Fernsehalltag 2009

Für alle Kinderschutzverbände, die es verpasst haben, rechtzeitig auf den Empörungszug zur RTL-Reality-Show „Erwachsen auf Probe“ aufzuspringen, hätte ich folgendes Alternativobjekt, das auch ein bisschen Wutschaum verdient hätte:

Es stammt von der Homepage der Firma „Joker Productions“, die unter anderem die RTL-Unterschichten-Reihe „Mitten im Leben“ mit üblem Trash versorgt.

(Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich war erstaunt, wie viele Aggressionen so ein Smiley bei mir auslösen kann.)

128 Replies to “Fernsehalltag 2009”

  1. Sowas sollte man mal den Leuten zeigen, die solche Sendungen auch noch gucken und dies für ein realistisches Abbild des Alltags in Deutschland zeigen.
    Dann würden diese Leute a) merken, dass ihnen nur was vorgespielt wird, was ganz sicher nicht dem gewöhnlichen Alltag entspricht (man könnte es auch Verarsche nennen) und b) würden sich die Zuschauer vielleicht mal Gedanken machen, warum sich so viele Teeniemamas und -papas beim Stillen und Füttern filmen lassen. Nämlich nur des Geldes wegen !

    Traurig, traurig, die heutige populäre TV-Landschaft.

    Aber auch hier muss erwähnt werden: Die Sender zeigen nur, was die Leute sehen wollen. Wer also mit einem Finger auf die Sender zeigt, möge bitte gleich auf die Zuschauer richten.

  2. die sender zeigene nur das, was die leute sehen wollen?

    das angebot bestimmt hier längst die nachfrage.

    business as usual. fastfernsehen, statt drei sender wirtschaft…

    wer sich aus konservendosen bedient, bekommt sein essen zwar schnell und muss noch nicht mal zwingend abspülen, kommt aber auch nicht in den genuss eines selbst gekochten einblicks…

    nur was ist hier schlimmer? das hier mit „missbrauchendem“ lächeln um hilflose quoten bringer geworben wird oder, das tag ein tag aus menschen jeden noch so menschenverachtenden scheiß konsumieren.

    topmopelbauernopferbachelorscheidungsupertalkkultur


  3. > RTL-Unterschichten-Reihe „Mitten im Leben” mit üblem Trash versorgt

    Ich finde
    „RTL-Reihe „Mitten im Leben” mit üblem Trash versorgt“
    hätte gereicht. :-|
    Pi

  4. Ja. Das Smiley hat mich auch ganz besonders angewidert.
    Und die Tatsache, dass da jemand schon in denselben austauschbaren Klischeesätzen schreibt, in denen in solchen Serien gerne kommentiert wird. „Jeden Cent gebrauchen können“ (am Besten noch „money money money“ von Abba drunterlegen, dann ist es perfekt).

    Dass die Teilnehmer Geld bekommen – keine Frage, keine Überraschung. Aber besonders ätzend ist hier, finde ich, daß von Anfang an klar ist dass es sich um ein Taschengeld handelt – im Gegenzug für die totale Bloßstellung. Dass es auch noch an Teenager gerichtet ist, die an sich schon leicht überfordert sind, macht es natürlich noch schlimmer.

    Na wenn das so ist, und man jeden Cent gebrauchen kann: warum steht da nicht „wir bezahlen euch den Unterhalt für dieses Kind bis hin zu den Studiengebühren, inklusive eventuell anfallender psychologischer Betreuung, egal wie langwierig, die dank unserer ‚Berichterstattung‘ für Kind und/oder Eltern notwendig wird. Wir regeln alles. Aber bitte bitte gebt uns Material!“. In dem Fall könnte man vielleicht, aber auch nur vielleicht, über solche Anzeigen und die damit verbundenen Unterfangen reden, auch über das Smiley.
    Aber so? So bleibt trotz Smileys und Anbiederung und locker-flockigem Tonfall hauptsächlich eins übrig: „… und dann machen wir was wir wollen; wir sind RTL und nicht die Wohlfahrt.“

    inga hat das sehr schön formuliert…
    Kotz.

  5. Es mag oberflächlich betrachtet unethisch klingen aber sollte sich jemand für das obige Angebot interessieren, so bin ich sehr willig für jede Abtreibung – anstatt einer live-geburt bei RTL – einen gebrauchten Cent zu spenden.

  6. Ich bin immer wieder erstaunt, wie treffsicher deine Beiträge sind, Stefan!

    Denn in der Tat: ohne das Smiley hätte ich gesagt: okay da macht die gute Janine Otto halt ihren Job und textet was in der vermeindlichen Sprache der Zielgruppe dieser Anzeige, so ist halt das Geschäft. Aber dieses Smiley hat mich beim lesen wirklich stoppen und zwei mal hinsehen lassen.

    Das provoziert schon gewaltig.

    Vermutlich können (Berufs-)Zyniker einfach nicht mehr anders.

  7. Stimme Inga ebenfalls von Herzen zu.

    (und der Vollständigkeit halber: richtig wäre „brauchen können“, nicht „gebrauchen können)

  8. @2: i would concur.

    Aber solange so ein Mist geguckt wird, wird es den Absatz- und den Arbeitsmarkt/Sklavenhandel dafür geben.

  9. die Frage für mich ist eher, was ist schlimmer: die Tatsache, dass sich tatsächlich Menschen finden, die bei sowas mitmachen, oder dass es andere Menschen gibt, die solche Sendungen gucken, und womöglich noch für ein wahrheitsgetreues Abbild der Realität halten ?

    Ansonsten stimme ich Bäh zu: jede Gesellschaft bekommt das Fernsehen, das sie verdient. Ist so ähnlich wie mit Regierungen…^^

  10. Du hast sicherlich recht, aber mal was ganz anderes: Seit wann siezt Du Deine Leser eigentlich?

  11. Hab das Smiley zuerst für einen Tippfehler gehalten. Ich mein, wer kommt denn bitte auf die Idee in geschäftliche Ausschreibungen Smileys reinzuhauen, und dann auch noch ohne Leerzeichen? Hilfe!

  12. Klärt mich mal bitte jemand auf? Ich verstehe die Hysterie bei dem Thema nicht. Eltern geben ihre Kinder in „Erwachsen auf Probe“ stundenweise an Jugendliche (in dem Beisein der Eltern) und daraus wird jetzt ein Fez gemacht?

    Zweitens: Schwangere minderjährige Eltern werden nun gesucht, finanziell unterstützt und im Fernsehen gezeigt. Was jetzt? Was ist daran so schlimm? RTL nimmt sich in beiden Fällen einem sozialem Brennpunktthema an, schlachtet es medial aus (das ist vielleicht manchmal geschmacklos, k.a. ich habe keine Sendung diesbezüglich gesehen) und hilft dabei direkt den Betroffenen Eltern mit finanziellen Zuwendungen.

    Was ist jetzt bitte so schlimm?

  13. Die Sache mit dem Smiley scheint zu beweisen, dass nicht nur Darsteller und Zuschauer dieser Programme zum Prekariat gehören, sondern auch die „Journalisten“, welche an solchen Projekten arbeiten (zumindest zum geistigen Prekariat).
    BTW: Ich finde die Erwähnung des Wortes „Unterschicht“ in diesem Artikel völlig in Ordnung, gerade weil sich mit „Unterschichtenfernsehen“ ein Fachbegriff für das Phänomen gebildet hat, auf welches hier angespielt wird.

  14. @ 22
    Eventuell die Tatsache, dass die in den angesprochenen Programmen gezeigten Menschen sich garnicht darüber im Klaren sind wie sehr sie hier zum Willi gemacht werden? Sei es nun mangels Erfahrung oder mangels Intelligenz. Vor Allem Minderjährige gehören doch „besonders geschützt“. So zumindest unsere Familienministerin. Freiheit der Medien hin oder her, hier sollte dieser Schutz greifen.

  15. Ich lösche den Kommentar #10 jetzt mal nicht — auch weil ich ihn ganz bezeichnend dafür finde, was für abartige Reaktionen in der Diskussion über solche Sendungen von Leuten kommen, die sich moralisch und ethisch auch noch auf der richtigen Seite sehen.

    @Pi, Svennow: Ich lehne den Begriff „Unterschichtenfernsehen“ eigentlich ab, weil er vor allem dazu dient, Nicht-Unterschichtlern das Gefühl gibt, etwas Besseres zu sein und zu gucken, was nicht einmal unbedingt stimmt. Mit „RTL-Unterschichten-Reihe“ meine ich, dass sie vor allem vom Leben der Unterschicht handelt bzw in der Unterschicht spielt.

    Und der Smiley ärgert mich persönlich vor allem deshalb, weil ich in ihm die Andeutung sehe, dass die Firma weiß, dass sie mit ihrem Angebot die Not der werdenden Teenagermütter ausnutzt. Der Smiley sagt: Hey, wir wissen schon, warum ihr mitmacht.

  16. @Omar: Sklavenhandel??

    Ich finde es ja auch eklig, wie dieser Teil des Fernsehgeschäfts funktioniert, aber, Himmel, können wir bei der Diskussion darüber trotzdem ein bisschen auf dem Teppich bleiben und nicht immer in die Kiste mit den extremsten und abwegigsten Vergleichen greifen?

  17. Meine Anerkennung für die Auseinandersetzung mit der sehr zweischneidigen Realtität derartigen „Reality“-Fernsehens. Diese Auseinandersetzung scheint mir schon wertvoll, weil sie – vor allem im FERNSEHBLOG-Artikel – diese Zweischneidigkeit aufzeigt, anstatt im plumpen Polarisieren zu verharren.

    ad personam meam:
    Es ist leider leicht, bei relativem Erfolg und Wohlstand in Zynismus weniger Erfolgreichen und Wohlhabenden zu verfallen. Dem bin ich wohl zeitweise erlegen, und ich bin nicht stolz darauf. Ich würde mir wünschen, hier in Zukunft als Kommentator willkommen zu sein, wenn ich mich bemühe, zu einer menschenfreundlicheren Kommentierweise (zurück-)zufinden. Ich therapiere mich da gerade in vielerlei Hinsicht selbst, mal sehen, ob’s funktioniert.

    So, zurück zum Thema und zu Kommentar #10:
    Es klingt nicht „oberflächlich betrachtet unethisch“, es ist einfach nur widerlich. Und das maße ich mir an beurteilen zu können, weil ich mich vor nicht allzu langer Zeit selbst zu derartigen Kommentaren habe hinreißen lassen. Ganz ehrlich: Das meinen Sie nicht so, dessen bin ich mir sicher.

  18. @25 (stefan niggemeier, stichwort unterschichtenfernsehen):

    in einer chaosradio-sendung habe ich eine schöne formulierung gehört. sinngemäß: „das fernsehprogramm bei euch ist ja schlimmer als mein spamfolder“.

    spamfolderfernsehen, das finde ich passend. phishing, ungewünschte newsletter, penisvergrößerung, pillen und fettabsaugen, alles dabei.

    .~.

  19. Wie sieht es eigentlich mit der Geschäftsfähigkeit aus bei Teenies? Ich meine, wenn sich eine 15-jährige werdende Mutter für ein „Taschengeld“ hergeben soll, um für ein TV-Format „begleitet“ zu werden, müssen dann nicht die Eltern dieser Mutter einverstanden sein? Kommt denn da nicht ein Vertrag zustande, den eine 15-jährige nicht allein abschließen darf?

    Dass diese Produktionsfirma so oder so widerwärtig handelt, steht außer Frage. Es zeigt eindrücklich die moralische Verkommenheit jener Menschen, die für solche Texte, für solche Anzeigen, für solche Formate verantwortlich sind. Ich weiß nur nicht, wie ich die Kommentare finden soll, die diese finanzielle Zuwendung auch noch gut finden…

  20. Das ist doch nur eine neue Stufe des Zynismus. Mich amüsiert bis heute, dass Teenager nicht wissen, wie man Schwangerschaften verhindert, es aber genügend gesellschaftliche Gruppierungen gibt, die Aufklärung und Verhütung ablehnen. Die müssten dann konsequenterweise doch alle einschalten. Und das hierzulande niemals ein ‚Juno‘ entstehen kann, ist hinlänglich bekannt.

  21. @SLogan

    Mich „amüsiert“ es nicht, dass Teenager bis heute nicht wissen, wie man Schwangerschaften verhindert. Ich glaube auch noch nicht einmal, dass sie es nicht wissen. Vielen fehlt vielleicht einfach nur die Reife, dieses Wissen auch konsequent und immer (!) anzuwenden. Wenn Sex schon ab Einsetzen der Pubertät ein Thema wird, dann schreitet die körperliche Reife der geistigen weit voraus – mit entsprechenden Folgen.

    Nicht zu vernachlässigen sind übrigens auch die gar nicht so seltenen Fälle, in denen so ein Kind als willkommener Anlass genommen wird, die missglückte Schullaufbahn zu einem „natürlichen Ende“ kommen zu lassen und/oder sich dem als aussichtslos empfundenen Kampft um eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle nicht stellen zu müssen.

    Derartige Schwangerschaften sind ein Symptom. Aber keineswegs in erster Linie eins für fehlende Aufklärung.

  22. @ 22 „und hilft dabei direkt den Betroffenen Eltern mit finanziellen Zuwendungen.“
    Was daran schlimm ist? Dass man sich offensichtlich prostituieren soll, um mit Kind über die Runden zu kommen? Dass Geld über die Menschenwürde entscheidet?

  23. dass so etwas erlaubt ist, während eltern in der wahl der vornamen wegen des kindeswohls eingeschränkt sind, geht dem rechtsgefühl meines bauches irgendwie auch zuwider. aber ich wollte ja eh abnehmen.

    .~.

  24. „Und der Smiley ärgert mich persönlich vor allem deshalb, weil ich in ihm die Andeutung sehe, dass die Firma weiß, dass sie mit ihrem Angebot die Not der werdenden Teenagermütter ausnutzt.“

    Erinnert mich an eine Folge von „Mitten im Leben“ letztens. Kind wird von eigenem Vater nach Afrika Vater entführt, Mutter macht sich mit Privatdetektiv u. Kamerateam auf den Weg, um Tochter zurück zu holen.

    Erster Gedanke meinerseits: Wenn das wirklich stimmen sollte, wie zum Geier kommt die Mutter in solch einer Situation auf die Idee RTL mitzunehmen?

    Die Antwort gab es dann später bei Beckmann/Kerner/wasauchimmer: Detektive nehmen für sowas wohl um die 50.000 €. Soviel Geld hatte sie nicht. Dieser Detektiv hat ihr laut Interview nun angeboten die Rückholung für ca. 20.000 zu machen. Bedingung: ein Kamerateam ist dabei.

    Widerlich.

  25. EDIT: Sorry, sehe gerade: Es war nicht „Mitten im Leben“, sondern „We are family“. Also Pro7.

  26. @37 Habe auch eine Anekdote zu bieten: Habe mal in einer Einrichtung gearbeitet, in der junge Mütter lebten. Weil ein Vaterschaftstest um die 300 Euro kostet, sind viele zu Oliver Geißen in die Talkshow gegangen, da hat’s nichts gekostet.

  27. „… die in den nächsten Monaten Eltern werden“

    Damit wird das Kinderkriegen im Kindesalter ja implizit gefördert. „9 Monate“ fällt nämlich auch unter „in den nächsten Monaten“.

    Abartig!

  28. @37, 39: Ja, viele Menschen sehen diese Sendungen tatsächlich als erste Anlaufstelle bei Probemen. Wenn man sich in Foren zu Sendungen wie Raus aus den Schulden umschaut, finden sich da immer wieder Leute, die (fälschlicherweise, noch ein ganz anderes Thema) denken, sie seien bei RTL und schreiben Dinge wie

    Ich möchte gerne Ihre Hilfe in Anspruch nehmen.Ich befinde mich in einer schlechten finanziellen Situation.Meine Telefonnummer lautet (und dann steht da tatsächlich die Nummer).Ich würde mich über einen Rückruf von Ihnen sehr freuen.Mit besten Dank im voraus.Mit freundlichen Grüßen Veronika (und dann steht da tatsächlich der volle Name)

    Gott weiss, warum. Aber schön ist es nicht. Ein ganzer Haufen Baustellen ist das.

  29. Wer weiß, vielleicht, sind die Mütter einige Jahre später wieder im Fernsehen, weil ihr Kind Probleme macht und danach macht man sich als arbeitsloser Arbeitsloser nochmal bei „Mitten im Leben“ zum „Olaf“, was auch noch mindestens zehn Jahre, aufgrund günstiger Produktionsbedingungen und vorhandener Protagonisten, laufen wird.

  30. @40: schlimmer noch, da „24 Monate“ auch noch unter „in den nächsten Monaten“ fällt, wird sogar Kipo damit gefürdert.

    Noch abartiger!

  31. Durch den richtigen Gebrauch von Smileys hätten ganze Weltkriege verhindert werden können. („nikolaus, alter samowar! lass uns krieg machen ;-) mfg WiLlY2“)

  32. Mitten im Leben ist tatsächlich übelster Trash. Manchmal kommt bei den Fließband-Nachmittags-Soaps aber auch was Gutes raus. „We are Family“ und die Folgen über die (Ex)-Prostituierte Trixie sind ziemlicher Kult denke ich. Es sollte mehr in die Richtung gehen. Diese Episoden würde ich sogar auf DVD kaufen ;)

    Mit diesen ganzen anderen Sachen, wie schwangere Teenies oder den ganzen Asis, da kann ich nix mit anfangen, dass macht irgendwie schlechte Laune. Und dafür ist TV ja nun wirklich nicht da.

  33. Da fällt mir was auf in der Steckbriefartigen Selbstdarstellung von Frau Otto. Sich schreibt:

    Beschreibe dich in drei Worten:
    unglaublich gut informiert.

    Das Leben wäre sinnlos ohne:
    Schokolade, frische Erdbeeren und Hägen Daz Caramel Brownie Icecream.

    Dem Darian fällt allerdings auf:

    Wer gut informiert ist sollte wissen, dass man Hägen Daz nicht Hägen Daz sondern Hägen DazS schreibt. Passt aber vielleicht auch vom Niveau her ins Umfeld…

  34. SIE schreibt… nicht „Sich schreibt“…. passe mich schon unfreiwillig dem Niveau an…

  35. Mit Verlaub, Herr van Dark, „Häagen Dazs“ meinen Sie wohl ganz offensichtlich.

    Wobei sich dann natürlich auch die Frage stellt, ob die US-amerikanisch-englische „Häagen Dazs Caramel Brownie Ice Cream“ gemeint ist oder doch die korrekt Bindestrich-eingedeutschte „Häagen-Dazs-Caramel-Brownie-Eiskrem“.

    Bei näherer Recherche lässt sich zudem flugs enthüllen, dass wohl doch eher die Geschmacksrichtung „Vanilla Fudge Brownie“ gemeint ist, landläufig auch als „Vanilla Caramel Brownie“ bekannt.

    Dem Journalismus sei ein Trullala.

  36. Auf der Webseite von Frau Otto gibt’s einen Button „Ich will ins Fernsehen!“ und wenn man den anklickt, kann man seine Kontaktdaten und seine „Geschichte“ eingeben. Der Frau müssen wir die Leistung zusachreiben, den hinter all diesen Formaten stehenden Grundgedanken ungeheuer pointiert erfasst zu haben.

    Was gäbe ich für einen Tag auf der anderen Seite dieses Kontaktformulars… Im Ernst: Wo genau lernen es die Menschen heutzutage, dass das Fernsehen erster Ansprechpartner bei Problemen ist? Dass dort Hilfe wartet? Und wichtiger: Wie bringt man den Menschen bei, dass dort Spott und Häme warten anstatt Hilfe, dass Hilfe grundsätzlich nicht vor Kameras stattfindet.

    Ich denke, so etwas gehört in die Lehrpläne.

  37. Der Smiley ist in der Tat höchst unpassend. Auch wenn es faktisch richtig sein mag, so sind Geldprobleme bei Teenager-schwangerschaften doch kein Thema, wo man ein Angebot mit einem Grinsen unterbreitet. Das wirkt eben nicht freundlich-verständnisvoll, sondern geradezu schadenfroh. In der Hinsicht unterschreibe ich den Beitrag ohne Zaudern. Auch der FAZ-Blog war eine wahre Wohltat.

    Was mir jedoch bei den Kommentaren immer auffällt: Wer sich auf die Seite moralischer Empörung stellt, macht bequemerweise nie etwas falsch. Beispiel Vaterschaftstests in Talkshows: Erhalten diese Menschen finanzielle Hilfe, erregt man sich, dass ihre Not ausgenutzt worden wäre. Erhalten sie keine, schimpft man darauf, dass die skrupellosen Sender sie ausbeuten würden. Wie wäre es also richtig? Wann immer ich diese Frage gestellt habe, stellte ich fest, dass die konkreten Begründungen lediglich vorgeschoben waren. In Wirklichkeit lehnten die Kritiker bereits die Menschen und Lebensweisen ab und störten sich daran, dass solchen missliebigen Anblicken zu allem Überfluss noch eine Bühne gegeben wurde. Die Ablehnung war also vollkommen unabhängig von der medialen Umsetzung.

    Mehr noch: Den Teilnehmern wurde gar das Recht abgesprochen, sich frei für das Mitmachen zu entscheiden. Aus dem niedrigen sozioökonomischen Status wurde eine geistige Unfähigkeit abgeleitet, selbst über ihr Leben zu bestimmen. Eine heftige Verurteilung, für die als Beweis geführt wurde, dass die Menschen ja in dieser Sendung seien, was sie nicht sein würden, wenn sie entscheidungsfähig wären. Ein Zirkelschluss erster Güte.

    Man entmündigt also die Menschen und schwingt sich dazu auf, an ihrer Stelle entscheiden zu wollen; und das nicht einmal in deren Interesse, sondern allein danach, was sich für einen selbst (womöglich noch Nicht-Betroffenen) gut anzufühlen scheint. Diese rücksichtslose Verlogenheit, dieser verhohlene Eigennutz pflegt darin zu resultieren, dass das wirklich Fragwürdigste an solchen Sendungen die Kritik an ihnen ist…

  38. Wenn man es so verkürzt darstellt und den Kritikern unterstellt, nur dagegen zu sein, weil es opportun sei, klingt es sogar fast vernünftig, Nimuan (#52).
    Tatsächlich aber geht es nicht darum, die teilnehmenden, vermeintlichen „Opfer“ zu diskriminieren, sondern die zynische und unmoralische Haltung der Produzenten anzuprangern. Die nutzen Notlagen aus. Die profitieren von Zuschauern, denen es gleichgültig ist, die unkritisch sind.
    Und dann stellt sich doch auch immer die Frage, wie das Filmmaterial eingesetzt und kommentiert wird: ob die Protagonisten wohl auch nur einen klitzekleinen Einfluss haben auf das Ergebnis? Ob die potentiellen „Opfer“ dümmer seien als der durchschnittliche Niggemeier-Blog-Leser sei dahingestellt, man darf aber wohl annehmen, dass auf der Produzenten-Seite Profis am Werk sind, auf der anderen Seite jedoch nicht.

  39. Erinnert mich an die Milski-Geschichte kürzlich, der einer Anruferin mit Kind für einen niedrigen Geldbetrag einen Begriff abschwatzte, der sich später als richtig herausgestellt hat – womit die Anruferin einen deutlich höheren Gewinn erzielt hätte. Aber Herr Milski drängte sie ja mit den Worten „Denken Sie an Ihr Kind!“ zum „Begriff-Abkaufen“…

    …zum Kotzen. Wie diese Geschichte hier. Danke, dass das hier einem breiten Leser-Publikum öffentlich gemacht wird. Obwohl der Großteil der Leser wohl ohnehin wissen wird, was von solchen Sendungen und Produktionsfirmen zu halten ist. Sei es drum. Danke!

  40. @ .~. : „Spamfolderfernsehen“, vielen Dank!

    @#52: sehr guter Kommentar. Ich fühle mich angesprochen.

    zum zweiten Absatz: Ich glaube, ich lehne tatsächlich die Thematisierung solcher Probleme in diesen Formaten ab, ob mit oder ohne Entschädigung ist nicht der Punkt. Meine Ablehnung ist nicht vollkommen unabhängig von der medialen Umsetzung, nur von diesen relativ unwichtigen Punkten wie Bezahlung. Je sensibler das Thema, desto eher kann ich nur Formate akzeptieren, die sich für Menschen und der Komplexität des Themas Zeit nehmen und journalistische Haltung und Menschenliebe über niedere hochjazz-Motive stellen. Dies hat allerdings nichts damit zu tun, dass ich die Menschen und ihre Lebensweisen ablehnen würde und ich mich an ihnen störte. Das tue ich manchmal, aber im Gegensatz zu zynischen Fernsehmachern kann ich für Menschen mit für mich grenzwertigen Lebensweisen Neugier und Wohlwollen aufbringen.

    zum dritten absatz: ich benutze auch immer das Argument der nicht-vorhergesehenen Folgen und behaupte, dass Fernsehmacher eine Verantwortung hätten, Menschen vor sich selbst zu schützen, solange sie sich unerfahren in den Massenmedien bewegen. ich sehe in meiner Position ein gutes Stück Paternalismus, das stimmt. Eine Frage ist, ob dies grundsätzlich verwerflich ist, oder nicht auch ein sinnvoller Baustein einer Gesellschaft sein kann, wenn Gegengewichte gegeben sind.

    Ich würde mein paternalistisches Argument anders formulieren als von dir dargestellt und ich finde, dass es dann deinen Vorwürfen der Entmündigung entgeht: die TeilnehmerInnen wissen zwar nicht generell nicht, was sie tun, aber mir scheint evident, dass viele der Reality-Sendungen in ihrer Machart darauf ausgelegt sind, unabsehbare Konsequenzen oder (eine Nummer kleiner) zusätzliche Probleme für die TeilnehmerInnen zumindest billigend in Kauf zu nehmen, wenn nicht sogar zu befördern. Ich denke da allein an die Aufbauschung von Problemen oder sich über die Dargestellten erhebende Erzählerstimme, beides Alltagsgeschäft für viele Sendungen. Zudem sind die Rekrutierungsmechanismen der Sendungen darauf ausgelegt, Menschen zu finden, die manipulierbar sind und schon in einer Menge Schwierigkeiten stecken, in denen viele andere nicht stecken (nicht ausschließlich, aber unter anderem vielleicht auch wegen größerer Fähigkeit, Konsequenzen vorherzusehen).

    Wenn man es so formuliert, haben die Produzenten eine Verantwortung, weil ein prozentualer Anteil ihrer Fernsehsubjekte ihnen gegenüber hilflos sind. Da man für die Sendungen keine gesellschaftliche Relevanz beanspruchen kann und nur das zwar legitime aber nicht besonders hoch zu bewertende Motiv des Profits Antrieb ist, stehen solche Sendungen und ihre Produzenten unter Legitimationsdruck, dem sie meines Erachtens nicht genug entgegenhalten können.

    Es muss solche Sendungen nicht geben. Unterhaltung war mal lustige Spielshows, die keinem weh taten und gesellschaftskritik wurde mal in ernsthaften Reportagen ausgetragen.

  41. Ich kann die Aufregung nicht verstehen. Wer da mitmacht, ist halt dumm. Wollen wir amerikanische Verhältnisse? Soll Dummheit gesellschaftsfähig werden und wir müssen jeden vor seiner eigenen Blödheit schützen?

    Wer meint sich im Fernsehen zum Affen machen zu müssen, soll das tun. Bei der Überflutung mit Trash bleibt so ein Auftritt doch eh weitgehend unbemerkt.

  42. @55: Die Produzenten haben nicht mehr Verantwortung als jeder andere der sich an der Dummheit nicht geringer Bevölkerungsgruppen bereichert. Die Welt ist schlecht, warum müssen wir das das TV herausgreifen? Ist das nicht die typisch deutsche Betroffenheit, weil wir da frei Haus vor Augen geführt bekommen, wie andere ausgenutzt werden während uns nicht kümmert, wenn wir den Beschiss andernorten nicht mitbekommen?

  43. Das Smiley (Tastenkombination Doppelpunkt und dann runde Klammer zu) wirkt in der Tat schadenfroh. Ich denke es war eher so anbiedernd-ranschmeißerisch gemeint. Aber so oder so voller Verachtung für den Adressaten.

  44. Moin, und was dann dabei herauskommt kann man sich unter anderem hier ansehen:
    http://fernsehkritik.tv/
    Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was dort gesagt wird, aber es erspart einem Zeitverschwendung vor dem Fernseher, wenn man erleben möchte, was es für Sendungen im deutschen TV inzwischen gibt.

    Und damit Interessierte nicht alle Folgen durchschauen müssen, hier zwei konkrete Beispiele:
    Folge 24, ab 19:14; Top-Ten-Ranking von aktuellen Dokusoups
    Man achte auf die Sendung U20, die Joker Productions scheinbar ebenfalls mit Beiträgen versieht.
    Folge 20, ab 26:40 Geld zu verschenken. Unter anderem ein Interview mit einer beteiligten Studentin, was hinter der Kamera passiert und wie es mit der Zahlungsmoral aussehen kann.
    Und noch der Link zu den Folgen:
    http://fernsehkritik.tv/tv-magazin/

  45. „… Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht …“

    Endlich weiß ich, dass man den Chef hier Siezen muss. (Hamburger Sie? ISv „Sie, Stefan“?)

    Aber der Smiley zeigt, mit welchem Argument (neben der Fernsehgeilheit) sich „die Unterschicht“ offenbar regelmäßig locken lässt, in solch Sendungen ihr Leben auszubreiten.

    Die Schere zwischen den paar hundert EUR, die die Protagonisten kriegen und dem, was das Fernseh an Werbung zwischen der Sendung einnimmt, weckt mangels Verstand offenbar keine Begehrlichkeiten der Teenies, jungen Eltern, überforderten Mütter und Alkoholikerväter.

  46. @Tacke

    Mit dem Argument könnten Sie auch gleich jeden mangelnden Verstands bezichtigen, der in einem großen Unternehmen einen kleinen Job annimmt. Da gibt’s diese Schere nämlich auch.

    Das dort gezahlte Geld ist eben für manche viel Geld. Nicht jeder wird den Schaden durch Bloßstellung diesem Geld gegenüberstellen können: Manche vielleicht mangels Verstand, andere vielleicht mangels Alternative. Oder mangels Wissen um die Alternative.

    Und Bloßstellung mag ein relativer Begriff sein: Wir, die wir hier lesen und schreiben, mögen eine Bloßstellung sehen, wo die Teilnehmer und die Zuschauer gar keine sehen.

  47. Das ist nicht nur Alltag, sondern die ZUKUNFT!

    Und wenn ich mir das Joker Production-Team mal anschaue, tun mir diese armen, naiven Traumtänzer, die schon immer „irgendwas mit Medien“ machen wollten, fast leid! Da sind sie nun in ihrem „Traumberuf“ und schon wird der ganze Idealismus und Esprit im Keim erstickt. Arme Schweine.

  48. @ 34
    für eine 16-Jährige ohne Schulabschluss und Lehrstelle ist eine Schwangerschaft eine echte Alternative:
    – Sie bekommt „vom Amt“ eine eigene Wohnung finanziert.
    – als „Haushaltsvorstand“ ein höheres ALG2
    – Elterngeld (bis 300 € auf die übrigen Leistungen anrechnungsfrei)
    – Kindergeld in Höhe von 164 €
    – Unterhalt bzw. Unterhaltsvorschuss für das Kind

  49. Ich finde ja, die Aufregung sollte mal deutlich sprechen lernen. Es gibt so viele, die die nicht verstehen…

  50. @69: Können Sie die Fakten nicht ertragen? In der fraglichen Gruppe denken leider nicht wenige so, das ist kein Vorurteil.

  51. @59 „van Dusen“,

    crossovermarketing in allen Ehren, aber sie wollen doch nicht allen Ernstes Fernsehkritik.TV als aufs Wesentliche eingekochte TV-Fazit bezeichnen? Ein Format dessen Macher mehr die Werbung und Darstellung der eigenen Person im Vordergrund zu sehen scheint, ein Format in dem nach Kritik geschrien aber keine vertragen wird und ein Format dessen Macher sich gegenüber anderen teilweise so verhält wie er es in seinem Format selbst anprangert?

    Es mag ehrenwert sein, den Kalkofe zu parodieren, es mag ebenfalls ehrenwert sein sich gegen die GEZ-Gebühren aufzulehnen. Aber als besonders ehrenwert scheint mir die Vorgehensweise des Herrn Kritiker und seine Intention nicht unbedingt. Er vergrault zusehends seine Zuseher, nimmt das aber aufgrund der angeblich „zehntausenden“ von Zuschauern in Kauf – entsprechend kritische Äusserungen werden meinungsmachend gelöscht und Kommentare wie der meinige dann von einer vorgeschickten Horde Pseudofans zerpflückt.

    Nein, Fernsehkritik.TV ist ein nettes, kleines Nischenformat im Gewühl der Angebote, wird sich aber über kurz oder lang erledigt haben – wenn ich dem Macher auch Erfolg gönne, aber er übernimmt sich vermutlich mehr und mehr…

  52. @70: Bleibt nur die Frage, was tut’s zur Sache? Wollen Sie damit sagen, dass die paar Kröten vom Fernsehen als Motivation zur eigenen Bloßstellung überschätzt werden oder etwas ganz anderes?

  53. Hm. Und was ist daran nun so verwerflich, das Leben werdender Teenie-Mütter zu dokumentieren? Ist mein Werte- und Moralsystem wirklich derart verschoben?

  54. @73 Ich habe mit 67 auf 34 geantwortet und will damit sagen, dass mit diesem Format das Lebensmotto „schwanger mit 16“ vermutlich heroisiert werden wird.

    Viele Gleichalltrige werden sich die bei rtl vorgestellten Mädels zum Vorbild nehmen (D sucht next teenie-mum)

  55. Stern TV hat sich ja gestern abend der Sendung angenommen. War das nur mein Eindruck, oder war das ganz billiger Rechtfertigungsjournalismus / ganz billige PR im Auftrag von RTL ?

  56. Hm, ich weiß immer noch nicht was daran so wiederwärtig sein soll. Mag ja sein, dass sich die 15-jährigen nicht so ganz bewusst sind, was sie da tun – aber dafür haben sie ja wiederum Eltern, die bei Pro7 mit unterschreiben müssen (Unterstellung).

    Helmut Thoma sagt, dass es Dinge gibt, die von den Medien aufgegriffen werden müssen. Das geht über Tabubrüche und diese ganze künstliche moralische Debatte die hier abgeht zeigt nur wie dringend dieses Thema in die breite Masse muss.

    Wir hatten in den letzten Jahren auch zig Todesfälle bei (kleinen) Kindern durch Fremdeinwirkung (Mord, Totschlag etc.). Vielleicht setzt sich jetzt auch die breite Masse eher mal mit dem Thema auseinander als vor der Sendung. Vielleicht redet jetzt die breite Masse mehr über Erziehungsmethoden und reflektiert ein wenig? Wer weiß. In jedem Fall kommt aus meiner Sicht weder das Baby noch der gecastete Teen zu Schaden.

    @Stefan Niggemeier: Geh mal in ein paar Bauernhöfe und Haushalte mit älterem Personal, spätestens da findest Du Fliesentische. Meine Oma hat einen und meine Schwiegermutter auch. Das mit der Bluse+Tischdecke ist allerdings für mich auch neu, vor allem bei so einem Muster!

  57. Und es wundern sich noch alle warum Kinder immer früher Kinder bekommen. Wenn sie mit extra Geld und irgendwelchen TV Sendungen wo alles schön geredet wird beliefert werden ist das wohl doch kein wunder mehr….

  58. Jetzt wird noch bei Herrn Geissen rekrutiert solange er noch flimmert:

    „Du bist Teenie und wünschst Dir ein Kind? Melde Dich!“

    Na, das ist doch mal senderinternes Teamwork…

  59. Fernsehen macht nur doof wenn man davor sitzt? Das zumindest findet man als Aussage im Profil. Sagen Sie (und ich frage das wirklich aus Neugierde): Sie als TV-Macher entwickeln also dem Motto folgend ein Programm das die doof macht, für die sie das Programm produzieren? Sind Sie der Meinung, dass diese Motto die Menschen vor dem TV stark abwertet und ihr eigenes Programm ebenso? Mich verwundert es sehr, zeigt aber vielleicht eine Menge Wahrheit.

    mfG,

    Darian

    MAL SEHEN WAS PASSIERT ;)

  60. Darian, dieser Zynismus und besonders die Geringschätzung des eigenen Produktes ( sowohl aus moralischer, als auch aus beruflicher Sicht ) und des Zuschauers, ist nach meiner Erfahrung durchaus typisch für viele Fernsehmacher. Besonders in den Bereichen Call-In, und Reality.
    Denn diese Formate sind auch innerhalb der Branche verhasst. Da gibt es nach meiner Erfahrung nur sehr wenige „Überzeugungstäter“. Ist ja auch kein Wunder. Man muss seine Zuschauer schon sehr hassen, um ihnen regelmäßig derartige Sendungen präsentieren zu können.

  61. #51
    > Im Ernst: Wo genau lernen es die Menschen heutzutage,
    > dass das Fernsehen erster Ansprechpartner bei Problemen ist?
    > Dass dort Hilfe wartet?

    Im Kika

    „Ein weiteres Angebot, was die KI.KA-Seiten auszeichnet, ist die Möglichkeit, sich bei persönlichen oder familiären Problemen direkt an den KI.KA wenden zu können.“

    http://www.mdr.de/DL/6410639.pdf

  62. Ja, nee, also „TT“ (Beitrag 85): Da finde ich es aber wiederum GUT, dass das Medium nicht einfach nur berieselt sondern auch die Verantwortung bietet in einen Dialog zu treten…

  63. „Fernsehen macht nur doof wenn man davor sitzt? Das zumindest findet man als Aussage im Profil. Sagen Sie (und ich frage das wirklich aus Neugierde): Sie als TV-Macher entwickeln also dem Motto folgend ein Programm das die doof macht, für die sie das Programm produzieren? Sind Sie der Meinung, dass diese Motto die Menschen vor dem TV stark abwertet und ihr eigenes Programm ebenso? Mich verwundert es sehr, zeigt aber vielleicht eine Menge Wahrheit.

    mfG,

    Darian

    MAL SEHEN WAS PASSIERT ;)“

    Was passiert? Ich antworte – kommt wahrscheinlich nicht so oft vor in ihrer kleinen Weltverbessererecke hier im Netz, aber wo sie mich schon persönlich fragen: Das Zitat war als Witz gemeint, aber wie bei allen Witzen steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit dahinter: Sie können mir glauben , dass man sich als jemand der mit Fernsehen sein Geld verdienen muss noch viel öfter als sie Gedanken über die Entwicklung im Fernsehen macht – nämlich täglich. Und auch wenn es nicht in ihren Schwarz-Weiß-Fernseher im Kopf passt: ich und viele andere in meiner Branche versuchen aktiv dagegen zu steuern.Allerdings können auch Fernsehmacher nicht machen was sie wollen, denn sie müssen es verkaufen. Und solange nur die Quote zählt – kommt halt das dabei raus was sie gerade sehen, in den Programmen , für die sie auch nichts bezahlen. Und solange viele andere Menschen dort etwas anderes im Fernsehen sehen wollen , als sie und ich, sitzen wir in der Patsche. Aber ganz ehrlich: ich tu mir dabei mehr leid als Sie. Ich fände es aber ganz toll , wenn sie mir helfen. Kommen sie mal raus aus ihrer kleinen Masche im Netz , nehmen sie ihre vielen Freunde aus dem Forum mit und gehen sie auf die Strasse und demonstrieren sie für ein besseres Programm. Lassen sie mich wissen wann und wo: ich bin dabei.
    Die Anfrage zu den Teenie-Eltern auf der Homepage war übrigens ein Rechercheauftrag eines Senders – der ist inzwischen schon wieder gelöscht, weil das Programm jetzt doch nicht mehr gewünscht ist. Ein Hoffnungsstreif am Horizont? Trotzdem nicht nachlassen lieber Darian – das bessere Fernsehen braucht sie ;-)
    Ralf Bartels

  64. @Ralf Bartels.
    „…kommt halt das dabei raus was sie gerade sehen, in den Programmen , für die sie auch nichts bezahlen….“

    Für die Sie auch nichts bezahlen? Werbefinanziert ist also kostenlos? Ich fürchte, dass viele GEZ-Hasser das wirklich glauben.
    Am liebsten würde ich täglich die Anbieter meiner Versicherungen, meinen Mobilfunk-Anbieter, meine PKW-Marke, meine Diesel- Marke usw. usw. wechseln. Weil die unsinnig und teuer im Fernsehsen werben, weil die Fußballvereine oder Formel1-Rennställe sponsern usw. usw. Aber die Alternativen sind meist genau so ärgerlich. Und Allianz und Konsorten verjubeln mit diesem Wahnsinn auch noch meine Altersvorsorge. :)

  65. Mein lieber Darian,
    jetzt hab ich gerade gedacht , einen heroischen Mitstreiter für die gute Sache gefunden zu haben , da muss ich fetstsellen, dass sie auch käuflich sind. Ich bin enttäuscht:

    http://dariandark.wordpress.com/2009/03/09/klick-klick-wer-ist-denn-da/

    Das bringt mich dann doch wieder zu der Frage, was das ganze hier soll: Wenn sich dutzende Heckenschützen mit absurden Pseudonymen über eine real existierende Person wie in diesem Fall Frau Otto ( Redaktionstipse) hermachen und sie beleidigen und sich dabei über Moral und Ethikverlust im Privat-Fernsehen beklagen wird es doch grotesk. Blog-Papst Niggemeier – was bringt Ihnen das. Das ist doch an Scheinheiligkeit nicht zu toppen?
    Schade um die ernstgemeinten Zuschriften . Aber das hier ist 9 live in Print. Sorry, hatte mir unter Blog irgendwie was anderes vorgestellt.

  66. @87, R. Bartels:

    Dass der Geschäftsführer einer Fischbratküche der allgemeinen Kundschaft die Schuld daran gibt, dass er kein Drei-Sterne-Essen zaubern kann, ist schon ´ne lustige Nummer, Sie Luftpumpe.

  67. @R. Bartels
    Bitte Trolle nicht füttern! ;)
    Der Vorschlag aus 87, für besseres Programm „auf die Straße“ zu gehen, ist doch ein bisschen 20.Jhd., oder? Im Internet errreicht man mittlerweile mehr Menschen, auch, wenn man bedenkt, dass über eine solche Demonstration wohl kaum berichtet würde.
    Ich fand Frauentausch eine interessante Sendung, mittlerweile hat sich dies Genre aber ziemlich überdreht. Vor allem sollte man Minderjährige da raushalten.

  68. @90 Ralf Bartels: Was haben SIE gegen 9 live? Wenn man einen Spieß umdreht, kann es passieren, dass er nach hinten los geht.

  69. @96 R.Bartels

    An der Rechtschreibung, Grammatik und Syntax (zusammengefaßt am Gebrauch der deutschen Sprache) arbeiten Sie aber hoffentlich noch.
    Sie schreiben fast wie ihre Protagonisten sprechen.
    Da fällt mir nur ein: Das geistige Prekariat verdient mit dem monetären Prekariat anscheinend gutes Geld. Bin gespannt, ob wir Sie dann auch einmal sehen dürfen. Entweder in Art der guten Imken oder aber in einem so tollen Format wie: „Mitten im Leben – Producer vs HarztIV-Empfänger“.
    Da bräuchte es nicht einmal neue Gedanken, gab es ja schon als „Prinz vs ????“; „Millionäre, HarztIV & Putzteufel“. Einfach kopieren und neue Gesichter reinsetzen. Dann klappt das.
    Möglich wäre natürlich auch: „Deutschlands härteste Fernsehjobs“

    Ich zitiere einmal Karl Kraus:
    Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht,
    werfen selbst Zwerge lange Schatten…

    Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben,
    man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken…

    Ich würde Ihnen empfehlen ihn einmal zu lesen. Sich einmal im Leben mit dem kategorischen Imperativ zu befassen wage ich nicht Ihnen zu empfehlen. Es würde auch kaum Früchte tragen.

  70. Wie viele Teenies hatten wohl nach dem Lesen dieser perversen Anzeige bewusst Sex um vielleicht Hoffnungsschwanger ins private Unterschichten-Gossen-TV zu kommen und das angepriesene Geld abzustauben?

    Indirekter Kindesmissbrauch (U18) privater Rundfunkproduktionsfirmen, unter dem Deckmantel der im GG garantierten Rundfunkfreiheit? „Eine Zensur findet nicht statt!”

    Was sagen wohl die Kinder- und Jugendschutzbeauftragten dazu, wenn man junge Menschen auf diese perverse Art mit Geld ködert?

    Das Geld könnte, nein, sollte man lieber in die Aufklärung der (U18) stecken aber für solche lapidaren Dinge sieht sich ein privater Unterschichten-Gossen-Sender wohl nicht zuständig, wo Quote wichtiger als Aufklärung zu sein scheint.

    Wo ist die zuständige Landesmedienanstalt, die solche Programmformate zulässt, obwohl sie sich selbst Kinder- und Jugendschutz als oberstes Gebot auf die Fahne geschrieben haben aber die Ausbeutung und den Missbrauch der jungen, betroffenen Menschen im privaten TV zulässt?

  71. @99 GlwoingHeart

    Die Landesmedienanstalt läßt nicht nur im (privaten) TV die Ausbeutung von Kindern/Jugendlichen zu und fühlt sich hier effektiv nicht zuständig und/oder überfordert.

    Gesetze gäbe es genug, nur leider niemand, der sich darum kümmert, daß sie auch eingehalten werden.

    Was die Frage aufwirft: Was nutzt ein Gesetz, wenn der Staat dessen Einhaltung weder gewähren noch kontrollieren kann/will

  72. jetzt mal halblang, jungs. Ich nehme mal stark an, dass die Eltern der Minderjährigen ihre Zustimmung erteilen müssen, bevor die vor die Kameras dürfen. Mal abgesehen davon ist die Teilnahme freiwillig, und Geld gibts auch noch. In dem Zusammenhang von Ausbeutung zu sprechen, ist lächerlich.

    Zehnjährige, die in einem Sweatshop in Bangladesh Klamotten für H&M nähen, DAS ist Ausbeutung.

    Klar, man kann sich über den Anspruch und die Botschaft der Sendung streiten, und von mir aus auch gerne den allgemeinen Werteverfall beklagen, aber hier Jugendämter oder Landesmedienanstalten ins Spiel bringen zu wollen, ist nun wirklich absurd. Besonders erstere haben echt anderes ( wichtigeres ) zu tun.

  73. „“Ich würde Ihnen empfehlen ihn einmal zu lesen. Sich einmal im Leben mit dem kategorischen Imperativ zu befassen wage ich nicht Ihnen zu empfehlen. Es würde auch kaum Früchte tragen.

    — Ophelia — 5. Juni 2009, 23:45 #“““

    Mensch Ophelia, jetzt haben Sie es mir aber gegeben. Ich bin fast soweit, die Mittlere Reife nachzumachen. Aber was würde es mir bringen? Müsste ich dann so enden wie Sie? Schön für Sie,dass sie mal einen tollen Deutsch-Aufsatz über Karl Kraus geschrieben haben und noch besser, dass sogar noch was hängen geblieben ist. Nur Schade für Sie , dass Sie hier damit so peinlich protzen müssen. Trotzdem vielen Dank, ich hab mich sehr über Sie amüsiert. Ich streite mich aber in Zukunft lieber wieder mit Menschen von Angesicht zu Angesicht. Das wiederum rate ich Ihnen nicht. Sie hätten dann keine Zeit den kategorischen Imperativ zu googeln.

  74. @103 R. Bartels

    Es scheint Sie betroffen zu machen, daß andere wohl über eine Bildung verfügen, die Ihnen mehr als fern liegt.

    Ich erlaube mir, Ihnen zum Trost einen Keks zu reichen, wobei ein Schnuller angemessener wäre.

    Schlimm, wenn der Zwerg nicht einmal in der Lage ist Schatten zu werfen.

    Ach ja, es soll Menschen geben -ich kann nicht beurteilen, ob Ophelia dazu gehört- die weder für den kategorischen Imperativ noch für andere Philosophen Google brauchen.
    Wie lange haben Sie gebraucht um zu suchen?
    Na ja, aber da hat Ophelia wohl Recht. Sie sind weder in der Lage zu lesen, noch das Gelesene zu verstehen. Ich nehme an, deshalb machen sie auch Fernsehen. Die bunten Bildchen sind da einfach einfacher.

    Muß man nicht eigentlich, bevor man einen Realschulabschluß nachholt überhaupt erst einen Abschluss haben?

    Aber den meisten hier wird wohl hauptsächlich daran gelegen zu sein, nicht so zu enden wie Sie. Wie kann man nur so stolz darauf sein soviel Mist zu produzieren?

    Die Schwaben kennen dafür übrigens eine alte Weisheit:
    Dumm gebore, dackelhaft ufgwachse, nix dazuglernt und des au no elles vergesse bleibd hald…saubled. ;)

    Ich nehme an, Sie kennen den Unterschied zwischen umsonst und kostenlosen?
    Eines ist hier in Ihren Kommentaren wunderbar festzustellen: Ihre Erziehung, (Schul)Bildung uvm. war sicherlich nicht nur kostenlos, sie war effektiv auch völlig umsonst.

    In diesem Sinne: Ein wunderschönes, betroffenes „Weiterbellen“.

  75. Sie sind noch schlimmer, wie ich mir Menschen wie Sie immer vorgestellt habe.
    — Ballmann — 6. Juni 2009, 22:29 #

    Lieber Ballmann, Sie scheinen in Ihrer Aufregung vergessen zu haben, dass Sie hier zum gehobenen Bildungsbürgertum gehören müssen, wenn Sie mitpöbeln wollen. Also schön auf die Syntax achten: Es heißt: „Sie sind noch schlimmer als ich mir…

    und zu Morgenstund: Vielleicht ist das nächtliche Studium des Internet-Erotikangebots doch eine wenig kraftraubend gewesen. Auch frühmorgens um 04.52 gilt: Erst lesen, dann denken, dann schreiben. Sonst macht das hier doch keinen Spaß. Leider haben Sie den obigen Schreibverkehr in seiner Komplexität nicht voll erfasst. Von Stolz war nie die Rede. Macht aber nichts. Aber so ist das halt, wenn man seinen Zwängen folgen muss. Wenn sie sich die Mühe nicht mehr machen wollen, die bisher dargebrachten Standpunkte zu reflektieren, empfehle ich alternativ mal Freud als Bettlektüre, vielleicht bekommen Sie dort eine Antwort auf die Frage, warum ein so toller Typ wie Sie so wenig Anerlkennung bekommt, dass er aus Frust morgens um 04.52 Uhr wildfremde Menschen im Internet beschimpfen muss. Vielleicht können sie dann ja endlich wieder schlafen und finden sogar einen Menschen, der sie liebt. Ich persönlich wünsche Ihnen dabei viel Glück!

  76. Ich habe mich selten über ein Gebelle so amüsiert wie über Ihres.

    Tja, da bleibt nur festzuhalten: Der Mensch geht immer von sich selbst aus.

    Was mich aber wundert: Sie haben schon einmal von Freud gehört? Das ging ohne Google. Hätte ich wirklich nicht von Ihnen erwartet. :D

    Glauben Sie, daß sie in der Lage sind auch nach Begriffen wie Zynismus, Sarkasmus und Ironie zu googlen und vielleicht sogar zu verstehen was dies ist?
    Sie wären damit sicherlich einen enormen Schritt (in Ihrer persönlichen Entwicklung?) weiter.

    Ach ja, das Wort „Stolz“ könnten Sie (vielleicht nur für sich selbst) begrifflich definieren.
    Anschließend haben Sie hier sicherlich weiterhin die Möglichkeit zu erklären, warum Sie -ohne jede Argumentation, dafür mit viel Polemik und verbalen Ausfällen- Ihre Tätigkeit und/oder Ihr Unternehmen so vehement meinen verteidigen zu müssen.

    In Foren, in denen Diskussionen auf „Ihrer Augenhöhe“ geführt werden, würde jetzt sicherlich der polemische Satz kommen:
    „Da hat wohl einer den Schuß nicht gehört“. :D

    Ich -und sicherlich nicht nur ich- freue mich schon auf ihr nächstes Betroffenheits-Gebelle. Ihr Verhalten hat ein bißchen was von einem Pawlowschen Hund.

  77. Hallo Morgenstund – schon wach – schön! Ich freue mich, dass Sie soviel Spaß an unserer Unterhaltung haben – geht mir genauso. Hab mit ihrer Hilfe jetzt endlich den Sinn socher Foren begriffen und gleich noch mehr Freude dran. Hier kann man sich so richtig hemmungslos bepöbeln. Ganz egal worum es geht – Hauptsache der andere ist schwarz und ich bin weiß. Pointen-Paintball für Leute die die Welt eben ein wenig einfacher brauchen: Leute wie Sie und mich. Ist doch schön, dass wir uns hier gefunden haben – das ist doch ein Anfang: Damit haben sie endlich so was ähnliches gefunden wie einen Freund. Ich wohne in Kiel. Vielleicht treffen wir uns mal auf ein Bier? Die anderen hier brauchen wir doch gar nicht – das sind doch Langweiler. (Sorry Ballman, aber da hätte mehr kommen müssen und Ophelia hat auch nicht wirklich Steher-Qualitäten).

  78. Herr Bartels,
    was denn nun?

    103: „Ich streite mich aber in Zukunft lieber wieder mit Menschen von Angesicht zu Angesicht.“

    109: „Hab mit ihrer Hilfe jetzt endlich den Sinn socher Foren begriffen und gleich noch mehr Freude dran. Hier kann man sich so richtig hemmungslos bepöbeln.“

    Ein Vorschlag zur Güte: Sie fragen mal ihren Firmenbesitzer, ob der damit einverstanden ist, wie sich ein führender Mitarbeiter hier echauffiert. Es macht doch wirklich für Sie wenig Sinn, wenn Sie ihre Dünnhäutigkeit hier Tag für Tag zur Schau stellen.

    Etwas mehr Schlagfertigkeit, etwas mehr Gelassenheit.

    Alles wird gut. :-)

  79. Ich bin dummerweise so pedantisch, wenn es um Sprache geht, und ich werde dümmererweise (gnihi!) noch pedantischer, wenn jemand andere korrigiert, dabei aber selber Fehler macht.

    „Also schön auf die Syntax achten: Es heißt: „Sie sind noch schlimmer als ich mir…“.

    Nein.
    Korrekt hieße es: „Sie sind noch schlimmer, als ich mir [Menschen wie Sie immer vorgestellt habe].“
    Gehöre ich jetzt zum gehobenen Bildungsbürgertum? :)

  80. Liebe Freunde des Unterschichteninternets – genug gelacht. Ihr könnt Eure Bemühungen jetzt einstellen – ich bin an der Stelle raus – wird langsam langweilig mit euch – Morgenstunds Format im Pöbeln hat halt nicht jeder . Hab jetzt wichtigeres zu tun, ich muss Fernsehen für die Zielgruppe machen. Da gehört ihr doch wohl hoffentlich nicht dazu. Schönes Leben noch:)

  81. @133 Bartels

    Habe Ihre Beiträge mit Interesse verfolgt. Denke es wäre sinnvoll, wenn sie arbeiten, solange sie noch dürfen. Wäre ich ihr Chef, hätten sie schon lange eine fristlose Kündigung wegen geschäftsschädigenden Verhaltens. Aber sieht man die Homepage ihres Unternehmens an ist dies genauso unterschichtig wie ihre Pöbeleien – der einzige der hier gepöbelt hat waren mit sichtlichem Stolz (Dummheit und Stolz ergaben schon immer eine ungute Mischung) sie. Auf jeden Fall haben sie es geschafft ihr unternehmen als das darzustellen was es ist.

  82. Den Smiley lese ich so: „Hey, wir kennen eure Probleme und verstehen sie. Aber wir sind die Guten, wir helfen euch, vertraut uns!“

    Dass Kinder fuer manche den Ausweg aus hoffnungslosen Situationen darstellen sollen, hast du schoen erkannt, noir.desir

    Nimuan, es geht nicht um Entmuendigung. Ich war mit 16 definitiv noch nicht reif, eine solche Entscheidung zu treffen und mir ueber die Konsequenzen dieser Entscheidung im Klaren zu sein.
    Und ich halte mich fuer recht intelligent und ich war das auch schon mit 16. Trotzdem sind die Konsequenzen in diesem Alter voellig unabsehbar.

    Ballman: *grins* Wallraff ist schon cool.

    Und ja: wir hatten auch einen Fliesentisch und ich wuerde meine Familie damals in der „Unterschicht“ ansiedeln.

  83. Ach, der Herr Bartels ist schon weg? Schade, gerade wollte ich den Vorschlag machen, das Meckern sein zu lassen und ihm ein paar Projektideen vorzuschlagen.
    Wie wäre es denn mal, statt erfolglose Leute beim sich Streiten und dahinvegetieren zu filmen, mal ein paar Berufstätige zu beobachten? Einfach die normale Mittelschicht! Oder ist das nicht relevant für RTL? Entweder man schürt Neid auf die extrem Reichen oder bildet das Leben der Unterschicht ab. Das kanns doch nicht sein.

  84. Herr Niggemeier, die Aggressionen, die das Smiley bei Ihnen hervorgerufen hat, sind völlig normal und vom Text gewollt. Sie haben es nur von der falschen Seite angeschaut. Drehen Sie Ihren Monitor einmal um 180 Grad. (Aber nur einmal.)

  85. Och, Leute – diese Technik ist mindestens 350 Jahre alt (Dreißigjähriger Krieg!), wurde schon mit Buchenblättern geübt, wenn die Dame des Hauses gerade mal wieder die Gössel (= Gänseküken, frühneuzeitlicher Ritzenflausch) in die Tümpelwäsche gesteckt hatte.

  86. Hallo,

    das ist das Phänomen Internet. Die „community“ schimpft über irgendetwas, ob nun zurecht oder nicht, lassen wir mal dahingestellt. Dann passiert folgendes: Entweder die entsprechende Person nimmt an der „Debatte“ nicht teil, was wohl meistens der Fall ist, dann wird gemeckert, man würde nicht ernst- oder auch nur wahrgenenommen.

    Oder der- oder diejnige tritt in welcher Form auch immer der Diskussion bei und wird wegen Nichtigkeiten, wie Rechtschreibung oder einem falschen Begriff so dermaßen angemacht, dass einem die Lust aufs Diskutieren gründlich vergehen kann.

    Ich möchte hier für niemanden Partei ergreifen, aber wenn man so durch die enstsprechenden Foren, Blogs und Portale guckt, was da teilweise für dämliche und nichtssagende Kommentare von der „community“ (Was man sich auch immer unter diesem Begriff vorstellen mag) kommen, wundert es mich gar nicht so sehr, dass man nicht ernst genommen wird. Diese Erkenntnis ist leider ein bisschen traurig, aber wohl auch aufgrund der Anonymität des Internets nicht zu ändern. Leider.

  87. @Twipsy: Wie wäre es mit dieser Idee: Ein Monat lang beobachtet RTL computersüchtige Extrem-Blog-Beitrags-Kommentierer und Foren-Flamer, um zu erkennen, wie dieses (Internet-)sozialschädliche Verhalten zustande kommt und was man dagegen tun könnte… oder man führt einfach die Flamer mal schön vor, je nach Senderwunsch halt.

    @Bartels: erfrischend, mal die Meinung eines Fernsehmachers zu lesen. Das Problem ist ja nur: Solange, wie sie es ja auch kritisieren, immer nur auf den größtmöglichen Markterfolg (Quote) gezielt wird, wird die Zuschauerzahl gerade der gebildeten Fernsehzuschauerschichten weiter sinken. Was wiederum „Unterschichten-Fernsehen“ weiter im Markt stärkt. Quasi eine Abwärtsspirale auf der Qualitätsebene des Inhalts: Mehr „Frauentausch“-Nachahmer -> weniger gebildete Zuschauer -> erhöhte Bedeutung der „Unterschicht“ fürs Fernsehen -> Mehr „Frauentausch“-Nachahmer.

    Ewig kann das nicht so weitergehen, denn die Werbeindustrie hat mit der „Unterschicht“ ein Problem: die kauft keine in Fernsehwerbung beworbenen Markenprodukte, sondern die No-Names bei Aldi und Lidl (warum funktionieren diese Läden sonst ohne großartig viel Werbung.) Wenn es also so weitergeht, dann haben die Sender zwar noch Zuschauer, aber keine Kunden (die Werbeindustrie) mehr.

    Gibts denn wenigstens schon Ideen bei ihren oder anderen Fernsehmacher-Firmen, wie man diesen Trend brechen könnte, oder ist derzeit noch eher die Methode: „noch ist es nicht so schlimm, und wenns dann vorbei ist mit dem Fernsehen, wars ne schöne Zeit“?

  88. Das LIDL, Aldi und Co. „ohne großartig viel Werbung“ funktionieren, halte ich für nicht zutreffend. Schlag doch mal eine durchschnittliche Tageszeitung auf. Die Wahrscheinlichkeit, das Dich dort mindestens eine doppelseitige Aldi/LIDL Werbung erwartet ist ziemlich hoch.

    Nur weil diese Werbung (vermutlich bewusst „billig“ daherkommt, heisst das nicht, das sie billig ist.

  89. Nein, ich bin nicht schizophren. Und ja, zynischer geht es in meinen Augen kaum noch! Da bin ich mal mitten ins Studium vertieft, lese eine Weile den Blog nicht und dann sowas: Diese Polyseme im Internet werden immer absurder, von Jahr zu Jahr!

    Ich bin übrigens Janine Otto und war, bin und werde nie für Joker Productions tätig sein. Ich bin eine Technische Redakteurin, studiere auf Lehramt, arbeite seit Jahren als Förderlehrerin mit sozialschwachen Jugendlichen in Köln und kümmere mich in meinem Berufsalltag immer wieder um die Nachbetreuung von jungen Fernsehopfern. Denn, es gibt ein Leben nach dem Fernsehauftritt und das ist viel bitterer als sich manch einer vorstellen mag! Jeder, der nur einen Funken an Menschlichkeit besitzt und die Geschichten „danach“ miterleben darf, so wie ich, wird meinen Zorn gegenüber solchen verdinglichenden Produktionen verstehen. Um das zu verhindern sollte es ja eigentlich Redakteure geben, die zu mindestens Minderjährigen beim Fehlen von persönlicher Weitsichtigkeit vor sich selbst schützen müssten. Mein Gehalt bezahlt übrigens weder RTL, Pro7, SAT1 noch irgendeine Produktionsfirma, sondern der Staat – also wir alle.

    Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen: Seit Jahren belege ich immer wieder journalistische Seminare und sitze so immer wieder neben den (zukünftigen) Redakteuren von RTL. Ich kenn sie also und disputiere mit ihnen schon seit Jahren über genau das Thema. Eine interessante Frage in einem vier Augen Gespräch ist übrigens immer an die verantwortlichen Redakteure oder Produktionsangestellten: Was würden Sie machen, wenn das Ihre Kind wäre. Kamera draufhalten? Bis heute habe ich auf genau diese Frage nur beschämte Blicke bekommen. Und noch viel besser: ich kenne sogar eine Hand voll Privatfernsehangehörige, die noch nicht mals mehr einen Fernseher besitzen, zum Schutz der Kinder. Bigotterie in Vollkommenheit – aber das ist ja hier bekannt.

    Nicht-desto-trotz: Hey, Janine Otto in Kiel, wir müssen mal reden, denn das da oben nehme ich Ihnen echt persönlich!

  90. Oh man wie tief werden wir noch sinken? Ist das etwa ernst gemeint, dass die auchschon Schwangere Teens suchen nur um damit im TV Kohle scheffeln zu können?! Ehrlich, unterste Schublade finde ich. War doch schon hart genug, asl die damals in England die kleinen Kiddies alle in so nen Camp ohne ihre Eltern gesteckt haben….ne ne ne *kopfschüttel*

  91. Ich würde sagen, jedes Niveau findet sein Publikum. Das Niveau, mit welchem die Sender derzeit ums Publikum buhlen, mag jedem halbwegs denkenden Menschen als unter der Gürtellinie erscheinen, dennoch zeigen die Einschaltquoten, dass es genügend Leute gibt, die den Schrott anschauen. Ist wie mit der B…-Zeitung. Keiner gibt zu, sie zu kaufen, dennoch gehen jeden Tag mehrere Millionen Exemplare über den Ladentisch ;-)

  92. Wahrscheinlich haben sich einige Teenies/ Intelligenzbaracken extra dafür schwängern lassen und um dann zzu bemerken, dass es für die Teilnahme an der Sendung schon längst zu spät war….
    Die Fernsehsender halten uns alle für so blöd wie wir sind.

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