Die „Welt“ ist zu gut für Blogs (2)

„Welt“-Medienblogger Daniel Fiene schreibt in seinem eigenen, Nicht-„Welt“-Blog darüber, wie es ist, für Springer ein Medienblog und einen Medien-Podcast zu machen.

Und ich sitze ratlos vor seinem Text. All die Fragen, die sich mir (und ich glaube, nicht nur mir) in den vergangenen Tagen nach dem Eklat um den gelöschten Blog-Eintrag auf „Welt Online“, nach der fehlenden Debatte auf „Welt Debatte“ und nach der auf „Welt Online“ neuerdings geltenden Unvereinbarkeit von Blogs und professionellem Journalismus gestellt haben: Er nennt sie nicht einmal beim Namen, geschweige denn, dass er ein paar Antworten versuchte.

11 Replies to “Die „Welt“ ist zu gut für Blogs (2)”

  1. Vielleicht kommen die Antworten ja bald. Herr Fiene wird sicher früher oder später noch einiges dazu sagen, denke ich mir.

    die „neuerdings geltende Unvereinbarkeit von Blogs und professionellem Journalismus“ als Formulierung gefällt mir allerdings sehr gut ;)

  2. Ein Text, der sich letztlich nur über Spekulationen erschließt. Warum wurde er geschrieben? Warum wurde er so geschrieben? Ist das eine Einladung, zwischen den Zeilen zu lesen, oder eine Aufforderung, haargenau das nicht zu tun? Erstaunlich. Bizarr. Ich dachte, wir wären weiter.

  3. Ein selbstverleugnender, bizarrer Text, der um den heißen Brei tanzt wie weiland der Vorurteils-Neger um den Missionar im Kessel. Sicherheitshalber ein Töpfchen Honig für den Bart des Bezahlers, und immer schön versichern, dass man ja kein Popel-Blog bei der Regionalzeitung macht. Ein Beitrag ohne Inhalt, der aber wunderbar Einblick in die Befindlichkeit des Autors gibt.

  4. Erinnert mich irgendwie an die Fernsehansprache, die Horst Köhler zur Auflösung des Deutschen Bundestags gehalten hat.
    Also die, von der Harald Schmidt hinterher meinte, dass sie wirke, als habe Angela Merkel mit vorgehaltener Waffe neben dem Teleprompter gestanden …

  5. Journalismus vs. Blogs…

    Das Wesen eines Blogs unterscheidet sich grundsätzlich vom Wesen einer redaktionellen Publikation:

    Ein Blog ist stets privater Natur und enthält persönliche Meinungen eines oder mehrerer Autoren. Hierbei geht das Spektrum über die gebloggten Theme…

  6. Weiß jemand ob Fiene verheiratet ist, mehrer kleine Kinder hat, die seine Frau betreut, ein schönes großes neues Haus abbezahlen muss und sich so an den Dienstleasingporsche gewöhnt hat – oder eine halbe Milion Spielschulden hat und http://www.russinkasso.de waren schon da?

    Was für ein Geschwurbel.

  7. Ich halte es mal wie der Kollege Knüwer: Man pisst seinem Arbeitgeber nicht ohne Not öffentlich ans Bein. Ist schon interessant, wie sich die Maßstäbe ändern: Früher hätte keiner Springer überhaupt zugetraut, dass es sowas gibt wie Blogs und Podcasts. Und kaum sind sie da, sollen sie die Messlatte sein. Tatsächlich gabe es schon vor der Posener-Story das eine oder andere Vorkommnis in dieser Richtung, nur wird eben nicht alles öffentlich ausgetragen in einem Unternehmen. Aber Feindbilder sind halt zu schön, als dass man sie mal zuhause lassen kann. Ich denke, die Revolution bei Springer kommt langsam, aber irgendwann gewaltig. Das sind kleine Schritte dort, die einige gehen. Ohne Tamtam.

  8. @Thomas Wanhoff: Das sind keine kleinen Schritte, die Keese da gegangen ist in den letzten Tagen, das sind große. Rückwärts.

  9. Warum, Thomas Wanhoff, nehmen Sie Springer, Keese und Konsorten in Schutz?

    Poesner hat weder seinen Arbeitgeber („Welt“), noch das „Schwesterblatt“ („Bild“) oder gar den Axel Springer Verlag „angegriffen“ – ich persönlich sehe ja noch nicht mal einen wirklichen Angriff in seinem Text.

    Er hat lediglich in „seinem“ Blog über das Buch(-projekt) von Kai Diekmann und dessen Scheinheiligkeit geschrieben. Polemisch, deftig und laut – passt doch gut zu Diekmann, oder?

  10. Mir fälllt angesichts des sittsamen Glashaus-Verhaltens immer wieder der Begriff vom „Marsch durch die Institutionen“ ein. Das klang nach Veränderung (der Institutionen) und Unterwanderung (der Institutionen). Dann ging’s irgendwann los, und heute wissen wir: Die Marschierer haben sich stärker verändert und innerlich unterwandern lassen als die Institutionen.

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