Moskau live aus Bochum

Falls Sie sich den Grand Prix nicht alleine ansehen wollen — bei Lukas im Coffee-and-TV-Studio drüben wird live mitgebloggt. Viel Vergnügen!

28 Replies to “Moskau live aus Bochum”

  1. Als ob ein paar Plastiktüten im oberen Körperdrittel einer blassierten Pseudoschönheit und ein trainierter Retortenwaschbrettbauch einen vom Tisch ziehen könnten. Da werden die meisten gedacht haben: „Wenn ihr glaubt uns mit so billigen Tat… ehhh.. Tittsachen Punkte abluchsen zu können: Jetzt erst Recht NICHT!“

    Germany: Setzen, 6… da hat ja selbst ein letzter Platz noch mehr Stolz, Würde und Konsequenz!

  2. So schön ein guter Big Band-Sound auch sei, das Songwriting war erbärmlich (man achte nur mal auf die Rückung…) – tja – und der Sänger war kein Sympath. Die ganze Performance steril und unausgewogen, jedenfalls auf den Youtube-Schnipseln, die ich mir anschaute.

    Der französische Beitrag war aber ganz nett.

    Egal, dieses Jahr habe ich es nicht geguckt. Es war eine Eurovision, die dem Publikum gründlich misstraute. Gewissermaßen das EU-Prinzip: Intransparenz, viel Playback und die Entmachtung des Souveräns.

    Tschüss, Grand Prix!

  3. @Katzenblogger:

    Der Song war schrecklich, mit einer Bigband kann man tolle Sachen machen, aber das war grausig. Und der Sänger.. eher abstoßend.

    Aber danke für den Tipp, der französische Beitrag ist wirklich gut!

  4. Der deutsche Beitrag war wirklich schelcht.

    Und die Frauen im deutschen Beitrag haben mich mit ihrem strengen uniformhaften schwarz/weiß-Outfit und ihren auf altmodisch getrimmten Frisuren einfach nur an alte N*zi-Weltkriegsfilme erinnernt … (ging das nur mir so? naja, liegt vielleicht auch an mir.)

    Ich hab gedacht, das kann nicht wahr sein, wie kann man nur.

  5. Über Musik lässt sich natürlich trefflich streiten – und der Pop-Einheitsbrei wird mir grundsätzlich generell in den Medien viel zu unkritisch hochgejubelt, wenn die Titanen im Hintergrund nur gute Geschichten dazu liefern. ABER:
    Beim Grand Prix wird ein nahezu unglaublicher Aufwand betrieben um teure Texter, Komponisten, unglaubliche und aller feinste Technik, ein Heer von Choreografen, Tänzern, Sängern, Musikern, Licht- und Fernsehtechnik aufzufahren. Alles für eine Show, an einem Abend, die von der Qualität und dem Unterhaltungsfaktor nun wirklich nicht übel ist. Und der deutsche Kommentator? Egal ob Frühling oder Urban setzt überwiegend auf Sarkasmus – und das Publikum schließt sich an. Natürlich ist das unterhaltsam, keine Frage. Allerdings stelle man sich nur mal im Vergleich einen Kommentator bei Olympia vor, der bei jeder Entscheidung noch einen kleinen Witz über den Letztplazierten verliert. Klar, lustig wäre das schon – aber würde da nicht ein kollektiver Aufschrei die Respektlosigkeit beklagen? Und jetzt sage bitte keine, dass man das nicht vergleichen kann! :-)

  6. Naja es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Olympia und dem Eurovision Contest: Bei der Olympiade ist schon vorher klar, dass bestimmte Länder in bestimmten Diziplinen eher vorne bzw. sich hinten wiederfinden. Verlierer in dem Sinne gibt es da nicht so sehr, da ist Häme einfach nicht angebracht.
    Bei dem Eurovision Contest kommt jeder mit dem Anspruch zu gewinnen. Die Karten werden jedesmal neu gemischt. Bei den vielen ambitionierten Siegern machts dann eben Spaß sich darüber lustig zu machen.

  7. @Martin

    Aber mit Alexander Rybak hat doch der absolute Favorit gewonnen! War es im letzten Jahr und im Jahr davor nicht ebenso, dass es eben keine Überraschungssieger gab? Und vor dem Finale macht sich bei Olympia doch auch der Außenseiter genauso ehrgeizig warm, wie der Favorit. Das ist Wettbewerb – wie beim Grand Prix. Und jetzt kommst Du!

  8. Den Vergleich von Olympia und Eurovision finde ich, pardon, etwas geschmacklos.

    Für eine Olympiateilnahme muss ein Sportler jahrelang und objektiv belegt absolute Spitzenleistungen erbringen. Dem Hundertmetersprinter hilft weder eine Vermarktungsmaschine, noch ein Nachbarschaftsbonus, auch muss er tatsächlich damit rechnen, geradezu unausweichlich, dass er sich mit den besten der Welt misst. Nicht zuletzt ist die Leistung des Sportlers bzw. der Sportlerin objektiv feststellbar.

    Gemessen daran ist der Eurovision Contest einfach nur eine flotte Abendunterhaltung mit ganz viel Raum für Blender und schlechte Nummern.

    Bestenfalls.

    Ein wenig Häme über wenig unterhaltsame Unterhaltungskünstler ist hier nun wirklich kein Affront. Bedenkt man überdies, bei einer Unterhaltungssendung (!), mit wie viel Verbissenheit diese mitunter verfolgt wird: Dann könnte eine kleine Dosis Häme gelegentlich sogar ganz angemessen sein.

    (Pardon!)

  9. Ähm, und dann fällt mir ein, dass der mit Abstand erfolgreichste deutsche Beitrag der letzten Jahre (Raab: Wadde hadde dudde da) vor allem ein Spaßprojekt war, vom „unqualifizierten“ deutschen Publikum mit Abstand favorisiert – und Waddehaddeduddeda war nicht eben ein Beispiel für

    unglaublicher Aufwand betrieben um teure Texter, Komponisten, unglaubliche und aller feinste Technik, ein Heer von Choreografen, Tänzern, Sängern, Musikern, Licht- und Fernsehtechnik

    Echt jezz: Man kanns auch lockerer sehen. Mir persönlich tut es nicht sonderlich weh, wenn „der deutsche Beitrag“ beim Grand Prix floppt.

    Na, und?

    Relevanter finde ich da, wenn ich als Publikum nicht ernst genommen werde. Der Reiz des Grand Prix (sowohl national als auch international) war ja eigentlich, dass das Publikum entscheidet – und nicht irgendeine Jury.

    (my 2 1/1 Cent – ich bin raus)

  10. Außerdem war selbst der Schwimmer aus einem afrikanischen Land, der bei Olympia das erste mal ein Wasserbecken gesehen hat, nicht mit der Gesangsleistung der bulgarischen Teilnehmer dieses Jahr zu vergleichen. Bei schlechter Unterhaltung wird’s halt peinlich und albern, bei schlechtem Sport nur…schlecht. Insofern ist eine unterschiedliche Reaktion recht natürlich, denke ich.

  11. @Steffen: Ich gebe zu dass ich den Eurovision nicht so intensiv verfolge, als dass ich wüßte wer denn nun Favorit ist und wer nicht. Ich hatte immer nur das Gefühl, dass die Deutschen immer mit sehr hohen Erwartungen daran teilgenommen haben.

  12. Obwohl Katzenblogger ja raus ist – ein paar Überlegungen zu seinen Argumenten: Die Maschinerie in Hintergrund jedes Musikers erbringt auch jahrelang Spitzenleistungen – die meisten Sänger im Vordergrund tun das auch. Und egal ob das jemand geschmacklos findet oder nicht: Sport ist letztendlich eine ähnliche gnadenlose Industrie wie der Sport – wo natürlich auch mit ALLEN Tricks und Kniffen gearbeitet wird. Es geht im Sport und in der Musik um Millionen – da sind natürlich auch „Spaßprojekte“ kein Zufall sondern genau kalkuliert und geplant. Da würde ich mich von der lockeren Art eines Raab nicht täuschen lassen. Vgl. dazu die lockere Art eines Usain Bolt. *kopfeinzieh*
    Und – kann man ein derart großes Zuschauervoting nicht doch als messbare Leistung ansehen?
    Aber darum ging es mir ja nicht in erster Linie. Es ging mir eher darum, ob so eine gigantische Show wirklich zu solch großen Teilen mit Sarkasmus begleitet werden sollte? Respekt ist das Stichwort.

  13. Was sollte denn mit Sarkasmus begleitet werden, wenn nicht Panem et Circensis.
    Während drei Ecken weiter in Moskau schwule Demonstranten zusammengeprügelt wurden, dudelt der süße Märchenonkel aus Norge seine Weisen.
    So bezaubernd!

  14. @Felix: Du hast recht. Die Frage ist nur, warum wir das so empfinden. Sicherlich möchte ich die Kommentare einiger bierseeligen Schwimmfans beim Anblick des besagten Schwimmers nicht unbedingt hören. Daran wird sich aber auf keinen Fall ein Fernsehreporter beteiligen. Warum ist diese Hemmschwelle bei Kunst nicht da? Siehe die unseligen Geschichten zur Balkan-Connection.

    @Tsetse: Siehe letzten Sommer. Die Frage, ob ein Boykott besser gewesen wäre, haben die Verantwortlichen im Vorfeld entschieden.

  15. Was die Objektivität bei Olympia betrifft: Ich empfehle den Besuch von Eiskunstlaufwettbewerben, die Beobachtung des Seitenwindes beim Skifliegen und Biathlon, sowie den Einfluß von Gegen- und Rückenwind bei den Vorausscheidungen der Laufwettbewerbe, der mehrere m/s betragen darf, aber die Zeit wird auf Hundertstel gemessen. Streng objektiv.

  16. @20: abso-bloody-lutely.

    In die Sportdiskussion mische ich mich jetzt nicht ein, aber auch in England gehörte zum Eurovision Song Contest ein zynischer, sarkastischer Kommentator: Terry Wogan, der nach einem gefühlten Jahrhundert Berichterstattung zurückgetreten ist.

  17. Hattest du eigentlich vorher gesagt, dass Norwegen gewinnt, Stefan? Also ich hatte das, war aber (vermutlich als einziger) für die absolut korrekte Disconummer der Ukraine. Und die Bühne war vielleicht fantastisch!

    (Mann, ist das bescheuert, montags früh ein Live-Blog von Samstag nachzulesen!)

  18. @ 24:
    Ob Stefan vorher gesagt hat, dass Norwegen gewinnt, weiß ich nicht. Vielleicht hat er’s hinterher gesagt. Ist auch egal. Aber „vorhersagen“ schreibt man, wie so viele andere Verben auch, immer noch zusammen. Das nur für die vielen Rechtschreibschwachen hier.
    @ 11:
    Ja, ich hatte auch die Assoziation, die Dame repräsentiere eine zum Glück vergangene Epoche. Naja, die Engländer finden sowas immer noch witzig. Weil wir betrunken ja auf Stühlen mit der Lehne nach vorn um den Tisch herumreiten und dabei „Ein Jäger aus Kurpfalz“ singen.

  19. @ 25: Ich habe mich schwer versündigt. Ich bin ein verstockter Mittdreißiger, der gerade die neue Rechtschreibung erlernt und sich dabei so schwertut/ schwer tut, dass es manchmal hyperkorrekt wird. Ich könnte einen weiteren Korrektor für meine Doktorarbeit gebrauchen. Wenn du mit einer Packung Merci zufrieden bist, hast du den Job.

Comments are closed.