Ist die Dschungelshow nur was für Doofe?

Dinge, die so sind, wie man sich das immer gedacht hat, sind oft gar nicht so.

Die „Süddeutsche Zeitung“ zum Beispiel schrieb am vergangenen Freitag über „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“:

Je gebildeter ein Zuschauer, desto weniger interessiert ihn die Dschungelshow, brachte die Zuschauerforschung hinsichtlich der beiden ersten Staffeln heraus. Es wird niemanden überrascht haben. Eigene Misere befördert die Bereitschaft, Gefallen an Programmen wie diesem zu finden, bei denen es am Ende eben um Erniedrigung, Zirkus, Gladiatorenkämpfe und um Sadismus geht.

Reflexion und Rache eigenen Nicht-Genügens und selbst erfahrener Kränkungen: Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! ist das Fernsehen der Gekränkten und Beleidigten.

Das ist ein bisschen kurzgeschlossen von „wenig Bildung“ auf „eigene Misere“, aber abgesehen davon: Stimmt das überhaupt? Ist die Dschungelshow eine Sendung für Doofe? Für Leute, die es nicht geschafft haben, einen so tollen Job zu haben wie die Autorin der „Süddeutschen Zeitung“?

Nicht ganz. In der merkwürdigen Debatte vor drei Jahren über das angebliche „Unterschichtenfernsehen“ schon sagte der damalige RTL-Geschäftsführer Gerhard Zeiler: „Die Dschungelshow haben mehr junge Akademiker eingeschaltet als die Tagesschau.“

Und auch bei der dritten Staffel, die am Freitag begann, geben die Zahlen wenig Anlass, von oben auf das Publikum herabzuschauen. Die „Süddeutsche“ hat zwar grundsätzlich Recht: Leute mit Abitur haben die ersten drei Shows weniger eingeschaltet als die nicht so gebildeten Menschen. Aber auch in dieser Gruppe betrug der Marktanteil 23,3 Prozent — mit anderen Worten: Fast jeder vierte Unter-50-Jährige mit Abitur, der zu dieser Zeit den Fernseher anhatte, schaute „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“. (Alle Angaben beziehen sich auf 14- bis 49-Jährige.) Auch nach dem beruflichen Status sortiert gibt es bei den Marktanteilen zwar ein Gefälle hin zur Elite, aber kein massenhaftes Abschalten. Ein Misserfolg ist die Dschungelshow nur bei den Über-50-Jährigen: Bei ihnen betrug der Marktanteil gerade einmal 9,6 Prozent.

Die Lust der Gutgebildeten und beruflich Etablierten auf den vermeintlichen Trash zeigt sich auch in absoluten Zahlen. Bei den jungen Leitenden Angestellten, Beamten und Selbstständigen waren die ersten beiden Folgen von „Ich bin ein Star…“ die meistgesehenen Sendungen des Wochenendes (14- bis 49-jährige, Freitag bis Sonntag). Zum Vergleich: „Anne Will“ sahen am Sonntag 50.000 Menschen aus dieser Alters- und Berufsgruppe; die dritte Folge von „Ich bin ein Star“, die etwas später begann, 120.000.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den 14- bis 49-Jährigen, die mindestens Abitur haben: In der Hitliste lagen an den drei Tagen „Tagesschau“, „Die Insel“, „Die Bourne Identität“, „Polizeiruf 110“ und „Wilsberg“ nach absoluten Zahlen vorne — aber dann folgten die Freitags- und Samstagsausgabe der Dschungelshow, weit vor Sendungen wie „heute journal“, „Weltspiegel“ oder „Politbarometer“.

Man kann es natürlich, wenn man will, für entsetzlich halten, dass selbst kluge und gut situierte Menschen solchen Schrott gucken. Man sollte nur nicht so tun, als wäre es anders.

206 Replies to “Ist die Dschungelshow nur was für Doofe?”

  1. Danke, dass Du das Thema nochmal aufgreifst.

    Die Dschungelshow ist ziemlich gute Unterhaltung, ein Programm das wirklich Spaß macht. Die Debatte, die Du hier versuchst anzustoßen bzw. die ja auch auf anderen Seiten (dwdl) schon angesprochen wurde, trifft meiner Ansicht nach auch auf andere Formate zu: Selbst bei Frauentausch gab es schon gute Folgen. Wer sowas aus Prinzip nicht schaut, kann es natürlich nicht wissen.

    Ich persönlich finde es immer gut, wenn nette Geschichten erzählt werden. Das Ausland ist uns da schon um einiges voraus: Wenn ich an Kid Nation oder Make Me A Muslim denke, was beides zwar recht gefaked war: Der Unterhaltungswert war unschlagbar.

    usw. Ich könnte ziemlich viel dazu schreiben.

  2. Lustigerweise wurde die Show bis gestern auch noch von den meisten Medien gelobt, weil sie wirklich sehr professionell aufgemacht ist. Schade nur, dass die Dschungel-Promis größtenteils weit von Stars entfernt sind. Aber selbst damit geht die Sendung gut um.

  3. „bei den 14- bis 49-Jährigen, die mindestens Abitur haben“
    wie viele 14- bis 17-jährige mit Abitur (mindestens!) kannst du mir nennen;-)

  4. Ich bin durch deinen gerndurchforschten Blog im Dschungel gelandet. Weil meine Frau schnarchte und ich getrunken hatte, hab ichs dann trotz Akademikerstatus nicht so lange ausgehalten…

  5. Aus meiner Festung
    seh ich nach draussen
    kommt alle mit zu mir nach hause
    kommt alle mit
    kommt alle her alle zugleich denn mehr ist mehr
    kommt alle mit zur Tür hinein und lasst mich nicht mit mir allein
    kommt alle mit spendet Applaus ich bin ein Star holt mich hier raus

    so hab ichs mir ausgedacht der Tag war fast noch Nacht

    Tocotronic „Aus meiner Festung“

  6. Als wie repräsentativ kann man die 13000 Figuren in 5600 Haushalten ( http://www.agf.de/ ) eigentlich ansehen, die unter „Laborbedingungen“ mit ihren Spezialfernbedienungen stellvertretend für die Republik TV gucken? Wäre nicht eine viel breitere Basis notwendig, um substanzielle Zahlen zu produzieren?

  7. @ sebastian #2

    Zitat Stefan Raab (frei nach Gedächnis)

    „Was man mal wirklich machen müsste, wäre Promiboxen mit Prominenten“

  8. Gestern über http://www.bissige-liberale.de/ gefunden: „Unpolitik, oder: Das Dschungelcamp ist ehrlicher als ihr“ [http://agitpopblog.org/index.php/?p=417]

    Eine schöner Zusammenschnitt des Niveaus der Debatte über Jugendkriminalität im Vergleich zum Dschungelcamp. Hat mich gut unterhalten (und pass thematisch so annähernd… ;-)

  9. Wie kann es eigenlich sein, dass ich bei einer Addition der Prozente auf der linken Seite der Grafik (Bildung) auf 115,2 komme, auf der rechten Seite (Beruf) gar auf 144? Waren Mehrfachnennungen erlaubt? („Ich bin zwar leitender Angestellter, war aber ursprünglich mal einfacher Arbeiter, und nach meinem Abitur hab ich erstmal ne Lehre gemacht.“) Weiß es jemand? Die Klasse?

  10. Zum Thema von #7 wollte ich soeben eine sehr ähnliche Frage stellen. Gerade das Wiedergeben vermeintlich absoluter Zahlen finde ich irreführend. Denn hier werden die Fernsehgewohnheiten einer kleinen Gruppe auf eine oft nur wenig größere Zuschauerzahl hochgerechnet. Diese Zahlen werden dann benutzt um Sendungen zu behalten oder abzusetzen…

  11. @Mario #12:

    Es ist jeweils der Anteil der genannten Gruppe, die vorm TV saß und Dschungel geschaut hat.

    Also 32,8 Prozent der Leute ohne Beruf schauten Dschungelcamp und 67,2 Prozent dieser Gruppe was anderes.

  12. Das ist kein vermeintlicher Trash, das ist lupenreiner Trash. Die netten Geschichten (@1) kann man auf etwa dem gleichtiefem Niveau auch in Gerichtsshows sehen. Und Zietlow und Bach sind ja wohl auch die reine Apokalypse.

    Ist ja ok wenn man gefallen dran findet, ich guck auch manchmal gerne Mist (MTV Next), aber jetzt bitte nicht anfangen das Ganze schöner zu machen als es ist. Es bleibt doch minderwertiges Gammelfernsehen ohne das man sicher besser dran wäre.

  13. @8/Sebastian
    Immer, wenn ich von der „Zielgruppe der 14-49 Jährigen“ lese, denke ich an den Witz des Zeugen, der den Bankräuber beschreiben soll und ihm zwischen 1,50-2,00 m taxiert.

    Ich finde, man kann diese Zahlen für alles mögliche verwenden – wenn man es entsprechend auslegt. Sie zeigen bspw. nicht an, wie lange die Sendung geschaut wurde und mit welcher Intensität. Sie zeigen auch nicht, wieviele Stammzuschauer es gab, d. h. wer schaut die Sendung nur mal aus Neugier – wer dauernd.

    Ich habe verstanden, dass der Hausherr diese Sendung unterhaltsam findet – ob der zynischen/ironischen Kommentare von Zietlow/Bach. Wenn man das gutfindet, erschliesst sich mir nicht, warum Bohlen niedergemacht wird. Der einzige Unterschied ist, dass hier Promis verarscht werden, bei DSDS „Frischlinge“. (Wenn man sich „Wer wird Millionär“ manchmal anschaut, stellt man fest, dass Jauch auch Kandidaten manchmal ganz schon despektierlich behandelt.) Menschen sind das alle – und sich darüber zu amüsieren, ob jemand Kakerlaken in den Mund nehmen kann – das gelingt mir nur mit einen bestimmten Mass an Alkohol. Aber es kann ja sein, dass ich ein bisschen verkrampft bin. Ich würd’s aber mal gerne sehen, wenn der Dirk Bach mal ’ne Portion Nashornkäfer zum Frühstück verputzen würde.

  14. Noch fünf Jahre Zielgruppe, und dann… Hoffentlich muß ich dann nicht mit denen in den Dschungel. Leute, wenn es den Tatort am Sonntagabend um 20.15 Uhr – so viel Gewohnheit muß sein! – im Internet gibt, werfe ich meinen 34cm-TV aus dem Fenster. Versprochen!

  15. Ich vermisse den Gedanken, dass die „Gutgebildeten und beruflich Etablierten“ unter Umständen zu diesen Zeiten Besseres zu tun haben als vor dem Fernseher zu hängen.

    Zum Anderen erlebe ich ja besonders bei „jüngeren gebildeten Menschen“ – wozu ich mich in diesem Sinne eigentlich dann zählen könnte – dass das Fernsehen eh vom Internet abgelöst wird.

    Diese beiden Punkte dürften die Kluft beim Unterschichtenfernsehen etwas vergrößern.

    Wobei ich natürlich auch zugeben muss, dass es viele Pseudoakademiker gibt, die heimlich die Bild-Zeitung lesen ;)

  16. wäre ja vielleicht nie auf die idee gekommen, mir das anzuschauen, aber nun muss ich gleich doch mal gucken ….. bin ich nun doof ? ;-)

  17. @schläfer #7: Hängt davon ab, wie die ausgewählt wurden, an der Größe der Stichprobe ist nichts auszusetzen, bei den meisten Wahlumfragen ist die kleiner.

  18. Schon interessant, wie vehement die „Gutgebildeten“ immer die Möglichkeit ausschließen, dass auch Angehörige ihrer „Schicht“ auf „Unterschicht-Fernsehen“ stehen könnten. Das selbe Phänomen beobachte ich an der Uni, gerade unsere Dozenten in Kommunikations- und Medienwissenschaften lassen häufig durchscheinen, dass „man“ gefälligst „sowas“ nicht gucken sollte, wenn man gebildet und gut situiert ist. Fragt man im Kommilitonenkreis dann rum, so gucken „sowas“ doch ziemlich viele (me included). Woran liegt`s? Angst, der Status der eigenen „Schicht“ könnte gemindert werden?

  19. @Stefan: Schon klar, ich wollte ja nur darauf hinweisen, dass die „Gebildeten“ vor dem Fernseher möglicherweise keinen repräsentativen Querschnitt der tatsächlichen „Gebildeten“ bildet.

    Es ist doch ein Unterschied, ob 30% der Gebildeten das Camp schauen oder ob 30% der Gebildeten [i]die gerade TV schauen[/i] das Camp einschalten.

    Ich sehe hier nämlich andere Relationen, meiner Meinung nach ist der Anteil an (regelmäßigen) Fernsehzuschauern bei der „Unterschicht“ (schlechte Wortwahl, ich weiss) größer als bei den „Gebildeten“, was das schöne Zahlenspiel etwas verfälschen würde.

  20. Chuck Klosterman:

    I don’t feel guilty about anything I like. I don’t like the term „guilty pleasure,“ I think it’s crazy. Why should I feel bad about something I enjoy? I think it’s hilarious when people say, „Oh, you know, Survivor is a guilty pleasure for me.“ It’s like, yeah, because if you weren’t watching Survivor you’d be reading Nabokov. [laughs] People use „guilty pleasure“ to say, basically, „I’m ashamed.“

  21. Die Diskussion in den Kommentaren erfreut mich fast mehr als der Blogeintrag selbst. Ganz ohne Dschungelshow kam mir heute (ich habe vergessen aus welcher Situation heraus) der Gedanke, dass man insbesondere in Blogkommentarren häufig herauslesen kann, dass viele „Bildungsbürger“ einen geradezu dafür niedermachen, wenn man sich outet irgendeine Sendung unterhalb ihres Niveauspiegels gesehen zu haben.

    Ich betrachte solche Sendungen als das, was sie sind: Unterhaltung. Nach einem stressigen Tag kann ich halt nicht immer politisches Kabaret vetragen. Dann möchte ich vor dem Fernseher einfach mal das Hirn abschalten können und mich unterhalten lassen. Natürlich gibt es auch Tage an denen ich mich über Politmagazine oder eben Sendungen ala Scheibenwischer freue, aber es muss halt nicht immer sein.

    Die Meinung das Fernsehunterhaltung immer ein gehobenes Niveau haben muss um einem Akademiker würdig zu sein, finde ich genauso fragwürdig, wie die andere Seite, die öffentlich rechtliches Fernsehen ob der langweiligen Sendungen niemals einschalten würde

  22. @Stephan (28): Einen lasse ich noch ab… ;)

    >>>Dann möchte ich vor dem Fernseher einfach mal das Hirn abschalten können

    Hier sehe ich als Zwanzigjähriger den entscheidenden Denkansatz: Wenn ich Unterhaltung bzw. Abschalten möchte, dann setze ich mich nicht vor den Fernseher, um in einen Trance-Zustand zu fallen, in dem das Hirn auf Durchzug schaltet. Das mag bei den Generationen über mir anders sein, aber in meiner Altersklasse erlebe ich häufiger, dass zu anderen Mitteln gegriffen wird (sei es „fortgeschrittenere“ Technologie oder einfach nicht-elektronische Mittel), meistens natürlich mit dem selben Ziel. Dies ist der zweite Punkt meines ersten Postings, und ebenfalls ein Grund dafür, dass es bei den „Gebildeten“, die das TV als Primärquelle fürs Abschalten benutzen, zu Verfälschungen in der Statistik führen kann, mMn.

  23. Danke. Ich halte es für falsch zu behaupten, das Dschungelcamp wäre nur etwas für ungebildete Zuschauer. Ich glaube gerade Menschen mit einer höheren Bildung haben viel Spaß beim Zuschauen. Und insofern freue ich mich auch, dass Stefan Niggemeier dies klar und deutlich sagt.

  24. Ich hab mehrmals reingezappt aber irgendwie hat da der Moderator (nein nicht Dirk Bach sondern ein anderer) immer nur mit den Freunden der „Promis“ geredet – die ich fast alle nicht kenne. *gähn*

    Da war nicht einmal so ne Ekelprüfung zusehen. Also entweder hab ich ungünstig reingeschaltetet oder die geben sich echt Mühe das langweilig zu gestalten.

    In der letzten Staffel war da glaube ich mehr los.

  25. Wenn das authentisch war, was Lisa Bund heute gesagt hat („Ich will doch nur das die Menschen mich für meine Musik lieben, und jetzt muss ich hier hin, damit sie mich lieben“ […] „Ich weiß gar nicht, wieso ich hier bin“)… dann ist das ganz großes Kino. Ähnlich wie stefan dass schon beschrieben hat, wie so langsam die Fassade der Promis fällt.

    Ganz stark die ganze Sache. So macht das Spaß.

  26. Ich weiß nicht, was schlimm daran sein soll, wenn Akademiker mal Niveauloses oder Trash gucken. Geht ja immerhin nur um Unterhaltung.
    In diesem Sinne oute ich mich mal als GZSZ-Gucker, auch wenn mich Freunde dafür regelmäßig auslachen.

    Was mich allerdings an der Dschungelshow stört, ist die Demütigung der „Stars“ und der damit verbundene Voyeurismus, der bedient wird.
    Ist das denn weniger verwerflich, weil die Leute da freiwillig drin sind?

  27. @G #34: Es ist auf merkwürdige Weise ehrlich. DJ Tommeks Macho Gehabe und wie er dann doch schiss vor ein paar Baby-Krokodilen hat; Lisa Bund als Opfer ihrer PR-Berater (und BMG/DSDS). All das was wir schon wissen (nämlich das etwa DSDS [un]talentierte junge Menschen verheizt zwecks Profit), wird hier bildlich und unterhaltsam nochmal (empirisch) bewiesen. Als bekennender TV Junkie finde ich das großartig.

  28. Bei vorhandenem Google Earth die Datei
    http://www.oldblog.de/dschungelcamp.kmz
    im FF öffnen. Im IE -6 dto. Im IE7 die ZIP entpacken und die .doc öffnen.

    Damit Ihr sehen könnte wie grauselig gross der Regenwald ist. Regenwald? Eine ehemalige Farm, die mit riesigen Kunstfarnen und Nebelmaschinen aufgepeppt wurde. Stars und Promis aus Japan, USA GB und Spanien tummeln sich dort im Wechsel.

    Zur Show: Ansehbar und für die Lachmuskeln eine Herausforderung.
    Zur Statistik: offensichtlich erstellt für die Werbung buchenden. Denn das ist genau die beabschtigte Zielgruppe.
    Wie sich allerdings ein Teil der Kiddies ohne die behütende Mami in dieses „Abenteuer“ stürzen konnte, bleibt mir ein Rätsel.
    50K Euronen wäre ein Grund.

  29. Ich kann mich Fabian aus #25 nur anschließen. Dieser Vergleich macht keinen Sinn, wenn er nicht von der gleichen Basis ausgeht.

  30. @ 22 / robert

    Wenn ich auf der AgF-Seite lese, dass die Panel-Auswahl zufällig erfolgt, dann kann ich mir vorstellen, das nicht Wenige, denen diese Ehre (Repräsentanzgucker) angetragen wird, dankend ablehnen. Ebenso werden sich unter den Ausgewählten auch ordentlich Haushalte finden, die viel zu undiszipliniert sind, diesen Zirkus mitzumachen – die werden dann auch aussortiert. Auch müssen die Haushalte bestimmte Ausstattungen – Merkmale – Gegenstände aufweisen. Sind die nicht vorhanden – TV aber schon – werden sie nicht ins Panel aufgenommen. Da kommt bei einem Repräsentanzverhältnis von 1 : 5650 schon eine große Gruppe an Fernsehzuschauern zusammen, die zwar guckt, aber nicht erfasst wird.
    Es machen nur die mit, die auskunftsfreudig ihren TV-Konsum beobachten lassen oder überhaupt dazu fähig sind. Und wie diszipliniert und ehrlich die wiederum das ganze dann (Jahre?) durchziehen…?
    (btw: Um z. B. die 50000 Anne-Will-Gucker zusammen zu bekommen, reichen schon gut neun Repräsentanten!)

    Wahlumfragen, gutes Stichwort! Die zeitigen ja nicht selten Prognosen, die sich dann mit den Ergebnissen nicht decken. Zu letzt z.B. Hillary Clintons überraschender Sieg in New Hampshire, da sah man sie vorher auch abgeschlagen hinter Barack Obama.

  31. @29… ich zähle auch noch zu den Mitt-Zwanzigern, un auch mir sind andere Methoden zum abschalten bekannt. Aber manchmal ist mir leichte Fernsehunterhaltung einfach am liebsten…

  32. nur eine kurze frage an alle! was bringt uns besseren schlaf…. die dschungel-show, oder ein krimi mit mord – und totschlag? na?

  33. @40: Und bei der Fernsehunterhaltung gibt es nur Politkabarett und Unterschichtenfernsehen?

    Was ist mit (pseudo)wissenschaftlichen Sendungen, Dokumentarfilmen ala National Geographic, oder ganz klassisch Sport – Fußball, Poker, etc.? (Wobei ich zugeben muss, dass dies in der deutschen TV-Landschaft nicht so einfach zu finden ist wie z.B. in der hiesigen ungarischen.)

    Natürlich ist es einfach zu sagen, dass mit einem Camp der ganze Abschaltprozess sehr viel einfacher wird. Aber ist darin nicht auch eine „Verdummungsgefahr“? (Wieder so ein Unwort, bei dem ich nicht die extreme Deutung meine…)

    Und noch als P.S.: Ich kann natürlich deinen Punkt zu 100% nachvollziehen, verstehen und akzeptieren, sehe ja genug Beispiele dafür. Nur für mich persönlich kommt so etwas nicht in Frage, das führt aber nicht zu irgendwelchen Projektionen auf eine Gesamtheit. ;)

  34. Schuldigung, bin ich der Einzige, der der SZ-Autorin einfach mal so Recht geben würde?

    Sie sagt, je gebildeter, desto uninteressierter. Stimmts?

    Guckt man auf die Zahlen (und ignoriert einfach mal großzügiger Weise, dass sich die Zahlen auf die erste, stark beworbene Folge der neuen Staffel beziehen) muss man was sagen? Joa, Recht hatze.

    Und auch ihre Erniedrigungs-Galdiatoren Hypothese… möchten sie, Herr Niggemeier, das ernsthaft bezweifeln?

    Tatsächlich geht es bei diesem Beitrag doch nur erneut draum sie Süddeutsche Zeitung in ein schlechtes Licht zu rücken.
    Meiner Meinung nach ist das hier besonders schlecht gelungen – da hilft dann auch kein Zitat Gerhard Zeiler.

    Meine Güte…

  35. @43 Fabian: Natürlich kann man auch mit anderen Formaten abschalten. Aber eben auch mit Formaten wie dem Dschungelcamp.
    Den Punkt „Verdummungsgefahr“ jedoch verstehe ich nie so ganz. Klar, wenn ich mich 12 Stunden 7 Tage die Woche von sowas einlullen lasse, das Gesehene nicht ordentlich reflektieren kann, mich nicht anderweitig über die Welt informiere und meine Sozialkontakte vernachlässige, dann besteht sicher die Gefahr, zu „verdummen“. Ich finde halt das hier (wie so oft) gerne ein Faktor rausgepickt und niedergemacht wird („Das böse, böse Privatfernsehen!“), alle anderen Faktoren kann man dann ruhig liegen lassen. Nicht falsch verstehen, natürlich übertreibe ich etwas, aber ich versuche halt gerne viele Seiten zu sehen ;)

  36. Och, mit Rosamunde Pilcher kann man genau so gut verdummen, und das ist ja kein Privatfernsehen hehe

  37. Touché ;)
    Einigen wir uns auf „Fernsehen macht dumm“?
    Ich les übrigens gerne SZ und schaue Trashfernsehen. Feindbild in 2 Lagern?

  38. Da hat sich aber jemand viel Mühe gemacht sich zu rechtfertigen! Hat das schlechte Gewissen doch gzwickt!? Na, dann ist ja noch nicht alles verloren. :)

  39. trash tv ist wenigstens ehrlich in seinem anspruch: grenzwertig platte „haha der clown ist auf die fresse gefallen“ unterhaltung. ob man jetzt die gute alte non-trash variante von profis wie dick und doof bevorzugt oder eben die reality variante ist doch eher geschmacks sache. reality s

  40. Es ist doch völlig egal, von wem (Bildung etc.) so etwas gesehen wird. Viel Interresanter ist, wie es vom Zuschauer aufgenommen wird und welche Auswirkungen es hat, evtl. warum er es überhaupt sieht. Vor allem die Auswirkungen sind ja nicht zu vernachlässigen.
    Da ist natürlich viel Spielraum für Verschwörungstheorien; angesichts des Einflusses weniger Personen/Gruppen an grossen Sendern kann man sich ja schonmal fragen, ob der Sinn solcher fragwürdigen Formate, und z.B. die permanent als Tatsache hingestellte übersinnliche Fähigkeit eines Herrn Gellers und seiner Nachfolger wirklich nur rein finanzieller Natur ist.
    Der Glaube an Übersinnliches ist nicht nicht auf die „Unterschicht“ beschränkt, genauso wie das Interesse an „niveauloser“ Unterhaltung.
    Alles eine Frage, wie es aufgenommen wird. Das sagt eine (Marktanteil-)Statistik nicht aus.

  41. Ich finde ja immer alleine das Gucken des Programms besagt noch gar nichts über den Zuseher. Alleine seine Meinung über das Gesehene ist relevant.

  42. @Fabian (#25): Die Rechnung ist doch schlicht: Von den gebildeten Menschen unter 50 haben mehr das Dschungelcamp gesehen als „Aspekte“, das „Heute Journal“ oder „Anne Will“. Das liegt natürlich daran, dass diese Sendungen ohnehin wenig Zuschauer unter 50 haben, ändert aber nichts an der Tatsache als solcher.

    @D. P. Romi (#36): Was macht das für einen Unterschied, ob rund um ein Lager, das man nicht verlassen kann, 300 Meter Urwald sind oder 30 Kilometer?

    @Matti (#44): Weil die „Süddeutsche“ grundsätzlich Recht hat (aber doch einen falschen Eindruck erweckt), schrieb ich: „Die ‚Süddeutsche” hat zwar grundsätzlich Recht (…).“

    Und die Zahlen beziehen sich nicht auf die erste Sendung, sondern die ersten drei.

  43. Ich fürchte, es wird noch längere Zeit brauchen, bis das deutsche Feuilleton sich damit abgefunden hat, dass auch Menschen mit höherer Bildung Spaß an gut gemachter Unterhaltung haben. Es ist ja auch erst vierzig Jahre her, dass Leslie Fiedler gefordert hat, die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur zu überwinden.

  44. Heute konnte man auch gut sehen wie RTL mit den Anrufen trickst. Die ganze Sendung war drauf angelegt, Lisa in die Prfung zu schicken, erst wurde sie als unordentliche Nervensäge dargestellt, dann als emotionales Wrack, und als diese MAZen schon alle fertig waren kam es abends- am Abend des Vortages, also chronologisch nach den Lisasachen- zum Streit von Karlchen und Barbara. Da schwenkten die RTL Leute um, wollten eher diesen Konflikt featuren, nahmen die MAZ spät in die Sendung, aber- voila- „der Zuschauer“ votete, wie Sonja Zietlow sogar noch grinsend ansagte, fast „wie bestellt“. Naja…wetten, daß es in der morgigen Folge nur um den Streit Karlchen/Barbara geht?
    Soviel also zu der „technisch gut gemachten“Sendung….huestel. Wird dieser Beitrag jetzt auch wieder gelöscht?

  45. Schön, dass ich mal Leute finde, die meiner Meinung sind. Ich bin nämlich einer dieser Akademiker, die das Dschungelcamp schauen. Und bei Big Brother schaue ich auch gerne mal rein. Das ist ja auch so ein Format, das angeblich niemand mit einem Schulabschluß schaut und trotzdem sehr gute Einschaltquoten hat.

    Besonders nett finde ich immer die Diskussionsteilnehmer (nicht zwingend hier, aber bei vielen anderen Diskussionen), die als Alternative zum Trash-TV z.B. „Wer wird Millionär?“ erwähnen und dabei betonen, wie viel man dort lernen könnte. Ja, da kann ich nur zustimmen: mit 10-20 Wissensfragen in 60 Minuten lernt man echt eine ganze Menge – da lese ich lieber nach dem Trash-TV Konsum ein Buch. :-)

  46. Mir ist das sowas von schnuppe, ob die Dschungelshow quer durch die Bildung geschaut wird oder nur von der „seichteren“ Schicht der Gesellschaft ….

    Ich hasse sie, genau wie die anderen [b]“ich ergötz mich am Bockmist der anderen“[/b] Shows *smile

    Aber mal was anderes … habt ihr hier ’ne Hintpage mit den Steuercodes oder ist das klassischer BB-Code?

  47. @60/Lukas
    Schönes Stichwort: gut gemachter Unterhaltung. Was ist das denn? Das Leute Kakalerkalen in den Mund nehmen und in deren Abwesenheit ironische Kommentare abgegeben wird – ist das gute Unterhaltung? Oder ist es nur gut gemachte Unterhaltung; wie eine Art Raubtierdressur (wobei es sich dann eher um harmlose Stubentiger handeln dürfte)?

    Ich lese hier sehr viel von „Hirn abschalten“ und „entspannen“. Wenn man das kritisiert, gilt man schnell als elitär, gar „Bildungsbürger“ (welch‘ ein Vorwurf!). Und auch ich will nicht tagaus tagein mit den kruden Law-and-order-Thesen von Herrn Koch konfrontiert werden und mich darüber aufregen. Und niemand möchte jeden Tag im Fünf-Sterne-Restaurant essen (zumal es sich oft genug als nur einsternig herausstellt). Aber muss es dann sowas sein? (Um im Bild zu bleiben: eine Pommesbude?) Worin liegt der Reiz, sich das anzuschauen?

    Im potentiellen Scheitern der sogenannten Prominenten? Im Herunterholen der „Idole“ auf ein „normales Mass“? Was ist unterhaltend daran, wenn jemand (ich habe seinen Namen vergessen) nach wenigen Stunden Aufententhalt in die Kamera weint, und nach Hause zu seiner Freundin möchte? Ist das „relevant“ für irgendetwas? Für irgendwen? Oder ist es pure Häme?

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es bei einer der vorigen Staffeln (?) darum ging, dass die „Bild“-Zeitung immer für Schlagzeilen über die Sendung sorgte, damit die Quoten stimmten. So ändern sich die Zeiten.

  48. Zunächst mal ist das Dschungelcamp für mich ausserhalb jeglicher Diskussion (habe ich noch nie und werde ich mir nie anschauen). Ist in meinen Augen schlicht und einfach zu primitiv. Aber hey: wer sich dadurch gut unterhalten fühlt soll schauen (egal ob Abi oder nicht).

    Zum Thema „Eignet sich gut zum Abschalten“: Da ziehe ich im Zweifel dem Fernsehen doch lieber ein gutes Buch vor …

  49. @54 (Stefan)
    Es ist für die Psyche der Teilnehmer und die der Zuschauer
    sehr wohl ein Unterschied ob tiefster Regenwald oder
    ein mit Ficus Benjamini zugestellter Bauernhof (sic).
    Es wird etwas vorgegaukelt, was so nicht ist.
    Zahme Zuchtratten, schmackhafte Süsswasserkrebse und
    herrliche (grüne) ungeräucherte Aale versetzen deutsche
    Stars in Schrecken und Bestürzung.
    Wer schon mit jungen Menschen zu tun hatte, die aus
    purer Angst hemmungslos zu weinen begannen weiß, daß
    ein solches auslösendes Erlebnis deren Psyche nachhaltig
    schädigen kann.
    Arachnophobie, Aviophobie, Achluophobie,Ophiophobie.
    Aber dagegen helfen ja Therapien.
    Ich warte auf die Sendung: Stars auf der Couch.
    „Ich bin ein Star, ich will hier runter“.

    Die bei „Ross“ festzustellende Hyperaktivität vor und vor allem
    nach einer durchstandenen Aufgabe bedarf dringend einer
    fachärztlichen Behandlung.

    Call Act… gaukelt täglich stundenlang etwas vor und wird
    zu Recht kritisiert, weil die Zielgruppe manipuliert wird.
    Ich schaue die Sendung an und erlaube mir diese
    unvollständige Kritik.

  50. Einerseits finde ich es erheiternd zu sehen, wie sich diese „Stars“ völlig zum Affen machen lassen (als ob sie das nicht eh schon wären, und ja, da ist auch Häme bei), andererseits schätze ich die gewisse Selbstironie, mit der die eigene Zunft da beschmutzt wird.

  51. @43 Fabian: So schwarz-weiß ist das Bild natürlich nicht. Ich schaue auch keine Dschungelshow, aber schlichtweg aus dem Grund, dass es mich nicht interessiert, nicht aufgrund von einer Art „akademischen Anspruchsdenkens“. Zu den „hirnabschalt-Sendungen“ zähle ich auch durchaus den Pseudo Wissenschaftskram der einem täglich um die Ohren geknallt wird. Aber ebenso auch schlichtes und unterhalb jeglichen Niveauanspruchs liegendes Reality-Unterhaltungs-TV, daszu muss man ja nicht zwangsläufig Dschungelshow oder Big Brother anmachen.

  52. Wie lange dauert’s eigentlich noch, bis wir Shows a la „Running Man“ zu sehen kriegen?

    Oder …

    Vier AlGler kämpfen um einen Job?

    Es ist ’n soziologischer Grundsatz, das eigene Probleme leichter zu ertragen sind, wenn man sich am – vermeintlichen – Schicksal anderer ergötzen kann und hämisch grinsend sagen kann „Man, … sind die doof!“

  53. was ? Was jeder vierte unter 50 mit Abitur ist so Hirnverbrand und schaut sich diesen Müll an? Mal ehrlich … Wer will denn Klopsi und Bohnenstange mderieren sehen … wenn man das so nennen kann … und die Jungelinsassen sind ja wohl auch mal as der tiefsten versenkung gehlt worden. GAnz schwaches format … ich schau es nicht un hab nichtmal ein reguläres Abitur

  54. @ Gregor ….

    Jooo,… ich kann mich noch gut an den Film erinnern,… und da gab’s noch andere TV-Filme,… ich kann mich da noch an einen erinnern, der die Werbe-Industrie sehr kritisch beleuchtete … aber längst von der Realität überholt ist.

    Ich sag’s ja … Science Fiction ist nichts weiter als verfrühte Geschichtsschreibung …*g

  55. @ Isegrimm #71:

    Irgendwo habe ich schon mal was gesehen wo mehrere Menschen sich um einen Job beworben (Ausbildungsplatz im Hotel) haben, und einer hat ihn dann bekommen.

    Es gab auch mal eine der wunderbaren 37°-Reportagen im ZDF um Menschen, die ihren Schulabschluss nachholen oder sich um Lehrstellen bewerben.

    Ich bin mir sicher, die meisten verabscheuen Mord, und dennoch kann man im Fernsehen sehr viele Sendungen sehen, die sich mit Mord beschäftigen. Sei es Aktenzeichen XY, wo es um reelle Morde geht, diese seltsamen ich-bin-ein-ex-FBI-Agent-und-erkläre-euch-jetzt-meinen-Fall-Sendungen bis hin zu fiktionalem wie Tatort, Columbo, Criminal Intent oder Der Letzte Zeuge. Die letzteren sind in meinen Augen gut gemachte Unterhaltung.

    Anders ist es bei ibes-hmhr auch nicht. Wir ergötzen uns am Grauen der anderen. Wobei das Grauen doch schon sehr begrenzt ist. Die „Promis“ wissen genau, auf was sie sich einlassen, werden gut dafür bezahlt und nutzen die Publicity („Hauptsache, der Name wird richtig geschrieben“) für sich aus. Wobei mir momentan die F-Prominente Bata Barbara Herzsprung (sie war immerhin mal mit einem Schauspieler verheiratet, an den sich zurecht fast niemand mehr erinnert, und ihre Tochter ist eine aufstrebende Nachwuchsschauspielerin, ja, ne, is‘ klar) am meisten Spaß macht durch ihre „Kreativität“.

    Was mir aber am allerbesten an ibes-hmhr gefällt, dass selbst RTL in der Lage zu sein scheint, live aus dem „Dschungel“ (jedenfalls von ganz schön weit weg) in professioneller Qualität zu senden, hervorragende Autoren zu haben scheint, zwei ganz tolle Moderatoren-Darsteller besitzt, die diese Texte mit Inbrunst sich zu eigen machen und das wenige, was passiert in dramatische Bilder zu schneiden und mit wirklich extrem stimmiger Musik zu unterlegen.

  56. @Isegrimm:
    „Vier AlGler kämpfen um einen Job?“ gab’s doch schon (nagut, die haben probegearbeitet und sich nicht gehauen, aber…).

  57. @ Thommy #73:

    Ich hab‘ ja Hoffnung, dass Sie sich beim schreiben extra so dumm gestellt haben, oder sollten Sie wirklich nicht wissen, wie man u.a. „hirnverbrannt“ schreibt. Bisschen zu viele Fehler.

    Und was soll bitte ein irreguläres Abitur sein?

    Vor allem: Wofür soll das ein Beweis sein?

  58. Mal aus der Nähkiste:

    Hier im Raum Euskirchen wurde mal ’n Casting ausgeschrieben für diese Pseudo Court Shows wie Babsi Salesch, Hold, etc. Bin ich hingegangen …

    Ich hab‘ danach mal mit dem Produzenten gesprochen, wo er denn die Ideen dazu hernimmt.

    „Ist alles Mainstream! Je nach dem was gerade so in den Nachrichten on top ist!“

    Ich hab‘ ihn weiter befragt, ob das nun authentische Fälle wären, nur die Namen geändert oder so.

    „Nö,… alles frei von der Leber weg!“

    War mir auch irgendwie klar, aber zumindestens dachte ich, das authentische Fälle zumindestens mit als „Stütze“ herangezogen wurden. Nix da. Du kriegst nicht mal ’n Script sondern nur ’ne Rollenbeschreibung. Also,… Du bist der und der, heisst so und so und hast das gemacht. Argumentiere frei, aber charakterkonform.

    Vier Wochen später hatte ich dann einen Anruf, das sie mich für eine Folge buchen wollten … Hunni auf Tasche als Gage. Die Rolle war ein Zuhälter und Drogendealer in Personalunion ( *fg).

    Mittlerweile hatte ich aber durch Gossip hier in der Region mitgekriegt, das die Leute diese Sendungen alle für real ansehen, also wirklich der Überzeugung sind, hier würde in einem Gerichtssaal eine Kamera mitlaufen …*g

    Daraufhin hab‘ ich dankend abgelehnt, weil ich irgendwie keine Böcke habe, das mich hier in dieser dörflichen Idylle nachts ’ne Gruppe besoffener Jugendlicher anspringt und als vermeindlichen Dealer verdrischt oder ich tagsüber von den Leuten angespuckt werde („Guck‘ mal, das ist doch der …)*g

    Soll heissen:

    Einige nehmen solche Sendungen wie Salesch, Hold, etc. wirklich als juristisch authentische Sendungen an (komplettes Gerichtsverfahren in 45Min. … ja nee, is klar!) und ziehen daraus Weisheiten.

    Ich hab‘ sogar schon von befreundeten Rechtsanwälten gehört, das Mandanten im Gespräch sagten: „Bei der Richterin Salesch war das aber so und so …“

    Merke: Alles was gesendet wird, wird irgendwie auch geglaubt.

  59. Nun ist ja auch eine Michaela Schaffrath im Camp. Nun sind die Produktionen in denen Sie vorher mitgespielt hat auch nicht gerade „Hoch Kultur“, sondern primitiv und platt. Ich denke trotzdem, dass diese Filme ihr Ziel auch beim Bildungsbürgertum erreichen.

  60. Na wenn Gina mitspielt, dann kann man ja davon ausgehen, das die Folgen demnächst „XXX-ratet“ werden …*g

  61. Ey alda, schungelshow is geil! Voll konkret krass alda! ey die alde mit den riesendingern, booah ey..haha, fett! ich gugg dann immer weider, die sollen voll meer davon sendenn datt gukk ich mir alles an, die serie is super, und wer watt anderes sagt kricht ärger und zwar hier..alda ich sachs dir!

  62. „Leute mit Abitur haben die ersten drei Shows weniger eingeschaltet als die nicht so gebildeten Menschen. Aber auch in dieser Gruppe betrug der Marktanteil 23,3 Prozent […]“

    Für mich läßt das nur den Schluß zu, daß ein akademischer Grad und das Abitur nicht mehr so viel über die Bildung eines Menschen aussagen.

  63. Süddeutsche-Artikel und GFK-Zahlen: Beides schrecklich ungenau und als Diskussionsgrundlage weitgehend ungeeignet. Sieht man auch an der entsprechend regen Beteiligung. Ich persönlich erleide übrigens in den fünf Minuten, die ich aushalte, mehr Schmerzen bei Anne Will als beim Camp.

  64. Offenbar berührt ‚gut‘ und ‚Unterhaltung‘ gewisse Teile unserer ‚Eliten‘ unangnehm .. ist 2h Sloterdijk zuhören gute Unterhaltung? Bach ja, aber nicht von den Swingle Singers? MineSweeper gut, Quake schlecht?

    Fernsehen bedient (hauptsächlich) Voyeurismus, das liegt am Medium und der einseitigen Perspektive. Und der wird bei IBE… bedient, handwerklich perfekt. Und nach 60min Schadenfreude rührt sich dann beim Intellektuellen die Selbstreflexion, hätt‘ ich in der Zeit nicht lieber ein Gutes Buch lesen müssen…?

    Nö.
    Sinnfreie Tätigkeiten sind wichtig, auch für Schlaue. Nennt man Freizeit. (ich weiß, alpha-Tiere sind IMMER im Einsatz……….).

    Schlimm finde ich nur, dass die Show meine übelsten Vorurteile über mir nachfolgende Generationen bestätigt.. Nach 5h Dschungel vermisst einer seine Familie? Oder, fällt vom Schwebebalken 1,20m tief ins Sicherungsseil und heult deswegen? Oder, andersrum, Björn Hergen ist der einzige, der lässig und überlegt/gend seine Zeit verbringt. Mal gucken, wie er und ‚das Babba‘ das LebendMadenEssen ‚rumbringen.

    Ja, ich mag die Sendung! :D

  65. Ich für meinen Teil kenne immer mehr Akademiker, die ganz aufs Fernsehen verzichten. Ich für meinen Teil schaue nur noch einige Informationsprogramme. Und wenn ich lachen will, CNN.

  66. Moooooment. Statistiken sind je immer so eine Sache.
    Da ist einerseits dieses „die zu dieser Zeit den Fernseher eingeschaltet hatten.“ Ja nun. Das sagt ja bestenfalls etwas ueber die relative Atraktivitaet des Programms im Vergleich zu allem was gleichzeitig gesendet wird aus, nicht jedoch wie gut das Programm bei Bildugsschicht XY ueberhaupt ankommt.

    Anders gesagt, wenn sonst nur Talkshows laufen, denn wird eine Richtershow mal ganz gehoerig punkten, einfach weils nur ne relative Wertung ist. Die 90% die abschalten und meinethalben surfen werden einfach nicht gerechnet.

    Und der Vergleich einer Unterhaltungsshow mit „Anne Will“, Politbarometer etc? Also bitte. Der Anteil der Jugendlichen, die dieses Wochende Alkopops tranken ist viel hoeher, als der Anteil derrer die ihre Oma besucht haben.

  67. @Theo: Du kannst es gerne vergleichen, mit was du willst.

    Bei den jungen Leitenden Angestellten, Beamten und Selbstständigen waren die ersten beiden Folgen von „Ich bin ein Star…” die meistgesehenen Sendungen des Wochenendes (14- bis 49-jährige, Freitag bis Sonntag).

  68. Wenn ich (Akademiker, Unternehmer) mich nach einem harten Arbeitstag entspannen möchte, dann gibt es ein paar Optionen: Viele haben mit Medien nichts zu tun. Einige wenige sind Medien: Ein Buch lesen, eine Zeitung lesen, den Fernseher einschalten.

    Entspannen heißt für mich auch, mich mal „unter mein Niveau“ zu begeben – auch wenn ich allein diese Formulierung als reichlich arrogant empfinde.

    Dschungelcamp schauende Doktoren sind mir um einiges sympathischer als der Typ Mensch, der in einem Medienblog zu einem Fernsehthema schreibt, dass er den Fernseher schon vor Jahren weggeworfen hat.

    Schon die Tatsache, dass ich vorher weiß, dass eine Sendung keine einzige relevante Information enthalten wird, dass ich nicht filtern muss, nicht „im Kopf nachbearbeiten“, qualifiziert so eine Sendung aus meiner Sicht für den Feierabend.

  69. Ist die Dschungelshow nur was für Doofe ?

    Sicher nicht, aber was für Menschen, die gern Schadenfreude empfinden und sich dabei gut unterhalten fühlen. Sicher, es gibt den einen oder anderen „Promi“ da würd ich auch gern mal zuschauen, wie er gezwungen wird, Dreck zu fressen, aber die Hanseln, die sich dort zum Affen machen, haben allenfalls mein Mitleid. Die waren nie promient genug, um mich in irgendeiner Hinsicht zu nerven. Sonja Zietlow finde ich nicht lustig und Dirk Bach (dort) auch nicht

  70. @89 Stefan: Das sagt aber so nicht das aus, was hier in aller Deutlichkeit formuliert wird!

    Beitrag @73 zeigt das ja genau
    >>Was jeder vierte unter 50 mit Abitur ist so Hirnverbrand und schaut sich diesen Müll an?

    Genau das ist die Schlussfolgerung, die aus dem Artikel herausgelesen werden soll, und genau das ist falsch.
    Richtig ist, dass jeder vierte unter 50 mit Abitur, _der den Fernseher angeschaltet hatte_, diese Sendung schaut.

    Da kann man @Theo weiterführen,
    Der Anteil der Jugendlichen, die dieses Wochenende Trinken waren, ist viel höher, als der Anteil derer die das Camp geschaut haben.

    Und hier haben wir ja @67
    >>Zum Thema „Eignet sich gut zum Abschalten”: Da ziehe ich im Zweifel dem Fernsehen doch lieber ein gutes Buch vor…
    Das wird hier komplett vernachlässigt und dann haben wir so falsche Schlussfolgerungen wie oben angeführt oder bei 85, wo TV als einzige Freizeit- und Erholungsmöglichkeit angeführt wird. Und da sind wir wieder bei meinen Anmerkungen @19, 25, 43… :D

  71. @Fabian: Einverstanden. Aber mal abgesehen davon, dass ich keine Zahlen darüber habe, was die Menschen an diesen Tagen gemacht haben außer fernsehen, ist das doch ein zulässiger und aufschlussreicher Vergleich: Es gibt Menschen, die den Fernseher gar nicht einschalten. Aber welche Sendungen haben die höchste Anziehungskraft, es doch zu tun? Der Mythos ist doch der, dass gebildete Menschen in höchsten Positionen den Fernseher nur einschalten, um die „Tagesschau“ und eine gute Dokumentation zu sehen. Das stimmt offenkundig nicht.

  72. @Fabian nochmal: Wieso du meinst, dass ich absichtlich die Fehlinterpretation des Begriffs „Marktanteil“ nahelege, verstehe ich nicht. Der von dir angemahnte Satz steht doch fast wörtlich da oben:

    Fast jeder vierte Unter-50-Jährige mit Abitur, der zu dieser Zeit den Fernseher anhatte, schaute „Ich bin ein Star, holt mich hier raus”.

  73. @Stefan: Natürlich kann man so etwas nicht bestimmen, vor allem nicht statistisch. Und natürlich sind die Schlussfolgerungen aus diesen Zahlen schon etwas, mit dem man hantieren und bestimmte Trends feststellen kann.

    Eine Sache verstehe ich nur noch nicht: Wo kann man herauslesen, dass der angeführte Mythos nicht stimmt? Wenn man vier Leute mit Abi nimmt und sagt, einer schaut das Camp, heißt das ja noch nicht, dass 25% aller Menschen mit Abitur das Camp schauen.

  74. Und gleich hinterher noch @95:
    Die Worte „die aus dem Artikel herausgelesen werden soll“ hätte ich mir sparen sollen. Das war ne zu starke Übertreibung aus dem Bauch heraus, Entschuldigung dafür. War noch zu sehr von Beitrag 73 beeinflusst ;)

  75. @Fabian/96

    Es ist aber doch so, dass die Einschaltquoten und deren Aufschlüsselung ein repräsentatives Bild des tatsächlichen Einschaltverhaltens geben. Nicht ohne Grund werden die Preise für Werbeminuten vor allem anhand dieser Zahlen „gemacht“ – die Entscheider im Fernsehen und in den im Fernsehen werbenden Unternehmen trauen dieses Zahlen also. Ich sehe keinen vernünftigen Grund, dies im Rahmen von „Medienanalyse“, wie sie hier betrieben wird, nicht zu tun.

  76. @ Christian -98-

    Fakt ist doch, das die Einschaltquoten anhand einer repräsentativen Gruppe ermittelt werden, die ein Gerät neben ihrem Fernseher haben, das sie vorab noch bedienen müssen: wieviele Personen sitzen vor dem Fernseher, welches Programm wird geschaut. Verlässt jemand den Raum, dann muß die Anzahl runtergesetzt werden, kommt er wieder hinein, dann zählt man ihn wieder dazu.

    Es gibt IMHO noch kein Verfahren, das tatsächlich, ohne zusätzliche Bedienung eines anderen Gerätes nur anhand des Fernsehers das tatsächliche Fernsehkonsumverhalten dokumentiert.

    In diesem Zusammenhang kommt für mich die Faulheit des Menschen zum tragen: wer bitte zählt denn ständig die Personen oder bedient dieses Gerät korrekt? Wenn ich in der Werbepause zappe oder für ’ne Viertelstunde woanders hinschalte, hab‘ ich den Nerv, das dann auch noch parallel zu dokumentieren?

    Sicherlich nicht.

    Infolgedessen sind diese Erfassungen für mich ziemlich starr und … nicht wirklichkeitsreflektierend.

    Und – last but not least – … eine „repräsentative“ Kleingruppe ist für mich noch nicht wirklich repräsentativ. Man kann eine Vermutung abgeben, das es im großen Maßstab ähnlich wäre,… aber es bleibt eine Vermutung.

    — Isegrimm —

  77. Stefan, besteht die Möglichkeit, das Ganze mal mit absoluten Zahlen durchzurechnen? Sprich, einmal die angegebenen Nummern von e.g. 120.000 Zuschauern auch für die anderen Gruppen darzustellen und alles nach der Gesamtgruppenstärke durchzurechnen (wie viele Menschen in D haben z.B. Abitur, ich weiss es nicht)? Das würde wohl einiges an Klarheit in die Diskussion bringen, auch wenn Isegrimm natürlich recht hat bzgl. der Genauigkeit.

    @Isegrimm:
    >>wer bitte zählt denn ständig die Personen

    Big GEZ is watching you.
    Den konnt ich mir net verkneifen ;)

  78. GEZ is‘ ’n heisses Eisen …*g Kann sich noch einer an die Deppensammlung erinnern, die damals mit diesen Stickern gemacht wurde, die die Lemminge oben in die Ecke kleben mussten („Bring‘ mich zum Licht …!“)?

    Ach .. und wen’s interessiert, hier ’n Link zur Messtechnik:

    http://www.agf.de/fsforschung/messtechnik/

    — Isegrimm —

  79. Sagen wir es mal anders:

    4 Akademiker und 400.000 Hartz-4ler haben den Fernseher eingeschaltet. 1 Akademiker und 100.000 Hartz-4ler schauen den Mist da.
    Ergebnis: Je 25% schauen des.
    Ist die Folgerung also, nein da gibt es gar keinen Unterschied bezueglich der Bildung?

    Na offensichtlich hab ich uebertrieben, so wird es wohl nicht sein, nichts desto trotz, die Statistik sagt leider sehr wenig aus. Korrekt waere es nicht zu schauen, was denn die Akademiker gesehen haben, sondern wie hoch der Anteil der Akademiker unter den Zuschauern war und diesen dann in Relation zu dem Anteil an der Gesamtbevoelkerung setzen.

  80. Hallo.

    Ich fände es schön, wenn die Leute, die meinen, dass es nichts daran auszusetzen gibt, Trash-Fernsehen zu schauen, aufhören würden so zu tun, als wären sie in der Minderheit, die hier mal ehrlich zugibt oder dafür einsteht, dass man so was ohne schlechtes Gewissen schauen kann/soll.

    Die Haltung ist ja legitim, auch wenn ich sie zu platt finde (ich bin allerdings gerade zu faul, meine eigene komplizierte Haltung zu Trash aufzuschreiben/herauszufinden).

    Aber dieses Narrativ des „ein Mutiger sprichts mal aus und geht gegen die herrschenden Konventionen seines Milieus vor“ nervt. Wie man an den Kommentaren und der Häufigkeit der widerstreitenden Positionen sehen kann, ist diese Haltung keine Minderheitshaltung, sondern eine der ständig vertretenen, meinem Eindruck nach sogar die häufigste.

    Ich denke, dass es heute weitaus schwieriger ist, Kulturkritik zu betreiben und einem Gegenüber einen bestimmten Konsum eindeutig zu verurteilen. Diese „anything goes, ist ja nur zu Unterhaltung und irgendwie auch voll ironisch“ ist eindeutig einfacher einzunehmen, mit dem Einstehen für eine Verurteilung eines Konsumgutes sind höhere soziale Nachteile verbunden. Jedenfalls in meinem Milieu: 24-33, männer und frauen, Hochschulabschluss.

  81. Ich glaube ja eher, der Herr Niggemeier wollte mal herausfinden ob seine loyale Leserschaft wirklich alles mitmacht und seiner Meinung immer trudoof zustimmt, und er hat sicherlich mit einiger Bestürzung feststellen müssen das dem nicht so ist. Tja, nach hinten losgegangen Herr N. Jetzt stehen Sie ganz schön dumm da, und um nicht das Gesicht zu verlieren müssen Sie jetzt alle Folgen bis zu ende ansehen, kommentieren, und dass unter weitgehendem desinteresse des Publikams. Selber schuld.

  82. Ja, das ist jetzt peinlich, dass auch ein Gebildeter oder sogar ein Intellektueller ein Voyeur sein kann. Aber welchen Neuigkeitswert hat das, lieber Stefan Niggemeier? Das einzige, das wirklich interessieren würde, wäre doch, warum sich der gebildete Mensch heutzutage mit einem derartigen Mumpitz zufrieden gibt. Da hatten die Altvorderen doch ein anderes Format. Deren niedere Instinkte wurden erstens avantgardistisch und zweitens exessiv ausgelebt. Sie sehen, der Fortschritt findet seine Opfer überall.

  83. Also mal langsam: Was wollen wir denn wissen?
    Antwort: Schauen Leute mit niedrigerem Bildnungsniveau öfter Dschungelcamp als andere?

    Fangen wir mit der Grundgesamtheit an: Das wären die in der BRD lebenden Leute.

    1. Von denen schauen einige (z.B. aus Prinzip) nie oder nicht fern
    ==> die werden nicht erfasst, man weiß also nicht, wie die dazu stehen (sind es vielleicht mehr Akademiker, oder andere? weiß man nicht) – die würden vermutlich auch niemals Testgucker…

    Fazit: Wenn die alle Akademiker wären, dann ginge uns diese Info verloren.

    2. Wer hat denn zu dieser Zeit geschaut?
    ==> Leute, die z.B. um 20.15 nicht vorm Fernseher sitzen, werden auch nicht mitgezählt.

    Fazit: Die die gerade nicht geguckt haben, rutschen auch nicht in die Zählung. So wie Vollzeitbeschäftigte nachmittags keine Talkshows gucken können, bleibt uns verborgen, wer um 20.15 was Besseres zu tun halt als Fernzusehen

    3. Wieviel Prozent der Gesamtzuschauerschaft der Akademiker guckt eigentlich gerade zu? ==> Über diese Info wird nix gesagt. Wenn z.B. nur 3% der Akademiker gerade gucken, dann weiß ich nicht, ob die stellvertretend für die anderen 97% sind – vor allem, wenn vielleicht 22% der einfachen Arbeiter einschalten. Falls von den 3% Akademikern ein Drittel (1% absolut) guckt, dann sind 99% mit etwas anderem beschäftigt. Das verrät uns das Diagramm aber auch nicht.

    Fazit: Das Diagramm taugt nix, um das Guckverhalten verschiedener Berufsgruppen zu vergleichen.

    4. (Wenn auch nur am Rande interessant:) Was ist mit denen, bei denen der Fernseher läuft, aber man nebenbei mit Freunden Siedler von Catan spielt, und das Umschalten vergisst?) Über die weiß man auch nix.

    5. Man vergleicht natürlich auch Äpfel mit Milchmädchenrechnungen, wenn man Anne Will in direkte Konkurrenz zum Dschungelcamp setzt – jedenfalls auf Basis DIESER Zahlen.

    Kurz: Man weiß eigentlich (anhand des Diagrammes) nur, wieviel % derjenigen, die sich überhaupt zum Einschalten herabgelassen haben, ein zu dieser Zeit laufendes Programm eingeschaltet haben. Die Grundgesamtheit vernachlässigt das Diagramm. Das ist recht dürftiges Material, für eine so breit angelegt Debatte.

  84. *seufz*
    ich habe seit 8,5 Jahren keinen Fernseher mehr, bin glücklich ohne Fernseher und mache mir keine Gedanken über eine Dschungelshow, Soaps, Gerichtssendungen und Spießrutenlauf à la Superstar…

    Abschalten kann man auch bei Musik.

    Zum Thema Statistik und absolute Zahlen bei Einschaltquoten: Lachhaft!

    5.600 Haushalte mit ca. 13.000 Personen die personenbezogen mit verschiedenen Fernbedienungen klicken.

  85. @knorke: Die Dschungelshow und „Anne Will“ liefen am Sonntag fast zur selben Zeit. Vor der Dschungelshow saßen 120.000 junge Gebildete, vor „Anne Will“ 50.000. Das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Äpfeln. Wieviele junge Gebildete überhaupt nicht vor dem Fernseher saßen, weil sie ihren Fernseher verschenkt haben, ist doch völlig unwichtig, um die spezielle Anziehungskraft dieser Sendung zu beurteilen. Oder wollte die „Süddeutsche“ sagen: Kein kluger Mensch schaut die Dschungelshow, weil kein kluger Mensch Fernsehen guckt?

  86. @108

    Aber du kommentierst erstmal munter drauflos, nicht wahr. Als Fernsehverweigerer in einem Fernseh-Thema zu kommentieren, ist reichlich absurd. Oder möchtest du uns gerne zeigen, wie „niveauvoll“ du bist, weil du die Vergnügungen der Massen nicht brauchst? Misslungen.

  87. @Knorke: NEIN – auch das weiß man nicht!
    Man weiß nur, wie viele der 13.000 „Testpersonen“, die einer bestimmten Berufsgruppe angehören eine bestimmte Sendung angeschaut haben. Wenn sie sich über die eigene Fernbedienung zugeschaltet haben(Mitgucker gehen der Statistik verloren :-)).

  88. Erschreckend ist für mich einfach nur, das die Menschheit so verdammt statistikgläubig geworden ist.

    An der Uni Tübingen wurde mal in den 80er Jahren die Populationsdynamik des Klapperstorches der Geburtenrate der Bundesbürger gegenübergestellt … mit einem Ergebnis, das eine Parallelität aufzeigte. Bringt also der Klapperstorch wirklich die Babys? *g

    Unsere Bundeskanzlerin schmettert den Wählern Zahlen um die Ohren, wonach die Arbeitslosigkeit um x Prozent gesunken, und die Beschäftigung um y Prozent gestiegen ist, vergißt aber schamlos zu erwähnen, das auch ein 1,00€-Job ’ne Beschäftigung ist und die Anzahl der Leute, die für Minimallöhne arbeiten, (aber nun immerhin arbeiten) und sich ergänzende Sozialhilfe holen müssen, exorbitant hoch ist.

    Aber immerhin,… sie sind nicht „arbeitslos“.

    „Trau‘ keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast“

  89. @christian:
    Ich kommentiere zum Thema Statistik und der „Aussagekraft“ derselben.
    ;-)
    Das ist weniger absurd als Du glaubst.
    Ob Fernsehen ein Vergnügen der Massen ist sei dahingestellt *g* eine Verdummung oder gar Ablenkung der Massen könnte ebenfalls in betracht gezogen werden.

  90. Stefan (109)
    Warum ist das ein Verglecih von Aepfeln mit Aepfeln? Das eine ist Unterhaltung, das andere eine durchaus ernste Politik.

    Oder anders, wie schaut denn das bei Nicht-Akademikern aus? Wenn es da keinen fundamentalen Unterschied gibt, dann muesste das Verhalltniss ja auch bei 2.4 liegen.

    Im uebrigen sagt die SZ ja „je gebildeter, desto weniger interessiert die Show“. Und das schliesst- neben anderen Programmen- durchaus auch den Vergleich zu Spazierengehen, Omabesuchen, Kinogehen oder zufaellige-Artikel-bei-Wikipedia-lesen ein…

  91. Dumpfe Statistikgläubigkeit ist das eine, dumpfer Widerspruch gegen jede Statistik ist das andere.

    Ich bezweifle, dass Werbekunden Millionen von Euro für Werbeumfelder zahlen würden, wenn die Grundlage, auf der die Einschaltquoten erhoben werden, so brüchig wäre, wie viele das hier gerne darstellen möchten.

    Jeder Idiot kann absurde Anekdoten aus dem Bereich der Statistik aufzählen. Sich mit dem Thema fundiert auseinandersetzen sieht aber anders aus.

  92. @111 ups, da hab ich wohl was übersehen. ;-)

    @109 Stefan: isses nicht. Ums mal kräftig zu überspitzen: Wenn nur Hornochsen (bitte versteh mich bitte bloß nicht falsch) eingeschaltet hätten, dann hätten die sich doch (meine Hypothese) von vornherein eher für das Dschungelcamp entschieden. Die arme Anne Will hätte da keine Chance. Mir fehlt schlicht die Info, wie viele % der in Deutschland lebenden Akademiker überhaupt den Fernseher eingeschaltet hatten, bzw. wieviele sonstige Gruppen und ob die Seh-Verteilung der Sendungen davon kräftig abweicht. Eine vergleichbare Größe hat die AFG bestimmt, aber nicht im Diagramm. Wenn ich das weiß, dann können wir auch drüber reden, ob wir die Obstvergleicherei machen oder nicht.

  93. @ knorke #107:

    „Also mal langsam: Was wollen wir denn wissen? Schauen Leute mit niedrigerem Bildnungsniveau öfter Dschungelcamp als andere?“

    Nein, die Ausgangsfrage war „Ist die Dschungelshow nur was für Doofe?“ und da ich mich nicht für doof halte ist meine Antwort nein.

    Ihre Meinung darf, kann, soll, muss vielleicht sogar davon abweichen. Aber daraus dann das Phänomen „Einschaltquote“ als dürftig abzuqualifizieren halte ich für zu kurz gesprungen.

  94. @Christian:

    de.wikipedia.org/wiki/Einschaltquote

    Aber sicher hast Du bessere Quellen um Deine Statistikgläubigkeit in Bezug auf Einschaltquoten zu untermauern ;o)

  95. @knorke: Ich versteh dich nicht. Ein letzter Versuch. Das Vorurteil, das dem SZ-Artikel zugrunde liegt, ist, dass erfolgreiche Menschen das Dschungelcamp nicht gucken. Tatsache ist: Keine Sendung wurde an Freitag, Samstag und Sonntag von mehr jungen Menschen in höchsten Positionen gesehen als die Dschungelshow.

    Ich weiß nicht, wieviel Prozent der in Deutschland lebenden Akademikder überhaupt den Fernseher eingeschaltet hatten. Vielleicht schauen Akademiker viel weniger fern als alle andere Gruppen. Aber wenn sie es tun, dann schauen sie fast genauso gerne die Dschungelshow wie die einfachen Arbeiter.

    (Alles übrigens bezogen auf 14- bis 49-jährige, was der viel größere Schwachpunkt der Zahlen oben ist.)

  96. „Trau’ keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast”

    Danke, Isegrimm, der hatte hier noch gefehlt.

    Ich hätte noch „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.“
    und natürlich „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“
    im Angebot.

    Höre ich Angebote?

  97. @109/Stefan
    Es mag ja Usus sein, aber die Altersgruppe zwischen 14 und 49 als homogene Masse zu betrachten, ist m. E. Unfug. Es gibt keine 14-17 jährigen leitenden Angestellten oder Studenten oder gar Akademiker (lassen wir die Hochbegabten mal weg). Die Altersgruppe müsste viel mehr diversifiziert werden. Mich würde interessieren, wie hoch bspw. der Anteil der 25-49 jährigen Abiturienten/Hochschul(besucher) wäre. Dann würden die Zahlen sicherlich anders aussehen, weil ein ziemlich hoher Prozentsatz der jüngeren Generation (und das dürfte m. E. tatsächlich unabhängig von der Bildung sein) diese Sendung einer drögen „Anne Will“-Sendung vorziehen dürfte.

    Nehmen wir aber trotzdem die Repräsentativität (?) der Zahlen an und lassen wir weg, wie bzw. ob die Sendung wirklich durchgängig geschaut wurde oder ob nur der Apparat lief (das dürfte bei anderen Sendungen vielleicht ähnlich sein) – die Tatsache, dass diese Sendung bei den (sogenannten) höher Gebildeten einen grossen (verhältnismässig grossen) Zuspruch hat, sagt auch noch nichts darüber aus, wie sie die Sendung beurteilen. Und es sagt noch viel weniger etwas über die Qualität der Sendung aus. (Ich weiss, das haben Sie nicht gesagt.)

  98. @ Christian / 118

    Sicherlich,… die Werbekunden werden ihre Milliönchen nicht auf das Wort von Kartenlegern hin investieren.
    Aber welche tatsächliche Gewissheit gibt’s denn?

    Du hast ca. 5.400 „repräsentative“ Haushalte … genannt „Panel“ und die stehen für alle Bundesbürger. Die Quotenforscher gehen davon aus, das sich eben genau diese 5.400 Leute exakt so verhalten wie der Rest der Republik.

    Das ist aber ein Trugschluß,… in 5.400 Leuten alle sozialen Umfelder abzubilden, alle nicht schulischen Bildungswege (ich kann auch gebildet und intellektuell sein, auch wenn ich nie ’ne Uni besucht habe), usw. ist schlichtweg unmöglich.

    Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland 82 Mio. Einwohner.

    Wir haben 35 Mio. Fernsehhaushalte.

    (Daten: http://www.mediendaten.de/relaunch/fernsehen/empfangspotentiale_hh.php und http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Bevoelkerung/Bevoelkerung.psml )

    Damit entsprechen die 5.400 „repräsentativen“ Haushalte 0,0154% der Gesamtfernsehhaushalte.

    Und auf der Basis dieser „repräsentativen“ Erhebung willst Du echte Ereignisse ableiten?

    Du weisst schon, was ’ne Fehlertoleranz ist, hmm?

  99. @122 (vielelicht verstehe ich dich auch bloß nicht:
    Zitatzitat: „Je gebildeter ein Zuschauer, desto weniger interessiert ihn die Dschungelshow, brachte die Zuschauerforschung hinsichtlich der beiden ersten Staffeln heraus.“
    Wenn ich diese Aussage auf den Prüfstand bringen will, nützt mir das Diagramm oben ganz allein nichts.
    Und du sagst ja selbst: „Aber wenn sie es tun, dann schauen sie fast genauso gerne die Dschungelshow wie die einfachen Arbeiter“. Ja stimmt. Aber was ist mit den anderen? Wenn du die These der SZ widerlegen willst, dann musst du die berücksichtigen.

    @123: Hoffentlich ist mein Asterix-Latein noch nicht zu eingerostet: „Qui habet aures audiendi, audiat.“

  100. @ Ommelbommel #123-124:

    Ich biete 100 für Nuhr.

    @ Gregor Keuschnig #125:

    Ich dachte, dass Stefan auch was zur Qualität gesagt hat, finde nur gerade nicht, wann und wo…und ich (okay, nur ich) habe oben ja auch schon angeführt, das ibes-hmhr Qualitäten hat.

  101. Ich will endlich Formate mit Niveau sehen …*g

    „Ich bin Politiker, holt‘ mich hier raus!“
    10 Politiker unterschiedlicher Fraktionen müssen 1 Woche versuchen nach den Gesetzen zu leben, die sie selbst beschlossen haben …

    „Sir Vival“
    10 Prominente leben einen Monat vom Hartz IV Regelsatz …

    „King 4 a day“
    10 Bürger aller Schichten agieren einen Tag als Bundeskabinett …

    „Papier-Krieg“
    10 Politiker versuchen einen Monat lang ein Gesetz zu entwerfen, das auf Anhieb verfassungskonform ist …

    *smile

  102. @126 Isegrimm:
    Fehlertoleranz? Also die Moeglichkeit eines Systems zu arbeiten, auch wenn Teile ausfallen/fehlerhaft arbeiten? Versteh ich in dem Zusammenhang kaum.

    Es gibt einen systematischen und einen statistischen Messfehler, ersterer mag ja durchaus diskussionswuerdig sein, zweiterer schein aber bei n>5000 mal nicht so dramatisch zu sien, behaupte ich mal.

  103. Offenbar gibt es ein weit verbreitetes Bedürfnis, aus einer sicheren Position heraus anderen beim Scheitern zuzusehen. Im Idealfall sind diese anderen etwas anders als man selbst, aber nicht zu anders. Bildungsbürger haben diese Nähe eher zu C-Promis als zu Superstar-, Uri-Geller- oder Big-Brother-Kandidaten.

    Ich frag mich gerade, ob man nicht eine spezielle Sendung dieser Art für die intellektuell-produktive Zielgruppe erfinden könnte. Mit der hätte man im zahlungskräftigsten Zuschauersegment vielleicht Einschaltquoten von über 50%.

  104. @ Theo / 131

    Okay,… falsches Wort gebraucht,… me culpa.

    Aber wie kann man ernsthaft von einer „Repräsentanz“ reden, wenn die untersuchte Menge nur 0,0154% der zu beschreibenden Grösse ist?

    Je kleiner die untersuchte Menge ist, desto höher ist auch der Fehlerwert in der Relation.

    Und … wie willst Du denn Deine Vergleichsmenge ständig „up to date“ halten? Dann müsstest Du doch irgendwann mal eine Vollerhebung (bei allen 35 Mio.) machen, um zu sehen, ob im Vergleich, Deine Testmenge noch richtig arbeitet.

  105. @128/SvenR
    Mag ja sein, dass was zur Qualität gesagt wurde, aber es gibt wohl keine Korrelation zwischen der Qualität eines Programms und dessen Publikumszuspruch. Und dann noch wenn man die „Zielgruppe“ mit einem derartig grossen Rahmen versieht (14-49).

  106. Aber wie kann man ernsthaft von einer „Repräsentanz” reden, wenn die untersuchte Menge nur 0,0154% der zu beschreibenden Grösse ist?
    Kein Problem. Der relative Fehler bei sowas skaliert mit dem inversen der Wurzel aus der Anzahl der untersuchten Personen. Man muss also viele Personen untersuchen, typischerweise werden so 1001 gewaehlt, aber die gesamt beschriebene Groesse ist ziemlich egal.
    Vorausgesetzt man trifft die Vorauswahl vernuenftig. Fragt also nicht 1001 Personen am Sonntagmittag auf dem Kirchenvorplatz in Garmisch-Patenkirchen nach ihrem Wahlverhalten.

  107. @ Theo / 136

    Du willst mich nicht verstehen, hmm?

    Nochmal langsam:

    Ich beschliesse, zur Erhebung der Meinung einer Großgruppe, die Merkmale der Gruppe auf eine kleinere Gruppe abzubilden,… anders gesagt, ich suche mir eine kleinere Gruppe aus, die – exakt ausgewählt – dieselben Merkmale wie die große Gruppe besitzt.

    Damit repräsentiert sie die Großgruppe,

    Jetzt kann ich – zum Zeitpunkt der Erhebung – bestimmen, wieviele Menschen mit der Eigenschaft x meiner Befragung entsprechen oder was auch immer.

    (Ich weiß, das ich hier bei Adam & Eva anfange *g )

    Beide Gruppen aber verändern sich. Sie wachsen, sie ändern ihre Gewohnheiten, usw. usw.

    Soll heissen:

    Wenn ich zum Zeitpunkt der Gruppenauswahl unter meinen 1000 Testmenschen 10% Akademiker hatte, weil die Gesamtmenge auf die ich das Ergebnis projizieren will, 10% Akademiker hatte, dann kann sich das nach zwei Monaten schon wieder ändern.

    Machen hingegen in meiner kleinen Gruppe auf einmal 5 Leute einen Abschluß, dann kann ich aber nicht gleich darauf schliessen, das der Akademikeranteil in der Großgruppe um 0,5% gestiegen ist.

    Daraus folgt:

    Ich muß ständig die Zusammensetzung der Großgruppe überwachen um meine Testgruppe repräsentativ zu halten.

    Das macht IMHO keiner,… die Daten werden anhand von Volkszählungen und Datenabgleichen der Behörden erhoben und … die sind mithin fehlerhaft und träge. Kein Meinungsforschungsinstitut fragt in realtime Datenmeingen vom Statistischen Bundesamt ab oder sonst woher.

    Ergo bildet die „repräsentative“ Gruppe nie wirklich die Großgruppe ab,…

    Dazu kommen noch die Fehler im Messverfahren, … niemand überprüft, ob der Testant sein Zählgerät auch wirklich eingeschaltet, bzw. dem tatsächlichen Fernsehverhalten angepasst hat,.. oder die Anzahl der Menschen vor der Glotze richtig abbildet.

    Fazit:

    Solange, wie Du diese „repräsentative“ Gruppe nicht ständig aktualisierst oder dynamisch anpasst und … gleichzeitig jedem Testhaushalt ’n Kittelträger mit Schreibkladde gleichzeitig dazupackst, wirst Du auch keine – annähernd – korrekten Hochrechnungen kriegen.

    Nu‘ klar?

  108. Für mich ist nicht entscheident wer was guckt, für mich ist entscheident was ICH gucke. Und die Dschungelshow gehört nicht dazu. So einfach ist das.

  109. Ich denke, das ganze hat nichts mit Bildung zu tun…mag Trash eigentlich ganz gerne, aber nach ner Folge „Ich bin ein Star…“ konnte ich es einfach nicht mehr aushalten: Ständig heult Ross, alle Zicken sich an, und ständig werden die Nummern eingeblendet; das einzig positive sind Dirk Und Sonja

  110. […] Tagesschau“, sagte damals der RTL-Geschäftsführer. Und so weiter, all das und mehr steht hier. Fast ein Viertel der Fernsehkonsumenten mit Abitur gucken den Kram! So, und jetzt muss das […]

  111. „Man kann es natürlich, wenn man will, für entsetzlich halten, dass selbst kluge und gut situierte Menschen solchen Schrott gucken …“

    Wer sagt, denn, daß Abitur = klug ist?

    Ich war auch überrascht, daß bei Big Brother (1. Folge) Studentinnen dabei waren. Es hat sich eben einiges geändert. Abi wurde leichter, außer Bayern und Baden Württemberg.

  112. @ Xerxes – 142 –

    Big Brother?

    Das is‘ ja nu wieder ’n Sonderfall. Da gibt’s Kohle … und die können alle – erst Recht – arme Studenten brauchen.

    Vom Prinzip her ist BB nicht schlecht,… das ist Futter für jeden Soziologiestudenten … nur was da für’n Rummel drausgemacht wurde … widerwärtig.

    Hast Du Dir mal den Vertrag durchgelesen, den die unterschreiben?

  113. @ Gregor Keuschnig #135:

    Ja, das sehe ich genauso, es gibt wohl keine Korrelation zwischen der Qualität eines Programms und dessen Publikumszuspruch.

    @ Isegrimm #137:

    Was bin ich froh, dass wir Sie haben. Genau, alles lug und trug. In Wirklichkeit, guckt überhaupt keiner.

  114. @141 und Stefan: Da hammers wieder, der Artikel ist irreleitend. Nicht ein Viertel oder 20% oder was auch immer der Abiturienten guckt das Camp, sondern immer noch nur diejenigen Abiturienten, die da gerade zugeschaut haben! Entsprechend gilt „Man sollte nur nicht so tun, als wäre es anders.“ doch irgendwie als Bombe!?

    Grobe Fahrlässigkeit war schon immer eine der Stärken der Statistik.

  115. Normalerweise sehe ich solche Sendungen nicht. Allerdings habe ich tatsächlich eine kleine Misere zu verarbeiten, die jedoch nicht in Verbindung mit obigen steht. Ich liege derzeit mit 39° Fieber im Bett und wunderte mich schon, wie herrlich entspannend, dahinfließend solche Sendungen sind, wenn man sich vollkommen neben der Kappe fühlt…

  116. @ SvenR – 144 –

    Danke,… endlich mal einer, der meinen wahren Genius erkennt . *schmunzel

    (ich liebe Zynismus …)

  117. @Gregor Keuschnig, SvenR: Viel mehr wollte ich gar nicht sagen als das: Wir sollten nicht glauben, dass Sendungen, die wir für Trash halten, nur von „den anderen“, doofen, gescheiterten gesehen werden.

    @Fabian: Dass Menschen einen Begriff wie „Marktanteil“ trotz Lesebeispiel im Text falsch interpretieren, kann man aber nicht zwingend dem Text und dem Begriff vorwerfen. Und der letzte Satz bleibt wahr (ich schreibe ihn gern zum Hundertsten Mal hin): Die Dschungelshow wird von vielen jungen gebildeten, gut situierten Menschen geguckt — sogar von mehr als vermeintlich für sie gemachte, „intelligente“ Sendungen gucken.

  118. „…dass selbst kluge und gut situierte Menschen solchen Schrott gucken…“

    Mag ja sein, dass selbst gut situierte Menschen solchen Schrott gucken. Kluge tun es nicht.

  119. Jawoll. Ich gucke sowas lieber als TerraX (will mal den guten Aiman ganz beiseite lassen), weil die dort Trash auf hohem verlogenem Niveau anbieten. Immer wenns ums Altertum geht (da kenn ich mich ein bißchen aus *blush*), merke ich, wie mies (im Sinne von falsch) dort gearbeitet wird.

    Da ist mir die Berieselung wie Dschungelcamp (Kann sich noch jemand an Girlscamp erinnern, ich leider) lieber.

    Alberto Green M.A.;-)

  120. @Isegrimm 148
    Der wahre Genius umfasst offensichtlich nicht einfachste Grundlagen der Stochastik, anders lassen sich Ihre fehlerhaften Ausführungen nicht erklären.

    @Peter 150
    Mag ja sein, dass Sie sich für klug halten. Verallgemeinerungen dieser Art sprechen dafür nicht. :-)

  121. Lügen mit Statistik… Ich finde es dämlich, wenn jemand seine Zeit auf das Junglecamp verschwendet, aber Anne Will hat auch kein viel höheres Niveau. Viel interessanter ist aus meiner Sicht die Frage, die Fabian gestellt hat: Wie hoch ist denn in den verschiedenen Berufs/Bildungsgruppen der Anteil derjenigen, die noch fernsehen?

  122. Boah,… die haben ja dafür „Psych“ aus dem Programm genommen.

    Hab‘ ich gestern abend erst gemerkt. Mist. Wieder ein Fernsehabend versaut.

  123. @ Stefan #149:

    Sehe ich doch genauso, wobei ich immer wieder gern unterstreiche, dass es bei Trash auch gewaltige Qualitätsunterschiede gibt, und ibes-hmhr meines Erachtens nach qualitativ höchstwertiger Trash ist, den ich – Abiturient, abgeschlossene Berufsausbildung, Hochschulstudium, noch nie arbeitslos gewesen (Danke, lieber Gott), leicht überdurchschnittliches Haushaltseinkommen – total gerne sehe. Meine Frau nicht so sehr, aber die ist ja „bloß“ Fachwirtin…und trotzdem liebe ich meine Frau mehr als die „Dschungelshow“!

    Lustig finde ich hier in den Kommentaren immer wieder die Gegenüberstellung von „Hartz-4-lern“ und Akademikern, als ob es keine „Gebildeten“ unter den Langzeitarbeitslosen gebe und alle aufgrund ihrer Doofheit Hartz 4 bekommen. Über grundlegende Statistikkentnisse und Lesekompetenz brauche wurde ja schon ausreichend geschrieben.

  124. Es sind ja schon massig Kommentare zu diesem Thema abgegeben worden. Da mach ich dann mal mit.

    Nachdem ich einige der Kommentare überflogen habe stellt sich mir die Frage wie manche bei dem Dschungelcamp abschalten können(also gedanklich). Ich habe gestern mal draufgeschaltet und konnte leider überhaupt nicht abschalten. Die ganze Zeit musste ich mich davon abhalten mein Glas in den Fernseher zu werfen. So einen Scheiss kann sich doch kein gesundes Hirn ausdenken.
    Der Lebenslauf der Dschungelcampzuschauer ist mir ja relativ egal und man kann das wohl nicht mit der Bildung, oder dem fehlen der Selbigen, erklären. In meinen Augen haben Leute die sich sowas anschauen einfach einen ganz komischen Geschmack. Aber was soll man machen. Es haben halt nicht alle Menschen meinen Geschmack und über den kann man ja bekanntlich sowieso nicht streiten. Trotzdem würde es mich freuen wenn niemand mehr Dschungelcamp, BigBrother und co anschauen würde, dann wäre ich nämlich davor gefeit aus Versehen auf den Mist zu schalten. Naja vielleicht ist „Fernseher in die Tonne kloppen“ die beste Alternative aber ab und an mag ich ja doch was in der Kiste läuft.

  125. „Bildung“ erlangt man nicht dadurch, dass man irgendeinen Schulabschluss hat. Also nur weil irgendwer ein Abiturzeugnis in der Tasche hat, heißt das noch lange nicht, das er gebildet ist. Überhaupt müsste man das Wort Bildung näher definieren.

  126. @SvenR (157): jaja, meinethalben „Prekeriat“, Schulabbrecher, was auch immer. Ist übrigens schon im Artikel, siehe Bild.

  127. Ich finde, die Statistik geht etwas am Thema vorbei. Sie sagt nur etwas darüber aus, wie viele von den fernsehguckenden Akademikern die Show gucken. Die Akademiker, die Fernsehen doof finden, sind gar nicht dabei. Und das sind sicher weit mehr als der Anteil der „weniger Gebildeten“, die Fernsehen doof finden.

    Der Anteil aller Akademiker (also auch derer, denen die Tagesschau zu doof ist), die die Show gucken, sollte weit geringer sein im Vergleich zum Anteil der „weniger Gebildeten“.

    Gruß,
    Stephan

  128. Ich glaube wir haben nun die Statistik hinreichend abgefrühstückt. Und was haben wir gelernt? Erstens: Statistiken sind für nichts zu gebrauchen und sagen ebensowenig aus. Zweitens: Der Blogmaster hat immer recht und drittens, RTL seindet einfach weiter. Toll. Das Ganze ist irgendwie unbefriedigend und hinterlässt einen etwas schalen Nachgeschmack.

  129. Wir haben das Thema „Dschungelcamp gucken“ im Freundeskreis auch behandelt – jeder der sich zum zugucken bekannt hat, erhielt eine Nackenkelle!
    Damit war das Thema gegessen :)

  130. @ 166 / kris

    Die 7er Frage war tw. rethorischen Charakters und mit „breiterer Basis“ meinte ich (auch) die „Vergessenen“, die ich in Kommentar 39 erwähne und deren Relevanz das „verkannte Genie“ Isegrimm hier verteidigt oder die #162 / Erlenmeyr anspricht.

  131. Was nun mal nicht sein kann, darf nicht sein. Die Welt ist schwarz und weiß. „Gebildete aka Oberschicht gucken sowas nicht, und die Ungebildeten aka Unterschicht dröhnen sich damit ihr Hirn weg. Die einen werten sich damit auf (es nicht zu gucken), die anderen ist es völlig egal (die es gucken). Was gibt es denn da noch zu diskutieren?

  132. @ronin 159

    Wo habe ich nur unlängst eine schöne Definition gelesen, wss „Bildung“ sei? Das ging ungefähr so. Bildung bedeutet, dass man Sprache und Text verstehen kann, so dass wir uns im Innern ein „Bild“ von dem machen, was wir gehört oder gelesen haben.

    Das hat nichts mit „BID“ zu tun.

    P.S.: Ich bin einfach, kein Akademiker.

  133. Auf jeden Fall ist die Dschungel-Show wohl eher etwas für doofe Journalisten. Nicht nur, dass welt.de das Geschehen ohne die geringste kritische Distanz, ohne sich über die Position der Moderatoren zu erheben, Tag für Tag nacherzählt. Nein, mittlerweiler findet sich in den Texten auchdas eine oder andere Ungetüm aus dem Dschungel der deutschen Sprache: die „Kakalake“.

  134. @ florian #171:

    Stimmt schon, normalerweise gibt es ja nur 1a Spitzen-Qualitätsjournalismus-Fernsehen auf RTL. Da muss ja so eine blöde Unterschichten-Unterhaltungsshow wie „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ total gegen abstinken.

    Aber soll ich Ihnen ‚was sagen: Ich kenne die Antwort auf Ihre Frage.

    Weil RTL damit Geld verdient. Nicht zu knapp, nehme ich an. Und – was noch viel besser, weil es eigentlich unbezahlbar ist – dass es Sie, den Hüter des Grals der hohen Fernsehunterhaltung und Verteidiger gegen den Trash, den „Medienjournalisten“ Stefan Niggemeier und auch mich kleines unbedeutendes Lichtlein dazu bewegt, über RTL zu sprechen, zu schreiben, ja überhaupt über RTL nachzudenken.

  135. @173: Ich konnte während der Diskussion „RTL“ ganz gut ausblenden und trotzdem beim Thema bleiben :D

    Ansonsten würd ich nur fragen, warum der Sender tief gesunken>/i> ist. Die haben das Konzept doch schon recht früh erkannt mit dem Geldverdienen… :)

  136. @ Gregor Keuschnig #174:

    Sind Elfenbeintürme nicht mittlerweile verboten, wie alles aus Elfenbein? Oder nur die Produktion von neuen Elfenbeitürmen?

    @ Fabian #175:

    Wie müssen nicht explizit an den Sender oder die Buchstaben „R“, „T“ und „L“ denken, „Ich bin ein Star – holt mich hier raus” ist eine „Marke“ von RTL, ziemlich untrennbar verbunden mit RTL.

    „Der 911er ist klasse, ich blende da aber Porsche mal aus“ geht ja auch nicht, oder?

  137. @172/Shanti
    Nein, es ist so schrecklich kalt und einsam, sonst muesste man ja nicht immer herabsehen. Wir leiden im Grunde genommen nur, dass wir nciht mit dabei sein duerfen. Und die andern Kinder uns nie mitspielen lassen wollten.

  138. Mein Elfenbeinturm ist ziemlich angepisst, weil er andauernd falsch geschrieben wird. Er besteht außerdem darauf, daß für ihn kein Elefant sterben mußte.

    Dafür unzählige Elfen, deren Gebeine zu ihm aufgehäuft wurden. Aber die Geschichte unterschlägt zumindest mein Elevenbejntour gerne…

  139. Neu Denkanstöße braucht das Land:

    1. Dumm f*** gut und auch gerne –> Wieviele ungebildete Menschen lassen den Fernseher aus, um neue Killer-Kinder zu zeugen?

    2. Wird in der Unterschicht der Fernseher nicht als Babysitter verwendet? Was machen also die Erwachsenen in der Zeit? Wohl kein Fernseh gucken.

    4. Wieviele Akademiker gucken das Camp, nur um hinterher „gut informiert“ darüber diskutieren zu können?

    5. Dschungelcamp ist wie Fußball oder Theater: jeder kann seine Meinung/Senf dazu äußern. Ein Gruppenerlebnis also (s. z.B. diesen Blog)

    6. Wieviele SUV-Fahrzeuge werden von der Unterschicht gekauft, weil diese PS-Boliden ja auch prollig und „Pimmel-vergleich“ sind?

  140. @ Prof. G. Wild #180:

    zu 1.: Ich bin nach Ihrer Definition „Oberschicht“, kucke Dschungelshow und habe selbst gemachte Kinder, komisch, oder?

    zu 6.: Keine, das die ja alle von Hartz 4 leben müssen und der Regelsatz sieht kein SUV vor. Aber ich werde mir bald so ein Pimmelvergleichsmonstrum kaufen. Damit ich die vielen Kinder standesgemäß transportieren kann.

  141. Genau. Was ich (und ich denke auch Stefan) sagen will:

    * Nur weil einer „dumm, arbeitslos“, ist guckt er zwangsläufig „dummes“ Fernsehn.

    * Auch wenn etwas „prollig, dumm“ ist (wie. z.B. SUVs oder Dschungeshow), finden „schlaue, hart arbeitende“ Menschen Gefallen daran.

    @182: Ich sitze natürlich im Größten

  142. @176: RTL, ProSieben, VOX, etc. Das ist genauso wie die Automarken aufzählen, und ja; man kann da alles in ein und dieselbe Tonne kloppen. Entsprechend kann man da einzelne Faktoren auch ausblenden.

  143. Hübsch finde ich ja, dass die Gruppen „Akademiker“ und „HartzIV-Empfänger“ gegeneinander aufgerechnet werden.

    „rtl ist tief gesunken kann ich nur sagen. was hat rtl dazu geritten solch ein mist zusenden.“

    1.Die haben die Quoten in den anderen Ländern gesehen.

    2. War RTL jemals für qualitativ hochwertiges Programm berühmt? (Ich persönlich liebe ja CSI, aber RTL stellt meine Liebe stark auf die Probe.

    3. Hat eigentlich mal irgendjemand die Originale gesehen? Nehmen die Macher von „I’m a celebrity-get me out of here“ auch nur Prominente, die vorher kein Mensch kennt?

  144. Es ist unsinnig, in Deutschland große Theorien zum Sehverhalten anzustellen, da es derzeit keinerlei Wahl gibt. Es ist mit Masse niveaulos und piefig, von Lehrern und Beamten für Lehrer und Beamte: Anne Will und Tagesschau, Scheibenwischer voran.

    Reality Sendungen haben den Vorteil, daß sie sich vom unerträglichen TV-Konsens entfernen, entgrenzen.

    Gäbe es einen Stephen Colbert, oder auch nur einen Jon Stuart, man könnte von Wahlmöglkichkeit sprechen.

    Aber so: besteht der kulturelle Mehrwert im deutschen Fernsehen wenn überhaupt, dann nur im Reality Fernsehen, wo, zwar langsam und überkommerzialisiert, die erdrückende Beamtenmuffigkeit dieser, unserer Medienlandschaft
    demontiert wird.

    Wer die Tagesschau für einem Akademiker angemessen hält, das Dschungelcamp aber nicht, der entlarvt sich selbst. Denn keines ist intellektuell angemessen, das Dschungelcamp hat dann, in diesem Kellerduell ästhetisch-künstelrisch-aufklärerisch die Nase vorn.

  145. @186: Ich bin ja nun wirklich kein Freund des sog. ‚Unterschichtenfernsehens‘ aber entschuldigung, so einen Quatsch wie Sie ihn verzapfen habe ich ja lange nicht mehr gelesen. Das Niveau einiger Nachrichtensendungen bzw. Politmagazine des öffentlichrechtlichen Fernsehens mit den Realityshows, die man tatsächlich als geistigen Totalausfall bezeichnen könnte mehr oder weniger gleichzusetzten („Kellerduell“) , so wie sie es in Ihrem Kommentar andeuten, ist absurd und entlarvt Sie ebenfalls und zwar Disqualifikant dieser Diskussion. Natürlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten, aber anderen das Recht einer eigenen Meinung abzusprechen kann wohl kaum die Lösung sein. Zwingt Sie irgendwer diesem ‚Kellerduell‘ beizuwohenen. Man stelle sich vor auch Ihr Fernseher hat eine ‚Aus‘-Taste! Benutzen Sie sie mal!

  146. Wenn man der Meinung ist, das sich das öffentlich-rechtliche Propaganda-TV (was zumindest die Tagesthemen und die ARD-Politmagazine betrifft, die Tagesschau ist da eine meines Erachtens löbliche Ausnahme) niveaumäßig auf einer Stufe mit Reality-TV stehen, disqualifiziert man sich also für die Diskussion?

    Soviel zum Thema anderen das Recht einer eigenen Meinung absprechen… Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

  147. Erster Klaus: Welchen Mehrwert hat denn die Tagesschau?
    Ist doch nur wichtig, um zu wissen, wie das ARD-Haus die tatsächlichen Ereignisse bewertet, also nur auf der meta-Journalismusbeobachtungsebene relevant. Informieren sollte man sich darüber nicht.
    Und wer ARD und ZDF irgendwie mit Qualität in Verbindung bringt, dessen Argumente stehen auf tönernen Füßen.

    Ist so ähnlich, wie wenn sich Spiegel-Leser über Bild-Leser aufregen.

    Tagesschau, Spiegel & Scheibenwischer sind des selbstgerechten Kleinbürgers Nebelmaschinen; den RTLII News, Bild und Atze Schröder nur darin überlegen , betriebsblinder zu sein.

    Anders gesagt: Wer sich über das Dschungelcamp aufregt, der sollte auf einem verdammt hohem Roß sitzen. Und so ein Roß, das findet man im deutschsprachigen Fernsehen nicht. Pastewka & Plasberg in ihren aktuellen Sendungen vielleicht; aber die erwähnte bislang keiner

    Ebenso muß doch wohl Unterhaltung als solche betrachtet werden. Wer gerne Bier trinkt, der darf sich nicht über das Dschungelcamp aufregen. Unterhaltungsformen die wegen der jeweils enthaltenen Substanz wirken.

    Im übrigen wirkt beides zusammen auch ganz gut, sei dem Unentspannten geraten.

    (Ironischerweise habe ich das Dschungelcamp ganricht gesehen, aber bin bekennender Popstars/Detlef Soost-Fan; wie meine Vorredner, so schere ich das mal über den gleichen Reality-Voyeurismus-Leisten)

  148. Mann, oh Mann (Thomas), mein lieber Settembrini. Recht haben Sie. Es ist doch irgendwie alles dpa.

    Fast alles macht süchtig. Schwindsüchtig im Endstadium sind scheinbar manche „Stars“ im Dschungelcamp.

  149. „Klugheit“ wird mit „Bildung“ gleichgesetzt. Arbeitslosigkeit mit Dummheit / Unfähigkeit, Akademiker vs HartzIV…

    Was für eine merkbefreite Diskussion.

  150. Nun, Frank, implizit wird eben gefordert, daß der „Kluge“ nur Unterhaltung finden darf in Dingen, die gleichzeitig auf (vermeintlich) hohem Niveau stehen.
    Das beißt sich natürlich, aber hält niemanden davon ab, das trotzdem zu fordern.

    Witzig ist ja, daß man dann konsequenterweise nur Hausmusik, Hegel-Lesekreis oder Hochkulturkonsum angemessen finden müßte (das wäre dann das angemessen „hohe Roß“).

    Da nun doch aber Konsens herrschen dürte, daß die ganze E/U/Pop/Hoch Unterscheidung hochgradig angreifbar ist…

    Nun nun, Debattenstände, wer kümmert sich schon um die. Solange man Tagesschau guckt, ist das „hochkulturelle“ Gewissen scheinbar bei vielen Postern hier beruhigt.

  151. Ist es Zufall, dass WDR heute einen Tatort von 2002 wiederholte, in dem Frau Schaffrath nass gemacht wurde?

  152. @ 144 / isegrimm

    zitat:

    „Trau’ keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast”

    dein erstes beispiel mit der uni tübingen, den geburten und den störchen ist ja gleich das beste beispiel für eine „gefälschte“ statistik. denn hier haben die beiden variablen ganz einfach nichts miteinander zu tun.

    also kein besonders gutes beispiel um die wirkungslosigkeit von erhebungen zu demonstrieren…

  153. @198

    Wirkungslosigkeit ist das falsche Wort, denn Statistiken können manchmal eine große Wirkung haben (kommt drauf an, was man draus macht).

    Was Statistiken nicht können, sind Kausalitäten zwischen zwei oder mehr Variablen zu *beweisen*. Denn Korrelation ist ungleich Kausalität, was die Geburten und die Störche schön zeigen.

    Statistiken können aber Argumente gegen Kausalitäten liefern, d.h. wenn ich einen kausalen Zusammenhang zwischen z.B. Aufkommen an Internettrollen und Besucherzahlen eines Blogs vermute, dann sollte sich das in einer vorherzusagenden Korrelation der beiden Variablen niederschlagen. Gibt es keine, so wäre die Vermutung widerlegt. Aber sie wäre keinesfalls allein dadurch bewiesen, falls es eine Korrelation gibt.

  154. Grade bei Titanic, „Wenig bekannte Fakten“:
    # Die drittgrößte Berufsgruppe unter den Zusehern von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ist die der Feuilletonredakteure

  155. Abitur mit guter Bildung gleichzusetzen ist recht einfältig. Gleiches gilt für junge Akademiker, was man deutlich an den Einschaltquoten dieser sehen kann.
    Im Gegenteil man kann gerade zu von einer Verdummung der jungen Akademikern sprechen.

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