Kurz verlinkt (40)

Julia Franck, die geschätzte Familienschriftstellerin (Buchpreis 2007), sitzt in einem anderen Clip auf einem roten Sessel in stilvoll abgedunkeltem Ambiente neben einem Blumenstrauß und hebt mit einer teedamenhaften Süße […] an: „Also, es gibt Menschen, die können etwas mit Gedichten anfangen, und es gibt Menschen, die können das nicht.“

Wobei sie Gedichte so dunkel-ernst spricht, dass es beinahe wie „Gedüchte“ klingt, wie eine Sache also, deren Nichtverstehen einen in eine niedrigere Klasse der Menschheit katapultiert.

„Herrn Steinmeier habe ich von Anfang an zu den Ersten gezählt“, fährt Frau Franck fort. „Aus einem ganz einfachen Grund, es gibt“, und hier gluckst sie zart wissend, „Menschen, die müssen in einer ungeheuren Geschwindigkeit sehr genau wahrnehmen, müssen Entscheidungen treffen, und jenseits von diesen funktionalen Entscheidungen müssen sie genießen können, sie müssen so etwas wie irrationale Welt und Sinnlichkeit begreifen können.“

Klar, dass uns da Frank-Walter Steinmeier als Erstes einfällt!

Gustav Seibt in der „Süddeutschen Zeitung“ über die Seite„Steinmeier wird Kanzler“ mit unglaublichen Auftritten von Moritz Rinke, Julia Franck und anderen. [via Altpapier]

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haben sie noch alle maultaschen in der pfanne? […] im übrigen ist es meine aufgabe, ihre absichten zu hinterfragen und nicht umgekehrt. ich nehme zu ihren gunsten an, dass sie noch nicht lange genug OB sind, um sich an diese art der arbeitsteilung gewöhnt zu haben. […] das letzte mal hab ich so ein verhalten vor über 20 jahren erlebt, anlässlich eines besuches beim schriftstellerverband der ddr, als uns hermann kant erklärte, was er gefragt werden möchte. f.j. strauss hat sich ab und zu ebenso benommen, weswegen er von ralph giordano als „zwangsdemokrat“ bezeichnet wurde. das trifft auch auf sie zu. […] sie sind nicht nur ein eingebildeter jude, sie sind auch ein ignorant, der sich von fakten nicht beirren lässt. und sie sind ein jammerlappen. […] die sache hat auch zwei schöne aspekte. der erste ist: sie haben den höhepunkt ihrer inkompetenz überschritten. von nun an geht es bergab. der zweite: sie stecken in tübingen fest, ich fahre durch vermont.

Die „Stuttgarter Nachrichten“ dokumentieren einen Mailwechsel zwischen Henryk M. Broder und dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer.

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Journalism at a major newspaper is different from what’s usually required in the wild and riffy world of the Internet. And that wild world is killing real reporting — the kind of work practiced not just by newspapers but by nonprofits, some blogs and other news outlets. […]

After all the reporting, it took me about a day to write the 1,500-word piece. How long did it take Gawker to rewrite and republish it, cherry-pick the funniest quotes, sell ads against it and ultimately reap 9,500 (and counting) page views?

„Washington Post“-Reporter Ian Shapira über das komplizierte und oft paradoxe Verhältnis zwischen Medien und Aggregatoren und die Gefahr, dass sich eigenes Recherchieren nicht mehr lohnt. (Und die kindisch-pampige Antwort von Gawker darauf.)

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„Geek and Poke“: Simply explained — Synergies

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The Associated Press has become so deranged, so disconnected from reality, that it will sell you a „license“ to quote words it didn’t write and doesn’t own. […]

I require no license to quote Jefferson. The AP has no right to stop me, no right to demand money from me. All their application does is count words to calculate a fee. It doesn’t even check that the words come from the story being „quoted.“

„The Laboratorium“ stellt den Copyright-Wahnsinn von AP bloß. [via Gawker]

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There was quite a buzz in the news a few years ago when a Newcastle University research team discovered that people are more honest when eyes are watching them, even if the eyes are fake. […]

This is how the AP currently formats its datelines:

NEW YORK (AP) — A judge ruled Thursday…

I propose a small change:

NEW YORK (AP) Ó›Ò — A judge ruled Thursday…

Yes, that’s right. I’m suggesting that the AP begin putting a little face in all their datelines. It’s the Smiley as copy protection.

„Ironic Sans“ hat eine Idee, wie die Nachrichtenagentur AP ihre Texte wirksam vor Content-Dieben schützen kann.

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„Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderpornografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf.“

Thomas Jurk, Spitzenkandidat der sächsischen Splitterpartei SPD, in einem Chat der „Freien Presse“. [via lawblog]

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[…] even a newspaper like The Times, with layers of editing to ensure accuracy, can go off the rails when communication is poor, individuals do not bear down hard enough, and they make assumptions about what others have done. Five editors read the article at different times, but none subjected it to rigorous fact-checking, even after catching two other errors in it. And three editors combined to cause one of the errors themselves.

Seemingly little mistakes, when they come in such big clusters, undermine the authority of a newspaper, and senior editors say they are determined to find fixes. The Times seems to have particular difficulty in writing about people after their deaths. In addition to the appraisal in the Arts section, a front-page Cronkite obituary had two errors of its own, and the paper has suffered through a recent string of obits with multiple errors.

Clark Hoyt, der Public Editor der „New York Times“ (eine Art Ombudsmann) erklärt in der „New York Times“, wie es zu einer Fehler-Häufung in einem Nachruf auf Walter Cronkite kommen konnte, warum das ein Problem ist und was die Zeitung dagegen tun will — ein Verständnis von Transparenz und Qualität, das von einem anderen Planeten stammt als dem, auf dem deutsche Medien leben.

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„My belief,“ says Scott Kelby, president of the Florida-based National Assn. of Photoshop Professionals, „is that every single major magazine cover is retouched. I don’t know how they couldn’t be.“ But don’t stop there. Aside from U.S. newspapers, most of which do not permit photos to be manipulated, it’s quite possible that the vast majority of images seen in the public arena have been altered.

„Los Angeles Times“: Photoshopped images: the good, the bad and the ugly [via StinkyJournalism.org]

54 Replies to “Kurz verlinkt (40)”

  1. Bei der Politik der letzten Jahre weiß man fast nicht mehr, ob man Jurk noch kritisieren soll oder ihn nicht fast schon für seine Ehrlichkeit loben muss.

  2. Uha, Herr Broder macht es sich in meinem Kopf die Schublade sehr bequem. Die Frage ist nur, ignoriert man so jemanden weg – oder regt man sich darüber auf?

  3. Ha, der Broder. Unglaublich, dieser Wortschwall, der nur so aus ihm herausschießt wie bei jemandem, der zu viel getrunken hat und nun kotzend überm Klo hängt. Immerhin: Er kotzt in Vermont. Ist doch auch was.

    Äh, kann den mal wer abstellen? Er soll hinterm Ohr einen An-/Aus-Knopf haben.

  4. Respekt an den Herrn OB, dass er sich ganz gut gegen Broder geschlagen hat. Ich hätte mich schon nach dessen erstem Wortschwall kleinlaut hinterm Sofa versteckt.

  5. Broder verhält sich ein bisschen wie Bill O’Reilly: Wenn die Leute nicht genau das sagen, was er von ihnen hören will, brüllt er sie in Grund und Boden (nur eben schriftlich).

    Ich weiß nicht, wer recht und wer unrecht hat in dieser Sache, die ganze Debatte ist an mir vorbeigegangen. Aber wenn einer so schnell derart unflätig wird wie Broder hier, stimmt doch da was nicht. Das sollte niemand nötig haben.

    Meine Hochachtung für Palmer, er hat sich wirklich kein bisschen in die Schlammschlacht hineinziehen lassen. Das schafft kaum mal wer, und wahrscheinlich macht das Broder wahnsinnig.

  6. Ähh … kurz verlinkt? Eher lang und unübersichtlich. Kurze Teaser hätte ich besser gefunden.

  7. Broder ist ja oft wirklich sehr gut. Aber oft ist er tatsächlich extrem anmaßend, als ob er darauf wartet, verklagt zu werden. Um dann, im Falle einer Klage, vermutlich zu äußern, wie schäbig doch sein Kontrahent sei, daß er es nötig habe, zu klagen.

    Man muß sich einfach nur einmal überlegen, wie Broder sich verhielte, wenn er – grundlos oder aus nichtigem Anlaß – von anderen Personen so angegangen werden würde, wie er es tut. Diese Überlegung wäre eigentlich Broder anzustellen verpflichtet. Eigentlich! Aber wie Broder auf dergleichen Angriff reagieren würde, kann ich mir lebhaft ausmalen und werde hier jetzt jede Beschreibung vermeiden.

  8. Abgesehen mal von der SPD, die (wie wir hören) am Boden liegt (berechtigterweise nach ihrer Politik der letzten 11 Jahre), existieren auch noch einzelne Personen, wie z. B. Steinmeier. Finde es befremdlich, daß sich Leute wie Quasthoff oder Schrader für ihn einsetzen. Ob sie Geld dafür erhalten? Der eigenen Reputation dürfte es aber jedenfalls nicht unbedingt dienlich sein.

    Aber egal, zu Steinmeier fällt mir immer nur ein Wort ein, das sagt m. E. alles Wichtige über ihn aus; das Wort ist ein Name: Kurnaz. Ich denke, mehr muß man zu ihm gar nicht sagen.

  9. nichtiger Anlass oder gar grundlos?

    Schon klar, der Ton macht die Musik. Broder spielt zwar extra-laut, aber erstens immerhin richtig und zweitens technisch brillant.

  10. @ 13
    klar ;)
    technisch brilliant? Damit beeindruckt man vielleicht degenerierten Stammtischpöbel, der nicht begreift wie abgedroschen die „flotten“ Formulierungen Broders sind.

    Der Mann schafft es immer wieder, sich selbst zu unterbieten. Ich wundere mich jedes Mal aufs Neue, dass Herr Broder es tatsächlich mit jeder einzelenen seiner Eskapden schafft, noch tiefer zu sinken.
    Mit seinem komplett von Anstand und sittlichem Empfinden befreiten schreiberischen Äquivalent zur keifenden Waschfrau verschafft Broder selbst bestenfalls antisemtisch Gesinnten Argumentationsfutter. Jene aber, die die Unterhose nicht auf dem Kopfe tragen, schämen sich fremd bei der Lektüre.
    Hochachtung vor dem OB, der sich nicht von den erbärmlichen Ergüssen hat einschüchtern lassen.

  11. Also, wie ich es bereits zu sagen versuchte, halte ich Broder für einen begnadeten Schreiber, den man nahezu immer gerne liest, denn langweilig ist es bei ihm nie. Das große Aber: Wie er seine Sprache benutzt, um Leute anzugehen, ist sicherlich in keiner Weise gerechtfertigt und mindestens unverhältnismäßig.

  12. @ 14

    uiuiui, Anstand, sittliches Empfinden und der Jude der den Antisemitismus selbst verschuldet.

    jetzt schäm ich mich aber fremd, sehr.

  13. @ 16

    wieso, wo ist das Problem? Welcher der beiden Teilnehmer an dem protokollierten Mailverkehr hat denn bar jeden Taktgefühls und vollkommen unsachlich herumgebölkt? Ich weiß ja nicht wo Sie herkommen, aber so etwas wie Umgangsformen in dem Sinne in dem ich sie gelernt habe, lässt Herr Broder permanent vermissen.

    Und ja, wer so öffentlich ist wie Herr Broder und dabei so penetrant auf seinem Judentum herumreitet wie er, und wer alles, aber auch alles damit in Verbindung bringt, der muss sich nicht wundern wenn man seine synaptischen Kurzschlüsse dann auch damit in Verbindung bringt.
    Dass wir uns nicht falsch verstehen, mir passiert das nicht, ich halte Herrn Broder vollkommen losgelöst von seinem Glauben für eine Zumutung. Aber das können grade so strukturierte Personen, wie er sie auf seiner Seite mit seinen Tiraden mobil macht, eben auf der „anderen Seite der Gesinnung“ nicht trennen.

  14. Die Steinmeier-Seite ist doch hoffentlich der aufwändigste Web-Fake aller Zeiten, dass darf nicht ernst gemeint sein!

    Allein die Tatsache, dass die Macher sich nicht entscheiden konnten, ob Steinmeier sich bei den Leuten mit „Frank“ (u.a. Boss Hoss) oder „Walter“ (Quasthoff) vorstellt …

    Und wenn Steinmeier fremde Männer nach Hause fährt, steigt er mit aus dem Auto. Da hat er wohl auf die Frage nach dem ominösen Kaffee gehofft, oder wie?

  15. Stefan, ich halte gerade ein unschuldiges Schaf in Händen, das (sic!) ich ohne Skrupel schlachten werde, wenn du nicht so nett bist, in meinem letzten Kommentar das falsche „dass“ in ein richtiges „das“ zu verwandeln.

    Die Uhr tickt, das Schaf blökt mitleiderregend und dieser Kommentar vernichtet sich nach Befolgung meiner Forderung von selbst.

  16. @17 Was Sie meinen, ist ja völlig klar. Und ich sehe das auch so. Trotzdem hier eine winzig kleine Korrektur: Herr Broder hat keinen Glauben. Er hat sich selbst als Atheisten bezeichnet. Das habe ich mir gemerkt, weil ich es sympathisch fand: ein Atheist, der sich ohne Umschweife dazu bekennt. Es gibt ja noch mehr Leute ohne Religion, ich gehöre auch dazu.

  17. Da sage ich nur eins: Selber denken! Es sei mal erlaubt, an den Fall Annemarie Schimmel zu erinnern. Vor Jahren. Auch damals wurde wenig selber gedacht. Man lässt sich gern und leicht in aufgequirlte Strudel hineinziehen.

  18. @ 21

    Nun gut, das mag sein, früher war er es jedenfalls, ich verfolge das Privatleben des Herrn nicht sonderlich intensiv ;) Wie auch immer, zu seinen zentralen Themen neben Israel gehört das Judentum ja schon. Ich dachte auch schon mich weiter oben klar ausgedrückt zu haben, aber zumindest #16 schien nicht begriffen zu haben wie das gemeint war ;)

  19. Na gut, du hast gewonnen, ich lasse das Schaf frei!

    Wenn Steinmeier nur einen Funken politischen Instinkts hat, fängt er es schnell ein und gibt ihm Ulla Schmidts Platz, rechts unten in seinem Kompetenzteam … http://www.team-steinmeier.de/

    Ansonsten war’s das wohl für ihn.

  20. Mann, 9 Artikel in einem.
    1.Steinmeier: Steinmeiers Satire-Seite ist ja sogar etwas
    lustig. Nur leider kein Wort zu Kurnaz.
    2. Broder: ich dachte, zu dem wäre alles gesagt. Aber das
    ist wirklich ziemlich unfaßbar. Und es gibt noch Leute, die mit dem zu tun haben wollen?
    3.Gawker / WP: woher kenn ich sowas bloß…? ;-)
    4.Synergien: versteh‘ ich nicht
    5.AP: Gibt es den wunderbaren Text von Jefferson wohl irgendwo in kompletter deutscher Übersetzung? Ist doch etwas schwere Kost.
    6. –
    7.Jurk: dazu hat Herr Vetter einen herausragenden Beitrag verfasst:
    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2009/08/03/dann-nehme-ich-das-in-kauf/
    8. –
    9.-

    Zuviel aufeinmal.

  21. Meine Güte, Broder in Hochform. Ist ja unfassbar, was sich der Mann leisten darf. Selten so einen niveaulosen Mailverkehr gelesen. Da fehlen mir tatsächlich die Worte.

  22. Broder ist schlicht und einfach ein aggressiver Anti-Intellektueller, der – wenn die Umstände anders gewesen wäre und er nicht „Journalist“ geworden wäre – vermutlich zu jenen Kioskstehern gehören würde, die den Tag mit Bier und Bild beginnen. (Möglicherweise tut er das ja auch so, sein Schreibstil lässt es jedenfalls vermuten).

    Ich habe folgende These: Broder mit seinen 1,60 Meter hat wahnsinnige Minderwertigkeitskomplexe, die er nur dadurch kompensieren kann, dass es andere Leute öffentlich beleidigt. Man weiß nicht so recht, ob man eine so armselige Kreatur bemitleiden oder verachten soll. Ich tendiere trotz aller Zweifel zu letztgenannter Alternative.

  23. Ach, der Broder…

    man muss es ja doch mal zugeben: man könnte neidisch werden.

    Der Broder braucht null Info, null Recherche, um seine Tiraden los zu lassen, und dann wird er dafür auch noch gut bezahlt. Chapeau.

    Warum der Spiegel an ihm festhält, weiß ich nicht. Broder hat in seinem Schlepptau noch andere wie etwa Tobias Kaufmann bei DuMont Schauberg in Köln – nun, da könnte man annehmen, der Verlag hat diesen berechenbaren allzeit bereiten Islam-Kritiker wegen der Verlags-Investitionen in Israel engagiert. Andere Gründe sind nicht sofort ersichtlich. Typus Null-Journalist, Möchtegern-Vielfach-Kommentator, Motto: „Meine Meinung steht fest – bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.“

    Aber Spiegel und Broder, das hat keine ökonomische Logik. Inhaltlich und vor allem wegen seiner Polemiken, welche keinerlei Unterbau haben, schadet er sogar dem Spiegel.

    Die Korrespondenz mit Palmer ist erhellend. Sie zeigt, dass Broder ein – wenig kreativer – Propagandist ist. Man sollte ihn niemals mit journalistischen Aufträgen überfordern.

  24. > 2. Broder: ich dachte, zu dem wäre alles gesagt. Aber das ist wirklich ziemlich unfaßbar. Und es gibt noch Leute, die mit dem zu tun haben wollen?

    Nein, wahrscheinlich nicht. Aber er hat ja gerade daraus ein Geschäftsmodell gemacht. Es ist wie, wenn einer sein Auto um einen Baum wickelt: Man kann nicht wegsehen. Und Broder als alter journalistischer Stunt-Man macht das auch noch wiederholt, jedesmal denkt man: Der kommt da nimmer ‚raus, aber, woops, wie der Phoenix aus der Asche. „Nur ein paar Kratzer …“

    Andererseits ist die Nummer auch immer die gleiche, dann wird’s langweilig. Aber es gibt halt noch genug Zuschauer, die seinen Zirkus Broder noch nicht kennen und deshalb kommen und gaffen.

  25. > Aber Spiegel und Broder, das hat keine ökonomische Logik.

    Doch. Der Spiegel ist das Boulevard-Blatt für Links-Enagierte, mit Qualität hatte das mal vor 25 jahren zu tun (No Joke, hab’s nachgerechnet: Der letzte gute Spiegel war einer, den ich im Zivildienst unterm Schrank im Ziviraum gefunden habe: Der lag dort schon eine Weile).

  26. Weil Broder klein sei, habe er eine große Klappe, meint „Küchenpsychologe“ stan. Wie groß bist Du, stan?
    Und womit erklärst Du Herrn Niggemeiers ständige Niggeleien gegen Kollegen? Mit seinem Gewicht oder mit seiner Kindheit?

  27. Vieviel Zeit hat HMB Herrn Palmer da wohl „gestohlen“? Und Zeitdiebstahl ist ein besonders schweres Vergehen, da man diese nicht zurück geben kann. Außerdem stellt sich die Frage, ob Henryk Momodest Broder auf der Flucht ist, weil er an so viele Orte reisen muss? Nur – da sollte er doch besser nicht verraten, wo er sich immerzu aufhält. Oder vielleicht ist Broder auf Zeitreise? Aber die Zeit macht auch nicht vor dem Teufel halt.

  28. Erschreckend ist das dem Geschreibe von H.B. einige Leute noch immer etwas abgewinnen können. Ist mir unverständlich.
    —-
    Ist es nicht Volksverhetzung wenn man den Bruch des Grundgesetzes billigend in Kauf nimmt und damit prahlt?

  29. Der Spiegel links? Das war mal ansatzweise, es ist sehr lange her. Heute ist es ein orientierungsloses Mainstream-Blättchen, weder originell noch herausragend. Schade eigentlich.
    Dass Broder nur noch sich selbst unterbieten kann, scheint wohl klar belegt. Ein weiterer Spiegel-Online-Mitarbeiter, Videoblogger und Handpuppenspieler, könnte noch auffällig werden. Da ist noch Entwicklungspotenzial, auch wenn die Richtung nicht so eindeutig ist.

  30. @stefan Nicht so lang wie „lange“ Teaser. Mir würde es reichen, zwei knackige Sätze zu jedem Thema und einen Link vorzufinden. Vielleicht sogar pro Ding eine gefettete Überschrift.

    Nur meine kleine Meinung.

  31. Da kann man vor Herrn Palmer wirklich nur den Hut ziehen.
    Falls es noch eines Beweises bedurft hätte, dass HMB nichts anderes ist als ein geifernder Stammtischprolet, wurde dieser ja hiermit erbracht.
    Menschen die meinen, sie seien im Besitz der allein seeligmachenden Wahrheit sind ja generell schon eher schwer erträglich – wenn sich das Ganze aber dann noch mit einer solch primitiven Ausdrucksweise paart, deren einziger Sinn die Beschimpfung und Herabwürdigung des Gegenübers zu sein scheint, dann ist eine Grenze überschritten, die in einer Diskussion nicht überschritten werden darf.
    Armer alter Mann.

  32. Zu Herrn Broder fällt mir nur das alte Bonmot ein, dass für jemanden, der nur einen Hammer als Werkzeug hat, die ganze Welt aussieht wie ein Nagel. In wirklich jeder Lebenssituation permanent Antisemitismus zu wittern, selbst dort, wo es abwegiger nicht sein könnte, mag von manchem Kommentator schon beinahe als „pathologisch“ bezeichnet werden.

  33. @Michael (#42): Och, ich habe auch im Lauf der Jahre manchen Artikel von Broder gern gelesen. Weil: Schreiben und seine Themen inszenieren kann er. Und wenn alle Welt um manche Themen immer nur drumherumschleicht wie die Katze um den heißen Brei, ist es manchmal ganz nett, wenn einer da mal richtig mitten ‚reinhaut. Krawallige Polemiken kann Broder wirklich gut. Nur passen die eben nicht zu allem, und das scheint er nicht mitgekriegt zu haben.

    Und überhaupt: Man kann jemanden für ein totales Arschloch halten und trotzdem finden, dass die Artikel, die er schreibt, beim Lesen eine Menge Spaß machen. Ein gewisses Maß an Ihr-könnt-mich-alle-mal braucht es wahrscheinlich, um bissige Artikel zustande zu kriegen.

  34. @42 Sie haben mich hier kurz zitiert, und mein Vor-Kommentator hat schon irgendwie im meinem Sinn geantwortet. Tatsächlich habe ich schon etliche Texte von Broder im Lauf der letzten Jahre gelesen, und viele haben mir gut gefallen. Er hat ja nicht nur Polemiken verfaßt, sondern auch Reiseimpressionen. So einseitig ist er also nicht. Und langweilig auch nicht, ich merkte es schon an.

    Es ist nicht völlig neu, daß der Charakter einer Person und ihre Fähigkeit zum Schreiben zwei völlig verschiedene Dinge sein können. Man denke nur an Celine (den ich allerdings nicht gelesen habe).

  35. Herr Niggemeier schreibt gerne etwas gegen Herrn Broder. Der Briefwechsel, den Herr Broder mit Herrn Palmer führte, spricht für sich – und gegen Herrn Broder.
    Der bessere Autor und bedeutendere Polemiker bleibt für mich im Vergleich zu Herrn Niggemeier – trotz dieser Fehlleistung – Herr Broder.

  36. Zart wissend, möchte ich Gustav Seibt bitte unbedingt für die nächsten Preise des Medium-Magazins vormerken. Tags: Kitsch, Sprachverhunzung, Selbstanbetung und erfolglos eingesetzte Kreativität. Habe ich mir so gedücht.

  37. Bedeutenderer Polemiker ist schön gesagt. Ich höre das schon in einer Festtagsrede: „… wie der bedeutende deutsche Polemiker Henryk M. Broder einst schrieb…“

    Vielleicht sollte jemand mal eine Liste der 100 bedeutendsten Polemiker anlegen, gern auch Sprachen aufgedröselt. Da wäre ich vor allem daran interessiert, nach welchen Kriterien da gemessen werden könnte.

  38. Ein Wahlkampf nach altem und nicht bewährtem Schema F.

    Dieser SPD Wahlkampf um Steinmeier stammt aus den 80ern.
    Strahkendes Lächeln ohne Sachaussage. Passt aber nicht zum ausdruckslosen Gesicht Steinmeiers.

    Arbeitsplätze schaffen, aber erst in 20 Jahren. Für Familie und alles gute stehen. Statt „In 2010 schaffen wir 200.000 neue Arbeitsplätze“ nur utopischer Quark wie schon seit mindestens 20 Jahren.

    Technokrat Steinmeier selber kann nur kleine Probleme lösen. Er hat nichts Utopisches,Richtungskompetenz hat er erst recht nicht. Er hat sein Leben lang getan was er sollte und gehorcht.
    Nichts zu aktuellen Problemen.
    Schlimmste Wirtschaftskrise seit 60 Jahren fordert aussergewöhnliche Massnahmen. Stattdessen wird getan als wenn nichts wäre. Unfassbar.
    CDU-Steuersenkungen währen ja theoretisch möglich. Wenn auch auf Pump. Aber dieser SPD-Quatsch ist doch nur noch unfassbae lächerlich.

  39. „ich arbeite an einem hintergrundbericht über den fall felicia langer “
    da musste ich schon schmunzeln und wusste, dass wird ein lustiger Briefverkehr. Erstaunlich wie man sich in schöner Regelmäßiglkeit öffentlich so bloss stellen kann.

    Ähnliches Kopfschütteln erzeugt ja diese SPD-Seite. Erklärt mir die mal jemand? Warum sollte jemand gerade wegen Julia Francks oder The Boss Hoss‘ sinnlos-netten Kommentaren SPD wäheln? Und wo ist Günter Grass?

  40. Hm, ich lese den E-Mail-Verkehr zwischen Palmer und Broder und denke mir so… was für ein A…. ist dieser Palmer eigentlich? Aber scheint ja hier Konsens zu sein, dass Broder der „so penetrant auf seinem Judentum herumreitet“ (Hm, habe ich noch gar nicht mitbekommen) der Bösewicht ist. Aber man muss sich eigentlich nur folgende Frage von Palmer auf der Zunge zergehen lassen: „Gegenfrage: Glauben Sie, ich hätte noch nie einen Artikel von Ihnen gelesen und würde nicht erkennen, was Sie wirklich beabsichtigen?“ oder „Die Existenz Isreals wird sicherer sein, wenn Kritik nicht mehr mit Vernichtung gleichgesetzt und Meinungsfreiheit respektiert wird, auch wenn die Meinung einseitig oder zugespitzt formuliert wird“. Ach nee… is sowieso sinnlos

  41. was erlauben brodaire!

    mann, hat der kerl testosteron³. ich bemühe mich seit einiger weile, ihn zu ignorieren, und dann so etwas. ziehe meinen hut: mieser sport, grandioser athlet.

    .~.

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