Burkhardt Müller-Sönksen in Wort und „Bild“

Ich weiß das natürlich nicht, aber ich würde vermuten, dass sie in der „Bild“-Zeitung die Nummer von Burkhardt Müller-Sönksen auf Kurzwahl haben. Für diese Tage, wenn man zu einem aktuellen Thema noch ein richtig markiges Politiker-Statement braucht. Oder eine neue Schlagzeile, um eine alte Kampagne weiterdrehen zu können.

Müller-Sönksen sitzt für die Hamburger FDP im Bundestag. In der „Bild“-Zeitung war er schon „Medienexperte“, „Rechtsexperte“, „Verteidigungsexperte“, „Verkehrsexperte“ und „Menschenrechtsexperte“. Aber vor allem ist er wohl Medienexperte (und damit meine ich nicht, dass er sich mit dem Thema besonders gut auskennt).

In der vergangenen Woche hat er der „Bild“-Zeitung erzählt, dass ARD und ZDF nach dem neuen Rundfunkgebührenmodell 1,2 bis 1,6 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen werden. Das kann man zwar noch nicht wissen, weil die Details noch gar nicht feststehen, und es spricht alles dagegen, dass es auch nur annähernd stimmt, und selbst wenn es stimmen sollte, würden ARD und ZDF diese Mehreinnahmen nicht bleiben, weil die Gebühr dann später entsprechend gesenkt würde. Aber die „Bild“-Zeitung nimmt’s da nicht so genau, schon gar nicht wenn es gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geht.

Über „Bild“ und die Nachrichtenagentur AFP fand Müller-Sönksen und seine Quatschrechnung den Weg auch in andere Medien. Selbst die sonst so seriösen Kollegen von epd übernahmen zunächst ohne weitere Recherche die „Bild“-Vorabmeldung und berichteten: „FDP-Politiker: GEZ-Reform bringt Sendern Plus bis zu 1,6 Milliarden.“ Später verschickten sie immerhin eine weitere Fassung mit einem Dementi der rheinland-pfälzischen Landesregierung.

Meine Bitte an Müller-Sönksen, mir (für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“) seine Rechnung zu erläutern, blieb leider letztlich ohne Antwort. Aber vermutlich ist der Mann zu beschäftigt, an seiner nächsten Schlagzeile zu arbeiten. Der Mann, den die FDP-Fraktion allen Ernstes zu ihrem medienpolitischen Sprecher gemacht hat, ist ein Musterbeispiel für den Typ Politiker, dem keine Forderung zu billig, blöd oder populistisch ist, um in die Medien zu kommen.

Eine Politikerkarriere in „Bild“-Auftritten:

  • 27. Juni 2000: Müller-Sönksen fordert ein Kampfhunde-Verbot: „Tränen in den Augen von Kampfhundebesitzern können die Hamburger ertragen. Tränen in den Augen von Eltern und Klassenkameraden darf es so nie wieder geben.“
  • 30. April 2003: „TÜV für ältere Autofahrer!“ („Bild“): FDP-Fraktionschef Müller-Sönksen fordert eine Überprüfung von Seh- und Reaktionsfähigkeit ab dem 60. Lebensjahr alle fünf Jahre und „ab 80 Jahren dann häufiger“.
  • 7. Juni 2004: FDP-Verkehrsexperte Burkhardt Müller-Sönksen fordert nach einer „Todesfahrt des Geister-Opas“ („Bild“) eine Überprüfung von Seh- und Reaktionsfähigkeit bei Senioren: „Auch wir müssen diese regelmäßigen Untersuchungen einführen. Außerdem könnten kostenlose Nahverkehr-Tickets für Senioren ein Anreiz und Ausgleich sein, den Führerschein im Alter abzugeben.“
  • 17. März 2006: Müller-Sönksen unterstützt den „Nackt-Test“ („Bild“) für Ausländer: Sie sollen sich vor der Einbürgerung eine DVD ansehen müssen, auf der küssende Schwule und nackte Badende zu sehen sind. „Ausländer müssen die Lebenswirklichkeit in Deutschland akzeptieren! Die DVD ist dazu notwendig.“
  • 1. September 2006: „Für 2700 Euro Jung-Ganoven mit Taxi ins Heim chauffiert / RIESEN-EMPÖRUNG ÜBER BEHÖRDEN-IRRSINN“ („Bild“). Müller-Sönksen sagt: „Ein krasser Fall von Verschwendung!“
  • 21. Oktober 2006: Müller-Sönksen fordert Strafen für Schuldenmacher: „Kanzler, Ministerpräsidenten und Minister sollten mit Teilen ihrer Rentenansprüche für rote Zahlen im Haushalt haften. Dann würden sie sich so um die Staatsfinanzen kümmern, als sei es ihr eigenes Geld!“
  • 4. August 2007. Müller-Sönksen protestiert gegen eine Hinrichtungswelle im Iran: „Ich halte es für menschlich völlig pervers, die Hinrichtung als öffentliches Schauspiel zu inszenieren. So ein Iran befindet sich gesellschaftlich noch im tiefen Mittelalter.“
  • 27. August 2007. Müller-Sönksen fordert, zum Schutz vor ausländerfeindlichen Übergriffen die Bundespolizei bei Volksfesten einzusetzen: „Wenn Ortskräfte und Landespolizei nicht ausreichen, sollte auf Bundespolizei zurückgegriffen werden.“
  • 24. Dezember 2009. Müller-Sönksen protestiert gegen die geplante „Tagesschau“-Anwendung fürs iPhone: „Die ARD sollte sich auf die im Staatsvertrag verankerte Grundversorgung beschränken und die Gebühren für Inhalte und nicht für Vertriebswege ausgeben.“
  • 29. Dezember 2009. Müller-Sönksen ist mit der Gesamtsituation unzufrieden: „Wir brauchen nicht nur eine neue Gebührenregelung, sondern auch eine klare Definition für die Grenzen des öffentlichen Rundfunks.“
  • 31. Dezember 2009. Immer noch: „Wir werden die Frage der Gebührenfinanzierung zu einem Schwerpunktthema 2010 machen.
  • 9. Januar 2010. Müller-Sönksen unterstützt die Klage eines Anwaltes, der keine „Zwangsgebühren“ zahlen will, gegen den NDR: „Diese Klage zeigt, wie wenig Akzeptanz die GEZ-Gebühren noch haben. Vor allem dann, wenn das Geld jetzt auch noch im Internet verschwendet wird.“
  • 2. Februar 2010. Müller-Sönksen beschwert sich, dass sich eine Figur in der „Lindenstraße“ abfällig über die FDP geäußert hat. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat überparteilich zu sein“, sagt Müller-Sönksen, „gerade in Unterhaltungssendungen.“
  • 15. Februar 2010. Müller-Sönksen kündigt Schritte gegen die geplante „Tagesschau“-Anwendung fürs iPhone an: Wir werden jetzt zusammen mit den Ministerpräsidenten an einer Änderung des Rundfunkvertrags arbeiten, damit dieses App nicht umgesetzt wird.“
  • 8. April 2010. Müller-Sönksen hat eine Meinung zu der Frage, wer an der Trauerfeier für drei in Afghanistan getötete Bundeswehrsoldaten teilnehmen soll: „Alle Abgeordneten, die dem Afghanistan-Einsatz zugestimmt haben, sollten darüber nachdenken, ob sie den Familien der getöteten Soldaten in diesen schweren Stunden bei der Trauerfeier solidarisch beistehen können.“
  • 10. Juni 2010. Müller-Sönksen ist gegen das neue Verfahren, um die Rundfunkgebühren zu erheben: „Es ist der saure alte Wein Marke GEZ in neuen Schläuchen. Es gibt kein Ende der Schnüffelei, sondern Schnüffelei ohne Ende.“
  • 11. Juni 2010. Müller-Sönksen fordert, die Rundfunkgebühr zu senken: „Wenn in Zukunft viel mehr Beitragszahler herangezogen werden, ist das Mindeste eine Senkung der Gebühr.“
  • 29. Juli 2010. Müller-Sönksen protestiert gegen die Berichterstattung von ARD und ZDF über die Leichtathletik-EM: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Deutschen bei solchen Großereignissen jeweils das größte Aufgebot stellen. Wenn auf einen deutschen Teilnehmer fast drei Mitarbeiter von ARD und ZDF kommen, dann gibt es aus Sicht der Gebührenzahler dafür nur ein Wort: Geldverschwendung.“
  • 12. August 2010. Müller-Sönksen errechnet Mehreinnahmen für ARD und ZDF durch neues Gebührenverfahren in Fantastillionenhöhe und droht: „Sollte es zu unbilligen Mehrfachbelastungen kommen, prüfen wir eine Klage beim Bundesverfassungsgericht.“
  • 13. August 2010. Müller-Sönksen fordert auf der Grundlage seiner Fantasierechnung, die Rundfunkgebühr zu senken: „Die Abgabe sollte statt 17,98 Euro bei 15 Euro im Monat liegen.“

Burkhardt Müller-Sönksen. So macht man sich in den Medien einen Namen.

127 Replies to “Burkhardt Müller-Sönksen in Wort und „Bild“”

  1. Der Name „Burkhardt Müller-Sönksen“ wird von vielen Hamburgern als BUMS abgekürzt. Gerüchteweise mag BUMS diesen Spitznamen sehr gerne.

  2. Gbt es eigentlich eine Entsorgungsstelle für gebrauchte Politiker? So ähnlich wie Sammelstellen für Sondermüll? Herr Müller-Sönksen müsste doch langsam ernsthaft abgenutzt sein, man sollte ihn loswerden.

  3. Interessant, dass er anscheinend ein Problem mit der Öffentlichkeit der Hinrichtungen im Iran hat, nicht mit den Hinrichtungen selbst.

  4. „So macht man sich in den Medien einen Namen“. Kannte den Namen trotzdem nicht (wohl aber einige der Debatten, zu denen er sich äußerte oder die er anstieß(?)). Nicht traurig sein, Herr Müller-Sönksen.

  5. Ich versuchs mal hiermit: „Und was für einen!“
    Nun dürften die provozierten vorhersagbaren Witze mit dem Schlussgag durch sein.

  6. @Twipsy
    Klar liegt es am Parteibuch !
    Auch der Autor dieses Artikels will ja, genau so wie Bild & Co., möglichst viele Vollidioten und asoziales Pack anziehen. Nur die wählen ja leider jeden Ziegenbock, wenn er rot angestrichen und aus dem Linken Lager kommt. Da wäre es natürlich ungünstig, Leute mit einem roten Parteibuch vorzuführen. Fast die gesamt deutsche Presse, ist die allerletzte Pest! Sowas sucht man im Ausland wirklich nur mit Mühe.

  7. Eigentlich hasse ich ja Kommentare wie „kenn ich nicht“ oder „wer soll das sein“. In diesem Falle muss ich leider sagen: Wer ist das? Spricht das jetzt für oder gegen mich?

  8. @ Udo Himpe, #13

    „Auch der Autor dieses Artikels will ja, genau so wie Bild & Co., möglichst viele Vollidioten und asoziales Pack anziehen.“

    Da bietet sich ein Scherz an, der selbst mir zu naheliegend ist. Ich lass die Vorlage mal ungenutzt…

  9. „Der Mann, den die FDP-Fraktion allen Ernstes zu ihrem medienpolitischen Sprecher gemacht hat, ist ein Musterbeispiel für den Typ Politiker, dem keine Forderung zu billig, blöd oder populistisch ist, um in die Medien zu kommen.“

    Da steht er seinem Parteichef in nichts nach. Erinnert sich noch jemand, wann der letzte viertelwegs seriöse Politiker die FDP verlassen hat?

  10. Mindestens was das „Engagement“ von Herrn M.-S. in Sachen Rundfunkgebühren angeht, steht er dem Ideologen der FAZ, Herrn Hanfeld, nur wenig nach. Daher gab’s vermutlich auch keine Antwort, weil er nicht wusste, das FAZ und FASZ verschiedene Redaktionen haben.

    M. S. hat vermutlich beim Parteifreund Möllemann gelernt, der ja auch gerne schon morgens um sieben seinen Senf zum Frühstücksbrötchen gab.

    Personen dieses Schlages werden von bestimmten Medien zu „Experten“ ernannt, so lange sie deren Meinung kolportieren. Das dient dann als Referenz. Niggemeier hat das sehr schön beschrieben. Man könnte daraus bestimmt eine interessante Folge machen und die „Experten“ bei ZEIT, Spiegel, FAZ und SZ auch mal Revue passieren lassen. Und natürlich auch bei ARD und ZDF.

  11. @“Gbt es eigentlich eine Entsorgungsstelle für gebrauchte Politiker?“
    Natürlich gibt’s die, sogar mehrere: Das Europaparlament, Aufsichtsräte halb- oder vollstaatlicher Banken und natürlich das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Es gibt auch Entsorgungsstellen für gebrauchte Journalisten, nennt sich Bundespresseamt.

    etwas OT zu Hanfeld-Meinungen:
    Was ist schlimm daran, es z.B. gut zu finden, dass ÖR-Intendanten ihre Gehälter offen legen? Ich bin sogar der Meinung, dass die Gehälter sämtlicher Führungskräfte, Moderatoren, etc. beim ÖR einschließlich deren Nebeneinkünfte veröffentlicht werden sollten. Im Sinne der von journalistischer Seite gerne vorgebrachten Forderung nach Transparenz bei der Verwendung öffentlicher Gelder und so…

  12. Sorry .. ich kann meinem inneren Drang nicht widerstehen.

    Beim Thema „Experten für jedwege Situation“ muss ich einfach auf Nils Heinrich verweisen … und auf sein Lied „Terrorismusexperte“…

    http://www.youtube.com/watch?v=2EUwZgg5ZjE

    Komischerweise kann ich mich jetzt nicht erinnern, jenen Herren mal bei Illner, Maischberger und Co gesehen zu haben. Sitzt der wohl eher beim Kerner?

  13. Mir ist jetzt nicht ganz klar, wogegen sich hier die Kritik richtet! Dass der Mann FDP-Mitglied ist und sogar Bundestagsabgeordneter? Dass er diesen Job offensichtlich sogar aktiv ausübt!? Dass die Bild was gegen öffentlich-rechtliche Geldverschwendung hat? Dass es die Bild überhaupt gibt und von Millionen Menschen gekauft und gar gelesen wird? All das reicht offenbar aus, um einen Kübel Häme über jemanden auszugießen. Ich schätze das Niveau von Niggemeier sehr, aber diese linksintellektuelle Arroganz nicht. Müller-Sönksen ist halt von sehr vielen Menschen in den Bundestag gewählt worden und macht da seine Arbeit. Es wäre nur fair, diesen Teil des demokratischen Willensbildungsprozesses zu tolerieren. Es gibt eine Menge Idiotie in anderen Parteien und sehr viel verbreitete Dummheit in anderen Medien. Man muss sich da nicht auf die FDP und die Bild beschränken.

  14. Und wogegen richtet sich deine Kritik? Dass hier Kritik geübt übt? Dass sie sich gegen den Abgeordneten (und damit indirekt???) gegen die FDP richtet? Dass sie sich gegen die Bild richtet??? Würde hier jetzt Lieselotte Mustermann-Sowieso von der SPD stehen, würdest du wohl sicher auch meckern, dass es bei den anderen Parteien auch viel verbreitete Dummheit gibt. oO

  15. Die Kritik an Herr Burkhardt Müller-Sönksen wird doch gut zusammengefasst:
    „Der Mann, (…) ist ein Musterbeispiel für den Typ Politiker, dem keine Forderung zu billig, blöd oder populistisch ist, um in die Medien zu kommen.“
    Sich in der Bild selbst zu produzieren ist sicher nicht der „Job“ eines Volksvertreters, du kannst ja mal oben durchgehen wie viele der „Forderungen“ umgesetzt worden bzw. überhaupt auch nur annähernd realistisch sind.

  16. @Thomas P. Reiter #27: Ich glaube, das was Niggemeier schreibt hat überhaupt gar nichts mit der Parteizugehörigkeit des Experten zu tun, sondern ausschließliche mit seinem fantastischen Multiexpertentum.

  17. Na gut. Eine „Karriere in ‚Bild‘-Auftritten“ kann man für jeden halbwegs aktiven Politiker zusammenrecherchieren, amtierende und ehemalige BundeskanzlerInnen eingeschlossen.
    Wo allerdings Herrn Müller-Sönksens Stellungnahmen in Sachen ÖR-Finanzierung „billig, blöd und populistisch“ sein sollen, kann ich nicht erkennen. Und das ist ja durchaus ein Thema, das auch in Medien außerhalb des Springerkonzerns kontrovers diskutiert wird.

  18. Andere Medien haben sich darauf spezialisiert, MdB Bosbach für alles und jeden als Experten zu befragen. Und er hat nicht nur zu allem eine Meinung. Er freut sich offenbar, sein Gesicht auch dasnn in die Kamera halten zu können, wenn andere Feierabend / Wochenende / Sitzung haben.

  19. Billig und populistisch ist es beispielsweise mit einer Steuer die voraussichtlich ab Januar 2013 eingeführt wird heute schon irgendwelche Fantasierechnungen an- und Forderungen aufzustellen. Die gleiche Art Politiker glaubt auch heute schon ganz genau zu wissen wie die Bevölkerungsverteilung in Deutschland im Jahre 2050 aussehen wird.

  20. @ Gregor Keuschnig
    Die Idee einer „Experten“-Serien fände ich ebenfalls spannend. Neben der Parteizugehörigkeit fände ich auch die „Vita“ der Person interessant. Welche Wege muss man eigentlich gehen, damit man seine außerordentlich unvernünftigen Ideen ins kollektive Gedächtnis brennen darf?

  21. Versteh nicht, sind doch ganz normale Kommentare des Herrn BMS/BUMS, erst die Aufbauschung der Medien machen daraus erst etwas.
    Jeder kann ja zum Glück noch seine eigene Meinung dazu bilden.
    Ich jedenfalls hätte nur am zurückgebliebenen Verständnis der staatlichen Grundversorgung zu meckern: Bald ist TV überflüssig und Internet die Hauptquelle, der Übergang dazu wird am besten fliessend sein. Da ist Herr BMS noch nicht wirklich in der heutigen Zeit angekommen. Und was ist an dem iPhone-App auszusetzen? ARD/ZDF schalten doch auch Werbung, um sich zu finanzieren, und es werden dort sogar Leute beschäftigt, die sich nur um das Werbemanagement kümmern.

  22. Groebel und Pfeiffer. Wenn ich die beiden sehe, schalte ich weg. Mittlerweile hab ich die über. Kollege BUMS war mir unbekannt, aber da hab ich ja wohl auch nichts gehaltvolles verpasst. ^^

    Die Sache mit der Nackt-DVD ist jedenfalls ziemlich abstrus.

    Wobei man fairerweise sagen muss, dass es für einen Politiker aus den hinteren Reihen der Parteikader nicht eben leicht ist, auf sich aufmerksam zu machen. Da muss man dann halt schon mal etwas mehr auf die Kacke hauen, wenn man sich denn profilieren will.

    Stille Basisarbeit wird von den Medien eben leider selten honoriert.

  23. Ich gehe davon aus das BUMS und Bild eine Symbiose geworden sind.Sie können nicht voneinander lassen. Und werden janz dem Expertensichtum von BUMS, sicher schon an dem nächsten Coup feilen.

    Ick sage nur: „Det ist Mut zur Lücke!“

    Man darf gespannt sein oder auch nicht, womit uns BUMS das nächste Mal in Atem hält.Oder auch nicht.

  24. Solche Figuren nenne ich für mich Krawalleros. Was zugleich bedeutet, dass sie für eine moderierende Aufgabe, welche die Politik nun mal sein sollte, aufgrund ihrer holzschnittigen und unterkomplexen Mentalstruktur einer krassen Fehlbesetzung gleichkommen.

  25. @27: „Linksintellektuell“? Mal kurz nachdenken, die CDU ist rechts, die FDP rechter, die SPD mittig, die Linke hoffentlich links, Niggemeier zwischen allen Stühlen,

    über das Attribut „linksintellektuell“ wird er sich gefreut haben, aber wie man auf sowas kommen kann, ist schon interessant, linker als die Rechte zu sein, bedeutet doch nicht zwanghaft, jemand ist links.

  26. @ Thomas P. Reiter #27:
    Nein, das sind ja nun gerade nicht die Kritikpunkte. Niemand wirft der Bild vor gegen Gebührenverschwendung zu sein und Auflage zu machen, niemand wirft hier jemandem vor in der FDP zu sein.
    Wenn Sie den Artikel nochmal lesen, sehen Sie, was wirklich kritisiert wird: Dass Müller-Sönksen Universums-Experte ist und zu jedem Blödsinn eine populistische Meinung hat. Alles andere kann man natürlich einem Autor unterstellen, aber in dem Text steht das nicht.
    Und auch wenn ich die Idee, man solle den Bundestag doch einfach machen lassen, schon an sich sehr seltsam finde, ist das hier ja nicht einmal Thema: Es geht hier nicht um die Ausschussarbeit, sondern die öffentlichen Statements eines Politikers gegenüber einer Tageszeitung. Worüber sollen Journalisten denn schreiben, wenn nicht über sowas?
    Und als letzten Punkt zur Idiotie an anderen Orten: Irgendwo muss man schon anfangen mit dem Aufschreiben.

  27. @gerrit: Himmel, was ist das denn für ein einfältiges Weltbild? Weder ist die CDU rechts noch die FDP „rechter“. Was heißt denn „rechts“ für Sie? Die FDP ist liberal, nicht „rechts“, Punkt. Und die CDU ist auch nicht „rechts“, die ist derzeit eher mittig. Eine wirklich konservative Partei gibt es derzeit nicht.

    @Niggemeier: War ja klar, dass der Aufhänger des Artikels einmal mehr die Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind. Scheint Sie ja mächtig zu wurmen, dass es Leute gibt, die der Ansicht sind, der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei zu teuer. Ich finde das leider auch, gerade angesichts der Tatsache, dass überall sonst gespart wird. Ich finde es unfassbar, dass der Intendant des WDR oder HR mehr verdient als der Bundeskanzler. Das sind nunmal keine Frauen und Männer in der freien Wirtschaft, sondern öffentlich-rechtlich Beschäftigte, die von den Steuerzahlern bezahlt werden.

  28. @S. Arenz: Die Intendanten werden nicht von den Steuerzahlern bezahlt, sondern von den Gebührenzahlern.

    Und Herr Müller-Sönksen darf gerne dafür kämpfen, das deutsche Rundfunksystem so zu verändern, dass ARD und ZDF weniger Geld bekommen. Was mich „mächtig wurmt“, ist, dass er, um dieses Ziel zu erreichen, mit falschen Behauptungen arbeitet, und damit sogar Gehör in den Medien findet.

  29. @niggi: Ernst nehmen kann man doch den Müller-Sönksen eh nicht. Da äußert er Kritik am Afghanistan-Einsatz stimmt aber sowohl dieses als auch letztes Jahr für eine Verlängerung des selbigen. Das ist die Kategorie Politiker die heute nicht mehr weiß was sie gestern gesagt hat.

  30. @ Niggemeier: Stimmt. Das macht es natürlich viel besser. Zumal ja eben diskutiert wird, dass jeder Haushalt abgabepflichtig wird, oder dass es eine allgemeine „Medienabgabe“ geben könnte (= Steuer).

    Laut BILD-Zitat hat Herr Müller-Sönksen übrigens ausdrücklich den Konjunktiv benutzt („dürfte“), was Sie hier unterschlagen haben („werden“), hat also lediglich eine Einschätzung abgegeben. Außerdem ist fraglich, ob er das überhaupt wirklich so gesagt hat, aber egal. Selbst wenn er gesagt hat, die zusätzlichen Gebühren dürften bei soundsoviel liegen – na und? Ist das denn – als Prognose, als Einschätzung – definitiv und 100prozentig falsch? – schließlich werfen Sie ihm hier ausdrücklich vor, „mit falschen Behauptungen“ zu arbeiten.

  31. @Thomas P. Reiter #27

    Ich bin ganz Ihrer Meinung. So oft und gerne ich dieses Blog lese, so wenig kann ich hier nachvollziehen, was hier genau eigentlich kritisiert werden und was diese (sicherlich arbeitsintensive) Auflistung seiner Zitate an Erkenntnis liefern soll.
    Müller-Sönksen (BUMS, höhö, lustig) wird offensichtlich gerne von der Bild konsultiert und gibt bereitwillig Statements zu diversen Themen ab. Dass er dabei anscheinend als Experte für alles Mögliche angeführt wird, ist doch wohl eher der „Bild“ anzulasten. Und gut, die Phantasierechnung ist kritikwürdig.
    Ansonsten kann ich der Auflistung nur entnehmen, dass der Mann zu verschiedenen Themen wie Rundfunkgebühren oder Sicherheit des Straßenverkehrs eine konstant bleibende (immerhin!) Meinung hat und diese auf Nachfrage auch kundtut. Warum auch nicht? Seine Standpunkte sind dabei doch auch zumindest in der Mehrzahl weder übermäßig radikal, abwegig oder ähnliches (insbesondere von dieser Nackt-DVD mal abgesehen). Zu diesen Themen eine Meinung zu haben ist auch nicht mal sonderlich schwierig, ohne dass man dafür Experte sein müsste. Man kann doch ohne weiteres gegen die Verschwendung öffentlicher Gelder, (altersbedingt) fahruntüchtige Autofahrer oder öffentliche Hinrichtungen im Iran sein. Und dies auch medientauglich kompakt formulieren.

    Kurzum: ein Politiker, der seinen Job macht, oder? Auch wenn einem die Inhalte vielleicht nicht gefallen. Ich jedenfalls will keine Politiker, denen diese Fragen alle egal sind.

    Deutlich „populistischer“ und niveauloser sind meines Erachtens einige Kommentare hier, insbesondere im ersten Dutzend (was soll z.B. #6??).

  32. @S. Arenz: Herr Müller-Sönksen hat das wirklich so gesagt, ich habe ja in seinem Büro angerufen, um herauszufinden, wie er die Rechnung erklärt.

    Und dass diese Behauptung (von mir aus auch: Einschätzung) gleich in dreifacher Hinsicht falsch ist, hatte ich oben versucht zu erklären:

    1.) Das kann man noch nicht prognostizieren, weil die Regeln der neuen Gebühr noch gar nicht feststehen.

    2.) Es spricht alles dagegen, dass es auch nur annähernd stimmen wird.

    3.) Selbst wenn es stimmen sollte, würden ARD und ZDF diese Mehreinnahmen nicht bleiben, weil die Gebühr dann später entsprechend gesenkt würde.

  33. @ Niggemeier #53 – Jetzt wird es wirklich absurd: Natürlich kann man diese Zahlen prognostizieren, deswegen handelt es sich ja um eine Prognose und eben nicht um eine Hochrechnung.

    Es spricht alles dafür, dass es genau so kommen wird, auch hier liegen Sie schlichtweg falsch.

    Eins steht nun wirklich fest: dass die Gebühren keinesfalls gesenkt werden.

    Eine derart romantische Staatsgläubigkeit ist fahrlässig und naiv. Und das kann man Müller-Sönksen nun wirklich nicht vorwerfen, auch wenn FDP-Bashing gerade zum Mainstream geworden ist.

  34. Stefan, was ich mich (auch im Zusammenhang mit dem Bildblog) schon immer gefragt habe: gibt es irgendeine Art ewiges, durchsuchbares Archiv für sämtliche Zeitungen? Wie kommst Du / kommt Ihr immer an diese alten Zeitungstexte ran?

  35. @Thomas P. Reiter: Erklären Sie mir, wie man das zukünftige Gebührenaufkommen prognostizieren kann, wenn die Regeln (z.B. wer von der Gebühr befreit wird, wieviel Betriebe zahlen müssen etc.) noch nicht feststehen?

    Und: Was ARD und ZDF bekommen, richtet sich nicht nach dem, was die Bürger zahlen. Sondern die Bürger müssen zahlen, was ARD und ZDF bekommen sollen. Festgelegt wird das von der KEF.

    Wenn Müller-Sönken recht hätte und weit über eine Milliarde mehr zusammenkäme als dem von der KEF bewilligten Bedarf entspricht, würde die Gebühr im Nachhinein gesenkt.

  36. @Thomas P. Reiter: Jeder darf natürlich jede erdenkliche Prognose erstellen. Ich prognostiziere jetzt mal, dass die Bierpriese auf dem Oktoberfest in den nächsten 3 Jahren auf 1253,78 EUR/Liter steigen werden. Darf ich machen. Vielleicht druckt das dan soager die Bild. Und Sie dürfenin Ihrem Blog dann sagen, was für eine total unsinnige Prognose das doch ist. Toll, was?

  37. @ Thomas P. Reiter
    Dass öffentlich-rechtliche Institutionen keinen Gewinn erwirtschaften dürfen ist Ihnen schon bekannt, ja? Daher stimme ich auch der Aussage von Herrn Niggemeier komplett zu. Sollte ein Überschuss erwirtschaftet werden, müssen die Gelder wieder zurück fließen. Mit „romantischer Staatsgläubigkeit“ hat das nichts zu tun.

  38. @ Stefan Niggemeier, 56: Na gut. :-)

    Trotzdem… was finden Sie bloß am öffentlich-rechtlichen Rundfunk so toll? Markus Lanz? ;-)

  39. „…und selbst wenn es stimmen sollte, würden ARD und ZDF diese Mehreinnahmen nicht bleiben, weil die Gebühr dann später entsprechend gesenkt würde“

    Genau dies scheint ja eben nicht beabsichtigt zu sein – ARD und ZDF wollen sich die Kasse durch die Hintertür auffüllen und die Politik macht munter mit.
    Dies war schon gleich bei der Stellungnahme von Kurt Beck herauszulesen, kurz nachdem die Haushaltsabgabe beschlossen wurde. Er sagte sinngemäß, niemand müsse Angst haben, dass er ab 2013 MEHR als die derzeit geltenden 17,98 Euro zahlen müsse – von einer Senkung war keine Rede.

    Dass ARD und ZDF künftig DEUTLICH mehr Geld einnehmen (die Prognosen schwanken zwischen 800 Mio und 1,6 Mrd Euro), ist doch simple Mathematik, da die Bemessungsgrundlage sehr viel größer ist. Allein ich kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis zig Leute, die sich derzeit um die GEZ-gebühr drücken – und sie alle müssen ab 2013 zahlen.

  40. #58 @ JO – NO! ARD und ZDF dürfen keine Gewinne erwirtschaften. Sie dürfen auch keine Schleichwerbung machen. Sie haben auch einen Bildungsauftrag. Sie dürfen auch keine Gebührengelder verschleudern. Und weil sie das alles nicht dürfen, machen sie das natürlich auch nicht.

    Ihr lieben Niggemeierjüngerinnen und -jünger: seid Ihr wirklich so naiv oder tut Ihr nur so?

  41. http://www.rlp.de/einzelansicht/archive/2010/june/article/einfacheres-und-gerechteres-rundfunkfinanzierungsmodell/

    Danach soll es eine Beitragspflicht für jeden Haushalt und jede Betriebsstätte geben. „Die Höhe des Beitrags ist einheitlich berechnet auf Grundlage der bisherigen vollen Rundfunkgebühr (derzeit monatlich 17,98 €).“ Es soll keine Differenzierung mehr geben zwischen Grund- und Fernsehgebühr.

    Danach:
    „Die Länder bekräftigen ihre gemeinsame Protokollerklärung zum 12. RÄStV. Sie sind sich angesichts der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der Entwicklung der Haushalte der öffentlichen Hand und der Belastung der privaten Haushalte ihrer Verantwortung bewusst, eine angemessene Belastung der Beitragszahler zu gewährleisten. Unabhängig von den von den Ländern erwarteten Rationalisierungsmaßnahmen der Anstalten werden die Länder den in den jeweiligen Landesgesetzen und den Rundfunkstaatsverträgen definierten Auftrag, welcher Grundlage des von der KEF festzustellenden Finanzbedarfs ist, in seinem Umfang überprüfen.“

    Und wie heißt es in der gemeinsamen Protokollerklärung zum 12. RÄStV.?
    „Die Länder fordern die Rundfunkanstalten weiter auf, zukünftig durch Rationalisierungsmaßnahmen erreichbare Einsparungen verstärkt zugunsten der Gebührenzahler einzusetzen, um damit eine Stabilisierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkfinanzierung zu erreichen.“

    Das hört sich doch reichlich schwammig an.

  42. Frage mich, wann die EU-Kommission mal wieder eingeschaltet wird und was dann passiert. Angekündigt wurde es schon mal.
    Zur Erinnerung. Mit der bisherigen Umsetzung und der Gebührenerhöhung durchs Hintertürchen werden die nicht einverstanden sein.

  43. @ Thomas P. Reiter
    Nö. Naiv bin ich nicht. Aber ich kann rechnen. Und Statistiken lesen. Und ich bin mir bewusst, dass es in großen Firmen immer irgendwelche Menschen gibt, die gierig sind und sich nicht an Regeln halten. Und ich weiß auch, was mit Mitarbeiter des ÖR passiert, die sich bereichern und bei denen das bekannt wird.

    Hören Sie doch bitte mal auf hier rumzuunken. Wenn Sie irgendwelche Infos haben, die nur im Ansatz das, was sie andeuten beweisen, dann tun Sie sich bitte keinen Zwang an. Einfach raus damit. Aber bitte mit Name, Adresse und Schuhgröße. Ansonsten überlese ich einfach weitere Statements von Ihnen. OK?

  44. @Twipsy, Fernsehkritiker: Es gibt keine Gebührenerhöhung durchs Hintertürchen. An der Berechnung, wieviel Geld ARD und ZDF in Zukunft bekommen, ändert sich nichts. Ich weiß nicht, in wieviel verschiedenen Varianten ich das formulieren kann, aber die Einnahmen, die ARD und ZDF zustehen, werden von der KEF festgelegt. Wenn sich herausstellt, dass die tatsächlichen Einnahmen aufgrund der Umstellung auf eine Haushaltsgebühr höher liegen sollten, wird ARD und ZDF das angerechnet, das heißt: die Gebühr wird dann später entsprechend sinken oder weniger stark steigen.

    Man kann natürlich das Verfahren der Festsetzung ablehnen oder fordern, dass ARD und ZDF überhaupt weniger Geld bekommen sollten. Aber zu behaupten, dass durch die Umstellung auf die Haushaltsgebühr ARD und ZDF plötzlich Anspruch auf höhere Einnahmen haben, ist falsch.

    @Fernsehkritiker: Lustig, die Prognosen liegen also bei bis zu 1,6 Milliarden Mehreinnahmen? Wer prognostiziert denn das und auf welcher Grundlage? (Hilfe, beim Thema GEZ setzt es bei Euch echt jedes Mal aus.)

  45. Zumindest bis zur Neufestsetzung kann die Gebühr aber schon durch den Wechsel auf die Haushaltspauschale steigen, evtl. auch um den prognostizierten Wert 1,6 Mrd.

    Und ob sich nachher noch jemand an die Überprüfung erinnert, wage ich zu bezweifeln. Bisher ist noch immer alles gestiegen. Was der Moloch Öffentlich-Rechtliches Fernsehen kriegen kann, das nimmt er sich für immer.

  46. Gegenfrage: Wer prognostiziert denn bei einem höheren Gebührenaufkommen eine Senkung der Gebühren?

    Im Übrigen ist das Prognostizieren ja gar nicht so schwer, denn man weiß ja, wie viele Haushalte es in Deutschland gibt und wie viele von denen derzeit Gebühren zahlen – wir reden doch hier nicht wie der Blinde von der Farbe! Wie gesagt: Es ist simpelste Mathematik!

  47. @ Fernsehkritiker
    Naja, eine mögliche Senkung der Gebühren liegt in der Logik, dass der ÖR keinen Gewinn erwirtschaften darf. Gibt es nun mehr Geld als geplant, muss es wieder an den Verbrauche zurück fließen.

    Was nun das Prognostizieren angeht, ist das so eine Sache. Niemand ist ja gezwungen in Deutschland einen Fernseher, ein Radio oder das Internet zu besitzen. Möglich wäre es also, dass es immer mehr Menschen gibt, die diese Geräte abschaffen und so keine Gebühren mehr bezahlen müssen. Diese Zahl kann man im Vorfeld nicht berechnen ebenso wie der der Personen, die durch Wirtschaftliche Verhältnisse keine Gebühren bezahlen müssen und den Antrag dafür auch abgeben. Es könnten auch mehr Menschen einfach heiraten und einen gemeinsamen Haushalt gründen. Who know?

  48. 68 Die Gebührenreform sieht ja gerade vor, dass jeder – ob er nun einen Fernseher hat oder nicht – zahlen muss. So wird die Finanzierung des ÖR zukunftssicher. ;-)
    Die anderen beiden Personengruppen sollten konstant bleiben.

  49. @Fernsehkritiker: Ich prognostiziere gar nichts, das ist das Verfahren.

    Die Kommission [zur Ermittlung des
    Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten] erstattet den Landesregierungen mindestens alle zwei Jahre einen Bericht, in dem sie die Finanzlage der Rundfunkanstalten darlegt und insbesondere zu der Frage Stellung nimmt, ob und in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt eine Änderung der Rundfunkgebühr notwendig ist.

    Simpelste Mathematik? Ja: Sobald es eine Grundlage gibt. Es ist aber noch gar nicht klar, wie die Haushaltsabgabe im Detail aussehen wird, wer von ihr befreit wird, etc. Die Variablen, die man braucht, um die simplen Rechnungsschritte durchzuführen, stehen noch nicht fest!

    @Gerrit Reekers: An die Überprüfung muss sich niemand „erinnern“, die KEF macht das, das ist der Zweck ihres Daseins und der ist in einem Staatsvertrag gesetzlich geregelt. Sie wird es auch sein, die die Höhe der Haushaltsgebühr ab 2013 festlegt.

    Aber schön an dieser Diskussion zu sehen, wie die Zahl von 1,6 Milliarden, für die Herr Müller-Sönksen jeden Beleg schuldig bleibt, trotzdem von den Menschen übernommen wird. Warum gehen wir nicht von 2 Milliarden aus? 2,5 Milliarden? Hey, vielleicht werden es 4 Milliarden!

  50. @JO: Nein, nach der neuen Regelung soll jeder Haushalt zahlen, unabhängig vom Vorhandensein von Geräten. Befreit werden nur Haushalte mit niedrigem Einkommen. (Die Details dazu stehen noch nicht fest. Nur der Fernsehkritiker kennt sie anscheinend schon.)

  51. Das ist doch bereits das Detail: JEDER Haushalt soll zahlen, unabhängig vom Vorhandensein von Geräten. Also bitte: In Deutschland gibt es 40 Mio Haushalte, multipliziert mit 17,98 Euro und der Zahl 12 ergibt das einen Jahresetat von 8,6 Mrd Euro. Dazu kommt die geplante neue Regelung, dass auch Unternehmen eine Abgabe zahlen soll (deren Höhe in der Tat noch nicht zu prognostizieren ist).
    Derzeit liegt der Jahresetat von ARD und ZDF bei ca. 7,6 Mrd Euro.

    Dass die Gebühr bei einem solch exorbitant höheren Etat sinken soll, sagt außer dem Herrn Niggemeier aber komischerweise niemand…

  52. Dass Haushalte mit niedrigem Einkommen befreit werden, stimmt übrigens nicht – vielmehr bekommen die Betroffenen die Summe vom Staat als Zuschuss bezahlt. Sie zahlen aber wie jeder andere!

  53. @Fernsehkritiker: Ich gebe es auf. Sie weigern sich zur Kenntnis zu nehmen, a) wie das Verfahren ist, mit dem die Höhe der Einnahmen für ARD und ZDF festgelegt wird, und b) dass die Details der neuen Regelung noch nicht fest stehen. Im Eckpunktepapier der Ministerpräsidenten heißt es:

    5. Befreiungsrecht

    – Die einkommensabhängigen Befreiungstatbestände im privaten Bereich bleiben unverändert; für bestimmte „Härtefälle“ (Grenzfälle) werden zusätzliche Befreiungsmöglichkeiten vorgesehen.

    Sowie grundsätzlich:

    Die Regierungschefs beauftragen mit ihrer Entscheidung auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin die Rundfunkkommission der Länder mit der Ausarbeitung eines Staatsvertragstextes, der den Modellwechsel zur nächsten Gebührenperiode im Jahr 2013 festlegen soll. Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird auch eine öffentliche Anhörung stattfinden.

    Sie dürfen ja für die Abschaffung der GEZ sein, für die Verbot der Quotenmessung bei Öffentlich-Rechtlichen, für eine drastische Senkung der Gebühren, was auch immer. Sie müssen doch deshalb nicht die Fakten leugnen.

  54. Gut, dann schließen wir hiermit eine Wette ab – ich wette, dass die Haushaltsabgabe ab 2013 (für Normalverdiener) NICHT niedriger als die jetzigen 17,98 Euro sein wird. Wer hält dagegen? ;)

  55. @ Stefan Niggemeier: Die KEF hat sich ja bislang hervorragend darin bewährt, den Geldwünschen der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu widerstehen. Ich wüsste nicht, warum das in Zukunft anders werden sollte. Fakt ist doch: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird teurer, teurer, noch teurer. Seit Jahren. Und da den Öffentlich-Rechtlichen erlaubt wird, auch weitere Bereiche zu besetzen, die mit Rundfunk eigentlich nichts am Hut haben (Internet, iPhone / Handy), in denen aber bekanntermaßen eine eklatante Unterversorgung mit Markus Lanz-Inhalten besteht, wird er natürlich auch weiterhin immer teurer werden. Logisch.

  56. Für diejenigen, die ihren Fernseher abgeschafft haben, weil es ihnen mittlerweile nichts bringt, wird es eine Erhöhung sein, und die ÖR Sender werden sich sehr anstrengen müssen, das denen gegenüber zu rechtfertigen. Bisher bietet Kirchhof denen die Begründung, dass die ja auch irgendwie was von den ÖR haben. Um mal das hier> abzuwandeln:
    „Ich bin zwar kastriert, bekomme ich nun aber auch Kindergeld?“
    So, vielleicht können wir nun mal über die autofahrenden Senioren reden…

  57. Welche Fakten leugne ich denn? ich bin lediglich in der Realität angekommen und schaue mir an, wie ARD und ZDF den Rundfunkstaatsvertrag mit seinem Bildungs- und Kulturauftrag schlichtweg missachten, wie sie dreist Sendezeiten an Unternehmen verkaufen (Stichwort: Gartencenter-Werbung im Fernsehgarten, Neurodermitiscreme-Doku in der ARD etc), wie sehr Politik und Öffentlich-Rechtliche hier die Köpfe zusammenstecken! Welchen Wert haben denn die Leitlinien der Öffentlich-Rechtlichen noch?

    Und da soll ich jetzt ausgerechnet Vertrauen haben, wenn es ums Bare geht?

    Vielleicht sind Sie hier einfach etwas gutgläubig, Herr Niggemeier!

  58. @79: Naja, eine analoge Abwandlung wäre ja „Ich bin kastriert, muss ich jetzt trotzdem noch für Spielplätze bezahlen?“

  59. @Twipsy (#79): Sehr gern.
    Am Sonntag konnte ich (60+) durch eine Vollbremsung einem sehr risikofreudigen Junior-Autofahrer die Möglichkeit gegeben, seinen Überholvorgang ohne Crash zu beenden.

  60. Toll, ein Abgeordneter bildet sich zu gesellschaftlichen Themen seine Meinung und teilt sie auch noch der Presse mit, teilweise mehrmals in einem Jahr. Jehova!

    Für mich zwei spitze und zwei flache und ein Paket Kies!

  61. @ Stefan Niggemeier
    Das wusste ich nicht – Danke.

    Dann prognostiziere ich aber, wenn die Neuregelung so entschieden würde, dass viele „Nicht-Fernseh-Gucker“ Lambada tanzen werden. 215,76 € im Jahr ist für viele ja schon viel Geld.

  62. @47,
    Ist ja ulkig, erst habe ich ein „einfältiges Weltbild“, und dann ist die cdu plötzlich mittig und die fdp liberal. Ich würde mich gerne kaputt lachen, aber ich werde morgen früh noch benötigt.
    Ursula von den Laien ist in der cdu. Kristina „die kleine vom Alfred Dregger“ Schröder-Köhler ist in der cdu. Jmd, der rechtsaussen neben der Verfassung steht, konnte auf auf cdu-Ticket Bundespräsident werden.

    Das einzige liberale fdp-Mitglied ist Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, und die kann in ihrer eignen Partei keiner leiden.

  63. Zweierlei fällt auf:

    1.) Wenn irgendwo die FDP vorkommt, fühlen sich jetzt ständig Leute als Warner verpflichtet: es sei zu billig, ständig auf der FDP rumzuhacken.

    2.) Wenn irgendwo die ÖR erwähnt werden, treten sofort die GEZ-Kritiker auf den Plan, und spulen ihren Sermon ab.

  64. Und 2008? Was war denn 2008 los mit dem Kerl? Da wird doch wohl irgendeine weitere haltlos-dumme Forderung zu finden sein, was isn das für eine Recherche hier ;) ?

  65. Eines zeigt diese angeregte Diskussion, die ich hiermit für mich beende:

    Ideologische Verblendung bleibt eine urdeutsche Spezialität und die wird in Blogs wie bei Niggemeier liebevoll gepflegt.

    Der Staat und seine Fernsehanstalten vertreten das Gute, Wahre, Schöne und die FDP steht für alles Böse dieser Erde.

    Lieber Gott, nimm mir alles, nur nicht meine Vorurteile. Ach nee, Gott ist ja auch schon 1968 gestorben.

  66. @ Thomas P. Reiter, 90: Mir würden spontan zehn verschiedene Staaten einfallen, in denen ideologische Verblendung an der Tagesordnung ist. Urdeutsch? Sicher nicht.

  67. Diese Aussage kann ich uneingeschränkt unterschreiben und finde sie gut: „Wir brauchen nicht nur eine neue Gebührenregelung, sondern auch eine klare Definition für die Grenzen des öffentlichen Rundfunks.”

    Was ist daran populistisch?

  68. @badabing: Gute Frage, weiß ich nicht. Was bedeutet denn das überhaupt, was er da gesagt hat?

  69. Ich würde gern den Fernsehkritiker und twipsy, die hier als angebliche „GEZ-Kritiker“ in die Schusslinie geraten sind, in Schutz nehmen; ihr Spezialgebiet ist nicht die exakte Gebührenberechnung oder die Art ihrer Erfassung, oder gar ihre Abschaffung, sondern die Beurteilung des Gegenwerts, den man dafür bekommt. Dass nach langem Ringen die Mannschaft um Kurt Beck sich tatsächlich dazu durchgerungen hat, die Art und Weise des Gebühreneinzugs zu ändern, kann ich mir nur dadurch erklären, dass sie von der zweifelsohne zunehmenden, viel wichtigeren und lange schon fälligen Qualitätsdiskussion ablenken wollen und sich nochmal ein paar Jahre Zeit schenken wollen…

  70. Hihi, jetzt hab‘ ich 2 Promis aufgeschreckt und der Fernsehkritiker verbittet sich schon, dass man ihm zur Seite steht. ;) Dabei kann er bei seinem aktuellen Kampf gegen … (s. seinem Blog) jede Hilfe gebrauchen und ich stehe gern bei und auf seiner Seite. (ich hoffe, es ist von den 2 Argumentationsketten dort was brauchbares für Dich dabei… ) Nichtsdestotrotz empfehle ich ihm, sich das möglicherweise gern getragene Etikett „GEZ-Kritiker“ nicht allzu leicht überstülpen zu lassen, weil man dann gern mit einer anderen Gruppe verwechselt wird, die den Öff.-Rechtl. Rundfunk schon aus Prinzip ablehnen. Wenn man seine Beiträge in seinem Blog aber genauer verfolgt, ist sein grundsätzliches Motto neben den _Methoden_ der GEZ eher

    „DAFÜR zahl ich nicht“ (für ein besseres Programm aber sehr wohl)

    statt

    „dafür zahl ich NICHT“ (und zwar generell, soll der ÖR doch Pay-TV werden)

    was einen beträchtlichen Aussage-Unterschied darstellt. Aber das sollte man dann in seinem Blog weiterdiskutieren, hier führt es eigentlich zuweit. Jedenfalls denke ich, dass die Motivation der GEZ-Kritik bei Holger Kreymeier und Burkhardt Müller-Sönksen gänzlich unterschiedlich sind.

  71. Die verlinkten Beiträge von BMS bei Facebook sind aber schon, naja wie soll man sagen, intellektuell grenzwertig.
    Für den Deppendorf-Schenkelklopfer würde er glaube ich nicht mal bei der Bild einen Abnehmer finden.

  72. Mal ehrlich, wen wundert das bei der FDP noch ?! Aber natürlich darf man nicht eine genze Partei nur wegen eines mediengeilen Politikers verdammen, aber irgendwie passt das ins Bild.

  73. Bei Müller-Sönsken handelt es sich ganz klar um Omnipotenz, dass wird von vielen anderen exklusiven Clubs der Omnipotenten wie FDP und Bild halt richtig erkannt. Wo Müller-Sönsken ist ist vorne, weiter so…

  74. @Robert: „..Wo Müller-Sönsken ist ist vorne..“ So so. Wäre noch zu klären, in welche Richtung die Reise geht. Wo oder was ist das Ziel? Auch auf dem Weg in die Hölle muss einer voran
    gehen/fahren/fliegen/springen/
    reiten/stürzen/tauchen/schwimmen.

  75. Stefan Niggemeiers Beitrag über Müller-Sönksen geht an der eigentlichen Problematik vollkommen vorbei. Der mediale Einfluss auf Prozesse der politischen Meinungsbildung ist wesentlich komplexer als hier dargestellt. Weiß Niggemeier es nicht besser, oder will er mit dieser Methode bewußt etwas verschleiern?

  76. „Besonders gerne spiele ich Schach mit meiner Tochter – die mich dabei regelmäßig schlägt…“
    „1993 Hochzeit mit meiner Frau Inken, 1995 Geburt meiner Tochter Marthe.“

    Dass sich Herr BUMS regelmäßig von seiner 15-jährigen Tochter im Schach abledern lässt, spricht doch eigentlich schon Bände. Wahrscheinlich auch noch jedes Mal mit einem lupenreinen Schäfermatt! :D

  77. @K.F. #108: Ja, immer diese eigentliche Problematik, die alle verschleiern wollen. Ich würde sogar noch ein gutes Stück weiter gehen: Niggemeier stellt in diesem Beitrag überhaupt nicht den Einfluss der Medien auf politische Meinungsbildung dar, nein, er erwähnt ihn in keinem Wort, macht ihn nicht einmal zum Thema des Beitrags. Skandal.

  78. Kommt hier zum Wochenende noch ein Artikel oder muss ich mir die FAS kaufen, um Neues von Niggemeier zu lesen?

  79. Wollte auch gerade nachfragen, ob man ich um die Motivation des Autors sorgen muss. Gefühlt ein Artikel pro Woche, die Flauschdinger werden länger und auch der Rest irgendwie flauschiger.

    Soll kein Vorwurf sein, bin ja nur Gast hier. Ist halt nur immer eine kleine Enttäuschung, wenn man täglich vorbeischaut. Vielleicht mal wieder ’ne Urlaubsvertretung ins Wasser werfen?

  80. Komme immer mal wieder hier vorbei und habe bis jetzt immer etwas für mich Lesenswertes und Neues vorgefunden. Von dem her mache zumindest ich mir überhaupt keine Sorgen um den Autor und dessen Motivation. Manchmal bloggt man halt ein bisschen mehr und manchmal ein bisschen weniger, das geht jedem Blogger so.

  81. Und heute war BuMS schon wieder in der BLÖD. Scheinbar wirklich für nix zu schade der Mann. Andererseits aufschlussreich: Schlecker-Kundendaten waren scheinbar öffentlich abrufbar. Das dumpfe Gefühl, dass das nicht sein darf, hatten die Springerlinge selbst auch, aber er gab ihnen die Expertise.

    Nannte ich „Binsenweisheiten einen seriösen Anstrich verleihen wollen“, bisher groebeln, ist nun zu erwägen, dass man es auch bumsen nennen könnte. Wie jetzt, bumsen gibt es bereits? Schade…

  82. Darf ich noch mal auf die eigenwillige Niggemeiersche These zurückkommen, dass ARD und ZDF ganz ehrlich nur die wirklich notwendigen Finanzmittel ausgeben dürfen? Ein weiterer Medienexperte, der sich mit Fernsehen irgendwie besser auszukennen scheint, hat sich dazu jetzt zu Wort gemeldet:
    „Der frühere „Spiegel“-Chefredakteur
    und heutige Mitbesitzer des Nachrichtenssenders
    N24, Stefan Aust, regte an,
    die Einnahmen des öffentlich-rechtlichen
    Rundfunks auf dem aktuellen Stand einzufrieren.
    Je mehr Geld man ARD und
    ZDF gebe, desto mehr breiteten sich diese
    aus. Nur durch eine Begrenzung des
    „Geldzuflusses“ sei eine Konzentration
    der Sender auf ihren Auftrag, Qualität zu
    produzieren, zu erreichen. Aust regte zudem
    an, Verträge, bei denen Fernsehproduzenten
    alle Rechte verkaufen (Buyout)
    zu verbieten. Die Produzenten hätten
    dann die Chance, ihre Inhalte beispielsweise
    als DVD weiter zu vermarkten und
    mit den erzielten Erlösen neue Qualitätsinhalte
    zu produzieren. epd/dpa“

  83. @ Stefan Niggemeier: Ja, und es wird immer schöner:

    „Voller Zugriff für die GEZ: Laut einem Staatsvertragsentwurf der Länder soll die Behörde, die zurzeit niemand in sein Haus lassen muss, Einblick in die Register der örtlichen Einwohnermeldeämter bekommen. Wer der Gebühreneinzugszentrale keine umfangreichen Auskünfte gibt, kann mit Zwangsvollstreckung und Bußgeldern rechnen, schreibt carta.info. Die ARD-Rundfunkanstalten sollen diese Daten untereinander austauschen dürfen. Ermöglicht wird das durch die Umstellung der Rundfunkgebühr auf eine Rundfunkabgabe pro Haushalt und Betrieb, die ab 2013 in Kraft treten soll. Jeder Haushalt soll dann die Abgabe zahlen – unabhängig davon, ob überhaupt Empfangsgeräte vorhanden sind.“

    Wie kann man das nur toll finden???

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