Das „britische Erdbeben“, der „Durchmarsch“ der UKIP – und die Realität

Bei „Spiegel Online“ sind sie ganz aufgeregt. Gut, das sind sie immer, aber sie sind es auch wegen der Ergebnisse der Kommunalwahlen in England. Ein „Erdbeben“ habe sich in Großbritannien ereignet, schnappatmet der Bericht; die britische Unabhängigkeitspartei Ukip feiere einen „Durchmarsch“ und „Sieg“.

Und tatsächlich sind das ja spektakuläre Ergebnisse:

Quasi aus dem Nichts hat die United Kingdom Independence Party weit über 100 Sitze geholt. Kein Wunder, dass die anderen Parteien schockiert sind.

Winziges Detail: Die BBC-Grafik da oben ist von 2013. Es waren die englischen Kommunalwahlen vor einem Jahr, bei denen die UKIP mit ihrem Erfolg die politische Landschaft in Großbritannien erschütterte. Bei den Wahlen in dieser Woche hat sie diesen Erfolg nur in Wahlkreisen, in denen damals nicht gewählt wurde, wiederholt.

Hochgerechnet auf ganz Großbritannien hätte UKIP nach BBC-Schätzungen bei den Wahlen in diesem Jahr 17 Prozent der Stimmen bekommen. Im vergangenen Jahr waren es 23 Prozent.

Das heißt, die Zustimmung für die Partei ist gegenüber dem Vorjahr sogar ein bisschen gesunken. Das Bemerkenswerte an den Ergebnissen dieser Woche ist nicht, dass die UKIP spektakulär Stimmen gewonnen hätte. Das Bemerkenswerte ist, dass sie diesen Erfolg beinahe wiederholt hat. Es ist keine Geschichte eines Durchbruchs, sondern der Beständigkeit.

Das macht sich in einer Google-Suche, als klickträchtige Überschrift und überhaupt: für ein Medium wie „Spiegel Online“, das seinen Lesen jeden Tag die aufregendsten Nachrichten verspricht, natürlich nicht so gut wie die Zeile: „Das britische Erdbeben“.

Und um die Sache noch spektakulärer zu machen, spricht „Spiegel Online“ sogar von einem „Durchmarsch“ der UKIP. Ein „Durchmarsch“, an dessen Ende die UKIP nach Sitzen in den Bezirken, in denen gewählt wurde, viertstärkste Partei ist, hinter Labour, Konservativen und Liberaldemokraten. Ein „Durchmarsch“, an dessen Ende die UKIP keine einzige Ratsmehrheit erobern konnte.

Wenn das Wort „Durchmarsch“ nicht bloß die Bedeutung hat: „Oh mein Gott, hier ist etwas passiert, das nach einem wahnsinnigen Erfolg aussieht“, dann war das in dieser Woche kein Durchmarsch der UKIP. Aber wenn die UKIP tatsächlich irgendwann einen „Durchmarsch“ schafft, dann wird „Spiegel Online“ schon einen entsprechenden neuen Begriff finden, der dann noch größer und durchmarschiger klingt.

Es ist ein Journalismus, dem es im Zweifel darum geht, das Adrenalin zu maximieren, nicht das Verständnis.

92 Replies to “Das „britische Erdbeben“, der „Durchmarsch“ der UKIP – und die Realität”

  1. Zitat: „…der dann noch größer und *durchmarschiger* klingt.“

    Made my day.

    Danke :)

  2. Der Spiegel schreibt da nur von seinen englischen Kollegen ab, der Hype hier auf der Insel ist unglaublich. Sowohl vor als auch nach der Wahl musste man die Zeitungen und Talkshows schon sehr genau betrachten, um herauszufinden, dass neben UKIP auch andere Parteien teilnehmen. Der satirische Twitter Account UKIPnews macht der englischen Nationalmannschaft Hoffnung für die WM Vorrunde: immerhin zeigt die Wahlberichterstattung, dass man auch gewonnen haben kann, wenn 3 Gegner vor einem liegen…

  3. (… das „wurde“ am Ende des drittletzten Absatzes hat dagegen keine Bedeutung, oder?)

  4. Kleine Korrektur: UKIP hat nicht „keinen einzigen Wahlkreis für sich erobert“, sondern in keinem einzigen Council eine Mehrheit gewonnen. Hätten sie keinen einzigen Wahlkreis gewonnen, hätten sie ja genau 0 (zusätzliche) Sitze.
    Aber ansonsten kann ich natürlich nur 100%-ig zustimmen: Nicht nur bei der Gesamtzahl der gewonnenen Sitze (oder auch Concils) liegt UKIP abgeschlagen auf dem vierten Platz, selbst wenn man den Zugewinn an Sitzen betrachtet, hat UKIP selbst da mit ca. 160 noch nicht mal die Hälfte von Labour mit ca. 340. Schöner „Sieger“.

  5. Erinnert mich auch an den Hype auf Spiegel Online über die Front National (FN) bei der Kommunalwahl in Frankreich dieses Jahr. Es wurde über lauter Wahlsiege der FN berichtet, aber wenn man sich das Gesamtergebnis anschaut dann kam die FN im ersten Wahlgang nicht mal auf 5%. Mit anderen Worten: Sie hat sich auf wenige Hochburgen konzentriert und war da erfolgreich, spielte aber national keine Rolle.
    http://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89lections_municipales_fran%C3%A7aises_de_2014#R.C3.A9sultats_g.C3.A9n.C3.A9raux

  6. Ich habe in der Nacht ein wenig der Berichterstattung auf BBC Radio 4 gehört. Da war eher die Rede davon, was die UKIP alles nicht gewonnen hat. (Die anderen allerdings auch nicht.)

    Und so oft wie Clegg in der „Question Time“ rumsitzen darf (man fragt sich, ob er überhaupt noch für was anderes Zeit hat), ist dieser „Erfolg“ kein großes Wunder. Die Partei ist einfach besser in ihrer Selbstvermarktung als die anderen. Auf wirkliche Inhalte kommt es, wie bei den deutschen Parteien, offensichtlich weniger an.

  7. > Dieser Begriff kann ja dann nur „Blitzkrieg“ lauten.

    Ich hätte jetzt auf „Endsieg“ getippt.

  8. Wer SPON Adrenalinmaximierung und Focus Newsticker vorhält müsste auch mit Hunden schimpfen, die an Strassenlaternen pinkeln.

  9. Abgesehen von inhaltlichem Hin- oder Hergeschreibsel ist das wieder mal ein Fall von Effekthascherei, die in seriösem Journalismus nichts verloren hat. Aber das ist ja inzwischen gang und gäbe, wie man hier regelmäßig lesen kann…

  10. Ich fürchte, der ganzen Aufregung hier liegt ein Mißverständnis zugrunde: daß SPON ein journalistisches Projekt sei. Tatsächlich ist es das nicht. Vielleicht würde es in der Diskussion weiterhelfen, SPON mit einem großen Retailer (sorry, das ist „Denglish“) zu vergleich, sagen wir mal Tchibo. Dann könnten wir hypotetisch einmal annehmen, Tchibo litte unter Kundenschwund. Weil das Management seinen Aktionären aber Wachstum versprochen hat (ja,ja, ich weiß: Tchibo ist nicht börsennotiert), müßte es ihm nun gelingen, die noch vorhandenen Kunden zu häufigeren Kaffee-Käufen zu motivieren – oder aber in neue Geschäftsfelder zu expandieren. SPON macht beides: zum einen versucht das SPON-Management, durch eine verbale Schnappatmung auf der Website mehr Klicks zu generieren und somit die Illusion von Wachstum zu erzeugen, zum anderen entwickelt es neue Umsatzfelder, etwa in Kooperation mit Lottogesellschaften… Die Strategie von SPON ergibt absolut Sinn, wenn man das Unternehmen als Einzelhändler oder Gummistiefelproduzenten betrachtet. SPON noch als journalistisches Projekt zu sehen, führt hingegen gänzlich in die Irre.

  11. Kommt ja auch immer auf die Erwartungshaltung an : wenn man erwartet dass eine kleine Randpartei völlig verschwindet weil ihr der seriöse Inhalt fehlt, der kann eine Steigerung oder sogar nur durchgehende Stabilität vor dem Hintergrund dieser Erwartungshaltung schon als ‚Durchmarsch‘ empfinden.

  12. @ Krauselhirn (24): Verständlich, aber ein seriöses Medium würde trotzdem statt einem Bauchgefühl Fakten hinschreiben.

  13. Wo wir gerade bei den Europawahlen sind: Mich wundert, dass der Wahlbetrug von Zeit-ChR Di Lorenzo keinen riesigen Sturm auslöst.
    Sollte der Mann das Prinzip von Wahlen (1 Person – 1 Stimme) und das Prinzip des Rechtsstaates („Vor dem Gesetz sind alle gleich“) wirklich nicht mitbekommen haben?
    Oder hält er sich einfach für wichtiger als andere (in seiner Selbsteinschätzung hätte er dann wenigstens zehn Stimmen abgeben müssen).
    Hat er die Diskussion zum Thema Doppelpass nicht mitbekommen (warum sonst gießt er Wasser auf die Mühlen der Gegner?).
    Putzig war in diesem Zusammenhang sein Bericht über das Handyverbot bei der Stimmabgabe im it. Konsulat, um Wahlbetrug zu verhindern.
    Was mich am meisten erbost ist die grinsende Selbstgefälligkeit, mit der er seinen Wahlbetrug offenbarte.
    Andererseits: Die stört mich bei dem Manne immer (die grinsende Selbstgefälligkeit).

    Übrigens: An Jauchs Talk gibt es ja unendlich viel zu kritisieren, aber hier hat die Redaktion mal gut aufgepasst und das entsprechende Gesetz rausgesucht.

  14. @Jochen
    Der Sturm kommt noch, die Sache schaukelt sich jetzt sicher langsam hoch, das Empörungspotenzial ist noch nicht ganz realisiert worden. Kommt aber in den nächsten Tagen!

  15. Nachtrag:
    Würde mich gar nicht wundern, wenn der gute GDL alsbald eine Anzeige wegen Wahlbetrugs oder Wahlfälschung von einem gesetzestreuen deutschen Mitbürger am Hals hat!

  16. @Flügelschlag (25) : Naja. was halt so ein ’seriöses‘ Medium heutzutage ist . Geht doch überall nur noch um ‚Emotionen‘ und das ist dann halt eher irgendeine ‚Aufregung‘ als ‚Erleichterung‘ etc :-)
    Das Ziel der Berichterstattung ist ja nur noch in bester Benjamin Blümchen Manier auf Alles mit einem lauten ‚Trörööö‘ zu reagieren , damit die dummen Leser merken dass da was abgeht.
    Und ‚Boa sind das auf einmal Viele, das Abendland geht unter‘ ist ein lauteres ‚Trörööö‘ als ein ’naja.. sind mehr , aber so abgeschlagen, dass man die kaum sehen kann, guckt mal lieber nach Frankreich‘.
    Solange die Medien nur auf die Lautstärke des Trötens bei den Meldungen achten ist dann Seriösität doch nur das Mittelmaß der Trötlautstärke.

  17. SN: „Und um die Sache noch spektakulärer zu machen, spricht „Spiegel Online“ sogar von einem „Durchmarsch“ der UKIP. Ein „Durchmarsch“, an dessen Ende die UKIP nach Sitzen in den Bezirken, in denen gewählt wurde, viertstärkste Partei ist, hinter Labour, Konservativen und Liberaldemokraten. Ein „Durchmarsch“, an dessen Ende die UKIP keine einzige Ratsmehrheit erobern konnte.“

    Aber jetzt, bei der Europawahl, bei der die UKIP sogar stärkste Partei in GB wurde, kann man schon von einem Durchmarsch sprechen, oder? Ebenso übrigens wie im Falle des Front National in Frankreich, der ebenfalls stärkste Kraft wurde. Und ich will ungern nachtreten, aber das liegt auch (!) an solchen Absurditäten wie der Kaffeemaschinengeschichte. Wenn die EU weiterhin solche Quatschregelungen macht, anstatt derartige Dinge den nationalen Regierungen zu überlassen, die sich ja gerne blamieren dürfen, wird die Zustimmung zur EU immer weiter schrumpfen. (Und nur zur Klarstellung: Ich hoffe das nicht, da ich die EU für unverzichtbar erachte und viele Dinge, die die EU geregelt hat bzw. regelt, sehr gut und wichtig sind bzw. waren.)

  18. @Stanz: Das heißt, die EU sollte sich von ihren Klimaschutzzielen verabschieden? Und Hersteller von Elektrogeräten auf im Zweifel zwei Dutzend verschiedene Vorschriften nationaler Behörden einrichten?

  19. Als ich es letztens so viel besser wusste als alle anderen, kam von der Seite der Spruch: „Keiner mag Klugscheißer!“ Das möchte ich irgendwie auch dem obigen Text über Spiegel Online und das britische Erdbeben hinterherrufen.

  20. @Stanz: Dann müsste man ja auch vom „Durchmarsch“ der CDU/CSU reden, ist aber trotzdem falsch.

  21. @SN 34: Es ist und bleibt mir echt völlig unverständlich wie Sie und andere bei diesem Thema auf solche komplett logikfernen Argumentationsmuster zurückgreifen. Ich betrachte mich als politisch ökologisch und links denkender Mensch. Aber wenn die nicht so national argumentieren würden hätte ich gestern fast AfD gewählt. Nämlich genau wegen diesem Kaffeemaschinenquark und anderem Unsinn mit dem EU-Gremien Steuergelder verschwenden. Und Nein: Das heisst nicht die EU sollte sich von Klimaschutzzielen verabschieden, aber sie sollten sie vielleicht zu erreichen versuchen mit zB einer ausgebauten Subventionierung der ÖPNV. Und Hersteller von Elektrogeräten sollten im Optimalfall sich auf gar keine Vorschriften einrichten müssen die über Umweltschutzbestimmungen bei der GerätePRODUKTION hinausgehen, weil sowas wie die Durchsetzung eines Kaffeeautomatentimers ist meiner Meinung nach Sache zweier Institutionen: Der Erziehung (der Menschen zu umweltbewussten Individuen) (und damit mittelbar auch des Staates) und des Kapitalismus. Und wenn das nicht reicht dann kann man über Gesetze zur Gerätenutzung diskutieren, aber den Herstellern vorzuschreiben wie sie ihr Zeug zu bauen haben damit die Verbraucher das nur auf bestimmte Art nutzen können, das ist sowas von…. rechts.

  22. @taky 37: Andere fühlen sich hier schon gegängelt, wenn sie in ihrer Kaufwahl eingeschränkt werden. Und Sie ziehen es in Betracht „über Gesetze zur Gerätenutzung [zu] diskutieren“? Dies wäre doch ein erheblich weitergehender Eingriff in die private Handlungsphäre. Noch dazu wäre dies viel schwerer zu kontrollieren, als was für Neuwaren so verkauft werden.

  23. @SN: Zu Ihrer ersten Frage:
    1. Ja. Ich finde die Absicht, die globale Erwärmung auf maximal 2 °C zu begrenzen, ungefähr so sinnvoll wie zu vereinbaren, dass morgen die Sonne scheinen wird.
    2. Glauben Sie eigentlich allen Ernstes, dass dieses Kaffeemaschinen-Ding das Klima tangiert? Wollen Sie mir wirklich erzählen, dass es das Klima auch nur um ein absurd kleines Promillchen tangiert, wenn die Kaffeemaschinen einiger Deutscher fünf statt zehn Minuten warm sind?
    3. Der springende Punkt ist, dass in das Verhalten von Verbrauchern eingegriffen wird. Wir sollen genötigt werden, die Kaffeemaschinen nicht länger laufen zu lassen. Ist ja okay. Aber wir können doch gleichzeitig unseren Server den gesamten Tag laufen lassen, unsere WLan-Geräte, den Wecker, Lampen, den Computer, das Radio, den Fernseher, den Backofen – das ist alles unsere freie Entscheidung, da wird ja auch nicht eingegriffen. Wir können unvernünftig sein (und zahlen dafür hinterher den Preis, nämlich hohe Stromkosten) oder vernünftig, das ist die freie Entscheidung eines jeden. Ich sehe schlicht keinen Sinn darin, die Kaffeemaschine zu reglementieren, wenn der Fernseher den ganzen Tag laufen darf oder wenn der Backofen drei Stunden auf voller Stufe vor sich hin backen darf. Und natürlich hat es eben nur dann einen Sinn, wenn derlei Dinge natürlich auch für andere Geräte bzw. Stromverbraucher geplant werden.
    4. Zuletzt: Wenn sich einzelne Hersteller aus freien Stücken entscheiden würden, meinetwegen auch wegen des Klimaschutzes, in ihre Geräte eine Funktion einzubauen, dass diese sich nach fünf Minuten einschalten: ok, dann kann der Verbraucher wählen, ob er das gut findet. Nicht okay ist es, wenn der Staat alle Hersteller und damit auch alle Verbraucher dazu zwingt, indem er hier Vorgaben macht.

    Zu Ihrer zweiten Frage:
    1. Ja, warum denn nicht? Bevor es die EU gab, lief das ja auch so. Es gibt nach wie vor auch auf europäischer Ebene das Subsidiaritätsprinzip, das übrigens auch in der Bundesrepublik meistens hervorragend funktioniert. Und die meisten Staaten hätten im Zweifel eben keine Kaffeemaschinen-Vorgabe gemacht – zu Recht.
    2. Im übrigen war das gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass viele Menschen – ob gerechtfertigt oder nicht, sei mal dahingestellt – die EU mit solchen Unsinnsprojekten verbinden. Viele Menschen denken nicht so wie Sie, der es aus Klimaschutzgründen ganz toll findet, wenn der Staat ihm Vorgaben macht, sondern sind der Auffassung, dass es den Staat nichts angeht, wie lange ihr Kaffee schmurgelt, genauso wie es ihn nichts angeht, wie lange sie ihren Herd anlassen, ob ihre Bratkartoffeln zu dunkel sind (und damit auch noch krebserregend), ob sie in ihren eigenen vier Wänden rauchen, ob sie zum Bäcker um die Ecke mit dem Auto fahren etc. pp.

    Sie haben in Ihrem Kommentar zum Thema Kaffeemaschinen geschrieben: „Wäre es irgendwie besser, wenn es nicht die EU wäre, die solche Regeln forciert, sondern die Bundesregierung? Ach guck mal, tut sie sogar.“ – In dem verlinkten Text der FAZ kann man nachlesen, dass die EU-Staaten die Kommission beauftragt haben, „Mindestanforderungen für den Energieverbrauch von Verbraucherprodukten“ zu erarbeiten. Die Staaten lassen die EU die Drecksarbeit machen, irgendwelche ähnlich bekloppten Regelungen formulieren, so dass sie sich hinterher zurücklehnen und mit dem Finger auf die EU zeigen können. Genau so ist es doch auch bei der Vorratsdatenspeicherung gelaufen. Da wird die EU vorgeschickt, eine Regelung zu erarbeiten, die die Mitgliedstaaten umsetzen müssen, damit man sich hinter dieser Regelung verstecken kann.

    @ Ste: Also wenn eine rechtsextreme Partei in Frankreich, in unserem demokratischen Nachbarland, plötzlich stärkste Partei ist, ist das für Sie kein Problem? Für mich ist das ein unfassbarer Vorgang, ein riesiges Problem für Europa. Sie können ja gerne am Wörtchen „Durchmarsch“ kleben. Für mich ist das ein „Durchmarsch“, für mich ist das auch ein „Erdbeben“ und sogar eine „Katastrophe“.

  24. Es gab einmal einen Politiker, der in seinem Nachnamen mehrere Präpositionen (von,zu) mitführte, der hatte erst als Wirtschaftsminister viel zu tun und später als Verteidigungsminister. Dafür wurde er vom Spiegel ganz toll gelobt:

    “Die fabelhaften Guttenbergs”? Wie der SPIEGEL sich endgültig zum Yellow-Press-Magazin macht
    18. Oktober 2010
    Wer noch mindestens einen Funken kritischen Geist in sich trägt, musste sich beim Anblick des aktuellen SPIEGEL-Titels “Die fabelhaften Guttenbergs – Paarlauf ins Kanzleramt” die Augen reiben (siehe Screenshot). Wer als Printmedium so sehr die Distanz zu einem Politiker aufgibt wie der SPIEGEL mit dieser Cover-Story [ spiegel.de/spiegel/print/index-2010-42.html ], kann dazu nur noch sagen: Yellow-Press-Niveau – und für ein Nachrichtenmagazin, das sich selbst immer noch gerne “Sturmgeschütz der Demokratie” nennt, doch ein ziemlich tiefer Fall.

    spiegelblog.net/die-fabelhaften-guttenbergs-wie-der-spiegel-sich-endgultig-zum-yellow-press-magazin-macht.html

    Ein halbes Jahr nach dieser Spiegel-Ausgabe musste man diesen Politiker irgendwo im Orchestergraben suchen.

    Mal schauen was Herr Farage so in nächster Zeit macht, hoffentlich sich nicht bei irgendeiner NATO-Entscheidung enthalten, weil das auch ziemlich karriereschädlich ist.

  25. @Stanz, #33

    Die EU beschäftigt sich leider nicht nur mit Quatschregelungen:

    “ 1. Mai 2014 15:13
    Geplantes Freihandelsabkommen TTIP
    EU-Parlament winkt Sonderrechte für Großkonzerne durch
    Während die Konsultationen zum Investorenschutz noch laufen, hat das EU-Parlament bereits Fakten geschaffen mit einer Abstimmung kurz vor Ostern. Trotz aller Bedenken winkte die Mehrheit der Abgeordneten eine Verfahrensverordnung für Investorenschutzregeln durch, gegen die Stimmen von Grünen und Linken.
    „Das war die letzte Chance für das Parlament, über das Ob und Wie der zukünftigen Investorenrechte mitzureden. Ab jetzt bleibt ihm nur noch das Ja oder Nein zu fertig ausgehandelten Verträgen“, sagt Eberhardt [Pia Eberhardt von der lobbykritischen Organisation Corporate Europe Observator (CEO)].

    sueddeutsche.de/wirtschaft/geplantes-freihandelsabkommen-ttip-eu-parlament-winkt-sonderrechte-fuer-grosskonzerne-durch-1.1947133

    Komisch, ich dachte immer, so nach Hörensagen, dass das EU-Parlament überhaupt nichts zu sagen hätte?
    Und EU-Einrichtungen wie die EFSA (Behörde für die Zulassung von Lebensmittelsicherheit), die anscheinend einen besonderen Gefallen an Gentechnikprodukten gefunden hat, können mir erst recht gestohlen bleiben. Dann gibt es noch den Agrarsubventionswahnsinn (Export zu Dumpingpreisen nach Afrika) oder so sinnige Dinge wie das Glühlampenverbot.

  26. @Stanz: Ich weiß nicht, ob das die Sache jetzt für Sie besser oder schlechter macht, aber Fernseher, Computer, all das, was Sie da aufgezählt haben, ist von ähnlichen Regelungen erfasst: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kodesign-Richtlinie

    Der Stromverbrauch von angelassenen Kaffeemaschinen mag lächerlich gering sein (obwohl die entsprechende Vorstudie anderes ergab). Aber der gesamte Stromverbrauch besteht aus einer Vielzahl von lächerlich geringen Einzelposten.

  27. @Stephan: Was genau ist nochmal unsinnig daran, sich von einem Leuchtmittel zu verabschieden, das überhaupt nur einen kleinen Bruchteil der Energie, die es verbraucht, in Licht umwandelt und das Allermeiste als Wärme verschwendet?

    (Oh Gott, damit sind nun alle Fässer wieder aufgemacht.)

  28. @33, Stanz

    „Und ich will ungern nachtreten, aber das liegt auch (!) an solchen Absurditäten wie der Kaffeemaschinengeschichte“

    Dazu hat Martin Sonneborn im SPON wohl alles gesagt:

    SPIEGEL ONLINE: Wie beurteilen Sie den Erfolg von Rechtspopulisten und EU-Gegnern?

    Sonneborn: Der ist genauso lustig wie unser eigener Erfolg. Dass man Leute wählt, die dann gut dotiert dort sitzen und nur Sand in das europäische Getriebe werfen, das ist schon witzig. Wir werden unseren Teil dazu beitragen.“

    (das mit dem zitieren wird bestimmt wieder nicht klappen)

  29. @Stanz: Sie jonglieren jetzt aber mit zwei Durchmarsch-Begriffen. Durchmarsch positiv: Jemand gewinnt, ist der Oberknaller, wird bejubelt und gefeiert. Durchmarsch negativ: Nazi, Militär, Blitzkrieg. Ja was denn nun? Für CDU/CSU gilt der positive Begriff keineswegs und so wie ich Niggemeiers Artikel verstanden habe, gilt dies auch nicht für brttische UKIP, das war alles was ich sagen wollte.

  30. „Was genau ist nochmal unsinnig daran..“

    Sehr geehrter Herr Niggemeier,

    leider argumentieren in dieser Sache viele, trotz hoher Intelligenz, nur aus einem Bauchgefühl.

    Betrachtet man die jedermann zugänglichen Zahlen zum weltweiten CO2-Ausstoß sowie den Anteil der Beleuchtung daran, so kann man die Energiesparlampenkampagne nur als extrem unsinnig einordnen.

    Auf Deutschland bezogen hat sie den erwarteten Klimagau nur um maximal vier Wochen verzögert. Falls die EU-Länder ähnlich hart in der Umsetzung agieren, wie Deutschland, kommt vielleicht ein Jahr Verzögerung für die Klimakatastrophe heraus. Ursache dafür ist das weltweite, starke Bevölkerungswachstum zusammen mit dem Wohlstandsstreben der Schwellenländer (Die Chinesen errichten so ca. alle zwei Wochen ein neues Kohlekraftwerk.) In Relation zu diesen sehr großen Effekten ist die Glühbirne nur ein Witz. Analoges gilt für Staubsauger und Kaffeemaschinen.

  31. @ Th. Virchow (47):

    Ah ja, und weil andere sich wie Umweltsäue benehmen, können wir das auch tun. Hat ja eh alles keinen Zweck. Lassen wir den Planeten vor die Hunde gehen, aber wenigstens können wir der Klimakatastrophe bei Glühlampenlicht zusehen, während der Kaffee in der Maschine verschmurgelt.

    Nach uns die Sintflut! Yay!

  32. Ich sagte nicht, dass es KEINEN Zweck hat. Ich sagte nur, dass es die Klimakatastrophe, falls sie denn kommt, um nur sehr kurze Zeit verzögern wird.

  33. @Th. Virchow: Genau wegen dieser leider weit verbreiteten „so’n bischen Stromsparn bringt doch eh nichts“-Mentalität sind solche Gesetze leider notwendig. Es geht hier (auf mehrere Jahrzehnte hochgerechnet) um Milliarden Geräte und sinnlos verschwendete Kilowattstunden. Ob sich das jetzt groß auf den Klimawandel auswirkt oder nicht, sei dahingestellt – ernsthaft beeinträchtigt wird durch diese Gesetze aber niemand.

  34. @Th. Virchow: Ich weiß zwar nicht, was genau Sie mit dem Klimagau meinen, aber nehmen wir mal an es handelt sich dabei um ein einzelnes Eriegnis (großer Tsunami, whatever) nach dem dann alles furchrbar schrecklich ist. Dann wäre ich zum Beispiel zehr froh, so in 20 Jahren, wenn wir das auch nur um einen Tag verzögert hätten, indem wir frühzeitig Regelungen zum Energiesparen umgesetzt hätten.

    Tatsächlich ist der Klimawandel aber ein gradueller Prozess, der sich dann in höheren Hochwassern, Dürren etc bemerkabr macht. Auch dabei würde ich sagen, wenn Sie im Elbtal hinter einem Deich sitzen, der bis zur Krone durchnässt ist, dann werden Sie um jeden Zentimeter weniger im Pegel froh sein.

  35. Ich möchte auch gerne noch Themen hier einbringen, die zwar anderweitig schon bis zum Exzess durchgekaut wurden, die aber noch nicht von allen mehrmals und vor allem in jedem Kommentarstrang kommentiert wurden: Rauchverbot in Gaststätten und Homöopathie. Danke im Voraus für eine rege Diskussionsbeteiligung!

  36. @suel, 51: Durch die einzelnen Regelungen selbst werden selten Leute „ernsthaft beeinträchtigt“. In der Gesamtbetrachtung ergibt sich ein anderes Bild. Natürlich ist es keine Tragödie, wenn man seinen Kaffee nicht mehr eine Stunde warmhalten kann, sondern wenn es eine Abschaltautomatik gibt. Der Punkt, den anscheinend weder Herr Niggemeier noch Sie verstehen, ist, dass sich der Staat hier in die private Lebensführung der Bürger einmischt, wozu er eben kein Recht hat. Es wird weitere Regulierungen geben bzw. gibt sie bereits, worauf SN dankenswerterweise hingewiesen hat.

  37. @Stanz: Der Punkt, den Sie offensichtlich nicht verstehen, ist, dass Herr Niggemeier und viele andere hinsichtlich des Rechts des Staates, bestimmte Dinge zu regulieren, die womöglich auch Auswirkungen auf die „private Lebensführung“ haben, zu einer anderen Einschätzung kommen als Sie. Erstaunlich, wie schwer Sie sich mit dieser Erkenntnis tun, obwohl es nebenan bereits lang und breit ausdiskutiert wurde und Sie nun auch hier die Kommentarspalte mit dem Thema erfolgreich gekapert haben. Nehmen Sie bitte nun endlich zur Kenntnis, dass es Menschen gibt, die diesbezüglich andere Ansichten haben als Sie. Und sparen Sie sich (und uns allen) doch bitte die Mühe, hier weiterhin in ellenlangen Beiträgen zum x-ten Mal den gleichen Sermon abzuliefern. Ihre Argumente sind nun bekannt. Danke.

  38. „…der Staat mischt sich hier in die private Lebensführung der Bürger ein“ (54)

    >Facepalm<

  39. @inga, 55: Lesen Sie’s doch einfach nicht, wenn es Sie nicht interessiert und Ihre eigenen Argumente und Ansichten in Stein gemeißelt sind. Ich lasse mich im Gegensatz zu Ihnen durchaus von schlüssigen Gegenargumenten überzeugen. – Nebenbei: Was denken Sie denn, warum in Frankreich eine rechtsextreme und in GB eine mindestens extrem europafeindliche Partei jeweils stärkste Kraft wurden? Warum in Deutschland die AfD aus dem Stand immerhin 7 Prozent schaffte? Woher kommt diese immer stärker werdende Ablehnung der EU und der europäischen Idee?

  40. @Stanz: Ich finde es, gelinde gesagt, frech, Mitdiskutanten zu unterstellen, dass sie etwas nicht verstanden haben, nur weil sie (übrigens wie Sie selbst) auch nach dem Austausch von Argumenten bei ihrer ursprünglichen Meinung bleiben. Nach dem mehrfachen Austausch derselben Argumente, wohlgemerkt.

  41. Produktion/Verkauf von Kaffeemaschinen (oder Glühlampen) ist wirklich ein wichtiger Bestandteil der „privaten Lebensführung“, ja….

  42. @stanz
    Wissen Sie was die „DIN“ ist? Ich bin da kein Fachmann, aber ich schätze mal, egal wo Sie in ihrer Wohnung sich hinwenden, praktisch alles dürfte durch irgendwelche DIN’s geregelt sein.
    Ziemlich totalitär….

  43. @Stanz: „..Was denken Sie denn, warum in Frankreich eine rechtsextreme und in GB eine mindestens extrem europafeindliche Partei jeweils stärkste Kraft wurden?…Warum in Deutschland die AfD aus dem Stand immerhin 7 Prozent schaffte?.“

    Wg. Menschen, die bald in ihre Voraus-Memoiren schreiben werden: „Do hobe öch möch entschlossen, Politiker zu wäährden!“

    Und wegen Menschen, die dank „Bild“ glauben, sie täten keine unkrummen Gurken mögen. Dass es die Lobby von ALDI und Konsorten waren, die in Brüssel Regeln für unkrumme Gurken durchgesetzt haben, weil diese in größerer Stückzahl in Kartons packbar sind, das erfahren diese gesteuerten „Veggie-Day-Verächter“ natürlich nicht aus ihrem Zentralorgan.

  44. Immerhin nähern wir uns jetzt wieder dem Thema.
    Warum sind UKIP, FN, AfD so erfolgreich? Vielleicht auch, weil SPON & Co. nach solchen Erfolgen gieren, damit es etwas zu versensationsmelden gibt?
    Ich bitte darum, das „auch“ zu beachten.

  45. @Stefan Niggemeier

    1. Enthalten Glühbirnen Wolfram. Dieses wird inzwischen dringend benötigt, um das Uran bei der Herstellung von Panzerbrechenden Waffen abzulösen. Aber auch für intelligente Munition (z.B. für Anti-Schiffswaffen) wird es benötigt.

    2. Enthalten Energiesparlampen nicht nur jede Menge Elektronik (Platine, ICs etc.), sondern auch Quecksilber. Das ist zwar pro Lampe nur eine sehr geringe Menge, aber von den Dingern werden jeden Tag auf der Welt hunderttausende hergestellt.

    3. Hilft die von den Glühlampen produzierte Wärme mit bei der Reduzierung der Heizenergie. Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe, auch wenn die Wärme im Sommer nicht gebraucht wird, wobei man von Wärme in Deutschland eigentlich nur bei ca. 3-4 Monate pro Jahr (>20°C) reden.

    Jetzt zufrieden? Hechel, hechel, hechel?

  46. @Stephan: Jaja, die Glühbirne als alternativer Heizörper – genial! Ich finde ja auch, dass wir unsere Heizungen viel öfter an der Decke anbringen sollten. Und daneben dann einen Venilator, damit die Wärme wieder nach unten befördert wird.

  47. @Stephan: Klar sind die neuen Energiesparlampen kacke, aber deswegen ist doch die Idee nicht blöd, mal über neue Leuchtmittel nachzudenken, EU-weit zu regeln und einzuführen, die effizienter und umweltfreundlicher sind. Schlaue Panzerwaffen und Glühbirnen unter meinem Arsch im Winter zu halten, finde ich jetzt nicht so wichtig.

  48. @Ste.: “ Wie einfach..“
    Einfach (scheinbar). Das ist das Schlüsselwort. Die Welt ist wahrlich nicht mehr „einfach“, aber viele Menschen möchten doch wenigstens Einiges verstehen; Andere haben auch diesen Versuch aufgegeben und nehmen an Wahlen nicht mehr teil. Menschen möchten aber verstehen, was vor uns geht und nicht nur glauben. Nun kommen Professoren (sic!) der AfD und behaupten, es gäbe einfache Lösungen für alle Probleme. Das freut einfache (schlichte) Gemüter. Hier sind sie Mensch, hier können sie wieder glauben ( – Gedankenstrich) zu verstehen. Und in vielen Presseprodukten werden die einfachen Erklärungen in Überschriften transformiert.

    Das ist meine einfache Erklärung, warum so viele AfD-Wähler aus dem „Lager“ der NIchtwähler kamen.

  49. Ich mach es mir sogar noch einfacher: Es sind Menschen, Pappnasen und Hohlbirnen, die die Hosen voll haben; es geht also schlicht und einfach um Gefühle und Ängste.

  50. Ich würde nicht alle AfD-Wähler als Pappnasen und Hohlbirnen bezeichnen. Meine verstorbene Oma war seinerzeit auch mal Protestwählerin, damals eben die Republikaner. Sie war wirklich alles andere als eine Hohlbirne oder Pappnase und konnte ihre Entscheidung auch ziemlich gut begründen (Enttäuschung über die etablierten Parteien). Daß die Welt nicht „einfach“ ist wußte sie auch und sagte auch wiederholt, daß es in den nächsten Jahren noch schlimmer werden wird. (Das war Anfang der 90er).
    Andererseits: Für manche Probleme, wenn nicht für fast alle, gäbe es bzw. gibt es ja schon „einfache“ Lösungen, die haben nur eben meistens keine Lobby.

  51. @66 Wenn Punkt 3 ernst gemeint ist dann haben Sie aber wenig gute Argumente. Einfach etwas über Physik von Luft und so lesen bevor man etwas erfindet.
    Die anderen Punkte kann man wenigstens halbwegs schulterzuckend durchwinken.

  52. Orry, suel, H H, inga, Flügelschlag, polyphem, Jan, Sigmund, Ste – gute Deutsche, mit Restglauben an die Obrigkeit. Doch Ihr Bauchgefühl trügt.

    Als die Glühlampen damals verboten wurden und OSRAM Rekordgewinne verbuchte, machte ich mir die kleine Mühe, den Effekt zu berechnen. Das Ergebnis war kleiner als vermutet. Denn schon das Bevölkerungs- und Infrastrukturwachstum Chinas und Indiens kompensieren die deutsche CO2-Reduktion innerhalb von ZWEI Wochen. Ich hoffe Sie verstehen mich. Nach zwei Wochen ist der Einspareffekt vollständig verpufft.

    Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun.

  53. @73: Die Rechnung würde ich gerne mal sehen, die einen kausalen Zusammenhang zwischen umstieg auf Energiesparlampen und dem Bevölkerungswachstum in China und Indien herstellt…

    Und – deutsch sein heißt eigentlich einfach nur zufällig als Kind von 1-2 Leuten mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren worden zu sein (oder die deutsche Staatsangehörigkeit anderweitig erlangt zu haben), weiter nichts.

  54. @73 / T.Virchow : Ich glaube Sie überschätzen die Auswirkung unserer Entscheidungen auf das Bevölkerungswachstum in China und Indien. ich glaube fest daran dass die genauso zahlenmässig gewachsen wären wenn wir die Glühbirne behalten hätten . Das heisst ,selbst wenn Ihre Rechung stimmen sollte , dann haben wir immerhin die zwei Wochen hereingeholt .
    Da gibt es nicht viele andere Beispiele die Dasselbe getan haben.

  55. @Th.Virchow: „..Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun…“
    Der Stromverbrauch für Phrasendreschmaschinen sollte unbedingt reguliert werden.

    Zur Sache:
    1. Die Regulierungen betreffen die EU, nicht nur DE.
    2. Nicht nur die Ukraine will in die EU. Indien und China haben sich auch schon beworben und China wird wg. der Einführung von Energiesparlampen und Maschinen für kalten Kaffee einige Kohlekraftwerke weniger bauen müssen.

  56. @polyphem: Meine Phrasen-Dreschmaschine gibt es aus der Wortspiel-Hölle des Übersetzer-Kollegiums Straelen und ist aus Pappe! :D
    Link habe ich nicht., sowas gab es damals noch nicht, weil sie ein Mitbringsel aus einem Besuch in einem anerkannt guten Museum in Wolfsburg ist, anfang der 90er.
    Startpage wird beim Suchen helfen!

  57. ….um nochmal zum Thema zurück zu kommen:
    Bei aller berechtigten Kritik an z.B. SPON seitens Stefan:
    Das die SPON-Meldung „Scher dich zum Teufel…“ erhebliche Folgen für den akkreditierten Journalisten hat(te): Kein Wort davon, dass dies ein Zitat eines vom Grubenunglück betroffenen war.
    Bei allem Respekt :
    Auch Stefan ist subjektiv, und das ist auch in Ordnung so.
    Problematisch wird es, wenn Frau/Mann auf etwas beharrt, was es nicht gibt.
    Ich jedenfalls bin nicht im Besitz der letzten Wahrheit, eine eigene Meinung aber habe ich.
    Grüsse

  58. Interessanterweise hat sich SPON bei den Kommunalwahlen vertan, das „britische Erdbeben“ gab es aber dann 2 Tage später irgendwie doch:
    Bei der Europawahl im Vereinigten Königreich 2014 erreicht die UKIP 28 %, konnte die Zahl ihrer Sitze gegenüber 2009 mehr als verdoppeln und wurde stärkste britische Partei. (Wikipedia)
    Vielleicht sollte SPON mal über die Lottozahlen von nächster Woche berichten.

  59. Das unlaengst vom Postillon (http://www.der-postillon.com/2014/05/eil-breaking-online-nachrichten-immer.html) so schoen auf den Punkt gebrachte Problem der Schnappatmungs-Berichterstattung greift natuerlich auch hier – wie oben schon mal angemerkt uebrigens diesseits des Aermelkanals (ich lebe in England) mindestens ebenso wie in Deutschland.
    Allerdings: Bei Mme Merkels Spontanamnesie in Bezug auf das System der Spitzenkandidaten und ihre Unterstuetzung fuer Juncker wird das Abschneiden der UKIP und die daraus fuer ihren Buddy Cameron resultierenden Probleme eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben, mutmasse ich. Was zumindest fuer das Vertrauen der Waehler ins „System Europa“ Folgen haben koennte, fuer die die Erdrutschanalogie schon wieder angemessen ist …

  60. @Sibee Di Frent:: bisher dachte ich meine Englisch-Kentnisse im tolerablen Bereich.
    Ich kenne England und Wales ein wenig und Hong Kong/Neuseeland.
    Heute Nachmittag habe ich einen Mr.Obama reden gesehen, ich habe aufgehört zu begreifen bzw. zu übersetzen.
    Geht das anderen ähnlich?

  61. @Ekkehard: Ich habe die Rede nicht gesehen, die du meinst, könnte mir aber vorstellen, dass das eher am Politikerchinesisch lag als am Englisch?!

  62. @Sibee Di Frent::
    hmpf, ein bischen vorsichtig übersetzt: vielleicht gibt es die Rede bei „Phoenix“ in der Mediathek.
    Verstanden habe ich schon eine Menge!
    Siehe etwas hochgescrollt :D
    greetings

  63. Nee noch davor, der Durchmarsch; Kaffemaschinen gibs in der anderen Abteilung weiter unten.

  64. @Ste:
    Wegen der Kaffeemaschine: Kann sein, dass ich sowas noch im Keller habe. Müsste ich mich aber durchwühlen.
    Ok, ist OT :D
    Grüsse und ein nettes WE, insbesondere an Stefan…

  65. @stephan: Apropos Quecksilber:
    Bei der Energiesparlampe verbleibt es in der Lampe. Benutzt man traditionelle Glühbirnen dann wird ein Teil des zusätzlich verbrauchten Stroms aus Kohlekraftwerken stammen, die für die äquivalente Lichtleistung mehr Quecksilber freisetzen, und zwar unkontrolliert, einfach so, in die Luft.

    Quecksilber kann man also nur für die ESLs in die Debatte einbringen. Womöglich ist aber bald die LED-Technik so verbreitet, dass die ESLs wieder verschwinden, nicht jedoch das Glühbirnenverbot.

  66. Also, meine Freundin hält das „Krumme-Salat-Gurken“-Verbot für daneben.
    Das es das nicht gibt, stimmt sie traurig, weil jetzt alle mit einem „Gurkenhobler“ machen können, was geht..
    Vermutlich weis sie, wovon sie redet, denn ihre Salate munden immer wundervoll.
    @user unknown: zugegeben, mein Beitrag hat jetzt nicht was mit LED-Lämpchen zu tun:
    ist mir aber egal!

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