Kurz verlinkt (15)

Johnny Haeusler im Spreeblick über Kommentare, allgemein:

(…) obwohl ich gelernt habe, Trolls zu ignorieren, Rassisten zu löschen und auf Unterstellungen oder Lügen möglichst nicht zu reagieren, bleibt nicht nur für den oder die Betreiber eines Blogs oft ein bitterer Beigeschmack und ein Verlust an Spaß übrig, wenn auf einen längeren Artikel persönliche Anfeindungen gegen den Autor, andere Leser oder Dritte in den Kommentaren stattfinden.

(…) Der Ton mancher Kommentare, die Art der Auseinandersetzung, wie sie teilweise in Blogs geführt wird, scheint zu einem Blog-Image zu führen, das dem Medium nicht gerecht wird und das vielleicht potentielle Leser abschreckt und somit ein Wachstum der Blogosphäre verhindert.

Und Anke Gröner über die Kommentare hier, konkret.

80 Replies to “Kurz verlinkt (15)”

  1. Ein Phänomen und für manchen Blogbetreiber auch ein Problem, das nach Lösung sucht: die Schreibethik der Kommentatoren.
    Nicht zuletzt angesichts Ankes Auflistung wird klar, dass es eine Diskrepanz zwischen der Erwartung der Blogger an die Kommentare und dem, was tasächlich dargeboten wird, gibt. Es existiert also ein Idealbild vom Bloggkommentar im Kopf des Bloggers, und wenn wir uns zusammenreissen, können wir ungefähr die Attribute ausmachen: konstruktiv natürlich sollte er sein, der Beitrag, niveau- und gehaltvoll, gerne auch mal witzig, off-topic und absurd nur als Ausnahme zur Bestätigung der Regel, und immer schön sachlich.
    So möchte ers haben. Oder sie.
    Und wie es nicht sein soll, wissen wir ja. Und dass es häufiger so ist, wie es nicht sein soll, versetzt den Blogger in ein Dilemma: Wie ist eine schönere Gesprächskultur hinzukriegen im Internet, wo sich zahllose Spaßaufwiegler rumtreiben und jeder pädagogische Ansatz den Keim der Rebellion bereits in sich trägt?
    Mal abgesehen davon, dass meiner Meinung nach – sollte diese erwünschte Art der Blogkommunikation überhaupt realisiert werden – der dynamische Effekt, das Launische, Belustigte, Gekränkte, Empörte, die dialektischen Scharmützel zwischen Kommentatoren und manchmal auch Blogger zugunsten eines starren Korsetts des Dialogablaufes verloren gehen würden, halte ich so etwas schlicht für undurchführbar.
    Als leidgeplagter Blogger hat man nur begrenzte Möglichkeiten: Entweder man lässt Kommentare gar nicht zu, oder man fügt sich seinem Publikum. Und Stefan, Hand aufs Herz: Ohne die Kommentare wärs nur halb so lustig, auch für dich. Im öden Beitragsbrei findet sich immer die ein oder andere Erbse, Walnuss oder mal’n Kaviarhäppchen.

  2. „Der Ton mancher Kommentare, die Art der Auseinandersetzung, wie sie teilweise in Blogs geführt wird, scheint zu einem Blog-Image zu führen, das dem Medium nicht gerecht wird “

    Nö, das wird dem Medium durchaus gerecht – spätestens dann, wenn es ein Massenmedium wird.

    Entweder kuscheliges Indie-Dasein, oder große Welle uneingeladenen Gästen und falschen Freunden – und nicht mal das kann man sich aussuchen.

  3. Ich finde, auch Trolle und Idioten haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Dass sich JEDER äußern kann, ist doch gerade eine der wichtigsten Errungenschaften von Blogs. Also Schluss mit dem Gejammer.

  4. @ christian: stimmt. jeder darf schreiben was er will. aber er darf nicht erwarten, das man das auch stehen lässt. es gibt kein „recht“ auf kommentare. das wollen die meisten nicht begreifen. und am schlimmsten wirds, wenn sie es mit zensur verwechseln. da kriege ich regelmässig pestbeulen auf den augen.

  5. „Ich finde, auch Trolle und Idioten haben ein Recht auf freie Meinungsäußerung.“

    Dafür! Darum sollten viel mehr Trolle und Idioten ihre Blogs aufmachen, in denen sie dann rumtrollen und idiotieren, wie sie wollen.

  6. @ Sebastian Sachse:
    Voll und ganz Deiner Meinung. Schön, dass Du mit gutem Beispiel vorangehst. Aber ganz ohne die Kommentare auf großen Blogs geht es wohl doch nicht, denn sonst verirrt sich niemand auf Deine Webseite.

  7. Ich finde der neue Knopf hat sowas an sich wie der Griff an der Kiste mit Schrödingers Katze drin… und jetzt haben wir nen Blogeintrag darüber.

    Als nächstes Thema hätte ich gerne WordPress-Plugins :-P

    Nee aber mal im Ernst – wär’s nich langsam mal an der Zeit, wenn hier ne gewisse Einordnung in Themengebiete stattfinden würde?

    Ich finde die 800 Kommentare zu Scientology und Callactive bisweilen um einiges interessanter als die unter anderen Einträgen zu völlig anderen Themen. Auch ohne den Cookie hab ich früher schon selektiv „weggelesen“ und das fällt mir als jemand, der sonst jede Zeitung von vorne bis hinten gesehen haben muss, bevor er sie wegschmeißen kann, nicht gerade leicht.

    Außerdem wird’s langsam zur Knopferitis… Werbung an oder aus? Kommentare an oder aus? Schon 4 Möglichkeiten… ist das jetzt der tolle Vorteil am Internet? Bild.de jetzt demnächst mit Schalter, dass nur noch sinnvolle Inhalte angezeigt werden (apropos Tretmine: „sinn machen“ is so eine Sache, da würde ich auch zwanzig Mal „Komma!“ schreien)…

  8. Gerade Kommentare zeichnen Blogs doch erst aus. Was wäre z.B. das Law-Blog ohne seine lesenswerten User-Kommentare.

    Und genau das scheint das Problem zu sein: Während man im Law-Blog die Trolle mit der Lupe suchen muss, gibt es sie in anderen Blgos häufiger. Das liegt einfach am Content.

    Apropro Content: Beim Lesen Ihres Blogs habe ich oft den Eindruck, dass Sie sich als moralische Instanz betrachten. Jedenfalls gehen Sie mit Kollegen und Medien gerne äußerst(!) kritisch ins Gericht. Da darf man sich dann nicht über Gegenwind wundern.

    Was mich sehr verwundert: Gerne austeilen – aber ungerne selber einstecken mögen. Das passt nicht zusammen.

  9. Sorry, aber was für ein Dünnsinn. Um Kommentare nicht lesen zu müssen, muss ich sie einfach nicht lesen. Einfacher: Um Kommentare nicht zu lesen, lese ich sie nicht.

    Wer braucht da ein Wegklick-Tool?

  10. Was der Spreeblicker sagt, kommt mir irgendwie bekannt vor…*grübel*

    …ach ja…der Jörges vom Stern…aber der ist ja unwissend und doof; wie alle Print-Heinis ;o) Erst gebloggte Fakten sind ja Wahrheiten :-/

  11. @Marcus (11):
    Meinst Du das Law-Blog oder das Lawblog? Im letzteren muß man nur einen Beitrag zum Thema „Beamte“ schreiben, um gleich ein Heise-Gefühl genießen zu können.

  12. @Stefan: Bei dem link zu Anke Gröner: Darf ich fragen ob Du (und darf ich „Du“ sagen?) der Beispielliste nach der Einleitung: „die vielen Kommentarperlen bei Stefan, die üblicherweise [!] so seine Artikel verschandeln:“ zustimmst?

  13. @Stefan N. „Und Anke Gröner über meine, konkret.“
    Nein. Das sind nicht Deine Kommentare, sondern unsere Kommentare in Deinem Blog – oder fällt da oft beides in Eins?

    Im Idealfall ergänzt ein Kommentar, in dem er zu weiterem Material linkt, oder eine andere Interpretation anbietet.

    Oder er erheitert, unterhält.
    Oder er stimmt zu – lehnt ab. Wenn er dabei nichts neues bringt, ist er hoffentlich ansprechend formuliert.

  14. Die Enttäuschung über die Qualität der Kommentare in Weblogs kommt m. E. hauptsächlich daher, weil man durch die Möglichkeit der direkten Partizipation der Leser einen Erwartungshorizont aufgebaut hatte, der so nie erfüllt werden konnte (Stichwort: „Demokratisierung“). Jeder Leserbriefredakteur hätte hier vermutlich im Vorfeld desillusionieren können. Ein derart stark besuchtes Blog wie hier zieht natürlich sehr viele Leser an. Hinzu kommt, dass die Kommentare hier sehr leicht möglich sind.

    Die Eskalation in Stil und Niveau bei Kommentaren hängt natürlich auch vom jeweiligen Thema ab. Frau Gröners Auswahl ist aus tausenden von Kommentaren destilliert; kein Wort über die wirklich interessanten Diskussionen, die sich hier – im Gegensatz zu vielen anderen Blogs und Foren – durchaus führen lassen und geführt werden. Aber in den Nachrichten meldet man ja auch nur die abgestürzten Flugzeuge.

    Für mich liegt beim Blog der Mehrwert zum „konventionellen“ Artikel in der Möglichkeit, diesen zu kommentieren. Blogs, die diese Möglichkeit nicht anbieten, lese ich bis auf wenige Ausnahmen nicht. Ein Privatblog ohne Kommentarmöglichkeit signalisiert für mich: das hier ist sakrosankt. Eine Art „Basta“-Blog. Kann man machen und ist durchaus in Ordnung. Aber nicht meins. (Dass es beim „Bildblog“ keine Kommentarmöglichkeit gibt, sehe ich aus mehreren Gründen ein – es ist allerdings schade. Zumindest eine registrierte Möglichkeit sollte man einrichten.)

    Dieses Blog hier würde ich auch ohne Kommentare lesen, aber es würde etwas fehlen. Damit meine ich nicht primär die „Community“, die sich hier bildet und gelegentlich zu allerlei Verschwörungstheorien herhalten muss. Die „Stammkommentierer“ werden natürlich immer eine gewisse Dominanz ausüben und auch anders untereinander umgehen als mit den „gelegentlichen“ oder „neuen“. Meine Erfahrung ist jedoch – wieder im Vergleich mit anderen Blogs/Foren – positiv. Und so manches Mal gab es hier tatsächlich in den Kommentaren interessante und neue Aspekte.

    Im vergangenen Jahr hatte die „Readers Edition“ die Kommentarmöglichkeit deutlich erschwert. Man musste sich anmelden. Eigentlich kein Problem, denn über ein Cookie wäre das ein ziemlich einmaliger Vorgang. Dennoch war mein Eindruck nach dieser Massnahme, dass es kaum noch Kommentare gab. Der „Aufwand“ war vielen Teilnehmern offensichtlich schon zu gross. Inzwischen ist man zur vorherigen Praxis wieder zurückgekehrt.

    Noch etwas zu den Trollen: Ich halte nichts davon, Meinungsfreiheit auf Beleidigungen und Ehrabschneidungen auszudehnen. Wer das möchte, kann sein eigenes Blog eröffnen. Niggemeier greift hier richtigerweise aber durchaus moderat durch.

    Letztlich verstehe ich den Hype nicht. Niemand ist gezwungen, Kommentare zu lesen; es gibt technische Möglichkeiten, nur den Artikel zu lesen und sogar die Kommentare auszublenden (dieses Tool wäre eigentlich auch nicht nötig gewesen). Also: Was soll’s? Oder ist der Hausherr verzagt?

  15. Ich kann diese Klagen durchaus nachvollziehen, vor allem, weil man als Blogger ja dank der sonderbaren Rechtsprechung gezwungen ist, sich den ganzen Kram tatsächlich durchzulesen. Aber dass sich jemand über das Niveau der Kommentare beschwert, die Artikel in anderen Blogs „verschandeln“ — wird denn Frau Gröner gezwungen, nach „. . .“ weiterzulesen? Braucht sie wirklich ein Knöpfchen, um es nicht mehr zu tun?

    Bin ich die einzige, die es merkwürdig findet, dass die Süddeutsche u.a. auch hier verhöhnt kritisiert wurde, weil sie über das Niveau ihrer Leser entsetzt war und man dort jetzt nur noch zu bestimmten Geschäftszeiten kommentieren darf, jetzt aber eine ganze Riege A-Blogger sich gegenseitig zu ihren Publikumsbeschimpfungen gratuliert?

    Wenn Kommentare so scheisse sind, dann macht sie doch einfach zu …? Da ist Anke Gröner wenigstens konsequent.

  16. Ein wenig haben sie recht. In stark frequentierten Blogs geht es zu wie einst -und noch immer- im Usenet. Das kann niemand wollen, dem das Medium am Herzen liegt.

  17. Als Kommentator sollte man sich immer überlegen, ob man seine Meinung auch vertretbarer wiedergeben kann oder ob es wirklich auf den Magen anderer Leser schlagen muss. Für jede Meinung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sie zu äußern.

  18. Ich finde die Tonart im WWW sowieso erschreckend – vor allem in Internetforen wird oft überhaupt keine Rücksicht aufeinander genommen, aber immer häufiger sehe ich diese harsche Umgangsart auch in Blogkommentaren. Nach meinen impirischen Studien führt dies sogar soweit, dass sogar Aussagen versucht werden anders zu interpretieren um dem Schreibenden auf diese Weise ein „falsches Wort in den Mund“ zu legen. Ich bin ein großer Befürworter für Toleranz und freundlichen Ton.

  19. @Stefan W: Stimmt. Ich hab’s geändert.

    @Olly: Naja, du musst dir auch die Nummern vor den Kommentaren ansehen, das sind ja nicht alle. Aber, doch: Ich stimme dem zu.

  20. Publikumsbeschimpfung war bislang eher selten erfolgreich. Ein Blog wie hier lebt von dem, der wschreibt, denen, die lesen, und denen, die kommentieren. Ohne Kommentare gäbe es hier nur wenig zu lesen, ohne Diskussionsmöglichkeit gäbe es keinen Grund, nicht lieber ein gutes Buch zu lesen.

    Stefan Niggemeiers Lamentieren – und als solches fasse ich den Eintrag auf – ist so glaubwürdig wie das des Besitzers einer Frittenbude, dass zu wenige Gourmets kommen.

  21. @28/ruhrpottjunge
    Stefan Niggemeiers Lamentieren – und als solches fasse ich den Eintrag auf – ist so glaubwürdig wie das des Besitzers einer Frittenbude, dass zu wenige Gourmets kommen.
    Ja, fast ein gutes Bild. Ein Blog ohne Kommentare ist – wenn man dieses Bild einmal übernimmt – wie eine Frittenbude, die ihren Kunden nicht gestattet, etwas zur Qualität des Angebots zu sagen. (Wie gesagt, es gibt Ausnahmen.)

    @29/Olly
    dto.

    (Huch, das kommt bestimmt in der nächsten Staffel der „unmöglichen Kommentare“. Warum man die Kommentare überhaupt ohne Not liest, wenn man sie per se schon Scheisse findet, hat mir noch niemand gesagt.)

  22. Stefan die fühlen sich auf den Schlips getreten – kann ich nachvollziehen, denn grundsätzlich ist das doch so wie wenn man sich mit Leuten darüber unterhält, dass (irgendeine Volksgruppe) bisweilen irgendwelche Spinner enthält – und grundsätzlich fragt sich dann jeder der zu dieser Gruppe gehört, bevor er was sagt, ob er jetzt gemeint ist oder nicht.

    Na ja. Bei mir hat’s geholfen. Ich bemängel ja gerne falsche Apostrophe.

    Ken Levine, M*A*S*H-Autor, hat heute gepostet, was er so auf seinem Tisch liegen hat

    http://kenlevine.blogspot.com/2008/03/whats-on-my-desk.html

    Darunter auch: CD’s.

    Ich hab mir DORT den Kommentar verkniffen – auf Grund Deines Blog-Eintrages hier ^^; Hat also wenigstens ANDERSWO was Gutes :-D

  23. @Stefan, 30, 32
    @Sebastian, 33

    Na ja, was heißt „auf den Schlips getreten“ fühlen?

    Erstens klingt Stephan so, als würde er den verlinkten Bloggern zustimmen, dass bei ihm zu viele Idioten, Trolle, Rassisten usw. kommentieren. Zweitens ist bei mir die Fähigkeit zur Selbstreflexion genügend ausgeprägt, um zu erkennen, dass ich wesentlich öfter irgendwelche off-topic-Diskussionen mit anderen Kommentatoren fortführe, als etwas Konstruktives zum eigentlichen Artikel von mir zu geben.
    Und da ich drittens über genügend Anstand verfüge, um mich den Wünschen des Hausherren zu beugen, „halt´ ich mich ab jetzt lieber etwas zurück…“

    (Soll ein Ausdruck von Höflichkeit sein, und nicht der Versuch, die beleidigte Leberwurst zu spielen…)

  24. Tja. Ich denke, wenn man bei einer Veranstaltung ins Publikum ruft: „Und jetzt gehen bitte alle Idioten raus!“, sitzt man am Ende ausschließlich mit den Idioten da. Ich werd damit leben müssen.

  25. @Stefan (35)
    War das jetzt Absicht oder nur Ungeschicklichkeit, dass Du metaphorisch alle, die noch hier sind, als Idioten bezeichnet hast?

    Ich glaub ich geh jetzt … :-/

  26. @ Augusten:

    Noch da?

    „Wenn Kommentare so scheisse sind, dann macht sie doch einfach zu …?“ (# 19)

    Geht nicht. Das Vorhandensein von (möglichst hürdenarmer) „Mitmachability“ ist für viele Internet-Nutzer eine Voraussetzung für den (regelmäßigen) Besuch eines Blogs.
    Und für das Anzeigengeschäft zählt wohl in erster Linie die Quantität der Hits, ganz egal, ob sie von einem Idiota oder einem Edelkommentator stammen. „Unfassbares Gesabbel“ ist die Kröte, die es im Hinblick auf Werbeeinnahmen zu schlucken gilt: Kapitalismus kann so grausam sein …

  27. @Stefan, 35

    Gehen will ich ja gar nicht, dafür lese ich hier viel zu gerne. Ich wollt ja bloß sagen, dass ich in Zukunft bedenken werde, dass Du Dich nicht über JEDEN Kommentar freust, und dass ich, bevor ich auf „Kommentar abgeben“ klicke, mir noch mal überlege, ob der jeweilige Artikel nicht vielleicht auch ganz gut ohne diesen Kommentar auskommt…

    (und noch ganz kurz: ich fühle mich halt angesprochen, weil ich zuletzt immer „in der Nähe“ war, wenn Du Dich über den Kindergarten hier oder das Fehlen eines eigenen Zuhauses beschwert oder aber die Kommentare gleich ganz dichtgemacht hast)

    …das soll´s dann jetzt aber auch vorerst gewesen sein…

  28. *gähn* laaaangweilig Frau Gröner, ja und von mir aus können sie den hier auch noch in ihre überflüssige liste setzen.

    Die [kommentare ausblenden] Funktion ist eigentlich auch schwachsinn da man ja auf der hauptseite eh nur die artikel ohne kommentare sieht.

  29. Ich hatte nie Probleme mit Kommentatoren. Wer einen Troll nicht eingenordet kriegt, sollte seine Bloglizenz zurückgeben. Verkehrte Welt: Über mich haben sich immer irgendwann die Trolle beim Provider beschwert …

  30. Wenn die Anderen nicht lachen, müssen wir es selber machen. Alle „Nur-Leser“ bitte mal die Hand heben. Danke.

  31. Du bist ein Arschloch.

    @28:
    Da hätte „Hallo Stefan, im ersten Satz fehlt ein Komma.“ stehen müssen.

  32. eine möglichkeit: die qualität der nutzerdiskussion stärker moderieren. und die kommentare von 19 bis 8 uhr des folgetages einfrieren, eingeschlossen die wochenenden (fr 19 bis mo 8 uhr) und die feiertage!

  33. Anstelle des Registrierens könnte man einen kleinen Psychotest – 5 Fragen, nicht mehr – einbauen, bevor ein Kommentator einen Kommentar zum Artikel im Blog abgeben kann. Der Test sollte Spaßvögel, Trolle, Flamer von ernsthaften Leuten unterscheiden können. Natürlich erscheinen nur die Kommentare derjenigen Kommentatoren, die das entsprechende Persönlichkeitsprofil im Test erreichen. Für Schlaumeier kann der Test auch nur einmal pro IP-Adresse gemacht werden (weiß aber dann nicht, wie das mit den dynamischen IPs so ist ..).

  34. … ja, abschreckt – tatsächlich. drum lese ich hier auch gar nicht mehr die anderen Kommentare.
    es hat bei mir aber eher zum Wachstum einer neuen Seite geführt.
    & danke für den Link zu Anke Gröner.

  35. In Volontariaten und auf Journalistenschulen (zumindest auf der, die auch Herr Niggemeier besucht hat) lernt man, dass man in Kommentaren nur das schreiben sollte, was man dem Kritisierten auch von Angesicht zu Angesicht sagen würde, und dass man sich nie soweit aus dem Fenster lehnen sollte, dass man im Falle eines Irrtums nicht mehr zurück könnte. Wäre schön, wenn das auch für Weblogs gälte…

  36. Einmal sehe ich diese wiederholten Hinweise wie zuletzt in diesem Artikel als persönlichen Angriff auf mich als gemeinen Blogleser, der wohl einfach nicht genug Hirn hat um das Niveau des „Blogs“ zu heben. Weiterhin halte ich es für einen untauglichen Versuch überhaupt das Niveau, möglicherweise der Kommentare, zu heben. Mit Würstchen, Broder, Islamismus und Boulevardzeitzung mobilisiert man eben die Leserschaft welche für solche Triviali zu haben ist. Die eventuell vorhandene, tieferliegende Diskussionsvorlage wird bei solchen Tags nicht erkannt.
    Ich schlage vor, das Niveau der Artikel zu heben. Mit Fremdwörten gespickte Headlines, verklausulierte Botschaften in Wurmsätzen gespickt mit jeder Menge Insiderwissen (Mettigel) halten jeden noch so kommentarwütigen Allerweltsuser davon ab den Kommentarbereich zu verschandeln, weil er einfach nichts mehr versteht und weiterzappt.

    Guten Tag

  37. @49/Haarspalter
    Nachgefragt: Hier werden also Triviali mit Fremdwörtern und Wurmsätzen. Das kann man auch anders sehen. Nehmen wir aber mal an, das stimmt: Warum gibt es denn trotz Ihrer Analyse des „wegzappenden“ Allerweltusers diese gelegentlich doch stattliche Anzahl von Kommentaren?

    Also entweder sind das keine Allerweltuser oder egomanische Selbstdarsteller oder User, die vorgeben, die verschachtelt vorgetragenen Triviali zu verstehen oder – die Interpreation des Hausherren – Idioten (letzteres halte ich für am ehesten zutreffend, wenn man den Begriff des Idioten ursprünglich interpretiert: „ein Mensch, der Privates nicht von Öffentlichem trennte“).

  38. „Hier werden also Triviali mit Fremdwörtern und Wurmsätzen.“
    Ich gebe zu, ich des Deutschen nicht mächtig genug um solche Konstruktionen richtig zu Ende zu interpretieren (Äpfel, Birnen?).

    Allerdings, stellt die Idee, Kommentare frei von Privatem zu halten eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit zur Qualitätssteigerung dar.
    Wenn es doch dafür einen Schalter gäbe.

  39. Oder es dürfen nur noch Leute mit Blogs, die sich untereinander kennen und autorisiert haben, Kommentare hinterlassen. Und wir Allerweltsuser, machen das, was wir in der Realität 1.0 sonst auch machen (müssen): zuschauen.

    Natürlich gebe ich #48 recht, so sollte das auch sein. Das Internet ist aber ein riesengroßer Spielplatz mit allerlei Figuren, Gestalten, Meinungen, Irrtümern, Neigungen, Gemeinplätzen, Vorurteilen, Niveaus, Wissensständen, Bildungen .. es wird immer einen Kommentar geben der aus der Reihe fällt. Oder auch zwei. Oder mehr. Wer sich darüber immer noch wundert/aufregt, ich weiß es nicht ..

    man darf auch die psychologische Dynamik, die sich zwangsweise ergibt, wenn man geschützt und quasi anonym hinter’m Monitor sitzt nicht unterschätzen…
    Kommentare allerunterster Schublade wie Beleidigungen (auch hinsichtlich geltenden Rechts), Spam und Sonstiges sollen und dürfen natürlich nicht toleriert werden. Dann hat sich der „Gelöschte“ auch nicht zu beklagen, und das weiß er auch. Und wenn nicht, dann wird er eben Hate-Mails schreiben. Dafür würde ich aber dann ein extra-account einrichten.

  40. 1. user generated content gibts nicht zum nulltarif.
    2. auch kommentatoren sind lernende menschen.
    3. gute trolle können schillernde diskussionen erzeugen.
    4. solange hier keine heiseschen verhältnisse herrschen, geht’s doch. und den hassblogger-schweif, der hier ab und zu reinschneit, mit dem muss man sich sowieso auseinandersetzen. nutzen wir also die gebündelte aufmerksamkeit.

    ich finde hier im groben alles sehr gelungen. die nerverei ist halt der preis dafür.

  41. Was genau waren noch mal die Vorteile von Weblogs im Vergleich zu „klassischem“ Journalismus? Ohne Kommentare bleibt da nicht mehr viel. In einer offenen Gesellschaft zu erwarten, dass Kommentare etwas anderes widerspiegeln als eine Gesellschaft aus Schlauen und Dummen, aus Gemäßigten und Radikalen, aus Netten und weniger Netten, ist bestensfalls naiv.

    Andererseits: Wenn man große Teile seines Erfolgs einer als unterlegen empfundenen Masse an Lesern und Mitschreibern verdankt, dann kann einem die Erkenntnis dessen schon mal die Laune verderben. Das zu kritisieren, was einem in letzter Konsequenz am Leben hält, hat im Werk des BILDBloggers Niggemeier ja immer schon eine zentrae Position eingenommen.

  42. @ruhrpottjunge: Ich empfinde Leser und Mitschreiber „als unterlegen“? Die „Bild“-Zeitung hält mich „in letzter Konsequenz am Leben“?

  43. Was genau waren noch mal die Vorteile von Weblogs im Vergleich zu „klassischem” Journalismus? Ohne Kommentare bleibt da nicht mehr viel.

    Ach, wenn es Ihnen nur um Kommentare geht: Die können Sie auch bei Seiten wie welt.de haben. Gerne auch mal in so exotischen Geschmacksrichtungen wie „weltfremd“, „paranoid“ oder „fremdenfeindlich“. Ein echter Mehrwert für alle Beteiligten Leute, deren Empörungsgrad nicht ausreicht, einen Leserbrief zu schreiben, die sich aber trotzdem besser fühlen, wenn sie andere mit ihrer Meinung behelligen können.

  44. Ist der Stefan Niggemeier, der hier ins Lamento über Kommentare einfällt, derselbe Stefan Niggemeier, der als Argument gegen die Widerwärtigkeiten von PI immer und immer wieder die dort geschriebenen Kommentare heranzieht?

  45. @ Jörg Friedrich # 39:
    Stimmt, im Moment ist hier (noch) wenig Werbung, aber wenn ich im Eintrag „Einfach mal abschalten“ insbesondere Herrn Lobos Äußerungen richtig verstanden habe, soll das Anzeigengeschäft in Zukunft eine größere Bedeutung einnehmen.
    Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn von den mageren Texthonoraren kann kaum ein freier Journalist einigermaßen anständig leben.
    Es wirkt auf mich allerdings nicht sehr konsequent, einerseits über das Niveau einiger (vieler?) Diskussionsbeiträge zu klagen, jedoch den offenen Zugang zum Kommentarbereich – vermutlich aus wirtschaftlichen Erwägungen – nicht einzuschränken.

  46. @Globo + Frl.Psycho: Eine Einschränkung der Kommentarfunktion allein ist noch lange nicht gleichzusetzen mit perlenden Edelkommentaren, auch die Querulanten und Trolle kommen über diese Hürde, wenn sie es möchten.
    Und wie man mittels 5 Fragen die besagte Fraktion rausfiltern kann, interessiert mich wirklich. Sind das dann inhaltliche Fragen zu einem willkürlich ausgewählten Niggemeier-Text, um die oberflächlichen Besucher zu entlarven? Oder Fragen wie „Kaust du öfter mal Fingernägel oder pobelst in der Nase mit voller absicht vor anderen Leuten?“
    Denn für eine genaue Einschätzung bräuchte man mehr als fünf Fragen, sonst könnten, je nach Kriterienauswahl, alle oder auch gar keiner den Test bestehen.
    Mal davon abgesehen würde mich interessieren, wie viele User nosch ein Schreibrecht besäen, wenn Stefan die Unliebsamen ausschließt.. ;)

  47. #61:
    Iago (echt der aus Othello?) – das war ein überspitzt formuliertes Szenario und ich dachte, auch als solches erkennbar. Bei den Fragen dachte ich da eher an die 2. Kategorie ;-) Jedoch durchaus buntgemischt mit Fragen aus der 1. Kategorie. Leider gibt es keinen mir bekannten Trollfilter a la captcha. Vielleicht fällt ja einem schlauen Kopf hierzu mal was ein ..

    PS: total offtopic: ich habe die Mammutdiskussion im Tom-Cruise-Scientology Artikel bis ca. #782 fleißig und still mitverfolgt und verneige mich vor deiner nicht enden wollenden Geduld mit che und lin. Mann o mann :))

  48. @ Frl., das überspitzte Szenario war schon klar. Ich sehe bloss in so einem Filter keine Möglichkeit, da gibt es nur Kommentare ganz aus oder die Doofschreiber sperren, wenn sie allzu aufdringlich werden.

    offtopic: Was, nur bis 782?! Dann haste ja das Beste verpasst! ;)
    War ja schon irgendwie kuschlig, manchmal wünscht man sich Che zurück, wenn der Alltag mal wieder mit seinen Grautönen spontanes Schmunzeln zunichte macht z.B….

  49. @ Iago # 61: Eine Einschränkung der Kommentarfunktion allein ist noch lange nicht gleichzusetzen mit perlenden Edelkommentaren, auch die Querulanten und Trolle kommen über diese Hürde, wenn sie es möchten.

    Richtig. Aber ich denke, dass eine Registrierungsprozedur, in der zum Beispiel auch der Klarname anzugeben wäre, vielen Provokateuren, Nonsens-Postern und Streitsuchern die Lust am Mitreden nehmen würde. Wenngleich dabei sicherlich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet würde, da eine solche Hürde wohl auch etliche ernsthafte, harmlose Interessenten abschreckt.

    @ Frl.Pseudo # 62: ich habe die Mammutdiskussion im Tom-Cruise-Scientology Artikel bis ca. #782 fleißig und still mitverfolgt

    Gutes Stichwort. Da sich Stefan Niggemeier im Cruise-Scientology-Artikel aufs Verlinken beschränkt hat, erhielt der Eintrag erst durch die Diskussion ein eigenes Gepräge. Die Kommentare waren in diesem Fall also nicht nur eine Zugabe, sondern ein integraler Bestandteil des Ganzen.

  50. @Globo 65:
    Einen Namen gibt doch jetzt schon jeder an. Nur den Klarnamen wird man wohl kaum bekommen, da fehlt die technische Kontrollmöglichkeit.
    Mal davon abgesehen, dass es in manchen Bereichen sicher besser ist nicht mit Klarnamen zu schreiben. Weil man nicht immer weiss, welche Idioten denn mitlesen…

    Offtopic: *seufz*, der Co$-Wahnsinn…. *schwärm*

  51. @ Simme # 66:

    Ich bin übrigens nicht für ein umfangreiches Registrierungsprozedere. Ich wollte dies nur als Möglichkeit nennen, wie sich ein genervter Blog-Betreiber vor allzu vielen Spaß-, Nonsens-, Provo-Beiträgen schützen könnte.

    Mich persönlich stören Kommentare wie „Da fehlt ein Komma, aber noch besser wäre ein Semikolon“ oder „Ich möcht meine Ommi in Posemuckel ganz herzlich grüßen“ nicht im Geringsten. Die sind in wenigen Sekunden gelesen und nehmen mir deshalb kaum etwas von meiner wertvollen Zeit. Und den Cruise-CoS-Thread fand ich streckenweise ziemlich amüsant, vor allem das, was zwischen den Zeilen stand, war für mich von Interesse. Man konnte sich ja ausklinken, wenn/als es einem zu langweilig/nervig wurde.

  52. „Ich hab mir jetzt nicht die ganzen Kommentare durchgelesen, aber…“ Anke Gröner trifft den Nagel der Kommentargefechte unter vielen Blog Artikeln (hier und anderswo) auf den Kopf. Was nicht ausschließt dass die oft mindestens genauso unterhaltsam sind wie die Artikel die sie „begleiten“.

  53. @55/57/ruhrpottjunge
    Mit gleicher Münze können Sie einem Arzt vorwerfen, dass er nur von Krankheiten lebt, Polizisten von Verbrechern und Feuerwehrleute von Pyromanen. Ich fürchte, da sind dann oberbayerische Stammtische manchmal schon ein bisschen weiter.

    Ich weiss immer noch nicht, warum hier Leute glauben, dass Kommentare in Blogs etwas anderes sein sollen, als letztlich ein Spiegel der Gesellschaft. Diese Kritik ist billig und weltfremd. Und auch das Lamentieren (hier hat ruhrpottjunge recht) leuchtet mir nicht ein: Warum lesen diejenigen, die sich so echauffieren, überhaupt die Kommentare? Wie kommt jemand auf die blödsinnige Idee, dass Artikel durch Kommentare „verschandelt“ werden? Wo hier jemand was auf den Kopf trifft (ausser auf seinen eigenen), vermag ich nicht zu erkennen.

    Den Eintrag hier verstehe ich als – ja, als was? – Appell? Diskussionsgrundlage? Ordnungsruf? Ich mag – ehrlich gesagt – derart verklausulierte Hinweise nicht (falls es denn einer sein sollte). Ein offenes Wort, etwa „ich will hier keine Kommentare mehr haben“, wäre ehrlicher und zeitsparender (für alle).

  54. @69 Gregor Keuschnig

    vermischt, extrapoliert, in den Abgrund gerissen, … ?
    Jetzt, da Sie wieder eingeschaltet haben, nutze ich die Gelegenheit, trotz missverständlicher Fragestellung in @50, eine Antwort zu geben.

    Die Anzahl der Kommentare, was übrigens weder das Thema dieses Artikels noch meines Kommentars in @49 ist, dürfte sich meines Erachtens vom Thema eines Artikels sowie des Bekanntheitsgrades eines Blogs ableiten lassen.
    Die Qualität der Kommentare sehe ich zum größten Teil von der Verständlichkeit eines Artikels und der Verständlichkeit der vorangegangenen Kommtentare abhängig. Neben der ganz normalen, und nicht immer den Ton treffenden, Meinungsäusserung zum Thema sind Satire, Sarkasmus, Zweideutigkeiten und Insiderwissen nicht für jeden auf Anhieb, oder nie, erkennbar.
    Als gutes und schlechtes Beispiel mag der Tom Cruise Post von Herrn Niggemeier dienen. Gut deshalb weil sich die Kommentatoren in ihren jeweiligen Antworten äusserst sachlich geäussert haben (mein Respekt zolle ich neben vielen anderen vor allem DissKurs) und damit über weite Strecken für Verständlichkeit gesorgt haben.
    Schlecht deshalb, weil der Post kein Artikel darstellt. Einfach nichts. Folgendes Szenario kann ich mir vorstellen: Was wäre aus der Kommentarspalte geworden, wenn nicht die Ches gewesen wären, sondern sich ein CoS-Anhänger niedrigen Ranges (sic!) angegriffen gefühlt hätte und trotz Verbotes angefangen hätte zu attackieren. DissKurs und andere hätten schnell die Sinnlosigkeit erkannt und wären ferngeblieben (ich sag‘ das jetzt einfach mal so). Allerweltsuser mit wenig Hintergrundwissen und einseitiger Meinung hätten sich eingeklingt um die
    Verteidigung des Abendlandes zu übernehmen. Ein Chaos hätte entstehen können. Ansatzweise im Würstchen-Post zu erkennen.

    Klar formulierte Artikel, mit, sagen wir, erkennbaren Anspielungen haben weniger Potential falsch aufgefasst zu werden. Auch zielgruppenorientierte Einträge tragen erheblich zu einer niveauvolleren Kommentarkultur bei. Ihr eigener Blog ist für mich ein gutes Beispiel.

    Idioten halte ich für unangebracht.

  55. @70/Haarspalter
    Der Scientology-Thread ist ein gutes Beispiel. Ich habe auch nicht verstanden, warum nur ein Video eingestellt wurde und was damit gesagt werden sollte. Aber dadurch kam eine Diskussion auf, die weit über die mediale Betrachtung eines Phänomens (Scientology/Cruise) hinaus ging (ich bin dann allerdings ziemlich früh ausgestiegen und habe nur gelegentlich nach Rosinen gesucht). Das von Ihnen genannte Szenario hätte durchaus eintreten können – aber dann hätte Niggemeier den Thread sicherlich früher geschlossen. Eine solche Gefahr haben sie im übrigen auch mit pointierten Artikeln.

    Das „Problem“ hier ist, dass häufig zwischen dem Fall an sich und der medialen Verwertung irgendwann nicht mehr unterschieden wird. Das konnte man besonders gut am Klimaskeptiker-Thread sehen. Ich weiss allerdings nicht, ob das irgendwann zwangsläufig ist.

    Wie gesagt, den Begriff des „Idioten“ als „Privatmann“ genommen, hat Niggemeier vermutlich recht (obwohl es wohl anders gemeint war). Im übrigen tippe ich darauf, dass er über kurz oder lang die Kommentarmöglichkeit schliesst oder mindestens verändert.

    (Vielen Dank für das Lob [obwohl mein Blog bei Wikipedia als „Spamblog“ gilt].)

  56. @ Gregor Keuschnig
    „[obwohl mein Blog bei Wikipedia als „Spamblog” gilt]“
    Da stehen Sie drüber :-)

    Ich würde den Eintrag gerne lesen, finde aber leider nichts???

  57. @Gregor Keuschnig

    Mit Ihren Argumenten gegen einen Teil meines Beitrag treffen Sie voll ins Schwarze – da hatte ich wohl „ein wenig“ zu kurz gedacht. Mit anderen Worten: Ich bin hier wohl ‚raus ;-)

    Vielleicht mal andersherum: Als Medienjournalist widmet sich tagein tagaus der Kritik an Medien, man könnte auch sagen: dem Kommentieren von Medien. Diese Kommentarfunktion können diese Medien, so gerne sie es teilweise auch wollten ,auch nicht abschalten. Als Kommentator sollte man Kommentatoren vielleicht positiver gegenüberstehen.

    Obwohl: Wissen wir überhaupt, wie Herr Niggemeier zu Kommentatoren steht? Ich denke nein, zu kryptisch, ja zu lieblos wurden einfach zwei Zitate gebracht. Ähnlich wie bei Tom Cruises wirren Worten: Wer den Lesern die Interpretation fast vollständig überlässt, der darf sich nachher nicht wundern, dass unterschiedlichste Meinungsäußerungen eintreffen.

  58. @ Gregor Keuschnig # 69: Ich fürchte, da sind dann oberbayerische Stammtische manchmal schon ein bisschen weiter.

    Ja, seitdem diese stets in Trachten gekleideten Sennerinnen und Hirtenbuben fließendes Wasser, Internet und einen grünen Landrat haben, benutzen sie ihre Gehirne manchmal auch zu differenziertem Denken.

    Irgendwie aber auch beruhigend, dass es in jedem Weltbild ein Vorurteil zu geben scheint …

  59. @73/ruhrpottjunge
    Ich stimme Ihnen zu: Wir (sorry: ich) wissen nicht, wie Herr Niggemeier zu den Kommentatoren und Kommentaren steht (das Wort „lieblos“ trifft’s, was diesen Beitrag angeht). Nun bin ich erst seit sehr kurzer Zeit dabei, kenne bestimmte Prozesse nicht und weiss nicht, wie es hier vorher zuging (vielleicht besser? keine Ahnung!).

    @74/Globo
    Sie haben recht – das war eine eher lahme Retoure und vorurteilsbehaftet. Obwohl ich vor einigen Jahren tatsächlich aus nächster Nähe einmal einem oberbayerischen Stammtisch lauschen (naja, es war ganz schön laut!) durfte. Das war wirklich so, wie man sich das vorstellt.

  60. @ Gregor Keuschnig # 76: Obwohl ich vor einigen Jahren tatsächlich aus nächster Nähe einmal einem oberbayerischen Stammtisch lauschen (naja, es war ganz schön laut!) durfte. Das war wirklich so, wie man sich das vorstellt.

    Natürlich gibt es solche Stammtische. Aber es gibt auch ganz andere. Mich stört die Verallgemeinerung. Ich kenne zum Beispiel einen türkischstämmigen Mann, der seinen Töchtern den Diskobesuch verbietet. Wie würden Sie reagieren, wenn ich in diesem Fall sagte: „Der ist wirklich so, wie man sich einen muslimischen Vater vorstellt“? Keine Angst, das ist nicht meine Meinung, denn ein Einzelfall ist von Haus aus nicht statistisch repräsentativ; zudem kenne ich einige muslimische Väter, die vor- bzw. uneheliche Beziehungen ihrer Töchter tolerieren. Sollte nur ein Denkanstoß sein.

  61. @77/Globe
    Ja, danke. Ich gebe aber zu bedenken, dass es eher ein Bild war. Eine Metapher. Die ist immer etwas verallgemeinernd. Hinzu kommt, dass ich weder den Grimme-Preis noch sonst etwas mit diesem, meinem Kommentar gewinnen wollte.

  62. @ Gregor Keuschnig # 78:
    Passt scho, würde man da auf Bairisch sagen.
    Ich heiße übrigens immer noch GlobO, auch wenn ich einen Golden Globe vielleicht sogar dem Grimme-Preis vorziehen würde.

  63. @Stefan:
    Macht es dir eigentlich Spaß, Kommentare anderer zu lesen und zu prüfen? Oder ist das eher lästig? Nimmst du aus den Kommentaren unter deinen Einträgen gelegentlich was mit? Oder lässt du die stehen, damit andere sich austoben können?

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