Der Kulturkampf gegen das Web 2.0

Nach dem Amoklauf in Erfurt mussten sich die Medien noch fragen lassen, was denn ihre Verantwortung für solche Ereignisse sein könnte. Die Fernsehsender sollten sich sogar auf Wunsch von Bundeskanzler Gerhard Schröder um einen Runden Tisch zum Thema Gewalt in den Medien setzen.

Diese Zeiten sind vorbei. Denn es gibt ja jetzt das Internet, in dem jedermann selbst publizieren kann. Seit die professionellen Medien das Monopol auf die Veröffentlichung zweifelhafter, persönlichkeitsrechtsverletzender oder gefährlicher Inhalte verloren haben, können sie sich hemmungslos über die Veröffentlichung derselben zweifelhaften, persönlichkeitsverletzenden oder gefährlichen Inhalte durch andere empören. Wenn Laien das tun, ist das offenbar viel schlimmer.

Die Medien schaffen es, das sogenannte Mitmachnetz dafür verantwortlich zu machen, dass auf YouTube ein Video von den letzten Minuten des Amokläufers zu sehen ist, und dabei auszublenden, dass dieses Video von RTL exklusiv gekauft und verbreitet wurde. Sie schaffen es, sich darüber aufzuregen, dass auf Twitter das Haus der Familie des Amokläufers gezeigt wird, und dabei auszublenden, dass ihr eigenes Medium dieses Haus groß als Aufmacherbild zeigt.

Ich hatte das zunächst für die Deformation einzelner Kollegen gehalten. Inzwischen bin ich überzeugt: Das hat System. Journalisten nutzen das Internet, um die berechtigte Kritik an ihrem eigenen Vorgehen systematisch auf die Amateur-Publizisten zu projizieren. Womöglich hat das nicht nur eine strategische, sondern auch eine psychologische Komponente und hilft irgendwie, den unterschwelligen Selbsthass zu kompensieren.

Den vorläufigen Tiefpunkt bildet ein Artikel, den „Welt am Sonntag“-Chefredakteur Thomas Schmid am vergangenen Wochenende als Kulturaufmacher über den Amoklauf veröffentlicht hat. Er benutzt das Thema nicht nur, um, wie immer, gegen „linke [beliebiges Substantiv]“ zu wettern. Er benutzt es auch, um dem Web 2.0 eine Mitschuld zu geben.

Der Vorspann seines Artikels geht so:

Die Unsterblichkeit des Amok-Täters: Tim K. wusste wohl, dass er schon Stunden nach seiner Tat auf immer in die Hall of Fame des Verbrechens eingehen würde. Mit seiner Tat hat er die große Erzählung vom Amok weitergesponnen. Dass er das konnte, ist auch eine Folge von medialer Demokratisierung.

Schmid beschreibt geradezu verführerisch, wie attraktiv so ein Amoklauf in Zeiten der Massenmedien ist:

Mit ein paar Schüssen wird einer, der bisher ein gänzlich Unbekannter oder gar ein Gehänselter und Verlachter war, zu einem, der schon zwei Stunden nach den ersten Schüssen auf allen Fernseh- und Internetkanälen des Globus präsent ist. (…) Er betritt eine Hall of Fame, der er auf immer angehören wird, aus der niemand ihn vertreiben kann.

Nun könnte man schon fragen, ob das angemessene Formulierungen angesichts der sehr realen Gefahr von Nachahmungtstätern ist. Und vor allem müsste man fragen, was die Medien dagegen tun könnten, auf diese Weise zu posthumen Werkzeugen der Mörder zu werden. Das müssten die Medien nicht zuletzt sich selbst fragen (der „Spiegel“ zum Beispiel, der dem Mörder gerade ein hübsches Titelbild-Denkmal gesetzt hat) — das müssen sie aber nicht mehr, denn es gibt ja den publizierenden Pöbel im Internet. Und genau dorthin biegt Thomas Schmid zum Finale seines Artikels ebenso konsequent wie unvermittelt ab:

Letztlich aber sind es nicht einmal, wie die linke Kulturkritik meint, „die“ Medien, die dem Täter zum Ruhm verhelfen. Es sind Krethi und Plethi, die das (oft mit medialer Hilfestellung) besorgen. Und das ist, wenn man will, ein Demokratisierungserfolg. Konnten früher medial nur die Privilegierten, also die journalistischen Fachleute, mithalten, hat das weltweite Netz, das alle mit allen verbinden kann, im Prinzip jeden Einzelnen zum Wirklichkeitsdeuter und -bildner gemacht. Dass Tim K. heute eine populäre, in der ganzen Welt bekannte Gestalt ist, ist auch eine Folge von user generated content.

In vielen digitalen Galerien wird die Tat von Tim K. aufbewahrt, wird die Erinnerung an ihn gepflegt werden. Seine Motive mögen die gleichen sein wie die eines Attentäters von 1907. Neu ist, dass man heute mit Taten wie diesen binnen Stunden den Laufsteg der Unsterblichkeit betreten (und sich von der Mühsal des Alltags verabschieden) kann. Vielleicht besitzt dieses Angebot, an dem Millionen von usern mitweben, eine metaphysische Anziehungskraft. Ist es vorstellbar, dieses wahrhaft massenmediale Angebot wieder zurückzuziehen?

Was für ein hanebüchener Unsinn: Nicht die Massenmedien verhelfen dem Täter zum verführerischen Ruhm, wenn sie in Millionenauflage über ihn berichten und einen nicht enden wollenden Strom von Bildern, Illustrationen, Videos, Fakten und Scheinfakten produzieren, sondern Krethi und Plethi (wie der „Pöbel“ offenbar mit Vornamen heißt), die dieses ganze Material dann verlinken, in ihr StudiVZ-Profil stellen und auf YouTube mit kitschiger Musik unterlegen?

So unverschämt ist das Heilsversprechen beim Kampf gegen die digitale Revolution selten formuliert worden: Wenn wir nur die Zahnpasta zurück in die Tube brächten und das Publizieren wieder den Profis überließen, könnte die Welt eine bessere sein. (Und den Journalisten ginge es auch besser.)

Um dieses Ablenkungsmanöver in all seiner dreisten Verlogenheit würdigen zu können, muss man allerdings sehen, wie der Artikel des „Welt am Sonntag“-Chefredakteurs in der Zeitung aufgemacht war.

So:


(Verpixelung von mir.)

Testfrage: Wen zeigt das große Foto neben den Worten „Die Unsterblichkeit des Amok-Täters“, das keinen weiteren Bildtext hat?

Nein, es zeigt nicht den „Amok-Täter“ Tim K. Der Junge auf dem großen Foto, den der unbefangene „Welt am Sonntag“-Leser für den Amokläufer halten muss, ist ein namenloser trauernder Junge bei einem Gottesdienst für die Opfer in Winnenden.

Diese Medien haben allen Grund, von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken.

[via „Medium Magazin“]

111 Replies to “Der Kulturkampf gegen das Web 2.0”

  1. der täteraltar beschränkt sich beim spiegel nicht nur auf das titelbild. ich habe vorhin in der mittagspause ernsthaft versucht, den artikel komplett zu lesen. die ganze zeit ging mir dabei die frage durch den kopf, ob der täter sich nicht genau die mediale verwurstung gewünscht haben könnte.

    diese vielen fragen, die nicht zu beantworten sind, die vielen nicht abgekürzten namen, die vielen „geilen bilder“. wie ekelhaft.

    und in ein paar monaten schicken sie wieder die friedrichsen hin, die berichtet dann souverän aus dem gerichtssaal und alle freuen sich wieder über den spiegel, der ja sooo guten journalismus macht. dass der als feigenblatt nicht auch irgendwie mulmig wird, ach.

    .~.

  2. ach ja, was mich bei der lektüre besonders gestört hat, war meine selbstwahrnehmung: ich kann mich überhaupt nicht gut leiden, wenn ich mich in solche täter hinein zu versetzen suche. das hilft meist nicht viel weiter, zumal ich ja keine informationen über den hintergrund habe. die soße, die mir die üblichen medien dazu liefern, hilft hier auch nicht weiter.

    .~.

  3. Meine Fresse, unabhängig vom direkten Thema …

    Erst schreibt einer dieser Schmieranten von ‚Pöbel‘, immerhin nur auf Twitter, also inoffiziell und privat, nur erdreistet sich ein äußerst mediokrer [sic!] Tagebuchschreiber* seine möglichen Kunden und andere Menschen als ‚Krethi und Plethi‘ zu bezeichnen. Wundern sich Zeitungs- und Magazinmacher wirklich, warum ihnen die Leser weglaufen? Wer lässt sich schon gerne beleidigen?

    *Nach Stilanalyse vermute ich einfach mal, dass Herr Schmid kein Profi ist und sein Textverbruch nur zufällig gedruckt wurde, weil die Schlussredaktion davon ausgeht, dass ihr Blättchen ohenhin bestenfalls von Stefan Niggemeier gelesen wird.

  4. interessant.
    Hatte am Sonntag das erst mal seit Jahren wieder eine WAMS in der Hand (gab’s am Gate vor dem Einstieg) und als ich den Artikel sah, dachte ich „oh das wird aus dem Glashaus sicherlich mit Steinen geworfen“ und habe mich richtiggehend zwingen müssen, dieses journalistische Meisterwerk auch zu lesen, um niemandem Unrecht zu tun.
    Meine Meinung zu diesem Dreckstext hat Stefan Niggemeier oben viel schönen in Worte gefasst, als ich es je könnte.
    Danke dafür.

    Wenn Stefan noch den Nerv hat kann er sich ja noch an diesem http://www.stern.de/panorama/:Durchsuchung-Tim-K.-Da/658088.html komplett merkbefreiten, aus Versatzstücken und Schlagworten zusammenkopierten Elaborat abarbeiten; ich hoffe, er kann seine Contenance auch weiter bewahren…

  5. „Die Medien schaffen es, das Mitmachnetz dafür verantwortlich zu machen, dass auf YouTube ein Video von den letzten Minuten des Amokläufers zu sehen sind“
    Watch the Numerus-Kongruenz. Ansonsten fabelhafter Artikel.

  6. ich bin immer wieder erschrocken, wie weit Selbswahrnehmung und Außenwahrnehmung bei vielen Menschen auseinander liegen.

    „Wir sind die Guten“, „pöses, pöses Internet“ und „Pöbel & Gesocks“ – lächerlich.

    Ich dachte, der Tiefpunkt des „Journalismus“ sei erreicht worden, als Johannes „ich frag‘ ja nur“ Kerner seinerzeit in Erfurt (glaub ich) im Regen irgendwelche Kinder irgendwelche Sachen gefragt hat, und das ZDF den Irrsinn auch noch übertragen hat. Scheinbar ist nicht nur diese Kommentarspalte hier nach unten offen, sondern auch das Niveau.

  7. Sehr schön sind auch allgemein immer die Vor-Ort-Berichte, da sieht man dann Kameramänner die sich schubsen und gaffende Zuschauer. Das man als TV Konsument dadurch selbst zum Gaffer wird und die Bilder nicht aus dem Luftleeren Raum kommen sondern von einem wahrscheinlich ebenfalls schubsenden Kameramann wird vom Qualitätsjournalisten + Krethi und Plethi ausgeblendet.
    BTW hat ein „ein namenloser trauernder Junge“ eigentlich keine Rechte am eigenen Bild mehr?

  8. Ich vesteh die Reaktion der Medien: Es ist schon ein heftiger Generationswechsel, der die gesamte Gesellschaft erfasst hat. Früher haben neue Generationen einen anderen Slang drauf gehabt, ein bisschen anders gelebt, anderen Idealen nachgeeifert, jetzt hat die nachrückende Generation durch Computer und Internet der gesamten Gesellschaft ihren Stempel aufgedrückt.

    Die etablierten Medien verhalten sich so, als ob sie in ein wundersames Land gebeamt worden wären, in dem andere Regeln herrschen. Dort wird mit Dingen, deren Sinn und Nutzen sie nicht mal verstehen, spielereisch umgegegangen (und ein Haufen Kohle gemacht). Fast jeder ihrer Versuche da mitzumischen, mitzutwittern, mitzubloggen, Content zu generieren wirkt unbeholfen, wie das Sprechen in einer anderen Sprache, die man nicht beherrscht. Vieles von dem, was bislang nur sie konnten, können die anderen fast ebenso gut: Infos zusammentragen z.B. (die andern nennen es aber googlen und nicht recherchieren). Und die andern können vieles, was sie so schreiben, mit nur ein paar Klicks überprüfen. Auch das ist neu und schmerzhaft.

    Sie sind über Nacht alt geworden, und dafür hassen sie die Jugend.

  9. Die Medien beginnen ihre Macht zu verlieren. Es wird halt nicht mehr alles geglaubt, nur weil es der TV oder die Zeitung sagt. Es brechen halt endlich mal neue Zeiten an.

    Man beginnt allmälich hinter den Vorhang zu linsen. Die Blicke wenden sich langsam von der Mainstreammedia ab, man wird entweder selbst aktiv oder sucht von sich aus nach richtigen Informationen.

    Stück für Stück fällt der Glaube, es gäbe EIN Machtinstrument, was alles bestimmt.

    „Sie sind über Nacht alt geworden, und dafür hassen sie die Jugend.“ Ein verdammt schönes Zitat :)

  10. Auf NDRinfo gibt es heute (auch als Stream) um kurz nach Neun eine eine Sendung zum Thema „Sensationslust und Medienrummel – Wo liegen die Grenzen der Berichterstattung?“. Das Thema scheint langsam etwas an Fahrt zu gewinnen, nachdem gestern schon Report Mainz einen Bericht zum Thema „Der Amoklauf und die Medien“ gebracht hatte, der sich mit den Auswirkungen der Berichterstattung auf mögliche Nachahmer befasst.

    Ach und was das Spiegeltitelbild angeht: Ist das gleiche wie 2002. Und wird -fürchte Ich- auch beim nächsten wieder das gleiche sein. Die lernen es nicht.

  11. Zweiter Absatz ueber dem Bild: statt „sein“ steht „ein“… und irgendwo hast du Herrn Schmid mal mit „dt“ geschrieben.

    Gruesse

  12. @8: der Tiefpunkt des „Journalismus”

    …der war bereits zu Karl Kraus‘ Zeiten erreicht (wie man ja bei ihm leicht nachlesen kann). Es hat sich qualitätsmäßig nix verändert seitdem.
    Danke für die deutlichen Worte wieder mal an S. N.

  13. @ Stefan Niggemeier, Blogeintrag: Der Pöbel heißt Hinz und Kunz mit Vornamen, „Krethi und Plethi“ gibt seine ethnische Zugehörigkeit wieder.
    @ Thomas Schmid, zitiert nach St. Niggemeiers Blogeintrag:
    „Er betritt eine Hall of Fame, der er auf immer angehören wird, aus der niemand ihn vertreiben kann.“
    Genau, der Typ hieß Herostratos. Er zündete ein paar Jahre vor der Erfindung des WWW den Artemis-Tempel in Ephesos an, weil er anderweitig keine Möglichkeit für sich sah, in die Annalen der Geschichte einzugehen. Nil novi sub sole.

  14. Wenn ich schon „linke Kulturkritik“ lese wird mir schlecht, wie schafft es so ein Blidngänger Chefredakteur zu werden? Ok, er ist Chefredakteur eines zweifelhaften Mediums im Springer-Konzern, aber entbindet ihn das von seiner journalistischen Pflicht zu Denken? So einen Schmarn habe ich selten gelesen und bekräftigt meine Meinung zum Springer-Verlag, dass dort eigentlich nur kranker Populismus betrieben wird! Journalismus sieht anders aus und jeder Blogger kann das mittlerweile besser!

  15. Die ‚Qualitätsjournalisten‘ vergessen, daß man die Entwicklung des Internet nicht mehr rückgängig machen kann – auch wenn man an allen Ecken beginnt, es zu verbiegen und zu verbieten.
    Die, die heute über das Internet zu uns sprechen, werden morgen ein anderes Medium finden.
    Die ruhigen Zeiten der ‚Qualitätspresse‘ sind auf jeden Fall vorbei. Sie hat nur eine Chance: sie muß nicht gegen die anderen sondern selbst für die Freiheit des Internet kämpfen und sich mit dem neuen Jahrtausend arrangieren. Nur so gewinnen wir alle.

  16. Tim K. hat es geschafft. Er ziert die Schlagzeilen der Zeitungen und Fernseh“nachrichten“, ganz ohne dafür die Hilfe von Dieter „Tittificki“ Bohlens sonderbarer Castingshow DSDS „Deutschland sucht den Superschrott“ in Anspruch zu nehmen. Der Presse sei Dank steht er jetzt im Olymp der derzeit bekanntesten Deutschen.

    Ich hingegen wäre damals wohl bloß in die Statistik eingeflossen. Hätte dabei aber weniger Schaden bei unbeteiligten angerichtet.

    Aber so bekommt man natürlich seine 15 Minuten Ruhm. Widerlich, wenn so etwas nötig ist.

  17. Im Bayerischen Fernsehen kommt jetzt die „Münchner Runde“ zum Thema Amoklauf. Ich glaube, ich enthaupte eine Flasche Bier und lasse mich von den zu erwartenden wiedergekäuten Klischees berieseln. Einen schönen Abend noch.

  18. Ich hab doch irgendwo bei Luhmann gelesen dass Identitätsfindung durch Absteckung eines eigenen Territoriums geschieht, Grenzensetzung. Journalisten fühlen sich also ganz einfach von den Amateur-Autoren im Internetzl persönlich angegriffen und bedroht in ihrer Integrität und Identität. Sie schaffen es einfach nicht mehr das Gebiet nur für sich zu nutzen, abzustecken und anzueignen. Der Totalitarismus ist ein Glück dank Web2.0 vorbei. Wir können Differenzen denken und leben.

  19. Klarer Fall von selektiver Wahrnehmung: Das schlechte Internet ins Töpfchen, das gute auß´m Köpfchen.
    Mich würde mal interessieren, falls hier außer Stefan noch mehr Journalisten aus den traditionellen Medien anwesend sind: Haben die Vertreter dieses Berufsstands tatsächlich so einen volle Hose, dass sie sich mit Schlägen unterhalb der Gürtel- (i.e. Niveau-)Linie präventiv verteidigen müssen?

  20. Das ist bei den Berichten sofort aufgefallen. Man will so von seinen eigenen Versäumnissen ablenken und natürlich die missliebige Konkurrenz diskreditieren. Die etablierten Medien wollen nichts als ihr altes Meinungsmonpol verteidigen, bzw. wiedererlangen.

    Es ist wirklich erschreckend wie sich Journalisten verhalten. Einerseits gibt es kaum einen Berufsstand der so arrogant und hochnäsig ist und ständig Rechte für sich einfordernd, die kein anderer hat. Andererseits tut man fast nichts als Lügen und Desinformationen im eigenen Interesse zu verbreiten. Sei es um seine eigene Position zu stärken oder seine Quotengeilheit zu befriedigen.

    Man sieht sich selbst liebend gerne als unverzichtbare Säule des Staates, die besonders geschützt werden muss, aber tut rein gar nichts um diesem selbstherrlichen Anspruch gerecht zu werden.

  21. na klar widersprechen sich medien in funk und schrift nicht selten. das ist keine erfindung der letzten jahre. aber anstatt abzuwinken und zu sagen: „is ja eh alles scheiße, ich les nur noch sms“, sollte genau darin die herausforderung liegen, sich seine eigenen gedanken zu machen. schmid selbst liefert eine steilvorlage

    Seine Motive mögen die gleichen sein wie die eines Attentäters von 1907.

    genau dort muss die diskussion ansetzen. rummeckern kann jeder (in maßen ja auch zu recht). aber wer nennt denn mal die „wahren“ gründe? wer liefert lösungen? weshalb versagt an diesem wichtigsten punkt auch die blogtwitterfacebookwasweißich sphäre?

  22. Hinweis @ Stefan:
    „..könnte die Welt eine bessere sein. (Und den Journaliste..“

    Tja, ich weiß gar nich ob ich überhaupt anfangen soll mich über DIE Medien aufzuregen, wenn ich das hier mache bestätige ich doch nur scheinbar die Vorwürfe von DEN Medien..

  23. Ups:::
    Unser aller Bundesinnenmini Schäuble hat flux einen Bericht über Jugendgewalt aus seinen Hut gezaubert. Danach gehen die meisten Gewalttaten von Jugendlichen aus, die nichtdeutscher Herkunft sind, also einen sogenannten „Migrationshintergrund“ haben. Schäuble findet es aber viel bedenklicher, daß „immer mehr Jugendliche“ (so um die fünf Prozent) offene „Ausländerfeindlichkeit“ zeigen.

    Was will er uns suggerieren??? ein Schelm wer böses denkt!!!

    Der wichtigste Republikaner im US- Finanzausschuss, Charles Grassley, sagte einem Radiosender in Iowa, die wegen Bonuszahlungen heftig in die Kritik geratenen Manager der AIG würden in seinem Ansehen steigen, wenn sie dem japanischen Beispiel folgten und sich öffentlich mit einer tiefen Verbeugung entschuldigten. „Danach sollten sie eines von zwei Dingen tun: Zurücktreten oder Selbstmord begehen.“ Japanische Manager würden sich sogar meist ohne Entschuldigung direkt umbringen, fügte er hinzu.

    Wie würde das wohl klingen aus der Kehle eines Bundestagsabgeordneten!!!! Deftig, deftig

  24. Tobt der Pöbel in den Gassen,
    ei mein Kind, so lass ihn schrein.
    Denn sein Lieben und sein Hassen
    sind verächtlich und gemein.

    HvH

    fällt mir bei dem Wort immer ein.

    Großartiger Artikel übrigens!

  25. Tja, da fällt einem doch nicht mehr zu ein.
    Eine ganze Branche hört den Schuss nicht.
    Ich schwanke, wen ich mehr verachten soll: den einzelnen Journalisten, der sich am guten Geschmack versündigt, oder ein System, dass genau das von ihm verlangt.

    Ich denke dass der Journalismus in Deutschland kurz- oder mittelfristig nur „von unten“ verändert werden kann. Damit meine ich nicht ausschließlich die Neuen Medien, sondern auch und vor allem das Selbstbild der Journalisten. Im Grunde bräuchte es wieder mehr vom Typus „Ich mache das um eines ethischen Ziels willen und kümmere mich eine Zeitlang nicht um den ökonomischen Gewinn“.
    Das will aber wieder keiner hören, und verweist zu Recht auf die starke Prekarisierung der Branche.
    Also, wie man es dreht und wendet, man landet immer wieder bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesem Land, die einfach nicht mehr stimmen.

  26. Man muss schon sehr fest an ein Leben nach dem Tode glauben, wenn man nur wegen eines Platzes in der virtuellen „Hall of Fame for Spree Killers“ die benannten „paar Schüsse“ abgibt. Als ruhmesgeiler Amokläufer würde ich mich auf jeden Fall von Thomas Schmid & Konsorten verscheißert fühlen, falls Tote im Jenseits fühlen können. Ja, und natürlich hat die Verlogenheit System, es wuchert wie eine Krebsgeschwulst und man findet es ebenfalls in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft wieder. Wo man auch hinschaut wird gelogen, getrickst und manipuliert, dass sich die Balken biegen. Früher in der Schule reimten wir holperig-naiv: Die größten Kritiker der Elche sind selber welche.

  27. Na nun wird es aber verrückt! Und wie ! Diese bebrillten Stars zwischen Papierrolle und Buchstaben, diese Holzmedienbeweihräucherer – sind das Ängstlichste was ich jeh erlebt habe! So und damit gibt es nur eins: Web 2,0 lebe Hoch und Höher! Weil mich ganz persönlich dies besser erreicht, von der Direktheit als die dies Muffelmedien.

    Infos über Twitter und per Blog, ist das spannendeste was gibt. Weil es ändert ständing sein Gesicht und Inhalte ! Und sind stets der Aktuellen Lage weit voraus!

    Und wo sind die Muffelmedien dann? Dahinten irgendwo! Und das ist beileibe nicht Zeitgemäß!

  28. Ich kann euch nur mal empfehlen sich mit der Biografie von Thomas Schmid und seinen alten Weggefährten etwas zu befassen… Götz Aly hat ihm im seinen letztem Buch sogar ein eigenen Abschnitt gewidmet… Das ist alles nicht so schwarz und weiß wie es ausschaut… Und das ist deswegen noch umso schockierender…

  29. sehr interessant dazu auch gestern in der RTL-Qualitätssendung „extra“ der Bericht des rasenden Reporters (seinen Namen habe ich vergessen), der auch mal aus dem italienischen Pizzalokal und vom Strand von Malibu berichtet: kleine Rundschau über die Arbeit der Medien vor Ort – und selbst mittendrin. wenn sich Medien, die selbst auf diese überaus überzogene Weise berichten, dann auch noch ihre „Ich bin mittendrin und forsche nach“-Reporter hinschicken, um über genau diese Berichterstattung zu berichten, ist für mich die Grenze des guten Geschmacks überschritten.
    die Pauschalkritik am bösen Internet gegenüber den guten traditionellen Massenmedien kann ich nicht nachvollziehen – die Stichworte Glashaus und Steine sind schon gefallen, reichen wir den Herren doch noch ein paar Kiesel nach

  30. Ohne die „traditionellen“ Medien hätte der Tweet von „tontaube“ wohl kaum die Bekanntheit erreicht, die er nun hat. SpOn hat darauf referiert, jetzt.de natürlich auch und viele, viele weitere. Dabei hat sie selbst kaum etwas mitbekommen. Da wird gehypt was das Zeug hält und wenn wir ehrlich sind, beteiligen wir uns häufig selbst daran. Ich bin froh wenn ich im Laden eine Zeitung kaufen kann, die z.t. besser recherchiert ist, als die meisten Blogeinträge.

    Allerdings würde ich mir wünschen, dass diese Zeitungen mehr Wert auf diese Recherche legen als sie es aktuell tun und sich vor allem auch um Objektivität bemühen. Das würde dann einen qualitativen Unterschied ausmachen, wie man ihn von Journalisten erwarten darf. Das Netz ist schneller, die Zeitungen sollten nicht versuchen diesem Beispiel zu folgen.

    Die meisten Redakteure müssen erst noch lernen, mit den Meldungen aus dem Netz umzugehen. Aber wenn wir ehrlich sind, dann gilt das auch für uns. Vielleicht sind wir z.t. schon ein paar Schritte weiter, aber auch das Netz hyped tw. schwachsinn.

    Grabenkämpfe sind aber wirklich unsinn. Neue Medien verändern die Welt (frei nach McLuhan), aber bisher haben die alten Medien meist noch überlebt und wurden lediglich ergänzt.

    Auf billig gemachte Tageszeitungen kann ich gut verzichten, auf gut recherchierte Wochenzeitungen und Monatsmagazine nicht!

  31. Lieber Stefan Niggemeier,

    ich bin mit der Ausrichtung dieses Artikels nicht einverstanden und muss auch Gerd Blank, mit dem ich auf twinterview.de ein Gespräch über seinen Artikel, den du hier erneut verlinkst, in Schutz nehmen.

    Gerd Blank ist nicht deformiert und sein Artikel ist auch nicht Teil eines Systems, das sich gegen Privatanwender von Twitter richtet. Die Sache ist nicht derart rund, wie du sie hier darstellst, auch wenn die Kommentarschreiber relativ unkritisch bislang dem trotzigen Ton zustimmen.

    Gerd Blank ist sicherlich ein netter Typ, der aus gutem Grund bestimmte Tweets am Tage des Amoklaufs für anstandslos empfand. So weit ist das okay. Aber ich glaube, dass er den besagten STERN-Artikel in der Hitze des Augenblicks schrieb, so dass teils unverständlich ist und teils bspw. bzgl. der Gegenüberstellung Qualitätsjournalist und Twitterer völlig überzogen und unzutreffend. Der Artikel lässt eine sachliche Ebene zu stark vermissen und hätte viel besser in einen privaten Blog gepasst als auf eine offizielle Seite des STERN.

    Der Artikel passt nur insofern in die derzeit beklagenswert niveauarmen Journalistenartikel, als dass er fiebrig verfasst zu sein scheint. Diese Fiebrigkeit ist am aktuellen Journalismus beklagenswert, macht aber kein System aus. Alle Zeitungen wollen was über den Amoklauf berichten, dabei sind die Bilder doch größtenteils schon bekannt. Man würde sich oft wiederholen. Bis man an ein sachlich gutes, beschreibenswertes Bild des Täters herankommt, ist die Story „Amoklauf“ längst wieder out.

    Also stürzt man sich auch auf Nebenkriegsschauplätze, auf denen scheinbar nichts zu verlieren ist. Außer eben das Ansehen bei den potentiellen Lesern. Es sind viel zu viele „Journalisten“ unterwegs, die dem Thema nicht gewachsen sind, aber dennoch was sagen. Denen man entgegenschreien möchte: „Nun halt doch endlich deine Fresse!“ Sie verkaufen die Würde ihres Berufs gerade für die Hoffnung, erster Berichterstatter dieser Story zu sein, und im Namen von Zeitungen und Magazinen, die einst Qualitätsjournalismus in Deutschland mit eingeführt haben. Als ob es bei dieser Geschichte irgendetwas zu gewinnen gäbe.

  32. Vieles von dem, was man momentan in dne etablierten Medien zu lesen, sehen, hören bekommt, ist ungenügend bis erschreckend oder abstoßend, da stimme ich zu – aber könnten wir uns vielleicht darauf einigen, nicht immer „die Medien“ zu brüllen. Die Medien sind fast so ärgerlich wie Der Konsument oder gar Der Steuerzahler.
    Wer andere auffordert, zu differenzieren, sollte das auch selber tun. Weder sind alle Politiker faul und korrupt noch alle Journalisten eingebildet und es wollen erst recht nicht alle nur manipulieren. Solcherlei in den Kommentaren eines von einem „etablierten Journalisten“ geführten und von denselben Kommentatoren geliebten Blog zu schreiben, erinnert irtgendwie an das Paradoxon des Epimenides.
    Warum muss es immer schwarz sein oder weiß? Blogs und Twitter wären ohne Quellen, die weiterzuverwerten sich lohnt, weitaus weniger interessant, als sie es sind.
    Das web 2.0 soll Die Medien nicht verdrängen, sondern ergänzen.
    Als Schwarzseher könnte man jetzt sagen, man muss wohl erst in Weisheit ergrauen, um Graustufen in die Haare schneiden unterscheiden zu können, aber das wäre zu plump.udding.*
    Alle/viele/manche einen Gang runter – kann nicht schaden.
    (Der WAS-Text schießt allerdings mindestens einen Vogel ab.**)

    *autsch.
    *auch autsch. Der Arme!

  33. Es fehlt noch ein Text über Mediale Verantwortung, unter der riesigen Überschrift „Warum wird ER unsterblich geschrieben?“. Am besten mit Starschnitt des Täters im Heft. Mehr Zynismus geht kaum.

  34. zum Artikel
    100% agree
    die wahrheit interessiert sowieso keine sau mehr. Auflage zählt, und was hinten rauskommt!

  35. Dieses Ablenken von den eigenen „Schandtaten“ und das Zeigen auf das Internet ist eine Sache. Schlimmer find ich noch, dass dieses Spiel „gute professionelle Medien, böses amteurhaftes Internet“ sich auch ganz oben festgesetzt hat, dort, wo Gesetze gemacht werden. Der Medienbericht der Bundesregierung aus dem Dezember ist leider ziemlich an den Medien vorbeigegangen – der Bericht war wahrscheinlich zu dick -, aber dort findet sich das gleiche Verhalten: Auf das Internet wird eingeschlagen, ohne dazu tatsächlich Daten nennen zu können, obwohl Ähnliches in den traditionellen Medien oder in der Gesellschaft als Ganzes passiert, siehe http://blog.gebuehren-igel.de/archives/107-Entwicklungstendenz-der-Bundesregierung.html und weitere Artikel.

  36. wieso werden hier kommentare gelöscht? ich habe weder jemanden beleidigt, noch etwas beworben oder sonst was?! Ich habe neil postman erwähnt und seine vorstellung von kulturellem AIDS, der scheinbar in die medialen welt auszubrechen droht, angedeutet.

    Was ist daran denn bitte löschenswert?

  37. Der Sprung ins Dunkle…

    Als Benjamin Disraeli (getrieben von William Gladstone) im Jahr 1867 im sogenannten „Reform Act“ im britischen Unterhaus eine Reform durchsetzte die eine soziale Öffnung des Wahlrechts bis weit in die Arbeiterklasse hinein vorsah (vom freien und…

  38. Ich wollte eigentlich – man sollte ja auch, was Niggemeier schreibt, kritisch hinterfragen – mir den von Niggemeier angegriffenen und verlinkten Text von Schmid durchlesen. Allerdings bietet Welt gleich zu Beginn der Online-Veröffentlichung von Schmids Artikel eine Bilderklickstrecke mit 34 Fotos an, deren erstes Bild Tim K. als 13jährigen zeigt. Ich vermute, dass allein schon durch das Angebot der Klickstrecke die Ausführungen Schmids ad absurdum geführt sein dürften, dessen Zeitung sich sogar genau in der Onlineveröffentlichung dieses Artikels derselben Mechanismen bedient, die Schmid bei anderen kritisiert. Abschließend zu beurteilen vermag ich dies freilich nicht, da ich nach dem Öffnen der entsprechenden Welt-Online-Seite dann doch in Sorge über mir eventuell drohende Magengeschwüre auf das Durchlesen von Schmids Äußerungen sowie Durchklicken der Bildstrecke verzichtet habe.

  39. @Carsten (#49): „besagten STERN-Artikel in der Hitze des Augenblicks schrieb, so dass teils unverständlich ist und teils bspw. bzgl. der Gegenüberstellung Qualitätsjournalist und Twitterer völlig überzogen und unzutreffend. Der Artikel lässt eine sachliche Ebene zu stark vermissen und hätte viel besser in einen privaten Blog gepasst als auf eine offizielle Seite des STERN.“

    Abgelehnt. Journalisten werden dafür bezahlt, in der Hitze des Augenblicks den kühlen Kopf zu wahren. Wenn sie das nicht packen, sollten sie Historiker werden. Da kann man die Dinge aus größerer zeitlicher Distanz betrachten.

    Ansonsten nervt mich die Verlogenheit der Debatte. Als wäre das Internet ein einziger Jugendclub mit dröhnend lauter Musik, schlimmem Graffiti und durchgehender Öffnungszeit. So ein Schwachsinn. Frau Christiansen beendete ihre Talk-Sendung regelmäßig mit der Einladung, doch auf der ARD-Seite mit dem Experten XY noch etwas weiter zu chatten; die Seite ihrer Nachfolgerin ist ähnlich interaktiv angelegt. Hier in Australien haben die großen kulturellen Institutionen — National Gallery, Australian War Memorial etc. — längst Facebook-Profile und gute Internet-Auftritte, z.T. mit Blogs and all the works; wie man auch insgesamt sagen muss, daß die ihre Sammlungen viel besser digitalisiert haben als z.B. das Deutsche Museum. Ich weiß zu wenig vom Arbeitsalltag eines Journalisten, kann mir aber nicht einen vorstellen, der auch nur eine Stunde ohne Internet auskäme.

  40. Sehr interessanter Beitrag. Die Selbsthass-These erinnert an so etwas wie „die Unfähigkeit zu trauern“, den Unwillen, die mit medialen Transformationen immer auch einhergehenden kulturellen Verluste (in dem Fall die Kultur(en) des Journalismus betreffend) zu bearbeiten und produktiv zu wenden. Mit solch einer Haltung forcieren die Massenmedien letztlich nur den eigenen Bedeutungsverlust.

  41. Bis vor wenigen Jahren war ich einmal Journalist aus Überzeugung zum Beruf. Heute ist mir nur noch schlecht, wenn ich den Umgang der „Kollegen“ mit den alltäglichen Nachrichten lese, sehe, höre.

  42. Mir gefällt das. Jetzt kann endlich die halbe Bevölkerung, die schon am Web 2.0 teilgenommen hat, und sich deshalb angesprochen fühlt, mal miterleben, wie sich die jungen Männer (Menschen) damals gefühlt haben, als als Hauptverantwortlicher Counterstrike ausgemacht wurde.

    Es zeigt aber noch viel schöner, wie sich Bild und der Rest des Konzerns erst seine Leserreporter heranzüchtet, um sie dann bei nächster Gelegenheit abzusägen.

    Wie gesagt, ich finde das alles wunderbar wie sich die „Qualitätsmedien“ (langsam wird das zum Schimpfwort) selbst ins Knie schießen.

  43. Das Web 2.0 ist schon wieder out. Der Kulturkampf geht jetzt gegen die Jugend, von der jeder 20. in einer rechtsextremistischen Vereinigung sein soll. Und Wow-süchtig sind die auch alle. Dass ich nicht lache!

  44. Ächz. Herrjemine, was für ein blödsinniger Artikel (der in der WamS, nicht der von Stefan Niggemeier). Aber auch einigen der Vertreter der Gegenmeinung, die sich hier in den Kommentaren verewigen (sorry, aber das hört sich größtenteils nach „etablierte Medien böse, Internet gut“ an) sei hier nochmal Sturgeons Gesetz in Erinnerung gerufen: 90 Prozent von allem sind Schrott (wobei Sturgeon nicht „Schrott“ gesagt hat…). Wenn in einer Zeitung oder Zeitschrift mal was von diesen 90 Prozent erscheint (was zum Thema Internet und neue Medien erschreckend häufig passiert), fällt das auf. Im Netz selbst sind aber keinerlei Regularien vorhanden – da muss man sich die zehn Prozent zusammensuchen. Ich persönlich gehe da nach dem vor, was Ben Croshaw den „Guantanamo“-Ansatz nennt: Alles ist Schrott, bis das Gegenteil bewiesen wurde. Hilft.

  45. Mag ja sein, dass viele Journalisten das Internet nicht verstehen, und die Beispiele, die Niggemeier in seinen Beiträgen bringt, deuten darauf hin. Wenn das aber zu einem Rundumschlag gegen den „Qualitätsjournalismus“ genutzt wird, wie teilweise hier in den Kommentaren, wird es peinlich.

    Wenn ich mich informieren will, fast egal über welches Thema, lese ich lieber Süddeutsche oder FAZ oder taz oder ein anderes Qualitätsprodukt (auch wenn da manchmal Blödsinn drinsteht), als irgendwelche dubiosen Internetseiten oder Blogs, die keinerlei überprüfbare Qualitätsstandards haben.

    Es gibt ein paar wenige reine Internetangebote, die seriös sind (beispielsweise diese Seite). Aber das sind in der Regel Journalisten, die auch außerhalb des Netzes überleben können.

    Die Fronten sind doch eh seit Jahren klar: Privatfernsehen ist scheiße (es ist auch eine Frage der Menschenwürde, ob man sowas guckt oder nicht), Privatradio ebenso, bei der ARD ist es mal so, mal so, die meisten Tageszeitungen sind langweilig, Stern und Spiegel mal so, mal so. Wer die Welt liest oder andere Springer-Blätter, dem ist halt nicht zu helfen.

    Mahlzeit!

  46. Lieber Stefan Niggemeier, was bin ich froh, dass Journalisten wie Du das Mitmachnetz so wie in diesem Beitrag benutzen. Danke!

  47. Mir wird der Sinn dieser ganzen Kontroverse nicht klar: Ich sehe einfach nicht den Wert eines Mediums an sich, nur den Wert der über ein Medium verbreiteten Informationen. Und Wert haben Informationen für mich dann, wenn ich dem Informationsfilter vertrauen kann – und das ist bei gedrucktem Papier ebenso möglich und unmöglich wie bei neuen Medien.

    Viel interessanter als die Art der Informationsverbreitung ist doch die Qualität der Informationsfilterung und der Aufbereitung der gefilterten Informationen. Hier ist eine Wochenzeitschrift, ein nach längerem Überlegen veröffentlichter Blogeintrag für mich erstmal wertvoller als unreflektiertes Gestammel vor Kameras und wildes Gezwitscher. Das auch nach längerem Gärprozess etwas Ekalhaftes herauskommen kann, das zeigen uns in diesem Fall die Welt am Sonntag und ansonsten immer die Paderborner Brauerei. Aber dieser Gärprozess ist die Voraussetzung, dass ÜBERHAUPT etwas wie Information herauskommt. Hier ist dann die Grenze zwischen gutem und schlechtem Journalismus, während Twitter und Schnellschüsse in Gefolge von Todesschüssen eben gar kein Journalismus sind, sondern Wort- und Bilderschwemme.

  48. „Inzwischen bin ich überzeugt: Das hat System.“

    Das gaube ich nicht. Für mich deutet das alles sehr auf ein Chaos hin, in dass alle verfallen sind. Jeder für sich, aber jeder muss seinen Konsumenten mit Antworten kommen. Wer keine Antworten präsentiert, hat verloren. Daher gibts jetzt die einfachen Antworten von einem dankbaren Opfer.

    Dass man jetzt überall vom verdienten Niedergang etablierter Medien hört, macht mich nachdenklich. Denn mit genau den gleichen Begründungen arbeitet Rechtsaußen gegen die sog. Systemmedien. Dieser Niedergang wird sich noch als schädlich herrausstellen, denn bei Massenmedien ergibt sich allein aus der breiten Konsumentenschicht eine Notwendigkeit für sorgfältige Arbeit, was man von möglicherweise windigen Bloggern nicht behaupten kann. Die schreiben was sie wollen und andere glauben was sie wollen, ob es nun stimmt oder nicht.
    Daher ist eine glaubwürdige Massenmedieninstanz als Grundlage sehr wichtig. Die aktuelle Arbeit derselben zum Thema Internet ist aber eher gegenteiliger Natur. Aber ist deshalb eine Medienwelt von z.B. PI besser, weil unabhängiger?

  49. @65: Überprüfbare Qualitätsstandards? Wo kann ich die prüfen? Und warum kommt dann trotzdem noch derart viel Müll in die „Qualitätsmedien“?

    Ich will ja auch kein generelles „Old Media“-Bashing machen. Es ist zweifellos gut, dass es auch heute noch Journalisten gibt, die den Namen verdienen, und ab und an sogar einen Nachlauf, der mehr fertig bringt als Rechtschreibkorrektur von Word + Bildersuche von Google. Das Problem ist nur, dass die Zeiten von „90% Mist“ in den alten Medien vorbei sein sollten – den den bekommt man im Internet auch umsonst. Und ganz besonders sollte das so sein, wenn man große Töne spuckt, dass man doch so viel besser wäre als der Dreck im WWW.

    Bitte, liebe „Qualitätsmedien“: Geht einfach mit gutem Beispiel voran, statt wie die kleinen Kinder zu versuchen, mit dem Finger auf die medialen Nachbarn zu zeigen und „Aber die sind noch schlimmer!“ zu rufen.

  50. Ist wirklich schon erschreckend welche Polemik mancher Journalist betreibt und das, obwohl gerade die Journalisten der alten Medien unkontrolliert- wegen der Pressefreiheit- und ungehindert Inhalte veröffentlichen können.Journalismus der qualitativ hochwertig ist mit richtiger Recherche und wissenschaftlichem Arbeiten gibt es auch nur noch ganz selten. Dazu ist es gerade lachhaft gegen das Web 2.0 zu wettern, da doch Journalisten und dergleichen es genauso nutzen, wenn nicht sogar in einem viel größeren Umfang als der Otto-Normal-User oder Amateur-Publizist. Es werden Zeilen und ganze Absätze von anderen Artikel und Agenturmeldungen einfach mit Copy + Paste zu einem einem neuen Artikel zusammengebastelt ohne überhaupt Quellen oder dergleichen anzugeben. Demokratisierungsprozesse sind nie schlecht, besonders nicht,wenn man in einer Demokratie lebt und auf ihr alles aufbaut.

  51. Eine klare wie entlarvende Analyse — danke für den Beitrag!
    Ich muss gerade an Karl Kraus denken… das „Lied von der Presse“ scheint wieder aktuell:
    „Im Anfang war die Presse / und dann erschien die Welt. / Im eigenen Interesse / hat sie sich uns gesellt. / Nach unserer Vorbereitung / sieht Gott, daß es gelingt, / und so die Welt zur Zeitung / er bringt“

  52. Wenn man schon das große Wort vom Kulturkampf in die Übeschrift setzt und damit darauf hinweist, dass es um die Hegemonie von Deutungsweisen geht, dann müsste mehr zum „System“ geschrieben werden, lieber Stefan Niggemeier. Das bisschen Schuldzuweisung, dass Journalisten „dem“ Internet angedeihen lassen, ist doch nur die Oberfläche. Die Zukunft des Journalismus ist digital, gerade bei Amokläufen, Notwasserungen und Attentaten. Ein Journalismus, der sich absetzen will und seine hegemonische Funktion retten will, ist doch schon veraltet. Der Kulturkampf ist in diesem Sinne schon gelaufen, das „System“ der Ablenkung und Schuldzuweisung funktioniert ja nicht. Sonst wäre „das“ Internet längst verhaftet und abgeführt, mindestens zugesperrt. Entsprechende Vorschläge der Vorgestrigen werden nur noch belächelt. Wer nicht im Sinne des vernetzten Journalismus arbeiten will und kann, kräht auf den geschleiften Mauern. Dass linke Renegaten wie Thomas Schmid darin besonders gut sind, muss nicht erstaunen.

  53. @74: Aber ja doch, auf Türmen wie weiland Zehrer oder Kremp sitzt Schmid ja gar nicht mehr, sondern auf einem Abrissmäuerchen. Mit Klickstrecke.

  54. Unsere Journalisten sind wirklich noch blöder, skrupel- und verantwortungsloser als ich dachte. Gottseidank haben wir mit dem Web 2.0 eine Möglichkeit gegenzusteuern.

  55. Chapeau!

    Wir brauchen noch viel mehr Kritik und Aufklärung. Es gibt stündlich zu viele Verbrechen am Journalismus – welche unkommentiert bleiben.

  56. Das Bild vom „kranken Medienuser“ als Amokläufer greift zu kurz. Es sind immer die jeweils neuesten, die noch nicht etablierten Medien, die für solche Taten verantwortlich gemacht werden vom Establishment. Im 18. Jahrhundert sprach man von „Theatersucht“ und hielt Romane für gefährlich, im 20. Jahrhundert erst das Kino, dann das Fernsehen (erinnert sich noch jemand an Neil Postmans „Wir amüsieren uns zu Tode“?). Dann Computerspiele. Heute sind „das Internet“ und Twitter schuld. Der Artikel, der letzten Sonntag dann doch nicht in der WamS gedruckt wurde, steht jetzt auf meinem Blog (siehe Link).

  57. Thorsten, #65

    … irgendwelche dubiosen Internetseiten oder Blogs, die keinerlei überprüfbare Qualitätsstandards haben.

    Die Sache mit den Qualitätsstandards und der Prüfung ist doch eigentlich ganz einfach. Jedenfalls mache ich das so, und dafür genügt ein kurzer Blick: Wird eine (im Idealfall verlinkte) Quelle angegeben? Wird der jeweilige „Gegner“, der da gerade zur Schnecke gemacht werden soll, beim Namen genannt? Wird (bspw. durch Zitate) differenziert und ein nachvollziehbarer Bezug hergestellt?

    Wird mir als Leser also die Auseinandersetzung mit dem Inhalt ermöglicht? Oder werde ich lediglich mit der Meinung des Autors konfrontiert, um diese entweder abzunicken oder ihr ohne das aufgrund fehlender Quellenangaben und Bezugnahmen notwendige Hintergrundwissen zu entgegnen?

    Die erste Alternative stellt die Erfüllung meines ganz persönlichen Qualitätsstandards dar. Ich möchte nicht Qualität überprüfen, sondern ich möchte Inhalte, Meinungen prüfen, um mich mit ihnen auseinandersetzen zu können. Wird mir das ermöglicht, spreche ich von hoher Qualität. Fehlt die Möglichkeit, ist die Qualität für mich gering, die Meinung zur Kenntnisnahme, ansonsten wertlos.

    Meine Beobachtung: Dieser Qualitätsstandard wird von Rethi, Klethi, Hinz und Kunz in Blogs und Foren in überwältigender Mehrzahl erfüllt. Bei den Profis ist das in ebenso überwältigender Mehrzahl nicht der Fall. Im Gegenteil ist dort nach eigener, mühseliger, weil erschwerter Recherche nur noch selten eine Vielfalt zu erkennen, sowohl bezogen auf die Inhalte als auch auf zugehörige Meinungen. Beispiel „Killerspiele“, Beispiel „Das Internet“.

    Die fehlende Vielfalt als »dann muss es wohl stimmen« abzubuchen und auf einen legendären Qualitätsstandard zurückzuführen ist jedoch in meinen Augen ein gefährlicher Trugschluss, der immer dann offenbar wird, wenn man sich mit dem Inhalt ein wenig auskennt. Eher ist es so, dass Inhalte und Meinungen sehr häufig eine bedauerliche, unreflektierte „Runde durch die Medienlandschaft“ machen. Der Eine schreibt oder sendet vom Anderen ab. Oder alle von einem, der meist in einer Agentur sitzt. Vielfalt kommt häufig ausschliesslich durch den user generated content zustande: die Kommentare zum Artikel.

    Die Konfrontation mit dem möglichen Trugschluss ist aufgrund der Vielfalt der verfügbaren Informationsquellen nicht mehr zeitgemäss, und infolge dessen sind die „Etablierten“, die ihn voraussetzen, weil er fester Bestandteil ihres Systems geworden ist, nicht mehr zeitgemäss. Unter den „Etablierten“ gibt es nur wenige Ausreisser, die das System aufbrechen oder es versuchen. Herr Schmid gehört sicher nicht dazu. Der aktuelle Standard sieht für mich eher danach aus, dass Webauftritte vorhanden sind, damit sie vorhanden sind und in erster Linie als Einnahmequelle genutzt werden können. Kommentarfunktion vorhanden, Interaktion Fehlanzeige. Pixel statt Papier, aber ansonsten bitte alles so wie immer. Dass getwittert wird, um zu twittern. Und das ZDF wackelt ein bisschen mit der Kamera.

    Mit der Anziehungskraft des user generated content, die Herr Schmid völlig missversteht, weil er die user für Journalistennachahmer hält, die eigentlich nur gerne so privilegiert wären wie er, hat das sehr wenig zu tun. Die „Privilegierten“ üben diese Anziehungskraft nicht aus. Denn sie verstehen sie nicht. Schon gar nicht verstehen sie, wie es dazu kam. Sie halten sich stattdessen für privilegiert und handeln ihr zuwider, was zwangsläufig abstossend wirkt.

  58. […] lesenswert und ganz unten gibt es weiter links.Und bei Stefan Niggemeier geht es um das böse Internet.Liste wird weiter ergänzt und wenn ihr auch mal was zu sagen habt, schreibt einen […]

  59. […] Der Kulturkampf gegen das Web 2.0 « Stefan Niggemeier "Das hat System. Journalisten nutzen das Internet, um die berechtigte Kritik an ihrem eigenen Vorgehen systematisch auf die Amateur-Publizisten zu projizieren." Yep, Verdrängung und Verschiebung. Ja, das ist jetzt zweideutig.journa (tags: journalismus amok winnenden medien) Possibly related posts: (automatically generated)No TitleDiigo Post… 04/19/2008 (a.m.)Predicting The Next Pandemic Via Twitter? […]

  60. Die Arroganz des Obrigkeitsjournalismus gerät mitsamt ihrem Standesdünkel in Aemnot. Bleibt zu hoffen, dass diese blaulippigen Besserwisser und Heuchler den Betrieb nicht mehr allzu lang aufhalten.

  61. […] (1) Alleine über diesen Artikel könnte man sich stundenlang aufregen. Das beginnt bereits bei der Wortwahl: Begriffe aus der Internetkultur werden als offensichtlich fremd markierte eingeführt, die Anglizismen verweisen darauf, dass ‘Die Welt’ so nicht denkt, dass die Medien keinesfalls an dieser ‘Hall Of Fame’ mitstricken – es ist zum Schreien. Weiter: Die Unverfrorenheit, Dreistigkeit, mit der journalistische Verfehlungen dem ‘Plebs’ unterstellt werden, ist kaum zu ertragen. Gleiches gilt für die abseitige Verdammung von allem, was irgendwie links ist, bzw. von Schmid für ‘links’ gehalten wird. Ich versuche mich zurückzuhalten & verweise darum nur auf Stefan Niggemeiers Kommentar. […]

  62. Bravo! Bravo! Der Herr Kollege Niggemeier hat eine ähnliche Erkenntnis wie ich zum Thema ;)
    Winnenden hat wieder einmal gezeigt, das viele Medien nur noch auf die dramatischsten Storys und Bilder setzen, kaum noch Anstand und Moral zeigen und von Ehtik nichts verstehen.

  63. 69 und 82:
    Mein Beitrag war ein wenig dahingeschludert, stimmt schon. Ich bin für diese Diskussion auch gar nicht geeignet, weil es mir eigentlich wurscht ist. ob der Print-Journalismus das „Web 2.0“ bekämpft oder nicht. Ich lese einen guten Artikel unabhängig davon, ob er im Internet steht oder in einer gedruckten Zeitung.

    Vielleicht ist es das, was mich stört: Viele Blogs (und gerade die großen, man schaue sich nur die Blogchartliste an) haben „Internet“ zum Thema, also sich selbst, oder sie kümmern sich um irgendwelche neuen Technikgadgets. Das finde ich langweilig. Und das interessiert auch nicht „den Leser“, sondern nur ein paar Freaks (darüber sollte die gute Platzierung in diesen Charts nicht hinwegtäuschen).

    Diese Leute kommen mir vor wie die Nachfolger der High-Fidelity-Freaks in den 1980ern, die sich begeisterten für die Technik (je teurer, desto besser) von Stereoanlagen, aber die letzte Musik hörten.

    Dieser Beitrag ist leider schon wieder dahingeschludert.

    P.S.: Markus, ich stimme dir zu.

  64. @Niggemeier:
    Ich war schon immer über Ihre Humorlosigkeit sehr erstaunt. Vermutlich tat es Ihnen nicht gut, über Jahre hinweg sich mit nichts anderem zu beschäftigen, als „Fehler“ in dem Pamphlet BILD zu suchen und diese dann der breiten Öffentlichkeit zu unterbreiten…

  65. Es scheint so, dass nur noch einer den anderen beobachtet. Niggemeier beobachtet BILD mit Argus-Augen, KieslichDaily beobachtet Niggemeier, die Kids beobachten sich alle gegenseitig über Twitter und Schäuble beobachtet das gesamte Treiben aus seinem Rollstuhl heraus.

    Schnöde Welt.

  66. […] Da es mir schwer fällt, mich für eine Zeitung zu entscheiden, greife ich mal hier und mal da zu. Mich interessieren (aus beruflicher Sicht) die Unterschiede zwischen den Zeitungen, die Gemeinsamkeiten, der Umgang mit dem Mitmachnetz Web 2.0. Soweit überhaupt vorhanden. Journalisten neigen noch immer dazu, das “neue” Internet, in dem jeder seinen Senf publizieren kann, in dem alles vernetzt ist, in dem Barrieren verschwinden und in dem Informationen individuell zugeschnitten werden können, abzuwerten oder auch komplett zu ignorieren. (Zum Beispiel gibt man “dem Web 2.0″ einfach mal pauschal die Schuld für den Amoklauf…) […]

  67. 3 (drei) Schützenvereinübungen hin oder her, (dort mittelmäßig geschossen) man sollte sich einmal eher darüber Gedanken machen, das ein 17 Jähriger Junge nicht in der Lage sein kann 15 Menschen in so einer professionellen Form in Kurzzeit hinzurichten, da hätte sogar ein Profikiller seine Mühe mit, einfach absurd. Wer da noch erklärt, das wäre mit Spielen von Egoshootern als Ausgangslage möglich, der kann mir nur leid tun.

    Die Medien bringen das, was der Staat sagt, egal wie dumm die Zeug ist, darüber braucht man sich weiter keine Gedanken zu machen, ob dies so ist, die ist unlängst mehrfach beweisen worden.
    Brisante Themen wie der angesetzte Termin noch im März 2012, wo alle Parteien darüber abstimmen wollten, das der Bürge nicht mehrt in Karlsruhe Klagen gegen absurde Gesetze einreihen kann, werden in den Medien verschwiegen, fast niemand weiss davon, da es aber doch raus kam, wurde es verschoben.

    Ja, sie fürchten das Web, bei dem was sie treiben und das ist hochkriminell, auch verständlich. Kein Wunder also, das man ab 2013 die GEZ Gebühr zur Zwangspflicht ausgerufen hat. Ich will nicht von der Vertragsfreiheit anfangen, oder den regelmäßigen Verletzungen des Grundgesetzes seitens einiger Mächtiger, was alles belegt ist, wer zweifelt nur herraus mit den Fragen, sondern das es immer noch erschreckend ist, was diskutiert wird und wievielte Menschen immer noch uninformiert sind, denn dann würde man Terroranschläge und Amokläufe mal aus einer anderen Ecke untersuchen.
    Wie kann ein mit zwei Schuss angeschossener Junge so einen Flucht hinlegen? Dann sieht man das er gar nicht angeschossen war. Wenn man schon etwas derart kriminelles veranstaltet, sollte man sich absprechen, das Problem aber ist, das man nicht alle einweihen kann. Ich hoffe damit zum nachdenken angeregt zu haben, noch habe wir eine freie Meinung und wer denkt ACTA wäre vom Tisch, hat zwar recht es kommt aber unter anderem Namen wieder, ganz nach US Vorbild, nur die sind schon seit 2001 viel weiter. Einige Staaten hätten gerne Drohneneinsätze gegen unliebsame Demonstranten, Deutschland bekommt diese Drohnen ab 2022. Was wollen wir mit Drohnen, die Amis und Israel haben genug. Dafür und anderen Nonsens wie die Bankenfütterung gibt man Geld her und die Demokratie wird langsam abgebaut, beim Abbau des Sozialstaats sind sie schon bei.

    Schaut einfach mal nach „Übungen“ die fast zeitgleich bei Terroranschlägen statt fanden. Schaut nach den Erstmeldungen, wie beim Amoklauf in Denver wo auch wieder maskierte Täter plötzlich totgeschwiegen werden und man sich auf eine Person fixiert. Die Einzeltäter-Beschuldigung funktionierte auch im Krieg: http://luegenmaul.blogspot.de/2012/03/die-ein-us-soldat-lief-amok-luge.html.

    Hier geht es darum, die Bürger auf einen Sicherheits- und Polizeistaat vorzubereiten, Bürger entwaffnen, Bundeswehr macht schon Innendienst, und die Überwachung zu erhöhen und Zugriffe in Wohnungen, alles per Gesetz zu erleichtern. Gründe finden sich bekanntlich schon. Und warum? Weil Verfassungsfeindliche Verfehlungen wie der ESM Vertrag und andere absurde Sachen wie der Datenverkauf der Meldeämter zur Fussball EM in 57 Sekunden im Bundestag beschlossen wird und da werden noch mehr gefährliche Dinge kommen, wie die Bargeldabschaffung (gibt es in Italien schon). Natürlich erwartet man dann schon Aufstände und womöglich Bürgerkriege, wäre das so verwunderlich? Wer denken kann, sollte sich selbst seine Gedanken machen und einfach mal nachforschen. Aber nicht ARD/ZDF, die Blödzeitung und sonstige Konsorten als Quellen dazu her nehmen, diese Medien sind die heutige wenn auch unfreiwillige Comedy-Show.

    Das dieses Staatsgesteuerte Münchhausengerüst das Internet schlecht redet, ist daher ein Naturgesetz und kein Wunder. Was Schäuble einmal zum Internet sagte wissen wir, der Rest ist damit klar. Die wirklichen Verrückten sitzen woanders und sie sind es, die sehr gefährlich sind.

Comments are closed.