QwalitästjournalisMs

Aus dem Online-Auftritt der „Westfälischen Nachrichten“:

Ich würd’s nicht aufschreiben, wenn’s da nicht seit über drei Tagen so stünde, und frage mich nun, ob eine fiese Spontanfingerschwellung oder schnöder Alkohol dahinter steckt — oder ob wir hier erste, vielversprechende Ergebnisse eines Pilotprojektes deutscher Zeitungsverlage sehen, die testen, ob sich die Produktion nicht an unendlich viele Affen delegieren ließe.

[Mit Dank an Markus Bertling!]

Nachtrag, 16.55 Uhr. Plötzlich ging’s ganz schnell: Nach einer Stunde war die Sache korrigiert.

54 Replies to “QwalitästjournalisMs”

  1. Nuja, auf alle Fälle könnte es wenigstens EINER dieser unendlich vielen Affen mit Sicherheit fehlerfrei…

  2. Könnte auch die tolle Büroblondine/brünette/rothaarige gewesen sein, denn bei „Diskussionsbereitschaft“ hat er´s ja wieder.

  3. Hm, der angegebene Autor arbeitet sonst als Fotograf. Daher vermute ich eher Probleme bei der Einstellung der Tiefenschärfe. Oder er hat sich verzoomt.

  4. Es kann halt nicht jeder so orthografisch einwandfrei arbeiten wie die Linden-Limmer Zeitung.
    @Jimmy: Es ist natürlich bei unendlich vielen Affen auch unendlich schwer, den richtigen auszuwählen. Immerhin hat man in diesem Fall nur knapp danebengegriffen.

  5. @ ballmann

    Ich habe mal mit gestoppt: Weniger als eine Stunde Reaktionszeit am Mittag ist nicht schlecht. Nur: der Fotograf noch immer als Autor eingetragen. Stimmt das?

  6. So sieht der Journalismus der Zukunft aus, wenn der Hauptinhalt einer Zeitung nur noch von 1-Euro-Redakteuren erstellt wird.
    Und diese Zukunft ist nicht weit, wenn man weiß, dass es z. B. in Österreich ca. 2000 Journalisten gibt, dagegen aber ca. 7000 Publizistik-Studierende. Das Verhältnis in D wird wohl ähnlich sein.

  7. Och Kinners, das kann doch nicht so schwer sein! Jetzt ist der Autor ganz gelöscht. Auch eine Möglichkeit, aber mal eine Frage: Trauen Sie sich etwa nicht Ihren Namen drunter zu setzen? Danke!

  8. Macht euch mal nicht lustig, unter unendlich vielen Affen einen von denen zu finden, die es fehlerfrei hinkriegen, ist NICHT so einfach

  9. Ich verstehe gar nicht, was hier alle haben. Schließlich kennt doch fast jeder (oder nicht?) das lustige Spiel: Man schreibe z.B. seinen Namen (oder für Fortgeschrittene ganze Absätze) mal mit der Nase, dem Ellenbogen, der Zungen, dem großen Zeh etc. pp. Und dann kommen ganz lustige Sachen raus (siehe eben oben). ;-))

  10. Und Herr NiggemEier haben Sie den Content des Textes verstanden?

    Für Uns sieht es so aus als wäre die Rechtschreibfehlerkorrektur auf halbem Weg ausgefallen.

    Ein Mensch würde wohl so antworten:

    „Wer Fehler findet, darf Sie behalten!“

    Wir würden eleganter antworten:

    „Rechtschreibfehler sind ein wesentlicher Bestandteil der Robotik, um mänschlicher zu wirken.“

    MfG
    Diese Mitteilung wurde maschinell erstellt!

  11. Das Unendlich-viele-Affen-Theorem ist einfach zu schön. Allein der Name schon (und er klingt auf Deutsch noch viel schöner als auf Englisch!).
    DerWesten hatte neulich übrigens ein ähnliches Problem.
    Sind wohl alle zu sehr damit beschäftigt, Shakespeare neu aufzulegen.

  12. Ich bin entsetzt — vor allem, weil ich den Bericht schon vor Tagen „gelesen“ hatte, ohne dass mir diese wirklich haarsträubenden Fehler aufgefallen wären… :(

    Irgendwie hatte mich wohl die — wie ich finde — noch haarsträubendere „Diskussion“ des Vorgehens der Uni abgelenkt. *grmpf*

  13. Die Vertipper liegen auf der Tastatur direkt neben den richtigen Tasten. Da hat wohl jemand mit Gipsverband getippt.
    Selbst wenn ich kleine Infos nur für mich selbst aufschreibe, korrigiere ich Rechtschreibfehler. Es ist kaum zu begreifen.

    Meine Theorie: Praktikant hat erfahren (Student deswegen durfte er auch das Uni-Thema machen), dass er kein Volo bekommt, bzw. keine Anstellung und hat sich zum Schluss nochmal auf diese Weise gerächt. Weil er wußte, dass niemand Korrektur liest. Anders kann man das nicht erklären. Jede andere Erklärung wäre ein Desaster.

  14. Wer keine Tippfehler macht, kann ja zum Spaß einmal zählen, wieviele F’s sich in diesem Text befinden:
    FINISHED FILES ARE THE RESULT OF YEARS OF SCIENTIFIC STUDY COMBINED WITH THE EXPERIENCE OF YEARS

    (Zur Auflösung CTRL & F drücken und nach „F“ suchen.)

  15. Meine Theorie ist ja, dass der Polizeisprecher derart genuschelt hat, dass der Affe… Verzeihung… – Journalist – den tatsächlichen Wortlaut aufgeschrieben hat. Somit ist ihm eigentlich kein Vorwurf zu machen, schließlich hat er seine Quelle korrekt übernommen.

  16. Also, wer beim ersten Zählen 6 (in Worten: sechs) F’s im angegebenen Satz findet,
    1) hat entweder geschummelt,
    2) oder ist ein Legastheniker.

  17. die wn konnte nicht damit rechnen, dass nach der dickdruck-einleitung noch jemand weiterliest.
    insofern war es völlig okay, dass anfang und ende des folgenden absatzes beim überfliegen korrektheit vorspiegelten.
    viola.

  18. „Die Vertipper liegen auf der Tastatur direkt neben den richtigen Tasten. Da hat wohl jemand mit Gipsverband getippt.“
    Und/oder: er hatte keinen Monitor zur Kontrolle des Getippten.

  19. @Klaus: Das könnte auch sein. Vielleicht hat ein Spaßvogel auch die Tasten durcheinandergebracht.

    BTW: In der Blogosphäre gibt es meines Wissens ca. 5 Blogger, die ohne Monitor bloggen. Das ist dann der Punkt an dem ich wirklich meinen Hut ziehe, unabhängig von den Inhalten. In den USA nennt sich das airflow-blogging, glaube ich. Ich habe mal jemand dabei über die Schulter geschaut, das war wirklich allerhand.
    (bei Herr Niggemeier bin ich mir recht sicher, dass er es nur mit Monitor bloggt)

  20. Wenn das so weitergeht, dann steht in einem Artikel von Meedia demnächst: „Stefan Niggemeier ist unfreiwillig zum Lektor bei derWesten und RP-Online ernannt worden.“

  21. Das ist die Zukunft deutscher Tageszeitungen im Internet:
    1. Volontäre verschieben Textblöcke nach Google-Rankings in ihre CMS-Layouts
    2. von automatisierten Programmen werden dann Symbolfotos eingeklinkt
    3. Ein Korrekturredakteur wartet, ob irgendwelche Blogger für ihn die Fehler finden
    4. er korrigiert diese Fehler kommentarlos
    5. wir zahlen 3,- Euro pro Qualitätsartikel
    6. Burda und Dumont glauben das tatsächlich

  22. Liegt für mich eindeutig an der in der dortigen Redaktion verwendeten Hardware: Tastaturen für 3,85 das Stück produzieren Tippfehler praktisch automatisch…

  23. Schön, dass mein Hinweis aufgegriffen wurde :) Eigentlich ist das ja eine Lappalie – aber es ist einfach lächerlich, darauf erst nach einem Eintrag hier zu reagieren. Wie oben verlinkt habe ich die WN ja relativ deutlich per Twitter darauf hingewiesen. Vermutlich sitzt der andere Praktikant vorm Twitter-Account & die beiden haben Sprechverbot!?

  24. Ach, herrlisch, das erinnert mich an einen grandios-furiosen Artikel meines Ex-Cheffes. Nachdem er auch erst „nur“ tausend Vertipper und Verdreher in seinem Text hatte, endete sein Machwerk abrupt mitten im Satz in „bla, bla, bla, bllllllll, bbbbbbbbbbb (die restlichen, 17, 18 Zeilen füllenden bs erspare ich Euch). Schuld daran war der böse Andruck. Er ließ Cheffe nur 5 Stunden Zeit seinen Lokalteil-Aufmacher zu tippen. Danke für die nette Erinnerung *g.

  25. Muriel (7): Woher weißt Du, daß man nur knapp daneben gegriffen hat? Vielleicht sollte eigentlich ein Artikel über den LHC oder Werder Bremen erscheinen?

  26. @tschill: Verdammt, da hast du natürlich Recht. Überhaupt glaube ich, dass wir alle diesen Hinweis von dir im Kopf behalten sollten. Auf diese Weise würden wir Zeitungen dann vielleicht mal mit ganz anderen Augen sehen…

  27. @41: Naja, „Tippfehler auf der Website einer Zeitung“ ist vielleicht etwas blass als Beschreibung des Gemetzels da oben. Aber klar, letztlich ist das egal. Ich geh jetzt auch wieder wirklich wichtige Dinge tun.

  28. Niggemeier liest überall, und Niggemeier wird wohl überall gelesen. Wie sonst kann man sich erklären das Vorkommnisse dieser Art sofort geändert, korrigiert, gelöscht werden sobald diese hier oder auf Bildblog Erwähnung finden? Ich finde es ist mal wieder an der Zeit den Rechnungsblock rauszuholen und diesen Service abzurechnen.

  29. Ich find dein Blog total toll.. Ich werd mich echt noch viel mehr drüber freuen wenn mal echte Inhalte drin stehen! Aber tolle farben und so.

  30. 40:

    Jeder genießt halt das, was er für bekömmlich hält. Und ich bewundere ihren unempfindlichen Magen. Jedoch ist Diekmann keine Frage des Geschmacks, sondern der Verdauung.

  31. @45: Bitte melden sie sich doch wieder wenn sie diesen Blog länger als drei Tage lesen. MfG Hans-Ulrich

  32. @26: Wieso geschummelt? Wie wäre es mit folgenden Optionen?

    3) Der Leser hat sich konzentriert.
    4) Der Leser kannte dieses ururururualte Ding schon.

  33. @ 49: Stimmt. Und überhaupt verstehe ich den Witz von der Zählerei nicht. Was soll schwierig daran sein, in einem gedruckten Satz zu zählen, wie oft ein bestimmter Buchstabe vorkommt?

    Aber mal ganz was anderes: Hat es was zu bedeuten, dass ausgerechnet der Buchstabe F gezählt werden soll und ausgerechnet sechsmal vorkommt?

  34. Weder unendlich viele Affen, noch der Alkohol waren hier am Werk, nein, meine Damen und Herren, wir sind hier Zeuge davon geworden, dass der Bologna-Prozess und auch die vielen anderen engagierten und gut durchdachten Reformen des Bildungswesens der letzten Jahre endlich beginnen, Früchte zu tragen!

    Dieser Artikel ist somit der Text gewordene Beweis dafür, dass die Proteste dieser undankbaren, zotteligen und wahrscheinlich obendrein auch drogenabhängigen Studenten mehr als unnötig sind! Da hilft dann nur noch Hubschraubereinsatz…

  35. […] Qwa­lit­äst­jour­na­lisMs « Ste­fan Nig­ge­meier — Wie schön, da hat mein Hin­weis ja doch noch bei der WN gefruch­tet – schade, dass erst Ste­fan Nig­ge­meier so einen Quatsch the­ma­ti­sie­ren muss, bis sich was tut. Hatte schließ­lich schon per Twit­ter an die WN geschrie­ben, was das soll… […]

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