Betrug: 9Live entlässt Mitarbeiter

Im vergangenen November ist es bei 9Live zu einem massiven Betrugsvorfall gekommen. Nach meinen Informationen haben zwei Mitarbeiter versucht, einen Anrufer um seinen Gewinn zu bringen, indem sie die richtigen Antworten nachträglich manipuliert haben. 9Live hat sich von beiden getrennt, will sich aber nicht zu dem Fall äußern.

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18. November 2008, kurz nach Mitternacht. Auf 9Live läuft „Quizzo“. Es moderiert Max Schradin, der in dieser Nacht noch aufgekratzter und irrer wirkt als sonst. Er spielt ein Spiel, das er als „absolute Weltpremiere“ ankündigt: Erstmals sind 16 Begriffe gesucht, die auf „-licht“ enden.

Am Anfang ist es, wie immer, leicht: „BLAULICHT“, „BLITZLICHT“, „BREMSLICHT“, „ROTLICHT“ werden erraten.

Dann erhöht 9Live die Gewinnsumme. Ein Anrufer, der einen der verbliebenen Begriffe hinter den Abdeckungen errät, kann zehn-, zwanzig-, dreißigtausend Euro bekommen. Schradin ermuntert die Zuschauer, leichte Begriffe zu nennen. Als jemand „Seitenlicht“ sagt, erwidert er:

„Denken Sie sich mal bitte keine Begriffe aus. Seitenlicht. Was ist denn ein Seitenlicht, Leute? Klassische Begriffe! (…) Leute, denken Sie sich hier ja nichts aus. Sie kennen die Begriffe, die hier auch abgeklebt sind!“

Das ist natürlich nicht wahr. Die Begriffe, die 9Live später auflöst, lauten:

STACHELICHT, BÜCHSENLICHT, AUERLICHT, NACHSCHUSSPFLICHT, AUSGLEICHUNGSPFLICHT, SCHWINDLICHT, WIDERSTANDSPFLICHT, CHRONISTENPFLICHT, REPRÄSENTATIONSPFLICHT, ANDIENUNGSPFLICHT, LABORLICHT, NACHTHIMMELLICHT.

(Alle Linkversuche von mir.)

Erstaunlich, dass kein einziger davon erraten wird.

Mit der Irreführung der Zuschauer und vermutlich auch der Auswahl der Begriffe verstößt der Sender gegen die Gewinnspielregeln der Landesmedienanstalten, aber das ist Betrugsalltag bei 9Live.

Dabei bleibt es aber in dieser Nacht nicht.

Gegen 0.30 Uhr kommt ein Anrufer namens Nils durch. Er sagt „STEARINLICHT“. Er hat eine der hohen „Gewinnleitungen“ getroffen, die zu dieser Zeit sogar doppelt zählen, hinzu kommt noch der Inhalt einer „Wanne“ mit Geldscheinen — insgesamt vermutlich über 20.000 Euro. Max Schradin bietet ihm bis zu 4000 Euro, wenn er auf seinen Begriff verzichtet. Nils lehnt ab und geht auf Risiko, doch der Begriff wird als falsch gegeben.

Ob er zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht auf der Tafel steht, wird für die Zuschauer nicht nachzuvollziehen sein. Denn eine Stunde später reißt Max Schradin den Bogen mit den noch abgeklebten Lösungen von der Wand und schiebt ihn mit dem Fuß aus dem Bild. Erst kurz vor zwei Uhr morgens später ist er wieder zu sehen: als Schradin auf dem Boden auf ihm herumrutscht, um die Lösungen aufzudecken.


Doch der Bogen soll in der Zwischenzeit manipuliert worden sein. Der Producer der Sendung und der Executive Producer der 9Live-Abendformate, die in dieser Nacht Dienst hatten, sollen nach Angaben eines Insiders die halbe Stunde, in der er nicht zu sehen war, dazu genutzt haben, den Begriff „STEARINLICHT“ auf dem Papierbogen gegen einen anderen auszutauschen. Der Anrufer Nils sei von ihnen um seinen hohen Gewinn geprellt worden.

Im Nachhinein sollen Mitarbeiter den Betrug der Geschäftsleitung gemeldet haben. Nachdem der Justiziar des Senders, Michael Müller, die Sache recherchiert habe, sei den beiden Producern gekündigt worden; Moderator Schradin soll eine Abmahnung bekommen haben.

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Vor zwei Wochen veröffentlichte 9Live-Geschäftsführer Ralf Bartoleit auf der Homepage seines Senders einen Brief „In eigener Sache“ an die „Zuschauerinnen und Zuschauer“. Neben dem üblichen Unsinn („Wie Sie wissen, stand und steht 9Live für Fairness, Transparenz und Chancengleichheit“) schrieb er:

[Es hat] Ende vergangenen Jahres einen Fall gegeben, bei dem es zu einem gravierenden Fehlverhalten gekommen ist. Von den beiden dafür verantwortlichen Mitarbeitern hat sich 9Live unverzüglich getrennt. Wir bedauern diesen Vorfall gegenüber unseren Zuschauern außerordentlich. Gleichwohl zeigt dies aber, dass wir unser Versprechen Ihnen gegenüber, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, ernst nehmen. Für die Zuschauer ist durch den Vorfall kein Schaden entstanden. Er zeigt aber auch, dass unsere internen Kontrollmechanismen funktionieren.

Die „Transparenz“ von 9Live geht nicht soweit, den Zuschauern mitzuteilen, worin das „gravierende Fehlverhalten“ genau bestand. Auf meine Anfrage, ob es sich dabei um den oben beschriebenen Vorfall handelt, ob man mir erklären könne, warum sich der Moderator offenbar so bereitwillig an der Manipulation beteiligte, ob Max Schradin die richtigen Antworten wusste, ob 9Live auch gegen ihn Schritte eingeleitet hat und ob dem Anrufer der volle Betrag, den er gewonnen hätte, ausgezahlt wurde, erklärte der Sender nur, keine Stellungnahme abgeben zu wollen.

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Ich weiß nicht, ob es sich bei dem Betrugsfall um einen außerordentlichen Einzelfall handelte oder ob das Außerordentliche nur war, dass das Handeln des Producers intern auffiel und von der Studiocrew nicht gedeckt wurde. Eine Motivation für das Handeln des Producers könnte sein, dass er budgetverantwortlich ist, das heißt, es muss mit einem vorgegebenen Budget eine bestimmte Zahl an Anrufen generieren. Gerät seine Kalkulation dadurch aus den Fugen, dass ein Zuschauer einen teuren, eigentlich unmöglich zu erratenden Begriff errät, hat er ein Problem.

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104 Replies to “Betrug: 9Live entlässt Mitarbeiter”

  1. Gibts einen Grund dafür, dass dort nicht „Das Geschäftsmodell von 9Live (X)“ steht? Obwohl…sich erwischen zu lassen, gehört sicher nicht dazu. Bzw. nicht dichtzuhalten. Wobei ich nicht sage, WAS dazugehört. Ein feiner Unterschied ;)

  2. Der Moderator wird nur deshalb nicht gefeuert worden sein, weil er auspacken könnte. Ausserdem gibt es nur wenige, die sich so weit herablassen könnten um eine solche Sendung zu moderieren.

  3. Im Ergebnis nicht überraschend, sondern nur eine Bestätigung dessen, was ein einigermaßen aufgeklärter und kritischer TV-Konsument ohnehin erwartet und ihn davon abhält, sich an solchen Sendungen zu beteiligen.

  4. Natürlich ist das ein krasser Fall. Aber den Verantwortlichen bei 9Live dürfte doch klar sein, dass auch die anderen Spiele oft reinste Abzocke sind. Scheinheilig.

  5. Danke, Stefan! Ich froh mal einen Artikel über Betrug bei 9live zu lesen, der nicht komplett im Konjunktiv geschrieben ist, sondern anscheinend auf harten Fakten basiert! Das macht mir Hoffnung, dass langsam bald mehr rauskommt und das System in sich zusammenbricht ;)

  6. „ob Max Schradin die richtigen Antworten wusste“ – ich würde vermuten, dass er sie vorher nicht wusste. Wenn ein kritischer = teurer Begriff genannt wird, erhält er höchstens einen Hinweis von der Redaktion ins Ohr.

  7. Allein die Überschrift ist schon total surreal. Ich glaub ich muss erstmal genauer sortieren wie ich darüber denke. Bis dahin hab ich schon mal ein hämisches Grinsen zu bieten…

  8. Bei mir wäre die Sendelizenz SOFORT weg, wenn sich dieser Betrugsfall 100%ig bestätigen ließe. Wer das Volk so schamlos betrügt, gehört schnell hart bestraft. Solche Lumpen …

    Es dürfte wohl klar sein, dass jeder Mitwirkende an einer solchen Sendung von seinen Vorgesetzten ausgiebig über jede Variante der Manipulation gebrieft ist.

    Ganz großes Kino, Stefan. Danke!

  9. War nur eine Frage der Zeit, bis ein Insider das Plauschen anfängt.
    Genau diese Informationen werden eines Tages ein Gesamtbild erzeugen. Das es zwei Producer getroffen hat ist, naja, bedauerlich!
    Spätestens hier hätte es umfangreichere Ermittlungen bezüglich vorangegangener Fälle geben müssen. Aber der Schirm bleibt weiter gespannt.

  10. Was wird das für Folgen haben? Leider keine. Wer hier liest, wird kaum dort anrufen und diejenigen, die den Sender in die Schranken weisen könnten (LMA) wollen das ja garnicht, sehen sich eher als Vertreter der Wirtschaft.

  11. Schön, dass du dich als Journalist auch um so etwas kümmerst, ich lese hier immer gerne mit. Aber ich fürchte, die kriegt man einfach nicht, auf wenn sie in die Kamera sagen, wir „schlagen später zu“.

    Viel Glück weiterhin.

  12. @14

    vielleicht durch einen Insidertip? Eventuell könnte das dann auch ein weiterer Grund dafür gewesen sein sich dieser Person zu entledigen. Hochspekulaativ, wohlgemerkt :)

  13. „Stearinlicht“ hat immerhin 11.000 Google-Hits. Ganz abwegig ist der Begriff nicht. Vielleicht gerade deswegen ein Insidertipp?

  14. Ich wundere mich schon seit Jahren, daß die immer noch senden dürfen. Das ist eigentlich nur damit zu erklären, daß sie gut mit der Politik „vernetzt“ (anderes Wort für verfilzt) sind. Irgendwelche Politiker in Aufsichtsrat oder gar Anteilseigner oder mit solchen verwandt? Oder sind die etwa fleißige Parteispender?

  15. Mir tuen bei der ganzen Sache eigentlich eher die Leute von diesem call-in-tv-Forum leid, bei denen sich die Beschäftigung mit 9Live geradezu zur Obsession entwickelt hat. Ist aber auch schwer in unserer Welt etwas zu finden, dass nicht zu komplex ist, als das man dazu eine leichte, deutlich ablehnende Haltung finden kann. Bild-Zeitung, Call-In-TV, Klickstrecken, da ist sich die Netzcommunity einig – sowas gehört verboten!

  16. @Thomas: Obsession hin oder her, ohne die Leute von call-in-tv wären die meisten Schweinereien der Call-TV-Sender nie aufgedeckt worden, und auch der hier beschriebene Fall wäre viel schwerer zu dokumentieren.

    Es geht nicht um eine ablehnende Haltung, es geht um Argumente. BILDblog sammelt sie. Call-in-TV sammelt sie. Was machst Du so?

  17. Ohne die kriminelle Tatenlosigkeit von Medienpolitik und Staatsanwaltschaften müsste man so etwas gar nicht dokumentieren. DAS ist der Skandal.

  18. Die österreichische Kommunikationsbehörde hat letztes Jahr Herrn Hornauer und seinem Kanal Telemedial die Sendelizenz entzogen, weil, wenn ich das richtig verstanden habe, er aus Ludwigsburg statt aus Österreich gesendet hat. Ich frage mich, was passieren muss, damit man in Deutschland Angst um seine Sendelizenz haben muss. Einen Gewinnspielsender, der Gewinnern – wenn Stefans Informationen korrekt sind – den Gewinn vorsätzlich durch Manipulation vorenthält finde ich schlimmer als einen Sender, der vom falschen Standort aus sendet.

  19. Manchmal möchte ich einen großen Knüppel nehmen, mich vor den Reichstag stellen, und jedem der da rein und raus geht, kräftig eine überziehen. Allein meine gute Erziehung und die Hoffnung, dass die notwendigen Veränderungen irgendwann auf demokratischem Weg stattfinden werden, halten mich davon ab. Es ist unerträglich, wie desinteressiert, unfähig und feige sich unsere „Volksvertreter“ um die Belange der Menschen kümmern.

  20. Augerechnet Hornaauer ist aber doch ein eher ambivalentes Beispiel für die Willkür der Behörden, Tov.

  21. @vader: Es geht mir nicht um Behördenwillkür, sondern darum, dass sich manche Medienanstalten auf der Nase rumtanzen lassen und andere konsequent durchgreifen, wenn sie das Gefühl haben veräppelt zu werden. Zweiteres ist mir lieber.

  22. Obwohl ich Kanal Telemedial schon vermisse….Meinen Energie-Ausgleich hat Horni noch nicht ganz zurück erstattet ;-)

    @5:
    Ich finde nicht, dass jeder kritische TV-Zuschauer mit solchen Betrügereien rechnet bzw. rechnen muss. Es ist das eine 10 vollkommen abwegige Begriffe als Lösungen auszuwählen, die aber noch den Spielregeln entsprechen. Sowas ist sicherlich Abzocke bzw. moralisch verwerflich. Etwas anderes ist es wenn man die Lösungsworte unbeobachtet austauscht. Das ist einfach nur Betrug im Hütchenspielerstil. Nein, noch dreister.

  23. @23: Es heißt doch aber wohl „Behördle“! So viel Zeit für Rechtschreibung muss schon sein…

  24. Hypothese: Warum reisst Schradin den Bogen von der Wand? Wahrscheinlich, weil der Bogen auf dem Boden den Manipulateuren leichter zugänglich ist! Findet die Manipulation direkt auf dem Bogen statt? Möglich, wahrscheinlich aber wird einfach ein neuer Gesamtbogen gemalt/geschmiert. Warum wird der nicht wieder aufgehängt? Damit nachher auf der Aufzeichnung nicht so leicht der Bogen „vorher“ mit dem Bogen „nachher“ verglichen werden kann. Sollte es sich so abgespielt haben, wäre Herr Schradin mindestens der „Beihilfe“ schuldig. Ist überhaupt in diesem Fall irgendein Handlungsablauf denkbar, bei dem Herr Schradin NICHT der Beihilfe schuldig wäre?

  25. Das Stearinlicht hat keine 11.000 GoogleHits, sondern nur 72! Klickt einfach mal auf Seite 10 der Trefferliste, dann seht ihr es.

    Ein mögliches Szenario ist auch, dass da einfach einer der Praktikanten über einen Strohmann ein kleines Extragehalt einstreichen wollte. Als er dann gemerkt hat, dass sein Arbeitgeber noch verschlagener als er selbst ist, hat er halt gepetzt.

  26. Mit etwas Hirnschmalz und dem Knut-Szenario verhelfen wir dem Sender aus der Bredouille – also hier die ehrenrettende Lösung als Textbaustein für den in Verlegenheit geratenen Sender:

    „Aus qualitätssichernden Gründen haben wir immer einige Begriffe dabei, die nicht wirklich erratbar sind. Sollten diese doch genannt werden, ist nicht etwa von einem glücklichen Anrufer, sondern von einem Betrüger auszugehen, der mit einem Whistleblower aus der Sendung gemeinsame Kasse machen will. Mit heldenhaftem körperlichen Einsatz verhindert unser Moderator Schradin die Ausschüttung an diesen Betrüger, damit diese Kohle weiterhin ehrlicheren Anrufern zur Verfügung steht. „

  27. Max Schradin ist halt relativ unkündbar. Er ist das Gesicht des Senders (was ja schon viel aussagt), wäre er weg, würde eine Erklärung auf der Homepage nicht mehr reichen.

  28. Nr. 28: „(Herr Schradin hat meine Bitte um Erklärung übrigens nicht beantwortet.)“

    Sorry, aber wie bitte hätte diese Erklärung denn aussehen sollen?
    „Ja, die Infos die Ihnen, Herr Niggemeier, vorliegen entsprechen der Wahrheit. Hier wurde tatsächlich ein Zuschauer um seinen Gewinn betrogen! Ich selber war Bestandteil dieses Betruges“ ???

    Nein, mal im Ernst. Herr Schradin wird froh sein, in dieser Sache mit einer Abmahnung davon gekommen zu sein und wird sich hüten, sich nach aussen hin zu diesem Vorfall in irgendeiner Richtung zu äußern.

    In meinen Augen zeigt dies wieder nur einmal mehr, dass hier noch sehr viel Verbesserungsbedarf herrscht, was „ehrliche“ Spiele angeht. Warum zum Beispiel weiss der Moderator nie, welche Begriffe sich unter den abgeklebten Lösungen befinden? Hätte in diesem Fall zum Beispiel ein Max Schradin gewusst, welche Begriffe sich unter den abgeklebten Lösungen befinden, hätte ein Max Schradin sofort entscheiden können, ob hier „gemauschelt“ wird oder nicht und sich gegebenenfalls dagegen entscheiden können, denn einen Begriff wie STEARINLICHT, wenn er denn dabei gewesen ist, vergisst man so leicht nicht. Und wenn ihn dann die Regie falsch gibt, kann ein Moderator sofort reagieren und entsprechend handeln. An Schradins Stelle hätte ich beispielsweise die Sendung sofort unter Protest abgebrochen, da mir ja nicht entgangen sein dürfte, was da gerade „abgelaufen“ ist.

    Die Frage, die sich mir also stellt: wie stellen die Veranstalter in Zukunft sicher, das eine nachträgliche Manipulation abgeklebter Begriffe oder Lösungen in Lösungsumschlägen absolut ausgeschlossen werden kann? Werden die benutzten Begriffe zur Sicherheit irgendwo hinterlegt? Und wenn ja, wo bzw. bei wem? Hier wird wieder der lautstarke Ruf nach einer notariellen Aufsicht nötig und in diesem Fall scheint er sogar mehr als berechtigt.

  29. „An Schradins Stelle hätte ich beispielsweise die Sendung sofort unter Protest abgebrochen, da mir ja nicht entgangen sein dürfte, was da gerade „abgelaufen” ist.“

    Ja, sicher. Wer braucht heutzutage schon noch Arbeit. Da trägt man selbstverständlich die kleinen und großen Mauscheleien beim Arbeitgeber sofort nach außen. Keine Frage: Es ist moralisch bedenklich, was dort passiert. Aber sich dermaßen über die Menschen, die dort arbeiten müssen/arbeiten zu müssen glauben hinwegzusetzen ist dann doch ein wenig selbstgerecht.

  30. Immer wieder interessant, etwas aus dieser Parallelwelt zu erfahren. Alleine das Foto oben: Der Moderator robbt allen Ernstes auf dem Boden rum, um Zettel von dem Poster abzureißen. Sieht aus wie beim Kindergeburtstag. Man könnte ja annehmen, dass 9live zumindest technisch ein wenig aufgemotzter daherkäme.

    9live, eine Parallelwelt. Allerdings auch, was die juristische Sonderbehandlung angeht. Nach wie vor wird in den Sendungen Zeitdruck aufgebaut, der nicht existiert, es werden „Countdowns“ gezählt, die im Nichts enden. Diese Form der „Zuschauermotivierung“ ist denen meines Wissens untersagt worden (das stand vielleicht auch hier im Blog). Trotzdem geht es munter weiter. Letztlich ginge es darum, der zuständigen Landesmedienanstalt Bestechlichkeit nachzuweisen. In welcher Form auch immer die abläuft, sie ist meiner Meinung nach offensichtlich.

    Wenn der Rechtsstaat insgesamt so agieren würde wie die Landesmedienanstalt in München, könnte man von einem failed state reden. Ein bisschen Somalia.

  31. Vielleicht kommen die Zuschauer langsam drauf, dass sich ab einer Gewinnsumme von > 1000 Euro nur noch total abwegige Antworten lohnen können (ja, nicht anrufen würde natürlich noch mehr Sinn machen….).
    Für den berühmten „Stirnlappenbasilisk“ hat 9lie damals noch 2500.- ausbezahlt: http://www.youtube.com/watch?v=3j-vhAmcrqk
    Für 40k haben sie dann lieber zwei anonyme „Producer“ gefeuert.
    Ich hoffe aber mal, dass der Sender nicht so billig aus der Nummer raus kommt.
    Da die Entlassung ja einem Schuldeingeständniss sehr nahe kommt, sollte zumindest Nils noch das Geld bekommen.

  32. Hallo Stefan,

    der Link auf die Seite call-in.tv usw… funktioniert nicht – stimmt der Link nicht oder ist die Seite down… was wieder Fragen aufwerfen würde..!

    Gruß Ralf

  33. Ich sympatisiere keinesfalls mit den Beteiligten. Im Gegenteil. Nur ich habe schon zu oft erlebt, das trotz einer guten „Beweislage“ (unter Zuhilfenahme entsprechender Mitschnitte) keinerlei Handlungsbedarf zu bestehen scheint. Weder von Seiten der Sender, noch von irgendwelchen zahnlosen Aufsichtsbehörden oder gar irgendeiner Staatsanwaltschaft.

    Ich erinnere nur nocheinmal an den Vorfall mit den offensichtlich unterschiedlichen gewichteten schwarzen Kugeln. Hier gibt es Videobeweise, die deutlich zeigen, dass hier womöglich ebenso, wenn nicht sogar offensichtlicher, gemauschelt wurde. Und obwohl das ganze ausreichend dokumentiert wurde, Beschwerden bei der zuständigen BLM eingereicht wurden, scheint es keine „Sau“ zu interessieren. Warum also ausgerechnet dieser Fall? Nur, weil es intern zu Entlassungen gekommen ist?

    Nur habe ich auch in der Vergangenheit zu deutlich spüren müssen, dass, wenn man sich ohne aussagekräftige Beweise zu haben, zu weit aus dem Fenster lehnt und irgendwelche Behauptungen aufstellt, das auch sehr schnell nach hinten losgehen und verdammt teuer werden kann. Von daher vermeide ich in dieser Sache auch den Begriff „Betrug“, da dieser nunmal leider justiziabel ist – und ich mittlerweile aus der Vergangenheit gelernt habe, was dies bedeuten kann. Jeder, der meinen Fall kennt, weiss an dieser Stelle, was ich meine.

  34. der Begriff „Betrug“ ist LEIDER justiziabel? Er ist ZUM GLÜCK justiziabel. Ich möchte in keinem Staat leben, wo jeder jeden ungestraft Betrüger nennen darf.

    Bis zum Beweis des Betrugs ist jemand nun einmal kein Betrüger. Man vergleiche das mit den zahlreichen Vorverurteilungen, die vom Betreiber dieses Blogs an anderer Stelle ZURECHT der Boulevardpresse vorgeworfen werden.

  35. Wenn eine Aufsichtsbehörde zuständig ist, von einem Fall Kenntnis hat, und nichts unternimmt, macht sie sich strafbar. (Hier: Staatsanwaltschaft.)

  36. Ich will ja nicht unken, aber ist eine Äußerung über den sonstigen „Betrugsalltag bei 9Live“ nicht ein wenig riskant? 9Live soll doch da schon andere wegen solcher Vorwürfe abgemahnt haben. Natürlich finde ich es schon grundsätzlich moralisch fragwürdig, Sendern Lizenzen zu geben, die ihr Geld fast ausschließlich damit verdienen wollen, dass sie es Leuten aus der Tasche ziehen, die so einsam sind, dass sie sich nur mit ihrem Fernseher unterhalten können. Nur haben diese Sender dann meist auch das Geld, Kritiker wegen Kleinigkeiten mit Klagen zu überziehen. Und da kann „9Live“ im hier vorliegenden Falle vielleicht keinen Angriff starten wegen des konkreten Betrugsfalles, eventuell aber doch wegen des allgemeinen Betrugsvorwurfes. Bestimmte hamburger Richter sollen da ja als besonders untersagungsfreundlich einzuordnen sein…

  37. Follow the Money!

    Mich wundert doch ein wenig, dass in den Medien nicht thematisiert wird, wer eigentlich hinter diesem dreisten Treiben steht. Produziert werden inzwischen fast alle diese Sendungen von der Firma Mass Response, die eine 100%-Tochter der österreichischen Telekom Austria ist.

    Die Telekom Austria ist der ehemalige Staatsmonopolist und die Republik Österreich hält über ihre Beteiligungsholding ÖIAG ca. 27% an der Telekom Austria.

    Vielleicht könnte man hier mit einer gezielten Kampagne über die Eigentümerseite Druck auf die Hütchenpieler machen. Nur so eine Idee.

  38. @ruhrpottjunge
    Und wenn ein Betrüger nie belangt wird, weil es keinen Kläger gibt, ist er dann kein Betrüger?
    Jemand, der dich offensichtlich übers Ohr haut, du aber keine Beweise hast, ist in deinen Augen also auch kein Betrüger, denn er wurde ja nicht verurteilt?

    Man kann Betrüger sein, ohne jemals von einem Gericht verutreilt worden zu sein.

    Aber es stimmt schon: Einfach jemanden Betrüger zu schimpfen ohne jeglichen Beweis, ist nicht zulässig.

  39. @Stan
    Callactive war der freudige Abmahner. Callactive gibt es jedoch nicht mehr.

    @Nashwin
    9Live produziert seine Shows selbst.
    Mass Response produziert das Call-In-Format auf Super-RTL.

  40. „weil es keinen Kläger gibt“

    Ist das so? Hat noch nie ein Geschädigter/sich geschädigt Fühlender gegen das geklagt, was hier zu Recht(?) als „Betrug“ bezeichnet wird?

    Sind Seiten wie call-in-tv.de oder Blog-Beiträge hier einfach nur Ausdruck der Empörung einiger weniger, während die große Masse an Leichtgläubigen sich liebend gern weiter „betrügen“ lässt?

  41. @ruhrpottjunge: Müssen wir diese Diskussion wirklich jedes einzelne Mal von vorne durchnehmen? Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der 17. Wiederholung für einen der Beteiligten auch nur einen Fitzel neue Erkenntnisse bringt?

  42. @51 ruhrpottjunge:
    Die Antwort auf deine Frage lautet dann wohl: Ja, 12 Millionen Leser* können nicht irren..

    (* ein nicht repräsentatives Beispiel, Anzahl schwankend (nach unten))

  43. Zitat Beitrag 30: „Das Stearinlicht hat keine 11.000 GoogleHits, sondern nur 72! Klickt einfach mal auf Seite 10 der Trefferliste, dann seht ihr es.“

    Wie kann sowas sein? Wie kann sich Google so verzählen?

  44. „Müssen wir diese Diskussion wirklich jedes einzelne Mal von vorne durchnehmen?“

    Schreibt einer, der sich Monat für monat ohne Erkenntniszuwachs an einem derart wohlfeilen Ziel abarbeitet? Für den seit Jahren feststeht, dass es sich dort um Betrüger handelt, der aber jeden Hinweis darauf feiert, als habe er gerade die Weltformel entdeckt?

    Das ist ja in höchstem Maße lächerlich.

    Aber wenn’s hilft: Applaus für so viel aufklärerische Arbeit, Applaus für den unermüdlichen Einsatz für das entrechtete Fernsehpublikum. Die werden es Ihnen danken. Oder auch nicht?

  45. Find ich gut dass 9Live langsam mal richtige Fehler passieren.
    Die Wissen garnicht wie schlecht Ihre Sendung für die Gesellschaft ist.

  46. @54 Google irrt nicht, wenn die Realität nicht Google abbildet, dann irrt sich eben die Realität. Die Zahl bezieht sich auf eine Schätzung die mit einbezieht dass eigentlich „stearin licht“ oder andere ähnliche Begriffe gesucht wurden. Sucht man nach „Stearinlicht“, dann kommen 285 Treffer heraus. Irgendwas ist ja immer..

    @56 Und Fehler ist ein Euphemismus wofür?

  47. @54 (Icke)

    Google schätzt zunächst die Anzahl der möglichen Treffer des Suchbegriffes. Die exakte Zahl des Vorkommens des Suchbegriffes wird erst auf der letzten Seite der Suchergebnisse eindeutig angezeigt.

  48. @ ruhrpottjunge (55)

    Sie hätten meinen höchsten Respekt wenn Sie den Mut hätten, unter Ihrem richtigen Namen so vielen Gaunern und Charakterzwergen ans Bein zu pinkeln, wie es SN seit Jahren macht.

    Diese Aufklärung ist wichtig und wertvoll, damit die Missstände eines Tages der Vergangenheit angehören. Und ja, es wird helfen. Davon bin ich überzeugt.

    Und ja: Applaus für seine unermütliche Arbeit! Auch bei Bildblog <

  49. @ ruhrpottjunge

    Was für jemanden…wie lange auch immer…feststehen mag…ist bei Findung eines Beweises für diese eigene Feststellung meist völlig sekundär… Das soll nicht heißen…dass man sich die ganze Zeit mit sich selbst nicht (*Kalauer-Warnung*) ganz grün war…
    Ein Beweis untermauert und bestätigt seine eigene Meinung…

    Zudem ist dann doch leichter Zweifel angebracht…dass sich ohne Beweise und nur mit feststehen Meinungen vor Gericht was „drehen“ lässt… Stehen ja fest…quasi…

    PS: Schön…und immer wieder gern gesehen ist auch…dass sich Kritiker-Kritker an dieser geballten Masse an frugalen Kritkern abarbeiten können…ohne sich mit Bildschirmreiniger zu ersäufen oder (zumindest mit diesem und dem folgenden Gedanken spielend)…geistige Insolvenz anzumelden…

    Kritik an Kritikern… ^^
    Viel Zeit haben = Luxus… …pah… …lächerlich…

  50. Youtube ist voll mit Videos, die ähnliche Vorfälle zeigen, die entsprechenden Foren ebenso. Und wenn es dann doch mal ein zu großer „Skandal“ wird, dann schreibt man halt einen schwammigen Brief an die Zuschauer und entlässt zwei oder drei Mitarbeiter, die an der entsprechenden Sendung beteiligt waren. Der Moderator bleibt natürlich im Programm und geht wieder auf Sendung. Cooler Sender :).

  51. Dass 9-Live der größte Abzocksender ist, ist doch schon lange klar. Mich wundert nur, dass nicht mehr rechtliche Schritte eingeleitet werden.

    Wer da aber momentan noch anruft, ist selber schuld, denn das ist rauseworfenes Geld!

  52. Einfach unglaublich, aber das dürfte ja nur die Spitze des Eisbergs sein. Das zentrale Problem ist m.E., dass diese Sender-Sparte vermutlich einfach „zu lukrativ“ ist, um sie *ehrlich* zu betreiben. Ich mag mich irren, aber ich habe irgendwo eine Zahl von > 100 Mio. Euro im Kopf, die ProSieben Sat1 mit diesem Bereich macht (wer weiß es genauer?). Und wenn man sich deren aktuelle operative Entwicklung so anschaut, zählt da wohl jeder Euro….

  53. 100 Mio. Euro im Kopf oder im Monat oder im Jahr oder pro Stunde?

    Die Produktionskosten für derartige Sendungen sind wohl gering – Kamera, Licht, Ton, Regie, … 8-12 Leute wird man damit aber wohl ernähren müssen.
    Mehr einbringen als Werbung wird es wohl auch, sonst würde man ja für Werbung unterbrechen.

    Aber wenn die Gewinne eklatant wären, dann würde man wohl mehr in die Kulissen stecken, häufiger höhere Gewinne rausreichen.
    Man könnte auch versuchen von den Telefonkosten einen ordentlichen Batzen abzuziehen, und mit der Anruferzahl multiplizieren und die Anrufzeit zu schätzen, aber das wird auch schwer, da man nicht weiß, wieviele Leitungen die wirklich haben, und wieviele arme Abhängige es darauf versuchen. Mehr als die 2 Leute/Stunde, die sie durchstellen, werden es ja wohl sein.

    Ich schätze sie werden Einnahmen zw. 500 und 5000 € / Stunde generieren. Von den 50¢/Anruf landen wohl etwa 10¢ bei 9live. D.h. 5000 bis 50 000 Anrufe die Stunde müssten sie annehmen. Rechnet man mit 6000 – 60 000 (sind ja eh wildeste Spekulationen) wären es 100 bis 1000 pro Minute.

    Wie lange dauert es denn, bis man weiß, daß man nicht durchgekommen ist. Sekunden wahrscheinlich. Bei 50-100 Leitungen wäre das also möglich – nachts um 3 Uhr vielleicht weniger.

  54. War das der „Daueranrufer“ Nils? Der, über den gerätselt wird, warum er ständig durchkommt, andere aber fast nie? Weiß das jemand?

  55. @Stefan: Danke.
    Eigenartig. Ein unheimlicher Dauergewinner, der betrogen wird….
    Zumindest würde es erklären, warum er auf „Stearinlicht“ kommt, Übung hat er ja wohl.

  56. An der ganzen Sache gibt es aber auch eine positive Seite: Wenn die Sender es wirklich nötig haben, bei 40.000 € Gewinn bereits dermaßen den Schwanz einzuziehen, kann es mit den Gewinnspannen dieses Modells eigentlich nicht mehr weit her sein. Vielleicht erledigt sich das ganze ja so bald einfach von selbst.

  57. Dass da ganz vieles nicht richtig sein kann, sieht man ja schon am Slogan „Am nächsten Tag ist das Geld auf dem Konto“- das kann eigentlich nur der Fall sein, wenn die Bankverbindung Tage vorm Anruf bekannt ist. Aber vielleicht arbeitet ja einer von den „next-Uri Gella“-Dödeln in der dortigen Datenerfassung.

  58. @gerrit, #75: Viele Überweisungen haben heute nur noch Laufzeiten unter 24h. Das weiß ich, weil ich häufiger ebay-Käufe bereits nach 2 Tagen im Briefkasten hatte, und da wußte der Anbieter auch nicht, daß ich Höchstbieter sein werde.

    Zur Not, falls es bei Banken des gleichen Konzerns schneller läuft, könnte 9live ja bei den größten Instituten Konten unterhalten – bei 5-6 Banken, und wer wo anders ist, der hat halt Pech gehabt – einen Rückkanal hat das Fernsehen ja nicht, außer jmd. kommt tatsächlich erneut durch, und meint trotz Gewinn meckern zu müssen. Dem in der Sendung nachzugehen ist natürlich kaum möglich, ob der Sender es nun verbockt hat oder nicht.

    Solange es noch Banken gibt. :)

  59. Gemeint ist wohl, dass die Überweisung raus geht. Wann das dann gutgeschrieben wird ist nicht das Problem von 9live.

  60. @ Nobilitatis, #78

    Gemeint ist wohl, dass die Überweisung raus geht. Wann das dann gutgeschrieben wird ist nicht das Problem von 9live.

    Na ja, aber da steht, dass das „Geld morgen auf Ihrem Konto“ sei, nicht, dass das Geld heute noch raus geht. Na ja, da steht natürlich auch noch vieles andere, was ich nicht so recht glauben mag…
    Das perfide daran ist doch vor allem, dass damit diejenigen zum teuren Anrufen verleitet werden sollen, die das Geld am Dringendsten nötig hätten und sich somit die Anrufe am Wenigsten leisten können. Kranke Welt…

  61. Ich kann gar nicht verstehen dass überhaupt ein Publikum für diese Art von Sendungen gibt. Werde immer panisch wenn ich irrtümlich beim Zappen auf so etwas stoße.

  62. Blitzüberweisungen sind gar kein Problem, gegen Mehrkosten kann jeder Bankkunde eine Überweisung mit Gutschrift für den Empfänger am Überweisungstag ausführen lassen.9live wird da sicher von der P7S1 Hausbank eine günstige Gebühr bekommen haben,so fällt dieses Plus an reisserischer Kommunikation kostenmäßig bestimmt nicht ins Gewicht.

  63. Beim sog. „Fehlverhalten“ bzw. die Aussage von 9lie, dass die internen Kontrollmechanismen funktionieren“ ging es sicher nicht um den Schutz des Zuschauers.
    Der Anrufer „Nils“ kommt wohl sehr häufig durch, nicht nur das er in die Sendung gestellt wurde, nein, auch die Lösung war meist richtig,
    Nils hat also hier und da immer wieder Inider-Infos bekommen.

    Gier wurde zu groß, es wurde übertrieben; naja, kann man sich ja vorstellen wie es weiter ging.

    Das hat die Chef-Etage wohl nun – durch Datenscrrening à la Bahn und Telekom ? – herausgefunden.

  64. Danke für den ausführlichen Artikel. Sehr interessant. Ich bin immer wieder bestürzt über diese Machenschaften und erst recht über die Leichtgläubigkeit der Opfer.

  65. @ 82: Ja, und die Existenz der Welt gründet auf der Mondlandung. 9Live liefert so viel abstruses Zeug, da muß man wahrlich nicht noch Dinge hinzudichten.

  66. Ich erinnere mich noch gut an eine 9Live-Sendung, in der der Inhalt in einer Box ganz klar ausgetauscht wurde. Vermutlich hat der Anrufer damals das Auto gewonnen, aber die Moderatoren haben den Schein für das Auto aus der Box genommen und durch ein Handy ersetzt – von wegen „es tut uns leid“. Da entschuldigt man sich ein einziges Mal für eine Praxis, die täglich mehrmals umgesetzt wird? Lächerlich.

  67. Your comment is awaiting moderation.
    — GlowingHeart — 7. Februar 2009, 14:13 #

    Wie lange eigentlich? Bis sich kein Leser mehr dafür interessiert?

    Auch ne Art, die Meinung anderer zu unterdrücken.

  68. Laut Gewinnspielregel der LMA dürfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht bei Call-TV-Gewinnspielsendungen teilnehmen, jedoch an Gewinnspiele ab 14 Jahren.

    (revidierte Fassung – November 08)
    §3 JUGENDSCHUTZ
    (1) Minderjährigen darf die Teilnahme an Gewinnspielsendungen nicht gestattet werden. Minderjährigen unter 14 Jahren darf die Teilnahme an Gewinnspielen nicht gestattet werden.

    In der Originalfassung schrieb man noch unter Berufung auf besonderen Wert von „Kinder und Jugendschutz” legen zu wollen:

    (original Fassung – Oktober 08)
    §3 JUGENDSCHUTZ
    (1) Minderjährigen darf die Teilnahme an Gewinnspielen und Gewinnspielsendungen nicht gestattet werden. Gewinne dürfen nicht an Minderjährige ausgeschüttet werden. Hierauf ist während des Spielverlaufs wiederholt hinzuweisen.

    Wie wollen die LMA also einen besonderen Wert auf Kinder- und Jugendschutz legen und sicherstellen, wenn man den CI-Veranstalter dann doch die Jugendliche ab 14 zum Fraß vorwirft (BB & Co), mal abgesehen von der hohen „Beifangquote” von U18 in Gewinnspielsendungen Ab 18.

    CI-Sendungen gehören genau so verschlüsselt, so wie U18 keinen Zutritt zu Spielbanken und Pornoläden haben!

    Und wenn dann wieder mal ein U18 doch bei einer CI-Sendung durchgestellt wird, nimmt man zwar die 50 Cent dankend entgegen und schnauzt dann den U18 an: „Du kommst ins Heim, Ich schicke dir die Polizei. Ich verbrenn deine Barbie und schlachte dein Pony” und noch andere, Kinderfeindliche Sprüche, die diese Anrufdrücker ständig so von sich geben. Ja, die dürfen das. Die sind ja im Fernsehen, im Privaten, wo keine Landesmedienanstalt (LMA) hinschaut und hinhört und auf Zuträger solcher Vorkommnise nicht reagieren aber parasitär von Rundfunkgebühren leben (dürfen).

    Das ist Deutschland. Das sind wir. Das bist Du!

  69. Warum so kompliziert? Wenn ich so ein Sender wäre, würde ich halt zum Schluss einen meiner Leute anrufen lassen, die dann den Pot knacken. Für die Zuschauer ist es ein Erfolg und das Geld bleibt im Endeffekt beim Sender.

  70. #88 Vielleicht war dies ja genau der Fall, es kann durchaus sein, dass der Nils ein Dauergewinner von 9Live Gnaden ist, dies jedoch die Producer nicht wissen…

  71. Viel mehr befremdet mich, dass solche Sender überhaupt leben können!
    Um am Leben zu bleiben sind Sendelizenzen und PiPaPo doch eigentlich zweitrangig – es muss Dumme geben, die anrufen.
    Und wenn 9Live angeblich monatlich eine Million Gewinne ausspielt, dann haben sicherlich genügend Schalumeier für vier Millionen Einnahmen gesorgt.

    Das ist doch das Schlimme!

    Das Volk lässt sich mit so niveauloßem Gelumpe derart viel Geld abknöpfen, dass 9Live leben kann.

    Ich weiß garnicht, wo all die Dummen herkommen, die dafür täglich aufstehen müssen?

  72. Hallo Stefan.

    Hat sich ja mittlerweile als völlig anders herausgestellt, das mit dem „Nils“.
    Der Typ wird anscheinend vom Sender beschäftig. Kannste ganz einfach nachprüfen, bist ja blogger, und da weißte ja wo Du so gucken und recherchieren musst.

    Frage ist nur, wieso Du dann immernoh nicht eine Modifikation oder Klarstellung bringst. Weil Du ja normalerweise auch immer korrekte Maßstäbe an anderen anlegst. Vor allem was seriöse Berichterstattung betrifft. Oder Nach-Berichterstattung..

    Gruß Franzi

  73. max schradin sollte in der sendung öfters mal ruhiger bleiben es tut mir leid sagen zu müssen das 9live kein guter sender mehr ist schade eigentlich darum

    gruss fischer

  74. max sollte nicht mehr quizzo moderieren da er einfach nur peinliche sprüche von sich gibt thomas dagegen bleibt wenigstens sachlich und kompitent schickt max einfach mal wieder in den urlaub

    gruss

    fischer

  75. Ich weiß nicht wieso sich alle aufregenich habe auch schon gewonnen und alles ging legal zu. Ihr braucht ja nicht anrufen. Das ist genau wie bei Lotto alle spielen es und kaum einer gewinnt also überlegt mal was ihr schreibt.

  76. Ich weiß nicht wieso sich alle aufregenich habe auch schon gewonnen und alles ging legal zu. Ihr braucht ja nicht anrufen. Das ist genau wie bei Lotto alle spielen es und kaum einer gewinnt also überlegt mal was ihr schreibt.

  77. Ok, das ist jetzt einfach zu komisch. (94-97)
    Ich überleg mir jetzt mal was ich schreibe.

  78. gerade eben wieder so ein beschiss auf 9live (10.06.2010 ca. 20-23uhr). nennen sie 50 tiere mit doppelbuchstaben. nach lösungen wie regenbogenforelle und kartoffelkäfer kamen noch 2 weitere. danach keine einzige lösung mehr. die moderatorin meinte dann gerade wir machen mal mit was anderem weiter nachdem sie einen kollegen begrüßte der jetzt eigentlich weiter machen sollte aber nicht ins bild kam und sie nun weiter macht. naja lange rede die lösungstafel verschwand aus dem bild und wurde nicht mehr gesehen. die lösungen sollten im videotext oder im internet gezeigt werden, auch da nix. ich schätze mal das gleiche in grün: neue tafel wird erstellt und „nachgereicht“. auffällig war auch das die zuschauer wirklich extrem seltene tiere nannten die dem allgemeinen volke nie in den sinn gekommen wären. wer legt diesem mist endlich das handwerk. diese volksverdummung muss doch mal ein ende haben.

  79. Im November letzten Jahres war bei 9Live die Hochzeit der „Tiere mit Doppelbedeutungen“. Ein Forenuser von callintv.net beschwerte sich über den Ablauf einer Sendung (animiert von J. Milski, einem oft gesehenen Gast im öffentlich-rechtlichen, von Gebühren finanzierten ZDF-Fernsehgarten), in der u.a. das Tier „Rammbock“ gesucht wurde.

    Die BLM erkannte in ihrer unendlichen Weisheit, dass es sich bei „Rammbock“ nicht um ein Tier handelt und sah in der Sendung einen Regelverstoß. 9Live muss nun, sobald es sich nicht mehr dagegen wehrt, eine Geldbuße von 11.000 € zahlen.

    NEU ist, dass auch der erwähnte Animateur JM eine Geldbuße zahlen muss!

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