Ja, mir san mim Adel da

Die Berliner Boulevardzeitung „B.Z.“ gewährte ihren Lesern am Freitag unfreiwillig einen kleinen Einblick in ihre Arbeitsweise, als sie folgende Gegendarstellung über den (online inzwischen gelöschten) ersten Artikel ihres neuen „Gesellschafts-Reporters“ Philipp v. Studnitz veröffentlichte:

Gegendarstellung

Auf der Titelseite der B.Z. vom 4. März 2009 schreiben Sie über mich: „Schöneberger heiratet adlig – Das erzählte sie bei einem Dinner in der Wohnung von Vicky Leandros dem neuen B.Z.-Gesellschafts-Reporter Philipp v. Studnitz“.

Hierzu stelle ich fest: Herr von Studnitz hat sich bei dem Gespräch in der Wohnung von Frau Leandros mir nicht als B.Z.-Gesellschafts-Reporter vorgestellt, sondern als persönlicher Freund der Familie meines Lebensgefährten.

Berlin, den 9. März 2009
Rechtsanwalt Dr. Christian Schertz für Barbara Schöneberger

Andererseits: Wer geht auch zum Essen zu Menschen, die „B.Z.“-Gesellschafts-Reporter unvorgestellt an den Tisch setzen und Vicky Leandros sind?

38 Replies to “Ja, mir san mim Adel da”

  1. Ich dachte der Adel sei abgeschafft. Gibt’s bei mir so wenig wie Osterhasen, weißes Einhorn und Meerjungfrauen.

    Pffft – Adel!

    P.S.: v. Studnitz sieht fast aus wie StudiVz.

  2. verstehe den beitrag leider nicht. muss an meiner unglaublichen harten breitness liegen. bless.

  3. Was sind das für Leute, die sich nachts um Drei, total breit, vorm Zubettgehen nochmal einen Niggemeier reinziehen müssen?

  4. und am so. morgen wird sich, bittschön, um 9.00 uhr für den herrn pfarrer fertiggemacht!

    und nicht auf subversiven pages gesurft, herr knut!

  5. Ist das überhaupt eine richtige Gegendarstellung? Zumindest die Überschrift
    „Schöneberger heiratet adlig – Das erzählte sie bei einem Dinner in der Wohnung von Vicky Leandros dem neuen B.Z.-Gesellschafts-Reporter Philipp v. Studnitz“
    ist ja korrekt, zumindest was die reinen Fakten angeht. Schöneberger hat es ihm zwar nicht im Wissen um seine Funktion erzählt, aber sie hat es ihm erzählt.

  6. Streng genommen hätte die B.Z. statt einer Gegendarstellung wohl besser ein Bekenntnis gebracht: ‚B.Z. lernt: Über IMs spricht man nicht, IMs hat man‘.
    Jahrzehntelange professionelle DDR-Hasserei lässt etwas mehr erwarten.

  7. Irgendwie klingt das ganze nach einem Trailer für eine Folge „Das perfekte Promi-Dinner“.

  8. Mal etwas Off-Topic, und zwar ein Hinweis auf eine kleine, aber doch schmerzhafte Fehlleistung von FAZ.net: Dort steht seit einigen Tagen ein Artikel online, der überschrieben ist mit „Das Internet wird 20“.

    Gemeint ist allerdings das World Wide Web, das bekanntermaßen nur einen Teil des Internets ausmacht. Ist nicht schlimm, kann passieren. (Auch wenn es peinlich ist für jemanden, der als „Netzökonom“ regelmäßig über die IT bloggt.)

    Nun ist es aber so, dass unter dem Artikel mittlerweile mehrere Kommentare zu lesen sind, die auf den Fehler hinweisen. Aber zur Kenntnis zu nehmen scheint sie niemand. Stattdessen gibt es nun auf der FAZ.net-Startseite ein Bildchen, in dem der Fehler noch einmal grafisch manifestiert wurde.

    Fehler (zumindest so offensichtliche) gibt es im Hause FAZ ja eher selten, aber wenn, dann muss man auch dort offen damit umgehen. Das Ausbleiben der Reaktion auf die Leserkommentare zu „Das Internet wird 20“ lässt entweder vermuten, dass die Kommentare nicht gelesen werden, oder dass die Hinweise in den Kommentaren ignoriert werden.

    Vielleicht kann sich FAZ.net an dieser Stelle eine Scheibe von SPON abschneiden. ;) Dort hat man immerhin schon begriffen, dass man Online-Artikel auch transparent korrigieren kann.

  9. @8 „Es war ja nicht alles schlecht an der DDR“ – gut, Kindergarten für alle, das war schon eine Unverschämtheit, doch die DDR hatte auch ihre guten Seiten.. hihi*

    (*Full disclosure: Ich wurde in der DDR geboren, und die Mauer fiel bevor ich selbstreflektiert denken konnte, zumindest dachte ich „drüben“ sprechen alle Ausländisch (was auch immer) ^^)

  10. Eine schöne Geschichte, bei der ich – obwohl sie so kurz ist – einiges gelernt habe.
    1. Vicky Leandros wohnt in Berlin.
    2. Vicky Leandros lebt noch.
    3. Vicky Leandros verkehrt privat mit Barabara Schöneberger.
    4. Barbara Schöneberger heiratet bald.
    5. „Gesellschaftsreporter“ sind immer noch gerne adelig.
    6. BZ-Journalisten arbeiten mit Bild-Methoden.

    Interessieren würde mich, was Frau Leandros zu der Geschichte sagt. Wusste sie, dass ihr Gast BZ-Mitarbeiter ist? Wusste sie, dass er in ihrem Esszimmer „investigativ“ recherchiert? Ist ihr das ganze jetzt peinlich?
    Wenn ich so drüber nachdenke: Das letzte mal habe ich Vicky Leandros vor ca. 20 Jahren gesehen (im Fernsehen). Da fand ich sie sympathisch.

  11. Sorry, Kommentar 11, aber die westberliner BZ war tatsächlich ein schlimmes Hetzblatt gegen die DDR.

  12. Die erzählt jemandem beim Essen von den Oberschenkeln ihres Zukünftigen und vergleicht ihn mit Michelangelos David (son kleiner Schniepel?) ??szett¿!eins!!

  13. Ach ja. Vielleicht hätte ich schreiben sollen „da bekommt man einen ganz guten Eindruck von diesem Herrn von der ‚B.Z.‘ und von Frau Schöneberger“. (Wenn’s denn stimmt.)

  14. @Kommentar 10: Dass auf faz.net signifikant weniger Fehler stehen als anderswo, glaub ich nicht. Und dass dort die Leser stärker beachtet werden, als anderswo glaub ich noch viel weniger.

    Ich glaube eher, dass es so wirkt, als stünden dort weniger Fehler, weil es kaum Leser gibt, die dort nach Fehlern suchen oder zumindest sensibilisiert sind für Fehler, so wie es die vielen Tippgebern sind, von denen Stefan Niggemeier an dieser Stelle profitiert. Und die natürlich auch nicht über eine Plattform verfügen wie dieses Sammelblog hier, ein Sammelblog für Verfehlungen auch geringster Art.

    Ach ja, das Internet wir bei der FAZ immer noch 20…
    Vielleicht sehen sie es ja auch als berechtigte Verkürzung an, wollen den Lesern den Unterschied in der klicksgenerierenden Dachzeile nicht zumuten. Vielleicht halten sie ihre Leser einfach für zu dumm, das zu kapieren.

  15. Böses Mädchen, die Vicky. Sowas geziemt sich nicht. Und dieser Philipp v. Studnitz hat demnach seine (gute?) Erziehung vergessen, als er der Barbara, ohne Nennung seiner kommerziellen Verwertungsabsichten, auf den Zahn fühlte? Ich hatte u. a. mal mit einer Prinzessin von … und einem Freiherr von … geschäftlich zu tun, die in Forstwirtschaft und Kunst machen. Absolut korrekte Leute, zu denen man gern aufschaut; von ihnen lernt. Der adrette Herr von Studnitz und seine schlechten Manieren gehören demnach zum Lager Ferfried …

  16. @13 Als Hobbywitzeerklärer sag ich Ihnen gern wie ich es meinte: Die B.Z. hetzt gegen die DDR, aber IMs ham se trotzdem, denn es ist(war) ja nicht alles schlecht an der DDR.. verstehste, verstehste?

  17. Der Postillion: Voraussetzung für einen Anspruch auf GEgendarstellung ist nach den jeweiligen Landespressegesetzen regelmäßig nicht, dass Tatsachenbehauptungen der beanstandeten Berichterstattung objektiv falsch sind. Es genügt, wenn der Anspruchsteller von Tatsachenbehauptungen des jeweiligen Artikels betroffen ist.

  18. Früher hatte der verarmte Adel noch Anstand und nahm ehrliche Arbeit an, ich erinnere nur an den Grafen von Droste-Schattenburg. Die Boulevardpresse muss wohl regelmäßig neue Adelsreporter rekrutieren, weil die alten nicht mehr ohne weiteres auf Privatparties eingeschleust werden können, man kennt die Nasen Der Genpool braucht Auffrischung. Ekelhaft.

  19. noch ein letztes Mal Off-Topic, zu Kommentar 10.

    Jetzt ist nämlich der Fehler korrigiert. Lustig. Denn ganz egal ob Spiegel, Focus, SZ, FAZ oder … Der sicherste Weg, einen Fehler korrigiert zu bekommen, ist scheinbar der, der über dieses Blog hier führt.

  20. @Thorsten:
    Und das Schlimmste habe ich gestern gehört. Jetzt singt Vicky Texte von Xavier N. aus MA. Irgendwas von Alten, gestalten und verwalten hat der ihr zusammengereimt. Schlechter hätte ich das auch nicht gekonnt.

    Das Autogramm von V.L. , dass ich vor Jahren persönlich auf einer Speisekarte von ihr bekommen habe, werde ich wohl verbrennen. Obwohl die Frau Griechin ist. Es ist bitter für mich. :-(

  21. Jürgen, #23:

    Das ist ja in der Tat ein Ding; die eigenen Kommentare tagelang ignorieren, aber wenn’s nur dezent nach Niggemeier riecht, kommen Hebel in Bewegung. ;)

    Kann allerdings auch sein, dass Stefan eine kurze Mail von FAZ.net-Autor zu FAZ.net-Autor geschrieben hat.

    Momentan sind übrigens weder der Artikel noch die Kommentarseite (wie in #10 verlinkt) verfügbar.

  22. Polyphem,
    bevor du die Speisekarte mit dem Autogramm verbrennst: ich nehme sie gerne. Und wieso auf einer Speisekarte? Warst du mit ihr essen?

    Hat Frau Leandros die Naidoo-Sachen in ihrer Wohnung beim Essen gesungen? Hat es Frau Schöneberger und Herrn v. Studnitz gefallen? Das Thema ist ergiebig. Vielleicht taucht ja noch ein kleines Video von dem Abend auf…

  23. @Thorsten: Wer weiß, was wir noch alles über polyphem erfahren werden. So ein Abendessen mit/bei Frau Leandros scheint ja ganz ergiebig zu sein …

  24. @ Polyphem, 24:

    „Obwohl die Frau Griechin ist. Es ist bitter für mich. :-(“

    Tun Sie mal nicht so scheinheilig. Wie war das damals mit diesem herumvagabundierenden Typen aus Ithaka? Den wollten Sie ganz ohne signierte Speisekarte in Ihrem Magen versenken! Erst kommts Fressen, dann kommt die Moral (bzw. die hellenische Brüderlichkeit).

    Zu Frau Schönebergers Oberschenkel-Vergleich: Ist sich Herr von Studnitz sicher, dass Frau Sch. über ihren Verlobten sprach und nicht über die cuisses de grenouille, die Frau Leandros servierte?

    (Herr Niggemeier, müssen Sie den letzten Absatz löschen? Ist es strafrechtlich relevant, wenn man jemandem, der möglicherweise Vegetarier oder Veganer ist, den ehrenrührigen Fleischkonsum unterstellt?)

  25. online gelöscht aber für 2,38€ noch zu erwerben in der Genios Datenbank :-)

    Schöneberger heiratet adelig Das erzählte sie bei einem Dinner in der Wohnung von Vicky Leandros dem neuen B.Z.- Gesellschafts-Reporter Philipp v. Studnitz

    Strahlend und lebensfroh, wortgewaltig und witzig – so kennt man Barbara Schöneberger (34). Und bald ist die Talkmasterin auch adelig. Was sie über ih…

    Ressort: Ressort: Titel
    Datum: 04.03.2009
    Wortanzahl: ca. 73
    Preis: 2.38 € inkl. MwSt.
    Stichworte: Barbara Schöneberger, Schöneberger

  26. @1 Auch ich hätte es gerne wenn nicht dauernd auf der adeligen Abstammung rumgeritten würde. Die nämlich nix aussagt, ausser dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der Inhaber sich was auf seinen Namen einbildet.
    Aber: Der Adel an sich wurde nicht abgeschafft. Die Gruppe der Herren und Frauen von und zus darf sich weiterhin als adelig bezeichnen. Nur die Privilegien des Adels wurden in der Weimarer Republik abgeschafft.

  27. @31
    Das Essen damals in Bordeaux war sehr gut. Fünf Gänge. Gut und Edel. Frau Leandros hat dazu gesungen. Und der Bordeaux-Wein wurde aus Magnumflaschen eingeschenkt. Eine schöne Erinnerung, die mir Niemand nehmen kann.

    apropos N.
    Es steht bei Wikipedia:
    „Ein König kommt aus Ithaka,
    nachdem er Held vor Troja war
    und bringt mein Auge in Gefahr…“

  28. ich nehm mir mal #23 zum Vorbild:
    „Jetzt ist nämlich der Fehler korrigiert. Lustig. Denn ganz egal ob Spiegel, Focus, SZ, FAZ oder … Der sicherste Weg, einen Fehler korrigiert zu bekommen, ist scheinbar der, der über dieses Blog hier führt.“
    bei sz online (http://www.sueddeutsche.de/panorama/165/461787/text) steht zu winnenden ein so blühender Unsinn als Expertendarstellung, wie ich ihn noch nie (noch nicht mal in irgendwelchen Kommentaren, und das will was heißen) gelesen habe(„In Kanada wohnen dreimal so viele Leute wie in Deutschland“). Zig Kommentare haben drauf hingewiesen, aber es tut sich nichts, ist ja von einem Experten, der aber aus dem vorgenannten kruden Zeug auch Handlungsempfehlungen ableitet.
    Medienblog-Fee, bitte hilf, dass der Schwachsinn gelöscht wird…
    Danke

  29. Mit Frau Leandros in Bordeaux und Wein aus Magnumflaschen. Das klingt wirklich gut.

    Die Bilder in der Bunten sind aufschlussreich: Das sieht doch weniger nach einem privaten Abendessen aus, mehr nach einem offiziellen Event in einer (luxuriösen) Küche.

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