Henryk M. Broders Kastrationsängste

Henryk M. Broder hat ein Problem mit Tanja Krienen. Er schrieb, ihre „Passion“ sei die „gesellschaftliche Anerkennung der Pädophilie“, empfahl „alleinreisenden Kindern“, einen weiten Bogen um ihren Wohnort zu machen, und nannte sie „eine dumme, ekelhafte, antisemitische schlampe“.

Aber Henryk M. Broder hat es nicht dabei belassen, ihre (tatsächlichen oder unterstellten) politischen Vorstellungen anzugreifen. Henryk M. Broder hat nämlich noch ein anderes Problem mit Tanja Krienen. Sie ist transsexuell.

Dass es so etwas gibt: Menschen, deren gefühltes Geschlecht nicht mit ihrem Körper übereinstimmt, scheint Broders Vorstellungskraft zu übersteigen. Vielleicht empfindet er es als Bedrohung. Vielleicht als Perversion. Vielleicht auch nur als Witz, „Charleys Tante“, man kennt das ja.

Jedenfalls wird Tanja Krienens Transsexualität irgendwann zu seinem Haupt-„Argument“ gegen Tanja Krienen. Er nennt sie „Herr Krienen“ oder „Frau bzw. Herr Krienen“, vergleicht sie mit „Opfern von medizinischen Versuchen“ und schreibt „von einem/einer, der/die nicht weiß, ob er/sie sich zum Pinkeln hinstellen oder hinhocken soll“:

„Sie bzw. er ist naemlich ein antisemitischer Schlamperich und ein weiterer Beweis dafuer, dass man einem Antisemiten brain and balls wegoperieren kann.“

In privater Korrespondenz schrieb er nach Angaben Krienens:

„herr krienen, den Vorwurf, sie seien ‚eine dumme, ekelhafte, antisemitische schlampe‘ nehme ich zurueck. sie sind ein dummer, ekelhafter, antisemitischer schlamper. oder wie man es im amerikanischen geschlechtsneutral sagt: the scum of the world.“

„fraeulein krienen, zu schade, dass ich mich bei ihnen nicht mit einem tritt in die eier bedanken kann, sie verbloedeter paedo-eunuch. b.“

„Den Schwanz hast du schon weg und alles andere bist du auch bald los.“

„kriegen sie erstmal ein kind, dann reden wir weiter.“

Das Landgericht Dortmund hat es Broder gestern untersagt, Frau Krienen als „antisemitischen Schlamperich“ zu bezeichnen oder sich über ihre Transsexualität lustig zu machen, indem er sie „Herr Krienen“ oder „Herr/Frau Krienen“ anredet.

Henryk M. Broder ist Börne-Preisträger und Autor für „Spiegel“ und „Spiegel Online“.

Nachtrag, 30. Mai: Laut „Tagesspiegel“ will Broder Berufung gegen das Urteil einlegen.

 

Weitere Berichte über das Urteil:
„Westdeutsche Allgemeine Zeitung“: Maulkorb für Broder
„Westfalenpost“: Böse Worte auf „Achse des Guten“
Erhard Arendt: „Komödiantenstadl“ vor dem Dortmunder Landgericht
WDR2: Regionalnachrichten Dortmund [Real Audio]
Henryk M. Broder: Niggemeiers faule Eier

112 Replies to “Henryk M. Broders Kastrationsängste”

  1. Tanja Krienen hätte ihn reden lassen sollen. Es macht keinen Sinn gegen die Broders dieser Welt zu klagen.

    Es ist böswillig ihm zu unterstellen, das er meinen könnte was er sagt. Er ist wie ein alter Tanzbär, blind, müde mit kaputten Gelenken, aber immer wenn die Musik spielt, meint er sie spiele für ihn und wagt ein Tänzchen, das dann nur immer wieder wie die grausame Parodie eines Bärentänzchens aussieht. Noch lachen seine Bärenführer aber bald werden sie ihn aus dem Weg schaffen. Er verdient sein Futter nicht mehr.

    Vielleicht ist es diese Angst, die ihn zu immer groteskeren Verrenkungen zwingt. Er, der nicht Pole sein durfte, nicht Israeli sein konnte und nicht Deutscher sein will. Er wollte seiner Zeit seine Spur aufdrücken, unsterblich werden und schaffte es doch nur sich lächerlich zu machen.

    Das ist wie bei den alten Hündinnen die aus natürlichen Gründen nicht mehr tragend werden können, aber sich verzweifelt immer wieder vor den Rüden stellen und jede junge paarungsbereite Hündin verbeissen. Es ist tragisch. Zum Schluss sperrt man die Alte schweren Herzens weg, wenn eine Junge läufig ist.

    Wir müssen Mitleid mit Broder haben. Früher hatte er ab und an noch einmal eine Pointe. Heute ist ihm alles Arsch, Verzeihung Po. Er kann nicht mehr brillieren, er ist auf dem Flachköpper-Niveau gelandet.

    Wenn er aber nun nicht mehr den Beifall der Denkenden bekommen kann aber trotzdem Beifall will. Was bleibt ihm dann als der Beifall der Gosse. Vielleicht sagt er sich Beifall ist Beifall vielleicht weiß er auch gar nicht mehr von wem der Beifall kommt.

    Natürlich ist sein Verhalten ohne Würde. Es ist die Verzweiflung des erfolglosen Alters. Er würde vielleicht lieber nackt tanzen, als andere zu beschimpfen. Aber vielleicht kann er nicht tanzen.

    Wir dürfen die Steine nicht umdrehen. Oder wir müssen die Wahrheit ertragen können. Ich weiß für welche Galerie er spielt. Aber auch die sehen nur die kahlen Stellen an dem alten Bären. Er tanzt trotzdem für sie, weil sie sein letztes Publikum sind:

    http://www.duckhome.de/tb/archives/2660-Du-musst-die-Steine-rumdrehen,-wenn-du-die-Wuermer-suchst.html

    http://www.duckhome.de/tb/archives/2661-Nicht-die-Steine-umdrehen.html

  2. Broders Name in der Autrorenkennzeichnung eines Textes ist fuer mich inzwischen ein absoluter Grund, diesen nicht zu lesen. Konsequent. Voellig unabhaengig vom Thema.

    Ich verstehe ja nicht, dass diesem Typen immer noch so eine breite Oeffentlichkeit gewaehrt wird.

  3. Gutes Urteil. Da wird sich Broder wieder in Rage reden, wie es die Freislers wagen können, ihn zu verurteilen etcpp. Und ja, Berufung vermutlich, ich hoffe er schafft es nicht wieder, sich da rauszuwinden.

  4. Vor ein paar Wochen fiel mir eine Interview-Schalte mit ihm in der „Kulturzeit“ (3Sat) auf, ich kann mich leider nicht an das behandelte Thema erinnern. Jedenfalls musste ich mich direkt fragen, warum die Kulturzeit-Redaktion ihn zum Thema interviewen zu müssen glaubte. Mir war kein offensichtlicher Zusammenhang klar, oder irgendein Faktor, der ihn nun zu einem qualifizierten Interviewpartner zum Thema machte. Ausser natürlich die Pflege des eigenen Sendungsbewusstseins, er gibt offensichtlich gerne öffentlich seine Meinung kund. Sehr wunderlich. Hat der einen Agenten oder Manager, der ihn in solche Sendungen lanciert damit er wieder ein wenig vor sich hin propagandieren kann?

  5. Juristisch einwandfrei. Unendlich beleidigend. Selbst wenn die Vorwürfe stimmen würden, darf er sie so nicht äußern. Das ist förmlich BILD-Niveau.

  6. Gab es da irgendeine Vorgeschichte? Das ist ja auch für Broders Verhältnisse ganz schön harter Tobak.

  7. Jeder, der schon mal seine Zeit verschwendet hat, um Hernn Broder bezüglich seiner unsäglichen Ausfälle in gegen verschiedenste „Gegner“ zu schreiben, der weiß, auf welchem Niveau dieser Herr zu antworten pflegt.

    Das da nicht mehr viel zu solchen justiziablen Beleidigungen fehlt, merkt man sofort.

  8. niggemeier, die tatsache, dass Sie auf arendt-art.de verlinken, zeigt, welchen geistes kind sie sind. haben Sie sich die seite mal angeschaut? und dass sie größtenteils einseitig das publizieren, was krienen – und alleine krienen – behauptet (!) von broder bekommen zu haben.
    Sie, niggemeier, bauen sich hier im internet einen pranger auf, ein brutales, einseitiges webseitchen, das deshalb so viele dumme leser findet, weil es sich vorneherum als ausgewogen, kritisch und intelligent darstellt. tatsächlich ist Ihre hetze teilweise inhaltlich, v.a. aber in ihren methoden in weiten teilen identisch mit dem, was Sie an der bild „kritisieren“: einseitig, parteiisch, widerlich.
    dass Sie sich gleichzeitig noch wahlweise als hüter des guten geschmackes, der ethisch korrekten medienkritik usw usf aufspielen, widert (hoffentlich nicht nur) mich an.

  9. erstaunlich eigentlich, dass das urteil ihm lediglich untersagt, solcherlei beleidigungen in zukunft zu äussern. sozusagen ein dreckschleuderfreibrief für erstkontakte.

  10. @johannes:

    Oooooooooh!!

    Ich habe einen Vorschlag für Sie:
    Wenn Herr Niggemeier in Ihren Augen einseitig, parteiisch und widerlich ist, dann besuchen Sie diesen Blog doch nicht.

  11. von einem/einer, der/die nicht weiß, ob er/sie sich zum Pinkeln hinstellen oder hinhocken soll

    Wenigstens wissen wir jetzt, dass in Broders Weltbild Männer nur im Stehen urinieren. Wer wohl sein Bad putzt?

  12. @johannes:

    … aber für den „”journalist” des jahres”, niggemeier, spielen hintergründe offensichtlich keine rolle, …

    Die „Hintergründe“ aus Broders Sicht sind von Anfang an in meinem Eintrag verlinkt, ganz oben, im ersten Absatz. Ich weiß allerdings nicht, was die „Hintergründe“ mit der Transsexualität von Frau Krienen zu tun haben. Müsste sich z.B. eine schwarze Frau mit dubiosen politischen Ansichten von Broder auch als Negerkuh beschimpfen lassen?

  13. Broder ist einer der wenigen Autoren, der gegen den Mainstream aber in diesem schreibt. Er schlägt manchmal über die Strenge und liegt nicht immer richtig, aber er ist immer wieder amüsant.

    Ich finde es schade, daß er sich zu solchen Aussagen hat hinreissen lassen. Soviel Aufmerksamkeit verdient diese Person nicht.

  14. Ich hoffe, das Urteil gegen Herrn Broder kann in einer höheren Instanz aufgehoben werden. Ebenso wünsche ich Herrn Niggemeier Erfolg bei der Berufung in seinem Verfahren gegen die Tochterfirma eines Großen Bruders (nicht: Broders).
    Die Meinungsfreiheit halte ich für wichtiger als den sogenannten Ehrenschutz von natürlichen und erst recht juristischen Personen.

  15. ich habe keinen pädophilie vorwurf gegen tk erhoben, vielmehr einen kommentar hier herein kopiert, den der (vom lg im zweifel haftbar gemacht werdende) stefan niggemeier ja schon durch einen link ersetzt hat. darin heißt es, dass broder auf ein „pädophilen-schmutzblatt“ aufmerksam gemacht wurde (das von krienen erstellt wurde).

    tatsächlich hat krienen – so steht es z.b. hier – den „wegen Gewaltdelikte rechtskräftig verurteilte(n) Neonazi Detlef Nolde (geborener Detlef Cholewa) und de(n) einschlägig vorbestrafte(n) Pädophile(n) Dieter Gieseking.“ in ihrer „zeitschrift“ (mittlerweile eingestellt) zu wort kommen lassen. als broder, der – vielleicht etwas naiv, keine ahnung – ihr erlaubt hatte, texte von seiner seite zu kopieren, von seinen „co-autoren“ notiz nahm, ist er ausgerastet.

    eine kopie des entsprechenden „interviews“ hat henryk m. broder auf achse der guten veröffentlicht. ich denke, das sind beweise genug.

    und eventuell auch gründe, als wichtiger, streitbarer autor auszurasten.

    und womöglich auch fakten, die stefan niggemeier nicht hätte verschweigen sollen.

  16. „Mal wieder besonders nett von Herrn Broder, aber wer zum Geier ist Tanja Krienen?“

    Gute Frage.

  17. @johannes: Ich sag’s gern noch einmal: Ich habe die „Hintergründe“ nicht verschwiegen, sondern auf Broders Darstellung der Hintergründe verlinkt.

    Meine Frage bleibt aber: Wenn Frau Krienen beunruhigende/gefährliche/verurteilenswerte politische Absichten vertritt (was durchaus sein mag), warum greift Broder nicht die an? Warum greift er ihre Transsexualität an? Noch einmal: Müsste sich z.B. eine schwarze Frau mit dubiosen politischen Ansichten von Broder auch als Negerkuh beschimpfen lassen?

  18. [EDIT: gelöscht. Vielleicht machen Sie das mit Herrn Hoff direkt aus und nicht auf Kosten meiner Zeit und Nerven? Vielen Dank.]

  19. Ja, das ist natürlich verständlich, dass ein anerkannter Journalist, der sonst immer sachlich und fair berichtet und niemals zu Beleidigungen oder Schlägen unter die Gürtellinie übergehen würde, ausnahmsweise mal „ausrastet“.

    /sarkasmus off/

    Es ist übrigens bemerkenswert, dass dieselben Leute, die Broder als „streitbaren Autor“ verharmlosen, das nicht minder streitbare „Palästina-Portal“ (natürlich ohne ein einziges Argument zu nennen) für komplett indiskutabel erklären. Ja, Erhard Arendt schmeckt euch nicht, das kann ich mir denken! Wie herrlich könnte man doch jedem rhetorisch die Fresse polieren, der für die Menschenrechte auch von Muslimen und Arabern einzutreten wagt, wenn es Dokumentationsseiten wie die von Erhard Arendt nicht gäbe, die von Henryk Broder bis zu „Politically Incorrect“ etliche Widerwärtigkeiten erbarmungslos bloßstellen. Das, was Arendt dokumentiert, ist in der Tat „widerlich“, das stimmt, aber das gilt auch für jede Dokumentation über das Dritte Reich. Und trotzdem sind diese Dokumentationen eine absolut zitierfähige Quelle.

    Und das wertvolle Gut der Meinungsfreiheit wird ausgerechnet anhand von Entgleisungen wie „zu schade, dass ich mich bei ihnen nicht mit einem tritt in die eier bedanken kann, sie verbloedeter paedo-eunuch“ verteidigt? Wie lächerlich soll das hier noch werden?

  20. „Wenn Frau Krienen beunruhigende/gefährliche/verurteilenswerte politische Absichten vertritt (was durchaus sein mag), warum greift Broder nicht die an?“

    Stilistisches Mittel würde ich sagen? Teil einer (misslungenen) Polemik. Ich dachte immer beim Bloggen sei das normal? Bei Knüwer habe ich ähnliche Ausraster gelesen: Da werden nervige PR-TanjaAnjas schonmal als „kleine Koksnase“ bezeichnet und ähnliches. Don Alphonsos machts auch. Eigentlich kultivieren diese Polemik viele Blogger.

    Wobei ich das alles nicht gut heiße. Die haben alle vier für mich nen Knall.

  21. Bloggerkeile! :-)) Mal sehen, wie Herr Broder zurückkeilen wird.
    @4 Den Eindruck habe ich auch, wenn ich ihn beispielsweise bei „Hart aber Fair“ sehe. Schöner Text!

  22. Also meines Erachtens besteht noch ein himmelweiter Unterschied zwischen Polemik und persönlicher Diffamierung. Und es ist gut, dass das auch für einen Herrn Broder gilt!

    Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Glauben, Religion (an dieser Stelle an „hallo“ an HMB) zu diskriminieren, ist das Letzte. Und da greift das Totschlagargument „Das ist Polemik“ überhaupt nicht, sorry.

  23. @johannes: Wenn Sie es nicht schaffen, Ihre Argumente vorzutragen, ohne beleidigend zu werden oder sich über die geschlechtliche Identität anderer lustig zu machen, kommentieren Sie hier nicht.

  24. Ich möchte nur kurz drauf hinweisen, dass ich mit dem Johannnes nach #9 nichts zu tun habe. Wäre mir unangenehm, verwechselt zu werden. Und vielen Dank für den Link.

  25. @Sebastian: Ich glaube jedenfalls nicht, dass dieser Kommentarstrang noch einen Eskalationsstrategen braucht. *streng zurückguck*

  26. Hmm. Herrn Broders charmante Art gegen Leute, die er nicht mag, ist hinlänglich bekannt.
    Es gibt eigentlich keinen Grund, an der Darstellung hier im Blog zu zweifeln. Alle Quellen sind sichtbar, ich sehe nicht, wie man das zentrale Thema weiter verifizieren könnte. Es gibt ein Gerichtsurteil.
    Es wäre wohl aussichtslos, Herrn Broder in dieser Situation noch zu verteidigen. Also bleibt den Broder-Fans nur, die lästigen Zeugen anzugreifen. Was sollen sie auch sonst tun?

  27. […] Henryk M. Broders Kastrationsängste Henryk M. Broder hat ein Problem mit Tanja Krienen. Er schrieb, ihre „Passion” sei die „gesellschaftliche Anerkennung der Pädophilie”, empfahl „alleinreisenden Kindern”, einen weiten Bogen um ihren Wohnort zu machen, und nannte sie „eine dumme, ekelhafte, antisemitische schlampe”. […]

  28. Broder ist Börne-Preisträger. Der Preis ist aber – mit Verlaub – kein beleg für irgendwas. Er hat mit dem Namenspatron eigentlich nichts mehr zu tun.

    Den Preis hat er auf (alleinigen) Vorschlag von Herrn Markwort bekommen. Das sagt eigentlich alles. Fliegt Broder beim „Spiegel“ raus, heuert ihn der Fakten-„Mensch“ an.

    Ansonsten habe ich schon alles zu Broder gesagt. Man sollte ihm irgendwann weniger Aufmerksamkeit schenken. Das jetzt endlich mal gegen seine unverschämten Invektiven jemand geklagt hat, wurde Zeit. Dass er damit für einige Geistespygmäen zum Helden mutiert – naja…

  29. Ich frage mich immer, wie die Leute es schaffen einen Text so krass miszuverstehen? N. greift Broder an, weil der sich in menschenverachtender Weise über Transsexuelle auslässt. Was ist daran so schwer zu verstehen, oder zu kritisieren?

    Das ist doch kein Privatkrieg gegen Broder, ich nehme mal an, dass wenn sich beispielsweise Giovanni di Lorenzo so über Transsexuelle auslassen würde er ebenso hier im Blog „an den Pranger“ gestellt werden würde. Das Problem, warum Broder hier so oft auftaucht ist doch nicht die Obsession von N., der sich an Broder hochzieht, sondern die ständigen Gehirnausetzer eines (anerkannten) SPIEGEL-Autoren.

  30. (habe jetzt alles gelöscht, von dem ich glaube, dass Sie es beleidigend finden könnten. wenn Sie ihn jetzt wieder löschen – bitte. ich wollte ja nur Ihre frage an mich beantworten.)

    @ stefan niggemeier: die sexualität krienens wechselt genau so wie ihre politischen ansichten. die frau ist inkonsistent. heute –, morgen —, gestern kommunist, heute im pakt mit nazis. man weiß nciht, woran man bei ihr ist. heute bittet sie freundlich darum, texte vö zu dürfen, morgen stehen die eigenen texte dann neben nem interview mit dieter gieseking. darauf zielte broder ab. dass er unter die gürtellinie schoss, mag sein; auch, dass es ihm nicht würdig war. ansonsten hat sich broder schon mehrfach öffentlich für transsexuelle stark gemacht (nein, ich finde keinen link, aber ich war persönlich dabei; ja, ist ok, wenn Ihnen das als beweis nicht reicht). aber was wiegt eigentlich schwerer: eine derbe, persönliche, meinetwegen auch verletzende gemeinheit wie die, die broder ausgestoßen hat. oder das perfide taktieren einer person wie t.k. die broders texte neben die von nazis und pädophilen setzte, ihn seit jahren per mail und öffentlich (übrigens kaum minder derb) angreift und sich seine prominenz zu nutze macht um publicity sich selber zu betreiben? eine frau, der es egal zu sein scheint, mit wem sie paktiert, mit wem sie zusammen arbeitet, wen sie hasst – und vielleicht auch wer oder was sie ist?!

    und daher jetzt frage an Sie, stefan niggemeier: wie kommt es, dass diese frau auf Ihrer seite zitiert wird, vier absätze lang, mit zitaten die broder gesagt haben soll(!) für die er nicht(!) das verfahren verloren hat, und die Sie ganz sicher nicht nachgeprüft haben? sind das die zeugen, auf die sich ein stefan niggemeier verlässt? menschen, die persönlich schwerwiegende probleme haben – so schwer wiegend, dass sie mit schreckschusspistolen um sich schießen? was sind das nur für methoden?

  31. Herr Broder hat sich nicht in menschenverachtender Weise über Transsexuelle an und für sich ausgelassen, sondern eine bestimmte Person beleidigt (weil er sich vielleicht auch von ihr beleidigt fühlte). Nach dem jetzigen Urteil darf er diese Aussagen über diese Person nicht wiederholen.
    Das freut viele, die ihn nicht mögen, sagt aber nichts darüber aus, ob seine politischen Ansichten richtig oder falsch sind.

  32. #48:
    Ich hab das jetzt dreimal gelesen und keine Antwort rauslesen können. Ist alles eine Aneinanderreihung von Fragen (siehe „Fragezeichen“). Und wieder nicht nachprüfbare Behauptungen.
    Letztendlich ist Ihr Anliegen nicht nachvollziehbar. Hier gehts ja darum, dass ein Angriff auf eine Transsexuelle nicht in Ordnung ist, wenn es ausschließlich um das Sexuelle geht. Man könnte noch die Beleidigungen an sich als Mittel der Auseinandersetzung überdenken. Da gibts aber einschlägige Paragraphen: §§§

  33. @mommsen:
    Man kann es aber auch falsch finden, wenn man HMB mag oder ihn mitunter unterhaltend findet.
    Unabhängig von seinen politischen Ansichten.

  34. @50: Davon ist auch nicht die Rede. Worum es geht, schildern Sie ja wunderbar in Ihrem ersten Absatz. Beim zweiten Absatz stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt „richtige“ und „falsche“ politische Ansichten gibt?
    So, genug Kommentar zu diesem Thema von mir.

  35. @johannes
    Das erschreckende ist, nach allem was ich in letzter Zeit so von Broder gelesen habe, wohlgemerkt Dinge, die er selbst veröffentlicht hat, habe ich eigentlich keinen Grund zu zweifeln, dass er sowas und noch schlimmeres in privater Korrespondenz schreibt. Das Niveau dieses Mannes ist mittlerweile unbeschreiblich; dass er noch im Spiegel schreiben darf (und was für substanzloses Zeug er da schreibt) war für mich mit ein Grund, das Abo zu kündigen.

  36. @johannes: Ich finde Ihren Satz „die sexualität krienens wechselt genau so wie ihre politischen ansichten“ und Formulierungen wie „eine frau, der es [vielleicht auch] egal zu sein scheint (…) wer oder was sie ist“ ekelhaft.

    Ihr Vorwurf an mich ist also, dass ich vier Sätze zitiert habe, für die meine einzige Quelle Frau Krienen ist. Ja, das habe ich getan, und ich habe es entsprechend in meinem Text deutlich gemacht. Sämtliche andere Zitate (und weitere mehr), finden sich aber bei Broder selbst, und sie lassen an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig. Broder hat sich auch mit Frau Krienens Vorwürfen selbst gebrüstet, ohne auch nur anzudeuten, dass ihre Vorwürfe nicht stimmen: http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=1427

    Jeder, der den Eintrag oben liest, kann sich entscheiden, ob er nach dem, was Broder nachweislich öffentlich über Frau Krienen gesagt hat, auch das glaubt, was er ihr nach ihren Angaben privat geschrieben hat. Und wer meint, dass er Frau Krienen lieber kein Wort glaubt, kann sich überlegen, ob es nicht reicht, dass Broder ihr nachweisbar öffentlich vorwarf, sie sei „ein weiterer Beweis dafuer, dass man einem Antisemiten brain and balls wegoperieren kann“, um sich über ihn zu wundern.

    Meine Frage aus #13 haben Sie immer noch nicht beantwortet.

  37. „Was sind das nur für Methoden?“

    Das frage ich mich auch immer, wenn ich Broders Tiraden gegen jeden, der ihm nicht in den Kram passt, lese. Es ist doch wohl mehr als lächerlich, wie ein sich selbst ständig immer schlechter machender Broder hier von einigen verteidigt wird. Manchmal ist es besser, einfach mal zu schweigen, statt in anklagender Weise den Boten anzugehen. Broder hat sich offensichtlich nicht unter Kontrolle und hat gezeigt, was in ihm steckt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der nichts gegen Transsexuelle hat, zu solchen Ausfällen fähig ist. Ob T. Krienen nun eine liebenwerte Person ist oder nicht, ist an der Stelle auch völlig egal und wenn Broder allein wegen des Umfelds, in dem er publiziert wird, so ausrastet, dann frage ich mich, warum er in der Blauen Narzisse publiziert hat und wieso er so lange Werbung für PI gemacht hat. Das ist doch unglaubwürdig.

    Anscheinend glauben Broders Fans wirklich, dass derartige Griffe ins Klo niveauvolle Polemik seien und deshalb erlaubt oder legitim. Wenn man dann noch versucht, die Kritik an Broder in die antisemitische Ecke zu schieben, wie es der von Ihnen, johannes2, zitierte „The Editrix“ so peinlich tat, wird schnell klar, wer mit Schreckschusspistolen um sich schießt.

  38. Finds trotzdem doof, dass über den großen Unfug den Frau Krienen so von sich gibt, kein Wort verloren wird.

  39. Müsste sich z.B. eine schwarze Frau mit dubiosen politischen Ansichten von Broder auch als Negerkuh beschimpfen lassen?

    ____

    Dazwischen, als Mensch mit einer bestimmten Hautfarbe geboren zu werden und den eigenen Körper aufwendig umzugestalten, gibt es einen gehörigen Unterschied.

  40. Wie Broder tickt, konnte man übriegens auch sehr schön in einer der letzten „Hart aber fair“-Sendungen sehen. Man muss Joy Flemming ja nicht mögen, aber sie ohne Grund einfach mal so zu beleidigen ist unterstes Niveau.

  41. @63
    Da muss ich widersprechen. Ich finde Joy Flemming sollte man noch viel öfter beleidigen. Nicht wegen ihrer Person, nur des Dialektes wegen

  42. @60 bonde

    Möchten sie nun die Herztransplation die ja eine aufwendige Umgestaltung ihres Körpers bedeutet, oder möchten sie lieber verzichten.

    Es ist ihr Leben und da sie diese Operationen innerhalb unseres intoleranten Systems mit ziemlicher Sicherheit selbst bezahlen muss, ist es auch ihre eigene Entscheidung. Ich glaube nicht, das sie sich die leicht gemacht hat.

    Nein bleiben sie ruhig, sie sollen ihr Herz ja bekommen. Ich bin Organspender.

  43. @G (63)
    Was hat er denn zu ihr gesagt?

    @Armin (64)
    Joy Fleming darf man gar nicht beleidigen, die kann nämlich was und benimmt sich auch nicht wie die Axt im Wald.

  44. @65:

    Ich finde, zu diesem Zeitpunkt gibt nicht wirklich einen nachvollziehbaren Grund, Bonde sein Herz zu schenken…

  45. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der soviele Texte tippt, bei privaten Mails plötzlich auf die Shift-Taste verzichtet.

    Die von ihm öffentlichen getätigten Bemerkungen genügen aber, um ein schlechtes Licht auf ihn zu werfen. Man fragt sich, was der Mann dabei wohl denkt. Eine gewisse Wut darüber, in wirklich unangenehmer Gesellschaft erwähnt worden zu sein, kann ich verstehen, aber es ist doch reichlich stillos, in dieser Form darauf herumzureiten.

    Die beiden Links zu Broders Darstellung des Vorfalls kann man aufgrund ihrer Kürze übrigens kaum als solche identifizieren, habe sie erst entdeckt, als in den Kommentaren darauf hingewiesen wurde. Vielleicht liegt es nur an meinem Bildschirm, aber es wäre wahrscheinlich nicht schlecht, ein satteres Grün zu wählen.

  46. @Ben: vielleicht hat Frau Krienen ja einen BRIEF abgeschrieben. Jedenfalls ist „da sind keine Großbuchstaben drin“ ziemlich schwache Argumente, wenn Broder die Anschuldigungen zitiert und dann unkommentiert zum Gegenangriff über geht (siehe Link von Stefan N. weiter oben). Die Frage, ob das jetzt echt war oder nicht, ist damit erstmal abgehakt.

  47. Ben: Broder hat jahrelang auf seiner eigenen Webseite unter der Überschrift „Selber schuld, wenn Sie mir schreiben“ (meist dumme) Leserzuschriften und seine eigenen Reaktionen darauf online gestellt. Bei letzteren hat er immer auf die Shifttaste verzichtet und mit „b.“ unterschrieben und die Leute oft genug auch beschimpft. Ich kann das jetzt leider nicht beweisen, weil er eine neue Seite hat und die alte nur noch fragmentarisch online zu sein scheint, aber ich bin Zeuge. Im Zweifel schreib ihm selbst mal eine Mail, mit ein wenig Glück bekommst du einen klein geschriebenen und mit „b.“ signierten Einzeiler zurück, aus dem wahrscheinlich hervorgehen wird, dass deine Meinung nicht relevant ist.

  48. @Augusten

    Ich kann mich nicht mehr an den ganauen Wortlaut erinnern (gibt leider auch kein youtube-Video dazu), aber er hat sich jedenfalls abfällig über das Alter von Joy Flemming geäußert – was ziemlich dämlich ist, weil er selbst auch nur zwei Jahre jünger ist. Aber ne bessere Beleidigung fiel ihm wohl gerade nicht ein.

  49. æ50 mommsen

    Die Argumentation kenne ich. Wenn die Brüder erwischt und verurteilt wurden dann haben sie ja nur einmal was gesagt. Dummerweise aber gibt es Leute die Herrn Broder und Herrn Ulfkotte und Herrn Stolz und Herrn Kewill und Herrn Herre und wie sie alle heißen dauernd lesen.

    Die Addition solcher Ausfälle ist das was erschreckt, wobei Broder nur den Tanzbären für die wirklich gefährlichen Leute macht.

    Ich persönlich glaube wirklich das er nichts mehr für sein tun kann und wünsche ihm einen ruhigen friedlichen Lebensabend.

  50. @G
    Thx, über wortistik bin ich auf eine Seite der SZ gekommen, da war die Sendung nochmal zusammengefasst. Er hat wohl gesagt sie solle nicht ständig mit ihren Erfahrungen aus den 20er Jahren ankommen. Den Therapeuten hat er in der Sendung anscheinend auch beleidigt. Vielleicht leidet er an Tourette und kann einfach nicht anders?

  51. @69: Kein Grund für Großbuchstaben hier, egal, welchem Haken sie dienen sollen.

    Wenn Krienen Briefe nur schlampig abtippt, macht das das Vorbringen nicht besser. Da sollte schon drin sein, dass man die Form mitübernimmt.

    Dass Broder den kompletten Text übernimmt, kann man gerade bei seiner anstrengend polemischen Art nicht als Bestätigung werten. Broders Kolumnen sind ebenso voller scheinbarer Aussagen, die dann später gar keine seien sollen. Vor einiger Zeit gab es hier ja erst beim Zusammentreffen Broder Niggemeier solche Zeilen zu lesen.

    Und das ist hier keineswegs eine Verteidigung von Broder. Nur weil sich der Mann unsympathisch gibt und mir regelmäßig mit seinen Spiegeltexten den Tag verdirbt, bedeutet das noch lange nicht, dass jeder Gegenseite automatisch Recht zugesprochen werden muss.

    Die veröffentlichten Aussagen: Klarer Verstoß, pfui, gehört abgewatscht. Beim Rest habe ich eher das Gefühl, dass hier krampfhaft Partei ergriffen wird.

  52. Herr Broder hat keine Manieren, und er sollte sich schämen. Menschen, die an einer psychischen Störung der Geschlechtsidentität leiden, verdienen unser Mitgefühl, nicht unseren Spott.

    Nichtsdestoweniger finde ich das Urteil dort juristisch fragwürdig, wo die Anrede der operierten Person mit Herr oder Frau richterlich vorgeschrieben wird. Ob so oberflächliche Operationen, wie Identitätsgestörte sie vornehmen lassen, tatsächlich das menschliche Geschlecht verändern können, ist bestenfalls eine philosophische, eigentlich aber eine biologische Frage; jedenfalls aber liegt sie jenseits der staatlichen Kompetenz. Ich hoffe, in diesem Punkt wird das Urteil keinen Bestand behalten.

  53. „Das Landgericht Dortmund hat es Broder gestern untersagt, Frau Krienen als „antisemitischen Schlamperich” zu bezeichnen oder sich über ihre Transsexualität lustig zu machen, indem er sie „Herr Krienen” oder „Herr/Frau Krienen” anredet.“

    Na, wie kann er nur! Gut zu wissen, dass der Rest aber noch durch die Freiheit der Meinungsäusserung gedeckt ist. Man darf nur nicht „Herr Krienen“ und „Schlamperich“ sagen, LOL.

  54. Nachtrag (damit ich richtig verstanden werde):
    Das Gericht hat festgestellt, dass das Anreden einer Person, die das Geschlecht gewechselt hat, in richtiger Form erfolgen muss, da ansonsten eine Beleidigung gegeben ist.
    Das Sichlustigmachen ist aber grundsätzlich weiterhin erlaubt.

  55. nun bin ich doch gespannt, hr niggemeier, wie sie auf den (nun endlich) etikette betreffend korrekten beitrag von johannes reagieren. er drückt nämlich (so denke ich) das aus, was ich auch schon länger fragen möchte: sie lassen sich hier über äußerungen broders aus, ohne die ursache des streits zwischen hr broder und frau krienen zu benennen, und dazu stellung zu beziehen – warum? wenn man hr broder glauben darf, hat sie außerdem ähnlich schlimme beschimpfungen an ihn gerichtet. nix davon in ihrem blog – warum? welchen grund könnte es für sie geben, die schlimmen dinge, die er gesagt hat für wichtiger/nenneswerter (?) einzuschätzen, als die schlimmen dinge, die sie geschrieben, veröffentlicht (und möglicherweise gepöbelt) hat?

  56. „Da gibt es sicher einen Unterschied zwischen Diskriminierung und Sichlustigmachen.“

    Sicherlich ist zwischen Diskriminieren und Sichlustigmachen zu diskriminieren, LOL.

    Aber das Ende der Meinungsfreiheit ist noch nicht erreicht, demzufolge auch noch kein Zwang zu einer bestimmten Wortwahl und zu einem bestimmten Inhalt gegeben, da soll sich hier keiner zu früh freuen.

    Lustig natürlich schon, was der Henk so raushaut. Niveau kann man eben nicht lernen, LOL.

  57. #78
    Puh. Bei diesen Aussagen verschlägt es mir schlicht die Sprache. Die Verachtung von Menschen, die offenbar irgendwie „anders“ sind als Sie ihnen das offenbar zugestehen, trieft nur so aus den Zeilen hervor. Mir wird bei sowas ganz anders.

  58. @82
    was für „schlimme(n) dinge“ hat „sie geschrieben, veröffentlicht (und möglicherweise gepöbelt)“?

  59. Komischerweise ist dieser Pöbler in Talkschows immer brav und ‚amüsant‘,wie ein Wolf im Schaafspelz.

  60. Hr. Niggemeier antwortet wohl nicht auf spannende Fragen. Das ist hier schliießlich sein Fan-Forum! Und zweifelhafte Quellen darf nur die Bild-Zeitung nicht verwenden.

  61. @ stefan: verstehe nicht, was Sie meinen:# 13, das war doch ich selber. erkläre Ihnen aber gern alles, was Sie nicht verstehen. bezeichnend übrigens für Sie, dass mein kommentar jetzt klar geht, nachdem ich einen kurzen OT absatz gelöscht habe, und die worte „mann“ und „frau“ durch „–“ und „–“ ersetzt habe. im übrigen noch eine frage an Sie: halten Sie es bei aller offensichtlichen (oder, wie ich es sagen würde: zur schau gestellten) offenheit, die Sie hier betreiben, nicht für erwähnenswert, dass es broder war, der eine zumindest sprachlich brilliante polemik gegen den bildblog veröffentlicht hat, die wellen schlug und auch außerhalb des asv beifall fand?

  62. Meines Wissens ist die Vorgeschichte recht komplex.

    Zu dieser Vorgeschichte gehört auch, dass Broder und Krienen sich einmal auf der (nahezu) gleichen weltanschaulichen Seite befunden haben und sich als Teil einer politisch teils sehr extremen „prowestlichen“ Bewegung betrachteten.

    Tja – und Tanja Krienen ist da eines Tages ausgeschert – damit begann das Malheur, oder genauer gesagt, es entfaltete sich diese ganze Streitdynamik, mit gegenseitigen – teils sehr hässlichen – privaten Mails, Briefen und dem öffentlichen Übereinanderherziehen.

    Vom Bellizismus der neokonservativen „Prowestler“, deren Muslimhass und Kulturdünkel, und von deren radikaler und hochideologisierte Sozialstaatsfeindlichkeit hat sich Krienen sehr deutlich disanziert, und ihre zeitweilige Nähe zu diesen politischen Kreisen sehr bedauert und als Irrtum erklärt.

    Mit den neurechten Autoren (die damals ein Teil ebendieser „prowestlichen“ Bewegung waren) möchte Krienen nichts mehr zu tun haben.

    Tja – und soweit ich den Ablauf der Streitigkeiten richtig in Erinnerung habe, ergab sich in der Folge eine Rufmordkampagne gegen Krienen.

    (Man könnte das in gewisser Hinsicht mit dem Umgang mit Aussteigern seitens von klassischen Rechtsextremen vergleichen)

    Merkwürdige Freunde hat dieser Broder. Aber immerhin – er hat auch Fans. Z.B. einen dümmlich argumentierenden „johannes“, dessen Motiv, „Kampf gegen Antisemitismus“ man noch schätzen könnte, würde es nicht den gleichen übergeschnappten Ton aufweisen wie die Polemiken eines Broder.

    Der übrigens ein guter Autor ist, immer noch, und zwar genau dann, wenn ein Text von frei von Galle ist.

  63. @johannes: Ich meinte #23.

    Nein, Ihr Kommentar ging auch im zweiten Durchgang nicht „klar“, weshalb ich entsprechend darauf geantwortet habe. Ich hatte nur keine Lust, die unvermeidliche „Zensur“-Debatte zu führen.

  64. Hey Dr. Dean, sehr erhellend insofern das stimmt. Stimmte es, hätte man gleich mehr Symphatie als bei der reinen Darstellung der Mail nach dem Motto: „Guck mal wie böse der zu ihr ist“. Insofern sehr erhellend.

  65. Es passt allerdings nicht zu Broders Darstellung, er hätte sie nur dadurch kennen gelernt, dass sie ihn anschrieb bzgl. Autorenschaft für ihre Zeitschrift.

  66. Henryk M. Broder ist Börne-Preisträger und Autor für „Spiegel” und „Spiegel Online” – und in meinen Augen ziemlich unerträglich. Broder macht auf intellektuellen Provokateur, drischt aber immer nur vorhersehbare platte Phrasen. Langweilig.

  67. @ stefan: ja habe ich gelesen, die diskussion war zu dem zeitpunkt schon etwas fortgeschritten, als ich auf den button gedrückt habe. Ein Gerichtsurteil also.
    dann halt einfacher, ich zitiere:
    „Finds trotzdem doof, dass über den großen Unfug den Frau Krienen so von sich gibt, kein Wort verloren wird.“
    Wundert mich, dass das einfach mit „ein Gerichtsurteil“ weggefegt wird. schließlich geht’s bei dem artikel von ihnen ja wohl nicht darum, ein gerichtsurteil nochmal wortreich zu feiern, das wär etwas einseitig für einen kritischen medienjournalisten.

  68. @ stefan: zur Ihrer Frage: „Müsste sich z.B. eine schwarze Frau mit dubiosen politischen Ansichten von Broder auch als Negerkuh beschimpfen lassen?“

    nein, müsste sie nicht.

    es müsste sich auch kein marsmensch, der grüne wolken spuckt als glockenläuter bezeichnen lassen. womit ich sagen will: was für eine dämliche analogie Ihrerseits.

    die andauernde wandlung der frau krienen scheint sich – zumindest aus sichtweise broders – eben auch in deren wandlung vom mann zur frau zu spiegeln. und glauben Sie mir: vom kommunisten zu jemanden, der nazis ein forum gibt ist es ein kaum kürzerer weg.

    hätten Sie die güte jetzt auch meine frage aus #90 zu beantworten?

    (im übrigen bekommen Sie von mir ganz sicher keine „zensur“ debatte. scheint mir vielmehr als wollten Sie mit diesem hinweis Ihr nachträglich inkonsequentes handeln rechtfertigen. vielmehr verhalte ich mich wie folgt: wenn Sie die mir wichtigen beiträge nicht mehr freischalten, schreibe ich nicht mehr.)

  69. @Mark:
    „Henryk M. Broder ist Börne-Preisträger und Autor für „Spiegel” und „Spiegel Online” – und in meinen Augen ziemlich unerträglich.“

    Börne war auch schwer erträglich, das ist ein Preiskriterium, ohne Polemik kommt man nicht an den Preis, besser zu viel als zu wenig.
    Den Adolf Grimme-Preis würde er nicht bekommen, der geht wiederum an die Netten.

  70. Nach allem, was ich bisher hier und in den weiterführenden Links gelesen habe, will ein gewisses Unwohlsein nicht weichen. Ich habe schon Verständnis für Broder, was sich zwar nicht zu einem Einverständnis mit ihm auswächst, aber doch soweit geht, daß ich, wie einige vor mir, die Sicht darauf, wie es aus Broders Sicht dazu kam, zumindest unzureichend beleuchtet finde.

    Und wenn man

    1. eine Debatte darüber führen will, was man als prominenter Journalist darf und eben nicht mehr darf,

    wenn man

    2. verdeutlichen will, daß der grundlegende Respekt, der einem Menschen zusteht, ihm eben ohne Ansehen der Person zusteht, daß er also einem Menschen auch dann zusteht, wenn er selbst diesen Respekt anderen Menschen nicht erweist, diese Tanja Krienen sogar für eine Aufhebung der Menschenwürde von Schutzbefohlenen eintritt und trotzdem ein Recht auf Menschenwürde hat, dann muß dieser Fall meiner bescheidenen Meinung nach doch ausführlicher betrachtet werden.

    Denn der ist nun wirklich extrem! Der Ausbruch Broders ist allem Anschein nach auch keine Einbahnstraße, und es scheint ihm zuvor doch übel mitgespielt worden zu sein. Das Verhalten der Tanja Krienen ist wohl wirklich, ich sage es mal behutsam, höchst fragwürdig.

    Broders Ausbruch bleibt unakzeptabel. Um zu verdeutlichen, daß dies auch für diesen Extremfall gelten muß, sollte man ihn schon etwas mehr beleuchten. Da reichen einfache Links nicht aus, finde ich.

    Nicht jeder liest Texte im Staccato.

  71. Hier gehts nicht um Verhöhnung von Dieter Bohlen (der übrigens ein sehr intelligenter Leistungsträger ist) – im Gegensatz zu einigen selbstgerechten Intellektuellen.

  72. „was ist denn von jemandem zu erwarten, der dieter bohlen applaudiert?“

    Yo, die beiden mögen sich, Broder zitiert immer gerne bspw. Bohlens „Das Problem ist, mach mal einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist.“.
    Welch gelungener Aphorismus!

  73. @Peter Viehrig schrieb: „Broders Ausbruch bleibt unakzeptabel. Um zu verdeutlichen, daß dies auch für diesen Extremfall gelten muß, sollte man ihn schon etwas mehr beleuchten.“

    Es gibt nun so viel Texte, da geht einiges unter. Broders Sprüche sind abgesehen von der Person kein Extremfall gewesen. Wer ihm nicht passt wird angepöbelt.

    Wer es nicht glauben will. Noch einmal Links die beweisen, dass er alle so anpöbelt. Besucht die verlinkten Seiten:
    http://web.archive.org/web/20060114215245/www.gutegeschichten.de/broder.htm

    http://www.arendt-art.de/deutsch/Henryk_m_broder/henryk_modest_broder_archiv_das_zweite_gesicht.htm

    Wer das verteidigt steht auch auf diesem Niveau.

Comments are closed.