„Spiegel“-Chefredakteure wissen mehr

Georg Mascolo glaubte schon vor dem ersten Wahlgang zu wissen, wie er ausgehen würde:

Vielleicht sollten sich Journalisten doch eher auf die Berichterstattung über Nachrichten konzentrieren als auf den Versuch, sie vorherzusagen.

76 Replies to “„Spiegel“-Chefredakteure wissen mehr”

  1. Stefan meint dass der erste Wahlgang eben noch nicht für Wulff gereicht hat. Dass man aber auch immer alles erklären muss.

  2. Ulrich Deppendorf wollte aber auch lieber schnell nach Hause. So oft wie er davon gesprochen hat, dass die Show nach dem ersten Wahlgang vorbei ist.

  3. Und ein Naziproblem haben wir auch nicht, wenn wir das totschweigen ist das ja viel besser für die Demokratie! (Oder verrechne ich mich? Irgendwie fehlen mir genau 3 Stimmen)

  4. Wenn ich mich recht erinnere, waren die Aussagen aller vier Gäste in etwa so wie die von Georg Mascolo. Ich finde, es ist nicht wirklich erwähnenswert…

  5. Der Spiegel hat sich sehr eindeutig auf die Seite Gaucks gestellt in den letzten Wochen. Das zählt, und nicht fünf aus dem Zusammenhang gerissene Sekunden. Der Spiegel hat ja in dieser Woche in seiner Titelgeschichte beklagt, dass Wulff wohl gewählt werde, weil es eben keine freie Wahl sei.

  6. @Jan: Ich finde ganz im Gegenteil: Wenn das alle Journalisten machen, ist es noch erwähnenswerter.

    Im übrigen: Niemand hat Mascolo doch gezwungen, sich soweit aus dem Fenster zu lehnen und das auch noch als Quasi-Tatsache statt als Wahrscheinlichkeit zu formulieren. Das tut er natürlich, damit die Leute beeindruckt sind, was so ein „Spiegel“-Chefredakteur alles weiß. Solche Wichtigtuerei ist auch ein wesentlicher Teil der „Spiegel“-Politikberichterstattung. Ich finde es schon erwähnenswert, es aufzuschreiben, wenn’s hinten losgeht. NennenSe’s Schadenfreude, wenn Sie wollen.

  7. Entscheidend ist: Der Spiegel hat für Gauck plädiert, und eine mögliche Wahl Wulffs bedauert. Und dass niemand in die Zukunft blicken kann, ist klar.

  8. @Stefan
    Ok, das kann ich nachvollziehen. Es stimmt schon, dass er den Satz als Quasi-Tatsache formuliert. Diese Art zu berichten gefällt mir auch manchmal bei Spiegel nicht.
    Dann nehme ich das „kleinlich“ zurück.

  9. Schätze Herr Mascolo tritt dort als „Experte“ vor der Kamera auf und nicht als Journalist, oder sehe ich das falsch? Als „Experte“ fürs Fernsehen muss man überhaupt nichts wissen oder korrekt prognostizieren können.

  10. Herr Niggemeier, Sie kommen wieder nicht mit.

    Wie nennt man das, wenn’s anders kommt, als man’s vorher schon gewusst hat? Eine SEN-SA-TION.

    Sensationeller Tag heute also. Und ich dachte schon, alles wird wieder Scheiße ohne Fifa WM 2010 in Südafrika.

    Apropos: Wurde nix von Vuvuzelas im Plenarsaal getwittert? Wär auch schön, wenn Lammert die Wahl nicht gibt, obwohl Wulff für jeden zählbar mit ein paar Stimmen über die …

    Entschuldigung.

  11. „Solche Wichtigtuerei ist auch ein wesentlicher Teil der “Spiegel”-Politikberichterstattung“

    Das möchte ich unterstreichen; dick unterstreichen!

  12. Jemand, der, wie soeben geschehen, „des Kandidaten Gaucks“ sagt, ist SPIEGEL-Chefredakteur?

  13. „Christian Wulff wird einen guten Präsidenten abgeben… “ usw.

    Das ist der vorauseilende Schleimgehorsam, den ich widerlich finde. Genau wie bei Merkel 05. Was da herumsalbadert wurde, wie toll sie doch sei und was sie nicht alles bringen würde…

    Die (=manche, einige, nicht alle) Journalisten kommen Ihrer Aufgabe zunehmend nicht mehr nach: Berichten, dokumentieren, einordnen. Stattdessen spielen sie sich als Meinungsmacher, Agendentreiber und Kampagneros auf… Ätzend.

    Wenn der Mann als Experte und nicht als Journalist eingeladen wird, soll er halt nicht hingehen!

  14. Mich nervt, dass (bei Phönix und N24)fast ausschließlich die Rede davon ist, welche Auswirkungen welche Ergebnisse auf die Koalition/die Bundesregierung/die Kanzlerin haben. Dem wird viel zu viel Raum eingeräumt: Meiner Meinung nach sollte es um die Wahl des höchsten Staatsamtes gehen und nicht (nur) um die Auswirkungen auf Regierung und Co.

    Aber ich sehe ja ein: Man muss die Sendezeit füllen. :-/

  15. wer vor laufender Kamera keine druckreifen Sätze formulieren kann, sollte, wie Dieter Nuhr sagt, einfach mal die Klappe halten.

  16. Bei der Interview-Orgie bei den öffentlich-rechtlichen fällt doch sehr auf, wie wenig die ganzen Interviewer und Moderatoren ihre Freude verbergen können. Alle grinsen in den Gesprächen mit den Politikern über beide Ohren. Worüber freuen die sich alle eigentlich so?

  17. Denen ist es halt ein äußerer Reichstag, dass immer noch nicht klar ist, welcher Bumenstrauß nächster Bundespräsident wird.

  18. Ich kann Georg Mascolo irgendwie verstehen. Das Netz schafft eine so breite Gegenöffentlichkeit, so viele ausgezeichnete journalistische Inhalte werden fernab der alten Verlage im Web publiziert. Da muss ein Chefredakteur des Spiegels schon mal ganz, ganz wichtig tun. Viel mehr hat er dem Netz nicht voraus.

  19. Ich frage mich bis heute, wie der Mann Spiegel-Chefredakteur werden konnte. Bei aller berechtigten Kritik an George W. Bush und den Republikanern – die völlig parteiische, unsachliche und oft inhaltlich schlicht falsche Art und Weise, wie Mascolo aus den USA berichtet hat, fand ich eines Spitzenjournalisten mehr als unwürdig.

  20. Die Kanzlerin ist auch vom Durchmarsch im 1. Wahlgang ausgegangen und hat jetzt weiteren Koalitionsstreß am Hals.

    Hat der Spiegel jetzt eine Führungskrise zu erwarten, weil der Chefredakteur ein Wichtigtuer ist? Der soll berichten und kommentieren, nicht Kaffeesatz lesen.

    Zeitungsverlegerpräsident Nienhaus hat nun auch eingesehen, daß Zeitungen heute keinen Mehrwert mehr schaffen und fordert deshalb die Abschaffung der Mehrwertsteuer für Zeitungen.

  21. Oh nein, ein Journalist des Spiegels hat eine Prognose abgegeben,
    die sich als halb-falsch herausgestellt hat.
    Aber lieber über andere meckern als selbst eine Abschätzung abgeben. Genauso ist dieser kleine Clip-Ausschnitt womöglich aus dem Kontext gerissen bzw. auf ihren Beitrag zurechtgeschnitten.

    Sorry, aber das ist BILD-Niveau, Herr Niggemeier!

  22. @32
    Ich sage das jetzt, obwohl ich bei der WM auf Spielergebnisse tippe:
    Wer keine Glaskugel hat, muss auch nicht so tun, als hätte er eine.

  23. es ist doch schoen, das die alpha journalisten durch den kakao gezogen werden, den sie uns vorher zum trinken angeboten haben.
    undnun endlich schluss mit der braesigen buprae disko. durch die qualberichterstattung im dlf habe ich schon sooone kante am bein.

  24. Ist das jetzt die Rache für die Spiegel-Kritik an ihren PR-Aufträgen, Herr Niggemeier, dass Sie von all dem Unsinn, der im Fernsehen geredet wird, ausgerechnet 7 Sekunden senden, in denen der Spiegel-Chefredakteur eine Prognose abgibt, die genauso falsch ist, wie alle anderen Prognosen von allen anderen Leuten, die an diesem Tag im Fernsehen auftraten?

  25. Was da gestern abgelaufen ist ist eine Schande für Deutschland. Da wird der eindeutig bessere Mann den Partei- und Regierungsinteressen geopfert. Es wurde der Kandidat gewählt der für die Politik wichtig ist und nicht der, der für das Volk wichtig und richtig wäre. Diese ganzen interviews zwischen den Wahlgängen trieften nur so von Heuchelei und Interressenschwangeren Inhalten. Ausser Hildegard Hamm Brücher hat niemand seiner eigenen Meinung ausdruck verliehen. Dabei sind bei der Presidentenwahl die Wahlmänner und -frauen nur Ihrem Gewissen verpflichtet. HAHA, guter Witz. Und der Steuerzahler bezahlt diese widerwärtige Pseudodemokratische Wahl auch noch. Ich kann mich nur wiederholen: Schande!

  26. @39

    „Und der Steuerzahler bezahlt diese widerwärtige Pseudodemokratische Wahl auch noch. Ich kann mich nur wiederholen: Schande!“

    Das unterschreibe ich. Diese Farce nennt sich Demokratie und dabei ist es reiner Parteienproporz. So etwas besudelt die Würde des Präsidentenamtes!

    Und dass ein Spiegel-Journalist als Nicht-Journalist auftritt, sondern entweder als „Experte“ oder „Parteisoldat“, finde ich auch sehr abstoßend. Das wiederum besudelt den Spiegel.

  27. Aber, aber! Christian Wulff ist doch ein hervorragender President und das schon seit dem ersten Wahlgang. Wenn sich alle „Journalisten“ vorher und nachher so einig sind, dann ist doch alles top.
    PS: Wann wird endlich Charisma als Vorraussetzung für den Bundespräsi verpflichtend gemacht? Kann doch nicht so weitergehen..

  28. Ich möchte Sie ja bei Ihrem gemeinsamen „Schande“-Rufen und -Unterschreiben ungern stören, aber: Wenn es reiner Parteienporporz, pseudodemokratisch und wasnichtnochalles gewesen wäre, wäre Christian Wulff im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von schwarz-gelb gewählt worden.

  29. Ach Herr Niggemeier, jetzt enttäuschen Sie mich aber. Die ersten Wahlgänge sind doch praktisch dafür da um wenigstens ansatzweise zu sehen wie die Lage ohne parteipolitische Interessen aussähe. Und zwar nur für die Wahlmännner, die sich trauen zumindest in den ersten zwei Wahlgängen tatsächliche ihrem Gewissen zu folgen und dann wohlwissend einer weiteren Wahlmöglichkeit dann der Parteireason zu folgen. Das ist doch Teil diesen ganzen lächerlichen Vorganges. Ich bin absolut davon überzeugt, gäbe es nur einen Wahlgang wäre dieser bereits wie der dritte ausgefallen. Vielleicht sollten Sie aus Berlin wegziehen, Sie sitzen anscheinend zu nah am Ort des geschenes, das vernebelt einem manchmal den Blick auf das Grosse Ganze.

  30. @Stefan # 42: Nein, nein. Die haben uns Demokratie vorgespielt. Scheindemokratie. Und außerdem ist der Plenarsaal gekühlt und das Essen war gut. Da konnte Wahlfrau/-Mann den dritten (Wahl)Gang auch noch mitnehmen.

  31. @Stefan: Du enttäuschst mich zwar nicht, und erst recht würde ich dir nicht empfehlen, den Wohnort zu wechseln, weil ich anderer Meinung bin als du, aber ich denke auch, dass die ersten beiden Wahlgänge eher als Denkzettel aus den eigenen Reihen zu verstehen sind, bevor man dann sagte „So, denen haben wir es gegeben. Jetzt aber mal im Ernst, natürlich Wulff, wir sind ja nicht völlig bescheuert.“
    Was ich in den Diskussionen oft vermisse, ist ein Argument, warum denn Wulff bitteschön nicht Bundespräsident werden soll. Was macht den eigentlich zum schlechteren Kandidaten? Als wären das so ein dramatisch wichtiges Amt und irrsinnig große Fußstapfen, in die man da träte. Meinetwegen sollen sie ein großes Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier veranstalten und der Verlierer muss dann Bundespräsident werden. Gerne auch von Steuergeldern bezahlt.

  32. Das „man“ im ersten Absatz bitte lesen als „die Mehrheit der Unionsvertreter“.

  33. Um das nochmal klarzustellen: Ich bin ebenso der Meinung, dass da Hauptsächlich Parteienkalkül am Werk war, nur für eine Schande halte ich es eben nicht. So, jetzt reicht es aber auch mit Klarstellungen.

  34. Ich habe vor der WM darauf getippt, dass Nordkorea ins Finale kommt. Zum Glück hat mich bislang kein Medienkritiker dafür angezählt, sonst stünde ich jetzt ganz schön blöd da.

  35. @Ommelbommel: Natürlich war da Parteienkalkül am Werk. Aber ich kann doch den Wahlleuten, die für CDU/CSU/FDP in der Bundesversammlung, nicht pauschal vorwerfen, gegen ihre eigentliche Meinung gestimmt zu haben, sondern blind einer „Fraktionsdisziplin“ gefolgt zu sein. Jeden Tag haben die Medien beschworen, dass die Nicht-Wahl von Wulff quasi das Aus für die Regierung darstelle. Als Anhänger oder gar Mitglied dieser Parteien kann die Entscheidung für Wulff schon deshalb auch eine Gewissensentscheidung sein.

    Ich hätte mir auch ein anderes Ergebnis gewünscht. Und für einen kurzen Moment war es ganz schön zu träumen, was alles möglich sein könnte in dieser Republik, wenn es sogar möglich wäre, dass Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird.

    Aber die Tatsache, dass Menschen nicht so wählen, wie ich es mir wünschen würde, und nach Kriterien entscheiden, die ich vielleicht untauglich finde, machen aus einer Wahl keine undemokratische Wahl.

  36. Und für einen kurzen Moment war es ganz schön zu träumen, was alles möglich sein könnte in dieser Republik, wenn es sogar möglich wäre, dass Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird.

    Umso ärger war dann das Aufwachen.

  37. @47 Ommelbommel:
    Argument warum Wulff schlechter ist als Bundespräsident? Er ist fast 20 Jahr jünger als Gauck! 20 Jahre, die er länger nach seinem Ausscheiden die wohl höchsten Bezüge in Anspruch nimmt, die Deutschland zu vergeben hat. Hoffentlich raucht er wenigstens und versucht damit, diese Lücke zumindest zu verkleinern.

  38. Herr B. (sind Sie mit Bela verwandt?), ich scheue mich davor, Ihnen zu widersprechen, weil ich genau diesen Gedanken auch hatte, aber der letzte Satz ist schon ein wenig fies, oder?

  39. “ 56: Ich enschuldige mich bei allen Rauchern die dies ähnlich sehen wie Sie, Hr. Green. Es wären mir sicher noch andere Möglichkeiten eingefallen, die Hr. W nutzen könnte, diesen Nachteil auszugleichen, aber wie Ali in 55 schon bemerkt, verschiebt man in den meisten Fällen nur statistische Wahrscheinlichkeiten, eine Garantie gibt es eh nie. Und möge Herr Gauck 109 Jahre alt werden – dann könnte auch Hr. Wulff noch ein langes, unbeschwerter Leben genießen ohne schlechtes Gewissen…

  40. Ach Herrjemine, ist das alles ernst hier. Dabei geht’s doch nur um ein vollkommen belangloses Amt, ohne Kompetenz nur mit lebenslanger Rundumversorgung.
    Man hätte CW einfach nach der Nominierung vereidigen sollen. Dann wäre viel Gerede, Geld und künstliche Erregung gespart worden.
    Die Nominierung von Johannes Rau, schon vergessen, ein eben solch erbärmliches Schauspiel: Gib Clement den MP, dann bekommst Du den BP.
    Zum Kotzen, Herr Major, dat janze!

  41. @54, Stefan B.: Wulff setzt sich dafür ein, dass die Bezüge des Bundespräsidenten nach seinem Ausscheiden aus dem Amt deutlich reduziert werden. Sie mögen also alles Mögliche an ihm kritisieren, doch ausgerechnet in diesem von Ihnen angesprochenen Punkt scheint er zu wissen, was sich gehört. Dies nur als kleine Anmerkung zu einer Off-Topic-Diskussion.

  42. @Stefan: Völlig richtig. Ich finde es vor allem anmaßend, jemandem, der nicht meinen Lieblingskandidaten wählt, vorzuwerfen, er hätte nicht auf sein Gewissen gehört. Das ist ja bei Bundeskanzler(innen)wahlen nicht anders.
    (Ich persönlich bin übrigens sehr zufrieden mit Wulff, allein schon deswegen keine Schande. Zum einen ist er nicht mehr Ministerpräsident (in Niedersachsen hatte er ja tatsächlich was zu sagen), zweitens kann man den schon zu Empfängen und anderem Gedöns schicken, ohne dass er peinlich auffällt, und vor allem – und da hebt er sich positiv von Gauck ab – besteht mit ihm keine Gefahr, dass das Buprä-Amt eine seltsame Aura moralischer Autorität bekommt, die ich persönlich diesem Amt vollkommen unangemessen finde.)

  43. komfortables abstellgleis für den jungen mann.

    und mcallister soll jetzt also die asse zumachen, ja?

    .~.

  44. Georg Mascolo ging davon aus, dass Wulff im ersten Wahlgang gewählt wird. Bin ich auch. Das Ergebnis hat mich dann etwas überrascht. Aber nur ein wenig, denn ich habe es ja nicht gewusst. Georg Mascolo auch nicht. Er hat es auch nicht behauptet.

    Deutschland wird sicher einen guten Halbfinalist abgeben, wenn sie gegen Argentinien gewinnen, wovon ich ausgehe, und zwar ohne Elfmeterschießen. Hier behaupte ich auch kein Wissen, sondern meine ganz bescheidene Einschätzung.

  45. @rog (60): So kann Herr Wulff auch verhindern, dass eine Art „Pogrom-Stimmung“ gegen Ex-Bundespräsidenten entsteht. Mit Koch-Stern und so. Den haben sie ja schon auf ihren Dienstwägen. Der Herr mit der Stimme eines „Knödel-Baritons“ (Urban Priol) hatte doch schon Aufruhr gegen Manager befürchtet. Wer mag, findet die Zitate sicherlich. Bei n-tv, glaube ich. Ich mag auf den Quällen-Hinweis gern verzichten.

    P.S.: Pardon, er hatte sich ja entschuldigt. Dann is ja gut. General-Amnesie ist angesagt.

  46. genauso wie die nominierung von wulff parteiengeklüngel war, war es die nominierung von gauck. der gute mann liess sich doch benutzen. herr gabriel und trittin wussten doch genau, dass sie in der bundesversammlung keine chance haben. dann zaubern sie einen mann aus dem hut, den die csu (!) vor jahren auch schon mal ins spiel gebracht hat.hätten sie eine chance gehabt, hätten sie einen der ihren versorgt (platzeck, beck, scherff….)

    denen ging es nicht um das amt, und wer es ausfüllt. sie wollten merkel nur schlecht aussehen lassen (gelungen). und das mit einem mann, den sie sehr schätzt (sie hat auf seinem 70 eine herzlichste laudatio auf ihn gehalten).

    herr gauck hat das mitgemacht. ob da auch ein stück eitelkeit im spiel war, mag ich nicht beurteilen. ich hätte gauck auch für den interessanteren präsidenten gehalten. wulff ist aber auch nicht so schlimm, wie er gemacht wird. langweilig eben. aber das sind wir doch alle. und waren auch schon viele präsidenten vor ihm.

    gezockt haben sie alle bei der bundesversammlung. cdu/fdp und spd/grüne. und spd/grüne haben am ende ihre chance gerochen, und wahrgenommen auch noch die linke richtig schlimm aussehen zu lassen. öffentlich druck auf die ausüben, bis die nicht anders können als nein sagen…und danach draufhauen. oskar und gisy lachen sch doch tot über die amateure.

    finde in der wahl haben die beiden kandidaten noch am besten ausgesehen.

    die parteien haben es wenigstens verstanden den wahlakt nicht mehr als das „hochamt der demokratie“ wirken zu lassen. sonder wie die klassensprecherinnenwahl eines mädchenpensoinats auf extasy (entschuldigung an alle mädchenpensionate) – vollhysterisch.

  47. @66, polyphem: Amnesie oder Amnestie? Ich will hier auch gar nicht für Wulff argumentieren, mein Gott, aber angesichts Ihrer Entgegnung eines zu bedenken geben: Die neoliberale Schiene bedient auch Herr Gauck ganz gut. Nicht umsonst mögen ihn etliche FDP-Politiker so gern. Dennoch hätte ich es durchaus auch interessant gefunden, wäre Gauck durchgekommen. Bloß entfernen wir uns damit recht weit vom Ausgangsthema, das da lautet: Ein Chefredakteur hat eine falsche Prognose abgegeben. Dazu sage ich wiederum: Nun ja, ist Kachelmann ebenso häufig passiert.

  48. @69, Linus: Der eine sagt das Wetter voraus, der andere den Ausgang der Buprä-Wahl. Beide liegen mitunter falsch. Hab nicht geschrieben, dass Kachelmann Chefredakteur ist.

  49. @Keffster, Stefan Niggemeier

    Interessant? Könnt Ihr so sehen. Ich halte das für einen völlig irrelevanten in den Nebensatz gequetschten Tipp.

  50. @ 5zjunge

    Aber warum macht der denn so was? Natürlich tippt man in privater Runde bei trivialen Ereignissen, wie dem ESC oder der WM (Deutschland fliegt raus, 1:3) und gibt am nächsten Morgen schlimmstenfalls eine Runde Eis an die Bürokollegen aus. Macht man das nun öffentlich, als Chefredakteur, bei der Wahl des höchsten Amts in Deutschland, zeigt das schon eine mangelhafte Differenzierungsmöglichkeit bezüglich trivialen und seriösen Themen.

    PS: Lieber Herr Mascolo, ich hätte gerne ein Schokoladeneis!

  51. @JO: Legen Sie mal Schokoladeneis mit Sahne in die Sonne. Dann hat es sich bald aus-differenziert. Zu viel Sonne. Überall.

  52. @45
    Heut wissen alle ganz genau
    Die Wahl von Wulff war eine
    SCHAND!
    Bald sitzen sie vor dem TV
    Und brüllen wieder
    SCHLAND!

  53. @Jo – Aber warum macht der denn so was?

    Weil ihm jemand ein Mikrofon unter die Nase hält und man Sätze beginnt, von denen der Sprecher auch anfangs nicht weiß wie diese enden, die aber natürlich irgendwie enden müssen. Der Satz beginnt mit einer Einschätzung über Wulff als Bundespräsident, nachgeschoben, dass er noch gewählt werden muss -um die Wahl Wulffs selbst noch nicht als Tatsache zu behaupten – weiter, dass er von der Wulffwahl ausgeht, um der Hauptaussage eine bessere Basis zu geben und dann der erste Wahlgangtipp, um diese Basis etwas zu stärken.

    Also eine Neben-Neben-Neben-Aussage, die man ohne Verlust rausscheiden könnte, live eher nicht, der man aber auch keine tiefere Bedeutung zumessen sollte.

    Und die Outtakes sind ja sowieso das Beste.

  54. @rog (60): Das glaube ich erst, wenn es der Bundestag beschlossen hat. Also Wiedervorlage zum Amtsende…

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