Die neue Offenheit

Alexander Smoltczyk hat für den „Spiegel“ eine Reportage über den Umgang mit Menschen und Müll in Neapel geschrieben. Bei „Spiegel Online“ endet der Artikel so:

Deutschland hat seine Hilfe angeboten. Die nächsten zehn Wochen werden jeden Tag Güterzüge nach Norden rollen. Anmerkung: In der aktuellen Printausgabe des SPIEGEL endet dieser Text mit dem Satz: "In das Land, wo die besten Öfen stehen." Der Autor wollte damit das Erschreckende einer "Weg mit..."-Haltung betonen, die gegenüber lästigem Müll und lästigen Menschen nur ans Werfen von Brandflaschen denkt. Zu seinem Bedauern kann dieser Satz als bloßes Wortspiel mit der Erinnerung an die Nazi-Zeit missverstanden werden und wurde deshalb in der Online-Version gestrichen.

Vorbildlich, oder?

[mit Dank an Simme!]

60 Replies to “Die neue Offenheit”

  1. Äh. Nein! Das ist nicht vorbildlich: Entweder bringe ich ein drastisches Bild, das „das Erschreckende einer ‚Weg mit…‘-Haltung betont“ und dann stehe ich dazu. Oder ich werde mißverstanden. Ein drastisches Bild, das entfernt wird, weil es als drastisches Bild MISSverstanden werden könnte, ist Blödsinn.

  2. Ich schätze mal, man hat erst hinterher gemerkt, dass die Formulierung ziemlich unglücklich ist, und sie deshalb wenigstens online weggelassen.

    Stimme Stefan deshalb zu – vorbildlich!

  3. @Alberto Green: Warum ist das Blödsinn? Warum ist das nicht einfach ein Fehler, den man gemacht, im Nachhinein bemerkt und — wie ich finde — in respektabler Offenheit korrigiert hat?

  4. Na ja. Es stellt sich die Frage, ob man nach über 60 Jahren immer noch jedes Wort auf die Goldwaage legen muss. Ich meine Nein und finde es reichlich übertrieben.

  5. Ich finde es immer noch besser, wenn man eine derartige Aussage (die wirklich die falsche Zielgruppe zu allerlei Kommentaren provoziert) mit einem ausführlichen Kommentar entfernt als wenn man das einfach so stehen lässt.
    Auf die Art ist klar, dass es nicht so gemeint war, wie es besagte Zielgruppe verstehen möchte und man unterbindet alle radikal angehauchten Witzeleien von vornherein.

  6. Ich gebe zu, dass mir wahrscheinlich beim Lesen der Printausgabe nicht aufgefallen wäre, dass man das so mißinterpretieren kann. Ich halte nämlich sehr viel von deutscher Umwelttechnologie.

    Aber auch ich finde es vorbildlich, dass man die leicht nachvollziehbare Korrektur so transparent ausgeführt hat.

  7. Naja, die Güterzüge stehen noch immer dort. Vorbildlich ist der offene Umgang mit dem Fehler sicher. Zumal es wohl vom Autor selbst kommt und der darf in seinem Text herumkürzeln wie er will.

  8. Ich denke, das sind zwei unterschiedliche Aspekte.
    Der Erst ist, ob Deutschlands Geschichte auch heute noch seine Wortwahl beachten muß – ich denke ja, wobei weniger Verbissenheit dabei sicher nicht schadet.
    Der Zweite ist die Art und Weise wie mit der Korrektur umgegangen wurde. Und die finde ich ebenfalls durchaus Vorbildlich.

  9. Historisch korrekt müsste die Formulierung auf Polen gemünzt mißverstanden werden. Ich halte es mit Meinung Numero 5.

  10. Auf die Assoziation zur Nazizeit wäre ich nicht so schnell gekommen. Habe mich aber irgendwie über die Formulierung „Wo die besten Öfen“ stehen gewundert. Dies zeugt dann wohl von einer langen Leitung bei mir.

  11. Bin in der Printausgabe auch drüber gestolpert. FInde den transparenten Umgang damit in der Onlineausgabe transparent und erfreulich.

  12. Ich denke, der aufmerksame SPON-Leser ist einiges gewohnt an redaktioneller Unachtsamkeit, Oberflächlichkeit, Naivität und Inkompetenz, so dass man sich fast die Augen reibt. Zu fragen wäre, ob es Online überhaupt selbst aufgefallen wäre (oder ist). Zu fragen wäre auch: wäre ein derartiges Artikelende (vom allerdings völlig unverdächtigen Kollegen Smoltczyk) vor zehn oder 20 Jahren auch schon bei der Spiegel-Dok durchgegangen? Und wenn nein, wieso ist das dann heute so? War’s ein Unfall oder fällt einem dort nichts mehr auf?

  13. Einen Fehler zugeben, ist natürlich kein Blödsinn. Aber ich verstehe nicht, wie das drastische Bild hätte _richtig_ verstanden werden sollen. Wenn es schon heißt, daß man „das Erschreckende“ einer Haltung anprangern wollte, dann sollte es ursprünglich als Holocaustmetapher verstanden werden. Das als Fehler zu bemerken, ist nötig. Das so offen zu korrigieren, ist vorbildlich. Aber diese Holocaustmetapher zurückziehen, weil sie als Holocaustmetapher missverstanden werden könnte, finde ich zumindest unmutig.

    Ein „Das Bild, das in der Druckversion die Verhältnisse beschreiben soll, ist völlig unangebracht und wird hier mit der nachträglichen Bitte um Verzeihung nicht mehr wiederholt“ oder Ähnliches fände ich vorbildlicher.

  14. Die ganzen Nazis haben damals alle deutsch gesprochen und in Häusern gewohnt auf die die Sonne geschienen hat. Müssen wir jetzt auch die deutsche Sprache, Häuser und die Sonne verbieten? Klingt absurd, IST absurd.

  15. Gibt es eine Erwartungshaltung des Lesers von SPON, daß online erschienene Artikel wortgleich auch in der Printausgabe erschienen sind? Kann doch eigentlich nicht sein, weil beide Medien unterschiedlich ausgerichtet sind, oder? Wenn es also eine solche Erwartungshaltung nicht gibt, muss man doch auf Kürzungen bei Texten nicht hinweisen. Mit ist als Leser von SPON doch völlig egal, ob der Artikel auch woanders erschienen ist. Was also soll der Hinweis auf die Kürzung bezwecken?

  16. Ich denke, es war anfangs durchaus als „Holocaust-Metapher“ – was für ein Wort – gedacht. Denn sonst wäre an dem Satz nicht Erschreckendes – erschreckend wird er nur durch die geweckten Assoziationen. Ein sachlicher Hinweis auf überlegenede deutsche Umwelttechnologie ist nicht erschreckend.

    In diesem Sinne finde ich die Korrektur scheinheilig: „Ich hab da etwas geschrieben, und jetzt habe ich Angst vor der eigenen Courage.“

  17. SChon vorbildlich. Aber blöd, dass das niemandem beim Spiegel aufgefallen ist, bevor es in der Printausgabe erschien.

  18. Wer sagt denn, dass es überhaupt jemand bei SPON selbst aufgefallen ist? Vielleicht ist es am Ende „nur“ Bruder Broder aufgefallen? Vielleicht ist man bei SPON vor dem Bildschirm gesessen und hat auch beim fünften Hinsehen nicht gewusst, was an dem Stück eigentlich – sagen wir: – problematisch ist. Kann doch sein, oder?

  19. „Umgang mit Menschen und Müll“…Konkret geht es in dem Text darum, dass in einem Vorort Neapels mehrere Roma-Siedlungen abgebrannt wurden, weil man die dort lebenden Menschen als Sündenböcke sieht. Und wenn man einen warnenden Text über wieder aufkeimenden Rassismus schreibt, finde ich diesen letzten Halbsatz sogar sehr angebracht. Aber vielleicht hat sich ja Herr HMB beschwert.

  20. Ist das mit den Zügen, die irgendwohin rollen, dann nicht auch schon bedenklich? Da fehlt ja der Zusammenhang….nur mal so als Denkanstoß!

    Wortwahl ist wichtig, Ausdruck noch wichtiger. Den Satz hätte ich sinngemäß gelassen, aber ihn vermutlich umgestellt (in der Ursprungsfassung natürlich schon). Wäre dann zwar nicht mehr so schön zu lesen, aber der Satz wäre wenigstens noch da. Sowas wie: In das Land, wo die Öfen stehen, die den Müll am besten verbennen. Keine Ahnung..

  21. Diese ad nazium-Vergleiche kommen recht oft vor. Peinlich, dass es diese Formulierung in die Print-Ausgabe des SPOn geschafft hat.

  22. Müllverbrennungsanlagen als „Öfen“ zu bezeichnen ist ja auch ziemlich dilletantisch.

  23. Müllverbrennungsanlagen als „Öfen“ zu bezeichnen geht nur, wenn man bewusst einen bestimmten Effekt erzielen möchte – und das gibt man ja auch offen zu.

    Wenn man anstatt eine „kann als Erinnerung an die Nazi-Zeit verstanden werden“ ein „war als Erinnerung an die Nazi-Zeit gemeint und erscheint /mir/uns/welchen über uns/ mittlerweile unangemessen“ geschrieben hätte, hätte ich DIESE Art der Offenheit geschätzt. Die jetzige bleibt auf halbem Wege stehen.

  24. Meiner Kenntnis nach ist der Terminus Technicus für das Teil, welches Müll relativ umweltverträglich verbrennt „Hochtemperaturofen“. In der deutschsprachigen Schweiz ist es definitiv so – ein Freund arbeitet dort als Sicherheitsbeauftragter in der Müllverbrennung – für Deutschland bin ich nicht 100% sicher.

  25. Hochtemperaturofen klingt so normal, daß es vermutlich auch der deutschdeutsche Terminus sein wird. Wenn es jetzt „Stinklizunder“ geheißen hätte…

  26. „In das Land, wo die besten Öfen stehen“, womit also DEUTSCHLAND gemeint ist, sollte also ursprünglich das Erschreckende der ITALIENISCHEN „Weg mit…“-Haltung betonen, die mit Brandsätzen zum Ausdruck gebracht wird? Also das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Wie kommt man, wenn man irgendwas Erschreckendes betonen will, von italienischen Brandsätzen gegen Zigeuner zu dem deutschen Land, wo die besten Öfen stehen, ohne irgendeine Nazi-Assoziation zu bemühen? Wie soll denn da der Gedankengang des Autors gewesen sein? Meiner Meinung nach ist die Begründung auf SPON einfach nur unehrlich.

  27. @Daniel. Das Wort „Güterzüge“ ist nicht verwerflich. Erst in der Kombination war das Ganze missverständlich.

    @ruhrpottjunge: Nein. Eine Müllverbrennungsanlage ist ein industrieller Ofen.

  28. Ich habe den Artikel jetzt ganz gelesen, und muss revidieren.

    In Verbindung mit den Roma ist diese Wortspielerei mit den Öfen und Güterzügen wohl doch kaum ein ganz unbeabsichtigter Fauxpas.

  29. Der Artikel von Smoltczyk endet mit diesen Sätzen:

    „Und alle werden von den modernen Verbrennungsanlagen jenseits der Alpen reden und wie man dort mit Problemen fertig wird.

    Deutschland hat seine Hilfe angeboten. Die nächsten zehn Wochen werden jeden Tag Güterzüge nach Norden rollen. In das Land, wo die besten Öfen stehen.“

    Natürlich muss man nicht bei jedem „Güterzug“ und „Ofen“ gleich an Nazis denken. Aber in diesem Artikel geht es weniger um den Umgang mit dem Müllchaos rund um Neapel als vielmehr um den Umgang mit den dort lebenden Roma (Anwohner werfen Brandbomben um ihre provisorischen Siedlungen zu zerstören, die Flächen sind begehrt für Bauprojekte und Mülldeponien, etc.). Die Siedlungen sind anscheinend illegal errichtet worden, aber die Roma sind seit der Osterweiterung Bürger der EU die entsprechenden Schutz und Rechte haben (sollten), z.B. sich in jedem Mitgliedsland frei aufzuhalten.

    Der Autor hat also vermutlich genau gewusst warum er nicht nochmal Müllverbrennungsanlagen oder meinetwegen Müllverbrennungsöfen geschrieben hat (mal abgesehen von einem eventuellen Platzmangel im Heft), sondern eine historische Konnotation zur Verfolgung der Sinti und Roma gewählt hat.

    Die Intention auf den immer wieder fragwürdigen und letztlich ungeklärten Umgang von Staaten mit den Roma hinzuweisen ist gut. Eine solche Parallele zu ziehen halte ich dennoch für gewagt, eigentlich sogar für daneben. Dass der Spiegel den fraglichen Satz nicht einfach kommentarlos streicht oder korrigiert und so die ursprüngliche Intention des Autors verschleiert ist zumindest löblich.

  30. @30 Alberto Green
    Stinklizunder?
    das hat jetzt 20 Sekunden gedauert aber jetzt halten mich alle meine Kollegen für bekloppt, weil ich rund 5 Minuten gelacht habe als gäbe es kein Morgen mehr. „Stinklizunder“?! Der hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt (wenn das Wortspiel gestattet ist)

  31. ich schließe mich klopfer und alberto green an.

    bekannt ist doch, dass spiegel-artikel immer einem schema folgen: pointe am anfang – pointe am schluss. sollten hier autor und redaktion mit dem ehernen prinzip gebrochen und die simple faktenlage beschrieben haben, nämlich, dass züge mit müll beladen von italien nach deutschland fahren, weil dort die technisch ausgereiftesten müllverbrennungsanlagen (man kann ja auch einfach mal „öfen“ schreiben) stehen? oder hat der satz in der redaktion für mehr oder weniger verstohlene schnenkelklopfer und „nazometer“-imitationen gesorgt? in der titanic-redaktion wäre der satz ganz sicher super angekommen und nicht mißverstanden worden. sollten spiegel-redaktuere über weniger, mh, nennen wir es mal abstraktionsvermögen verfügen?

    eine nichtrepräsentative befragung unter meinen kollegen jedenfalls ergab, dass keiner von ihnen diesen satz uneindeutig interpretierte. alle verstanden adolf.

    ich bin da also ein bißchen zwiegespalten. einerseits erscheint es als vorbildlich, dass die aussage korrigert wurde. aber was blieb dem spiegel anderes übrig, als das zu tun, nachdem wohlmöglich bereits wütende brandbriefe in der redaktion eingetroffen sind – sich in einer unkorrigerten Version noch einmal ärger einhandeln? es einfach ohne den letzten satz veröffentlichen und diskussionen in blogs und foren provozieren? oder die pointe noch einmal hervorheben und durch eine schein-entschuldigung adeln, um potentiellen kritikern den wind aus den segeln zu nehmen?

    die zweideutigkeit ist in der print-redaktion entweder nicht bemerkt worden – was für ungewöhnlich reine seelen bzw. einfach für schlampigkeit spräche – oder es ist bewußt in kauf genommen worden.

    die begründung der entfernung des satzes macht denn eigentlich alles noch viel schlimmer, weil sie ebenso mißverständlich ist wie die inkriminierte äußerung selbst.

  32. ich finde sehr gut das auf änderungen hingewiesen wird!

    zur sache an sich kann man geteilter meinung sein

  33. @37: nicht jeder Kommentar wird sofort veröffentlicht. Achte darauf, ob der Spamfilter zuschlägt mit „your comment is awaiting moderation“.

    Zum Thema:

    1.) halte ich das für einen eindeutigen Nazivergleich
    2.) ist eine Zeitschrift immer so lange standhaft, bis die negativen Rückmeldungen der Leser zu viel werden und man rudert zurück
    3.) wird dann eine Ausrede gesucht, die das eigene Gesicht wahrt
    4.) veröffentlicht SPON dann in der Regel keinen Kommentar unter einem Artikel.

    Von daher ist das alles vorbildlich. Jetzt darüber zu diskutieren, ob die Punkte 1 bis 3 vorbildlich sind, halte ich für ein wenig nebensächlich.

    Es geht grundsätzlich erstmal um gute journalistische Arbeit im Umgang mit Korrekturen. Die sind mir insgesamt wichtiger als was die sich da in die Tasche lügen was jetzt der Autor meinte. Das ist doch wurscht. Am putzigsten finde ich die versuchte Interpretation, dass der Autor das gar nicht wollte. Und dann die Leute, die meinen „das darf man inzwischen sagen“. Darum geht’s hier nicht. Geht doch mal zu PI und fragt da nach, was man inzwischen „sagen darf“. Da ist die Diskussion eventuell besser aufgehoben.

  34. @Stefan
    aber wenn mir das ende des o.g. artikels egal ist, ist das doch auch ne meinung!? heißt das, du akzeptierst nur „ja, sehe ich genau so“- oder „nein, finde ich überhaupt nicht“-meinungen?

  35. Scheisse! In meiner Küche steht ein Ofen, noch schlimmer: es ist ein Gasofen! Was mach ich denn jetzt? Wegschmeissen oder umbenennen?

  36. @Alberto: Ich habe das jetzt so verstanden, dass der letzte Satz tatsächlich gar nicht als Hinweis auf den Holocaust gemeint war, sondern auf eine Kultur des „Weg mit…“ im Sinne von „Aus den Augen, aus dem Sinn, kümmert mich dann nicht mehr“. Wenn man dann später merkt, dass man es eben auch ganz anders hätte interpretieren können und man diese Assoziation nicht wecken wollte, finde ich es auch ganz vernünftig, die betreffenden Sätze zu streichen.

    Laut der Erklärung des Autors sollte dieses „drastische Bild“ nach meiner Auffassung also tatsächlich nicht auf den Holocaust hindeuten, sondern andere Assoziationen wecken, was dann leider daneben gegangen ist.

  37. @peter: Och, Peter. Ich weiß schon nicht, warum jeder unter jeden Eintrag „Find ich gut“ oder „Find ich doof“ schreiben will. Wenn jetzt alle auch noch anfangen, mit „Ist mir egal“ zu kommentieren, wenn ihnen etwas egal ist, anstatt das als einen idealen Anlass zu nehmen, keinen Kommentar abzugeben, wird’s vollends gaga.

  38. Mich hatte dieser Satz in der anfassbaren Ausgabe gestern auch leicht irritiert.
    Allerdings hätte ich das als zynische Bemerkung durchaus stehen lassen.

  39. @Stefan
    macht sinn. was ich mit meinem ursprungskommentar aber eigentlich ausdrücken wollte, ist, dass ich die art der spiegel-„korrektur“ nicht schlimm finde. bzw. die ganze diskussion darüber unerheblich. ist wohl eine geschmacks- oder zeitfrage. jedenfalls habe ich mich gewundert, warum mein kommentar gelöscht wurde.

  40. Also ich fand an dem letzten Absatz so toll, dass hier eindeutig ein eigener Fehler eingestanden wird – wie übrigens in einem aktuelleren Artikel noch eindeutiger:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,555535,00.html
    Zitat: „Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen, der zustande kam, weil SPIEGEL ONLINE eine Meldung der Agentur AFP ungeprüft übernommen hat.“

    Das ist doch erfreulich!
    Und es geht jetzt nicht um die Sachebene sondern rein um den Umgang des Mediums mit Fehlern.

  41. Roma werden also von Italien nach Deutschland in die Öfen geschickt, für ein sauberes Süitalien. Ich denke mal das der Spiegel genötigt währe Leserbriefsonderseiten zu veröffentlichen um alle Romaverbände in Deutschland und Italien zu wort kommen zu lassen. Daher wird die Entschuldigung wohl gerechtfertigt sein.

    Der Spiegel in der argumentativen Evafalle?

  42. Ich hab den Artikel im Heft gelesen. Ja. Ich habe ja auch nur mal etwas Übertreiben wollen. :-)

  43. Was übrigens ebenso erwähnenswert ist, dass diese vorbildliche Sitte (zumindest das zu Fehlern stehen und korrigieren) schon seit einiger Zeit bei zumindest einigen Qualitäts-Onlinemedien um sich greift. Ich nenne hier aber keine Namen :-)

  44. Man kann viel dazu schreiben, muss man aber nicht.
    Ein einfaches, geht doch, reicht vollkommen.
    Vorbildlich :)

  45. ich gehe fest davon aus, das der autor nicht wusste was er schreibt. man stelle sich vor anstatt der roma-siedlung wäre es um ein jüdisches kibbuz gegangen – würde sich dann tatsächlich jemand wundern, das der autor zurückrudert? der genozid an den roma im dritten reich ist zwar nicht so bekannt wie der holocaust – aber um keinen deut besser. ich begrüße also die korrektur sowohl inhaltlich, als auch in der form!

  46. Ich hab den Artikel weder online noch in der Printausgabe gelesen, jedoch finde ich nur wenn ich den Ausschnitt lese nichts verwerfliches!
    Erst dieser Zusatz bringt doch das Thema mit dem Holocaust in Zusammenhang daher weis ich jetzt echt nicht was daran vorbildlich sein soll wenn es doch einfach nur überflüssig ist.

  47. Naja immerhin fahren Güterzüge prinzipbedingt nicht über deutsche Autobahnen und werden auch eher selten von Eva Hermann gelokführt, von daher ist’s doch ned so wild ;-)

  48. @Thomas (56): nochmal: es geht um den Hinweis am Ende des Artikels, dass etwas korrigiert wurde, anstatt es einfach zu ändern und NIX dazu zu schreiben.

    Um die Änderung an sich ging es Herrn Niggemeier nicht. Der Eindruck kommt dadurch auf, dass hier Leute wieder über die Korrektur diskutieren. Das ist weiter oben aber so auch mehrfach gesagt worden.

  49. Interessant auch, daß „non si tocca ai bambini“ wörtlich (und korrekt!) übersetzt „die Kinder sind nicht an der Reihe“ heißt. Die zitierte Frau in Neapel dürfte diesen Satz wohl nie gesagt haben…

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