Paris Hilton

Paris Hilton hat einem neuen journalistischen Genre zum Durchbruch verholfen — dem Bericht, der sich von sich selbst distanziert.

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Man kann es verstehen, dass die Leute vom RTL-Mittagsmagazin „Punkt 12“ genervt sind von Paris Hilton. Am Freitag drängte sie sich schon wieder in die Sendung. Ausführlich musste sich das Magazin den neuesten Entwicklungen widmen – und schon wieder Sendezeit für wichtigere Themen opfern. Dem Beweis zum Beispiel, dass auch eingefleischte Rockträgerinnen in diesem Sommer gerne mal Hosen tragen, der mit drei Probandinnen bestimmt überzeugender gewesen wäre als mit zweien. Ohne Paris Hilton hätte „Punkt 12“ sicher auch noch gründlicher auf Britney Spears eingehen können, die irgendeinen Streit mit ihrer Mutter hat und ausgerechnet die Paparazzi fragen musste, wo sie sich gerade aufhält, damit sie ihr einen Zettel geben konnte, von dem manche vermuten, es sei eine richterliche Anordnung, was man aber auf den unscharfen Aufnahmen nicht gut erkennen konnte, und „Punkt 12“ hatte – wegen Paris Hilton! – nur Zeit, sie drei- oder viermal zu zeigen.

Kein Wunder also, dass Beiträge über Paris Hilton bei „Punkt 12“ schon mal ein bisschen bösartig ausfallen – fast widerwillig sogar, sich des lästigen Themas überhaupt annehmen zu müssen.

Und es sind ja nicht nur die Magazinleute von RTL. Paris Hilton hat einem neuen journalistischen Genre zum Durchbruch verholfen: Dem Bericht, der sich von sich selbst distanziert. Ungefähr kein Medium auf der Welt hat darauf verzichtet, über ihren Auftritt bei Larry King zu berichten. Fast alle verbanden ihre Berichte mit der Empörung, dass nun alle Welt über diesen Auftritt berichtet. Die Berichterstattung ist ein Hochfest der Bigotterie.

„Paris Hilton und kein Ende“, stöhnte Spiegel Online gleich am Anfang eines Artikels über das Interview, suggerierte mehrmals die eigene Müdigkeit mit dem Thema, um dann in erstaunlicher Länge jedes Detail des angeblich so unergiebigen Gesprächs zu referieren. Zum Schluss behauptete Korrespondent Marc Pitzke noch, dass „inzwischen ja selbst die US-Klatschpresse langsam die Nase voll hat von der Saga“, was erstens lustig ist, da das für Spiegel Online offensichtlich ja noch nicht gilt – und zweitens falsch. Pitzke ist auf den PR-Gag der Zeitschrift „Us Weekly“ hereingefallen, die damit warb, die aktuelle Ausgabe sei „100 Prozent Hilton-frei“. In Wahrheit hatte das vor allem damit zu tun, dass die Konkurrenz „People“ Hilton exklusiv hatte. Während die gedruckte „Us Weekly“ mit ihrem Hilton-Boykott warb, lockte ihre Homepage mit nicht weniger als fünf Artikeln zum Thema.

Ähnlich überzeugend war es, als Moderator Sean Hannity seine Fox-News-Talkshow zur „Paris-freien Zone“ erklärte – mitsamt passendem Verbotsschild. Schöne Idee, hätte nicht Fox News den Namen Paris Hilton im Juni über 4000 Mal erwähnt und es mit gewaltigem Vorsprung zum Hilton-lastigsten Nachrichtenkanal in den Vereinigten Staaten gebracht.

Bei der Konkurrenz von MSNBC beklagte sich eine Frühstücksfernseh-Moderatorin unterdessen, dass es ein Skandal sei, die Nachrichten mit der Paris-Hilton-Geschichte aufzumachen, versuchte in einem dramatischen Akt des Protests das Manuskript zum Thema zu verbrennen und schredderte es dann. Und während sie noch mit ihren Kollegen zu streiten schien, liefen die Aufnahmen von Hiltons Entlassung aus dem Gefängnis.

Die Medien machen sich abwechselnd und sogar gleichzeitig zum führenden Paris-Hilton-Sender und zum letzten Ort des Widerstandes, und sie fühlen sich dabei auch noch moralisch überlegen.

Aus den lieblos zusammengeklöppelten Filmchen, die die Onlinemedien neuerdings auf ihre Seiten stellen, sickert plötzlich Ironie und Überheblichkeit. Bei Spiegel-TV sind die Bilder, wie Hilton das Gefängnis verlässt und an einer unfassbaren Zahl von Kameras vorbei geht, mit den Worten unterlegt: „Die 23jährige wirkt etwas müde, aber es reicht noch für eine Extra-Einlage vor den Fotografen. Das Starlet hat während seiner Haftzeit offensichtlich nichts verlernt.“ Was ist das für ein Unfug! „Selbst kurz vor ihrem Haftantritt feierte das selbst-ernannte It-Girl noch einmal eine Party.“ Frau Hilton hat sich selbst zum It-Girl ernannt? Und wie lang hätte die Ausgangssperre vor dem Haftantritt sein müssen, um vor den strengen Ausgaben der klickgeilen Spiegel-TV-Leute bestehen zu können? „Fest steht“, schließt der Beitrag, „Hiltons Knast-Story lässt sich exzellent vermarkten.“ Aber ja. Und keiner weiß das besser als das Internetangebot des „Spiegel“, das im vergangenen Monat 28 Artikel zum Thema Paris Hilton veröffentlicht hat.

Für die bemitleidenswerten Boulevardhandwerker im Fernsehen, die sonst ihre Tage damit fristen, „Bild“-Geschichten zu verfilmen und willige Vollstrecker von PR- und Werbestrategen zu sein, scheint das Thema Paris Hilton eine seltene Gelegenheit zu sein, sich einmal als richtige Journalisten zu fühlen. Einmal, ein einziges Mal Distanz beweisen und nicht nur das neue Video, die angebliche Liebe, das teure Produkt von irgendwem bejubeln. Voller Empörung prangert „Punkt 12“ an, dass Hilton bei Larry King gelogen habe, als sie sagte, sie nehme keine Drogen. „Paris beim Kiffen — gleich nach den ‚V.I.P-News'“, sagt Moderatorin Katja Burkard. „Gut geheuchelt, Paris“, heißt es dann im Beitrag selbst. Und, als gehe es hier um die Zukunft der Welt: „Paris, die Lügnerin“.

Selbst die Imitation von Journalimus, die Katja Burkard und ihr Team versuchen, misslingt ihnen. „Zugegeben“, heißt es im RTL-Beitrag , „diese Privatvideos sind zwei Jahre alt, aber erst heute im Internet aufgetaucht.“ Keineswegs. Die Videos sind lange schon öffentlich — selbst auf der Seite, von der RTL sie hat. (Bei „taff“ auf ProSieben wird später eine als „Lady“ angekündigte Frau namens Kader Loth den Auftritt Paris Hiltons kritisch kommentieren — jede Wette: Die ProSieben-Leute haben nicht einmal die Ironie erkannt.)

In der Berichterstattung über die Berichterstattung über Paris Hilton schwingt immer der Vorwurf mit, sie missbrauche die Medien. Längst ist das Gegenteil der Fall: Die Medien missbrauchen Paris Hilton. Und längst nicht mehr nur für gute Quoten und Klickzahlen, das wäre ja ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Durch die Häme, den Hass, die pseudo-journalistische Haltung, die die Medien gegenüber Paris Hilton einnehmen, lenken sie ab von ihrem eigenen Versagen. Davon, dass es sie bei keinem anderen Sternchen und Model, bei keiner anderen Möchtegernberühmtheit stört, dass sie nichts kann außer nett auszusehen und berühmt zu sein. Davon, dass ihnen die Prioritäten, ein auch nur vages Gefühl dafür, was relevant ist und was nicht, längst grundsätzlich verrutscht sind.

Und sie merken nicht einmal, wie lächerlich und verlogen sie sind, wenn sich an Paris Hilton abarbeiten.

(c) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

88 Replies to “Paris Hilton”

  1. Und was schließt man daraus, wenn man darüber berichtet, wie die „Boulevardhandwerker“ darüber berichten, wie ihr Medium über Paris Hilton berichtet?

    Ohne jemals als Boulevardjournalist gearbeitet zu haben, nehme ich an, das eine Strategie hinter der geschilderten Art und Weise der Berichterstattung steckt. Man weiß, eigentlich fängt es an, die Leute auch langsam zu nerven, also begibt man sich eben auf diese Ebene und berichtet darüber, wie nervig es doch eigentlich ist, über Paris Hilton zu berichten. Als wohlkalkuliert.

  2. Super geschrieben und der Artikel regt wieder zum Nachdenken über die Welt der Berichterstattung an.

    Aber kann man die jetzige Berichtserstattung vielleicht als Reaktion auf die allgemeine Meinung über Paris Hilton in der Bevölkerung betrachten? Haben sich vielleicht die Medien endlich dem genervten „Nein, nicht schon wieder diese nichtssagende SchickeriaGöre“ gebeugt? (Vielleicht ist das auch nur die Meinung in meinem Umfeld, keine Ahnung …)

  3. Mir fällt negativ deine Internetaffinität in diesem Beitrag auf. Jeder Zweite angeführte Beleg deiner Thesen fußt auf Onlinepräsenzen. Das passt zu einem Blog, aber irgendwie nicht zu einem Zeitungsartikel. Es gibt mehr als nur Internetrecherche.

  4. Ich glaube nicht einmal, dass selbst sich die Leser und Leserinnen der Yellow Press sich für Fräulein Hilton interessieren.

    Man muss ja nicht über sie berichten. Selbst als Journalist und Redaktion kann man es unterlassen. Ganz einfach.

  5. @rotfell: Das genau ist ja das Absurde. Dem genervten „Nein, nicht schon wieder diese nichtssagende SchickeriaGöre” beugt man sich ja nun nicht, indem man ellenlang immer wieder von ihr berichtet, natürlich nicht ohne anzumerken, dass das ja wohl die letzte nichtssagende SchickeriaGöre sei und allen auf den Senkel gehe.
    Also entweder die will wirklich keiner mehr sehen, dann lohnt sich auch kein zehnter Aufmacher auf der Nachrichtenhomepage, oder es wird da eben doch weiter dieser Voyeurismus auf Bild- und Punkt12-Niveau bedient, weil es eben doch für Quote/Klicks/whatever sorgt.

    (Das erinnert mich an eine ähnliche Bild-Strategie à la „Unerhört! Die Engländer veröffentlichen DIESE scharfen Oben-Ohne-Fotos/ekelhaften Unfallbilder von Star XY, dass die sich nicht schämen!“)

  6. @ralf: Danke, ist korrigiert.

    @Shanti: Weiß nicht, ob das stimmt. Nach meinem Gefühl liegt der Schwerpunkt auf dem Fernsehen (RTL, ProSieben, Fox News, MSNBC). Aber bestimmt ist das, was ich versuche zu beschreiben, kein Online-Phänomen, sondern hat alle Gattungen gleichermaßen erfasst.

    @Cem: Das ist, fürchte ich, auch ein Mythos, dass die Leute Paris Hilton nicht mehr sehen wollen. Das Larry-King-Interview mit ihr war das meistgesehene des Jahres, hatte dreimal soviel Zuschauer wie im Durchschnitt, bei jungen Leuten sogar über fünfmal soviel. Ob das gut ist oder beunruhigend, und ob dieses Interesse eine Folge des Medienhypes ist oder seine Ursache, das ist nochmal eine andere Frage. Aber so sehr ein Teil des Publikums offenbar genervt ist von Hilton, so sehr kann ein erheblicher anderer Teil offenbar nicht genug kriegen von ihr. Aber ich gebe Dir Recht: Man kann einfach über Paris Hilton berichten und man kann es einfach lassen. Schwierig ist die sich durchsetzende Mischformen von beidem.

  7. @Stefan:

    Macht die FAS zu Deinen Artikeln die Überschrift immer selbst oder ist es ein stilistisches Mittel, das die Artikel hier immer nur mit Vor- und Nachname stehen?

    PS: Müßte das nicht unter /artikel einsortiert sein, statt unter /blog?

  8. @Jens: Ja, die FAS macht die Überschrift selbst, aber hier habe ich mir angewöhnt, das einfach immer unter den Namen abzulegen — die meisten Artikel (dieser hier nicht) stammen eh aus meiner Kolumne, bei der die Überschrift tatsächlich nur der Name ist.

    Und es ist ja unter „Artikel“ angelegt. Nur nicht in der url — das hatte damals, als ich von Textpattern nach WordPress umgezogen bin, Gründe, die ich jetzt vergessen habe ;-)

  9. Besonders peinlich wird die gespielte Paris-Müdigkeit, wenn selbst die stärksten Zeilenhuren der unerträglichen Society-Luftblase rhetorisch mit den Augen rollen. Vor einem Monat habe ich das mal thematisiert. Wenn es erlaubt ist: http://wortvogel.de/?p=233

    Aber Kader Loth kommentiert Paris Hilton – das ist schon wieder so surreal, dass man meint, dass Universum möchte implodieren…

  10. @Torsten: bei Parodontose gehe ich zum Zahnarzt, wenn ich mich über die Relativitätstheorie erkundigen möchte, lese ich Einstein, und zu Paris Hilton … wen besseres (billigeres) könnte ich befragen als Kader Loth?

  11. … dass sie nicht kann außer nett auszusehen und berühmt zu sein…

    ich kaufe ein s. Ich biete dafür ein e aus „Extra-Eeinlage“. Ausserdem bräucht ich noch zwei Schaf für ein Holz.

  12. @Peter Krause: Löchrige Theorie. Man geht zu Experten, wenn man etwas zu einem Thema wissen will – nicht zu einem gleich unwichtigen Subjekt. Über schwarze Löcher befragt man keine Supernova, über ein Brot kein Hefeteilchen. Kader Loth versteht von den Mechanismen der Branche so wenig wie von sich selbst – darum hat sie es auch nicht mal auf Naddel-Level geschafft. Gegen Kader Loth ist Paris der Elvis der Luderliga.

  13. @Torsten Dewi: Du meinst, zum Thema Pfand sollte man keine Flaschen befragen? OK, Punkt für Dich! ;)
    Aber bedenke: „Ein Mönch fragte Tozan: ‚Was ist Buddha?‘ Tozan anwortete: ‚Drei Pfund Flachs‘.“

  14. Schön, daß ich auch noch hier über Paris Hilton lesen kann.
    Die Dame schafft es an allen erdenklichen (mir selbst auferlegten Filtern) vorbei.

    Ihr Beitrag, Herr Niggemeier, trägt ebenso zum ‚Medienphänomen Hilton‘ bei.

    Wollen wir das Mädchen nicht mal ignorieren?

  15. In der FAS lese ich den letzten Satz:
    Und sie merken nicht einmal, wie lächerlich und verlogen sie sind, wenn sie sich an Paris Hilton abarbeiten.
    Und hier steht:
    Und sie merken nicht einmal, wie lächerlich und verlogen sie sind, wenn sich an Paris Hilton abarbeiten.
    Wie ist das möglich? Ist der Text hier keine 1:1- Kopie des FAS-Artikels?

  16. Ich kenne Ihre Browser-Einstellungen nicht, Herr Zehnpfennig, aber rechts sollte so ein Balken sein, mit dem Sie auf der Seite scrollen können. Direkt unter dem von Ihnen zitierten Satz steht:

    (c) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

  17. @Stefan: Sag mal, spinnst du? Zweimal Wolle für einmal Holz??? Der zieht dich hier ab :O

  18. Meine Polemik (27) beruht zwar auf Mißverstehen des Kernproblems durch flüchtiges Lesen, aber ich kann sie dennoch so aufrecht erhalten:
    Der richtige Ansprechpartner für die Recherche dieser Verschwörung ist ganz offensichtlich die FAS.
    Stefan Niggemeier kann ja schließlich nicht wissen, welcher Praktikant so dreist war, den Artikel vor dem Druck zu korrigieren. Die Praktikanten von heute werden aber auch immer dreister …

  19. @ 25 shai

    1) Paris Hilton steht schon in der Überschrift, da müsste doch sofort der Nicht-Hinseh-Filter zuschlagen.

    2) Natürlich trägt er zum Medienphänomen Hilton bei, das ist unvermeidlich, wenn er eine Metabetrachtung über den Umgang vieler anderer Medien mit Hilton anstellt.

    3) Trifft er ins Schwarze, denn wer nicht schon durch andere Medien Hiltongeschädigt ist, würde sich beim Lesen des Artikels nur wundern nach dem Motto:
    Wer zum Teufel ist Paris Hilton? Ging mir jetzt so mit Kader Loth.

    4) Mit dem gleichen Argument müsste man Bildblog einstellen, schließlich schafft es auch Aufmerksamkeit für BILD.

    5) Demzufolge stellt sich hier wie bei Bildblog, wie bei Call-in-TV die Grundsatzfrage:
    Bringt es was darüber zu schreiben, obwohl das Publikum (der Blogs und der FAS) eher nicht zu den BILD-Käufern, Call-in-TV-Anrufern oder Paris Hilton-Voyeuren des Boulevards zählt?

    @27
    Das ist ein Suchspiel: Finde den Unterschied!

    @26
    Ich rate mal, daß hier die Ursprungsfassung steht und bei der FAS noch jemand gegengelesen hat.

  20. Das Ganze erinnert wahnisinnig an den Tag, an dem Anna Nicole Smith starb. CNN lies alles fallen, was es sonst noch an Berichterstattung gab (gegeben hätte), und widmete sich ausschließlich dem Tod des Fotomodells. Neue Erkenntnisse, gab es zwar kaum, aber die 2min Bilder, die man hatte, konnte man loopen, und schon brachte man der Welt näher, was sie um die Sonne bewegt. Als es dann Zeit war, Zuschauermeinungen einzuholen, wurden e-mails vorgelesen und Telefonanrufe gesendet, in denen erboste Zuschauer sich darüber mockierten, warum denn diesem Thema die komplette Aufmerksamkeit gewidmet wird. Andere Reaktionen gab es anscheinennd nicht, zumindest wurden keine anderen gezeigt. Nichtsdestotrotz wurde dieses leidige Thema, mit immer den selben Bildern, wochenlang wie Rotz in die Länge gezogen.
    Hilton scheint nur noch die natürliche Steigerung zu sein. Wir berichten, was keine alte Sau interessiert. Zumindest lebt Paris noch, d.h. man kann auch immer mal wieder neuere Bilder zeigen. Was für ein Glück. Und die Zuschauer ergeben sich dem Dauerdumpfsinn widerstandslos. Was bleibt ihnen sonst auch übrig? Abschalten geht ja auch nicht.

  21. @34: doch, genau das geht. Jedes Magazin, jede Nachrichtensendung, die Informationen über Paris Hilton bringt, wird von mir gemieden.

    Und wie zuvor bereits angemerkt interessiert es definitiv eine Menge „Säue“. Viel zu viele.

    Des Pudels Kern dahinter ist aber meiner Ansicht nach folgender:

    Durch den Mangel an Recherche, den Unwillen der amerikanischen 24-hour-News-Networks, Politiker kritisch zu hinterfragen, aus Angst den Platz in der ersten Reihe bei der White House Press Conference zu verlieren bzw. den Zugang zum West Wing, aus Angst, in Zukunft nicht sofort und möglichst exklusiv Nachrichten direkt vom Abgeordneten selbst zu bekommen, entstand die absolute Weichgespültheit der US-Nachrichten. Das tägliche Programm ist mittlerweile total ausgelutscht und die Zuschauer haben entweder abgeschaltet oder sind zu John Stewart und der Daily Show abgewandert.

    Was als Inhalt bleibt sind zwei Dinge: Börsenkurse und, genau, Prominente. Und wen wundert es denn dann auch, dass die „Journalisten“ bei Themen wie Anna Nicole, Paris Hilton und (hier irgendwie total vergessen) Michael Jackson und Britney Spears (gefolgt von American Idol Jurymitglied Paula Abdul) zur Höchstform auflaufen? Da braucht es kein fact-checking. Da kann man einfach draufloslabern in dem sicheren Gefühl, dass bei diesen Aussagen so absolut NIEMAND überhaupt noch das Bedürfnis verspüren wird, die Aussagen noch einmal gegenzuprüfen.

    Das Problem ist, dass die heutige Journallie in diesem Bereich mittlerweile am besten ist. Diese Themen sind genau das, was sie können und es ist einfach nur krass, dass man sich als US-Amerikaner mittlerweile bei Comedy-Autoren (wie John Stewart, Al Franken oder Bill Maher) über FAKTEN informieren muss.

    Kein Wunder, das die Comedy-Riege das Thema gar nicht erst anfasst (ich hatte mich mehrfach gefragt, ob die Daily Show einen Bericht wie diesen hier von Herrn Niggemeier bringen würde). Es zeigt doch so offensichtlich, wie unfähig die Newsrooms mittlerweile geworden sind und im Gegensatz zu den Bildblog-Autoren, die sich immer noch gut über ihre Quelle aufregen können („Was? In der Bild? Echt?“) besteht hier vielleicht die Gefahr der Erkenntnis, dass von Sendungen, in denen so ein absoluter Quatsch 24 Stunden am Stück läuft, eventuell gar nicht mehr erwartet werden kann, „ordentliche“ Nachrichten zu produzieren. Und sobald man merkt, dass sich die Empörung gar nicht mehr lohnt, verliert man das Interesse am Aufregen über das Ursprungsmedium.

    Bleibt Faktisch nur der eine Punkt: abschalten kann man ja nicht. Mag sein. Aber man kann ab einem gewissen Punkt die Medien der ersten Stufe überspringen. SPON nicht mehr lesen. Welt.de ignorieren. Fox News, CNN, n-tv – alles aus lassen.

    Einfach direkt zum Blog, das sich mit diesen Medien beschäftigt, oder die Daily Show im Stream bei Comedy Central ansehen. Dann bekommt man neben dem leichten Amüsement über den Mist denn auch gleich nachrecherchierte Informationen – und wenn man dann immer noch unsicher ist verlinkt, kritisiert und kontrolliert sich die „Blogosphäre“ so sehr gegenseitig, dass man irgendwann genau das hat, was jeder gute Medienkonsument können sollte: mehr als eine Quelle konsultieren (analog dazu: mehr als nur die Wikipedia konsultieren). Oder wenigstens nach dem Konsum der Erstliteratur die Blogs nach den Fehlern und Lächerlichkeiten durchforsten.

    Macht ja offensichtlicherweise ne Menge Spaß, das hier zu lesen :-)

  22. @31
    hat er leider nicht, da der feed-reader ja automatisch zuschlägt
    nichtsdestotrotz hast du natürlich voll und ganz recht. ja,
    durchaus voll und ganz.

    ich habe natürlich ähnliches erkannt, und bildblog nicht im feedreader
    (ich interessiere mich nicht für die bildzeitung, warum sollten mich ihre fehler interessieren?) – ich lese beides gleichermassen nicht, und es klappt hervorragend. ich kann das nur weiterempfehlen.

    (sollte ich allerdings einem menschen mit gemässigten bildungshintergrund entgegentreffen bin ich durchaus dankbar, daß es bildblog gibt, um ihm/ihr die argumente um die ohren zu hauen. deswegen hohen dank.)

    natürlich trifft er ins schwarze, aber ist das nicht ein leichtes ziel?
    womöglich ein zu leichtes?
    wenn ich hier einen bezug zu klickzahlen stelle, beschuldigt mich gleich einer des don alphonsotums.
    diesen bezug möchte ich jedoch vermeiden. ich kann den typen nicht leiden. aber manchmal hat er doch recht.
    aber das hat nichts mit seiner kampagne zu tun, das ist für mich kindergarten. man muss sich nur im vorhinein zu verteidigen wissen. das hat mich das gelehrt.

    und ich entferne auch mit nie geahnter leichtigkeit den herrn niggemeier aus dem feedreader. das macht mir so wenig aus wie ihm.
    ich sag es ja nur. denn ich darf.
    denn mich interessiert call-in-tv genausowenig wie 9live und ähnliches.

    und jetzt kommen sicher 30 kommentare, die sagen, daß ich nicht recht habe und die mich mit don alphonso unter eine decke stecken.
    mit dem hab ich aber nichts zu tun und ich kann ihn auch nicht leiden.
    ob die soweit lesen?

    ah und, jedem der sagt, wenn’s ihm nicht passt, der soll halt was anderes lesen, dem halte ich entgegen: nicht jedes blog erhält den grimme preis, und darum darf ich sehr wohl etwas entgegnen.

    mir passt es nicht wirklich. obwohl es da sehr gute ansätze gibt. aber wir sind doch alle kritikfähig.

    and now for something completely different: commercials. halt, die sind ja oben, vor den comments.

    dann: ich distanziere mich von allen werbenden.

  23. @ Sebastian:
    Der letzte Satz in meinem Kommentar war eigentlich ironisch/sarkastisch gemeint, leider kam das wohl nicht ganz rüber ;-)
    Ich für meinen Teil komme ohne die großen Newsoutlets auch ganz gut zurecht. An Informationsmangel leide ich, soweir ich das beurteilen kann, auch nicht; es sei denn, man bezeichnet obig genannte menschliche Tragödien als News. Was wir hier ja glaube ich alle einstimmig nicht tun.
    Ich stimme deinem Kommentar insoweit zu, dass viele der „Großen“ mittlerweile auf Weichspülnachrichten umgestiegen sind, und nicht mehr viel Recherche statt findet. Allerdings kann man das als Trend generell in der westlichen Welt so feststellen. Man kann den Trend nicht grundsätzlich auf die Amis schieben. Dort wie hier gibt es viele schlechte und faule Journalisten, aber auch sehr gute und engagierte. Wie gesagt, das ist ein Bequemlichkeitstrend, der sich leider überall niederschlägt. RTL und Konsorten jedenfalls mischen ja auch fleißig mit, und ich glaube nicht, dass sie von CNN oder MSNBC oder wer weiß wem dazu gezwungen wurden.
    Ich glaube auch nicht, dass der Grund dafür darin liegt, dass irgendjemand Angst hat, einen Sitz im Presseraum des Weißen Hauses zu verlieren. Glaub mir, das ist das geringste Problem für Journalisten in Washington.
    Traurigerweise geht es den Nachrichtenkonzernen mal wieder nur um eins: Kohle. Die Medien verändern sich so schnell (die bösen Blogs z.B. nehmen einem ja die Leser weg), dass man nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Gleichzeitig ist man aber seinen Aktionären ja einiges Schuldig, da kann man nicht groß umstrukturieren und in neues, evtl. risikoreiches Terrain investieren. Also muss man sehen womit man „schnell“ und „sicher“ noch etwas Geld verdienen kann. Zeigt man Larry King und Paris Hilton, sind einem wie oben schon erwähnt die Quoten garantiert. Und (nur???) damit sind auch die Werbeeinnahmen gesichert.
    Naja, und so ätzend wie ich diese Seifenopernwelt finde, so schön finde ich es gleichzeitig zu sehen, wie sich eine andere Kultur abspaltet, die sich eben nicht mit so einem sinnlosen Gefasel abgibt, sondern auch tatsächlich bereitwillig ihr eigenes Gehirn verwendet.

  24. @soulcase:Oh Ironie, ach so :-)

    Das genannte „Punkt 12“ Beispiel ist natürlich sehr boulevardesk, aber das liegt am Format – und MSNBC ist nun einmal ein 24h-NN und deshalb wollte ich das nicht wirklich in den gleichen Topf werfen. Punkt 12 ist für mich eher sowas wie „RTL Aktuell“ und diese Nachrichten schaue ich seit knapp 10 Jahren nicht mehr, weil sie für mich (genau wie die RTL II-Nachrichten) einfach genau wie die Bildzeitung einfach eine niedere Art der Berichterstattung haben. Ich hab die zuletzt gesehen als ich noch wegen Karlchen (von und mit Björn-Hergen Schimpf) die News geschaut habe und sie von Hans Meiser moderiert wurden – und als Ulrike von-der-Gröben noch Ulrike Elfes hieß. Aber die ARD liefert mit „Brisant“ ja auch ein Schrott-Format von daher… und alle Nachrichtenformate nach 20 Uhr im ZDF, die mit Killerspielen bei mir jedweden Respekt verspielt haben (zdf.report und frontal 21). Alles Dinge, wo ich einfach nur genug Hintergrundwissen brauchte um festzustellen, was da für ein Schrott erzählt wird – aber ich will ja über Dinge informiert werden, von denen ich eben KEINE Ahnung habe und man wird immer wieder enttäuscht weil man vorher dachte, man wäre gut informiert. Irgendwann zweifelt man alles was man weiß nur noch an und kann in keiner Diskussion ernsthaft sagen, dass man gut genug informiert ist, um seinen Standpunkt zu vertreten, weil man sich einfach nicht sicher ist, ob die Quelle (habe sehr viel SPON gelesen in den letzten Jahren) einfach zu faul zum recherchieren war.

    Ich hab am Samstag eine Flash-Animation gefunden auf SPON wo sie Hawaii mit den Galapagos-Inseln vertauscht haben (siehe meine Webseite). Da sitzt man regelmäßig da und fragt sich, wie Leute mit so grundsätzlicher Unkenntnis von Geografie bei SPON einen Job bekommen, irgendwas auf einer Karte einzuzeichnen. Aber auf der anderen Seite holt man sich da ja jetzt Leute von Bild ran. Prost Mahlzeit.

  25. So, jetzt habt Ihr’s geschafft und ich werde mir in den nächsten Tagen vier Stunden freischaufeln, „All the President’s Men“ und „Good Night, and Good Luck“ schauen und mich an die gute alte Zeit [tm] erinnern. Man wird ja schließlich auch langsam älter.

  26. Gut geschrieben, der Artikel. Etwas langatmig, je nun. Aber — doch — gut.

    Eine Frage jedoch: wer genau ist jetzt nochmal Fräulein Hilton?

  27. ProSieben hat allen Ernstes Kader Loth kommentieren lassen was Paris Hilton gerade wieder alles an Schandtaten und Dingen tut, wahrscheinlich mit den Worten (bitte mit näselnder Loth-Stimme lesen): „Also, die Hilton ist einfach nur niveaulos. Die tut das alles nur aus Publicitygeilheit, das dumme Stück.“? Also doch: Das können die nur ironisch meinen. Alles andere wäre einfach zu traurig um es als Wahrheit hinnehmen zu können.

  28. Diese Frau kriegt nun schon so unerträglich viel Aufmerksamkeit, warum auch hier? Da kann man noch so kritisch oder witzig drüber schreiben, am besten wäre es, über diese Regenbogenikone zu schweigen! Denn wenn einem so viel Blödheit wiederfährt, das wäre schon Mißachtung wert!

  29. @ dackelblick:
    Was ist eine Regenbogen-Ikone? Den einzigen Hinweis auf den Begriff finde ich unter:
    http://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/auf_ein_wort/2005_0726.phtml

    „Ein Polizist plauderte in einem Gerichtsverfahren wegen Internetpornografie laut und ausführlich über die Nummer mit Uschis Ausweisnummer. So bekam die Presse Wind davon. Bild und Co dichtete der Regenbogen-Ikone via Schlagzeile flugs eine Porno-Affäre an. Nur zur Erinnerung: Uschi Glas ist 61 Jahre alt. So weit, so hundsgemein.“

  30. @35 …man kann ab einem gewissen Punkt die Medien der ersten Stufe überspringen. SPON nicht mehr lesen. Welt.de ignorieren. Fox News, CNN, n-tv – alles aus lassen.
    Einfach direkt zum Blog, das sich mit diesen Medien beschäftigt,..

    Genau. Genau das tu ich seitdem ich BILDblog (u.a.) kenne.
    Nunja, in die SZ online geh‘ ich noch täglich.

  31. Die „igittigitt“-Masche „Schauen Sie her wie ekelig das ist, dass …“ ist doch Uralt. „Fotos, die niemand von sich in der Zeitung sehen will“ muss man natürlich zeigen, damit der Leser sich ein eigenes Urteil bilden kann. Des halb muss man auch über den PH-Wert reden. Ach nee, der ist ja etwas anderes, der hat wirklich einen Wert.

  32. Pochers „Freundin Monica Ivancan infiltriert die Medienlandschaft und räkelt sich auf dem Silbertablett“, teasert SZ online eine ihrer nervtötenden Bildstrecken an. Alleine für diesen Satz kommen sie in die Hölle. Mich erinnert das immer an Schulmädchen-Report: „So schamlos geben sich die jungen Mädchen von heute …“ Bäh.

  33. wobei… Karikaturisten, die es nicht schaffen, Paris Hilton so zu karikieren, dass man sie erkennen kann, und sie deshalb beschriften müssen, sind mir ein bisschen suspekt.

  34. Na, so einfach ist es nicht. Um sie unverwechselbar zu karikieren müsste es etwas Unverwechselbares geben. Ich könnte sie wahrscheinlich auch in Natura aus zehn Blondinen nicht herausfinden.

  35. Laut einer aktuellen telefonischen Meinungsumfrage würden gerne 112% der hier Postenden eine Nacht in Paris verbringen.

  36. Guck ich zuwenig Fernsehen? Was ist am Namen „Kader Loth“ Ironie, die man hätte entdecken sollen? Ja, eine ernst gemeinte Frage, ich verstehe es wirklich nicht.

  37. Andreas *seufz*

    Google oder Wikipedia. Die ersten 3 Links in Google reichen völlig, um Dir einen Überblick über die Frau zu verschaffen. Die Frage nach nem Dativobjekt kann ich ja noch verstehen (anderer Beitrag, ein paar Monate her) aber man sollte dann doch wenigstens so aussehen, als ob man sich wirklich für etwas interessiert bevor man fragt.

  38. @Sebastian: Ach so, irgend so ein „Sternchen“… nee, dafür muss ich kein Interesse heucheln. Ich dachte erst an einen wie auch immer gearteten Wortwitz mit dem Namen – deswegen meine Frage.

  39. würden all die diskreditierenden kommentatoren morgen im rampenlicht stehen[jeder für sich, versteht sich], würden sie immerhin einen eindruck von der wunderbaren welt der paris hilton bekommen und könnten mitreden [empirische perspektive]. so aber ist es lediglich anonymisierter sozialneid, das ist zwar nachvollziehbar, aber auch nicht mehr.

  40. DIE ZEIT hat dieses Phänomen einmal „negativen Opportunismus“ genannt. Mit ein wenig gutem Willen kann man diesen Artikel hier auch dazu zählen. Schwer zu sagen also, wo die Scheinheiligkeit beginnt.

    Einerlei: Paris Hilton ist Medienwesen – sie zu ignorieren wäre albern und unehrlich, zumindest für Medien. Deswegen geht es ja auch nicht, gelingt noch nicht einmal Dir ;)

  41. erik, falls ich gemeint bin -> ich versuche arroganz und aggressivität zu vermeiden, ihr auch vermeidend zu begegnen.
    die buschtrommel überhören und gerüch[t]en auszuweichen, ist mitunter anspruchsvoller :~}

  42. Prrffhll, na gut auch noch mal meinen Senf dazu.

    Die einen ergötzen sich an der Metakritik. Die anderen an der Kritik an der Metakritik.

    Ich mich an den Kritikastern :oP

    2012 – Arnold Schwarzenegger wird Präsident der Vereinigten Staaten, Vizepräsident Hulk Hogan.

    Paris Hilton ist ein faszinierendes Phänomen, aber ähnlich wie Zlatko jemand der aufgrund medialer Inszenierung nach oben gespült wurde.

    Substanzielles (Musik, Film, andere Kulturgüter) gibt es nicht.

    Natürlich wird sie nicht so abtauchen wie Zlatko, da is ja noch mehr Kohle im Hintergrund, aber über einen Ivana Trump Status wird sie (hoffentlich) nicht hinauskommen.

    Aber auch wieder interessant, dass sich der Kreis der Selbstreferentialität weiterdreht. Die Berichterstattung über die Berichterstattung der Berichterstattung.

  43. aber ist es denn jetzt besser, einen sich distanzierenden Artikel über die sich distanzierenden Artikel über Paris zu schreiben?

    Ehrlich gesagt: Ich finde, hier wird ebenfalls „Paris“ als Aufhänger benutzt. Ich gebe zu, das Thema dieses Artikels ist interessant und auch ich hatte diese Gedanken (wie wohl so viele), er trifft sicher einen Nerv.

    Und dennoch: Auch hier, wie bei all den anderen „Meta“-Artikeln habe ich immer das Gefühl, hier wird geschrieben, im sicheren Wissen, dass die Leute einen „Paris Hilton“-Artikel lesen wollen.

    Wie ist das, Stefan? Ist das auch Teil der Ratio?

  44. @Limited:
    2012 – Arnold Schwarzenegger wird Präsident der Vereinigten Staaten, Vizepräsident Hulk Hogan.

    Bloß nicht, es gab schon mal einen Österreicher als Staatsoberhaupt eines fremden Landes, und damals ist das ganz fürchterlich in die Hose gegangen.

  45. Was mich noch ernsthaft wundert:
    Warum hat niemand in „Simple Life“ die Chance genutzt, der Berichterstattung um Frau Hilton, ihr selbst und ihrer noch lästigeren Begleit-Zicke den Gar auszumachen?

    Wozu zum Teufel gibt’s denn sonst in jedem guten amerikanischen Haushalt ’ne doppelläufige Schrotflinte?

    Und ich wette T-Shirts mit dem Aufdruck
    „I shot Paris Hilton“
    liessen sich erstklassig vermarkten…
    Auch aus dem Gefängnis heraus.

    Tja, hat leider keiner gemacht.
    Deshalb müssen wir uns jetzt diesen Bericht durchlesen.

  46. @LGK

    Du wünschst also, daß sie jemand zu einer 2. Diana macht? Und die Dauerberichterstattung für den ganzen Sommer + Wiederholung zu allen Jubeljahren garantieren?

    Nö, danke, das haben wir und sie nicht verdient.

  47. @zaphodia

    Wenn auch ein faktisch hinkender Vergleich, aber deswegen nicht weniger wahrscheinlich, stimmt.

    Über Affekthandlungen denkt man halt erst im Nachhinein nach.
    Es tut mir leid :)

  48. @Gerd Krüger: Zu einer Freundin soll er mal gesagt haben, wenn sie vor ihm sterbe, würde er „The bitch is back“ in „The bitch is dead“ umdichten.
    (Ich möchte nämlich auch mal an einer bescheuerten Off-Topic-Diskussion teilnehmen. So, Bedürfnis befriedigt.)

  49. Ein schöner Artikel.

    Lächerlich sind vor allem die Kommentare, die irgendeine „Empörung“ darzustellen versuchen. … daß die meisten wahrscheinlich sabbernd und auf Knien hinter ihr herrobben würden, dürften sie in ihrer (oder vergleichbaren) Nähe sein, erwähne ich nur am Rand. :)))

    Paris ist eine Ikone. Sie schafft es als *role mode* zu fungieren – auch (s.o.) zur Selbstbestätigung für alle pseudo-intellektuellen Langweiler. Damit ist sie schon längst kein „Promi“ mehr, sondern ein „Star“. *Ätsch*
    Deutschland hat Schlingensief, die USA haben Paris Hilton – ich wähle Paris Hilton.

  50. @derherold:
    Ich entschuldige mich ein letztes Mal für immer wieder die selben Fragen, aber:

    -Welcher Kommentar drückt denn „Empörung“ aus und worüber überhaupt?

    Und mein Lieblingssatz seit einiger Zeit hier: Den letzten Teil Ihres Kommentars habe ich nicht verstanden. Erklärung bitte.
    *role mode[l]* zur Selbstbestätigung pseudo-intellektueller Langweiler? Star statt Promi? Schlingensief statt Hilton? Watt is los?

  51. Fast jeder Kommentar drückt „Empörung“ über die Medienresonanz von Paris H. aus.

    Und natürlich ist sie ien Star: für solche, die ihren Lebenswandel für erstrebenswert halten, ist sie ein unerreichbares *role model*; für jeden Hampelmann eine Möglichkeit, sich zu distanzieren und den Untergang des Abendlands zu entdecken.

    Ich glaube, daß jede Gesellschaft ihren Entertainer braucht – wir haben keine Paris Hilton.

  52. Worin liest man denn nun Empörung? Und was hat das mit Paris Hiltons Attraktivität zu tun (die sich meiner Meinung nach tatsächlich in engen Grenzen hält)?

    Und was macht einen Promi zum Star?
    Und was hat das ganze jetzt mit Schlingensief zu tun?
    Und, und, und.

    Tut mir leid, ich verstehe das nicht.

  53. Nach der „Empörung“ hatte ich gestern schon vergeblich gesucht – und nun soll sie sogar schon in „fast jedem Kommentar“ ausgedrückt werden? Wie fest muß man denn da drücken, bis man sie sieht? Läßt die sich auch finden, wenn man nicht auf Knien robbt?

    Die einzige Parallele zu Schlingensief, die mir einfällt: der wurde auch schon mal verhaftet.

  54. …nichtssagende SchickeriaGöre,… ich glaube nicht einmal, dass (…) Leser und Leserinnen der Yellow Press sich für Fräulein Hilton interessieren….die stärksten Zeilenhuren der unerträglichen Society-Luftblase …denn wer nicht schon durch andere Medien Hiltongeschädigt ist…so ätzend wie ich diese Seifenopernwelt finde…Substanzielles (Musik, Film, andere Kulturgüter) gibt es nicht. …Und ich wette T-Shirts mit dem Aufdruck „I shot Paris Hilton” liessen sich erstklassig vermarkten…

    Eine kleine Auswahl. So etwas nenne ich „Empörung“.
    Ein Promi steht für sich selbst; ein Star bewirkt etwas.
    Zumindest bewirkt PH, daß sich im Blog eines Top500-Intellektuellen die Gesamtschul-Abiturienten tummeln, um ihr von ihrem Niveau zu berichten-.. und sich zu identifizieren. :))

    Wer will schon das Trio Infernale Friedman-Schlingensief-Berben, wenn er Hilton/Ritchie haben kann ? Zumindest vom „Anspruch“ kann ich da keine Unterscheide erkennen aber die letzteren geben ästhetisch mehr her. ;)

  55. Dann haben wir verschiedene Auffassungen von Empörung. Ganz verschiedene Auffassungen. Aber das ist ja nicht weiter schlimm.

    Und was jetzt der Unterschied zwischen einem normalen Abiturienten und einem Gesamtschul-Abiturienten [sic] ist, das frage ich erst gar nicht mehr.
    Ich verzichte auch darauf, jetzt zum dritten mal zu fragen, was denn nun Schlingensief mit Hilton zu tun hat, außer dass Sie die anscheinend irgendwie beide blöd finden oder so.

    Und ich habe mich hier in diesem Eliteblog schon vor Paris Hilton aufgehalten, zumal es ja in diesem Artikel gar nicht direkt um sie geht, sondern um die Berichterstattung.

    Ich bin wohl wirklich zu doof für so ein kluges Blog.

  56. Ich werde den Artikel nicht lesen und kann nur sagen, dass ich diesen Blog nicht weiterlesen werde, da Paris mich jetzt auch noch hier nerven soll.

    Thomas

  57. Ist Donald Trump jetzt eigentlich die neue Paris Hilton, oder was ist mit den deutschen (und anderen) Medien los, dass sie jeden Pups von ihm als angeblich sensationelle Meldung in die Welt blasen müssen?

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