Dabeisein ist alles

Sie sind ungefähr immer Unsinn, diese Live-Schaltungen in Nachrichtensendungen zu bemitleidenswerten Reportern vor Ort, die schon deshalb nicht mehr wissen als ihre Kollegen in den Redaktionen, weil sie die ganze Zeit irgendwelche Live-Schaltungen in Nachrichtensendungen absolvieren.

Aber so schön wie gestern in der „Tagesschau“ um 15 Uhr hat man den Schwachsinn dieses Rituals selten vorgeführt bekommen:

Claus-Erich Boetzkes: Gibt es neue Tarifverhandlungen oder stehen die nächsten Warnstreiks vor der Tür? In diesen Minuten gibt die Lokführergewerkschaft in Frankfurt am Main bekannt, wie sie auf das neue Tarifangebot der Bahn reagiert. (…) In Frankfurt bei der GDL ist mein Kollege Markus Gürne. Herr Gürne, was teilen die Lokführer mit?

Markus Gürne: Ja, die Lokführer haben sich zunächst mal verspätet. Die Pressekonferenz ging ein bisschen später los, und bisher ist der entscheidende Satz auch noch gar nicht gefallen. Claus Weselsky (…) hat bisher nur gesagt, dass alter Wein in neuen Schläuchen ist. Das lässt im Prinzip so gut wie nichts vermuten, weder in die eine noch in die andere Richtung. Also, im Prinzip wiederholt man gerade das, was man schon vorgestern gesagt hat, nämlich dass das Angebot unzureichend ist der Bahn. Das wird jetzt ausgeführt. Wenn das dabei bleibt, dann könnte man davon ausgehen, das die GDL das schlussendlich ablehnt, dann wird es Streiks geben, aber wie gesagt: Die Pressekonferenz hat etwas verspätet begonnen, läuft zur Minute noch, und deshalb wissen wir leider nicht mehr, als wir im Moment sagen können.

Boetzkes: Ich weiß ein bisschen mehr inzwischen. Gerade hat die GDL zu neuen Streiks aufgerufen. Markus Gürne, aus Ihrer Erfahrung, was bedeutet das für uns? Geht das jetzt sehr schnell? Oder wird das frühestens nächste Woche losgehen?

Gürne: Also, wenn das so ist, wie Sie sagen, und da hab ich keinen Zweifel dran, dann wird das sehr sehr schnell passieren. Die GDL hat die Pläne seit Wochen in der Schublade. Der Urabstimmungsbeschluss war ja auch schon längst da, man hat ja auch schon gestreikt. Die Frage wird jetzt sein: Wird es wieder ein bundesweiter Streik im Nahverkehr sein? Oder wird man es ganz gezielt in manchen Ballungsgebieten machen? Das werden sie jetzt wahrscheinlich gleich in der Pressekonferenz weiter ausführen. Aber ich denke, das wird sehr, sehr schnell losgehen.

Boetzkes: Noch eine Information nachgeschoben: GDL ruft für Streiks für morgen auf. Markus Gürne, danke für diese Informationen, danke nach Frankfurt.

42 Replies to “Dabeisein ist alles”

  1. Hätte die Pressekonferenz zwei, drei Minuten früher begonnen, wäre es vielleicht eine wunderschöne Live-Schalte geworden. Ein bisschen Glück/Pech ist schon dabei.

  2. Aber selbst dann hätte Herr Gürne nur exakt sagen können, was Herr Boetzkes auch wusste. Warum soll er dafür aus der Pressekonferenz rauslaufen und vielleicht die Informationen oder Hintergrund-Eindrücke verpassen, die über die Agenturmeldungen hinausgehen? Und warum gibt man für so eine Live-Schaltung Geld aus?

  3. Also ich finde das total kollegial, extra eine Liveschalte zu machen, nur um den Kollegen Gürne auch über die Streiks zu informieren. Öffentlicher Flurfunk bringt Menschlichkeit in die Berichterstattung.

  4. Live is halt live!
    Macht sich einfach gut. Es gibt ja auch keinen Grund, die allnächtlichen Call-In-Shows live auszustrahlen, und trotzdem geben die Sender dafür Geld aus. Aufgezeichnet wäre viel billiger, und Wiederholungen fielen auch niemandem auf. Und noch niemand hat je kontrolliert, wie das da überhaupt abläuft und ob es live ist und wann die „korrekte“ Antwort definiert wird.
    Aber live wirkt halt alles viel … liver.

  5. (Ich such immer noch nach einem WordPress-Plugin, mit dem man besonders schöne Kommentare irgendwie farblich hervorheben kann. Also, was ich sagen will: Für solche Kommentare [#3] suche ich so ein Plugin.)

  6. Jep! Der war gut, mspro.

    Stefan, guck doch mal in „Keine Überschrift“, dort hat wordpress das mit der „farblichen Hervorhebung“ irgendwie geschafft. Vielleicht kannst Du den Bug ja für solche Zwecke „abusen“.

  7. Hallo Stefan,

    da ich gerade Zeit hatte, hab‘ ich mich mal auf die Suche gemacht betreffs #5.

    Und tatsächlich gibt es da was: http://rebelpixel.com/projects/rp-comment-hilite/

    Die Installation ist kinderleicht. Mit dem Satz „To indicate which comments should be highlighted […]“, welcher auch auf der Plugin Seite („Verwalten“ –> „Comment Hilite“) auftaucht, konnte ich zuerst nichts anfangen. Doch damit ist nur ein benutzerdefiniertes, optionales Feld gemeint, was sich beim Post Bearbeiten editieren lässt. Das findet man unter dem WYSIWYG-Editor, wo auch das Feld zum Dateienhochladen ist. Weiter unten lassen sich die „benutzerdefinierten Felder“ editieren.

    Nun ja, erstmal noch was zur Installation.
    Unter WordPress 2.3 habe ich es ausprobiert. Ging jedoch nicht. Problem war, dass sich bei WordPress wahrscheinlich zu viel geändert hat, seit dem letzten Update dieses Plugins.

    Der Fehler ließ sich beheben, indem ich in der Plugin Datei alle
    $post_meta_cache[$post->ID][‚comment-hilite‘][0]
    durch
    $post_meta_cache[1][$post->ID][‚comment-hilite‘][0]
    ersetzt habe. (in Zeile 16 zweimal, Zeile 17, Zeile 65 zweimal und Zeile 66)

    Die Kommentardatei vom Theme – bei mir „comments.php“ (früher hieß sie offensichtlich wp-comments.php [ich beschäftige mich mit WordPress noch nicht lange]) – muss auch noch geändert werden. Dazu habe ich einfach
    {?php comment_text() ?}
    in
    {span{?php if(function_exists(‚rp_is_comment_hilite‘) and rp_is_comment_hilite()) echo ‚ class=“noteworthy“‚; ?}}
    {?php comment_text() ?}
    {/span}
    {?php if(function_exists(‚rp_comment_hilite_link‘)) rp_comment_hilite_link(‚markieren‘,“,“); ?}
    geändert. (Damit WordPress bzw. unserer Browser das nicht als HTML Tags interpretiert, habe ich alle Kleiner-als- und Größer-als-Zeichen durch geschwungene Klammern ersetzt.)

    Jetzt in deiner Stylesheet Datei nur noch die Klasse definieren. Bei mir ganz billig gelöst:
    .noteworthy {
    color: red;
    }

    Das wars. Nachdem man das jetzt alles uploadet und das Plugin aktiviert kannst losgehen. Wenn man mal einen markierten Kommentar entmarkieren will, kann man einfach die IDs in dem benutzerdefinierten Feld bearbeiten bzw. dieses ganz löschen (siehe oben).

    Die Anzeige wieviele Kommentare besonders lesenswert sind, habe ich bei mir wie folgt gelöst:
    {?php if(function_exists(‚rp_comment_hilite_count‘)) echo ‚ (‚.rp_comment_hilite_count().‘ Kommentare besonders lesenswert)‘; ?>

    Viel Spaß!

    PS: Ich dachte, eine Funktion, die die lesenswerten Kommentare für einen Post nacheinander durch Kommata getrennt anzeigt, sei auch nicht schlecht, und habe deswegen eine kreiert. Das PHP-Source File findet man hier (da sind auch gleichzeitig die Änderungen wegen WordPress 2.3 drinne): http://file.jan-baier.de/files/rp-plugin-comment-hilite.phps

    In der single.php vom Theme habe ich dann nur dies hinzugefügt:
    {?php if(function_exists(‚rp_show_hilite_comments‘)) rp_show_hilite_comments(); ?}

    Diese Funktion fände ich sehr sinnvoll und hilfreich, da ich die Kommentare hier zu selten lese und wenn man da eine Auswahl der „Besten“ via Link vorgehalten bekommt, ist das doch super :)

  8. Und das um die Uhrzeit!!!!

    Kann also niemand mehr behaupten, dass Liveschaltungen sinnlos wären, wenn sowas dabei rauskommt.

  9. […] Dabeisein ist alles « Stefan Niggemeier Annotated Sie sind ungefähr immer Unsinn, diese Live-Schaltungen in Nachrichtensendungen zu bemitleidenswerten Reportern vor Ort, die schon deshalb nicht mehr wissen als ihre Kollegen in den Redaktionen, weil sie die ganze Zeit irgendwelche Live-Schaltungen in Nachrichtensendungen absolvieren. […]

  10. Hat Markus Gürne es denn mit Würde getragen? Vor Jahren tat mir mal ein Reporter leid, der stets wiederholen musste, dass er nichts wüsste. Und dann immer wieder die nächste Frage bekam. Armer Kerl.

  11. Hübsch sind die Live-Schalten in Länder, die einige tausend Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt sind. Und jetzt aus Kuala Lumpur unsere Asienkorrespondentin zum Thema Birma. Vielleicht ist das dort unten ja ähnlich. Und jetzt schalten wir zum Fall der Berliner Mauer direkt nach Athen.

    Bemerkenswert auch, dass die Live-Schalten mit wichtigen Politikern in den Tagesthemen und dem heute-journal in letzter Zeit immer „bereits vor der Sendung aufgezeichnet“ werden. Soviel zum Thema die Inszenierung ähh Vermittlung von Politik muss besser werden.

    Übrigens, gestern in der Tagesschau wurde G.W.Bushs „Eintreten für Menschenrechte“ gelobt. ;-)

  12. Das Beschriebenescheint mir eher das Ergebnis einer chaotischen Pressearbeit der Gewerkschaft zu sein. Wenn sie schon Pressevertreter vor Ort einladen, können sie diese ja auch schnell umfassend zu den wichtigsten Standpunkten informieren, was offenbar nicht geschah und durch das Büro via Verteiler erfolgte. Man müßte sich vielmehr fragen: wozu gabs da eine PK????

  13. Wäre der Herr Boetzkes nicht so kollegial aufklärend gewesen, stände der arme Herr Gürne im Moment wohl am Frankfurter Hauptbahnhof und würde sich fragen, warum bloß in Gottes Namen sein Zug nicht fährt. Im besten Fall würde man ihn dann im nahegelegenen FastFoodRestaurant bei einer MaxiDose-AmiChampagner darüber aufklären. Ich sag mal: Gut, dass es Herrn Boetzkes gibt!

  14. Ja, ein besonders schönes Beispiel: Der im Studio liefert die Informationen und der vor Ort bewertet sie. Klasse.

    Besonders gelungen finde ich auch immer die Fälle, wenn es z.B. um Vorgänge – sagen wir – im Kongo geht und dann ein Reporter aus Kairo zugeschaltet wird, der erzählen soll, was da gerade im Kongo passiert. Weil er näher dran ist? Weil das ja quasi auch Afrika ist? Das frage ich mich dann immer.

  15. Es liegt wohl am Modewort „Live“.
    Jedes Konzert ist ja heute kein „Konzert“ mehr sondern immer (!) ein „Live-Konzert“, auch im Bereich der seriösen Musik.
    Das Wort gehört inzwischen zum „Dummdeutschen“. Wie alle diese dummdeutschen Begriffe oder Anglizismen („ein Stück weit“, „Sinn machen“) scheinen sie äußerst beliebt zu sein…

  16. Besser ’ne Liveschalte, die auch mal sinnfrei ist als ständig und ewig diese Einblendungen, wie sie bei N-TV und CNN praktiziert werden. 40% (gefühlte 80%) des Bildes werden durch völlig überflüssige Laufschriften und Börsentabellen überblendet, die eh kein Mensch liest. Das ist dermassen nervig das ich praktisch niemals diese Sender einschalte obwohl ich vor allem CNN ansonsten nicht schlecht finde.

  17. Aber erwähnenswert ist doch immerhin, dass einem für seine Rundfunkgebühren anständige Unterhaltung geboten wird.

  18. Ist es nicht normalerweise so, dass das Studio dem „Live“-Korrespondenten übern Knopf im Ohr die Sache mitteilt und der dann verkündet das dann?

  19. Liveschaltungen haben eben diesen Hauch von investigativem Journalismus an sich. Der Zuschauer freut sich (der Sender tut was für sein Geld), da er seine GEZ Gebühren (bei den privaten eben die Werbung, die er konsumieren muss) gut eingesetzt sieht.
    Wäre nur noch der Knaller gewesen, hätte sich der Reporter vor Ort per MMS von der Sendezentrale über die neuesten Entwicklungen informieren lassen.

  20. @Stefan (2): Dann kann man genausogut Fragen, warum Wetterfrösche (früher noch mit Flokati ums Mikro gewickelt) bei dem miesesten Mistwetter irgendwo an der Nordsee-Küste stehen, während der geneigte Südbayerische Zuschauer sich – interessiert zuschaue(r)nd – in der Sonne aalt.

    Ich finde das macht die Sache lebendig. Ob GDL oder Wetter. Der Vor-Ort-Reporter schafft einfach Glaubwürdigkeit: Bilder, Stimmungen etc. sickern ins Studio, und somit zum Zuschauer zu Hause durch.
    Ich glaube aus dem gleichen Grunde hat irgendein Onkel irgendwann das Fernsehen erfunden. Pure Psychologie, sage ich dir.

  21. @knorke: Das mit den Wetterfröschen frage ich mich tatsächlich. Und Du musst zugeben: Die vermeintliche „Glaubwürdigkeit“ wird durch solche Auftritte wie gestern schon ein bisschen erschüttert.

  22. Wenn es bei einer Nachrichtensendung um Lebendigkeit geht, warum gibt es dann noch Studios?

    Bei den Wetterfröschen sehe ich das anders: Wetter-Senungen (Man möchte sie schon lang nicht mehr Wetterberichte nennen) sind Unterhaltung, der Informationsaspekt ist da recht gering. Da ist es völlig ok, wenn Kachelmann im Sturm steht, wenn irgendwo Sturm ist.

  23. es gab vor bestimmt 10 jahren mal bei zapping diese schalte aus dem ör, wo ein reporter „on location“ dieses herrliche „sehen sie ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht wer etwas weiß“ in die kamera zum besten gab.

  24. Unübertroffen ist die Episode, die man sich im vergangenen Jahr an der Ruhr-Uni Bochum erzählte:

    Aufgebrachte Studenten hatten die Senatssitzung zum Thema Studiengebühren gestürmt, die Polizei hatte den Sitzungssaal geräumt. Da fuhr auch schon der WDR mit seinem Schaltenwagen vor und es entwickelte sich folgender Off-Air-Dialog zwischen WDR-Tante und dem Uni-Pressesprecher:
    WDR: „Wo sind denn die ganzen Studenten?“
    Pressesprecher: „Zuhause?“
    WDR: „Ja, aber hier war doch gerade noch alles voll …“
    Pressesprecher: „Hmmmmm …“
    WDR: „Ja, was machen wir denn jetzt?“
    Pressesprecher: „Na ja, ich kann die ja schlecht alle anrufen und sagen, sie sollen zurückkommen, das Fernsehen sei da …“

  25. Ich möchte den windzerzausten Wettermann mit dem Wuschelmikro aber auch nicht missen. Vor allem nicht bei Jahrhundertstürmen. Macht ein so wohliges Gefühl, wenn man selbst auch noch schön im Warmen sitzt …

  26. Apropos Jahrhundertstürme: War das schön, als N24 nach „Katrina“ in kaum mehr zu unterdrückender Vorfreude auf den neuen, herannahenden Sturm sein „neues Hurrikan-Studio“ in Betrieb nahm und die Vor-Ort-Reporter an der amerikanischen Küste halbstündlich im windigen Regenfällen herum hampeln mußten, um die abnehmenden Windgeschwindigkeiten doch noch zum neuen Mega-Hurrikan hochzujazzen. Immer wieder sprachen sich im „neu eingerichteten Hurrikan-Studio“ Moderatoren und gelangweilte Experten Mut zu, es könne doch noch (mit etwas Glück, A.d.V.) ein richtig toller Sturm werden und man malte sich schon die zu erwartenden Schäden aus. Fast anderthalb Tage harrten die übermüdeten Frühstücksreporter in ihrem „neuen Hurrikan-Studio“ aus, bis sie es nicht mehr schafften, sich oder das Wetter von ihrer Propaganda zu überzeugen – oder, wie der Sturm, einfach einschliefen. Fazit: BÄH!

  27. @34: Oh, die Tagesschau war schnell und hat reagiert. Damit ist mein link von oben nicht mehr verständlich.
    Macht aber nix, dafür gibt es ja Screenshots ;)

    Also quasi über Nacht haben die Deutschen plötzlich mehr Verständnis für die Streiks, gestern hingegen verloren sie dieses.

    Tagesschau gegen 0:00:
    http://www.bilder-hochladen.net/files/4eiq-1-png.html

    Tagesschau heute früh:
    http://www.bilder-hochladen.net/files/4eiq-2-png.html

    Bin einfach mal gespannt, ob die Daten von Infratest Dimap noch Platz für weitere Interpretationen lassen ;)

  28. Und können wir bitte auch mal darüber sprechen, dass es das schlimme Wort „schlussendlich“ überhaupt nicht gibt? Danke!

  29. @ 37
    ES verraten doch schon die Hintergründe der Grafiken: Das eine sind die Verständniswerte FÜR die NACHT, das andere für den Tag. Ist eben eine sehr differenzierte Umfrage. Nachts schlafen viele, haben daher auch weniger Verständnis. Morgens, frisch ausgeruht, können sie dann wieder mehr neues Verständnis aufbringen.

    Interessant wäre eine Umfrage unter Tagesschau Online-Redakteuren, ob sie für ihre Grafiken noch Verständnis haben.

  30. @37
    Finde ich klasse, wie selbst die, die die Nachrichten machen, ihren eigenen Mythen aufgesessen sind.

    Alle Sender brüllen immer wieder, dass die Bevölkerung kein Verständnis mehr hätte. Ist es nicht ulkig, dass selbst relativ harte Fakten (=Verständnis wächst eher noch) dann irgendwann hinter die „psychologische Wahrheit“ zurücktreten müssen? Darüber könnte ich mich schon seit Tagen aufregen, dass dermaßen einseitig berichtet wird – man kann schon gar nicht mehr von „berichten“ sprechen. Sauer macht mich sowas. Möchte nicht wissen, wie oft Nachrichten „gemacht“ werden, statt „weitergetragen“.

  31. @40 Eine schöne Episode zu dem Thema wie SpOn gestern in mehreren Artikeln berichtete, dass die streikenden Lokführer VIELERORTS beschimpft worden sein und dazu immer die selbe, EINE Situation schilderte… Die Überschriften gingen natürlich alle in Richtung „Bahnreisende beschimpfen Lokführer“

  32. Nach meinem Verständnis waren die Tagesschauer beim ersten Versuch einfach zu beschränkt, um ihre eigene Grafik richtig zu deuten. Einer macht die Grafik, andere den Text dazu. Texter guckt sich Grafik an und nimmt folgende Rechnung vor: „Verständnis für Lokführer?“ + „Nein“ + von 40% auf 30 % gesunken + zugehörige orange Kurve zeigt auch nach unten = Weniger Lokführerstreikverständnis. Schreibt das dann mit ein bisschen Gedöns drum rum auf.

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