Zoomer. Wir machen Werbung.

Gut, zumindest hat sich damit die Frage erledigt, ob das neue Nachrichtenjugendzukunftsgetöse Zoomer auf sowas wie journalistische Qualität setzt oder im Zweifelsfall doch lieber Promoplattform für Schwesterobjekte des Besitzers Holtzbrinck sein will. Hätte man sich dann nicht auch den demonstrativen Einsatz von Anstandsopa Ulrich Wickert sparen können? Oder braucht man ihn dann extra, so als Image-Ausgleich zum schmutzigen Alltag?

(Komischerweise nicht erwähnt in dem MeinVZ-Gegruschel von Zoomer wird das journalistisch zweifellos spannendste Thema des Tages rund um die VZ-Familie und ihr Bedürfnis, der Polizei zum Beispiel beim Identifizieren von Kiffern helfen zu können, als PR-Desaster sehr schön aufbereitet in zwei Teilen von Torsten Kleinz.)

Nachtrag, 28. Februar, 10.30 Uhr. Das MeinVZ-Stück ist von der Zoomer-Startseite verschwunden — obwohl es nach der Zoomer.de-Logik, die auf einer Mischung aus Aktualität und Leserinteresse bei der Platzierung von Themen beruht, dort stehen müsste. Offenbar kann man also auch von Hand in diesen angeblich automatisierten Ablauf eingreifen — vielleicht wenn einem ein Artikel im Nachhinein peinlich ist? Auch in der Übersicht der Top-Themen fehlt der Artikel.

Nachtrag, 12.30 Uhr. Zoomer-Chefredakteur Frank Syré schreibt in den Kommentaren:

das Stück ist kurzzeitig unten, weil es überarbeitet wird. Die kritische Anmerkung ist natürlich völlig richtig, das Bild ist völlig daneben und der Hinweis auf die Konzern-Verwandtschaft muss natürlich sein. Als Erklärung (entschuldigt den Fehler natürlich nicht): Da war gestern am späten Abend die Aufmerksamkeit weg. Wird grade angepasst.

Im Artikel selbst, der inzwischen auch wieder in der „Top-News“-Übersicht aufgetaucht ist, steht jetzt folgende Erklärung:

Liebe Leser,

da haben wir etwas verbockt: In der ersten Version dieses Beitrags haben wir nicht darauf verwiesen, dass MeinVZ — ebenso wie zoomer.de — zur Holtzbrinck-Gruppe gehört. Das macht man natürlich so. In den einschlägigen Blogs ist das prompt und zu Recht angeprangert worden. Wir sind uns darüber im klaren, dass unsere Berichterstattung über den neuen StudiVZ-Spross von der ein oder anderen Seite ins Reich der PR gerückt wird. Zugegeben: Der Verdacht drängt sich auf, sind wir doch verbandelt.

Anders als „Don Alphonso“ suggeriert, hat Zoomer die ersten, kritischen Kommentare der Leser nicht gelöscht. Sie sind nach wie vor online — aktuell allerdings nur auf der zweiten Seite des zweiseitigen Artikels. Dass die Kommentarfunktion gesperrt sei, wie auf der ersten Seite steht, ist wohl nur ein technisches Versehen.

Nachtrag, 12.45. Scheint ein hektischer Tag zu sein, heute in der Zoomer-Redaktion. Jetzt ist der Artikel nur noch auf einer Seite — dafür aber mit korrekt angedockten Kommentaren.

68 Replies to “Zoomer. Wir machen Werbung.”

  1. Irgendwas machen die definitiv falsch bei studivz. 5 Millionen Nutzer und ich sehe dort kaum Werbung. Sind die zu blöd, zu verkaufen oder was?

  2. Ich kann mir nicht helfen, aber Uli Wickert in dem Umfeld von Zoomer sieht mindestens so alt aus wie Professor Hastig in der Sesamstraße…

  3. StudiVZ legt jetzt nach – aber nur im internen Blog namens „klartext“.

    Highlights:

    Auf der beständigen Jagd nach einem neuen Skandal im Hause studiVZ wurden mal wieder Zusammenhänge aus unserer Sicht mutwillig falsch dargestellt.

    In diesem Artikel hieß es zum Beispiel, dass wir Euch – salopp formuliert – an die Polizei verpetzen wenn wir Bilder von Euch beim Konsum von Cannabis sehen.

    Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sauer wir über diese Art der Berichterstattung sind.

    Das betrifft nicht nur das von der Presse bewusst gewählte und wunderbar plakative Beispiel Cannabis. Nebenbei gesagt gab es noch nie eine Anfrage zu Cannabiskonsum.

    Wir bitten Euch, solchem Journalismus keinen Nährboden zu geben – er schadet nicht nur uns, sondern ist eine gezielte Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Veröffentlichung falscher Informationen.

    Samir veröffentlicht diesen Klartext stellvertretend für die gesamte studiVZ-Belegschaft.
    Wir lassen uns so etwas nicht mehr gefallen!

  4. Ich kann mir einfach nicht helfen.
    Jedes Mal, wenn ich von Studi/Kinder/odersonstwasVZ lese, ist die erste (und vordringlichste) Konotation, der Begriff „KZ“..

  5. Auf der beständigen Jagd nach einem neuen Skandal im Hause studiVZ wurden mal wieder Zusammenhänge aus unserer Sicht mutwillig falsch dargestellt.

    Och, ich würd‘ sagen: 4,3 auf der nach oben offenen Eva-Herman-Skala für medialen Verfolgungswahn.

  6. Vremutlich laufen ihnen jetzt die Mitglieder davon, weil diese mitkriegen, daß es den Machern nur um Sammeln von Emailadressen und werberelevanten Daten geht. Also erst ausloggen und danach schön eine durchziehen..

  7. Wer nach dem was StudiVZ-Geschäftsführer Marcus Riecke gestern von sich gegeben hat, und dann prompt widerrufen musste, noch irgendwelche Daten bei Holtzbrinck abgibt, kann den Bundestrojaner gleich selbst einbauen.

    http://www.duckhome.de/tb/archives/2012-Bundesschnueffelministerium-Aussenstelle-Verlagsgruppe-Georg-von-Holtzbrinck.html

    Finger weg, ist wohl so ziemlich das einzige was man da raten kann. Denen die ihre Identität da schon abgegeben haben, kann man nur viel Glück wünschen.

    Wickert gefällt mir gut. Dem habe ich noch nie ein Wort geglaubt. Der passt.

  8. Eine grässliche Seite. Wir machen Nachrichten. Das sagt alles.

    (Gerade zu lesen: Warum ich Schwarzarbeit okay finde. Das schreit nach Wickert. Aber ohne mich.)

    @7/Jochen Hoff
    „Finger weg, ist wohl so ziemlich das einzige was man da raten kann“
    Naja, vielleicht wollen aber einige gar keinen Rat. Kann ja sein.

  9. Das leidige Thema der Vorratsdatenspeicherung, um welches die Holtzbrinck-Plattformen nicht herum kommen, weil deren Betreiber einfach nicht die Eier haben um geschäubelten Datenvergewaltigungen was entgegenzusetzen. Dass zoomer.de dafür werben wird war absehbar…. schade.

  10. Warum habe ich das Gefühl, das die meisten Menschen, die für etwas Werbung machen, entweder struntzdumm sind oder das Produkt hassen, welches sie bewerben sollten?

  11. @8 (gregor):

    im neuen buch von wir sind helden gibt es eine stelle, in der judith h. erklärt, warum sie den begriff liedermacher nicht mag. unter anderem heißt es dort sinngemäß: man macht babys oder haufen, aber keine lieder.

    die machen also nachrichten. hmm-kay.

    .~.

  12. Hallo,

    das Stück ist kurzzeitig unten, weil es überarbeitet wird. Die kritische Anmerkung ist natürlich völlig richtig, das Bild ist völlig daneben und der Hinweis auf die Konzern-Verwandtschaft muss natürlich sein. Als Erklärung (entschuldigt den Fehler natürlich nicht): Da war gestern am späten Abend die Aufmerksamkeit weg. Wird grade angepasst.

    Dass die Sache mit dem Userinteresse passt und funktioniert, sieht man übrigens daran, dass wir das Thema redaktionell an Position 4 eingeordnet und gestartet haben, es dann aber zügig nach oben wanderte. Mit ein Grund, warum das Logo an der Aufmacherposition überdimensioniert war.

    danke –> -y-

  13. @7 Jochen Hoff: Was will Holtzbrinck denn mit meinen Daten anfangen? Primär an Werbekunden verkaufen nehme ich an. Ist nicht meine Wunschvorstellung, aber hey, wenn ich mich den ganzen Tag über Konsumforschungsinstitute, GEZ und all die Vereine aufregen würde, die von Adresshändlern und Einwohnermeldeämtern meine Daten kaufen, dann läge ich längst mit Magengeschwüren im Krankenhaus. Im Browser und im Mailfach wird Werbekram bei mir eh aussortiert, was soll ich mich also über Werbung aufregen?
    Der Aspekt Datenspeicherung für Strafverfolgungszwecke ist natürlich was anderes. Der wächst aber nicht auf dem Mist der Medienunternehmen. Dass diese mitlaufen, weil sie natürlich werbetechnisch davon profitieren, ist vielleicht traurig, aber in einer Marktwirtschaft nur natürlich.
    Und übrigens: was Sie in ihrem Blog schreiben würde mich fürchterlich aufregen, wenn ich nicht wüsste, dass das nur verschwendete Energie ist. Wenn Sie glauben, dass ich mich durch die Mitgliedschaft im StudiVZ meiner eigenen Meinung entledige und eine sektenjüngerartige Haltung einnehme, dann glauben Sie das ruhig. Ich weiß es besser ;-)

  14. Das eine ist der Inhalt, der ist in beiden Fällen korrekt und sachlich.
    Das andere ist journalistische Unabhängigkeit, die haben wir in gleichem Maße wie andere Publikationen, die ebenfalls gerne auf Neuigkeiten aus dem eigenen Haus hinweisen. Dennoch muss der Hinweis sein, richtig.

    Nur den Zynismus hab ich in #16 zwischen der Polemik nicht gefunden … ;)

    lg –> -y-

  15. Wir machen Nachrichten bringts doch gut auf den Punkt. Gibts keine – dann machen wir uns eigene; gibts welche, die uns nicht gefallen – schreiben wir sie um; zudem kann man auch Werbung als Nachrichten verkaufen usw. usw. – Zoomer ist überflüssig.

  16. Zu den Nachträgen oben:
    Da die Artikel live geblieben sind, haben wir während der Bearbeitungszeit die Kommentarfunktion ausgesetzt und anschließend wieder geöffnet. Das hat technische Gründe und nichts mit Zensur o.ä. zu tun.

    lg –> -y-

  17. Sorry, aber die Kommentarfunktion war ja wohl auf der zweiten Seite die ganze Zeit über aktiv. Und jetzt ist der Artikel ganz weg?????

  18. Ups, Artikel ist zwar noch da, aber nicht unter einer bereits geöffneten, gleichlautenden URL, sondern nur beim Neuladen über die Titelseite. Da stimmt aber noch was anderes in der Technik nicht.

  19. zu 21-24: Das hat technische Gründe im Content-Management-System, sorry dafür, aber so ist die Technik halt. Die Story war während der Bearbeitung übrigens nur aus dem Ranking herausgenommen, aber immer noch live und erreichbar.

    lg –> -y-

  20. Irgendwie habe ich das Konzept bzw. den Nutzen von Zoomer für die Leser noch nicht verstanden. Zoomer schreibt (macht) die Nachrichten selbst anstatt nur auf sie zu verlinken bzw. von Nutzern gemeldet zu bekommen, und die Nutzer bewerten dann was ihnen wie gut/wichtig erscheint damit es vielleicht auf die Frontpage kommt? Warum kann dann die Redaktion selbst einfach so ein Thema zum Top Thema erklären? Das weckt natürlich gleich den Verdacht der Vorteilsnahme für bezahlte Inhalte. Was will Zoomer sein, ein deutsches Digg/Reddit/etc. oder ein zweites Spiegel Online oder was?

  21. Ich blicke bei Zoomer nicht durch – das ist mir zu überladen und ich weiss gar nicht, worum es da geht.
    Ist das einfach nur eine Shortnews-Kopie?

  22. Erst hab ich mich gefragt, warum man umbedingt erklären muss das zoomer und StudiVZ zu Holzbrink gehören.
    Wenn ein Medium vernünftig über ein Projekt aus dem selben Verlag berichtet, dann muss man die Verwandtschaft eigentlich nicht umbedingt erklären.
    Aber spätestens nach dem zweiten Absatz wird ja klar wolang der Hase läuft.
    Für mein Geschmack ist der Artikel wirklich zu sehr Werbung und das hat, wie Stefan ja schon gesagt hat, nicht wirklich viel mit Qualitätsjournalismus zu tun.

    Meiner Meinung nach ist das etwas, wovon der Erfolg so einer Seite über kurz oder lang abhängt.

  23. Was mich Interessiert:

    Was soll denn bitte Gruscheled heißen oder bedeuten?
    Soll das eine Mischung aus Deutsch und Englisch sein?
    Oder ist das in irgeneiner Form gängige Jugendsprache?

  24. @31 doktor_tod: Keine Ahnung was es bedeuten soll (haben sich die StudiVZ-Macher wohl ausgedacht, gängig ist es soweit ich weiß nicht, aber ich bin ja auch kein Jugendlicher mehr), ist aber eine Funktion im SVZ. Man kann dort jemanden „gruscheln“, woraufhin dieser halt eine Mitteilung kriegt „Du wurdest von XYZ gegruschelt.“. Diese merkwürdige Funktion führte zur Bildung von Gruppen wie „Wer mich gruschelt will mich nur grumsen“ (und zu einigen unschönen Anmach-Aktionen seitens einiger Spinner, aber es gibt ja eine Ignorier-Funktion).

  25. Da braucht man sich ja dann auch nicht mehr Wundern warum unsere Schüler bei Pisa so schlecht abschneiden.Die verwenden in den Tests Worte die die Schüler gar nicht mehr kennen weil sie in diesen Netzwerken mit so einem Mist Bekanntschaft machen.

  26. Gruscheln=Mischung aus grüßen und kuscheln? Oder eher gruseln und kuschen? Bei mir eher letzteres.
    Heute schon geniggelt?

  27. Bei Facebook dem StudiVZ Original (wobei das auch wiederum weitgehend geklaut ist, siehe hier: http://www.thecrimson.com/article.aspx?ref=503343 und v.a. hier in einer sehr ausführlichen Geschichte http://www.02138mag.com/magazine/article/1724.html) heißt der Begriff poke bzw. poking, und weil sich das nicht optimal übersetzen lässt und poken auf Deutsch irgendwie nicht so toll klingt (pocken?!) haben sie sich das Kunstwort „gruscheln“ einfallen lassen. So ziemlich die einzige eigenständige Leistung.

  28. Oh Mann, Kinners. Jetzt habt ihr mich soweit und ich musste auf zoomer.de gehen. Hat sich aber leider nicht so gelohnt. Gab noch nicht mal Werbung – auch wenn der Chef hier (#28) noch selber mitkommentiert.

  29. @Torsten (Kommentar 3)

    Warum hast Du den Klartext nicht komplett zitiert?

    Ich hole das hiermit nach, auch wenn es vielleicht nicht ganz so gut in deine „Argumentation“ passt:


    Liebe Community,

    einige von Euch haben es sicher mitbekommen und waren – wie auch wir – geschockt. In der Online-Ausgabe eines Nachrichtenmagazins mit professionellem Image wurde unser Geschäftsführer Marcus Riecke falsch zitiert.
    Auf der beständigen Jagd nach einem neuen Skandal im Hause studiVZ wurden mal wieder Zusammenhänge aus unserer Sicht mutwillig falsch dargestellt.

    In diesem Artikel hieß es zum Beispiel, dass wir Euch – salopp formuliert – an die Polizei verpetzen wenn wir Bilder von Euch beim Konsum von Cannabis sehen.
    Diese Schlagzeile wurde eine halbe Stunde nach Veröffentlichung und einer Aufforderung zur Richtigstellung durch uns zwar abgemildert, was die Weiterverbreitung über andere Medien aber nicht verhindert hat.

    Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sauer wir über diese Art der Berichterstattung sind.

    An dieser Stelle möchten wir Klarheit schaffen:

    Fakt ist: Ihr möchtet Sicherheit.
    Niemand möchte nationalsozialistische Parolen im studiVZ sehen oder der rechten Szene einen Nährboden bieten. Niemand will belästigt, bloßgestellt, bedroht oder verleumdet werden.
    Um Euch eine sichere Plattform zu garantieren, haben sich alle Beteiligten an einige wichtige Regeln zu halten. Diese stammen nicht von uns, sondern sind für alle gültige und bindende Paragraphen der deutschen Gesetzgebung, wie zum Beispiel der Jugendschutz und das Strafrecht.

    Dass wir Daten an Strafverfolgungsbehörden – also Polizei und Staatsanwaltschaft – herausgeben müssen, wenn diese uns ein schriftliches Auskunftsersuchen zukommen lassen, ist weder neu noch unseriös, sondern dient letztlich Eurem Schutz.
    Es geht hier um Morddrohungen, radikales Gedankengut, Verleumdungen, schwere Beleidigungen und weitere heftige Dinge, welche in unserem Land genauso wie im studiVZ eine klare und zu ahndende Straftat darstellen.
    Ein Auskunftsersuchen ist immer mit einer Anzeige verbunden, die von den Geschädigten erstattet wurde, zum Beispiel einem Nutzer aus Euren Reihen.
    Das wird überall genauso gehandhabt und hat nichts mit Spionage zu tun!

    Dass wir Bilder und Daten an die Polizei geben, weil Ihr Euch darauf ein gemütliches Tütchen ansteckt, ist komplett erfunden und gelogen.
    So etwas tun wir nicht!
    Das betrifft nicht nur das von der Presse bewusst gewählte und wunderbar plakative Beispiel Cannabis. Nebenbei gesagt gab es noch nie eine Anfrage zu Cannabiskonsum.

    Wir bitten Euch, solchem Journalismus keinen Nährboden zu geben – er schadet nicht nur uns, sondern ist eine gezielte Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Veröffentlichung falscher Informationen.

    Euer
    Samir

  30. Bei zoomer ist jetzt der Aufmacher: 2 ääähhh junge Menschen (Thoma und Simone) schauen sich Germanys next Topmodel an, bloggen dazu live und essen Pizza. Ich sag mal, Canabis rauchen die sicher nicht, aber ich möchte auch nichts von dem was die sonst nehmen.
    Statt „Wir machen Nachrichten“ könnte man das wohl eher „Wir machen Datenmüll“ nennen.

  31. Ihr Blogger seid schon ziemlich komische Menschen. Da gibt es irgendwo ein kleines Skandälchen und jeder, der sich im Netz über das Neueste in den Medien informieren will, weiß jetzt, dass es „MeinVZ“ gibt. Wer hat seinen Job wohl besser gemacht? Ihr oder die PR-Abteilung dieser Firma?

  32. Man kann nicht einfach kurz mal auf zoomer.de klicken und dann anhand der gerade eingeblendeten Top-News auf die komplette Seite schließen.
    Ich surfe auf der Seite, seit sie online ist und die Top-Themen wechseln dort relativ schnell.
    Ein Thema das vor einer Stunde 9.0 hatte stürzt dort auch mal ziemlich schnell auf 2.5 ab. Die Bedienung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, gebe ich zu, aber wenn man ein bisschen gewillt ist, sich mit der Seite zu beschäftigen, ist sie für meinen Geschmack eine angenehmes Informationsmedium.
    @40 Twipsy:
    Die Live-Blogging-Geschichte wird nicht lange unter den Top-Themen stehen, da klicken halt mal ein paar Leute drauf, aber wenn was interessanteres kommt, dann stürzt so ein Thema ziemlich schnell ab, so auch geschehen beim Live-Blogging von „Next Uri Geller“.

    Alles in allem stehen sehr wohl die Top-Themen an erster Stelle, die auch von Bedeutung sind, und das auch relativ lange. Die nachfolgenden Beiträge zu den Themen erscheinen im gleichen Kontext (wobei mir persönlich eine stärkere Verlinkung innerhalb der Themen, die inhaltlich durchaus miteinander zu tun haben, fehlt)
    Die Kommentare sind erstaunlich gut (im Vergleich zu anderen Seiten) und es tummelt sich nicht nur Volk zwischen 16 und 23 dort, sondern Personen aller Altersklassen.
    Die Einblendung der (nach Meinung der Redaktion) lesenswerten Leserkommentare innerhalb der Artikel bindet die User mit in die Nachrichten ein und erzeugt m.E. tatsächlich ein leichtes Community-Gefühl.
    Die hervorgehobene „Punktlandung“ in der rechten Spalte gibt dann einen (nach Meinung der Redaktion) besonders treffenden Kommentar in Gänze wider. Auch das bringt für den Nutzer den Eindruck, er macht tatsächlich sowas wie „Nachrichten“.
    Über den Claim kann man streiten, der wird wohl auch noch geändert, soweit ich das gelesen habe.

    Mein Fazit:
    Mal länger als 3 Klicks anschauen und ein bisschen offener rangehen, meine anfängliche Skepsis hat sich nach dem zweiten Tag gelegt. Ich lese und kommentiere dort gerne.

    (NEIN, ich bin kein Holtzbrinck-Mitarbeiter!)

  33. Naja, die Topthemen jetzt:
    1. Türkei zieht angeblich Truppen aus dem Nordirak zurück.
    2. Obama fordert, dass Europäer mehr „DrecksarbeiT“ in Afghanistan machen sollen.
    (Im Artikel heisst es leicht verschwörungstheoretisch, dass Obama „offenbar enorme Spendengelder“ für seinen Wahlkampf bekommt – weiter unten werden dann Summen genannt, ohne auf das Prinzip hinzuweisen. Garniert wird das ganze mit Stimmen aus dem Leserkreis – auf die habe ich sicherlich schon gewartet)
    3. Prinz Harry in Afghanistan (seeeeehr interessant)
    4. Verona Pooth bei Kerner (ui!)
    5. Liveblogging über Heidi Klum oder irgendwelche anderen Girlies…

    So, und das ist dann die neue Relevanz oder was?

  34. @48 Ja, aber die anderen sind ja auch nicht gerade…orthographisch korrekt. in der ersten fehlt ein „..Druck“ und die zweite ist schlicht Müll. „Softwareriese Pooth“ ist schon nicht schlecht. Da freut er sich. Wo er doch eher ein Hardwarezwerg war.

  35. Hallo nochmal,

    zu #43: danke, Konzept verstanden, die kritischen Punkte nehmen wir mit.

    zu #44: zoomer.de steht derzeit noch nicht unter Marketingdruck, daher probieren wir einige Sachen einfach mal aus. Dass das Live-Blogging untergeht, würde ich nicht versprechen – das lief sehr ordentlich.

    Was den Themenausschnitt angeht: Freut mich, dass wir schon bei berechtigter inhaltlicher Kritik eines politischen Themas gelandet sind. Bis vor einer Woche wurde noch in Abrede gestellt, dass die Zielgruppe intelligent genug ist, andere Themen als „Boulevard“ nach oben zu klicken.

    Klar sind da auch bunte Themen dabei, die aber inhaltlich nicht in einem BILD-mäßigen Angang. Und aktuell (16.10) sehe ich bei SPON auch US-Wahl als Aufmacher und daneben Heidi im sichtbaren Bereich ;) Es würde mich nicht stören oder verunsichern, wenn es anders wäre, aber offenbar hat das Top-Modell eine gewisse Relevanz. Bei Usern und Journalisten.

    lg –> -y-

  36. Auf StudiVZ gibt es keine Werbung, weil sich die user vehement dagegen sträuben. Ist auch gut so, auf facebook kann man sehen, wie nervig die adds dort sind

  37. @50/Frank Syré
    Mit dem Finger auf den Anderen zu zeigen (und dessen Unvollkommenheit) bedeutet trotzdem immer, dass drei Finger auf einen selbst zurückzeigen (abgewandekt; nach Gustav Heinemann).

  38. @helga: Das stimmt nicht, es gibt genügend Werbung bei StudiVZ. Es finanziert sich sogar ausschließlich darüber.

  39. Die „meinVZ“-Datenschutz Anmachlüge:

    Du entscheidest, wer was sehen darf

    Ungeschrieben….
    … und wir geben bei Ermittlungsersuchen all deine Daten fein sortiert und gebügelt weiter, sobald jemand pupst und es einen anderen missfällt.

    Das ganze virtuelle VZ-gegruschel ist doch heute nichts anderes als eine Verkommerzialisierung gesammelter Daten einer bestimmten Zielgruppe. Damit lassen sich Millionen, Milliarden machen.

    Um Kontakte zu pflegen, genügt ne private Community und lässt sich nicht virtuell kommerziell verwursten und mit personenbezogene Werbung zuspamen und auch noch mit dem Wissen, sich diesen virtuellen Profitgeiern Datenschutzmäßig voll und ganz auszuliefern.

    Vonwegen „Du entscheidest, wer was sehen darf.“ ;-)

  40. Wg. der Werbung: Ich finde das grüne BILDblog – Logo sehr schön variabel deutungsvoll und angenehm augenschonend …

  41. Die Idee ist gedanklich ziemlich nah an den Google Doodles, die Umsetzung aber weit genug davon weg. Kann man machen, finde ich gut.

  42. @52 / Gregor Keusching: Es war nicht meine Absicht, auf irgendjemanden anderen zu zeigen. Ganz im Gegenteil: SPON macht einen guten Job, aber halt für eine andere Userschaft als zoomer.de. Ich wollte nur darstellen, dass unsere Themenauswahl, die mit auf Basis der Userrelevanz zu Stande kommt, auch in einer anderen Zielgruppe nicht irrelevant oder unterrepräsentiert ist.

    lg –> -y-

  43. „SPON macht einen guten Job“

    Das mag sein. Dieser „Job“ ist allerdings offenkundig nicht, ausgewogen über die wichtigen Themen des Tages zu informieren.

  44. Zoomer Zensiert was das Zeug hält. Wenn man Herrn Wickert schreibt, dass sein Kommentar „Der Dalai Lama ist kein Heilsbringer“ schon von der Überschrift her schlampig und „hingezotzt“ ist, verschwindet das im Nu – so schnell kann man gar nicht schauen!

    Grüße

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