Leserstreik bei sueddeutsche.de

Mensch trifft Mensch im Internet — das ist (…) das Prinzip von „sued-café“, der neuen Leser-Lounge von sueddeutsche.de. (…) Online-Communities sind zur sozialen Realität vieler geworden. Hier will sueddeutsche.de neue Akzente setzen. Das Angebot wird stetig weiterentwickelt — deshalb sind wir auf Reaktionen der Nutzer gespannt.

Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs, der diese Zeilen im März schrieb, benutzte sogar das Wort „Debattierclub“ in einem positiven Sinne. Kein Dreivieljahr später kommt dieses Wort für seinen Stellvertreter Bernd Graff nicht nur im Alphabet kurz hinter „Cholera“.

Anstelle eines distinguierten Clubs englischen Stils, mit erlesenem Publikum, geistreichen Gesprächen und Anstand und Sitte, den Jakobs und seine Kollegen sich wohl erträumt hatten, war das Südcafé, oh Pardon: sued-cafe, anscheinend eine ordinäre Kneipe, in der einer große Reden schwingt, einer rülpst, eine Gruppe Betrunkener versaute Lieder grölt, ein Penner immer wieder vor die Tür gesetzt werden muss und ein paar Gäste, die hart im Nehmen sind, sich inmitten des Chaos wunderbar vergnügen und unterhalten.

Aber bei sueddeutsche.de hatte man jetzt keine Lust mehr, immer wieder das Erbrochene wegzuwischen, und machte den Laden lieber dicht. Also, nicht ganz, nur dann, wenn die Leute gern in die Kneipe gehen: nach der Arbeit, abends, auch mal am Wochenende. Auf sueddeutsche.de kann seit vergangener Woche nur noch montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr kommentiert werden.

Was für eine Bankrotterklärung. Wäre ihnen diese Community wirklich wichtig, würden sie natürlich einen anderen Weg finden. Fehlt bei sueddeutsche.de das Geld für ein, zwei unterbezahlte Hilfskräfte, die abends ein bisschen moderieren? Oder der Mut, auszuprobieren, ob sich nicht in der Community selber Moderatoren finden, die mithelfen, womöglich sogar kostenlos, weil ihnen an diesem Debattierclub etwas liegt?

Nein: Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen, dass der Online-Auftritt der Zeitung, die das Internet für eine der größten Geißeln der Menschheit hält und bei der aus jedem Artikel zum Thema die Verachtung für die wild durcheinanderplappernde Masse sickert, die nicht die Legitimation eines Hausausweises des Süddeutschen Verlages oder wenigstens eines Presseausweises hat, wer ist auf die Schnapsidee gekommen, dass diese Zeitung eine Online-Community haben sollte?

Jetzt spielen sich unter den Artikeln erschütternde Szenen ab: Massenhaft scheinen die aktiven Nutzer in einen Generalstreik getreten zu sein. Diskutiert wird nicht mehr das Thema des jeweiligen Artikels, sondern nur noch die als „Zensur“ empfundene Beschränkung der Diskussion durch sueddeutsche.de. Auf welchen Artikel man auch klickt, überall das gleiche Bild: Nutzerlogos mit „Zensur“-Balken, reichlich Kommentare, die von sueddeutsche.de nicht veröffentlicht wurden, immer wieder der gleiche Protesttext (rechts zum Großklicken als ebenso eindrucksvolles wie typisches Beispiel: sämtliche Kommentare unter einem SZ-Artikel über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Russland).

Auf den Boykottaufruf hat einer der Moderatoren so geantwortet:

wir haben Ihren Aufruf zum Boykott zur Kentniss genommen. Das ist selbstverständlich Ihr gutes Recht. Wir möchten Sie an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir unseren usern, die diesen Boykott nicht unterstützen, auch weiterhin die Möglichkeit erhalten möchten in Ruhe zu kommentieren. Deshalb wurden von uns auch die ständigen cross-posts und verschiedensten Boykottaufrufe gelöscht.

Wir bitten Sie um Verständnis für diese Politik.

Wie wird es weitergehen?

Wird sueddeutsche.de das sued-cafe entnervt schließen? Wird es zu Verhandlungen kommen über verlängerte Öffnungszeiten? Wird sich das Problem von alleine lösen, weil das Volk (der Mob) weiterzieht zu einem anderen Debattierclub?

Oder wird sueddeutsche.de ein Panel bilden aus, sagen wir, einem Dutzend handverlesener Menschen, die den Ansprüchen der „Süddeutschen Zeitung“ an ihr Publikum genügen und anstelle der Idioten unter den Artikeln der verehrten Journalisten für eine Illusion von Debatte sorgen? Weiß jemand, ob der Süddeutsche Verlag schon wieder eine Stellenanzeige beim Verein der Freunde der deutschen und tschechischen Kultur aufgegeben hat, diesmal vielleicht etwa: „Onlinedienst sucht brave Leser mit Tagesfreizeit“?

[via Sprblck]

104 Replies to “Leserstreik bei sueddeutsche.de”

  1. Hallo Stefan.

    Kann es nicht so sein: Dein Rechtsstreit ist schuld.

    Vielleicht vorauseilendes Gehorsam. Wer weiß…

  2. Die Süddeutsche war früher mal tatsächlich eine interessante Zeitung. Jetzt liest sie sich immer öfter wie ein internes Mitteilungsblatt eines Club von Leuten, die es nicht fassen können, dass ihnen die Deutungshohheit über die Nachrichtenlage verloren geht und es zum Skandal erklären, wenn das niemanden so recht interessieren will.

  3. @ThomasE: Ja, das ist so, und die Schließung des Forums außerhalb der Büroöffnungszeiten wurde (glaube ich) gegenüber den Usern des „Süd-Cafés“ auch mit dem Niggemeier-Urteil begründet.

    Aber dass ein Verlag wie sueddeutsche.de vor einem nicht rechtskräftigen Urteil kuscht und nicht den Mut hat, das Ganze – falls es irgendwann einmal Ärger geben sollte – notfalls im Sinne der Meinungsfreiheit vor Gericht auszufechten (wie damals der Heise-Verlag), macht alles ja nur noch schlimmer.

  4. Wie 1. schon schrieb: an dieser „Bankrotterklärung“ sind sie nicht ganz unschuldig, Herr Niggemeier. Die Verantwortlichen der Süddeutschen wollen sich diesen ganzen Ärger wohl ersparen – kann ich durchaus nachvollziehen. Ändert aber nichts daran, dass eine große Zeitung in dieser Hinsicht mehr Möglichkeiten haben müsste, als fröhlich Kommentare, und seien sie noch so Off-topic, zu löschen.
    Pressefreiheit adé.

  5. „eine ordinäre Kneipe, in der einer große Reden schwingt, einer rülpst, eine Gruppe Betrunkener versaute Lieder grölt, ein Penner immer wieder vor die Tür gesetzt werden muss und ein paar Gäste, die hart im Nehmen sind, sich inmitten des Chaos wunderbar vergnügen und unterhalten.“

    Neue Bohnen.

  6. Kommt davon, wenn man soetwas einfach zu unvorbereitet startet. Ich will ja nicht schon wieder auf eine (amerikanische) Website verweisen, aber das Kommentar-System von slashdot.org ist einfach unübertroffen, was das ausfiltern von Müllbeiträgen anbelangt. Müllkommentare werden als solche markiert und erscheinen gar nicht in der Übersicht. Teilnehmer, die zwei drei Müllbeiträge geschrieben haben, müssen sich erst wieder bewähren, bis deren Beiträge angezeigt werden. Ein Meta-Moderations-System stellt sicher, dass nicht unfair bewertet wird.

    Teilnehmer von Slashdot haben nur wenige Moderationspunkte pro Monat und teilen sich diese auch dementsprechend ein.

    Das funktioniert schon seit genau 10 Jahren perfekt, aber darauf kann man auch nicht selber kommen.

  7. @ThomasE u.a.: Selbst wenn man alle Kommentare vorab kontrollieren müsste (und bislang muss man nicht), dann müsste es der Süddeutschen Zeitung doch möglich sein, einen Abend- und Wochenend-Moderationsdienst zu organisieren. Ist das zuviel verlangt?

  8. Warum machen die das nicht einfach ganz zu, und zeigen unten nur einen Zähler, wieviele Kommentare sie „leider nicht veröffentlichen“ konnten?

  9. „müsste es der Süddeutschen Zeitung doch möglich sein, einen Abend- und Wochenend-Moderationsdienst zu organisieren. Ist das zuviel verlangt?“

    Problem ist, sie haben nicht erkannt, was dieses ominöse „Web 2.0“ ausmacht und wie man Communities betreut.

    Man muss Kommentare nicht vorab filtern und das sollte man meines Erachtens auch überhaupt gar nicht einreissen lassen. Forenteilnehmer können erstaunlich gut auf sich selbst aufpassen, aber es bedarf eines programmierten Systems, dass dies ermöglicht.

  10. @Stefan: Wie Du siehst (oder lesen kannst), finden sie ja jetzt schon keine Moderatoren, die der deutschen Sprache mächtig sind…

  11. @L54, ämm Stefan trägt Teilschuld an der „Bankrotterklärung“ der SZ, weil er einen Kommentar, der bei ihm einige Stunden unbemerkt zwischen den anderen Kommentaren stand, zu spät gelöscht hat? Na dann Stefan, zieh Dich mal warm an, das kann teuer werden :o)

  12. […] In einem qualitativ hochwertigen Artikel, den ein Mitarbeiter mit Namen “Die Chefredaktion” unterzeichnet hat, hat die Süddeutsche Zeitung klargestellt, dass das finanziell hart angeschlagene Provinzblättchen, dass der Chef gerade für eine gute Milliarde verticken will, bei der Einführung von Kommentarzeiten nur die Qualität der Diskussion im Blick hatte. Das kann man glauben. Muss man aber nicht glauben. Und lesen muss man das Provinzblättchen auch nicht. […]

  13. @Name (notwending)
    Man kann das Bewertungssystem innerhalb einer Community nicht mit einem Moderationssystem gleichsetzen. Kommentarbewertungssysteme, die aufgrund der dort getroffenen Bewertungen durch andere User irgendwann verschwinden, würden ja auch keine Gnade vor dem Hamburger Richter finden. Das Credo dieses Urteils ist, soweit ich es verstanden habe, dass Kommentare vor jeder Veröffentlichung zu kontrollieren sind, also nicht einmal für eine Minute „on“ sein sollen.

    Ich vermute, dass das aktuelle Urteil nicht Ursache, sondern nur willkommener Grund für etwas ist. Die Redaktionen der grossen Zeitungen sehen oft genug in ihrer Online-Repräsentanz eine Art notwendiges Übel. Der Enthusiasmus einiger weniger, so etwas wie eine „Community“ aufzubauen wird oft genug – seien wir doch einmal ehrlich – durch das, was dort von einigen Usern abgesondert wird, nicht unbedingt befördert. So wird ganz schnell die Online-Redaktion für den Inhalt mitverantwortlich gemacht.

    Kommentare nur noch zwischen 8 und 19 Uhr zuzulassen ist für ein Forum natürlich Unsinn. Es impliziert beispielsweise, dass der Diskutant sich in seiner Arbeitszeit an Diskussionen beteiligt, was oft genug in vielen Firmen negative Auswirkungen haben könnte. „Unterbezahlte Hilfskräfte“ können allerdings kaum eine Lösung darstellen (siehe „stern“), und wenn Moderatoren schon Probleme mit dem Wort „Kenntnis“ haben…

    Boykottaufrufe und Streiks halte ich für unsinnig. Und dieses permanente „Zensur“-Geschrei kann ich nicht mehr hören. Die Karawane sollte weiterziehen (Die „Zeit“ sucht im Moment „Futter“ für ihren Onlineauftritt) oder sich eine eigene Plattform erschaffen.

  14. Hallo Stefan,
    die SZ sollte entweder die Kommentarfunktion komplett wieder freischalten, oder, da das Urteil von Dir noch nicht rechtskräftig ist, wie der Heise-Verlag genug Mumm haben, es darauf ankommen zu lassen.

  15. Den Berufsquerulanten, die jetzt bei sueddeutsche.de „streiken“ (eher patzig unter jeden Artikel ihre fünf Zeilen kotzen… oh würden sie doch wirklich streiken!) und bei jeder unpassenden Gelegenheit laut „Zensur“ krähen, würde ich keine Träne nachweinen.

    Zum Thema selbst habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich fand es zwar gestern Abend schon etwas ärgerlich, um halb neun keinen Kommentar mehr absetzen zu können – aber weshalb genau man das eigentlich rund um die Uhr können muss hat mir noch niemand schlüssig erklären können.

  16. @19/nrq
    weshalb genau man das eigentlich rund um die Uhr können muss hat mir noch niemand schlüssig erklären können.
    Für Kommentare wie „toll“ oder „sch…“ braucht man das sicherlich nicht. Aber um in einem Forum einen etwas qualifizierteren Kommentar zu einem Thema abzugeben, muss man vielleicht mal etwas nachschlagen oder einfach auch Zeit haben. Zwischen 8 und 19 Uhr haben sehr viele Menschen aber durchaus auch einmal andere Dinge im Kopf oder einfach zu tun. Apropos…

  17. @17

    Und die Sueddeutsche ist mitverantwortlich, wenn jetzt Arbeitnehmer sich genötigt sehen, in ihrer Arbeitszeit zu kommentieren?

    Wer sagt, dass man rund um die Uhr kommentieren können muss? Was hat das mit Meinungsfreiheit zu tun? Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder jederzeit und an jedem Ort seine Meinung äußern darf.

    Wer bei mir nachts klingelt und mir seine Meinung erzählen will, würde von mir einiges zu hören bekommen. Es darf auch niemand seine Meinung an die Wände meines Hauses schmieren. Wir sehen: Einschränkungen der Meinungsfreiheit allenthalben.

  18. Vorgehen und Begründung der SZ für Öffnungszeiten dokumentieren m.E. Sorge, ja Angs,t vor der geballten Kraft der ungezügelten grölenden Usern, die mit den versauten Liedern Wehmut nach einem Stückchen Heimat in die Nacht rülpsen.
    Die stillen, die den Finger in die Wunde dieser Republik legen -mit verblüffender Selbstverständlichkeit- scheinen die SZ bereits in ihren Grundfesten zu erschüttern.
    Fröhliche Weihnachten !

  19. @20
    Das ist dann zwar unpraktisch, aber falls der Kommentar wirklich „wichtig“ war kann man ihn ja am nächsten Morgen absetzen.

    Bei längeren Kommentaren habe ich mir in letzter Zeit sowieso angewöhnt, diese vor dem absenden sicherheitshalber in die Zwischenablage zu kopieren, da man bei verschiedenen Seiten nach kurzer Zeit automatisch „ausgeloggt“ wird. Bei Überschreiten der „Deadline“ muss dann der Text zum späteren Gebrauch nur noch in eine Textdatei ausgelagert werden.

    Um das zu vereinfachen wäre es für sueddeutsche.de sinnvoll, Kommentare nach 19.00 Uhr automatisch irgendwo in eine Art „Zwischenablage“ in den Userbereich zu verlagern, wo man sie dann am nächsten morgen selbst nochmal absetzen kann. Das sollte für den Praktikanten bei sueddeutsche.de nicht allzuschwer zu programmieren sein…

    Und zum „Apropos…“: das ist der Vorteil daran, Student zu sein. :-) Während ich mich gerade in die Grundlagen von LabVIEW einlese ist es vertretbar, mal eben 20 Minuten Pause für solche Kleinigkeiten zu machen.

  20. @Bewegtbildarbeiter: Sorry, missverständlich – „Teilschuld“ bezog sich bei mir auf die überzogene Reaktion der SZ, die sicherlich dem gegenwärtigen RCHTSTREIT des Herrn Niggemeier geschuldet ist.

    @Stefan: Nö, nicht zuviel verlangt, aber aus Sicht der SZ sicher die schwierigere Variante; EDIT geht einfacher

  21. @L54: Ich glaube, Du hast das Vorgehen der SZ nicht verstanden. Da wird zwischen 19 und 8 Uhr und am Wochenende nicht editiert, sondern das Abgeben von Kommentaren überhaupt ist nicht möglich.

  22. Wir haben alle leicht reden. Der Stefan ist es doch der alleine an der Front steht. Ja, wir stehen alle hinter ihm, nur das nützt wohl wenig, denn der Wind kommt von vorn! Nur das sich selbst die Profis der Süddeutschen hinter Stefan verstecken ist schon recht armselig denn eines ist klar: Nur wer vorne steht kann den Horizont beschreiben. Die Anderen können nur abschreiben.

  23. Graff & Co. (Kampf dem „Web 0.0.“!) Das Interessante an der elitären Haltung von gutmeinenden Traditions-Journalisten ist, dass sie a) offensichtlich wenig Ahnung vom Netz haben und b) ihr feuilletonistisches Handwerk in diesem Fall leider vermissen lassen: das Differenzieren. Niemand würde ja die Süddeutsche Zeitung in Bausch und Bogen verdammen, nur weil neben ihr noch ein Haufen Dreck am Kiosk liegt. Niemand würde Frank Plasbergs oder Anne Wills Debattierclubs schmähen, nur weil nachmittags im Fernsehen die Hosen runtergelassen werden.

  24. “Dieser Artikel wird nicht kommentiert. Es handelt sich dabei um eine Reaktion der Teilnehmer des suedcafés auf die Beschränkungen der Kommentierungen auf die Zeiten zwischen 8 und 19 Uhr an Werktagen. Das macht ein Kommentieren für viele Teilnehmer gänzlich, für die meisten Teilnehmer weitgehend unmöglich.”

  25. Bei der SZ bin ich auch zum ersten und bisher einzigen Mal auf ein echtes Nazometer gestoßen: Automatisches Herausfiltern von Kommentaren, die bestimmte Wörter enthalten (z.B. „Nazi“, „NSDAP“). Die Reaktion des Publikums sah so aus, dass man nun z.B. „N@zi“ und „N$DAP“ schrieb, und dann ging’s. Ich erlaube mir mal ’nen Link.

  26. Ich hatte im letzten Jahr die wahnwitzige Idee, per Leserbrief (e-Mail) einen unsagbar schlecht recherchierten und einseitig formulierten Online-Artikel zu kritisieren. Da ich selbst in der Branche (Einzelhandel) und indirekt „bei“ einem der genannten Unternehmen tätig war, verfasste ich die Mail anonym, verwies jedoch transparent auf meine Quellen. Die Antwort der Redaktion hatte es in sich, kurz und knapp: was mir überhaupt einfiele, mich anonym zu Wort zu melden. Zu den Quellen kein Wort, stattdessen wütendes Schnaufen über meine Frechheit, die Qualifikation der Redaktion in Frage zu stellen, ich hätte wohl den Artikel nicht eingehend genug gelesen.

    Als ich den Artikel _zwei Wochen später_ nochmals aufrief, war meine Kritik als separater Absatz nahezu 1:1 in den Artikel eingearbeitet – ohne Hinweis, dass dies eine überarbeitete Version ist.

  27. zu 32
    einmal schrieb ich unvorsichtigerweise von einem:
    „kommentarschreiber“
    dieser mein kommentar wurde sofort gelöscht. der grund?
    man beachte das unanständige wort zwischen
    „komment“-und-„reiber“.
    tja, sowas gibts auch.

  28. Was sind wir Internet-User doch für tolle Mädels und Kerle! Wir glauben, unsere Gedanken völlig ungefiltert in das Web stellen zu müssen, weil wir so unendlich intelligente Sachen zu sagen haben. Und jeder, der erklärt, dass man im Internet im Wesentlichen Schrott findet und die wirklich interessanten Sachen, die das Web natürlich auch bietet, sehr intensiv suchen muss, wird als Web-Hasser, Hinterwäldler, elitär oder sonst etwas gebrandmarkt. Und im Zweifel wird Zensur ausgeübt, weil eine Zeitung wie die SZ Kommentare nur noch bis 19 Uhr zulässt (als würde nicht die Mehrheit der Menschen auch tagsüber Kommentare posten, man muss ja nur auf die Uhrzeiten gucken, die bei den Kommentaren stehen). nein, unter dem Vorwurf Zensur geht es nicht. Die grundsätzliche Frage, nämlich, wen all diese bescheuerten Kommentare eigentlich interessieren, stellt niemand der Kommentatoren, und wer die Inhalte vieler Kommentare, Blogs, Vlogs etc. als belanglos oder bescheuert bezeichnet, kriegt etwas auf die Nase von der Online-Community, denn kritikfähig sind wir nicht. Blöd sind nur die anderen, egal ob sie Schirrmacher heißen, Graff, Prantl oder sonstwie. Dabei kann jeder, der zum Beispiel die Kommentare zu den Weblogs der Welt, der Zeit oder auch in diesem geschätzten Blog liest, auf einen Blick sehen, dass der menschheit an nichts mangelte, wenn es sie nicht gäbe (diesen Kommentar hier eingeschlossen). Hören wir doch endlich auf, uns so wichtig zu nehmen. Man kann es nicht mehr hören, das Geschrei.

  29. @37 Du vergisst, dass das Ziel der Kommentarfunktion aus Sicht der Verlage ja ehemals ein anderer war: dieser „UGC“ sollte kostenlos Textmasse auf den Internetseiten der Verlage produzieren und ganz nebenbei den Anschein erwecken, die Verlagsseiten seien „mit Leben erfüllt“. Zusätzlich erhöhen Kommentare und Kommentierende die wichtigen Kennzahlen Unique Visitors und Pageviews. Kein Verlag ermöglicht die Kommentierung seiner Artikel aus Freude an der Diskussion, dahinter stehen heutzutage doch knallharte wirtschaftliche Interessen. Also ist die Frage durchaus berechtigt, ob man dann als Verlag nicht in der Lage sein sollte, diesem „Gewinn“ auch einen Kostenfaktor (Zeit, Moderatoren) entgegenzusetzen.

    Ausserdem frag ich mich, wo denn all die Menschen mit ihren „bescheuerten Kommentaren“ besser kommentieren lernen sollen wenn nicht im Umfeld der deutschen Bildungselite. Hier besteht doch auch eine gesellschaftliche Verantwortung der vierten Macht im Staate, oder?

  30. @37 Hubertus

    Es geht ja nun nicht darum, dass man selbst nicht erkennt, dass das Internet vor allem viel Schund und Selbstdarstellung bietet. Mein eigener Blog ist gesellschaftlich völlig irrelevant und beschäftigt sich vorwiegend mit banalen Dingen – und dessen bin ich mir völlig bewusst.

    Aber das rechtfertig doch nicht eine Branrede Graffschen Ausmaßes, die das Medium Internet in seiner Gänze (beinahe) verdammt. An anderer Stelle wurde in diesem Zusammenhang mal darauf verwiesen, dass sich Herr Graff doch einfach mal ein Printregal in einem Zeitungskiosk oder in einer Tankstelle anschauen sollte: Da ist es doch ganz ähnlich wie im Internet. Es gibt eine kleine Anzahl hochwertiger journalistischer Erzeugnisse und daneben ganz viel Kram, der sich von Sexblättchen bis zu irgendwelchen Pferdezeitschriften für kleine Mädchen.
    Aber deswegen verdamme ich doch noch lange nicht die Printmedien an sich. Einfach nur weil es viel Kram gibt, der mich null interessiert und zudem teilweise auch nicht mehr ist als das Selbstdarstellungsorgan einer kleinen Spezialistenredaktion.

  31. @Hubertus # 37: Natürlich hast Du recht. Es wimmelt überall nur so von Egomanen, Rechthabern und Quatschtanten. Na und? Sind denn diese selbsternannten Qualitätsjournalisten besser? Der unsägliche Schrott, den du jeden Tag auf SZ-Online zu lesen bekommst, ist wahrlich kein Ruhmesblatt für den deutschen Journalismus. Am besten wäre es, den ganzen Online- Laden zuzumachen, die Schülerjournalisten auf HartzIV zu setzen und das Kommentatorenprekariat zum Teufel zu jagen.
    Dann hätte man endlich seine Ruhe und könnte wieder schöne sozialistische Erbauungsartikel verfassen. Und zwar während der üblichen Dienstzeiten.

  32. @37/Hubertus
    Im Prinzip ja. Das laute Zensur-Geschrei kann ich auch nicht hören. Das Problem ist aber, dass die „eine Seite“ (der „Qualitätsjournalismus“) mit Pauschalurteilen etwas missliebiges diskreditieren möchte, was ihre letztlich so mühevoll errungene Deutungshoheit infrage stellt.

    Ich sehe das wie ein pubertierender Jüngling. Der wird auch gelegentlich ausfällig, quengelig und rebelliert. Das ist in etwa das, was man „Blogosphäre“ nennen könnte (obwohl das im Detail natürlich schon falsch ist, weil das eine Homogenität suggeriert, die nicht vorhanden ist). Auf der anderen Seite sind sie gut situierten Herren der Vätergeneration, die grundsätzlich alles „besser machen“ und „besser wissen“.

    Diese älteren Herren glauben nun (im konkreten Fall), dass sie den Aufmüpfigen nun wieder ein bisschen reglementieren; bestimmte Möglichkeiten erschweren. Sie nehmen sowieso ungern gemachte Zugeständnisse bei der erstbesten Gelegenheit wieder zurück, weil es beim Nachbarn Beschwerden gab. Da gibt es ein Gerichtsurteil…

    (Nochwas zu Prantl: Meine Erfahrung ist, dass er immer wieder gerne zitiert wird, wenn er sein alarmistisches Werkzeug gegen die Einschränkung der Grundrechte in Deutschland auspackt. Da ist er das Hätschelkind (ich erinnere mich noch seiner Szenarien zur Volkszählung 1987). Wenn er dann beispielsweise seine Thesen zum Urheberrecht zum Besten gibt, dann passt das etlichen Leuten wieder nicht und es wird mit dem Finger auf ihn gezeigt. – Wie wäre es, einmal losgelöst von den jeweiligen Personen die Thesen zu kritisieren, von mir aus auch in brachialem Stil? Stattdessen wird sehr häufig personalisiert – übrigens m. E. ein Kennzeichen vereinfachender und damit schlechter Berichterstattung.)

  33. @21/christian
    Und die Sueddeutsche ist mitverantwortlich, wenn jetzt Arbeitnehmer sich genötigt sehen, in ihrer Arbeitszeit zu kommentieren?
    Wo steht das in meinem Statement bitte GENAU?

    Wer sagt, dass man rund um die Uhr kommentieren können muss?
    Von „müssen“ war keine Rede. Ich habe nur gesagt, dass viele Leute in der angegebenen Zeit anderes zu tun haben und vielleicht ihre Freizeit dafürverwenden wollen.

    Was hat das mit Meinungsfreiheit zu tun? Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder jederzeit und an jedem Ort seine Meinung äußern darf.
    Auch das habe ich mitnichten behauptet.

    Einschränkungen der Meinungsfreiheit allenthalben.
    Ah ja. Vielleicht lesen Sie die Kommentare, auf die Sie antworten, vorher etwas genauer durch, ja?

  34. […] Leserstreik bei sueddeutsche.de Wir wollen die Qualität der Nutzerdiskussionen stärker moderieren. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir die Kommentare ab 19 Uhr bis 8 Uhr des Folgetages einfrieren. In dieser Zeit können keine Kommentare geschrieben werden. Dieser “Freeze” gilt auch für Wochenenden (Freitag 19 Uhr bis Montag 8 Uhr) und für Feiertage. Spinnen die bei der Süddeutschen jetzt endgültig? […]

  35. @Stefan: Editieren oder Forum sperren – wurschtegal. Woraufs ankommt ist doch, dass diese Aktion für die SZ – und alle anderen GROSSEN Foren-Betreiber auch – leider die einfachste und billigste Art ist, mit dem Problem umzugehen. Da muss niemand „Zensur“ schreien oder den „Qualitätsjournalismus“ sterben sehen (Mea culpa!) – sobald der nächste Skandal vor der Tür steht, ist das wieder vergessen und der Online-Verantwortliche kann sich endlich überlegen, was man tun könnte. Auch in diesem Blog dürfte das nicht anders sein. Die sperren das ungeliebte Schmuddelkind in den Keller und warten, dass es vergessen wird. Hilft alles nix.
    (Und Sorry, falls ich Sie zu so später Stunde noch aus dem Schlaf gerissen haben sollte – jetzt, wo sie jeden verdammten Kommentar gegenlesen müssen…)

  36. Beim Spiegel-Online-Forum ist oftmals schon um 17 Uhr Schluss mit neuen Beiträgen und keiner mault rum. Die SZ hat die Ungeschicklichkeit begangen, ihre Öffnungszeiten offiziell anzuschlagen. Viele waren doch, von spon frustriert (Veröffentlichung nach dem Lotterieprinzip, mit bis zu 24 Stunden Zeitverzug), zur SZ abgewandert, weil dort ihre Kommentare sofort veröffentlicht wurden und nur wirklich rechtlich Problematisches gelöscht wurde.
    Was die jetzt freigiebig von der Bloggerszene über die SZ ausgegossene Häme angeht: Ja die SZ ist ursprünglich und z.Zt. auch noch hauptsächlich ein Printorgan, das gemerkt hat, dass man das Internet nicht ignorieren kann und versucht, sich dorthinein zu erweitern, mit vielen Fehlern, die man macht, wenn man aus einem anderen Medium kommt. Aber ich halte der Bloggerszene ja auch nicht umgekehrt vor, dass sie kein anständiges Printprodukt zustande bekommt.
    So ganz scheint auch Herr Niggemeier das Internet noch nicht begriffen zu haben, denn sonst wüsste er, wie leicht es ist, den Graffschen Artikel aufzurufen und sich über seine (Niggemeiers) Zusammenfassung hier in seinem Blog zu wundern.

  37. @21/44: Meinungsfreiheit heißt nicht, dass jeder jederzeit und an jedem Ort seine Meinung äußern darf?

    „Art. 5 GG, (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. (…) (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“

    Fazit: Jeder DARF immer und überall seine Meinung sagen, allerdings MUSS er das nicht. Kommentare an Hauswände sprayen ist zu jeder Tageszeit verboten, und ob und wann bei sueddeutsche.de Redaktionsschluss ist, ist wohl weniger eine Frage der Meinungsfreiheit als der Betriebsorganisation. Ich selbst hab‘ gar keine Internet-Seite, auf der ihr kommentieren könnt – schränke ich damit euer Recht auf freie Meinungsäußerung ein oder macht mich das zum Zensor?

  38. @51/Daniel A.
    Das Problem bei süddeutsche.de hat nichts mit „Meinungsfreiheit“ zu tun. Selbstverständlich kann jeder Forumbetreiber seine Seite für Kommentare offen stellen wann und wie er möchte. Er kann es sogar für einzelne Beiträge oder ganz seinlassen. Damit verletzt er wirklich nicht das Grundgesetz (glauben Sie es mir einfach mal und lesen Sie ihr eigenes Zitat noch einmal genau durch).

    Ich habe den Artikel von Herrn Niggemeier als Medienkritik wahrgenommen: Da betreibt einer ein Forum, ist aber nicht bereit, in irgendwelcher Form sich den Gegebenheiten seiner Leser (bspw. später kommentieren zu wollen) anzupassen und die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Stattdessen – so meine Interpretation – wird eine bestehende Rechtsunsicherheit als Vorwand genommen, die ungeliebte Causa im Hause SZ irgendwie „abzuwickeln“.

    Davon geht weder die SZ bankrott noch mutiert die Bundesrepublik zur Diktatur.

    Das Forum der Tagesschau wird seit Jahren moderiert (allerdings mit durchaus umstrittenen Massnahmen) und Kommentare können dort, wenn nachts kein Moderator mehr da ist, hinterlassen werden. Ähnliches gilt m. W. für die FAZ. Man hat übrigens durchaus Gründe dafür, wobei die Kriterien für eine Freischaltung der Kommentare (insbesondere was das Tagesschau-Forum angeht) leider nicht transparent sind. Hier hat sich seit einiger Zeit sogar ein Forum etabliert, welches die (angebliche) Willkür der Moderatoren protokolliert.

  39. @rohe (50)
    Hm, ich habe mir den Graffschen Artikel durchgelesen und finde nicht, dass er hier so falsch wiedergegeben wird. Graff tut wirklich so, als produzierten die Printmedien _immer_ Qualität, während man im Internet nie weiss, ob man Bullshit liest oder nicht. In Wirklichkeit ist da doch aber kein allzugroßer Unterschied. Es gibt Printmedien wie die Bildzeitung, die genau das gleiche machen wie das, was er dem „Web2.0“ vorwirft:
    Diese Diskutanten des Netzes sind der Diskurstod, getrieben von der Lust an Entrüstung.

    Haben wir Entrüstung gesagt? Setzen Sie dafür bitte beliebig ein: Sabotage, Verschwörung, Häme, Denunziation, Verächtlichmachung, Hohn, Spott. Ja, wir müssen uns die Kräfte des freien Meinungsmarktes als äußerst destruktiv vorstellen.

    Ich finde, das passt ganz genau. Und die Bildzeitung ist kein wenig gelesenes Käseblatt und somit kaum mit irgendeinem Blog oder gar Blog-Kommentator zu vergleichen.

    Und spätestens seit der Berichterstattung über die Walden-Bello-Rede beim G8-Gipfel weiss ich, dass ich auch den sogenannten „Qualitätsmedien“ nicht im geringsten vertrauen kann. Ganz ehrlich vertraue ich dem, was Stefan Niggemeier hier schreibt, mehr als allem was ich in irgendeiner Zeitung lese oder gar im Fernsehen sehe (die Diskussion über Lügen, Manipulationen, einseitige Berichterstattung und Meinungsmache im ÖR hatten wir ja gerade erst).

    Graff liest sich schlicht, als könne er nicht verkraften, dass jetzt jeder Bullshit oder Qualität produzieren kann und nicht nur der etablierte Journalist. Auch sein Beispiel mit dem ergoogelten Halbwissen, mit dem man seinen Hausarzt demütigen will, hinkt doch auf allen zwei Beinen: Wo ist denn der Unterschied, ob ich mit aus dem Focus angelesenen Halbwissen beim Arzt angebe oder mit irgendeinem Quatsch den ich im Internet gefunden haben? Mit dem kleinen Unterschied dass man sich im Internet auch aus wirklich seriösen Quellen informieren kann, während im größten Teil der Printmedien in Bezug auf Alternativmedizin alle paar Monate eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird — es verkauft sich halt so gut!

  40. schon bemerkt, daß nicht alle SZ-Leser Deiner infantilen »das Netz ist so toll und die SZ so elitär«-Logik gehorchen, sondern Bernd Graff Recht geben. So wie ich zum Beispiel, weil diese kranken Egos der Netzcommunity mit ihren verkoksten Wirsindauchwichtigejournalisten-Habitus lächerlich sind?

    mule

  41. @52/Gregor:
    Ich kenne mein Zitat. Und es war auch so gemeint wie Sie nun meinen mich korrigieren zu müssen. Die Frage zu Beginn meines Kommentars bezog sich auf Kommentar #21 (steht oben, muss ich hier nicht wiederholen). Zitat von mir selbst: „ob und wann bei sueddeutsche.de Redaktionsschluss ist, ist wohl weniger eine Frage der Meinungsfreiheit als der Betriebsorganisation“ Soviel zu Absatz 1.

    Dass die BRD zur Diktatur mutiere, kann im Kontext dieses Artikels wohl nur jemand vermuten, der die SZ – bei aller journalistischer Kompetenz – maßlos überschätzt.

    Dass es nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig sein kann, Kommentare zu moderieren, ist in diesem Blog an anderer Stelle eindrucksvoll nachzulesen. (Stichwort: Call-active).

    Medienkritik ja, aber m.E. mit leicht verschobenem Akzent: Ein etabliertes Printmedium will eine Online-Community gründen, ist „auf Reaktionen der Nutzer gespannt“ (Hans-Jürgen Jakobs) – und ist so schockiert, dass diese Reaktionen auch mal belanglos oder nicht druckreif sein können. Mich interessiert an dieser Stelle, was für ein Leser-Bild bei der SZ denn vorherrscht und mit welch elaboriert formulierenden Usern sie denn gerechnet haben.

    Und zugegeben: Dass die „sued-cafe“-Nutzer scheinbar als Elite-Community erwartet wurden und sich nun nur unter Aufsicht einer Online-Nanny äußern dürfen, find ich schon – so primitiv dieser schadenfreudige Zug auch sein mag – lustig.

  42. Humpf, wurde mein längerer Kommentar jetzt von irgendeinem Spamfilter gefressen wegen der URL? Ich habe nur auf dieses Blog verlinkt …

  43. @Augusten: Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht an der URL lag, sondern an dem schönen Wort „Arschrunzeln“, das Sie benutzt haben.

    (Komisch. Ich habe gar keine Lust, diesen Kommentar aus dem Filter rauszuholen.)

  44. @Stefan:
    Komisch. Ich habe gar keine Lust, diesen Kommentar aus dem Filter rauszuholen.
    Interessant. Und warum, wenn ich fragen darf? Ich kann mich nicht entsinnen, jemanden beleidigt zu haben. Mein Argument ist lediglich, dass die Debatte „Qualität hüben (Printmedien) — Bullshit drüben (Web2.0)“ eine künstliche ist, da es leider auf beiden Seiten mehr Bullshit als Qualität gibt.

    Würde mich über Aufklärung freuen.

  45. Edit geht ja leider nicht, deswegen PS:
    Muss mich leider korrigieren, habe den Kommentar noch im Cache gefunden und muss zugeben, dass ich da wohl etwas sehr unfreundlich formuliert habe.

    Ich versuche es jetzt nochmal etwas sachlicher:

    @mule (65)
    Ich weiss nicht, ob Du mich meinst mit der infantilen »das Netz ist so toll und die SZ so elitär«-Logik? Oder Stefan?

    Mir läge nämlich fern, sowas zu behaupten. Im Gegenteil finde ich es befremdlich wie über das Web2.0 (tw. von Journalisten, von denen man doch eigentlich Qualität erwarten können sollte) ein Popanz wie „Schwarmintelligenz“ oder „Me-volution“ aufgebaut wird, den Leute wie Graff natürlich völlig zurecht einreissen können. Nur: Bloß weil der eine Popanz falsch ist, ist der andere Popanz (Bullshit vs. kontrollierte Qualität) nicht automatisch richtig.

    „Wirsindauchwichtigejournalisten-Habitus“ mag lächerlich sein, aber wenn ich sehe wie die ach so wichtigen „echten“ Journalisten tw. genauso schlimm sind (und der Beispiele findet man ja gerade in diesem Blog hier und im Blidblog Legion), dann entlockt mir ein Blogger, der sich ein bisschen aufspielt, nur ein müdes Lächeln.

    Besser so?

  46. nun, ein kleines Bildblog macht noch keine Tageszeitung, das ist einfach lächerlich, das zu vergleichen. Zudem die hauptsächlich von zugesandtem Content leben, also null eigener Recherche, null kritisch-journalistischer Intelligenz oder einfach humanistischer Bildung, um mir etwa ein Bild der Renaissance erklären zu können. Da spielt halt Bundes- gegen Kreisliga, das ist etwa der Niveauunterschied SZ vs. Blogs.

  47. @mule
    Ich glaube nicht, dass irgendjemand behauptet hat, ein Blog könne inhaltlich eine ganze Tageszeitung ersetzen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, das gelesen zu haben.

    Es ist aber mMn falsch, wie Graff zu behaupten, bei den Printmedien sei die Verteilung Bullshit vs. Qualität um Größenordnungen anders als im Web. Er schreibt ja in dem Tenor, dass es bei den Printmedien praktisch nur Qualität gäbe, und das kommt mir doch, wenn ich mir einen großen Teil der Printerzeugnisse ansehe, ganz schön falsch vor.

  48. Die Verantwortlichen der „großen“ deutschen Tageszeitungen machen in meinen Augen nur einen Fehler: Sie äußern sich überhaupt zum Thema Blogs und Co. Der Unterschied zwischen journalistischer Arbeit einerseits und verantwortungslosem (im wirklichen Sinn des Wortes) Herumkritteln an der journalistischen Arbeit anderer ist sehr, sehr groß.

    In Wirklichkeit haben Blogs kauf Einfluss: Außer denjenigen, die sich als Teil der „Blogosphäre“ immer wieder auf sich selbst beziehen, nimmt das Geschreibsel doch kaum jemand wahr – und niemand ernst.

    Wie viel Hybris hier im Spiel ist, zeigt der unsägliche Spendenaufruf für call-in-tv.de – fernab aller wirklchen Probleme wird hier einem notorischen Nörgler und selbsternannten Retter des Prekariats Zucker in den Allerwertesten geblasen. Die angeblichen „Opfer“ der kritisierten Programme interessiert das herzlich wenig. Sie rufen einfach weiter an.

  49. Die ´Opfer` mögen weiter anrufen, ich spende trotzdem. Das CI-TV-Angebot ist eine rundum gute Sache.

  50. Völlig außerhalb des Themas: Herzlichen Glückwunsch zur verdienten weiteren Ehrung, Journalist des Jahres!

  51. @68: Bestechende Logik, fürwahr.
    Damit kann man auch ein Vorgehen gegen das Cali-Kartell als sinnlos abqualifizieren – die dummen Drogies sniefen ja schließlich einfach weiter…

  52. „Journalist des Jahres“: Glückwunsch, Stefan. Ich hoffe, ich darf weiter Du sagen und Du hörst auf, mich zu siezen, auch wenn ich streckenweise zu emotional poste …

    Spenden: Werde ich, dieser Absatz gibt ziemlich genau wider, wie ich bei diesem Thema empfinde:
    Anscheinend braucht es in diesem Land Verrückte, die das tun, denn die theoretisch dafür zuständigen Aufsichtsbehörden, die wir mit unseren Rundfunkgebühren bezahlen, sind entweder nicht willens oder nicht in der Lage, ihrer Aufgabe nachzukommen.

    @68
    Wenn das wirklich so ist, dass diese Wichtigtuer und Nörgler keiner ernst nimmt und die Leute weiter anrufen, dann fragt man sich doch, warum sich nicht mal Qualitäts-Printmedien wie z.B. die „Bild“ der Sache annehmen. Die sollten doch die richtige Reichweite haben …

  53. @68: Ja nee, is klar. Ein Forum wie call-in-tv.de betreibt man, weil man es auf Ruhm und ein Schulterklopfen von Stefan abgesehen hat. Und natürlich, weil man Lust auf Nörgeln hat. Dafür würde ich mich auch hoch verschulden und ständig vor Gericht schleppen lassen. So stelle ich mir ein schönes Leben vor.

    So irrelevant wie Sie scheint Callactive das Forum nicht zu finden.

  54. 1. Die eingeführten Restriktionen beim sued-café sind eine ungeschickte Reaktion auf tatsächlich bestehende Probleme.

    2. Ist der Graffsche Artikel tatsächlich als Begründung für die Einschränkungen beim sued-café veröffentlicht worden oder handelt es sich nur um eine zufällige zeitliche Koinzidenz? Eine sachliche Antwort interessiert mich ernsthaft. Antworten à la „das liegt doch auf der Hand“ u.ä. interessieren weniger.

    3. @53 / Augusten: „ich habe mir den Graffschen Artikel durchgelesen und finde nicht, dass er hier so falsch wiedergegeben wird. Graff tut wirklich so, als produzierten die Printmedien _immer_ Qualität, während man im Internet nie weiss, ob man Bullshit liest oder nicht.“

    Wer hat wohl so über das Web 2.0 geschrieben? „Es gibt hervorragende Expertenzirkel und phantastische Communities mit hoher Sachkenntnis. … Hier werden Werte geschaffen.“ Nun, dies kann man in dem hier so inkriminierten Artikel Graffs lesen.

    Graff schreibt nicht, Zeitungen sind gut, das Web ist Mist. Es geht ihm vielmehr darum, die Hybris einiger Web-2.0-Promotoren etwas zurechtzustutzen, die mit der Botschaft umherziehen, Zeitungen seien ein hierarchisches, undemokratisches Auslaufmodell, das Web sei demokratisch, inhaltlich besser und ohnehin das Medium der Zukunft.

    So wie Zeitungen ihre Nachteile haben, die hier allseits bekannt sind, hat halt auch das Web 2.0 seine Nachteile und es durchaus legitim, dass ein Printjournalist diese auflistet und darauf hinweist, dass es im Printjournalismus Mechanismen gibt, die einen davor bewahren, dass man seine Lebenszeit mit anonymen, oft nicht von Sachkenntnis getrübten, pöbelnden Statements vergeudet.

    Es geht hier nicht um ein Besser-und-schlechter, ein Entweder-oder, sondern um ein differenziertes Abwägen der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Medien.

    Aber wie so oft siegt der Skupelose über den Skrupulösen.

  55. @rohe:

    Graff schreibt nicht, Zeitungen sind gut, das Web ist Mist.

    Nicht? Graff zitiert aus einem Spiegel-Online-Forum den Satz: „Hier wird natürlich ein Qualitätsgegensatz zwischen beiden Medien [Print und Internet] herbeigeredet“ und fügt hinzu:

    Nein, ihr Lieben, der wird nicht herbeigeredet. Der besteht.

  56. @rohe
    Wer hat wohl so über das Web 2.0 geschrieben? „Es gibt hervorragende Expertenzirkel und phantastische Communities mit hoher Sachkenntnis. … Hier werden Werte geschaffen.“ Nun, dies kann man in dem hier so inkriminierten Artikel Graffs lesen.

    Ich sagte ja, ich hab den Artikel gelesen. Deswegen schrieb ich auch, Graff tut so, als finde man in den Printmedien ausschließlich Qualität vor, während man sich im Web nie so sicher sein kann, ob das nun einer der „hervorragenden Expertenzirkel“ ist oder nicht. Das ist aber nicht so; auch bei den Printmedien gibt es Revolverblätter, bei denen man sich fast sicher sein kann, dass das, was man liest, Mist ist. Und deswegen meine These, dass sich Web und Printmedien da gar nicht so fundamental unterscheiden. Genau wie bei den Zeitungen merkt man doch im Web relativ schnell, ob eine Quelle einigermaßen vertrauenswürdig ist, oder nicht.

    Es geht ihm vielmehr darum, die Hybris einiger Web-2.0-Promotoren etwas zurechtzustutzen, die mit der Botschaft umherziehen, Zeitungen seien ein hierarchisches, undemokratisches Auslaufmodell, das Web sei demokratisch, inhaltlich besser und ohnehin das Medium der Zukunft.
    Ich schrieb ja schon, dass ich das auch für einen Popanz halte, den man natürlich völlig zurecht einreissen kann. Allerdings baut er einen anderen Popanz auf (Print = kontrollierte Qualität), der genauso falsch ist.

    und darauf hinweist, dass es im Printjournalismus Mechanismen gibt, die einen davor bewahren, dass man seine Lebenszeit mit anonymen, oft nicht von Sachkenntnis getrübten, pöbelnden Statements vergeudet.
    ??? Hast Du in letzter Zeit mal in eine Bildzeitung geschaut?
    Es gibt genau einen Mechanismus der verhindert, Lebenszeit mit anonymen, von keiner Sachkenntnis getrübten, pöbelnden Statements zu vergeuden, und zwar im Web wie am Zeitungskiosk: Man liest sie einfach nicht.

    Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich aus Diskussionen in Blogs, Internet-Foren und auch schon im Usenet enorm viel gelernt habe. Und bereits im Usenet habe ich gelernt, was ein Killfile ist, enorm nützlich. Schade eigentlich, dass es das in den Internetforen idR nicht gibt. Ich habe mich auch schon aus Foren verabschiedet, in denen es mir zu niveaulos zuging, und da muss ich leider sagen, dass das oft die waren, in denen ich mir mehr Niveau erwartet hatte. Wohingegen ich in Foren mit lauter völlig anonymen Teilnehmern schon enorm interessante und lehrreiche Diskussionen geführt habe.

    Es geht hier nicht um ein Besser-und-schlechter, ein Entweder-oder, sondern um ein differenziertes Abwägen der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Medien.
    Völlige Zustimmung, allerdings las sich der Graff-Artikel für mich nicht so, sondern kam bei mir eher an wie „Zeitung: Juchu; Web2.0: bis auf wenige Ausnahmen bäh“. Dafür sprach auch schon die Wortwahl („Loser-generated content“).

  57. @ Stefan
    Ich habe so meine Zweifel, ob es weiter führt ,Stellen zu suchen und sich Zitate jeweils vorzuhalten. Natürlich ist Graffs Artikel eine Polemik, auf die man selbstverständlich auch polemisch antworten darf. Aber wenn man die Polemik mal beiseite lässt, bleiben m.E. durchaus noch ernsthafte Kritikpunkte. Dass die Web-Szene aber in dem Artikel nur die Polemik sieht und kaum die Defizite des eigenen Systems thematisiert, empfinde ich als unbefriedigend.

  58. @57/Daniel A.
    Über die Moderation von Kommentaren kann man ja sehr wohl disktutieren (das hängt auch immer ein bisschen vom Anspruch ab).

    Die meisten „etablierten“ Medien haben im Prinzip nicht gewusst, worauf sie sich auf „Communities“ und/oder Foren einlassen. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Anonymität der Diskutanten. (Das spielt im Niggemeier-Urteil ja auch eine gewisse Rolle.)

    Ich habe einige Zeit in einem Forum mitgemacht, in dem man nur mit seinem Klarnamen posten konnte. Dieses Forum ist m. E. auch durch diese Massnahme (allerdings nicht monokausal) über eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern nicht hinausgekommen. Nur wenige möchten bspw. für die nächsten rd. 263 Jahre mit ihren politischen Meinungen „ergooglebar“ (? Sch..-Wort) sein. Die Qualität des Forums war recht hoch (ein, zwei Querulanten gab es da auch), aber mehr als rd. 30 Teilnehmer, die simultan an Beiträgen mitmachten, gab es eigentlich nie.

    Graffs Artikel ist mit grosser Arroganz verfasst und pauschalisiert stark. Das hat ein bisschen vom Pfeifen im Walde. Er hat ein manichäisches Weltbild und macht das, was er dem „Web 0.0“ u. a. vorwirft: Er vereinfacht und zeigt nur seine Meinung. Es ist an den Bloggern, Graffs Vorurteile zu entkräften.

  59. @Gregor Keuschnig
    Ich hätte ja auch immer angenommen, dass ein Realnamen-Zwang eine gewisse Disziplin, Höflichkeit und Sachlichkeit nach sich zieht, wurde aber auf Xing eines besseren belehrt. Ich war fassungslos was manche Leute da unter Realnamen und Angabe des Arbeitgebers so von sich geben. Umgekehrt bin ich in einem Forum aktiv wo ich nur von ganz wenigen Leuten den Realnamen kenne und wo das Niveau bedeutend höher ist.

    Zum Thema Meinungsjournalismus, der scheint sehr en vogue zu sein. Im letzten Spiegel war ein Artikel von Broder über Mario Barth drin, dessen Kernaussage „Der Typ ist doof und seine Fans auch“ war, allerdings auf 2(!) Seiten ausgewalzt.

    The mind boggles

  60. @83/Augusten
    Ja, Broder ist ein Kapitel für sich. Seinen Barth-Artikel fand ich eigentlich gut, aber das ist ein süsses Gift, weil seine politischen Beiträge ähnlich pointiert sind, aber mir nie gefallen…

  61. Auch ich gratuliere Ihnen herzlich zur verdienten Auszeichnung, Herr Niggemeier!

    (Nebenbei: Umgekehrt, also „Café Süd“, so wurde der MP-Knast einer nahegelegenen Kaserne genannt. Die Zellen dort hatten drei Wände, die vierte war lediglich vergittert. Zu welcher Himmelsrichtung, kann man sich ja denken. Soll sommers wie winters sehr unbeliebt gewesen sein.)

  62. Auch von mir erst Mal : Herzlichen Glückwunsch Herr Niggemeyer ! Ich wusste gar nicht, dass so etwas wie die Wahl zum „Journalist des Jahres“ gibt, na ja, wie dem auch sei.

    Was mir gerade eingefallen ist bzgl. der ganzen Problematik von Kommentaren bei Blogs und anderen Seiten von Zeitungen oder in Foren etc. : Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, dieses „Risiko“ durch eine Versicherung abzusicheren. Ich meine, man kann mittlerweile für jedes Risiko, auch jene von denen man gar nicht wusste das sie existieren, eine Versicherung abschließen.
    Ich mein, so schwer könnte das doch nicht sein, ein Versicherungsprodukt für Internetseitenbetreiber zu entwickeln mit dem man das „Kommentarrisiko“ absichern könnte. Die Versicherung würden dann einfach, bei einer Abmahnung zahlen, u.U. auch mögliche Gerichtskosten. Die Versicherungsprämien könnte man einfach dadurch festlegen, in dem man sich die durchschnittlichen Pageviews anschaut und bisher aufgetretene Fälle von Abmahnungen berücksichtigt.
    Wenn die Versicherungsprämie niedriger wäre als die Kosten, die durch den Überprüfungs- und Freischaltungsaufwand entstehen, dann würde sich das ja für Seitenbetreiber lohnen. Damit sich nicht nur Seitenbetreiber mit „hohem“ Risiko, also ziemlich bekannte Blogs/Foren etc, versichern, sondern eine Mischung von „hohen“ und „niedrigen“ Risiken entsteht, könnte man das vielleicht gesetzlich verpflichtend gestalten, so wie die KFZ-Versicherung.

  63. Was ist das übelhaupt für ein Deutsch, dass die so einen Schmarrn schwurbeln wie „Wir wollen die Qualität der Nutzerdiskussionen stärker moderieren“, wenn doch in echt „Wir wollen durch Echtzeit-Moderation ein gewisses Niveau in Benutzerdiskussionen aufrechterhalten“ viel zutreffender gewesen wäre.

    Prag ist voll mit Business-Parks, in denen 24/7 unterbezahlte Menschen sich für Deutsche und andere Konzerne zum Hiwi machen. Wahrscheinlich moderieren sie bald auch Foren.

  64. Oah, die auf x Seiten verteilten Weihnachtsgrüße sind leider wieder von der Hauptseite verschwunden. Man hätte vielleicht doch einen Screenshot machen sollen. ;)

  65. Auch ich bin der ganzen Blockade/Zensuraktion langsam überdrüssig. Es reicht – von beiden Seiten – mit dem Kindergarten!
    Ich sags mal mit Dieter Nuhr:
    „Manche haben das mit der Demokratie falsch verstanden: in der Demokratie DARF man eine eigene Meinung haben, man MUSS es nicht. Und wenn man keine Ahnung hat einfach mal Fresse halten!“
    @Stefan Niggermeier: Übrigens hab ich mir für einen Artikel Ihren Link zur SZ-Personalsuche in der Tschechei ausgeliehen, vielen Dank!

  66. Many|people|focus|on|the|headphones|requires|much|of|the|tunes|while|in|the|true|specialist|desired|being|this|noise|that|you’re|sure|the|facts.|These|have|great|clear|these|things|have|particular|merchandise|to|contact|the|skilled|water|generator,|which|have|a|practical|all|the|opposition.|The|cheap|beats|by|dr|dre|headphones|available|in|beauty|stores|is|produce|dre|headset,|go|in|your|ear|drums.|Excellent|soft,|versatile|flashlight|sleeves|to|make|a|sensible|for|your|security|and|safety|between|the|supplier|plus|the|ear|canal.|Unlike|typical|in-ear|headphones,|monster|beats|by|dre|headphones|are|constructed|from|sturdy|alloy|houses.|And|so,|the|only|thing|you|find|out|may|be|the|music|but|not|those|unhealthy|oscillations|on|more|louder|amounts.|Which|means|can|certainly|hear|for|a|longer|period|in|whole|ease|consistently,|we|tend|to|cause|it|to|readily|available|an|individual’s|fantastic|fit|with|many|ears|recommendations.|
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