – hurra – das Bild wird weiter transportiert.

    Demzufolge ist es auch überhaupt nicht nötig, sich die Interviews anzusehen, wo man dann möglicherweise erfährt, dass der Mensch, der diese Botschaft munter verbreitet, so aussieht, als würde er das „nur so“ oder wegen des Geldes machen, denn dann kann ich persönlich wirklich nicht mehr so viel essen wie ich … sorry.
    Er hat sich mit keinem Wort verdient, dass man sich derart intensiv mit ihm beschäftigt, wenn man ein Problem mit seinen Liedern hat.

    Sicherlich, Rolle und Mensch sind zu trennen. Aber wenn er nicht hinter dem steht, was er veröffentlicht und was seine Rolle ist, sondern der Öffentlichkeit nur eine Facette präsentiert, dann ist es für die Öffentlichkeit auch irrelevant, was für ein Mensch dahinter steht.
    Interviews und Lieder sind da übrigens Äpfel und Birnen. Interviews hört man selten auf Handys und MP3-Playern.

    Hey, was wäre eigentlich, wenn der gute Mann rechte Parolen von sich gegeben hätte? Wäre das dann auch noch so okay, wenn er das nur wegen der Aufmerksamkeit getan hätte?
    Den Vergleich verstehen doch wenigstens die meisten, nachdem ein guter Teil schon nicht den Schaden begreift, den Homophobie und Misogynie anrichten.

    Ach ja übrigens: Nur weil es Schlimmeres gibt, muss niemand seine Kritik an etwas oder jemandem zurückfahren.
    Weil in anderen Ländern die Armut größer ist als in Deutschland, heißt das nicht, dass man in Deutschland keinen Finger für die Probleme im Land rühren muss.

  27. Wenn George W. Bush den Friedensnobelpreis bekommt dann nehme ich mir mal Zeit mich mit Bushido zu beschäftigen. Vorher jedoch nicht.

  28. Ist das Spiel nicht GANZ alt?

    Maul aufreißen, Rebell sein, Scheiße reden, provozieren, aber alles schön mit der PR-Tante von der Plattenfirma im Rücken. Wenn dann genügend Kohle im Sack ist: auf einmal Verantwortung und Vernunft entdecken, das Gesicht auf ein paar Plakate gegen Ausländerfeindlichkeit drucken lassen, und bei Charity-Veranstaltungen mitmachen lassen. War alles nicht so gemeint. Frieden mit Xavier Naidoo schließen. Familie gründen. Villa in besserer Gegend hat man sowieso schon länger. Dann die „Gala“-Foto-Story: „Mein Kind hat aus mir einen anderen Menschen gemacht“. Die nächste (erfolglose) Platte bezeichnet man in Interviews als „reifer und irgendwie erwachsener“ – sind auch ein paar gut produzierte Cover-Versionen drauf. Krönender Abschluss: Jury bei einer Talent(losen)-Show, oder Teilnahme bei Panel-Comedy.

    Das geht (mit geringen Anpassungen) für Zuhälter, Filmrüpel, Boxenluder, Rapper, etc.

  29. So, auf die Gefahr hin, dass es untergeht zwischen der Bushido-Guter-Junge-Böser-Junge Diskussion: Ich glaube nicht an eine konzertierte Aktion von MTV mit Bushido. Vielmehr mangelt es ihnen offenbar an der Einsicht, dass sie als Clipsender im Internetzeitalter schlicht verzichtbar sind. Wären sie es nicht, hätte ein durchaus cleverer Geschäftsmann wie Bushido nicht alle seine Videos zuückgezogen. Wie oben angeklungen: Man kann geteilter Meinung sein, aber von Marketing versteht der Herr Gangster was. Nicht Bushido braucht MTV um Platten zu verkaufen: Mittlerweile braucht MTV eigentlich Bushido-Fans, die wegen der (im Normalfall sehr oft gesendeten) Clips den Sender einschalten. Das scheint dort aber nicht jedermann klar zu sein. Ok, tatsächlich schalten die Fans wohl eher VIVA ein, denn dort laufen tatsächlich Clips. Gilt der Bann auch für die? Das wäre mal eine spannende Frage…

  30. Tatsächlich ist auch auf mtvmusic.com nix von Bushido zu finden. Dachte erst das sei ein Marketing-Gag um die Leute genau dorthin zu locken.

    Ansonsten nervt mich, dass Bushido ernst genommen wird. Sido ist mir da lieber, der wirkt überall wo er auftaucht, nicht fehl am Platz. Popstars, Pokern mit Stefan Raab, da ist er richtig. Und es ist leicht, ihm zu entgehen. Bushido verfolgt einen überall, jetzt sogar auf diesem Blog. Mann mann mann, das ist als würden NPDler für nen Kinderspielplatz sammeln und dann loben plötzlich alle die NPD. Damit sage ich ausdrücklich nicht, dass Bushido was mit der NPD am Hut hat. Aber die Logik ist diesselbe.

  31. „Gilt der Bann auch für die? Das wäre mal eine spannende Frage…“

    ähem: „Bushido untersagte MTV und seinem Schwestersender Viva daraufhin die Ausstrahlung jeglicher Videos von ihm.“

    Und wo wir grade dabei sind:

    „Am 29. November 2007 verkündeten die Musiksender MTV und VIVA auf Grund nicht näher benannter Unstimmigkeiten, alle Videos Bushidos aus dem Programm zu nehmen.[15] Diese Entscheidung wurde nach zwei Wochen und Gesprächen mit Bushidos Label ersguterjunge wieder revidiert.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bushido_(Rapper)#Kontroverse

    Das machen die offenbar jetzt jedes Jahr …

  32. @ Z.Allomorph #38:

    Was mich vor allem an den empörten Aufschreien hier und andernorts stört, genauso übrigens wie der Hinweis, dass man so etwas doch nicht ignorieren dürfe, dass man ihm diesen Einfluss erst gibt, indem man ihn dämonisiert.
    Gott, mal im Ernst, wer würde sich denn im Normalfall für einen Durchschnittsgangstarapper interessieren? Aber nein, die empörten Kritiker stigmatisieren Bushido, zerren ihn aus seinem Keller auf die Straße, stellen ihn mitten in der Stadt auf ein Podest, zeigen lautstark mit dem Finger auf ihn und wundern sich dann, dass Leute stehen bleiben und sich dafür interessieren. Den viel zitierten Einfluss auf die Massen, den es zu kritisieren gilt, schafft man doch erst durch eine völlig überzogene Kritik, die Raum zur Selbstdarstellung bietet.
    Und insofern spielt es in meinen Augen schon eine Rolle, wie schlimm das, was er macht, auch in Relation zu anderen ist und insofern sollte man sich schon ein wenig damit beschäftigen und nicht nur einen Text hören ehe man sich lauthals echauffiert. Denn dann kommt man vielleicht zu dem Schluss, dass man da viel Wirbel um wenig und alles eher schlimmer als besser macht.
    Warum schießt man sich so auf Bushido ein und nicht auf die anderen Rapper, Metaller und wasweißichwen, die ähnliche Botschaften verbreiten? Weil es eben opportun ist. Und was erreicht man damit? Dass er noch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Man dreht sich im Kreis. So etwas hat irgendwie ein wenig etwas von Doppelmoral.

    Oh und die Haltung: Er ist böse und damit muss ich mir alles, was er sonst so von sich gibt gar nicht anhören, weil es eh gespielt ist, finde ich doch arg undifferenziert und engstirnig. Diese Art der umnreflektierten und voreingenommenen Pauschalkritik finde ich ehrlich gesagt fast so nervig wie Bushido selbst.

  33. @Jonas Schaible: Sie meinen, Bushidos Autobiographie ist nur deshalb auf Platz 1 der Bestsellerliste, seine Musik nur deshalb ganz oben in den Charts, weil seine Kritiker ihn mit ihrer Kritik „aus seinem Keller“ gezerrt haben? Bushido ist kein Durchschnittsgangstarapper, sondern einer der erfolgreichsten Popstars.

  34. @Jonas Schaible
    soso. Viel Lärm um nichts also. Diese zynische Einstellung der halb gelebten Toleranz gegenüber genau denen die nicht nur keine zeigen, im Gegenteil sogar offensiv (in dem Fall gegen Schwule krakelen) scheint gerade en vogue.
    Dass hier vieles aus Kalkül geschieht ist unbestritten. Auch wenn Aggro Berlin Typen wie Sido und Bushido erst pusht um G-Hot dann wegen Homophobie abzuschiessen, ändert das am ekelhaften Grundtenor gar nichts.

  35. Doch, Bushido ist ein Durchschnittsgangstarapper. Er schreibt allenfalls durchschnittliche Texte, was raptechnische Fähigkeiten gemnauso wie Inhalt angeht, sein Flow, wie man so schön sagt, ist allenfalls mittelmäßig, seine Aussagen sind, verglichen mit anderen, mittelmäßig provokant. Er hatte ein, zwei erfolgreiche Hits. Das hatten andere, gerade mit einem Major Label im Rücken, auch.
    Doch dann wurde er zum Buhmann. Alle Welt reduzierte Hip Hop auf Bushido und er wurde zum Sinnbild für die Verkommenheit dieser Musikrichtung und der bösen bösen Jugend im allgemeinen sowieso. Selbst Leute, die nicht die geringste Ahnung haben und hatten, nahmen Bushido als Beispiel, um eine vorzementierte Meinung zu untermauern. Damit kam mehr und mehr Publicity, es kamen Fernsehauftritte in wirklich allen Sendern und mit jeder Provokation wurden die wild aufschreienden Kritiker mehr – und damit die Aufmerksamkeit.
    Bushidos Biographie wäre, da bin ich sicher, niemals auf Platz 1 der Bestsellerliste, wenn man ihn als das behandelt hätte, was er ist: ein durchschnittlich talentiertes, absichtlich provozierendes Marketingprodukt. Und musikalisch hätte er auch nicht derart lange derart viel Erfolg gehabt, auch das sehe ich so. Ich bin genau genommen immer wieder aufs Neue erstaunt, dass er keine Eintagsfliege ist und dass die Masche immer noch zieht.

  36. @47: Tja, leider. Kann man da nur sagen. Aber seit Frank Laufenberg wissen wir ja wie das mit den Charts funktioniert und wer eigentlich die Käufer sind.

  37. Hmm ich muss Jonas Recht geben.
    Dazu:
    Bushido hat schon immer ganz tauglichen Hip Hop gemacht, der aber nie wirklich besonders war. Alleine die provokanten Texte und die teilweise recht guten Produktionen haben ihn unter Hip Hoppern bekannt gemacht.
    Die Kritik zu seinem Auftreten und seiner Musik haben ihm dann ganz bequem eine riesen Publicity beschert.
    Und was mir auch auffällt ist, dass diejenigen die am lautesten meckern in der Regel am wenigsten von ihm Wissen. Kritik zu einer Person anzubringen die man „insgesamt 10 min.“ im Fernsehen gesehen hat, ist doch keine Grundlage für eine Argumentation (das war jetzt nur ein Beispiel, kein Angriff auf Gregor K.).
    Ich halte im Übrigen auch nicht viel von Bushido, kenne mich aber über einen ehemaligen Mitbewohner ganz gut aus, wenn es um „Deutschrap“ geht.
    @Torsten: Danke, klasse Zusammenfassung. Ein guter Grund, mal wider in deinen Blog zu schauen (den ich leider so gut wie nicht Browsen kann – verträgt sich nicht mit der Version des IE, die ich im Büro habe).

    Cheers

  38. @ Jonas Schaible:

    Das Problem der durch Kritik erst geschaffenen Öffentlichkeit lässt sich leider nicht beseitigen.
    Ist ja richtig,bessert doch aber die verachtenden Inhalte überhaupt nicht…oder sind Sie da anderer Meinung?
    Ehrlich gesagt sind mir Menschen, die mit genau diesem Argument Problematisches banalisieren äußerst suspekt und irgendwer schrieb in diesem Zusammenhang etwas von halb gelebter Toleranz…

  39. Das Problem lässt sich natürluich nicht mehr beseitigen – aber bessern, indem man weiter den gleichen Fehler begeht? Indem man sich schön empört, weil man ja so korrekt ist, aber nichts tut außer sich lauthals beschweren? Ist es kontruktiv und der Sache dienlich, wenn der von mir sehr geschätzte Stefan hier schreibt:
    „Für die Formulierung „schwulenfeindliches Arschloch” müssten sich genügend Belege finden lassen, um selbst Hamburger Pressekammern zufriedenzustellen.“ – ohne irgendeinen solchen Beleg, auch nur einen einzigen, anzuführen, oder wenn er einen FAZ-Artikel teilweise zitiert, wobei in dem Zitat nur haltlose polemische Behauptungen aufgestellt werden – ebenfalls ohne jeden Beleg (ich habe die Rezension nicht gelesen, möglich, dass da welche auftauchen. In dem Part hier aber nicht)? Was verbessert man dadurch, wem hilft man damit? Und macht man damit nicht alles eher schlimmer?
    Wenn schon, dann bitte eine konstruktive Auseinandersetzung mit Belegen und Argumenten – und nein, „der ist doof“ ist kein Argument und wird auch durch den Zusatz „weil er doof ist“ keines – und kein empörtes Aufschreien gegenüber Bushido selbst und allen, die diese Art der unreflektierten Kritik anprangern, keine Pauschalkritik ohne sich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben. Kritik ist schließlich kein Selbstzweck.

  40. @36,51/Jonas Schaible

    Ich halte in diesem Fall die Trennung zwischen Rolle und Privatperson für unerheblich und fragwürdig.

    Es sind die Liedtexte, die in erster Linie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Seine Lyrics zeigen kein Anzeichen von Ironie und zeugen von einer frauenfeindlichen, homophoben und gewaltverherrlichenden Einstellung. Die Botschaft ist für mich unmissverständlich. Er propagiert ein intolerantes Weltbild, das ich nur verachten kann.

    Welchen Erkenntnisgewinn soll man aus einer eingehenderen Beschäftigung mit dem Menschen Bushido ziehen? Natürlich rechtfertigt er sich irgendwie, hier eben mit Gewinnstreben. Aber die Einstellung bleibt doch die selbe und eine Einsicht, was an diesem Weltbild bedenklich ist, ist nicht festzustellen.

    Die Frage bleibt, wie die Gesellschaft auf sein Produkt (seine Lieder und die damit verbundene Rolle) reagieren soll. Ich gebe Ihnen durchaus Recht, dass es schwierig ist, Stellung gegen Intoleranz zu beziehen, ohne gleichzeitig Publicity zu erzeugen. Sie sprechen den richtigen Punkt an*, wenn Sie auf die vielen anderen Rapper verweisen, die die gleiche intolerante Einstellung an den Tag legen.

    Die Kritik sollte sich nicht auf einzelne Akteure beziehen, sondern auf das Phänomen an sich. Bushido und Co drücken ja offensichtlich nur aus (und bestärken), was eine weit verbreitete Einstellung in gewissen Teilen unserer Gesellschaft zu sein scheint. Und im Übrigen sollte man auch mal hinterfragen, wie die Verleger (bei Bushido Sony BMG) mit ihrem Gewissen vereinbaren, was sie da propagieren.

    *Ihre Schlussfolgerung teile ich allerdings nicht. Sie fordern, Bushidos Intoleranz ins Verhältnis mit der Intoleranz anderer zu setzen. Toleranz ist aber ein Merkmal mit nur zwei Ausprägungen: tolerant und intolerant. Jede Diskussion, ob Person A oder Person B intoleranter ist, erübrigt sich deshalb meiner Meinung nach.

  41. Wie es um die Klagefreudigkeit von Bushido bestellt ist ?
    Naja… ich habe mal gelesen das er (er selbst) einen Rentner vor Gericht gezerrt hat weil dieser seine Lieder illegal runtergeladen haben soll.
    Der soll nichtmal gewusst haben wer Bushido ist.

    Woher Bushido das wusste wurde unterschlagen. Normalerweise sind es ja Organisationen aus der Branche die gegen Piraterie Daten zussammensammeln und dann vor Gericht ziehen. Sehr merkwürdig (wenns stimmt) und sehr aussagekräftig über ihn.

  42. @58 „…sollte man auch mal hinterfragen, wie die Verleger (bei Bushido Sony BMG) mit ihrem Gewissen vereinbaren,…“

    Die Sony BMG ist die Plattenfirma und der Vertrieb, aber nicht der „Verleger“.
    Ein Musikverleger ist etwas anderes, z.B. bei einem der Bushido-Titel sind’s diese:
    ERSGUTERJUNGE EDITION = Originalverleger
    LOS ANARCHY MUSIC = Originalverleger
    GO URBAN! MUSIC PUBLISHING GABY URBAN = Subverleger

    Ein leicht verständliches anderes Beispiel: Die EMI war nicht der „Verleger“ der Beatles. Der „Verleger“ der Songs war/ist „Northern Songs Ltd.“ (u.a.).

  43. @Jonas Schaible:

    Das Problem [der selbst geschaffenen Öffentlichkeit] lässt sich natürlich nicht mehr beseitigen.

    Ich meinte, dass es unvermeidbar ist – immer. Es wird nicht geschaffen, es existiert quasi schon mit dem ersten publizierten Wort und hängt fortan wie ein Damokles Schwert über jedem, der es wagt noch etwas dazu zu sagen. Es ist sehr leicht mit dieser Logik zu hantieren, ist sie doch einfach wahr.
    Nichtsdestotrotz macht man es sich damit zu einfach: Man vermischt unterschiedliche Problemebenen (Inhalt, Reichweite, Wirkung…) zu einem Komplex und wirft jedem, der nur eine Ebene (z.B. Inhalt) kritisiert vor, das Objekt der Kritik erst zu schaffen – bezieht sich dabei aber selber nur auf eine Ebene, nämlich die, der Wirkung. Das ist ebenso unreflektiert und undifferenziert, wie Sie es anderen vorwerfen.

    Das gleiche wird übrigens der (Lokal-) Presse in schöner Regelmäßigkeit vorgeworfen, wenn sie über neonazistische Übergriffe / Aufmärsche berichtet.
    Was soll man machen? Nicht berichten?
    Was ist schlimmer? Zur Öffentlichkeit des kritisierten Objekts / Subjekts beitragen, um Problembewusstsein im großen Teil der bis dahin unbeteiligten Öffentlichkeit zu schaffen? Oder darauf verzichten, um dem kleineren Teil der Sympathisanten nicht das Gefühl zu geben, es gebe da draußen noch mehr Gesinnungsgenossen?

    Eine freie Gesellschaft braucht Meinungspluralismus, dieser braucht Öffentlichkeit und diese die Möglichkeit, der kritischen Reflexion. Das ist meiner Meinung nach das höhere Gut und der eventuell entstehende PR-Gewinn im Zweifel diesem unterzuordnen.

    Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Sie haben Recht, wenn Sie schreiben, dass die selbst geschaffene Öffentlichkeit problematisch ist.
    Ich will nur darauf verweisen, dass das kein Argument dafür sein darf, sich nicht mit dem, was da inhaltlich verbreitet wird, auseinander zu setzen.

    ach ja, und was genau meinen Sie mit der halb gelebten Toleranz?

    …die angesprochene Toleranz gegenüber der Intoleranz, indem man auf Kritik verzichtet und sich dabei argumentativ auf die selbst geschaffene Öffentlichkeit stützt.
    Vielleicht tue ich Ihnen damit unrecht…liest sich aber streckenweise so.

  44. Ich glaube, daß mtv unglaublich innovativ vorgeht, indem es den Fernsehsender stufenweise abschafft (und zwar so, daß ihn nach dem endgültigen Abschied wirklich keiner mehr vermißt), gleichzeitig aber mit http://www.mtvmusic.com eine wirklich großartig zu werden scheinende Plattform ins Netz zimmert. Chapeau!

    Hiphop ist außerdem kakophon, Herr Keuschnig. Genau wie das Wort „kakophonisch.“

  45. smells like bullshit…äh, like PR-Gag. ^^

    ohne diese Art von PR wären Rapper wie Bushido nicht da, wo sie jetzt sind. Die Medien gieren doch nach Provokation, um ihre eigenen Verkaufszahlen, Quoten, und Klickstrecken nach oben zu bringen.
    Je abgefahrener die Story, je größer die Provokation, je krasser die Texte, desto besser für die Verkaufszahlen.
    Das wissen Popmusiker wie Bushido genau so wie die Medien, die sie tagtäglich begleiten.
    Pop-Business und Medien leben in einer symbiotischen Beziehung.

    Das schlimmste daran sind für mich noch nicht mal unbedingt die Texte, oder die Art, wie Rapper wie Bushido sich vermarkten.
    Am schlimmsten finde ich vielmehr, dass die Zielgrupppe weiterhin wie Musikantenstadl-Klatschvieh in die Läden rennt und Bücher/CDs ihrer Rap-Helden kauft, obwohl ihnen klar sein müsste, dass sie bloss auf geschicktes Marketing rein fallen.

    Musiker wie Bushido erledigen sich von gant alleine, wenn man erst mal den Menschen beibringt, hinter die Fassade zu schauen.

  46. schwulenfeindlich ist ja auch schon längst abgehakt, promo gehört eben dazu.

    „mensch“ triffts am besten, ich mein, weder du noch ich kennen ihn denk ich mal persönlich genug um sich so eine meinung bilden zu können. An songtexten sollte man keinen messen.

    Achja und zum artikel, ja respekt für ihn dafür und mtv bye bye :)

  47. Interessante Story, glaube nicht an einen PR-Gag. Aber MTV und Bushido werden sich einigen. Bushido ist derzeit die absolute Nummer eins bei der Masse der ‚Kids‘ und wird von MTV garantiert gepudert von vorne bis hinten bis sich beide Parteien wieder einigen, weil beide sich brauchen.

    Und noch ein offtopic-Hinweis: Wenn das Kartellamt einmal was Vernünftiges gemacht hätte, dann hätte sie die Fusion von MTV und Viva verhindert. So gibt es nur noch einen Einheitsbrei aus den USA, wenngleich Viva vor der Fusion auch kein herausragender Sender war.

  48. Haha: Das Kartellamt unterbindet eine Fusion, weil die neue Firma zwar kein Kartell bildet und den Wettbewerb verzerrt, dafür aber scheiße ist. Danke dafür!

  49. es ist ganz normal, männer lutschen keine schwänze […]
    ihr seid behindert […]
    ich fick nich mit euch spasten […]
    BERLIN WIRD WIEDER HART
    WIR VERKLOPPEN JEDE SCHWUCHTEL

    aus: Bushido: „Berlin“

    Bushido ein Arschloch? Aber gerne.
    Aber wie nennen wir jetzt Harald Schmidt?

  50. Ich weiß nicht, ob der Song direkt auf Bushido ausgerichtet ist, aber ich finde, das Problem bringt niemand besser auf den Punkt als Fettes Brot mit „Automatikpistole“:

    http://www.youtube.com/watch?v=0RFM3Ee7oI4

    Auch deswegen, weil hier die Kritik nicht so arrogant und abgehoben ausfällt, wie man sie in manchen Feuilletons oft lesen kann (z.B. auch in der oben zitierten Buchbesprechung). Davon abgesehen: Bushidos Auftritt, seine Musik und seine Texte sind ein Produkt dieses Musik-Marktes. Und der wiederum ist ein Produkt dieser Gesellschaft. Damit kann man leben, oder man versuchen, es zu ändern (die Gesellschaft).

    Mich hat sowohl an dem Video als auch an Bushidos Reaktion beeindruckt, dass es so gar nicht in das typische Schema von ihm passt. Er hat das mit einer Konsequenz gemacht, die viele Künstler, die wir üblicherweise als „ernsthaft“ bezeichnen, nicht aufgebracht hätten.

  51. @ Jonas

    Hallo Jonas und alle anderen, die hier diskutieren,
    ich mische mich als längerer Mitleser nun auch mal ein.

    Jonas, wenn ich deine Argumente über deine letzten Beiträge zusammensammle, lese ich, dass du es begrüßen würdest, wenn die Kritiker geschwiegen hätten, da so Bushido, deiner Meinung nach, früher aus den Medien verschwunden wäre.

    Ab wann dürfte man denn, ebenfalls deiner Meinung nach, zu kritisieren beginnen? Du erklärst, Bushido hätte zwei Hits gehabt, wäre dann aufgrund diverser Kritiken ins Rampenlicht gezogen worden. Wie definierst du diese Hits? Chartplatzierungen in den oberen 10? Ich kenne seine Plätze nicht, D-Rap ist nicht meine Musik und Bushidos Lieder konnte ich jedes nur einmal hören (was ich aber auch getan habe, daher leider auch mehr als die 2 Lieder, die scheinbar „jeder“ kennt, kenne), da’s mir beim zweiten Anlauf hochkam.
    Hätten die Kritiker erst nach 3 Hits losschreien sollen? Nach 2 Alben? 10 Alben? Ab wann darf man davon ausgehen, dass eine Eintagsfliege vielleicht doch keine ist und sich dann endlich für das einsetzen, was man vertritt? Und, wichtiger, ab wann hat er eine so große Fanbase, dass man dagegen kaum mehr vorgehen kann? Wie viele seiner Hörer sind bis dahin aufgrund seiner Texte von ehemals Desintressierten zu „Hater“n geworden?

    Klar werden immer, wenn diverse Arschlöcher (nicht nur auf Bushido bezogen) im Fernsehen zu sehen sind, irgendwo Zuseher „Der macht’s genau richtig!“ denken. Das liegt aber nicht an den pöhsen Kritikern, sondern an der verkommenen Denkweise viel zu vieler Einzelpersonen.
    Allerdings dazu hier meine Meinung: Wenn sich jedesmal, wenn wasauchimmer-phobe/-gyne Arschlöcher im Fernsehen als eben jene hingestellt werden, ein winziger Bruchteil der Zuseher denkt, dass das ja doch kein wünschenswerter Zustand ist und in Zukunft etwas dagegen unternimmt, hat sich die Aktion mehr als bezahlt gemacht. Denn alle, die erst aufgrund der öffentlichen Kritik eine bestimmte Haltung gegen Minderheiten bereitwillig zeigen, hatten die schon vorher, vielleicht unbewusst, verinnerlicht. Ich glaube nicht, dass „Bushido-Fans, seit alle jammern, dass er gegen Schwule ist“ vorher liebenswerte, tolerante Kinder waren. Er sammelt Gleichgesinnte wunderbar unter einem Banner. Das muss – und wird zum Glück auch, von Leuten wie Stefan und diversen Kommentatoren hier – gekontert werden.

    Wegsehen und hoffen, dass etwas bald wieder verschwindet, das kann schon mal furchtbar in die Hose gehen.

    (Auf die andere Diskussion, „Macht es die Sache besser, wenn Bushido egal ist, was mit seinen Hörern passiert“, gehe ich vorerst aus zeitlichen Gründen nicht ein. „Promo erlaubt alles“ ist überhaupt ein verachtenswertes Kommentar und wird ignoriert.)

  52. @68:
    Abgehakt von wem?
    Von denen, die’s nicht betrifft?
    Menschenverachtung ist etwas, das sich nicht abhaken lässt.

  53. Argh. Ich meinte natürlich nicht „-gyn“ sondern „mis-„. Bloß hatte ich dabei Probleme mit dem variablen Teil und… Beiträge vor’m Abschicken immer nochmals durchlesen. *schäm*

  54. Bushido … ich überlege, ob das nicht der war, der auf dem anderen „Qualitätssender“ DSF beim Promi-Pokern mitgemacht hat. Da war er eigentlich ganz friedlich.
    … ist das der mit der peinlichen Totenkopfmaske?

    Ich glaube ich werde alt. Ich blick’s nicht mehr, was in der Welt abgeht.

  55. @Green

    Meiner Meinung nach bildet Viacom im Musik-TV in Deutschland ein Kartell.
    Bei der verhinderten Fusion von ASV und P7S1 wurde auch im Zeitungsmarkt zwischen der Zeitungsgattung differenziert.

  56. Hallo,
    ich finde das arm das mann seinen collegen oder watt weiss ich was der von dir ist es nicht gönt sondern selbst pr machen damit mann geld oder berühmt wird aber in meinen augen bist du ein opfer der kein bog auf sich selber hat und meinnt leute fertig zu machen.

    opfer wählt die 110

  57. Jetzt wird es aufgrund der vielen Antworten etwas unübersichtlich, von daher allgemein zum Vorwurf, ich würde Toleranz gegenüber Intoleranz leben, das Problem totschweigen wollen oder kritikwürdigem Verhalten prinzipiell durch Ignorieren begegnen:

    Das stimmt nicht. Danke. Von daher sehe auch die Frage von #72, Michael E. nicht. Ich kritisiere nicht, dass es Leute gibt, die kritisieren. Ich kritisiere diesen absoluten Beißreflex vieler Leute, die bei dem Wort „Bushido“ sofort laut daherkrakeelen. Man muss demnach immer und sofort und mit absoluter Härte reagieren und dabei ist es auch völlig egal, ob man selbst sinnvoll kritisiert oder was man damit bezweckt, man deklariert, wie ich schon geschrieben habe, Kritik zum Selbstzweck und oftmals, ich möchte den hier Schreibenden mal nichts unterstellen, dient das Ganze nur dem Stärken des eigenen Egos – „Ich bin ja besser“. Sowas nennt man oftmals abschätzig Gutmenschentum.
    Kritik immer und gerne. Aber polemisches Aufschreien ohne Argumente und Belege? Beleidigen der Person Bushidos? Wüstes Beschimpfen? Dämonisieren? Auch hier wurde ich falsch verstanden: Intolerantes verhalten wird durch andere Intoleranz nicht besser (hier durch die Texte anderer Rapper/Musiker) – aber die Kritik sollte sich irgendwie in sinnvollen Bahnen bewegen und man sollte sich fragen, steht diese absolute permanente Empörung bei allem, was Bushido betrifft, wirklich in einer Relation zur Problematik? Oder hat man sich wieder eine Sau gesucht, die man auch an der anderen Statt durchs Dorf treibt, um „den Mund aufgemacht zu haben“? So kommt es mir nämlich vor, wenn so quasi jeder immer und reflexartig etwas zum Thema Bushido beitragen zu müssen meint, aber andere Musiker nicht anspricht. Damit schafft man nämlich die von mir kritisierte übertriebene Publicity – durch übertriebene, unverhältnismäßige und unsachliche Kritik.
    Oder, um es ganz einfach zu sagen: Bushido kritisieren, gerne. Sehr gerne – aber dann auf einer sachlichen Ebene. Jemand darf bitte gerne seine Texte als Beispiele anführen, auseinandernehmen, aufzeigen, warum die kritikwürdig sind. Ich habe hier nichts dergleichen gelesen. Nur die Beleidigung als „Arschloch“, eine polemische Rezension bar jeden Arguments und die beschriebene refelxartige Empörung in den Kommentaren. Damit macht man nichts besser und das ist auch keine, dem Meinungspluralismus dienliche kritische Refelxion, wie hier geschrieben wurde. Feuer bekämpft man gemeinhin nicht mit Feuer.

  58. Bushido – Warum?
    „Warum sagt dein Vater zu dir das du Schwuchtel zu nichts taugst?“

    Bushido – Pussy
    „Ich ficke deine Mutter, dein Rap und dein Dorf. Warum kackt ihr euch ein? Es ist mein Reim. Nutte, hol die Kinder rein. […] Ich mag es wenn du weinst. Komm Nutte bounce. Spar dir deine Blumen, hoch mit dem Rock. […] Du bist eine Schwuchtel, wie Dreck auf dem Boden.“

    Bushido – Bushido
    „Rap bringt dir kein Geld und du Schwuchtel fickst jetzt auch Männer. […] Keiner hats drauf so wie er auch, wenn ihr böse guckt und wenn ihr Schwuchteln klaut.“

    Sind dir das nun Zitate genug? Soll ich noch analysieren, wo er welchen Begriff wie benutzt?
    Er könnte jederzeit „Schwuchtel“ durch „Arschloch“ ersetzen. Wow, danke, der Begriff ist also immer noch ein Synonym für „Arschloch“! Hinreißend!

    Das waren jetzt nur drei Lieder. Ich habe einfach Freund Google gefragt, „Bushido Lyric Schwuchtel“ ergab so einige Treffer. Ich will gar nicht mehr wissen, wie viele andere Begriffe der Herr Bushido kennt, mir steht die Kotze bis oben. Und genau das ist es, was so viele daran hindert, sich mit seinen… „Texten“ auseinander zu setzen. WEISST du, wie SEHR es einen aufregt, diesen Rotz, den so viele Kiddies so toll finden und zitieren, auch noch verarbeiten zu müssen? Nein, weißt du natürlich nicht.

    Lustig (Achtung, Sarkasmus) allerdings, dass ich im Lied „Bushido“ folgende Textzeile fand:
    „Ich bin der mit dem sich alle identifizier(e)n.“
    Hey, also war es ihm vielleicht doch von Anfang an klar? „Bushido“, das klingt so wie’n Lied, das man mit DEM Namen als erstes veröffentlicht. Und trotzdem verzapft er den Scheiß, den er verzapft. Ich hab die Texte jetzt gelesen. Darf ich jetzt „Scheiß“ dazu sagen, oder muss ich erst seine Biografie kaufen?

    Ich weiß nur, wenn sich bei uns in Österreich jemand hinstellen und behaupten würde, Türken/Deutsche/Amis/Moslems/Christen/… kriegen alle auf die Schnauze, dann wäre diese Person SO schnell weg aus dem öffentlichen Raum* (nach ~2 Wochen Zeitungsberichten)… wenn man sich hinstellt und das gleiche mit Schwulen sagt, ist es scheinbar immer noch okay und bedarf erst einer eindeutigen Analyse, ehe man sagen kann, dass das doch vielleicht etwas übertrieben war. Find ich faszinierend. *hust*

    * Richtig, von irgendwelchen Underground-Musikern redet hier die ganze Zeit niemand, weil die nicht Thema der Debatte sind.
    Es geht um richtungsweisende Musiker – und als Vertreter der deutschen Rap-Szene (Aggro-, Gangsta-Rap, oder wie auch immer es heißt), welcher Bushido nunmal IST, was man an den vielen Auftritten in TRL, MTV Masters und in den Charts sieht, hat man diese Rolle. Richtungsweisend. Und wenn die Richtung nicht stimmt, muss an den richtigen Stellen angesetzt werden. Es bringt nichts, wenn man irgendwelchen MCs im Hinterhof das Singen verbietet.

  59. @#88: Ich könnte jetzt, um die geposteten Textstellen – übrigens: schon mal eine Annäherung an eine konstruktive Kritik – zu relativieren, einen Auszug aus Sentinos „Gehobene Klasse“ zitieren, um zu zeigen, dass „Schwuchtel“ keineswegs immer auf wirklich Schwule bezogen ist, wie wenig die selbst ernannten Retter der Kultur, die solche Aussagen interpretieren, demnach teilweise von dem wissen, über das sie sich empören und wie sehr sie solche Aussagen vielleicht auch ernster nehmen als die, die angeblich dadurch verdorben werden – liefe dann aber Gefahr, in eine Schublade gesteckt zu werden, in die ich nicht gehöre, weshalb ich es lasse. Text kann bei Bedarf jeder selber googlen…
    Ich finde das ganze Ganstergetue, die Fäkalsprache und solch leichtfertigen Umgang mit Begriffen wie „Schwuchtel“ ja schließlich auch nervig bis hin zu abstoßend und gefährlich – je nach Art und Weise und Form des Gesagten. Dass es vollkommen idiotisch ist, „Schwuchtel“ als Universalschimpfwort zu verwenden und auch Gefahren brigt – kein Zweifel. Aus den vorliegenden Textstellen den Vorwurf der Homophobie zu konstruieren, ist allerdings dennoch, nun, konstruiert und pseudo-politically correct. Kritik ja, wie gesagt, aber wenn Leute nicht wissen, worüber sie reden, und sich so lautstark und ungebremst aufregen, dann wünsche ich mir gelegentlich einfach mehr Zurückhaltung und mehr Bedacht. Und jetzt warte ich auf den ersten, der mir Toleranz gegenüber Intoleranz, Homophobie, Verharmlosung von Beleidigungen von Minderheiten oder ähnliches unterstellt…

    Was der persönliche Angriff

    „WEISST du, wie SEHR es einen aufregt, diesen Rotz, den so viele Kiddies so toll finden und zitieren, auch noch verarbeiten zu müssen? Nein, weißt du natürlich nicht.“

    soll, weiß ich dagegen allerdings wirklich nicht.
    Nein, natürlich kann ich so etwas nicht einschätzen. Ich bin ja selber noch jung, höre sogar deutschen Rap und erhebe nicht sofort und kompromisslos den moralischen Zeigefinger – ich muss quasi unfähig sein, die wahre Wahrheit zu verstehen…
    Sie können noch so aufgeregt sein und mich mit Großbuchstaben bewerfen – das ändert nichts daran, dass sich zu viele Leute zu undifferenziert gerade zur Person Bushido äußern und dabei selber alles an den Tag legen, nur kein angemessenes Niveau. Manchmal ist weniger mehr und manchmal muss man nicht blind und laut in dasselbe Horn blasen wie die Mehrheit. Man wird kein schlechterer Mensch dadurch, dass man sich etwas zurücknimmt und nicht zu allem seine Meinung herausposaunt. Und man mindert den schlechten Einfluss solcher Texte auf die Hörer erst recht nicht durch Aussagen wie „Arschloch“, „Scheiß“ oder das allseits bekannte Liebermann-Zitat. Eher erreicht man das Gegenteil. Aber das wollen Sie und viele andere bei all Ihrer, zum Teil gerechtfertigten, in letzter Instanz aber übertriebenen Empörung scheinbar nicht verstehen.

    Ist in Ordnung. Irgendwann ist wohl auch mal genug und bevor man sich nur noch im Kreis dreht, sollte man die Debatte hier langsam aber sicher beenden. Sollten Sie allerdings Interesse an einer Fortsetzung der Diskussion haben – an mir soll es nicht scheitern. Dann aber bitte ohne persönliche Angriffe und auf einer sachlichen Ebene mit der Offenheit für gegenteilige Meinungen.
    Zu den Klängen von Simon and Garfunkels „Bright Eyes“ wünsche ich jetzt jedenfalls eine allseits erholsame Nacht und verschwinde ins Bett…

  60. @88/Michael E
    Ich weiß nur, wenn sich bei uns in Österreich jemand hinstellen und behaupten würde, Türken/Deutsche/Amis/Moslems/Christen/… kriegen alle auf die Schnauze, dann wäre diese Person SO schnell weg aus dem öffentlichen Raum
    Oder diese Person sagt es subtiler und bekommt bei Wahlen dann zwischen 20 und 30%…

    @89/Jonas Schaible
    Teilweise kann ich Ihre Argumentation nachvollziehen. Sie stört hauptsächlich Stefan Niggemeiers A-Wort. Liest man es genau, so stellt man fest, dass er es nicht direkt als Beschimpfung verwendet, sondern indirekt formuliert („Für die Formulierung „schwulenfeindliches Arschloch” müssten sich genügend Belege finden lassen, um selbst Hamburger Pressekammern zufriedenzustellen.“)

    Das hat hauptsächlich den Grund, dass Niggemeier nicht in die „Fan“-Gemeinde um Bushido herum „eingemeindet“ werden will, nur weil er die Aktion dieses Herren gegen MTV gut findet. ich halte eine solche Art von vorauseilender Distanzierung ebenfalls für problematisch, weil es den neutralen Stand aufhebt. Dies einerseits. Andererseits handelt es sich aber um einen Blogbeitrag, der nicht unbedingt um Ausgewogenheit bemüht sein muss. Und eine derart offensive Rubrizierung Niggemeiers gehört zu seinem offenen Stil. Er will uns nichts vormachen; wir sollen (und können dadurch) seinen Text ganz anders selber einordnen. (Auf seinem Blog „Fernsehlexikon“ schreibt er einen lobenden Beitrag über Anke Engelkes „Ladykracher“ und erwähnt dabei ausdrücklich seine Involviertheit mit vergangenen Projekten mit Engelke.)

    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist Ihre fast rührende Verteidigung der Bushido-„Texte“ (es gab hier ja Kostproben). Man muss sagen, wenn Mist Mist ist. Manches ist derartiger Mist, dass eine Begründung fast überflüssig ist. Zumal man das Gefühl hat, dass hier Krawall wissentlich herbeigerapt werden soll.

  61. Das Kunstwerk muß nicht nützlich für die Gesellschaft sein. Vielleicht darf es das sogar nicht. Ebenso wie die Kunst mit der Satire händchenhaltend zum Mord an Ackermann aufrufen durfte (Hier wäre Marc-Uwe Kling zu youtuben), darf sie vielleicht auch mal homophob sein.

    ABER: Bei Bushido habe ich das Problem, die Kunst bei aller möglichen Objektivität noch nicht entdeckt zu haben. Er wirkt auf mich wie ein Kindergarten-Theo Zwanziger, der seine, nennen wir es ruhig, Gedanken mit, nennen wir es ruhig, Geräuschen unterlegt. Deshalb darf man Bushido für sein Homophobie ruhig hassen. Weil sie Message sind, nicht Kunstwerk.

  62. @93/Alberto Green
    Die Differenzierung Message vs. Kunstwerk ist schwierig. Zum Mord an real existierende Personen aufzurufen und das als Satire zu postulieren, kann nur ein Trick sein, die Message hinter dem dünnen Vorgang der „Kunst“ verstecken zu wollen. Ersterem ist der Applaus grosser Teile des Mainstreams sicher – zweiterer gilt als hassenswert. Mich kotzt – ehrlich gesagt – beides an.

  63. @Jonas Schaible: Du hast Deinen einzigen Standpunkt, nämlich dass Kritik sachlich bleiben soll, ja nun schon sehr oft und sehr ausführlich klargemacht. Wann gedenkst Du, Dich dem Großteil der Kommentatoren, die sachlich antworten, zuzuwenden und tatsächlich zu diskutieren? Es gibt hier sehr, sehr wenige, die einfach laut losplärren. Und weil Du Dir dessen bewusst bist, setzt Du die Grenzen immer höher, zum Beispiel hat jetzt jeder keine Ahnung mehr, der nicht weiss, dass das Wort Schwuchtel nicht unbedingt etwas mit Schwulsein zu tun haben muss. Diese Argumentation hat mich schon damals bei Eminem so aufgeregt, das ist eine sehr lahme Schutzbehauptung.

    Die Definition eines Begriffes legt man nicht als Einzelner fest, sondern sie setzt sich durch die Mehrheit durch. Die Geschichte „Ein Tisch ist ein Tisch“ liest man glaube ich in der siebten Klasse, ist also nicht zu schwerer Stoff. 99 % aller Menschen definieren „Schwuchtel“ als abwertenden Begriff für schwule Menschen, und das ist einfach so.

    Und: Anis Yussuf hat seine Kunstfigur „Bushido“ auch als Schwulenhasser angelegt, er beruft sich nicht auf Sentino, er lässt in Interviews (siehe zum Beispiel die „Sido hat mit Männern geknutscht“-Geschichte) diesem Schwachsinn freien Lauf. Zu sagen, der Vowurf „Schwuchtel zu sagen ist schwulenfeindlich“ sei konstruiert und übermäßig politisch korrekt, ist sehr, sehr naiv und dumm. Das „dumm“ habe ich geschrieben, damit Du wieder eine Nebelkerze zum Thema persönliche Angriffe schreiben kannst, weril Du die sonst für eine wichtigere Stelle verbrauchen würdest.

    Wo Du jedenfalls in der Passage

    „WEISST du, wie SEHR es einen aufregt, diesen Rotz, den so viele Kiddies so toll finden und zitieren, auch noch verarbeiten zu müssen? Nein, weißt du natürlich nicht.”

    einen persönlichen Angriff siehst, ist nicht nachvollziehbar.

  64. Schwulenfeindlichkeit wird gegeißelt, wenn hier aber Ausländer, die sich trotz vielleicht defizitärer Rechtschreibung an der Diskussion zu beteiligen versuchen – und die zumindest den Weg hierhin gefunden haben! – als „Ghetto-Kindergarten“ bezeichnet werden, dann ist das korrekt und bleibt stehen? Abgrenzung statt Argumentation?

    Wieso darf eigentlich das Feuilleton entscheiden, bei wem gewaltverherrlichende Texte ironisch gemeint sind oder nicht? Wie eindeutig ironisch sind einige bis viele Texte der so gern gehörten Ärzte? Und wie missverständlich sind einige der Aufrufe („Immer mitten in die Fresse ‚rein…“), vor allem, wen man sie missverstehen will.

    Ich seh’s ein: ein unerwünschtes Comeback. Aber ich les hier nun einmal ganz gerne, mag Niggemeiers Schreibe, und hab auch gerne die Finger auf der Tastatur, wenn auch wenig Filigranes dabei ‚rumkommt. Man möge mir verzeihen oder mich ignorieren.

  65. Ich bin ein extremer Verfechter der Meinungsfreiheit. Also muss dieser Herr, der sich Bushido nennt, so einen Scheiß verbreiten dürfen. Das bedeutet aber auch, dass er das Echo vertragen muss. Und das auch in straf- und zivilrechtlicher Bedeutung. Man dürfte ihn also straffrei als schwulenfeindliches Arschloch und mit noch schlimmeren Bezeichnungen betiteln.
    Aber damit täte man ihm zu viel der Ehre an. Im übrigen hielte ich ihn für ein Weichei (eine Schwuchtel im übertragenen Sinne?), wenn er tatsächlich gesagt haben sollte, das sei alles nicht so gemeint.

  66. @ 90/Jonas Schaible

    Manchmal, in meiner Freizeit, nenne ich einen Freund auch „Arsch“, bekomme deshalb aber nicht gleich eine geballert. Das liegt daran, dass Kontext eine wichtige Rolle spielt. Es ist möglich, auch Worte wie „Schwuchtel“ zu verwenden, ohne sie mit „wie Dreck auf dem Boden“ gleichzusetzen. Bloß schaffen Bushido und auch der von dir verlinkte Sentino es nicht.
    Auszug aus Sentinos „Gehobene Klasse“:
    „Für den Fall, dass man Sie in Berlin als Schwuchtel beschimpft, so ist es nicht für die vom Andern Ufer des Flusses bestimmt! Sondern gemeint ist damit eigentlich, dass Ihre Art peinlich ist!“

    Erneut wird also „Schwuchtel“, ein bereits bestehender Begriff für homosexuelle Männer, genommen und als Beleidigung verwendet.
    Wo genau erkennst du nicht, dass das homophob ist?
    Falls du damit tatsächlich Probleme haben solltest, werde ich es einmal für dich in einem Beispiel umformen:
    Ab jetzt nenne ich nervige Kinder nur noch „Türken“. Ganz gleich, woher sie kommen, was sie machen. Alle Ladendiebe, Stänkerer, Musik-am-Handy-Hörer sind ab jetzt „Scheiß Türken“. Und falls mir jemand sagt, dass ich das so doch nicht sagen kann, weil ich damit rassistisch bin, erkläre ich, dass ich eigentlich nicht DIE Türken meine, sondern nervige, teils kriminelle Personen, die ich nur zufällig auch so nenne.
    Klingt das nach einer guten Ausrede? Nein. Klingt eher so, als hätte ich ein Problem mit Türken, sag’s aber nicht direkt. Huch, das wird doch wohl nicht rassistisch sein?
    Wieso leuchtet es also beim Thema Homophobie immer noch nicht ein, dass „Schwul“ eben NICHT mit „Arschloch“ gleichgesetzt werden darf?

    Um aber nochmal auf eine deiner Antworten zu kommen:
    „Nein, natürlich kann ich so etwas nicht einschätzen. Ich bin ja selber noch jung, höre sogar deutschen Rap und erhebe nicht sofort und kompromisslos den moralischen Zeigefinger – ich muss quasi unfähig sein, die wahre Wahrheit zu verstehen…“
    Ich kann nicht genau sagen, wer du wirklich bist – logisch. Aber ich kann schon ziemlich genau sagen, dass du weder weiblich noch schwul bist. Ansonsten hättest du schon verstanden, worum es eigentlich geht.

  67. Um Himmels Willen, ich habe das Wort „zurück“ vergessen.
    Ich komme natürlich auf eine deiner Antworten zurück.

  68. Also gut, ich versuche es noch einmal:

    @Gregor Keuschnig #92:
    Ja, mich stört Stefan Niggemeiers Verwendung des A-Worts, mich stört außerdem noch die Formulierung „müsste sich finden lassen“. Wer derlei behauptet, ist in der Bringschuld. Das ist mein Verständnis von Kritik. Egal, ob er etwas für meine Begriffe wirklich Kritikwürdiges anprangert oder etwas, das ich eher gut finde. Wer behauptet, muss auch belegen. Ganz einfach.
    Und ja, frei nach „a rose is a rose is a rose“ ist Mist Mist. Ich bestreite auch nicht, dass Bushidos Texte Mist sind. Ich bestreite nicht, dass der Gebrauch von Beleidigungen Mist ist und nicht, dass die Verknüpfung von „schwul“ und „schlecht“ Mist ist. Ich versuche lediglich zu erklären, dass der Gedanke, aus der verwendung des Begriffs „Schwuchtel“ eine Homophobie abzulesen, zunächst einmal vorschnell wirkt, weil er nicht berücksichtigt, dass dieser Begriff nun mal in der Jugendsprache weit verbreitet ist. Auch Leute, die keinerlei Abneigung gegenüber Homosexuellen (um die weiblichen Vertreter auch mal miteinzugliedern) hegen, benutzen „Schwuchtel“ gelegentlich als Schimpfwort. Das ist wieder ein anderes Phänomen, das man gerne kritisieren kann und darf und soll, weil es unter Umständen bei manchen Leuten dennoch Homophobie hervorruft oder verstärkt. Aber trotzdem ist jemand, der abfällig „Schwuchtel“ sagt, nicht automatisch homophob.
    Wenn ich das zu erklären versuche, dann verteidige ich Bushido und seine Texte an sich nicht. Ich versuche nur, zu relativieren und zu verhindern, dass man seine vorgefertigte Meinung bestätigt sieht und sich gar nicht erst die Mühe macht, sie noch einmal zu überdenken. (die Erklärung betrifft auch Miachel E. #100)
    Und ja, @ Sebastian S., #95, wer, und sei es mit zweifellos guter Absicht, sofort „Homophob!“ brüllt, wenn er die Texte liest, der handelt für mich falsch. Das hat nichts mit Messlate hochsetzen zu tun und nichts mit der Intention des Kritikers und nichts mit dem kritisierten Sub- oder Objekt. Wenn man solch schweres Geschütz auffährt, dann hat man sich zu informieren und wenn man nicht genug Einblick hat, hat man solch schweres Geschütz nicht aufzufahren, sondern vielleicht erst einmal leise Kritik zu äußern.
    Oh und einen persönlichen Angriff zu fahren und ihn damit zu erklären, man wolle dem Gegenüber nur Gelegenheit geben, von den fehlenden Argumenten abzulenken, ist schon interessant. So viel zum Thema Angriffe auf hanebüchene Weise relativieren.

    Außerdem: wo ich in der Passage

    „WEISST du, wie SEHR es einen aufregt, diesen Rotz, den so viele Kiddies so toll finden und zitieren, auch noch verarbeiten zu müssen? Nein, weißt du natürlich nicht.”

    einen persönlichen Angruff sehe ist „nicht nachvollziehbar“?
    Vielleicht darin, dass man mir unterstellt, ich sei nicht in der Lage, den „Rotz“ als solchen zu erkennen, ich sei naiv und dass man mich, vor allem durch das „natürlich“ – vorschnell, wie so gerne? – in eine Schublade steckt? Aber vielleicht bin ich da auch nur übersensibel…

    @steve #99: Vielleicht „darf“ man ihn straffrei als „schwulenfeindliches Arschloch“ bezeichnen – aber nicht alles, was man darf, sollte man auch tun. Man handelt damit nämlich ebenso wie der, den man kritisiert. Sie schrieben ja selbst vom „Echo“ – man handelt also nach der Motto: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch zurück. Das finde ich unangebracht, der Sache nicht dienlich und man erreicht durch das Handeln auf die gleiche Weise ganz sicher nicht, was man vorgibt erreichen zum wollen: In diesem Fall das Gehabe des Bushido als falsch brandmarken.
    noch mal @Michael E. #100:
    Wie schön, dass Sie dennoch meinen, mich beurteilen zu können. Ich habe verstanden worum es Ihnen und anderen geht. Ich sehe das Problem auch, es aber nicht als so dramatisch an. Der Unterschied zu ihren, abermals konstruierten „Türken“-Beispiel besteht darin, dass Sie in diesem Fall einen Begriff mit einer klaren Aussageabsicht verwenden – da Sie ihn ja selber einführen. Im hier besprochenen Fall ist es aber – leider? – nun einmal so, dass „Schwuchtel“ bei der jüngeren Generation kein konstruiertes, sondern ein häufig gebrauchtes (Schimpf-)Wort ist. Dazu habe ich ja oben schon mehr geschrieben. Das ist nicht gut, daraus aber aufgrund der Wortbedeutung, die man selber im Kopf hat und sei es die ursprüngliche, eine Gesinnung folgern zu wollen, erinnert eher an Herrn Zwanzigers Duden-Argumentation und an nicht an überlegtes Handeln.

    Und wenn ich jetzt noch einmal erklären muss, dass ich aus vollster Überzeugung genauso strikt gegen Homophobie bin wie gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Nationalismus, jede Einschränkung der Menschenrechte und jeden Angriff auf die Menschenwürde, nur mir nicht dauernd vorwerfen lassen zu müssen, ich verkenne die Problematik, weil ich vorschnelle Schlüsse, vorgefertigte Meinungen und unsachliche Kritik anprangere, dann verabschiede ich mich wirklich aus diesem Artikel. Ist ja nicht so, als gäbe es hier im Blog nicht noch genügend andere spannende Themen.

  69. @102/Jonas Schaible
    Ich versuche lediglich zu erklären, dass der Gedanke, aus der verwendung des Begriffs „Schwuchtel” eine Homophobie abzulesen, zunächst einmal vorschnell wirkt, weil er nicht berücksichtigt, dass dieser Begriff nun mal in der Jugendsprache weit verbreitet ist.
    Wenn jemand in der Öffentlichkeit steht, muss ihm bewusst sein, dass er in einem anderen Raum spricht als auf der Strasse. Der Begriff „Schwuchtel“ IST nun einmal pejorativ besetzt. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Die Verwendung des Begriffes wird im allgemeinen Kontext (im Moment) negativ verstanden. Wir belauschen auch keinen Männerplausch in der Umkleidekabine im Fussballverein oder einen Stammtisch, an dem schon jeder fünf Klare getrunken hat.

    Sprache ist immer auch Konsens. Dieser kann sich auch verändern. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass früher der Begriff „Hure“ für eine Prostituierte negativ konnotiert war. Irgendwann haben sie sich dann selber so genannt. Die Konnotationen wechseln. Aber sie sind immer ihrer Zeit gemäss (ob sie immer stimmen, ist damit gar nicht gesagt).

    Meines Erachtens betreibt dieser Mensch jedoch mit dem bewussten „Verletzen“ gewisser (sprachlicher) Tabus ein perfides Spiel. Sie begleiten sein Spiel (vermutlich ungewollt), wenn Sie die Argumentation umdrehen: Nicht der, der das negativ konnotierte Wort benutzt muss sich erklären, sondern der, der es als negativ konnotiert versteht. Ich bleibe dabei: Wer ein solches Wort gebraucht, dem muss zunächst einmal eine entsprechende Gesinnung unterstellt werden. Denn „Der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken“ (Wittgenstein, Tractatus, 4.01).

  70. @ Gregor Keuschnig # 104:
    Bliebe (immer) noch der Punkt, dass ich die reflexartige heftige Kritik oftmals als überzogen und vor allem als nicht zweckdienlich, sondern eher als schädlich ansehe sowie der, dass ich grundsätzlich einmal nicht den Menschen, sondern seine Gesinnung zu verurteilen (egal, worum es geht), weshalb mir vielleicht auch viele der persönlichen Angriffe gegen den Strich gehen – ansonsten größtenteils d’accord.

  71. @105: oh, ich habe von ihm auch schon die Zeile „Ich bin der Beste in Bezug auf allem“ gehört – aber fragen Sie mich jetzt nicht, in welchem Lied…
    Passiert allerdings sogar bei eigentlich guten Künstlern gelegentlich – da frage ich mich dann auch immer wieder, warum da keiner rettend eingreift.

  72. Bzgl. des Gebrauchs des Wortes „Schwuchtel“:

    Die „andere Bedeutung“, synonym für u.a. „Scheiße“/“Weichei“/etc., ist definitiv kein anderes Thema das mit Homophobie nichts zu tun hat, es reflektiert ausgezeichnet die Einstellung der Gesellschaft und Sprache hat hier durchaus Macht.
    Damit sollte man niemals achtlos umgehen oder es für banal halten.

  73. @ 107 „dass ich grundsätzlich einmal nicht den Menschen, sondern seine Gesinnung zu verurteilen (egal worum es geht)…“

    Geht das? Kann und sollte man das trennen?
    Übertrag diese Theorie doch mal, weg von diesem (hüstel) „Künstler“, auf irgend eine bekannte Person der Geschichte: Er hatte zwar ’ne üble Gesinnung (und die hat zig Millionen getötet), aber als Mensch war er okay, denn er liebte ja Schäferhunde. Also: geht das? Wirklich?

  74. Immerhin 110 Kommentare zwischen Bushido, Karel Gott und Hitler sind eigentlich eine ganz beachtliche Spanne, oder?

  75. Ja, sollte man. Deswegen skandiere ich auch beispielsweise Anti-Nazi Demos auch keine Slogans wie „Wir wollen keine Nazi-Schweine“ mit. Weil das ein Angriff auf die Menschen ist und nicht auf deren Gesinnung – die ich aber als Ursache bekämpfen möchte und nicht die Personen als Symptom. Genauso, wie ich (also nicht ich persönlich, versteht sich) eine Tat bestrafe und nicht prinzipiell den Menschen – das ist übrigens Grundsatz des Rehabilitationsprinzips unserer Rechtsprechung. Wäre dem nicht so und der Mensch für eine Straftat prinzipiell verurteilenswert – mit welcher Logik sollte man ihm dann noch die Möglichkeit geben, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern? Beurteile und bestrafe ich aber die Tat und erkläre den Menschen an sich nicht zum verkommenen Subjekt, kann ich daraus das Recht auf Rehabilitation ableiten – das unseren Staat erst mit zu einem Rechtsstaat macht (wobei dafür natürlich noch anderes gelten muss, ist ja klar).
    Was „irgendeine bekannte Person der Geschichte“ angeht (und ich weiß, wer Ihnen zuerst in den Sinn kam ;)): auch hier verurteile ich die Gesinnung auf das Schärfste und ich geißle die daraus resultierenden verbrecherischen Taten.
    Natürlich fällt es, gerade in extremen Fällen, manchmal schwer, das so zu sehen und es gelingt mir nicht immer, das gebe ich gerne zu. Man kann es also vermutlich nicht immer trennen – man sollte es aber immer versuchen!
    Das hat allerdings überhaupt nichts mit irgendwelchen anderen menschlichen Eigenschaften wie einer etwaigen Liebe zu Schäferhunden zu tun.

  76. @107/Jonas Schaible
    ich grundsätzlich einmal nicht den Menschen, sondern seine Gesinnung zu verurteilen (egal, worum es geht)
    Nein, nicht egal, worum es geht. Was Sie postulieren ist die Trennung zwischen Künstler als Person und Werk oder Politiker-Person und Politik. Beides ist zunächst wünschenswert und auch notwendig, auch wenn die Medien immer mehr versuchen, Parallelen herauszuarbeiten und zu bewerten. Das führt zur Gesinnungsästhetik, die ihre Kriterien weniger aus dem Werk oder den Produkten Ihres Handels, sondern aufgrund ihrer Gesinnung ableitet. Ich stimme mit Ihnen überein, dass dies eine Unsitte ist.

    Künstler obliegen nicht selten der Falle, ihre Gesinnung zusammen mit dem Werk zu vermarkten (das ist auch das Problem von Politikern, die aus – scheinbar – hehren Motiven zu handeln vorgeben), um den Ritterschlag der Authentizität zu erhalten. Da geht es dann um „Glaubwürdigkeit“ oder „Bodenständigkeit“ – Begriffe, die sehr fragil sind. Bushido glaubt offensichtlich mit seinen Verbalattacken sein Werk zu unterstützen, ihm eine Authentizität zu geben. Dafür scheut er keinen Tabubruch. Dies mies zu finden, hat nichts damit zu tun, ihn als Person mies zu finden.

    Ihr Diktum angewandt hiesse, dass grundsätzlich niemand als Person für seine Gesinnung verantwortlich zu machen ist (sowohl rechtlich als auch moralisch) bzw. die Gesinnung an sich zu bekämpfen ist. Das hat zuletzt die Inquisition geglaubt und führt konsequent zu Ende gedacht zur Gehirnwäsche. Ich sage nicht, dass Sie sowas wollen (ich glaube eher nicht), möchte jedoch vor einer gewissen Naivität warnen.

  77. @113: Ja, er schlägt sich wacker. Aber andererseits hat ja wohl, sorry, der größte Teil der Bushido-Hörerschaft nicht so einen distanziert-popkulturell-reflexiven Bezug zu dem Ganzen. Sondern versteht sowas wie „Schwuchtel“, wenn einer „Schwuchtel“ sagt.
    (Ist schon mal jemand aufgefallen, dass „Schwuchtel“ und „schwul“ am Anfang 5 gleiche Buchstaben hat? So ein toller Zufall! Dass „Hitparade“ und „Hitler“ 3 gleiche Buchstaben haben, ist aber echt Zufall!)

    @98 Netter Versuch. Aber dass der „Ghetto-Kindergarten“ verarscht wird, hat er nicht fehlerhaftem Deutsch oder seinem Namen zu verdanken, sondern so ekelhafter Anmache wie „Du Opfer“.

    Zur Erklärung: Leute, die „Du Opfer“ sagen, hängen meistens einem ziemlich machohaften Weltbild an, nach dem man nur was wert ist, wenn man sich auch richtig toll prügeln kann (vor allem, wenn einer wo was sagt gegen einem seine Mutter, weisst Du). Typen, die das nicht können, sind halt „Opfer“ – oder „Schwuchtel“.

  78. Den Mensch von seiner Gesinnung zu trennen, halte ich für problematisch. Schliesslich ist die Gesinnung einer Person auch immer Ausdruck ihrer Persönlichkeit.
    In Bushidos Fall heisst das für mich: selbst wenn die zur Schau gestellte Gesinnung nicht „echt“, sondern nur Teil eines ausgefeilten Marketing-Konzeptes ist; die Tatsache allein, dass er als Person gerade dieses „Mittel“ wählt, lässt schon auf seinen Charakter schliessen.
    Und für viele Leute sicher Grund genug, ihn auch als Person scheisse zu finden.

    Herrn Schaibles Motive mögen edel sein, in der Realität ist das Konzept aber nicht durch zu halten.

  79. @116

    Zitat: „Herrn Schaibles Motive mögen edel sein, in der Realität ist das Konzept aber nicht durch zu halten.“

    War der mit den edlen Motiven, nicht eigentlich der Herr Schäuble?

  80. dass immer jmd diesen hitler auspacken muss, der passt doch echt nich rein, diese dummen überspitzten vergleiche

    zu bushido, mag ihn als typ nicht, er ist vollkommer geschäftsmann u hat für seine karriere bis jetzt alles gemacht, daher hab ich jetzt achtung, davor, was er gemacht hat, er hat seinem eigenen geschäft geschadet und rückrat u respekt vor karel gott bewiesen

    dass bushido keine schwulen mag find ich jetzt auch nicht so schlimm, ist halt seine meinung, die darf er ja wohl äußern

  81. @74 Michael E

    falls du damit unter anderem auf meinen Kommentar zielst, glaub mir, ich bin nicht schwulenfeindlich und Bushido genau so wenig wie die meisten seiner fans. „Promo erlaubt alles“ wäre in der Tat schrott, aber wie du schon selber sagst, du befasst dich nicht genug damit und begreifst daher mögicherweise auch nicht die gesamte Situation. Um ihn ist ein hype entstanden der nicht durch Hits zu erklären ist, deren hatte er nämlich keine wirklichen, sondern durch seine Person an sich, und das ist vielleicht wiederum unerklärlich, dabei sollte man es vielleicht auch einfach belassen.
    Dass er der Jugend wirklich schadet kann man nicht mehr ernsthaft behaupten, aber wie sagt er so schön, trauriges Land was seine Probleme auf einen Rapper schiebt.
    Und ich erlaube mir meine Meinung auch nicht aus meiner Plattensammlung, sondern weil ich denke die Situation etwas mehr überschauen zu können, einerseits als Fan, anderseits als nicht-Forum-groupie der Bushido die Klippe runter folgen würde.

    Aber da sind wir eigentlich auch schon wieder meilenweit vom Thema entfernt.

  82. Dass er der Jugend wirklich schadet kann man nicht mehr ernsthaft behaupten, aber wie sagt er so schön, trauriges Land was seine Probleme auf einen Rapper schiebt.

    Vielleicht schadet er der Jugend nicht. Aber die Jugend schadet mir, wenn sie sich die unbehaarten Eier kratzend und den U-Bahnwagon mit Rotz und dröhnendem Handy voll rotzend meint diese Kunstfigur nachzuahmen, indem es mir Schläge androht, wenn ich um ein klein wenig Rücksicht bitte. Die nicht zu übersehende Verrohung wie alle Probleme auf die Gesellschaft zu schieben, ist irgendwie auch nur ne Ausrede.

  83. @ Klausi

    nein wie stolz du jetzt bist, er sagt zwar ihm aber hey, wen interessierts, der bushido kann ja kein deutsch und jetzt haben wir auch den beweis *gähn*

  84. @ Alberto Green

    Alles wäre sicher übertrieben, aber ich würde weniger von der Gesellschaft sondern von der Bildung reden, das ist zumindest meines Erachtens nach die Wurzel allen übels. Ein Bushido (und Konsorten) lockt dann vielleicht nur diese Frustration quasi wie ein überlaufendes Fass heraus (wenn überhaupt)

    Der Staat hat viele Mittel, und wenn dann ein Bushido kommt der ja weit davon ist die gesamte Jugend zu erreichen als Buhmann dahin gestellt wird find ich das nur noch traurig.

  85. Mache Bushido (der Kunstperson und sein Umfeld) ja gar nicht zur Wurzel allen Übels (wohl aber zum Mittäter). Mangelnde Bildung ist es übrigens auch nicht. (Ganz anderes Faß). Biete dafür allzu mangelhafte Kommasetzung als Erklärung für das Schlechte im Menschen …

  86. man kann nicht eine sache dafür verantwortlich machen wie es heute ist, aber die hauptverantwortung tragen meiner meinung nach die eltern, ich finds schon erschreckend, wie manche ereignisse banalisiert werden, ist es ein amoklauf sind es computerspiele, ist es die verrohung der jugend ist hiphop verantwortlich, nach dem umfeld u wie die leute aufgewachsen, fragt keiner

    ist auch die frage, nach dem ei u dem huhn, war die jugend zuerst „verroht“ u hört deswg hiphop oder umgekehrt, naja zumindest zeigt der erfolg ja, dass hiphop gewissermaßen dem zeitgeist entspricht, die leute würden sich die musik ja nicht anhören, wenn der inhalt fern ab von der realität wär

    zu „promo erlaubt alles“, der meinung bin ich schon, man kann kunst keine grenzen setzen, außerdem ist sie nicht für die moralbildung der menschen verantwortlich, wenn man ein lied, ein gemälde etc verbietet, müsste man alle verbieten, weil irgendjmd immer etwas findet was ihn an der kunst stört, es gibt natürlich ausnahmen, lieder in denen explizit zur gewalt aufgerufen wird müssen für jugendliche verboten werden, aber was dabei raus kommt, wenn man kunst grenzen setzt sieht man an österreich, dort haben zwei kaberettisten auftrittsverbot bekommen, weil sie sich über den tod von haider lustig gemacht haben u das finde ich sehr bedenklich

  87. Verhält sich denn Bushido wirklich so wie die „U-Bahn-Waggons voll rotzenden Jugend“ oder be“singt“ er nur solches Nicht-Benehmen?

    Und warum darf er das nicht, während ehemals sich subversiv gebende, mittlerweile längst in der Mitte der Gesellschaft etablierte „Punk“-Bands auf drei Akkorden zu Gewalt aufrufen dürfen?

    Kommt es wirklich nur darauf an, auf welcher Seite man jemanden einordnen zu können glaubt?

  88. Bin nicht mehr ganz im Geschäft, aber welche Punkband hat denn in den letzten Jahren zum Mord aufgerufen? Kann mich nur noch an „Tötet Onkel Dittmeyer“ von den Schulkindern erinnern. Mußte aber angesichts des oben eingebetteten Videos auch immer an die Version der Goldenen Zitronen denken, aber ich beginne zu schwelgen.

    Außerdem finde ich Aufruf zum Mord schon ganz schön subversiv. Nicht nur sich gebend.

  89. @Hanne Hens:

    zu „promo erlaubt alles”, der meinung bin ich schon, man kann kunst keine grenzen setzen

    Äähhh, ja…oder anders: wo bitte, ist denn da der Zusammenhang?
    Darf „Promo“ alles, weil Kunst alles darf? Oder ist „Promo“ das, was Kunst ist? Oder umgekehrt?

    *verwirrt*

  90. @B.Schuss #116

    Ich sehe das anders als Sie. Ist vielleicht und vermutlich einfach eine persönliche Meinung. Mir geht es da ja auch nicht explizit um Bushido, sondern es ist Ausdruck meines (idealistischen?!) Verständnisses, dass jeder Mensch als solcher mit seiner ihm eigenen Würde zu behandeln ist. Was er denkt und tut ist verachtenswert, deswegen will ich ihn aber nicht gleich selbst als verachtenswert abstempeln.
    Dass das nicht immer gelingt, schrieb ich ja schon. Mir nicht und wahrscheinlich auch sonst keinem. Mit dieser Unmöglichkeit der hundertprozentigen Umsetzung aber den eigenen Unwillen, es zumindest zu versuchen, zu legitimieren, sehe ich dennoch als falsch an.

    und @#117, Neu-Achtunsechziger:

    ein ganz und gar grandioses, da noch nie da gewesenes Wortspiel… ;)
    (Übrigens wurde ich beim Arzt neulich tatsächlich versehentlich so aufgerufen. Leider ist mir erst kurz danach eine gute Entgegenung eingefallen. Immer diese verfluchten Treppenwitze…)

  91. @Alberto Green, #120:

    wo leben Sie denn, wenn Sie regelmäßig von Jugendlichen in der von Ihnen beschriebenen Weise belästigt werden ?

    Die von Ihnen angesprochene Verrohung der Gesellschaft sehe ich auch, aber das hat meiner Ansicht nach weniger mit Skandal-Rappern zu tun, als mit allgemeinem Werteverfall, und einem gewissen Mangel an Bildung in der Zielgruppe.

  92. Eins ist sicher, der „Krieger“ ist bestimmt nicht schuld an der „Verrohung“ der Gesellschaft!! Er ist für mich der beste Rapper, Deutschlands sowieso, aber auch generell in der gesamten Szene^^!
    Man sollte auch vielleicht mal andere Texte sehen, NICHT die mit bi… und so, die sind authentisch und entspringen seinem Leben!
    NEIN, vielleicht mal Songs gegen den Irakkrieg ( aber da wird ja dann auch nur wieder gesagt, „wie abgeschmackt ist das denn wieder“!
    Jedenfalls ist seine „MTV-AKTION“ cool und geht völlig in Ordnng, was da auch immer wieder an Kritik kommen mag…
    „Keine Entschuldigung“ hat er nötig, diese Moneymachines MTV und VIVA, DiE HABEN ES NÖTIG….!
    Btw: Diese ewige intellektuelle heuchlerische Schwafelei wird doch auf Dauer langweilig, oder!

  93. @136/judie
    Eins ist sicher, der „Krieger” ist bestimmt nicht schuld
    Bushido als Wiedergänger Ernst Jüngers? Amüsant.

    Man sollte auch vielleicht mal andere Texte sehen, NICHT die mit bi… und so, die sind authentisch und entspringen seinem Leben!
    Sind sie aufgrund der Authentizätit automatisch gut?

    „Keine Entschuldigung” hat er nötig, diese Moneymachines MTV und VIVA, DiE HABEN ES NÖTIG….!
    Ist nicht die grösste Moneymachine Bushido selber?

    Diese ewige intellektuelle heuchlerische Schwafelei wird doch auf Dauer langweilig, oder!
    Dafür gibt’s ja Sie!

  94. Die junge Dame wirft uns – mit Fug und Recht – intellektuelles Geschwafel vor und der nächste Name, der fällt, ist Ernst Jünger?

  95. @140 intellektuelles Geschwafel?
    Gregor K. hat doch recht amüsante (!) Antworten respektive Kommentare zu einer schlicht formulierten anderen Meinung geschrieben. Was ist denn daran „intellektuell“? Der Name „Ernst Jünger“? Achjottchen.

  96. Ich finde, der offensichtliche ( und traurige ) Versuch von Herrn Keuschnig, die arme Judie lächerlich zu machen, zeigt deutlich, dass sie einen Nerv getroffen hat. ^^

    Das es in diesem Blog eine Tendenz zu intellektuellem Geschwafel gibt, wird denke ich kaum jemand hier betreiten. Ob das auch heuchlerisch ist, vermag ich nicht zu beurteilen. :-)

  97. @142/B.Schuss
    Das Lächerlichmachen hat sie schon selbst besorgt. Die Charakterisierung „Krieger“ ist schon interessant, weil sie eine spezielle Wahrnehmung zeigt. Wenn Sie diese Parallele überfordert – warum soll das mein Problem sein?

    Interessant ist, wie schnell man des intellektuellen Geschwafels bezichtet wird. Fast muss man sich inzwischen schon entschuldigen, mehr als nur den üblichen Smalltalk abzusondern. Der Trick, die eigenen Minderwertigskeitskomplexe offensiv mit der Denunzierung des Gegenübers zu auszutreiben, ist so neu allerdings nicht. Das dürfte sogar unter Ihrem Niveau sein.

  98. „Krieger“ ist ja keine Charakterisierung, sondern nur eine (teilweise) Übersetzung des Künstlernamens BUSHIDO. Womit wir wieder bei intellektuellen Geschwuch… Geschwafel wären ;-)

  99. super ,wie viel gegen bushido spricht. dennoch ist er ein sehr löblicher mensch, dem seine freunde und bekannte wichtiger sind als der ganze kommerz-. viele von euch dummen idi… haben das nicht verstanden, weils für euch vielleicht auch nicht gilt, dass freunde wichtiger sind. deswegen solltet ihr aber nicht aus mangelnden kritikpunkten sagen bushido ist ein arschloch punkt aus ende. argumente fehlen auch komplett in der aussage des autors, der nur umschreibt,dass bushido ihm eigentlich nicht passt. das so ein mensch für eine zeitung schreibt ist höchstamüsant.

  100. @146/Hercules
    Wie naiv muss man eigentlich sein zu glauben, dass jemand, der ein derart abgefeimtes Marketing wie Bushido betreibt (inklusive „Memoiren“), mit „Kommerz“ nichts am Hut hat?

  101. @144, Gregor Keuschnig: kennen wir uns so lange, dass Sie wissen, was mein Niveau ist ? ^^

    Und nur, damit ich das richtig verstehe: Sie verurteilen es, wenn andere Leute die „eigenen Minderwertigkeitskomplexe offensiv mit der Denunzierung des Gegenübers austreiben“, haben aber gleichzeitig kein Problem damit, die arme Judie hier zu demütigen ?
    Wow. Da können Sie wirklich stolz auf sich sein.

    Jemand, der in einem Blogeintrag zu Bushido mit Ernst Jünger kommt, muss sich nicht wundern, wenn ihm intellektuelles Geschwafel vorgeworfen wird. Punkt.

  102. @ Gregor Keuschnig, #147

    Na ja, dass Bushido „mit „Kommerz” nichts am Hut hat“ schreibt Hercules ja gar nicht, sondern nur, dass ihm „seine freunde und bekannte wichtiger sind“. Und das wäre ja zumindest möglich.
    Bleibt natürlich die Frage, wieso Hercules keinen Kritikpunkt ausmachen konnte. Ich hab´ da ein oder zwei gefunden…

  103. Ist es so schwierig, das Schaffen von Bushido ohne ins Beleidigende anzugleiten, oder auch ohne elitäre Wortwahl zusammenzufassen? Ich denke nicht.

    Er ist Musiker. Er macht eine Art von Musik, die viele nicht mögen, viele andere hingegen sehr. Mit seinen Texten möchte er provozieren, bei einigen Texten ist nicht klar, ob es wirklich nur um Provokation geht oder ob auch gezielt sexistische und homophobe Aussagen gemacht werden. Sexismus und Homophobie sind gesellschaftlich unerwünscht, dementsprechend ist Bushido ein Musiker, der provoziert und der abseits des gesellschaftlichen Konsens in Sachen Toleranz sexueller Neigungen steht.

  104. Er ist p.d. /kein/ Musiker.
    Musik impliziert lt. Wikipedia Dynamik, Rhythmus und Melodie, während sich die Hip-Hop- und Rap-„Kultur“ vorrangig auf den Rhythmus (den „Beat“) konzentriert.

    Er ist Medienschaffender. So weit akzeptabel.

  105. @tux #151: Also bitte. Niemand muss Rap mögen und Bushido ist zweifellos kein sonderlich talentierter Vertreter dieses Genres – Rap aber den Status als Musik abzusprechen, zeugt doch von einem sehr eingeschränkten Musikverständnis.
    Wieso im Rap Melodie und Dynamik fehlen sollen, ist mir ein großes Rätsel.

  106. Es ist weniger melodiebetont; selbst ich als ausgewiesener Hiphop- und Rap-Verachter kenne da so einige „Stücke“, die nur aus „Beat“ und Rap bestehen…

  107. Erstens ist „weniger melodiebetont“ nicht gleichbedeutend mit „frei von Melodie“, zweitens wäre eine Nennung dieser „Stücke“ hilfreich, drittens sagt Ihre Quelle, der sehr lange Artikel bei wikipedia nämlich, auch Folgendes: „Die Frage, was Musik sei oder nicht sei, ist so alt wie das Nachdenken über Musik selbst. Trotz der zahlreichen historischen Versuche, zu einem allgemeinen und grundsätzlichen Musikbegriff zu gelangen, gab und gibt es keine allein gültige Definition.“
    Schon allein deshalb ist es völlig aus der Luft gegriffen, zu behaupten, Rap sei „per definitionem“ keine Musik.

  108. „Aus dem Vorrat eines Tonsystems werden Skalen gebildet; deren Töne können in unterschiedlicher Lautstärke und Klangfarbe erscheinen und MELODIEN bilden. Aus der zeitlichen Folge der Töne und Geräusche von verschieden langer Dauer entstehen RHYTHMEN. Aus dem Zusammenklang mehrerer Töne von jeweils anderer Tonhöhe erwächst MEHRSTIMMIGKEIT, aus den Beziehungen der Töne untereinander entsteht HARMONIK.“

  109. Beruht eigentlich dein ganzes Wissen auf Definitionen von Wikipedia oder sammelst Du auch eigene Erfahrungen? Kann ja grade bei Musik manchmal ganz spannend sein.

    Die Annahme jedenfalls, dass Hip Hop keine Musik ist, ist extrem abenteuerlich. So abenteuerlich, dass eine Abgrenzung durch waghalsige Interpretation von Wikiartikeln kein sonderlich ernstzunehmendes Fundament ist.

  110. Welch differenzierte Sicht der Dinge. Wie schön auch, dass Pauschalisierungen einfach *immer* sinnvoll sind und wie schön, dass es Schubladen gibt, in die man Menschen und Dinge beliebig stecken kann – einfach so. Ohne Sie persönlich angreifen zu wollen: mit dieser Aussage haben Sie sich als ernst zu nehmender Diskussionspartner leider disqualifiziert.

  111. Das witzige ist, dass sich hier ja auch Hip Hop-Anhänger mit sehr differenten Meinungen versammelt haben (ich zum Beispiel treibe mich auch oft in der Ecke rum und konnte mich trotzdem mit Jonas Meinung im Großen nicht anfreunden), aber von aussen betrachtet sind wir halt doch eine suspekte, graue Masse. Sagt aber dann tatsächlich mehr über tux aus als über Hip Hop.

  112. zum thema musik…das wort stammt vom griechischen musike` , was soweit ich mich erinnere die einheit aus tanz (choreia), rhytmus u sprache bedeutet

    bei den griechen stand der tanz, aber im vodergrund, dieser wurde meist nur von einer art trommeln begleitet zu denen dann die menschen stundenlang tanzte

    durch den ursprung des wortes musik, würde ich daher sagen, dass hiphop und elektronische musik, am ehesten der ursprünglichen bedeutung nahe kommen

    was ich nicht verstehe, der beat im hiphop is doch die melodie, also wieso sollte hiphop keine melodie haben?
    außerdem ist bei hiphop der „flow“ sehr wichtig, also, dass die stimme rhythmisch zum beat passt

  113. So sehr ich mit der These, „HipHop ist keine Musik“ sympathisiere…
    Aber Rhythmus, Melodie und Harmonik lassen sich doch gar nicht trennen.
    Drummer stimmen ihre Toms in bestimmten Intervallen, also unterschiedlichen Tonhöhen. Im Zusammenspiel ergibt sich dann Rhythmus und Melodie (oder gar eine Harmonie).
    Andersrum: Klarvier und Gitarre sind klassische Harmonieinstrumente, die sich sehr wohl perkussiv spielen und verstehen lassen.
    Will sagen: wo Rhythmus, da auch Melodie (übrigens auch bei den Griechen)…und dann ist „Uff Tscha“ eben auch mehr als nur „Beat“ – wobei über das „wieviel mehr“ streiten kann ;-)

  114. Ich sag nur keine Amnestie für MTV.
    Das erinnert mich stark an die Onkelz.

    Aber Respekt. Es gibt mehr Plattformen sich zu Promoten wie den Kuppel- und Klingeltonsender MTV oder VIVA.

  115. das so eine altverdienter wie karel gott sich nochmal auf so ein „experiment“ einlässt ist bemerkenswert. das bushido so auf mtv reagiert, zeigt, dass der junge echt rückrat hat.

  116. also das ist ja schön wie der herr niggemeier hier seine subjektive meinung über einen der erfolgreichsten deutschen künstler per artikel über eine sehr kluge entscheidung gerade diesen künstlers preisgibt. schade nur das herr niggemeier keine ahnung hat und höchstwahrscheinlich zu dem schlag von journalisten gehört, denen mama ein journalismus studium geschenkt hat, damit sie nix blöderes machen, und welche ein thema, welches nicht in ihrem interessenbereich liegt, nicht wirklich zu würdigen wissen. es ist schön wie man diese prinzipielle anti-haltung durchschimmern sieht. sie haben schon recht die musik die der werte herr bushido macht, mag nicht jedermanns geschmak treffen, und wird grösstenteils auch nur von total hängengebliebenen jugendlichen ohne vorsätzen gehört. aber falls es ihnen entgangen sein sollte mr. weltgewand das ist die mehrzahl der deutschen jugendlichen (http://www.youtube.com/watch?v=o9grJ-09KRM). gerde deswegen solte man sehen das es dieser mann geschafft hat, durch inetlligente vermarktungststrategien und gesunder authentischer image-pflege, ein imperium zu errichten, was ihn sehr unabhängig amcht und es ihm erlaubt auf die meinung anderer unteranderem auch ihrer zu scheissen. drum muss man sich eig auch nicht drüber aufregen, aber was hat man sonst so zu tun?!

    fazit ist, entweder sie sind ein echt seriöser, ernstzunehmender, reifer erwachsener und alles was nicht ihren idealen der karriere entspricht ists schlecht, oder sie sind aggro fan, doer hier spricht der blanke neid.

    ach un nein, ich höre kein bushido und ich muss jetzt ins bett.

    und natürlich ist hip hop musik, ohne witz wie kann man denn ein so intollerantes denken an den tag legen?
    auch noch eine sehr intelligente, wenn man denn das richtige hört, in wohl keiner anderen musikrichtung sind so viele stilistische sprachmittewl zu finden wie in gutem hip hop.
    echt traurig was hier so behauptet wird, die gesellschaft geht vor die hunde, wegen euch horizont-zwergen!

    so und das wort zum sonntag: schiller hat das wort HURENSOHN in die deutsche sprache emanzipiert!

  117. Schade, dass der olle Schiller nun auch für so einen Hirnwichs (ausnahmsweise mal © aus der /Titanic/ geklaut) herhalten muss.
    Wenn er gewusst hätte, was für strunzdummes Volk im Jahr 2008 seine Werke rezitiert, hätte er vermutlich was anderes gemacht.

  118. Ich lach mich kaputt. Ist das nicht schön wie Hip Hop unsere Jugend bereichert, sie zu kritischen, selbstreflektierenden Menschen erzieht. Ich hoffe dass #169 nicht gelöscht wird, es ist einfach zu süß.

    @170 Dem Schiller hat Mama ein Literaturstudium geschenkt, damit er nichts schlimmeres macht. Ganz bestimmt ;o)

  119. Diese ewige intellektuelle heuchlerische Schwafelei wird doch auf Dauer langweilig, oder?!

    Hat mir persönlich am besten gefallen. Ganz ehrlich. Ich bin kein Fan von Bushido und RAP. Aber ich mag auch keinen Pudding oder Volksmusik. Allerdings ist Bushido ein Spiegel der vielen Jugendlichen, die in zunehmender Hoffnungslosigkeit groß werden und das wissen! Sie wissen, daß sie wenig Chancen auf eine bessere Zukunft haben. Sie wissen, daß sie nach den Regeln der verlogenen, heuchlerischen Gewinnergesellschaft spielen müssen, um selbst akzeptiert zu werden. Das wollen sie aber nicht. Sie wollen einfach nur beachtet und geachtet werden, wie jeder andere Mensch auch. Ganz egal, in welchen Verhältnissen sie leben. Bushido öffnet für sie eine Tür, gibt Ihnen Hoffnung. Spricht das aus, was sie jeden Tag erleben. Anstatt die Kommentare von Julie und @169 ernst zu nehmen, wird sich darüber zerissen, wie blöd die Kids von heute sind. Natürlich schreibt man nicht „blöd“. Das wäre ja ungeschickt formuliert. Die Rechtschreibefehler und die Rhetorik sind nicht das Problem. Wohl eher die Ignoranz derer, die Schiller vor dem Spiegel auswendig lernen um kompatible, akzeptable Kommentare schreiben zu können. Ignoranz macht taub und blind.

  120. Das Bahnhofsvolk, das Bushidos Käse lautstark in die Welt schallt, kann ich, wann immer ich ihm begegne, mir nur schwerlich als Intellektuelle vorstellen.

    Und in meinem privaten Bekanntenkreis kenne ich auch niemanden, der solch Gestammel favorisiert /und/ einen brauchbaren Schulabschluss besitzt…

  121. empirische instanz hahahah, sehr gut formuliert

    in meinem freundeskreis hören viele hiphop und die haben zu 95% eine ausbildung oder machen ein studium., jetzt bin ich die empirische instanz haha,

    tut mir leid, tux, aber wer mit seinen (spärlichen) erfahrungen argumentiert und ein solch undifferenziertes denken hier an den tag legt, kann auch nicht grad der hellste sein

    in einem muss ich unserem 14-jährigen schreiber entschieden widersprechen, ich finde bushido ist kein bißchen authentisch, als bsp nehme ich mal, dass er, ich glaub 2 wochen waren das, im knast in österreich saß, weil er mit seinen bodyguards einen jungen zusammengeschlagen hat, aggro hat ihn dann frei gekauft, seitdem hat er mind 20 (!!) lieder über seine knasterfahrung gemacht, was einfach nur lächerlich ist

    zum anderen vertritt er in seinen liedern oft das „kanackenimage“, aber kann kein wort arabisch, so bsp gibts noch etliche

    aber das ist grad bushidos stärke, er ist wie die bibel, du kannst alles aus seinen texten u dem was er sagt interpretieren, weil er sich ständig widerspricht, er hat das charisma, die arroganz u die redegewandheit sich es leisten zu können, das weiß jeder, der ihn mal bei einer talkrunde gesehen hat

  122. Fazinieren wieviel Zeit hier einige damit verbringen dem Gegenüber
    ihre Positionen zu erklären.Dabei gings doch am Anfang nur um das eine Lied.
    Darf man auch eine Meinung zwischen dafür/dagegen haben?
    Ehrlich mit Bushido hatte ich bisher nichts im Sinn(nicht mehr mein Musikstil)aber dieser Song gefällt mir.(vieleicht weil ich das Orginal so mag)Die Umsetzung der Melodie ist gut (nicht eins zu eins abgekupfert sondern mal etwas anders interpretiert),Die Stimme von Karel ist Klasse (sonst auch nicht so mein Ding)und der Text könnte von einem Menschen mittem aus dem Leben stammen.
    Damit hat der Junge für mich den Vogel abgeschossen.
    Ich habe das Gefühl das man bei der Diskussion hier den Namen beliebig austauschen könnte(Bushido gegen Böhse Onkelz ect.)
    Das Ergebniss bleibt gleich.Etwa nach dem Motto: Ich diskutiere solange bist Du nachgibst.
    So, nun hab ich selber son langen sche.. geschrieben der niemand interresiert.
    Bitte nich so dolle draufhaun,ich kann nich mit Kritik umgehen. Da köntch bleede wern :-)
    viel Spass noch wünscht der
    Rumtreiber

  123. Och hier schmollt ja jeder vor sich hin :P

    Mädels, jeder Popstar setzt auf junge Leute, ich würde mal sagen 10-16.
    So, nun legt man sich ein Image an und tut das was den anderen gefällt.
    Was haben wir? Einen Typ mit ein paar Millionen Euros.

    Jeder verdient sein Geld anders, jeder hackt auf ihm herum.
    Wieso? Weil er nicht nach euren Prinzipien handelt?
    Bullshit, jedermanns Sache.
    Selbst ich höre kein Bushido, muss aber sagen dieser Junge ist schlau.. Er ist nicht dumm, bescheuert oder hängen geblieben.
    Er weiß nur wie man viel Geld scheffelt.

    Eins ist Fakt, das er ein ghetto Ganxta ist würde ich gerade nicht behaupten, vlt. eher einer der in einem Sozialen schwachen Umfeld aufgewachsen ist wo Gewalt normal war.

    Wiederum muss man auch sagen das er gezielt seine Texte wählt um als „proll Rapper“ rübezukommen.

    Wie gesagt, dies ist meine Meinung, sie ist noch Neutral.
    Ich kann es nicht ab wenn Menschen wie IHR über andere Urteilt..
    Eure Beurteilungen lassen sich spicken von Lied Texten und Medien Aussagen. Sowas nenne ich echt Niveaulos..

    greetz

  124. @Garsoon/182: Seit wann wird Schlauheit daran gemessen, wieviel Geld jemand verdient? Ich kann es übrigens auch nicht ab, wie Menschen wie DU über andere urteilen. Anderen Niveaulosigkeit und Vorurteile zu unterstellen ist immer recht einfach, allerdings nur dann wirksam, wenn man selbst einen gewissen Grad an Niveau und Toleranz besitzt.

  125. :D
    ihr wollt hier alle gaaaaanz eloquent und intelligent und stilvoll und gebildet und wohlerzogen und wichtig auftreten, aber schon die tatscache das ihr euch mit 14 jährigen im internet über bushido streitet lässt schwer daran zweifeln!
    und zu aller schande fällt auf das der kommentar dieses kindes viel menschlicher, lockerer wirkt und somit nicht halbso auswendig gelernt und geleckt und schmiereig wie die meisten dieser, mit fremdwörtern jeglicher art dekorierten, artikel.
    ist toll so einen komentar als süss abzutun und sich nicht zu rechtfertigen da es nur eine dieser 14 jährigen blagen gepostet hat.

    garsoon hat rechehecht :D

  126. sind doch genug leute darauf, eingegangen, was er geschrieben hat, du musst ja auch lesen, sonst funktioniert so ein forum nicht, außerdem lass leute sich doch umständlich ausdrücken, wenn sie sich nachher auf ihr intellektuelles gehabe einen runterholen, kanns mir ja egal sein, solange sie bei dem was sie schreiben, beim thema bleiben, was du nicht machst…

  127. Also ein paar von euch möchte ich mal sehen was sie machen, wenn sie „macht“ bekommen.
    Ich bin kein fürsprecher von bushido und co. aber was einige hier loslassen ist zum totlachen.
    Die ganzen möchtegern Gangster die wohl auch einige von euch als „sohn“ oder „liebe tochter“ kennen dürften oder die „göre vom nachbarn“ wollen doch genau so musik hören…
    Frauenfeindlich?! sry, aber so schlimm kann es ja nicht sein… denn irgendwie seh ich genausoviele mädels die texte mitsingen! für die is das wohl einfach nur „musik“ (definition musik sei mal außen vor gelassen)
    Der kerl weiß einfach wie man geld macht.. wenn ihr so einen einfluss hättet, oder ihr die möglichkeit sieht millionen zu machen.. dann geht ihr auch gerne mal einen schritt weiter!
    gut, vlt wirk er nicht sonderlich klug, oder besonders intelligent. aber in einem punkt hat er euch alle stehen gelassen und lacht über euch. Indem ihr immer wieder über ihn redet fördert ihr seinen erfolg noch weiter.. und sein geldbeutel wird immer dicker.. im gegensatz zu eurem.

  128. herzlichen glückwunsch chris, du hast erkannt, dass bushido viel geld hat…

    das mit der frauenfeindlichkeit sehe ich ähnlich, da wird immer maßlos übertrieben, sehr gutes lied „drecksstück“…

  129. gibt n neuen diss gegen sido, jetzt beleidigt er schon mütter, hat keine gute erziehung genossen der junge

  130. Das neue lied von bushido mit karel gott ist mega man merkt das der kerl langsam aber wirklich erwachsen wird aber sonst ist der absolut ne mein Favorit

  131. Da wird der arme Bushido von MTV nicht gesendet und entschließt sich dann auch die Viacom-Schwester VIVA zu pfeifen. Mein Held!

    Und jetzt mal ironiefrei: War denn hier jemand dabei, als Bushido mit seinen großen schlagfertigen Brüdern bei MTV aufgelaufen ist und da Büros auseinandergenommen hat, weil seine Clips nur auf VIVA gelaufen sind? Wer ist denn hier wessen Opfer?

    Da mag einem zwar das Programmkonzept von MTV nicht mehr gefallen, Herr Niggemeier, aber diese Heroisierung des bedauernswerten unverstandenen Künstlers gegen das böse unterdrückende und (praktischerweise) gesichtslose Fernsehen hinterlässt mir einen bitteren Nachgeschmack. Leider scheint MTV aus irgendwelchen, vermutlich PR-relevanten Gründen, von durchaus angebrachten Reaktionen anzusehen, weil gerade der Gangsternimbus bei Bushidos Publikum zentrales Element der Anbetung und Bewunderung ist.
    Und viele springen auf den Zug auf, weil sie denken, der Bushido ist zwar ein harter, krasser aber eigentlich ganz korrekter Typ. Wenn die den mal nicht im Video oder auf der Bühne erleben würden…

  132. Hallo!
    Ich habe nie einen Bezug zu Bushido gehabt. Eigentlich war ich ehr abgeneigt. Doch ich habe seinen Film aus purer Langeweile geschaut. Das hat das Bild was ich von ihm hatte stark verändert. Natürlich halte ich nach wie vor nichts von seinen Texten und Ansichten. Aber jeder darf seine Meinung haben und äußern solange andere nicht darunter leiden. Dem war ja in der Vergangengheit ja leider nicht immer der Fall. Doch Fusionen mit Karel Gott und sein musikalischer Einfluss lassen hoffen, dass ihm auch dort der Horizont zum positiven erweitert wurde. In jedem Menschen steckt ein guter Kern…

  133. Als ich eben den aktuellen Artikel zu Bushido las, fiel mir dieser Text und die sich anschließende Diskussion wieder ein. Da scheint mir eine Distanzierung von mir selbst angebracht: Heute fände ich meine Argumentation unplausibel, borniert und Probleme verharmlosend. Times they are a changing.

  134. Sorry aber ich hab selten ein weniger objektiven Bericht gelesen als diesen… leider gibts keine Daumen runter Funktion. Mir ist bewusst das es für viele Menschen schwer zu verstehen ist warum Menschen wie Bushido reden und handeln wie sie es tun, doch anstatt zu versuchen es zu verstehen wird das Buch auf „Fick Deine Mutter Sprüche auf 400 Seiten reduziert“ schade…

    Ich liebe diese Doppelmoral ja. Auf der einen Seite immer schön beschweren das sich Menschen aus sozialen Brennpunkten so „asozial“ verhalten auf der anderen Seite aber selbst nicht mal sein eigenes Ego zurück schrauben können um genug Toleranz zu entwickeln damit man sich mit einem derartigen Thema objektiv und unvoreingenommen beschäftigen kann!

    Daumen hoch für all den Scheiß der im Internet so fabriziert wird :)

    Grüße

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