Das Gebührenwucherphantom

ARD und ZDF haben der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) mitgeteilt, wieviel Geld sie in der nächsten Gebührenperiode mehr benötigen. Die Summen entsprechen nach Angaben der Sender einer jährlichen Steigerung von 1,1 bzw. 1,3 Prozent. (Nachtrag/Korrektur hier.) Das ist weniger als die aktuelle Inflationsrate von über 2 Prozent. Das nominale Wachstum, das ARD und ZDF beantragt haben, entspricht also einem realen Rückgang ihrer Etats.

Es ist schwer, darin einen Skandal zu sehen. Natürlich kann man der Meinung sein, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ohnehin schon über viel zu viel Geld verfügen und in Zukunft deutlich schrumpfen sollten. Aber man muss schon ideologisch verblendet sein und irreführend rechnen, um aus einem Wachstum unterhalb der Inflationsrate einen Beleg für Maßlosigkeit und Gier der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu machen.

Den Gegnern von ARD und ZDF in den Verlagsredaktionen, den Lobbyverbänden und der Politik ist das mit vereinten Kräften gelungen. Mit teils bloß reflexhafter, teils sicher bewusst einseitiger Berichterstattung haben sie die Bedarfsanmeldung in den vergangenen Tagen in grotesker Weise skandalisiert. Es ist ein Lehrstück darüber, wie man mit geschickter Propaganda den Verlauf einer Debatte fast vollständig bestimmen kann.

An ihrem Beginn steht ausnahmsweise nicht die „Bild“-Zeitung, sondern die „Zeit“. Sie hat exklusiv in Erfahrung gebracht, welchen Bedarf ARD und ZDF bei der KEF angemeldet hatte, und gibt die Kommentierung gleich in der Überschrift ihres Artikels vor: „Immer in die Vollen“.

„Maßlos“ sei die „Forderung“ von ARD und ZDF, suggeriert die Autorin Anna Marohn, noch bevor sie sie überhaupt genannt hat. Ihr Artikel beginnt so:

Wunschzettel, das lernen Kinder früh, sind ein diplomatischer Akt. Wer sich ein Pony wünscht, bekommt am Ende vielleicht einen Hasen oder einen Wellensittich. Wer es aber übertreibt und auch noch zehn Puppen oder zehn Roller haben will, der zieht sich den Unmut der Eltern zu. So viel zur Theorie der Wunschzettel.

Ironisch spricht sie später angesichts der Zahlen, die sich über vier Jahre auf insgesamt 1,47 Milliarden Euro zusätzlich belaufen, von der „neuen Bescheidenheit“, nennt sie eine „üppige Forderung“.

Weil die „Zeit“ ihre Informationen samt wilder Spekulationen über eine Erhöhung der Rundfunkgebühren vorab an die Agenturen gegeben hat, stehen ihre Zahlen und Interpretationen am Donnerstag auch in anderen Zeitungen. Die „Bild“-Zeitung lässt sie durch irreführende Vergleiche von Zahlen, die sich auf ein einzelnes Jahr und auf vier Jahre beziehen, noch maßloser erscheinen, und brüllt: „Gebühren-Irrsinn“. Die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten unter der Überschrift: „Sender halten Hand auf“.

Jürgen Doetz, dessen Beruf es ist, im Auftrag der Privatsender gegen ARD und ZDF zu wettern, nutzt seine Chance. Die Agenturen zitieren ihn: „Diese Zahlen zeugen von einem völligen Realitätsverlust der gebührenfinanzierten Anstalten und im Besonderen beim ZDF.“ Es handle sich um einen „Affront gegenüber den Gebührenzahlern“ sowie „eine Ohrfeige für die Politiker“.

Angesichts der historisch niedrigen Forderungen von ARD und ZDF könnte man seine Lautstärke hysterisch und die propagandistische Absicht durchschaubar finden. Doch im durch „Zeit“ und „Bild“ vorgegebenen Kontext wirkt Doetz‘ Gebrüll genau umgekehrt: Sie lässt die Beteuerungen von ARD und ZDF unwahrscheinlich wirken, die beantragten Steigerungsraten seien historisch niedrig.

Es ist die Stunde von Leuten wie Wolfgang Börnsen, dem medienpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der alliteriert, die Anträge von ARD und ZDF seien „unangebracht, unpassend und unangemessen“. Und natürlich meldet sich auch sein FDP-Kollege Burkhardt Müller-Sönksen mit üblichen Rülpsern zu Wort. Von einer „dreisten Selbstbedienungsmentalität der Intendanten“ spricht er und von einem „Generalangriff auf das duale System“.

Der Tonfall ist ansteckend.

Das „Hamburger Abendblatt“ aus dem Verlag Axel Springer ist ganz außer sich und kommentiert unter der Überschrift „Paralleluniversum ARD und ZDF. Die Gebührenforderung der öffentlichen Sender ist absurd“:

Irgendwo da draußen in den Funkhäusern an der Rothenbaumchaussee, auf dem Mainzer Lerchenberg, am Kölner Appellhofplatz oder am Münchner Rundfunkplatz müssen Menschen leben, die mit einer seltenen Gabe gesegnet sind: Sie bekommen von dem, was um sie herum geschieht, nichts mit. Rein gar nichts.

Sie wissen nicht, dass wir in einer schweren Finanzkrise stecken, deren Ende nicht abzusehen ist. Ihnen ist unbekannt, dass deshalb überall kräftig gespart werden muss. Und davon, dass die Unternehmen ihrer Branche, die sich nicht durch Gebühren finanzieren, auch ganz ohne Finanzkrise schwere Zeiten durchmachen, weil sich viele Mediennutzer und Werbetreibende ins Internet verabschieden, haben sie auch noch nie gehört.

Auch der Rest des Kommentars von Kai-Hinrich Renner ist pure Empörung und verirrt sich am Ende noch in der Behauptung, die Forderungen von ARD und ZDF seien „absurd“, weil sie aufgrund der Haushaltsabgabe ab 2013 eh mehr Geld kriegten. Das ist schlicht falsch, denn selbst wenn es so wäre, müssten sie den Betrag, der ihren angemeldeten und genehmigten Bedarf übersteigt, später wieder abgeben bzw. verrechnen.

Der Medienredakteur des Berliner „Tagesspiegel“, Joachim Huber, schnappt nach Luft: „Das Letzte“ hat er seinen Kommentar überschrieben, in dem er keucht: „Demut sieht anders aus, das erfüllt den Tatbestand der Nötigung.“

Die „Berliner Zeitung“ berichtet unter der Überschrift „schiefergelegt“ und bemüht im Text das falsche Bild von der „Schieflage im Dualen Rundfunksystem“. Es beruht auf der von der Privatsenderlobby kultivierten Annahme, Private und Öffentlich-Rechtliche sollten ungefähr gleich stark sein. Dabei ist die Architektur des Dualen Systems eine ganz andere. Sie ist darauf ausgelegt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer stark sein soll, auch wenn die privaten — aus welchen Gründen auch immer — schwach sind. Dieses System kann man natürlich für falsch halten und verändern wollen. Aber dann muss man das auch sagen anstatt so zu tun, als gefährde ein Inflationsausgleich für ARD und ZDF die Logik des vorhandenen Systems.

Noch einmal: Natürlich hat jeder, zumal in einem Kommentar, das Recht, die Etatsteigerungswünsche von ARD und ZDF zu hoch zu finden. Die Debatte wird aber geführt auf der Grundlage der Behauptung, die Anmeldungen bedeuteten eine massive Zunahme der Etats, was falsch ist. Hilfreich ist dabei natürlich, die Steigerungen nicht in Prozenten, sondern den zweifellos eindrucksvollen absoluten Zahlen auszudrücken, und das auch noch über den Zeitraum von vier Jahren.

Man denke sich versuchsweise die Meldung, dass die „Bild“-Zeitung ihren Verkaufspreis von 60 auf 70 Cent erhöht hat, in dieser Form: Wir würden darüber diskutieren, dass „Bild“ ihre Vertriebsumsätze um 90 Millionen Euro jährlich, um 360 Millionen in vier Jahren steigert.

Überhaupt fällt auf, wie sehr etwas, das in ungefähr jedem anderen Lebensbereich, bei Preisen und Löhnen, selbstverständlich ist, nämlich Inflation bzw. ihr Ausgleich, in Bezug auf ARD und ZDF automatisch anrüchig und Ausweis von „Selbstbedienungsmentalität“ und „Realitätsverlust“ sein soll.

Wie dramatisch sind die Rundfunkgebühren tatsächlich gestiegen? Natürlich ist es etwas grundsätzlich anderes, ob ein privates Medium, das ich kaufen oder es lassen kann, seinen Preis erhöht oder eine Gebühr erhöht wird, die ich unabhängig vom eigenen Medienkonsum zahlen muss. Dennoch ist ein Vergleich der Preisentwicklung erhellend:

Der Preis einer „Bild“-Zeitung hat sich in den vergangenen elf Jahren verdoppelt; ein „Spiegel“ kostet 60 Prozent mehr; die Rundfunkgebühren stiegen um 27 Prozent. Ein Monat ARD, ZDF und Deutschlandradio mit all ihren Fernseh-, Radio- und Internetangeboten kostet heute nicht mehr als ein Monat „Bild“-Zeitung. Von der grundsätzlichen Frage nach der Legitimität der „Zwangsgebühren“ abgesehen: Das klingt im Vergleich nicht nach einem überteuerten Angebot.

Dass die Debatte darüber, welche Gebühren für ARD und ZDF angemessen sind, eine solche Schieflage hat und eine Steigerung unterhalb der Inflationsrate als Wucher dargestellt wird, liegt aber nicht nur an der Bereitschaft der Zeitungsredaktionen, sich ganz in den Dienst des billigen Populismus oder des Kampfes ihrer Verlage gegen ARD und ZDF zu stellen. Es liegt auch an der Unfähigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender zu Transparenz und Kommunikation.

Sie erwischt die Diskussion zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: mitten im Ratifizierungsprozess des neuen Rundfunkstaatsvertrages, der die neue Haushaltsabgabe einführen soll. Es ist vermutlich kein Wunder, dass die Zahlen ausgerechnet jetzt lanciert wurden. Dabei stehen sie seit Monaten fest. Warum haben ARD und ZDF sie nicht selbst öffentlich gemacht? Sie hätten nicht nur im gewissen Rahmen selbst bestimmen können, wann sie sie lancieren. Sie hätten auch eine viel größere Chance gehabt, die Dramaturgie der Diskussion zu beeinflussen und von Anfang an ihre eigenen Argumente in die Öffentlichkeit zu bringen.

Die ARD brauchte fast 24 Stunden, bis sie auf die Vorabmeldung der „Zeit“ mit einem Statement der Vorsitzenden Monika Piel reagierte. Zunächst hatte sie sich sogar geweigert, die Zahlen zu bestätigen, und somit auch bewusst darauf verzichtet, sie zu erklären und einzuordnen.

ARD und ZDF können die Hoffnung getrost fahren lassen, dass private Medien unvoreingenommen über sie und die Rundfunkgebühren berichten. Ihre einzige Chance ist es, die Gebührenzahler selbst zu überzeugen. Dazu müssten sie lernen, transparenter zu werden. Das wäre nicht nur strategisch geschickt. Es wäre auch Ausdruck einer Tatsache, die ARD und ZDF gern vergessen: dass sie nicht sich selbst dienen, sondern uns.

271 Replies to “Das Gebührenwucherphantom”

  1. Fuer mich steckt der Knackpunkt im letzten Absatz (auch wenn ich einen Vergleich zwischen marktwirtschaftlichen Produkten die ich nicht kaufen muss und Zwangsgebuehren nicht so einfach finde). Wenn sich die Medien ueber hohe Ausgaben fuer Sportveranstaltungen auslassen, dann muessen ARD und ZDF vorpreschen: Ja, WMs und EMs usw. sind teuer-aber dafuer bringen wir das alles werbefrei (wie z.B. die BBC bei der letzten WM) als Dienst am Gebuehrenzahler. Der bekommt entspannt Sport und Analysen geboten ohne, dass man 100x eine Bier- oder Autowerbung sehen muss. Und natuerlich bezahlen wir freie Autoren etc. angemessen, damit die Qualitaet abliefern-schliesslich haben wir ja den Luxus, dass wir nicht nach Umsatzredite schauen muessen. Aber zu sowas sind ARD und ZDF ja nicht faehig und dann kann ich die Kritik schon nachvollziehen-schliesslich sind die absoluten Zahlen schon schwindelerregend.

  2. Im Gegensatz zu all den Kampagnen, die da im Printbereich und auch von den privaten Sendern gefahren werden, bin ich gerne bereit auch ein wenig mehr an Gebühren zu bezahlen. Die zwei Bedingungen: Die Qualität muss stimmen und ich weiß, was mit dem Geld passiert. Die erste Bedingung seh ich trotz aller berechtiger Kritik an Veränderungen und leider auch Verlegung von anspruchsvollen Sendungen in den Spätabend-Bereich erfüllt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich als relativer Jungspund noch nicht ganz so oft „Früher war mehr Lametta“ rufen kann.

    Die Transparenz ist jedoch nach wie vor das größte Manko der Öffentlich-Rechtlichen und kann somit den letzten beiden Absätzen nur zustimmen. Es ist ja leider nicht die einzige Nebelfront in Sachen ÖR. Das Gemauschel beim MDR und die Probleme bei Degeto zeigen ja, dass es da noch mächtig hapert.

  3. Stefan, Sie haben bei der Auflistung offenbar ihren Kollegen Hanfeld übersehen:

    „Auf 1,47 Milliarden Euro beläuft sich, wie die „Zeit“ zusammenrechnet, die Forderung für die Jahre 2013 bis 2016, also auf 1,47 Milliarden Euro mehr als die rund 7,5 Milliarden Euro an Gebührengeldern, welche die Sender im Augenblick haben. (…) macht, wie die „Zeit“-Kollegen austüfteln, an monatlicher Gebühr 18,86 Euro statt bislang 17,98 Euro. Offiziell ist dazu von den Sendern nur teilweise etwas zu erfahren. Doch die Zahlen stimmen.“

    http://www.faz.net/artikel/C31013/rundfunkgebuehren-1-47-milliarden-mehr-30690365.html

    Richtig ist aber auch: Frau Piel macht eine denkbare schlechte Figur in dem Spielchen.

  4. Die Gebühren wären mir ja relativ egal, wenn sie nicht von dieser unsäglichen GEZ eingezogen, sondern durch Steuern/Abgaben ersetzt werden würden. Außerdem muss die politische Besetzung der Aufsichtsgremien (speziell ZDF) ein Ende haben und durch eine weitgehende Selbstverwaltung ersetzt werden. Und bitte, macht aus dem ÖR keinen Altersheimrundfunk.

  5. Die Erhöhung ist nur mal wieder ein Anlass um die absolute Höhe der Gebühren zu kritisieren, die nämliche weit jenseits dessen sind, was man noch als Grundversorgung akzeptieren kann.

    Die Gebühren müssen *gesenkt* und nicht erhöht werden. Und dazu müssen mal ein paar Sender aussortiert werden und nicht immer neue dazukommen.

  6. @Stefan: Ist Dir bewusst, dass diese Gebührenerhöhung zusammenfällt mit dem neuen Gebührenmodell, wodurch die ÖR eh schon ein Gebührenplus im Milliardenbereich erzielen, wenn die Gebühr NICHT steigt?

  7. Stefan, deine Verlaufsgrafik ist aber auch grob irreführend. Anders, als sie es zeigt, ist der Abstand zwischen 1952 und 2000 nicht der gleiche wie zwischen 2000 und 2010. Die Linienverläufe sind daher nicht linear, sondern eher exponentiell (korrigierte Grafik siehe meine Webseite).

  8. „Die Summen entsprechen nach Angaben der Sender einer jährlichen Steigerung von 1,1 bzw. 1,3 Prozent. Das ist weniger als die aktuelle Inflationsrate von über 2 Prozent.“

    Der Haken an der Sache ist vermutlich, dass die Gebührenzahler nicht automatisch auch eine Gehaltserhöhung bekommen, die ihre eigene inflationsbedingte Schrumpfung ihres Budgets auffängt. Insofern ist jede Erhöhung einer Zwangsabgabe immer wieder ein Punkt die Frage zu stellen, ob sie denn gerechtfertigt ist. Letzteres könnte man intelligenter machen als das meist passiert, ganz klar.

  9. Achtung Argumentwischiwaschi! Prozentualer Anstieg, Inflation usw., damit wird doch – von beiden Seiten! – vernebelt, worum es eigentlich gehen sollte. ARD und ZDF machen aus den Gebühren z.T. ein sehr gutes Programm, z.T. aber auch übelsten und überflüssigen Totalmist.

    Dieser Mist – dazu gehören dämliche Mitklatsch-Shows ebenso wie der x-te Neo-, Digital-, Spezial-, Spartenkanal und irre Bürokratiegebilde mit Parteienproporz – ist teuer, muss weg! Und schwupps, schon kann mit weniger Geld ein hochwertigeres Programm produziert werden. Hört sich fast schon paradiesisch einfach an, funktioniert aber wirklich.

    Dass die Gebühren erhöht werden, ist grundsätzlich nicht schlimm. Wenn man doch nur sehen könnte, dass mit dem Geld etwas positives bewirkt wird.

  10. @Twipsy: Ob durch die Haushaltsabgabe mehr Einnahmen zustande kommen, ist völlig offen. Es ist aber auch nicht entscheidend. Wenn die Sender durch die neue Art der Erhebung tatsächlich mehr Geld einnehmen sollten, als die KEF ihnen zugebilligt hat, dürfen sie die Mehreinnahmen nicht behalten.

    (Wir hatten die Diskussion schon mal ausführlich und fruchtlos hier. Ich würde sie ungern noch einmal von vorne führen.)

  11. „Das ist weniger als die aktuelle Inflationsrate von über 2 Prozent.“ Ach ja. Meine Rente ist 2010 um 0 % gestiegen. Das ist, so glaube ich, auch etwas weniger als die Inflationsrate. Zu Anfang 2011 ist sie dann um 0,33 % gefallen. Dafür war die Inflationsrate aber nicht negativ, so gleicht sich das wieder aus. Das Argumentieren mit Prozentzahlen dient prächtig zur Verschleierung der immensen Verschwendung beim ÖR Rundfunk.
    Dazu werde ich demnächst noch zu Zwangsfernsehgebühren verdonnert, obwohl nie einen Fernseher hatte und nie einen habe werde. Ich bin stumm vor Glück.

  12. @Lori: Nur weil du keine Mitklatschshows magst, müssen sie weg. Was ist das für ein egoistischer Unsinn? Und ich zahle sehr gern meine Gebühren für die Digitalkanäle von ARD/ZDF.

  13. Es mag ja durchaus bereichtigt sein, sich mal auf die Seite der ÖR zu stellen, aber man muss bei den ganzen Bissreflexen der Verleger nicht auch mal darüber nachdenken, ob manches nicht auch wirklich berechtigt ist.

    Sorry, aber wie viele Milliarden werden von den ÖR jährlich eingesammelt? Fast 8 Mrd.? Für *Das*? Wir haben hier ein dickicht an Sendern, bei denen mindestens die Hälfte überflüssig ist. Von Sendungen ganz zu schweigen oder der Tatsache, dass die ÖR einen Jauch mit seinem Premiumpreis nicht unbedingt brauchen. Ehrlich, talken können auch andere.

    Und über das teilweise ätzende Programm hinaus kommt dann noch das Sahnehäubchen, dass selbst Computerbesitzer zur Kasse gebeten werden und eine Art Unscchuldsvermutung gar nicht gilt (er könnte ja schließlich…). Gleichzeitig ist aber von gigantisch großen Sende-Archiven, die wir irgendwie benutzen oder gar remixen können weit und breit keine Spur.

    Wären die Gebühren und die ÖR vor ein paar Jahren auf 30% der heutigen Niveaus zurechtgestutzt worden, könnte man ja noch diskutieren. Aber so? Nein, also bei so einem missratenen und überteuerten System können die Verleger gerne kräftig zubeißen und am besten eine Maulsperre bekommen.

  14. Die unterstützenswerten Sendungen des ÖRR werden immer noch zu später Stunde ausgestrahlt, wenn fast alle einflussreichen Bürger schon zu Bett sind. Woran könnte das liegen?

  15. @Lukas:

    Nichts. In der Regel mache das Licht um 12 Uhr aus. Es wäre schön, wenn Sie beim Thema bleiben würden.

  16. Nichts. In der Regel mache ich das Licht um 12 Uhr aus. Es wäre schön, wenn Sie beim Thema bleiben würden.

  17. Für mich ist die Verlaufsgrafik auch nicht sehr gut. Die einzelne Rundfunkgebühr ist lange zwar nicht so schnell gestiegen, aber die Ausgaben der ÖR sind trotzdem gestiegen. Lange Zeit haben sich immer mehr Menschen einen Fernseher gekauft und damit mußte man die einzelne Gebühr nicht erhöhen und man hatte trotzdem mehr Geld. Diesen Vorteil hatte der Spiegel oder die Bild Zeitung nicht.
    Jetzt durch die Haushaltsabgabe muß man wahrscheinlich die einzelne Rundfunkgebühr auch nicht erhöhen und trotzdem kann man den angemeldeten Mehrbedarf abdecken.Die Bevölkerung wird aber trotzdem mehr belastet.

    Hier ist auch eine Verlaufsgrafik zu finden die zeigt wie sich die Einnahmen der ÖR entwickelt haben.
    http://www.anstageslicht.de/index.php?UP_ID=1&NAVZU_ID=14&STORY_ID=64&M_STORY_ID=446

    Bei den jetzt schon zu hohen Ausgaben finde ich jede Kritik zu einer Erhöhung gerechtfertigt.

    Ebenso glaube ich nicht das man „die Inflation“ die ja auf einen bestimmten Warenkorb ausgerichtet ist, einfach auf eine Firma oder die ÖR 1zu1 anwendbar ist.

  18. Man kann darüber streiten, ob der ÖR zuviel Gebühren bekommt. Oder die GEZ, ihre schreckliche Werbung und ihr Gebahren. Diskutabel. Aber so zu tun, als ob diese Minipini-Gebührensteigerung absurd sei – das ist absurd.

    @KND #19: Das mit diesen Videorekordern und den Mediatheken hat sich noch nicht zu den einflussreichen Bürgern herumgesprochen?

  19. @SvenR:

    Solange das Volk nur sehr wenig mitbekommt, werden sich die Entscheidungsträger bestimmt nicht großartig bewegen.

  20. Noch eine Frage an Herrn DuMont bzw. an die Person, die Zugang zu seinem Computer hat (und ich hoffe doch, dass eine direkte Frage zu Ihrem Kommentar das Gütesiegel „beim Thema bleiben“erfüllt): Wer sind denn diese „einflussreichen Bürger“ und wodurch unterscheiden sie sich von denen, die um 00:00 Uhr noch wach sind?

  21. @Olly:

    Die einflussreichen Bürger sind Politiker, Wirtschaftsbosse, Medienschaffende, Wissenschaftler, Lehrer, etc. Um wieviel Uhr die wach sind, spielt überhaupt keine Rolle.

    Es war gar nicht mein Computer, sondern ein Router auf den einfach zu viele Menschen Zugriff hatten. Mittlerweile scheint aber alles gut zu klappen.

  22. Ich will ganz ehrlich sein: Die Art, wie Sie die Bevölkerung einteilen, mißfällt mir. Insbesondere, da Sie nicht damit herausrücken, worauf Sie eigentlich hinaus wollen. Die Chuzpe, mit der Sie auf meine kleine (zugegeben gemeine) Stichelei reagieren hingegen ringt mir Respekt ab. Wieso weiß ich selber nicht so genau…

  23. Ich zahle lieber die Gebühren für den ÖR als das ich mir ’nen Abo von der BILD kaufe. Für das Geld wird mir, als Konsument, wesentlich mehr geboten: großartige Sender wie ARTE und ZDFneo, eine erstklassige Tagesschau-App, Sportveranstaltungen wie die WM, DTM, Olympia etc. und diverse Radiosender. Ganz zu schweigen vom internationalen Angebot der DW.

    Nur den Schnüffelapparat der GEZ könnte man abschaffen. Statt dessen könnte der Staat, wie bei der Kirchensteuer, die Gebühren direkt einziehen. Was für die Kirche möglich ist, sollte auch für den ÖR funktionieren.

  24. @23: Wenn man die in den 50ern und 60ern natürlich steil gestiegenen Geräteanmeldungen in der Grafik berücksichtigen soll kann man mit dem gleichen Recht die in den vergangenen Jahren stetig gefallenen Verkaufszahlen der Druckerzeugnisse (Dokumentation auch hier im Blog) in die Relation einbeziehen.

    Und die „hohen Ausgaben“ gehen doch wohl zu einem nicht geringen Teil auf die aberwitzig gestiegenen Preise für Sportrechte zurück. Den Aufschrei möchte ich mal erleben wenn die Rechte an einem Fußballspiel oder gar einer ganzen Meisterschaft nicht erworben werden (können).

  25. P.S., Herr DuMont: Würde alles,von dem Sie (vorgeben zu) möchten, dass es die „einflussreichen Bürger“ zu sehen bekomen, zu einem anderen Zeitpunkt laufen, würde es heißen: Das läuft ja nur dann, wenn alle „einflussreichen Bürger“ arbeiten müssen. Egal wie, jeder, der möchte, findet seinen Grund, über’s ÖR schimpfen zu können.
    Vielen Dank Stefan für diesen Artikel. Man mag den ÖR für alles mögliche kritisieren können, aber solange sich die Hauptelche an derlei Zahlen abarbeiten, weiß ich, dass ich meine Gebühren richtig anlege. In seriösen Journalismus, z.B.

  26. @A.R.: Zustimmung zu fast allem – nur das mit der Deutschen Welle haut nicht so ganz hin. Die kriegt nichts von den Gebühren, sondern wird mit Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt finanziert.

    @pmn: Dass alle anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht aus Steuermitteln finanziert werden, wurde nicht aus Jux und Dollerei entschieden, sondern um eine gewisse Staatsferne zu gewähren. Ob diese allerdings heutzutage mit der Besetzung der Rundfunk- und Aufsichtsräte sowie der KEF noch im Sinne der Erfinder gewährleistet ist, steht auf einem anderen Blatt.

  27. Warum müssen die ÖR ihre Webinhalte nach 7 Tagen wieder entfernen, obwohl wir diese bezahlt haben? Ich finde, die produzierten Inhalte sollten nicht wieder entfernt werden.

    Wer sich über die Sendungen bei ARD, ZDF und Co aufregt, sollte sich im gleichem Atemzug über die Vorführ- und Verdummungssendungen der privaten beschweren.

  28. Hat noch jemand den Eindruck, dass es immer schwerer fällt, weitgehend ungefärbte Informationen von den etablierten Medien zu erhalten?

    Entweder kaum recherchiert und komplett falsch, tendenziös, interessengeleitet, stark verkürzt, so dass sich ein den Tatsachen entgegengesetzter Eindruck ergibt, etc.

    Ich hatte gehofft, dass wenigstens einige Öffentlich-Rechtlichen ihren journalistischen Ethos bewahren, aber spätestens wenn es um eigene Belange geht, ist Schluss mit Transparenz und Berichterstattung. (Eine positive Ausnahme ist wohl die Berichterstattung von NDR Zapp über den MDR).

    Hallo! Vierte Gewalt? Habt ihr denn überhaupt keinen Stolz?

  29. […] Zur Kampagne: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF haben nun bekannt gegeben, was für Finanzmittel sie in der kommenden Gebührenperiode benötigen und blieben bei der Erhöhung der Mittel sogar unter der erwarteten Inflation. Trotzdem folgt nun eine geradezu hetzerische Kampagne der privaten Konkurrenz gegen die Sender, angeführt diesmal von der Wochenzeitung Zeit: (stefan-niggemeier.de) […]

  30. Was man nicht vergessen darf, sind die Umstände, unter denen die Debatte akuell läuft. ARD&ZDF haben eine Einnahmenflatrate durchgesetzt, die eine empfindliche Störung des Gerechtigkeitsempfindens mit sich bringt. Somit müssen die öffentlich-rechtlichen und ihre Befürworter mit einer gesunkenen Toleranz klarkommen und sich Fragen stellen lassen. Wieso führte zum Beispiel der technische Fortschritt bei allen anderen Sendern, auch der BBC, zu einer Senkung der Produktionskosten pro Sendeminute, während diese bei ARD&ZDF munter weiter anstiegen?
    Von jedem Energieversorger in Monopolstellung kann man einen Günstigkeitsnachweis einklagen. Die öffentlich-rechtlichen geben nicht mal stimmige Angaben über ihre Beteiligungen und aktuellen Beauftragungen heraus und haben da erhebliche Defizite.
    Dadurch, dass es ab 2013 keine Möglichkeit mehr geben soll, sich der Finanzierungsverantwortung zu enthalten, kommt auch die bisherige Einnahmenhöhe wieder auf den Tisch. Ein einseitiger Eingriff in Besitzstände ist nicht denkbar. Ebenso muss der Anschein, dass Rundfunkräte und KEF es an notwendiger Unabhängigkeit mangeln lassen, abgestellt werden. Und selbst dann bleibt noch die Definitionslücke der „Grundversorgung“. Die bisherige Auslegung „ARD darf alles“ befriedigt nicht, wenn die doch sehr prominent im Grundgesetz verankerte allgemeine Handlungsfreiheit zugunsten eines recht schwachen „Verfassungsauftrags“ eingeschränkt werden soll.

  31. @18, Gunther

    Gleichzeitig ist aber von gigantisch großen Sende-Archiven, die wir irgendwie benutzen oder gar remixen können weit und breit keine Spur.

    Und woran liegt das? An den ÖR oder an dummen (korrupten?) Politikern, die sich vom theatralischen Geflenne der Privaten haben beeindrucken lassen und der Öffentlichkeit bereits bezahltes (!) Material vorenthalten?

  32. In Zeiten wo gerade in der Medienbranche an jeder Ecke gespart werden muss um die verringerung der Werbeeinnahmen zu kompensieren, ist jede Steigerung des Etas ein Schlag ins Gesicht für alle anderen in der Branche und zeigt nur wie abgekoppelt von der Realität der Staatliche Rundfunkt operiert. In der Realität der Medienwelt müssten ARD und ZDF ein paar Prozent ihres Etats zusammenstreichen. Siehe BBC. Aber in Deutschland setzt man ja auf ein Gebührenmodell, dass den öffendlichen Rundfunkt total von der Realität des Landes (und der Branche) abkoppelt. Während als (gefühlt) die hälfte der privaten Medien kurz vor dem Schiffbruch sind, kann man sich bei ARD und ZDF entspannt zurücklegen.

    Man kann natürlich auch sagen, dass da der Neid spricht. Eine Frage des Standpunktes.

  33. Tscha – mal wieder privater Qualitätsjournalismus at its best. Dafür muss der Kunde doch unbedingt mehr bezahlen!

    Zu den Öffentlich-Rechtlichen: Wer die Badetemperatur nicht selber vorgibt, wird eben leichter abgekocht.

  34. (Woho, ich bin ein einflussreicher Bürger. Sorry, worum gehts? Ich habe gestern Star Trek gesehen (wg. Simon Pegg) und bin dann ins Bett gegangen.
    Ich fürchte, dass Herr Neven DuMont die Talkshows auf dem Ersten meint. Die sind allerdings ein Punkt, über den ich mit ARD reden möchte.)
    Zum Thema ist alles gesagt. Eine Anpassung unter der Inflationsgrenze ist pipifax, da können wir die Rentner fragen.

  35. Es ist ähnlich, wie mit der Kirchensteuer, einmalige deutsche Sonderformen. Ich habe lange Jahre in Paris gelebt, dort gibt es dies nicht. Siehe auch oben: „ARD&ZDF haben eine Einnahmenflatrate durchgesetzt, die eine empfindliche Störung des Gerechtigkeitsempfindens mit sich bringt.“ Es wird nun per Gesetz bei Menschen pauschal abkassiert, egal ob Empfangsgeräte vorhanden sind.

    Ich persönlich schaue nicht mit TV, und muß nun für diverse Mengen von Talkshows bezahlen, sogar für die Werbung für diese. Auch Volksmusik etc.! Gottschalk & Co. sind hochbezahlte Menschen, in keinem Verhältnis zu anderen Arbeitnehmern.

    Und nochmals Falk D, s.o.: „Wieso führte zum Beispiel der technische Fortschritt bei allen anderen Sendern, auch der BBC, zu einer Senkung der Produktionskosten pro Sendeminute, während diese bei ARD&ZDF munter weiter anstiegen?
    Von jedem Energieversorger in Monopolstellung kann man einen Günstigkeitsnachweis einklagen. Die öffentlich-rechtlichen geben nicht mal stimmige Angaben über ihre Beteiligungen und aktuellen Beauftragungen heraus und haben da erhebliche Defizite.
    Dadurch, dass es ab 2013 keine Möglichkeit mehr geben soll, sich der Finanzierungsverantwortung zu enthalten, kommt auch die bisherige Einnahmenhöhe wieder auf den Tisch. Ein einseitiger Eingriff in Besitzstände ist nicht denkbar. Ebenso muss der Anschein, dass Rundfunkräte und KEF es an notwendiger Unabhängigkeit mangeln lassen, abgestellt werden.“

  36. Manchmal muss man auch mal Egoist sein. ich will die ÖRs nicht. Punkt.

    Im letzten Monat hatte ich meinen Fernseher genau einmal an. Ich konnte nicht einschlafen, also habe ich RTL Nachtjournal angeschaltet. Hat wunderbar geholfen btw. Klassisches Fernsehen gucke ich faktisch überhaupt nicht mehr.

    Und ich halte auch nichts davon, das absolut jeder Lebensbereich immer und überall jeder solidarisch mit jedem anderen sein muss. Und genau das soll ja diese Haushaltsabgabe sein. Ich soll 20€ im Monat bezahlen, damit Oppa sein Mutantenstadl gucken kann und Vadda seine Bundesliga. Pffft. Mich interessiert weder das eine, noch das andere und auch nicht DSDS.

    Wenn man im 21. Jahrhundert wirklich eine der Verfassung angemessene politikferne Grundversorgung sicherstellen will, dann wäre ich eher dafür bereit, höhere Internetflatratekosten zu bezahlen, damit auch Unteroberdorf mit DSL versorgt werden kann und die ÖRs werden auf Phoenix und Arte reduziert.

    Ob nun Marienhof oder Verbotene Liebe, das ist doch eh alles GZSZ!

  37. 1,1% Steigerung im Vergleich zu 2% Inflationsrate mag erträglich klingen. Aber für die viel zu vielen Arbeiter, die seit Jahren vergeblich auf eine Gehaltserhöhung warten, „aus betrieblichen Gründen freigestellt“ wurden oder für immer geringere Löhne vermietet werden, sind schon die 2% Inflation ein harter Brocken.
    Dazu kommt noch, dass die Produktionskosten durch die moderne Technik eigentlich gesunken sein sollten.
    Ich will ja auch gar nicht, dass der ÖR sich zu Tode spart, wie so manches Privatunternehmen, das so lange Mitarbeiter „wegoptimiert“ hat bis nur eine austauschbare Hülle übrig blieb. Ich bin froh um das gut ausgebaute Journalistennetz der ÖR, und wenn’s um ÖR-Interna geht, springen offensichtlich die anderen Medien ein (wenn sie doch nur bei anderen Themen halb so engagiert wären…). Und ich gönne dem Zielpublikum auch Marienhof, Tatort und Volksmusik, auch wenn ich da sofort wegschalte.
    Aber müssen denn wirklich Sportübertragungsrechte auf Mondpreise hochgetrieben werden (angeblich rund 500.000.000€ für nächstes Jahr!), braucht man einen Jauch für eine Polittalkshow, die andere vorher genauso gut/schlecht gemacht haben, müssen die Indentanten über 2,6 Mio. pro Jahr kassieren, müssen wirklich dutzende Füll-Sendungen auf dem Niveau lokaler Käseblätter („wir berichten live vom Kleintierzuchtverein des 200-Seelen-Dorfs Hintermarschderwelt“ – mit doppelt so vielen ÖR-Mitarbeitern wie restlichen Besuchern…) auf den Dritten laufen? Muss für Randgruppen-Sendungen gleich ein ganzer Spartenkanal gegründet werden? Müssen wirklich die Sat-Kosten für ein Dutzend WDR-Varianten und Testkanäle sein? Von dem Gemauschel in einem „Betrieb“, bei dem 1 Mio. mehr oder weniger nicht mal auffällt, ganz zu schweigen…

  38. Die Grafik ist tatsächlich unglücklich. Hätte man neben Bild und Spiegel noch den Brotpreis eingearbeitet, würde vermutlich gänzlich der Rahmen gesprengt. (Schon klar, dass man dann Äpfel mit Birnen verglichen hätte. Aber: Preiserhöhungen bei geringpreisigen Produkten fallen prozentual immer höher aus.)

    Der Text zeigt jedoch sehr schön, wie Hysterisierungen heutzutage inszeniert werden. Der Ottonormalpiratenwähler fühlt sich bei 90 Cent im Monat scheinbar zu stark belastet. Dennoch wäre es geschickter gewesen, hätten die ö-r Medien nicht auf einer Gebührenanpassung zu diesem Zeitpunkt bestanden und vielleicht einmal eine Sparrunde eingeschoben, die übrigens nicht mit einem schlechteren Programm „erkauft“ werden müsste (vielleicht sogar eher im Gegenteil). Mit einer derart überforderten ARD-Vorsitzenden sollte man vorsichtiger arbeiten.

    (Übrigens schön, wie die Affekte funktionieren. Nachdem ich den Artikel gelesen hatte, dachte ich mir, dass innerhalb der drei ersten Kommentare das Wort „Zwangsgebühren“ fällt. Es fiel schon nach drei Zeilen im ersten Kommentar.)

  39. @Atze: Ich höre morgens und abends im Auto DLF (wofür ich auch bezahlen würde) und lese die Überschriften-RSS-Feeds diverser Zeitungen und Websites (wodurch ich auch auf diesen Blog-Eintrag hier gestoßen bin) auf meiner Google Homepage.

  40. Da hilft auch kein schieben auf Affekte, wenn ich eine Gebühr bezahlen muss egal ob ich dessen Dienste nutze, dann ist es eine Zwangsgebühr und keine freiwillige Gebühr.

    Die Preissteigerung ist sicherlich nicht hoch im Vergleich, aber was bekommen wir aktuell dafür?

    – keine politische Unabhänigkeit (siehe z.B. die Deutschlandfunk Debatte)
    – daraus resultierende Hofberichterstattung statt Politikrecherche/-konfrontation
    – Veruntreungsskandale (eigene Drehbücher, Kika, etc.)
    – kein Kostenbewußtsein (Olympia doppelbesetzt von ARD und ZDF 500 Mitarbeiter auf 436 Sportler, Kauf der CL mit eklatanten Mehrkosten obwohl schon im Freetv)
    – weit größter Kostenpunkt der ÖR ist Sport (statt z.B. Info, Kultur, etc. – Informationsauftrag durch Sport?)
    – Mondgehälter für vermeintliche Stars
    – Spartenkanalobsessionen
    – nacheifern von Privatfernsehshows

    etc. etc. et.c

    Der aktuell hohe Preis stößt mir bitter auf, nicht die Preissteigerung.

  41. @Alberto: Nope. Ich bin nicht bereit für meinen nicht vorhandenen TV-Konsum GEZ zu zahlen. Da ich aber auch ungern lüge, habe ich bim GEZ-Formular (welches ich zuletzt vor 5 Jahren erhalten habe) nicht nur „Radio“ angekreuzt, sondern habe es einfach weggeworfen.

    So zahle ich bis 2013 gar keine GEZ, obwohl ich durchaus bereit wäre, die 5€ fürs Radio abzudrücken.

  42. @Mirko: Deine Annahme „Dazu kommt noch, dass die Produktionskosten durch die moderne Technik eigentlich gesunken sein sollten“ geht weit an der Wirklichkeit vorbei.

    „Moderne Technik“ heißt zum Beispiel HDTV, Digital-Ton, digitale Satellitenverbreitung, Internet-Aufbereitung der Inhalte (Mediatheken, Podcasts). Das alles kostet(e) die Sender einen Haufen Geld und zusätzliche Manpower (meist aber ohne zusätzliches Personal; die neuen Aufgaben wurden in der Regel auf die vorhandenen Mitarbeiter verteilt.)

    Theoretisch könnte der dieser Diskussion zugrunde liegende Interessenkonflikt auch mal öffentlich, transparent und mit Beteiligung der Bürger ausgetragen werden – dazu mein Vorschlag zur Klärung der „Fronten“ und Klarstellung der Fakten – eine Art Schlichtung à la „S21“ mit anschließendem Plebiszit.

  43. @Wolfgang: Hm, ich glaube schon, dass selbst HDTV mit Dolby 7.1 sich heutzutage billiger bearbeiten lässt als seinerzeit Filmspulen oder etwas später Überblendeffekte, für die noch ganze Serverfarmen nötig waren (deren Leistungsfähigkeit heutzutage von 50€-Handys übertroffen wird). Aber da kann ich mich natürlich auch irren.

    Eine öffentliche Diskussion wäre mal was feines, aber ich glaube nicht daran, dass diese jemals in dieser Form stattfinden wird. Bestenfalls bekommen wir wieder Talkshows und Podiumdiskussionen, bei denen Repräsentanten von Verlagen und Fernsehsendern meilenweit an den Interessen der Konsumenten vorbei reden.

  44. Die GEZ abschaffen, da wäre ich dabei. Einfach weil es mit der zukünftigen Haushaltsabgabe einer solchen „Behörde“ nicht mehr wirklich bedarf.
    Denn wenn die Gebühren sowieso nicht auf Basis der tatsächlichen Nutzung ( oder eben auch Nicht-Nutzung ) erhoben werden, kann man sie auch gleich als Steuer abführen, und sich die Kosten für den GEZ-Apparat sparen.

    Gemeinschaftliche Finanzierung eines für die Gesellschaft wichtigen Gutes. Das wäre Transparenz, da wäre ich dabei.
    So wie ich zum Beispiel über meine Steuern auch für die Erhaltung der Straßen zahle, obwohl ich kein Auto habe.

    Das Fass der Qualitätsdebatte sollte man an dieser Stelle wirklich nicht mehr aufmachen. Die ÖR’s sind nun mal verpflichtet, ein Vollprogramm für alle Bevölkerungsschichten zu machen, unabhängig von Alter, Bildungsstand, oder Interessen. Es muss einfach per Definition für ( fast ) jeden was dabei sein.
    Sich an einzelnen Sendungen wie dem so oft angeführten Musikantenstadl aufzuhängen, ist leicht, greift aber zu kurz.

    Ich denke das Hauptpotential für Verbesserungen bei den ÖR’s liegt eher in den Bereichen Effizienz, Abbau von überflüssigen Strukturen, und Transparenz. Die Dinge eben, die bei Organisationen mit „Behördencharakter“ schon immer ein Problem waren.

  45. Die „Inflationsrate“, also der Preisindex des letzten Verbrauchs, ist kein besonders geeigneter Vergleichsmaßtstab. Sinnvoller erscheint der Vergleich zu einem Erzeugerpreisindex. Da gibt es zwar keinen speziell für Rundfunksender, aber die Indizes für Telekommunikation (-5,3 Prozent) und Werbung (-1,2 Prozent) zeigen eher eine Tendenz zu niedrigeren Preisen an. Insofern ist die Aussage, das beantragte Wachstum entspreche einem Rückgang des realen Etats, nicht haltbar.

  46. Das nominale Wachstum, das ARD und ZDF beantragt haben, entspricht also einem realen Rückgang ihrer Etats.

    Nein – bzw. nur dann, wenn der „repräsentative“ Warenkorb des Statistischen Bundesamtes exakt dem Warenkorb der öffentlich-rechtlichen Sender entspricht, was extrem unwahrscheinlich ist. Die Inflationsrate ist überhaupt ein sehr wackeliges Konstrukt.

    Die Preise für journalistische Leistungen und für Medientechnik scheinen derzeit eher zu sinken, eine Steigerung des Finanzbedarfs um 1,3 % kann also durchaus eine echte Steigerung zu sein.

  47. Niemand macht ein aus Preissteigerung um 1,nochwas Prozent „einen Beleg für Maßlosigkeit und Gier der öffentlich-rechtlichen Anstalten“. Derer gibt es auch so schon genug: Da werden Sportrechte zu absurd übersteigerten Konditionen erworben, da werden alternde Witzherren mit Millionen alimentiert, und das muss denn jeder Bürger Monat für Monat zwangsweise mitfinanzieren. In diesem KONTEXT ist das Wucher, ist das unverschämt, ist das hinterfotzig und ist das krank.

    Die Vorstellung, dass ich jeden Monat einen Teil zu den aberwitzigen Gehältern von Mitmenschendarstellern wie Kerner oder Beckmann beitragen muss, macht mich unglaublich wütend.

    Und wieso sollten denn die privaten Sender über diesen Moloch unvoreingenommen berichten? Sie sind nicht unvoreingenommen. Sie sind mir aber tausend Mal lieber, da sie mir keinen einzigen Cent meines Geldes rauben.

  48. @53/pgackenheimer
    Der Vergleich zwischen den ö-r Sendern und kommerziellen Sendern ist jederzeit machbar und fällt schon im Vergleich der Nachrichtensendungen grandios gegen die Werbesender aus. Natürlich sind die ö-r Medien in ihrer Struktur politisch nicht ganz frei (das ist übrigens auch gar nicht intendiert). Es wäre jedoch interessant, die Beeinflussung durch Werbesponsoren bei den kommerziellen Sendern einmal genauer zu untersuchen – daran besteht jedoch augenscheinlich wenig Interesse, weil jeder davon ausgeht.

    Ich halte die beschlossene Änderung des Gebühreneinzugs, also wegzukommen von der geräteabhängigen Finanzierung, für einen grossen Fehler. Man hätte sehr wohl technische Möglichkeiten gehabt, den Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender auf eine Art „Pay-TV“ (oder „Pay-Radio“) einzurichten. Dann hätte man Ihnen und einigen anderen Nörglern die exorbitanten Ausgaben erspart – und mittelfristig die Verblödung der Gesellschaft mindestens beschleunigt (das gesparte Geld flösse nämlich in der Regel nicht in Zeitschriftenabos wie vielleicht bei Ihnen).

    Das Problem der öffentlich-rechtlichen Medien liegt darin, dass sie es allen Recht machen wollen und daher immer weiter Legitimationszwängen erliegen, die ihnen bequem vorgehalten werden können. Würde man bei ARD und ZDF eine 180-Grad_Wende vornehmen und im umgekehrten Verhältnis zur aktuellen Lage Kultur- und Informationsprogramme anbieten, wäre die dann abstürzende Quote ein gefundenes Fressen für die Ideologen der Privatmedien.

  49. @62/Kurt Zange
    Sie sind mir aber tausend Mal lieber, da sie mir keinen einzigen Cent meines Geldes rauben.
    Diese Aussage ist falsch. Natürlich bezahlen Sie die Privatsender über den Kauf der beworbenen Produkte. Die Selbstdarsteller wie Bohlen, Klum, Raab, Harald Schmidt und Kerner (ja, die beiden letztgenannten sind wieder zurück) zahlen Sie auch. Nur merken Sie es nicht. (Menschen wollen scheinbar betrogen sein.)

  50. @Gregor Keuschnig

    Danke, dass Sie mich aufklären. Wenn ich kein RTL schauen würde, würde ich also gar nicht einkaufen? Und ich mach mir die ganze Zeit Gedanken, ob das Geld reicht…

    Selten habe ich einen alberneren Argumentationsversuch gesehen.

  51. Bitte, bitte, bitte: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk kostet mich monatlich 20 EUR. Dafür bekomme ich etwas, das ich nicht haben möchte, das ich aber „haben möchten muss“.

    Darüber hinaus kauf ich Lebensmittel, Kleidung und anderes. Sachen, die ich brauche. Sachen, die ich nicht wegen gesehener Werbung kaufe, sondern weil ich sie brauche. Ich brauche etwas zu essen und zu trinken und ich bin auch nur ungern öffentlich nackt. Zum einen kaufe ich kaum etwas, was großartig beworben würde (Discounter-Eigenmarken…), zum anderen wäre keins der beworbenen Güter billiger, wenn nicht auf RTL dafür geworben würde.

    Mir geht es auf den Geist, wenn der Staat unter dem Deckmantel, nur das Beste für mich zu wollen, mir jeden Monat einen (vielleicht unnützen, aber selbstbestimmten) Kneipenabend nimmt, weil mir die 20 Euro dafür fehlen.

  52. @Tim

    Und deren Produkte kaufen Sie in Läden, die auch nicht auf RTL werben? So wie diese ominösen Tante Emma-Läden, von denen neuerdings immer die Rede ist?

  53. @63: Was die Abwesenheit der ÖR mit Verblödung zu tun haben soll, ist mir nicht ganz klar. Es ist doch völlig egal, ob „die Blöden“ den ÖR finanzieren oder nicht – nutzen tun sie ihn ohnehin schon lange nicht mehr. Oder bestenfalls noch bei Sportübertragungen.
    Nur die „Nichtverblödeten“ hätten es vielleicht ein bisschen schwerer an brauchbare Informationen zu kommen.

    @65: Nein, Sie kaufen ein, völlig egal welche Medien Sie nutzen, und sofern Sie nicht ausschließlich NoName-Produkten in Ketten, die keine Werbung betreiben, kaufen, bezahlen Sie damit auch die Werbeplattformen mit. D.h., jeder Einkauf bei LIDL finanziert die BILD-Zeitung, jeder Einkauf bei MediaMarkt RTL+Pro7, jeder Ratiopharm-Einkauf ARD+ZDF. Das Geld für die Werbeeinnahmen muss ja auch irgendwoher kommen, der Haribo-Aufsichtsrat zahlt Thomas Gottschalk nicht aus der Privatkasse. ;)

  54. @Kurt Zange

    Schätzen Sie sich doch glücklich, dass durch Ihren monatlichen Verzicht auf einen Kneipenabend andere Leute zu dem Glück kommen, Sachen zu sehen, die sie sehen möchten. Man muss auch gönnen können. Ich glaube, sowas nennt sich Sozialgemeinschaft. Oder so.

  55. @67/Kurt Zange
    Sie sind erschreckend schlecht informiert und sollten vielleicht gelegentlich mal tagesschau oder heute sehen. Derzeit betragen die Gebühren 17,98 Euro. Sie sollen auf 18,86 Euro steigen. Von 20 Euro ist also keine Rede. Wenn Sie jetzt schon 20 Euro zahlen (weil Sie mehrere Geräte angemeldet haben), reduziert sich der Betrag sogar.

    Mich würde interessieren, wie Sie Ihrem Wirt in Anbetracht der ständig steigenden Bierpreise begegnen.

  56. „Überhaupt fällt auf, wie sehr etwas, das in ungefähr jedem anderen Lebensbereich, bei Preisen und Löhnen, selbstverständlich ist, nämlich Inflation bzw. ihr Ausgleich,“

    Wann hast du aufgehört, Freiberufler zu sein? Von einer Anpassung meiner Honorare merke ich jedenfalls nichts. Inflationsausgleich ist dort, wo man ihn empfangen könnte, in weiten Teilen unserer Gesellschaft inzwischen eine Illusion. Was eine sehr gute Möglichkeit ist, sich an der Gebührenerhöhung durchaus berechtigt aufzureiben.

    Und ja, ich schaue leidlich gern und zahle für die ÖR mit gutem Gewissen. Aber wenn ich bedenke, dass ich z.B. einen Digitalvertrag abschliessen muss, wenn ich den WDR sehen will, was de fakto zehn Euro mehr Kosten im Monat sind als beim Standardvertrag, dann sehe ich da noch mehr finanzielle Sickergruben, über die man sich durchaus zu Recht empören kann.

  57. Zu der ganzen Diskussion sage ich nur eins: die geplante Zwangsabgabe geht gar nicht. Wo sind wir denn hier? Staatssozialismus-Revival? Pflichtkrankenversicherung geht ja noch, aber Pflichtradiotvguckenundzahlen ist ein Unding. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber es gibt Leute, die stehen nicht auf Fernsehgucken, ja hallo? Bin mir zu 100% sicher, dass jemand erfolgreich dagegen klagen will.

  58. @Gregor Keuschnig: Jede Wette, dass bei 17,98 Euro bleibt. Die KEF wird wohl keine Erhöhung genehmigen.

    @Stefan Pannor: Was hat Ihr Vertrag mit Ihrem Kabelnetzbetreiber mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten oder irgend welchen „Sickergruben“ zu tun? WDR-Fernsehen können Sie ohne Mehrkosten über den digitalen Satellit und in vielen Teilen Deutschlands auch über das ebenfalls kostenlose DVB-T empfangen. Es soll sogar Kabelanbieter geben, die für Digitalempfang keine höheren Beiträge fordern (etwa KabelBW).

  59. Er hat direkt nichts damit zu tun. Indirekt sind es stinknormale Haushaltskosten, die in meiner Buchführung landen und da unter Mediennutzung abgelegt werden.

    Falls Sie mein Postings ganz gelesen haben: ich habe nichts gegen Rundfunkgebühren. Aber in der Kostenwahrnehmung besteht selbst die Rundfunk- und Fernsehnutzung eben nicht nur aus diesen.

  60. Der springende Punkt ist doch, dass die öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich nur eine Grundversorgung gewährleisten sollen. Angesichts dieser Anforderung ist der ganze Apparat und somit auch der Finanzbedarf völlig überzogen, d.h. die Gebühren müssten eigentlich drastisch gekürzt werden.

  61. @Wolfgang/76: Bisher war aber eben die Gebührenpflicht an den Gerätebesitz gekoppelt und da hat schon der EUGH – wenn auch vielleicht nicht das BVerfG – sehr kritisch drauf geguckt.

    Mit der Haushaltsabgabe wird es zur de-facto Steuer und damit könnte eine Klage beim EUGH dann durchaus Erfolg haben.

  62. @Herr Keuschnig

    Das Bier trinke ich aber freiwillig. Er stellt es mir nicht auf den Tresen und dort steht es, bis es schal geworden ist, weil ich ausschließlich Cola mag.

    Und entschuldigen Sie bitte, dass ich den Betrag aufgerundet habe. Demnächst hocke ich mich neben Sie und quäl mir auch eine Korinthe hinten raus.

    @Linus

    Und wo beginnt diese und wo hört diese auf? Ich zahle von meinem durchaus nicht üppigen Lohn Steuern, und finanziere damit diese Solidargemeinschaft mit. Etwas zugespitzt: Ich finanziere das Leben zahlloser Arbeitsloser, die dann von meinem Geld ins Fußballstadion gehen, dort vom meinem Geld von der Polizei davon abgehalten werden müssen, sich gegenseitig die Köpfe einzuhauen, und dann von meinem Geld die im besoffenen Kopf verpassten „Highlights“ auch noch im Fernsehen ansehen dürfen. Das sprengt mein Verständnis von Solidargemeinschaft.

  63. @Sonic Blade

    Dass der ÖR „nur“ eine Grundversorgung liefern soll, also das trocken Brot und vielleicht, wenns nicht soo teuer ist, auch die Butter, ist ein Mißverständnis, das durch ständige Wiederholung auch nicht besser wird.

    Dass ARD und ZDF in ihrer Außenkommunikation mehr als nur einen Happen dusselig anstellen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Sie zeigen dort Selbstbewußtsein, wo’s fehl am Platze ist und verschweigen verschämt Dinge, die sie selber unsexy finden, die aber elementar sind für die Existenzberechtigung der ÖR und der Gebühren.

  64. @Kurz Zange

    Ich sach ja, man muss auch gönnen können. Von meinen Steuern werden auch Schulen bezahlt, obwohl ich nicht mehr in die Schule gehe und dort Menschen ausgebildet werden, die mir später den Arbeitsplatz wegnehmen werden. Dafür zahl ich nich!

  65. @75/Wolfgang
    Kann sein. Ich wette nicht gegen Ihre Vermutung!

    @80/Kurt Zange
    Wie leicht aus dem Niggemeier-Artikel ersichtlich geht es in der neuesten Hysterie-Runde um 88 Cent – und nicht um 2,02 Euro. Wer da in meiner Klarstellung eine Korinthe entdeckt, ist ein Holzhammer.

    Mit dem gleichen Argument („will ich aber nicht“) könnte man auch die Zahlung von Steuern verweigern, je nach dem ob man Pazifist, Bahnfahrer, Nicht-Transferleistungsempfänger oder chronisch gesund ist (oder alles zusammen). Ich stelle mir lieber nicht vor, wie dieses Land dann aussähe.

  66. @Herr Keuschnig

    Ich verweigere nichts. Aber daraus folgt nicht unbedingt, dass man als braver Untertan alles gut finden muss, oder?

    Warum gibt es Staatsfernsehen für alle teuer und verpflichtend, aber keine Staatszeitung, die jeden Tag ungefragt in den Briefkasten gesteckt wird und keine Staatsbücher, -cds, -dvds… Ich reite gerne. Warum gibt es keine von der Solidargemeinschaft finanzierten Stallungen?

    Ihre Beispiele sind saudumm: Landesverteidigung, Mobilität, Sozial- und Gesundheitswesen sind keine Hobbies. Unterhaltungssendungen und Millionärsleibesertüchtigung schon.

  67. Wenn die ÖR wenigsten kostenbewußtsein zeigen würde oder wie verteidigen die ÖR Verteidiger z.B. den Champions League Deal?

    Und bitte nicht wieder den abgedroschenen Steuervergleich. Das ÖR soll eben nicht der Staat/Politik sein und leider ist er genau das geworden – Staatsfernsehen mit einer Verflechtung zur Politik die man eher aus Demokratiefremden Staaten kennt.

  68. Die Diskussion ist am Ende, anstatt Argumenten kommt nur noch Wortklauberei.

    „Staatsfernsehen“ finde ich als pars pro toto durchaus geeignet.

  69. Es stimmt, dass die Reaktionen der Privaten auf die geplante Gebührenerhöhung völlig übertrieben sind.

    Allerdings machen es die Öffentlich-Rechtlichen den Privaten auch einfach, populistisch zu agitieren. Warum verdient die WDR-Intendantin Monika Piel mehr als der deutsche Bundespräsident? Warum wird teuren Show-Größen wie Gottschalk oder Jauch mit Gebührengeld eine Millionengage bezahlt? Warum muss das ZDF die Privaten bei der Champions League überbieten? Meiner Meinung nach gehört das alles nicht zum Grundversorgungsauftrag.

  70. Manchmal würde man sich doch wünschen, dass diejenigen, die was von diktaturähnlichen Zuständen faseln, sich mal vom Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in, sagen wir, Uganda überzeugen mögen.

    Und nein, ich muss die Champions-League bei ZDF genausowenig gutheißen wie den Musikantenstadl und ähnlich ästhetische Verbrechen. Das hat aber mit der grundsätzlichen Diskussion wenig zu tun. Ich finde das private Fernsehen „an sich“ (und die Teile, die davon qua Inkompetenz und Ideenlosigkeit der handelnden Personen ins ÖR schwappen) eine dermaßene Beleidigung für jede funktionierende Gehirnzelle, dass ich damit nicht alleine gelassen werden möchte. Und ich möchte auch niemand anderes damit alleine gelassen sehen.

  71. @Linus

    Sie haben das mit der Marktwirtschaft nicht verstanden.

    Wo steht denn geschrieben, dass bei einem Wegfall der öffentlich-rechtlichen Sender kein niveauvolles Privatfernsehen entstehen würde? Wenn es die Nachfrage gibt, dann wird ein entsprechender Sender entstehen – zumal die Zuschauer ja eine interessante Zielgruppe für die Werbewirtschaft wären, da vermeintlich zahlungskräftig. Wenn die Nachfrage nicht ausreicht: Wieso sollte man dann Niveau in die Welt hinausblasen, das eh kaum wahrgenommen wird?

  72. @Kurt Zang #84: in meiner Gemeinde gibt es eine städtische Bibliothek. Da kann ich kostenlos Bücher, MusiCasetten, VHS-Videokassetten, CDs und DVDs entleihen. Halt, nein, nicht kostenlos. Aber ich muss nix extra bezahlen. Und ich muss auch noch hingehen, und das Zeugs abholen. Da sehnse Mal wie komfortabel das mit dem Staatsfernsehen ist.

  73. interessant war in dem zusammenhang auch ein beitrag auf pro sieben, in dem behauptet wurde, privatfernsehen sei kostenlos. das wird ja immer wieder gerne behauptet, ist aber falsch. denn offensichtlich brauchts zur produktion von privatprogrammen auch geld. und wer bezahlt das? es wäre ja nicht so, dass die privaten ihr geld zur verfügung stellten, um uns mit programmen zu versorgen. sie stellen programme her, um uns unser geld abzunehmen. sie machen das nicht über eine gebühr, sondern über werbung. und wer sich ein bier oder einen schokoriegel oder eine geflügelfleischwurst kauft, bezahlt mit dem produktpreis auch den aufwand für die werbung. das sind dann eben keine 18 euro knick knack im monat, sondern bei jedem kauf eines beworbenen produktes ein paar cent. und da wir essen, trinken, leben müssen, summiert sich das auf das geld, das die privaten für ihr programm brauchen. es gibt allerdings einen kleinen, aber feinen unterschied zu den ör: die betreiber der privaten sender wollen damit geld verdienen. das heißt: nicht 100% der einnhamen gehen ins programm, sondern 100 minus gewinnmarge. und da hinter den privaten der wunsch steht, geld zu verdienen, machen sie programme, die möglichst viele einschalten. da der zuschauer, oder hörer (mit ausnahme von konstantin neven dumont, der auch nachts noch qualität schaut) sich aber mit unglaublicher treffsicherheit von einem dummen und einem dümmeren programm das dümmere aussucht, sehen wir in den privaten so viel unglaublichen scheiß.

    offenlegung: ich bin ard- reporter

  74. @Kurt Zang

    Und mir scheint, sie haben ein bißchen zuviel FDP gewählt, um verstanden zu haben, dass diese (t)olle Marktwirtschaft keineswegs der Heilsbringer ist, der alles regelt und jeden einzelnen nach seinen Bedürfnissen glücklich macht.

    Sie werden aber doch sicherlich einsehen, dass es gewisse Dinge gibt, die man nicht privaten – qua Definition profitorientierten – Interessen überlassen sollte. Ich möchte z.B. nicht, dass Schulen, Unis, Theater, was weiß ich, ja, auch teilweise das Fernsehen, gewinnbringend arbeiten müssen. Da würde auf kurz oder lang alles, was ein bißchen abseits des Mainstreams ist, hinten runterkippen. Und dann wirds arg öde hier.

  75. @ Kurt Zange: „Wo steht denn geschrieben, dass bei einem Wegfall der öffentlich-rechtlichen Sender kein niveauvolles Privatfernsehen entstehen würde?“

    Interessanter Ansatz. Wollen Sie damit andeuten, daß die Privatsender sich auf dem gegenwärtigen Niveau bewegen, weil sie damit eine Lücke füllen, die die öffentlich-rechtlichen Sender ihnen lassen? Oder werden die Privaten zu diesem Niveau gewissermaßen gezwungen?

    Um Ihre Frage zu beantworten: das steht nirgends geschrieben. Es steht aber weder geschrieben noch ist es zu erwarten, daß bei einem Wegfall der öffentlich-rechtlichen Sender ein niveauvolles Privatfernsehen entstehen würde. Wenn die Privaten ein niveauvolles Programm bieten wollten, könnten sie es tun. Dann könnte man in der Tat darüber diskutieren, ob man ARD und ZDF etc. abschaffen sollte.

  76. Man muss es aber auch mal so sagen: Wenn von niveauvollem Program bei den ÖRs gesprochen wird, müssen entweder Programme herhalten, die um 0:30 ausgestrahlt werden, oder die alternativ auf Arte laufen.

    Reine Feigenblättchen also, die gegen die niveaulosen Sturmgeschütze des ARD/ZDF-Tagesprogramms keine Chance haben.

  77. nein! die privaten können kein niveauvolles programm machen. das ist über werbung nicht finanzierbar. ein weltweites korespondentennetz, neueste technik – auch in uganda, dem iran oder in afghanistan – bereit zu halten, wird sich niemals durch werbeeinnahmen refinanzieren. man kann trefflich darüber streiten, ob der durchschnittsbürger den muskantenstadl braucht. und ob mans nun glauben will oder nicht: ja, er braucht ihn, weil der durchschnitt immer älter wird und ältere menschen solche musik schön finden.
    aber darum geht es gar nicht. es geht darum, dass die ör eine umfassende grundversorgung bieten. und dazu gehören neben unabhängigen journalistischen formaten auch sport, musik, unterhaltung, gesellschaft und kultur. wollen wir das leuten überlassen, die geld verdienen wollen? oder wollen wir überzeugungstäter?

  78. Der Vergleich mit den Preiserhöhungen der Zeitungen wäre sinnvoll, wenn auch die jedes Jahr sieben Milliarden bekämen, und zwar zwangsweise.

  79. >weil der durchschnitt immer älter wird und ältere menschen solche musik schön finden

    Wenn ich in 30 Jahren plötzlich Volksmusik schön finde, erschießt mich bitte.

  80. @ dj doena: ich empfehle eine woche lang prosiegen nachrichten und danach eine woche lang tagesschau (20.15) oder heute (19.20) zu gucken. und dann fragen sie sich mal, ob auch nur ein privatsender in der lage wäre, nachrichtensendungen in solcher qualität zu produzieren.
    zu normalen tageszeiten gibt es auch noch andere sendungen, die zumindest ich nicht vermissen möchte. beispiele: „weltspiegel“, „bericht aus berlin“, „zack“, „panorama“, „monitor“, „kontraste“, „frontal 21“ etc. etc.
    die einzigen, die in den privaten an dieses niveau heranreichen, sind die leute von spiegel-tv. und auch die machen gerne die quotenfreundliche reportage im rotlicht-milleu, weil sich das besser verkauft.
    wer verkaufen will, macht privatfernsehen. wer journalistisch arbeiten will, macht ör.

  81. @olfinger
    Das die Privaten Geld verdienen wollen ist doch klar. Das ist auch der Kern der Marktwirtschaft. Das hat natürlich seine Nachteile aber auch voreile. Die Privaten müssen um Gewinne zu machen wirtschaftlich arbeiten. Diesen Zwang zur Wirtschaftlichkeit gibt es bei den ÖR nicht. Deshalb geben die ÖR immer mehr Geld aus. Jedes System hat seine Vor und Nachteile.
    Außerdem werden bei der ARD auch Gewinne produziert. Zwar nicht direkt bei der ARD aber bei den privaten Produktionsfirmen die heute viele Sendungen produzieren. Jauchs Firma macht bestimmt Gewinne mit der Talkshow für die ARD.

    Kurz zu Werbung. Es wird immer getan das die Privaten Fernsehsender das ganze Geld der Werbewirtschaft abschöpfen und damit die Produkte teurer machen würde. Die Werbewirtschaft wirbt nicht nur in den Fernsehsendern sondern auch in Zeitungen, Plakaten, Kino, Internet, etc. Ich glaube nicht das das meiste Geld der Werbewirtschaft bei den Fernsehsendern landet. (habe aber keine Zahlen)
    Die ganzen Google Produkte sind ja auch nicht umsonst sondern werden durch Werbung finanziert. Dies finde ich nicht schlecht.

  82. sry, gleich nochmal @ dj doena: sie werden in 30 jahren wahrscheinlich auch noch die musik gut finden, die sie jetzt gut finden. es wird also in absehbarer zeit nach dem musikantenstadl den bluesstadl und dann den popstadl geben. und junge menschen werden voller abscheu rufen: „was ist denn das für ein scheiß?“ (oder eher „ey alder, das is doch voll für deine mudder“). programme für menschen, die am samstagabend vor dem fernseher sitzen.

  83. Genialer Schachzug, da stellt man die Behauptung auf, dass die ÖR kein Kostenbewußtsein haben. Zieht dazu als Beispiel den CL Kauf heran und dann wir argumentiert, dies würde mit der Grundsatzdiskussion nichts zu tun haben…. wir sprechen hier aber schon noch über die Gebührenerhöhung der ÖR, oder?

    Die Gebührenerhöhung die man vielleicht verhindern könnte, wenn die Verantwortlichen etwas mehr Kostenbewußtsein haben würden?

  84. @ alle, die darauf hinweisen, daß Privatfernsehen letztlich nicht kostenlos sei

    In einem ganz platten Sinne habt Ihr natürlich recht. Die werbetreibende Wirtschaft rechnet die Werbekosten natürlich in ihre Produktpreise ein. Allerdings bekommt man durch Werbung neue Kunden, kann größer produzieren, kann Skaleneffekte mitnehmen. Dadurch wird der Zusammenhang Werbekosten-Produktpreise sehr kompliziert. Es kann durchaus sein, daß unterm Strich die Produktpreise sogar günstiger sind.

    Wenn in Deutschland x Euro für Fernsehwerbung ausgegeben wird, bedeutet es jedenfalls ganz sicher nicht, daß die Produkte der werbenden Firmen insgesamt x Euro teurer sind als nötig.

  85. @olfinger: Wie schon gesagt, ich gucke heute schon kein Fernsehen aus der Antenne mehr, ich denke nicht, dass ich mit steigendem Alter wieder dorthin zurückkehren werde.

    Fernsehen als zeitgebundenes Medium (wer DVRt schon die Tagesschau?) ist für mich schon lange passé und ich kenne einige aus meiner Altersgruppe (ich bin 33) denen das so geht.

    ÖRs habe ich ungefähr zuletzt geguckt, als um 17:50 noch „Ein Colt für alle Fälle“ und „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ kam, also Anfang der 90er, wo ich gerade mal ~15 war.

    Das ist alles eine Generationenfrage. Gucken sie sich mal an, wieviele aus meiner Altersstufe tatsächlich noch eine Tageszeitung abonieren…

    Mein Fernsehprogramm kommt von EasyTV und Amazon.co.uk.

  86. die privaten fernsehsender hatten in den vergangenen zehn jahren werbeieinnahmen, die zwischen 4 und 5 milliarden euro schwankten. damit haben sie knapp zwei drittel der kohle, die die ör bekommen. wohlgemerkt: nur die tv-sender.
    die machen damit ausschließlich ihre durch werbung unterbrochenen programme. da ist noch kein radiosender dabei und schon gar nicht solche perlen wie arte oder 3sat. da ist kaum regionale berichterstattung drin, wie sie die dritten bieten. das ist nur der wittler/bohlen/katzenberger-dreck. wann immer irgendwo was auf der welt passiert, schalten alle die ör ein – zuletzt fukushima, weil die zuschauer den ör vertrauen und wissen, dass sie dort die besten informationen bekommen.
    erstaunlich ist doch auch, dass die privaten sich darüber aufregen, wieviel geld für fußball oder leute wie jauch ausgegeben wird. und warum regen die sich darüber auf? weil sie wissen, dass sie damit geld verdienen können. hat schon mal irgendjemand gehört, dass die privaten sich darüber beschwert haben, dass die ör korrespondenten in die gesamte welt schicken? das ist doch auch unfair. da haben die so einen scheißengroßen haufen geld und senden journalisten in die ganze welt, halten überall studios und technick aufrecht und wenn mal was passiert, berichten die auch noch darüber. wie soll man da denn mithalten, wenn man sein geld durch den verkauf von schokoriegeln verdient?
    die privaten wollen, dass sich die ör aus allem raushalten, womit sie selber geld verdienen können. deshalb wird behauptet, dass sport und unterhaltung nicht zur grundversorgung gehören.

  87. PS: Wenn ihr einen ÖR-TV-Sender macht, der eine Mischung aus Phoenix und den folgenden Sendungen (Zitat)

    „weltspiegel“, „bericht aus berlin“, „zack“, „panorama“, „monitor“, „kontraste“, „frontal 21″ etc. etc.

    macht, dann werde ich es zwar immer noch nicht schauen, aber dann könnt ihr meinen Solidaritätsobolus gerne haben.

    Solange es um Verbotene Liebe, Jauch, Champions League, Musikantenstadl & Topfgeldjäger geht: nicht.

  88. @dj doena: da haben sie wohl recht. die medienlandschaft verändert sich insgesamt und die sehgewohnheiten auch. das ist – auch wenns mir persönlich sorgen macht, weils mein beruf ist – nicht aufzuhalten.

  89. Stefan Niggemeier, ich muss #61 beipflichten. Deine Behautpung, dass die beantragten Gebührengelder ein realer Rückgang der Etats wären, ist von den angeführten Argumenten (Verbraucherpreis-Index) nicht gedeckt. Kann aber sein, dass Du glücklicherweise trotzdem Recht hast. Kann aber auch sein, dass die von Dir angegriffenen Medien glücklicherweise Recht haben.

  90. @David: Sie meinen, entweder liegt die Gebührenerhöhung unter der tatsächlichen Inflationsrate für Fernseh- und Radioprogramme, oder es handelt sich um eine völlig irrwitzige, realitätsferne, grotesk übertriebene Forderung, wie die Kollegen von „Tagesspiegel“, „Abendblatt“, „Zeit“ etc. suggerieren? Sie meinen nicht, dass es noch etwas in der Mitte geben könnte?

  91. @olfinger
    Natürlich gehört Sport und Unterhaltung zur Grundversorgung.
    Das aber Live Übertragungen der Bundesliga oder gar die Champions League zur Grundversorgung gehören glaube ich nicht. Da würde eine Zusammenfassung in der Sportschau wie bei anderen Sportarten genügen.

    Grundversorgung bedeutet keine Minimalversorgung aber auch nicht die Super Deluxe Version!

    Natürlich regen sich die Privaten auf wenn die ÖR mit Gebührengeldern ihnen Sachen wegschnappen die sie sonst Senden könnten. Das ist doch verständlich. Ich will auch nicht das wir nur die ÖR haben und die Privaten alle dicht machen müssen.
    Die Champions League ist jetzt auch nicht demokratischer oder unabhängiger nur weil sie im ZDF läuft.

  92. @104/Tim
    Es kann durchaus sein, daß unterm Strich die Produktpreise sogar günstiger sind.
    Ein Hoch auf das Milchmädchen: Man gibt mehr Geld aus und die Massenprodukte werden dadurch pro Stück billiger. Sie haben die Fixkostendegression offenbar in den falschen Hals bekommen.

  93. In den Verlagsredaktionen ist man zurzeit meistens schon froh, wenn der Status Quo aufrecht erhalten werden kann. Deswegen ist der Ärger – vielleicht spielt auch etwas Neid mit – verständlich, dass anderswo Wünsche (auch wenn sie prozentual eher kleiner sind) einfach so erfüllt werden können.
    Im übrigen darf man die Rundfunkgebührenerhöhung nicht mit einer Preiserhöhung bei Zeitungen vergleichen. Die Zeitung muss ich nämlich nicht kaufen.

  94. @96/DJ Doena
    Als „niveaulos“ würde ich die Programme bei ARD und ZDF in dieser Vehemenz nicht verurteilen. Tatsache ist leider, dass die ö-r Sender sich in ihren Hauptprogrammen in den letzten Jahren der privaten Konkurrenz angenähert haben. Das ist schlimm genug, aber eine Gleichsetzung ö-r mit privat ist der intellektuelle Selbstbankrott.

    Im übrigen ist es durchaus möglich, die „Feigenblättchen“, die um 00.30 Uhr gesendet werden (in der Tat ein Ärgernis) aufzunehmen. Inzwischen dürfte so ziemlich jeder ein Aufnahmegerät haben. Die Aussage, die Sendung X sei zu spät gesendet worden, gilt nicht mehr.

    Mein Fernsehprogramm kommt von EasyTV und Amazon.co.uk
    Das ist spürbar.

  95. @vipraum: Und woher wissen Sie, dass die Wünsche von ARD und ZDF „einfach so erfüllt werden können“?

    Im übrigen darf man die Rundfunkgebührenerhöhung nicht mit einer Preiserhöhung bei Zeitungen vergleichen. Die Zeitung muss ich nämlich nicht kaufen.

    Oder wie ich schrieb:

    Natürlich ist es etwas grundsätzlich anderes, ob ein privates Medium, das ich kaufen oder es lassen kann, seinen Preis erhöht oder eine Gebühr erhöht wird, die ich unabhängig vom eigenen Medienkonsum zahlen muss.

    Und trotzdem „darf“ man vergleichen, wie sich die Kosten entwickelt haben und was der Zuschauer / Leser / Käufer dafür bekommt.

  96. @ Gregor Keuschnig / 112

    Man gibt mehr Geld aus und die Massenprodukte werden dadurch pro Stück billiger.

    Richtig, dieser Zusammenhang ist durchaus möglich, auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheint (gilt übrigens für sehr viele wirtschaftliche Zusammenhänge).

  97. wer sich ein bisschen auf dem produktmarkt auskennt, weiß, dass beworbene produkte natürlich teurer sind. viel firmen produzieren unter „noname“-labels produkte in gleicher qualität, wie ihre markenprodukte und verkaufen sie ohne sie zu bewerben.
    bei den stückkosten spielt werbung natürlich eine rolle. dazu kommt, dass das beworbene produkt meist nicht nur den realen aufpreis für die kosten der werbung hat, sondern dazu noch der gefühlte mehrwert für das vermeintliche premiumprodukt.
    ein gutes beispiel dafür sind blindverkostungen von biersorten. da versagen regelmäßig selbst die leute, die das bier selbst brauen. und wer mir den unterschied zwischen einer markenmilch und einer nicht beworbenen herausschmeckt, bekommt von mir gleich eine ganze kiste bier.
    beworbene produkte sind teurer! und ein teil dessen, was wir dafür mehr bezahlen, „schenkt“ uns diese wunderbaren privatprogramme.

  98. @Stefan Niggemeier
    „Und trotzdem „darf“ man vergleichen, wie sich die Kosten entwickelt haben und was der Zuschauer / Leser / Käufer dafür bekommt.“

    Die Preise sind nicht miteinander Vergleichbar da es bei den ÖR nicht nur einen Preis gibt. (Fernsehgebühr/ Radiogebühr)
    Außerdem spielt es bei den ÖR auch eine Rolle was alles Gebührenpflichtig ist. Der PC ist z.B. seit ein paar Jahren Gebührenpflichtig. Wer z.B. vorher für den PC nichts bezahlt hat muß jetzt 5,76 zahlen. Diese Preiserhöhung (für den einzelnen) taucht nicht im Vergleich auf.
    Ebenso gibt es bei den ÖR viele Regelungen die auch für den einzelnen höhere Kosten verursachen können die aber auch nicht Vergleichbar mit Zeitungen sind.(Befreiungstatbestände, Gebühren für Zweitwohnungen, Gebühren im Nichtprivaten Bereich etc.)

    Ich fände den Vergleich z.B. mit der BBC viel angebrachter.
    Bei den ÖR sollte man eher auf die Gesamtausgaben schauen als auf die Höhe der einzelnen Gebühr. Dadurch sieht man eher wie die Bevölkerung belastet wird.

  99. @olfinger
    Die Firmen machen Werbung weil es für sie lohnt! Selbst wenn die Privaten Fernsehsender keine Werbung machen würden gäbe es weiterhin Werbung. Die Firmen würden sich nur andere Werbefelder aussuchen. Dadurch würde kein Produkt billiger.

    Außerdem machen auch die ÖR Werbung und Sponsorin.

  100. @Gregor/115:

    Welches der Unterhaltungsprogramme, ob nun Talkshow, Kochshow, Krimiserie oder Seifenoper ist denn ihrem privaten Gegenstück wirklich überlegen?

    Etwa der KDD? Der sang- und klanglos abgesetzt wurde?

    >Das ist spürbar.

    Darf ich fragen, woran?

  101. @Patrick: Angenommen, es wäre tatsächlich so. Dann müssten ja die Zeitungsverlage darauf drängen, dass die Privatsender sofort dicht gemacht werden. Denn die freigewordenen TV-Werbeetats könnten ja dann wieder zum Teil bei den Zeitungen und Zeitschriften landen. Glaube ich aber alles nicht.

    Und für alle, die glauben, Privat-TV und -Radio kostet nichts:
    „If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.“
    (Andrew Lewis)

  102. @Wolfgang
    Warum glauben sie das nicht? Die Firmen haben einen gewissen Werbeetat den sie so anwenden um möglichst ihre Zielgruppe anzusprechen. Wenn jetzt keine Werbung über das Fernehen mehr möglich ist schauen die Firmen wie sie sonst am besten ihre Zielgruppe erreichen.
    Die Internetwerbung wächst ja auch auf Kosten der „klassischen“ Werbung.

  103. @Patrick: Glaube ich deshalb nicht, weil kaum eine Zeitung Umsatzeinbußen erleiden musste, als die TV-Werbung begann bzw. mit dem Sendebeginn der Privatsender neue Höhen erklomm. Stattdessen wurden in der Regel die Werbeetats hochgefahren und damit auch die Produkte verteuert. Und ich glaube es auch deshalb nicht, weil kein Verlag gegen die Werbeeinnahmen der Privatsender wettert.

    Die umgekehrte Korrelation Internetwerbung/Zeitungswerbung stimmt bei Unternehmen auch nur in Einzelfällen (so fett sind die Internet-Etats noch nicht) – die findet massenhaft eher im privaten „Kleinanzeigen“-Markt statt.

  104. @Tim
    Das einzelne Stück Schokoriegel mag ja durch Massenherstellung günstiger werden.
    Die absolute Höhe der Werbeaufwendungen bleibt jedoch. Und sie muss von jemandem aufgebracht (lies: beim Kauf der Produkte bezahlt) werden.
    Von uns.
    So gesehen sind Fernsehsendungen bei den ÖR auch viel billiger als bei den privaten Sendern: alle ÖR Sender zusammen produzieren halt viel mehr Sendungen als die Privaten, also ist im Schnitt die einzelne Sende (-minute) günstiger. Also müsste man jetzt auch die Verschwendungssucht der Privatsender geißeln?

    Interessante Debatte. Es erschreckt mich jedoch, wie einige hier den Gedanken der Solidargemeinschaft nicht verstehen (bzw. nur nehmen, aber nicht geben wollen).
    Oder in ihr Reitkissen weinen, weil sie Menschen ohne Arbeit den Lebensunterhalt finanzieren müssen (jeder der so redet müsste sofort für den Erhalt von Sozialleistungen lebenslang gesperrt werden – viele würden es nicht brauchen, aber wer kann das vorhersehen? Wie schnell dann so ein Gerede aufhören würde… ^^ ).

    „Man muss auch mal gönnen können“ – tolle Aussage!

    @Gregor Keusching
    Danke für Ihre Beiträge.

  105. @Wolfgang
    Ich glaube eher der Wachstum der Etats in der Werbewirtschaft hat eher damit so tun das die Wirtschaft der Werbung einen höheren Stellenwert beigemessen hat. Das Fernsehen bot auch die Möglichkeit Zielgruppen zu erreichen die man vorher schlecht erreicht hatte. Auch konnte man mit dem Fernsehen eine andere Art von Werbung platzieren als in Zeitungen. Heute sind die Möglichkeiten um Werbung zu verbreiten und seine Zielgruppe zu erreichen erheblich gestiegen.

    Das sie Verlage nicht gegen die Privatsender wettern ist doch klar. Es ist doch völlig unrealistisch das die Privaten Sender plötzlich keine Werbung mehr machen dürfen. Warum sollte man dann so was fordern?
    Glauben sie das irgendein Produkt billiger würde wenn keine Werbung davon mehr Fernsehen liefe? Ich glaube dies nicht.

  106. Lieber Herr Niggemeier,
    mich würde interessieren, was Sie unter dem Vorwurf „wilder Spekulationen über eine Erhöhung der Rundfunkgebühren“ verstehen? Die Kef und die Länder rechnen üblicherweise die Anmeldungen in Rundfunkbeiträge um, was sinnvoll ist, schließlich geht es am Ende um die Gebühr. Falls Sie daher diese Zahlen meinen – die waren recherchiert und nicht herbeispekuliert.
    Die Anmeldung des ZDFs lagen nicht, wie Sie suggerieren, schon seit Langem vor (nur bei der Kef), sondern erreichten erst Anfang September die Rundfunkreferenten der Länder, was schlicht gegen geltende Verträge verstößt (das steht auch in meinem Text, den sie wahrscheinlich zu Ende gelesen haben).
    Einen transparenteren Umgang mit den Zahlen hielte ich ebenfalls für angebracht. Davon abgesehen müssen sich die Sender in der Debatte aber so oder so an ihren eigenen vollmundigen Ankündigen zur „Beitragsstabilität“ messen lassen. Wenn Sie daraus eine Skandalisierung machen, die Sie in einer Liga mit der kampagnenhaften Berichterstattung der Bild zu dem Thema sehen und für den Auftakt großer Propaganda, dann skandalisieren Sie da was zusammen.

  107. @Earonn/125

    > Es erschreckt mich jedoch, wie einige hier den Gedanken der Solidargemeinschaft nicht verstehen

    Das kommt halt immer drauf an, wie weit man diesen Gedanken der Solidargemeinschaft teilt.

    So finde ich es zum Beispiel unsolidarisch, dass sich jeder, der genug verdient, aus der allgemeinen Krankenversicherung ausklinken kann. Jeder zahlt 15,5% (insgesamt) Krankenkassenbeiträge? Nöp. Ich hab die Beitragsbemessungsgrenze überschritten. Ich zahle zwar noch den Betrag, aber definitiv keine 15,5% mehr.

    Oder dass Beamte und Politiker nie in die Rentenkasse einzahlen, aber letztendlich doch Pensionen aus Steuergeldern bekommen.

    Da sage ich, dass ein Volk solidarisch sein sollte. Aber beim Fernsehen?!?

  108. Wenn heute 10 Prozent der Bürger über 60 Prozent des Gesamtvermögens besitzen, werden es in 10 Jahren 70 Prozent sein. Auch das ist dem ÖRR bislang egal (außer in der „Feigenblattnische“).

  109. Liebe Frau Marohn,

    Sie beschreiben das Spekulative an den 88 Cent ja selbst in Ihrem Artikel:

    Einen Unsicherheitsfaktor gibt es bei dieser Berechnung: Von 2013 an wird die Gebühr voraussichtlich anders erhoben als bisher. Kommt durch die Haushaltsabgabe mehr herein als erwartet, könnte die KEF im Nachhinein den monatlichen Beitrag senken, aber darüber wird es erst nach dem Start im Jahr 2013 Gewissheit geben. Bis dahin rechnen die Parteien je nach Interessenlage die Beiträge munter hoch und runter.

    Es gibt den erklärten Willen, 2013 die Gebühren nicht zu erhöhen. Die 88 Cent sind insofern eine fiktive, bestenfalls rechnerische Größe. Sie wird in der Diskussion aber als Tatsache behandelt. Auch Sie benutzen nicht einmal den Konjunktiv, wenn Sie schreiben: „Für die Rundfunkgebühr bedeutet das eine Steigerung von derzeit 17,98 auf voraussichtlich 18,86 Euro, also plus 88 Cent im Monat.“

    Darüber, wann die Anmeldung des ZDF wo vorlag, schreibe und suggeriere ich gar nichts.

    Und natürlich sind Sie nicht dafür verantwortlich, was alle anderen aus Ihren Recherchen machen. Aber Ihr Stück gibt in Sachen Polemik schon den Ton vor — die anderen satteln dann drauf. Was bedeutet eigentlich die Überschrift „In die Vollen“ und Ihr Einstiegsbild vom Kind, das sich nicht nur ein Pony, sondern auch gleich 10 Puppen und 10 Roller wünscht? Anders gefragt: Was hätten ARD und ZDF denn an Wünschen anmelden dürfen, was einem Pony zu Weihnachten entsprochen hätte, so dass die Eltern noch „einen Hasen oder einen Wellensittich“ draufgepackt hätten?

  110. #129, Neven junior:

    Worte sind es nun genug, lassen Sie Taten folgen und bringen Sie ihr ererbtes Vermögen emsig unters Volk. Damit würden Sie dann auch -endlich, mag man sagen – die Aufmerksamkeit der ÖRR auf sich ziehen. Halleluja.

  111. Also Herr Niggemeier, ich muß bezüglich Ihres Artikels doch mal einiges richtig stellen:

    Bei der Anmeldung der Finanzansprüche der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖR), handelt es sich um 1,5 Milliarden Euro und zwar über den Zeitraum 2013-2016,
    das sind bei mir 3 Jahre und nicht 4, wie Sie behaupten.
    Quelle Süddeutsche Zeitung

    http://www.sueddeutsche.de/medien/ard-und-zdf-kontrolle-muss-sein-1.1148589

    Sie makeln an der art und weise herum wie andere Printmedien über dieses Thema berichten.

    Ich kann verstehen, warum die Printmedien kein gutes Haar
    an den ÖR-Anstalten lassen.

    Diese machen den Printmedien mit z.B. den Tagesschau-Apps Konkurrenz und ich kenne kein Printmedium, das jährlich mit 7,3 Milliarden Euro zwangsalimentiert wird.

    Ich habe keine Worte mehr für die schier grenzenlose Dummheit, grenzenlose Gier und
    grenzenloser Expansionspolitik des öffentlich rechtlichen Rundfunks.

    Die Degeto gibt ihren zukünftigren Etats bis 2013 jetzt schon aus und ARD und ZDF
    melden einen finanziellen Mehrbedarf von 2013 bis 2016 an.
    Das sollten Sie auch mal erwähnen.

    Ich fordere demnächst von
    meinem Chef auch mal eben eine Vorauszahlung meines Lohnes, gebe diesen dann
    sofort aus und verlange anschliessend eine Gehaltserhöhung !!

    Ausserdem ist es ja auch nicht nur die Forderung der ÖR-Anstalten die Rundfunkge-
    gebühren an sich zu erhöhen, sondern ab 2013 wird auch noch zusätzlich der Kreis
    der Rundfunkgebührenpflichtigen Personen ausgeweitet durch die neue Runfunk-
    Kopfsteuer.

    Ach entschuldigung, im Neusprech unserer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
    heisst es ja „Haushaltsabgabe“.

    Mit der Haushaltsabgabe zahlen auch Leute die bisher keine Rundfunkgeräte besessen
    haben Rundfunkgebühren, das spült dann noch mehr Geld in die Kassen der
    öffentlichen Rundfunkanstalten.

    Diese Thematik sollten Sie in Ihrem Bericht nicht ausklammern.

    Um die Dreistigkeit der ÖR-Anstalten zu verstehen sollte man ein wenig zurückschauen:

    Die Chronik:

    2007 werden sogenannte „neuartige „Rundfunkempfangsgeräte“ ( gemeint sind PC,
    Smartphone. etc….)Rundfunkgebührenpflichtig.
    Begründung der Ministerpräsidenten und Intendanten:

    „Die öffenlich-rechtlichen Runfunkanstalten sind nun im Netz vertreten, also muss
    jeder, der internetfähige Geräte hat Rundfunkgebühren zahlen“.

    Ich hatte 2007 Hermann Eicher (SWR-Justiziar), angeschrieben und Kritik an der
    Rundfunkgebührenpflicht auf Internet-PC geübt.

    Antwort von Herrn Eicher:

    „Es hat mit dem 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag eine gesetzliche Neu-regelung
    gegeben und ARD und ZDF haben dieses Gesetz zu vollziehen.
    Daher war es notwendig, sich dazu Gedanken zu machen, welche konkreten Folge-
    rungen aus dieser gesetzlichen Regelung zu ziehen sind“
    ————————————————————————–

    Dazu hier einen Auszug eines Memorandums des WDR-Rundfunkrates von 2005

    Thema:
    Offensives Internet-Engagement des WDR /.“Gesellschaftliche Aufgabe“:

    „Über die Initiative im Internet hinaus forderte der Rundfunkrat die Präsenz
    des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf allen Verbreitungs- und Verteilwegen:
    Gebührenfinanzierte Programme müssen auch in Zukunft auf allen Plattformen
    und Endgeräten frei empfangbar sein.“

    Die Rundfunkanstalten fordern also von den Ministerpräsidenten die Expansion des
    ÖR-Rundfunkes auf das Internet. Die Ministerpräsidenten schaffen dann einen neuen
    Rundfunkstaatsvertrag, und wenn man dann bei den Rundfunkanstalten nachfragt, was
    die Sender im Internet zu suchen haben bekommt man zur Antwort: Wir befolgen nur
    Gesetze !!

    Später wird für die „neuartigen Rundfunkempfangsgeräte“ die volle Rundfunkgebühr
    fällig, nicht so wie anfangs nur die Radiogebühr.

    2011 kaufen sich die ÖR-Anstalten dann ein Gutachten von Paul Kirchof ein, das besagt,
    daß die „Haushaltsabgabe“ sich in einklang mit unserer Verfassung befindet.

    Nun wird die Einführung der Haushaltsabgabe von den Ministerpräsidenten und
    Intendanten unter anderm mit der ach so schwierigen Regelung der Gebührenpflicht auf Internet-PC
    begründet.

    Ja wer hat denn für diese mißverständliche und unübersichtliche Rundfunkgebüh-
    renpflicht auf PC gesorgt ?

    Wer hat denn ungefragt ÖR-Inhalte ins Netz gestellt und sich zum Pförtner des
    Internet erklärt ?

    Ich vermute mal daß das ganze von unseren ÖR´s und den dazugehörigen Politikern
    bewußt gesteuert wurde

    Das geschwätz der Intendanten zur Gebührenerhöhung ist immer wieder dasselbe:

    „Wir bewegen uns mit unserer Gebührenforderung noch weit unter der Inflationsrate“

    Jetzt mal ganz langsam zum mitschreiben für unsere Intendanten:

    Bisherige Rundfunkgebühren in Deutdschland pro Jahr: 7,3 Milliarden Euro.

    7,3 Milliarden = 100%

    73 Millionen = 1%

    Gebührenforderung von 1,5 Milliarden auf 3 Jahre (2013-2016)
    macht pro Jahr 500 Millionen.

    500 Millionen / 73 Millionen macht:

    eine Gebührenerhöhung von: 6,85% !!!

    Die Inflationsrate im Jahr 2010 betrug in Deutschland 1,1%

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1046/umfrage/inflationsrate-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahr/

    Sie behaupten allen ernstes, daß die geforderte Gebührenerhöhung der ÖR-Anstalten sich unter der Inflationsrate bewegt ohne darauf einzugehen, das uns ab 2013 eine verfassungswidrige „Haushaltsabgabe“ erwartet.

    Verfassungswidrig ?, werden Sie jetzt fragen.

    Ja, denn die Haushaltsabgabe ist die moderne Bücherverbrennung, da ich zwangsweise die
    Haushaltsabgabe bezahlen soll. Und gerade dieses Geld fehlt mir dann für meine
    Bücher, Zeitungs- und Magazin Abos und in unserer Verfassung gibt es ein Recht auf die informationelle Selbstbestimmung !

    Die grenzenlose Gier unserer ÖR-Rundfunkanstalten erinnert mich an folgende
    Begebenheit:

    Ein Artzt diagnostiziert bei seinem Patienten bei jedem Besuch Fettleibigkeit, korrigiert
    jedoch sein Idealgewicht jedes mal weiter fleissig nach oben !!

    Das Ganze mit den Gebührenerhöhungen wird auch nicht aufhören, solange so dubiose
    Intendanten wie Herr Udo Reiter nach seinem Abgang beim MDR weiter im Gremium
    bei der KEF sitzen. (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-recht-
    lichen Rundfunkanstalten)
    Ich meine die KEF die ja absolut unabhängig arbeitet !

    Die Symbiose von Intendanten und Ministerpräsidenten ermöglicht diese nicht enden
    wollenden exorbitanten Gebührenerhöhungen.

    Politiker dürfen in den Rundfunkgremien Parteipolitik betreiben.
    In gegenzug nicken die Politiker nahezu jede Gebührenforderung der Intendanten ab.

    Das sich dieses jemals ändern wird halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Ich habe hierzu die gleiche Meinung wie der
    ehemalige Chefredakteur des ZDF, Nikolaus Brender:

    Er sagte nach seinem Kochschen Rauswurf:
    „Der Einfluß der Politiker in den ZDF-Gremien ist zu hoch und ich halte es für ausgeschlos-
    sen, daß das ZDF von innen heraus reformierbar ist.“ (siehe Beispiel KEF)

  112. An alle Verteidiger der Tagesschau und der Tagesthemen, der ZDF-Nachrichtensendungen und der Kultur-Grundversorgung: Das will Euch doch niemand nehmen, der noch etwas Verstand beeinander hat.

    Aber ARD, ZDF, ein guter Regionalfernsehkanal und einige gute Radiosender kosten insgesamt nach Einführung der Haushaltsabgabe vielleicht 10 bis 15 Euro pro Haushalt. Das würde ich sofort unbesehen zahlen und jedes Jahr um 1.5 Prozent erhöhen.

    Jetzt komme ich zu dem, was ich dort nicht brauche.

    Es gibt wirklich kaum etwas Privatwirtschaftlicheres als den Fußball. Das ganze System ist nur durch Geld gesteuert. Potentaten und korrupte Funktionäre bestimmen, wo es langgeht, die Vereine kaufen sich gegenseitig mit vielen Millionen Euro die Spieler weg, viele Vereine in Europa sind bis an die Halskrause verschuldet.

    Fußball bewegt Milliarden Menschen und noch viel mehr Milliarden Euro. Also sollen doch bitte die Privatsender unter sich ausmachen, wer Fußball überträgt. Es wird sich immer ein Sender im Free-TV finden, weil niemand auf die Millionen Zuschauer als Werbungs-Rezipienten verzichten will.

    Fußball, Boxen, Formel 1 usw. brauchen kein Gebührengeld, aber sie nehmen es natürlich alle dankbar an, wenn sie es kriegen können. Durch das Mitmischen von ARD und ZDF wird der Markt verzerrt, weil mächtige Nachfrager hinzukommen, die sehr viel Geld mitbringen und (fast) niemandem Rechenschaft schuldig sind.

    Was ich über Fußball, Boxen und Formel schrieb, gilt aber auch für Volksmusik. Das ist ein Milliardenmarkt, der auch ohne unseren geliebten MDR funktionieren würde.

    Zusammenfassend gesagt: Alles, was sich privatwirtschaftlich nicht trägt und als notwendig erkannt wird, soll in ARD, ZDF und /einem/ Dritten gesendet werden. Also Nachrichten, politische Magazine, politische Bildung, Hochkultur, Populärwissenschaft, Natursendungen etc.

    Dafür gäbe ich gern 15 Euro im Monat. Aber nicht für ARD und ZDF im jetzigen Zustand. Ich sage nur: MDR. Grrr.

    Was sich privatwirtschaftlich wirklich prächtig trägt, sollte niemals mit Gebührengeld gefüttert werden. Es sollte im Gegenteil immer ein Gegenstand kritischer Berichterstattung sein, z.B. die FIFA, die Motorsportverbände oder die privaten Boxverbände.

  113. @sumasumasum:

    Bei der Anmeldung der Finanzansprüche der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖR), handelt es sich um 1,5 Milliarden Euro und zwar über den Zeitraum 2013-2016, das sind bei mir 3 Jahre und nicht 4, wie Sie behaupten.

    Gebührenperiode: 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2016 = 4 Jahre.

    Das Ganze mit den Gebührenerhöhungen wird auch nicht aufhören, solange so dubiose Intendanten wie Herr Udo Reiter nach seinem Abgang beim MDR weiter im Gremium bei der KEF sitzen.

    Udo Reiter ist nicht Mitglied der KEF.

    (etc. pp.)

  114. Eigentlich hätte ich das „(etc. pp.)“ aus #135 gerne ausführlich gelesen. Andererseits sollte man Kommentare, die die Gebühren als „moderne Bücherverbrennung“ bezeichnen vielleicht tatsächlich nicht mit so viel Aufmerksamkeit adeln.

  115. Viele haben sich das schon selbst gefragt, oder es ihnen egal.
    Warum bezahle ich für etwas was ich mitunter gar nicht sehen möchte?
    Zahlen denn hier auch noch alle fleißig ihre Kirchenbeiträge?
    Was soll ich mir Müll und Geseier antun, wenn ich das gar nich für nötig halte?

    Ich bin nicht wirklich anständig informiert, aber ich glaube das so ein Gebührenmodell einzigartig ist auf der Welt.

    Pay-TV – bezahle das was du sehen willst.
    ich finde das ganz gut.

  116. Zu 133 und 136:

    Ich dachte schon, es fällt keinem auf. Die 1,47 Milliarden sind etwa 370 Millionen pro Jahr mehr. Bei um die 7 Milliarden Euro Budget ist das eine jährliche Steigerung von um die 5%. Das ist schon deutlich mehr als die Inflation. Ob das angebracht ist oder nicht, darüber lässt sich ja streiten, aber in den Topf gegriffen wird halt.
    (Da ich den ÖRR für deutlich zu aufgebläht halte und gerne bei ihm eigentlich nur das sehen würde, was sich marktwirtschaftlich nicht ausreichend gut bewerkstelligen lässt – Nachrichten, Dokumentationen, Kultur -, halte ich lieber die Klappe in Sachen Meinung zu dieser Steigerung …)

  117. Lieber Stefan Niggemeier,
    an den 1,1 % der ARD habe ich große Zweifel. Wie kommt Frau Piel auf diese Zahl? Nehme ich die 5,52 Mrd., die die ARD derzeit pro Jahr bekommt und gehe von einer fiktiven Steigerung in den Jahren 2013 bis 2016 von jeweils 1,1 % aus, komme ich nur auf 614 Mio. mehr (2013 61 Mio, 2014 122 Mio., 2015 184 Mio., 2016 247 Mio.), nicht aber auf die 900 Mio. – was bedeuten würde, dass es zwar eine jährliche Steigerung von weniger als 2% aber deutlich mehr als 1,1% sein müsste. Woran liegt’s? Habe ich da einen Logik-Fehler?

  118. Was ich vergaß: Vielen Dank für Ihre Blog-Eintrag! Es ist wirklich unerträglich, wie die Verlage ihre Redaktionen missbrauchen oder – wenn die Redakteure freiwillig mitspielen – wie hier ganz offensichtlich Meinungsmache auf Kosten des Journalismus betrieben wird.

  119. Auch im Bildblog finde ich abenteuerliche Rechnereien:

    „‚225 Millionen Euro mehr‘ hört sich natürlich nach viel Geld an. Bezogen auf die 5,52 Milliarden sind es knapp vier Prozent, die die ARD zusätzlich „will“ — etwas mehr als ein Inflationsausgleich (über die vier Jahre Laufzeit gerechnet, entspricht das einer jährlichen Steigerung von rund 1 Prozent).

    1) 225 Mio von 5.520 Mio. sind 4,08 Prozent und nicht „knapp vier Prozent“.
    2) Etwas mehr als ein Inflationsausgleich – etwa die „knapp vier Prozent“? Oder das errechnet eine Prozent? Irgendwie beides Quatsch, wenn die Inflationsrate bei 2 % liegt.
    3) Man kann 4 % Steigerung, die sich auf eine einmalige Steigerung am 1.1.2013 bezieht, nicht einfach durch vier Teilen und auf diese Weise eine „jährliche Steigerung von rund 1 Prozent“ errechnen. Das ist dann doch etwas komplizierter und hat auch mit Potenzen und Wurzeln zu tun.
    Hier wäre es wichtig, wirklich genau zu rechnen. Wenn ich richtig gerechnet habe, liegt die jährliche Steigerungsrate bei der ARD bei mind. 1,5 Prozent, denn dann komme ich auf 3,8 Prozent Durchschnittssteigerung und damit den gut 4,08% von oben sehr nahe.

  120. Es sind ziemlich genau 1%

    Kn = K0 * (1 + p/100) ^ t

    5,52 + 0,225 = 5,52 * (1 + p/100) ^ 4
    5,745 = 5,52 * (1 + p/100) ^ 4
    p = 1,0038
    5,745 = 5,52 * 1,010038 ^ 4

    Das gilt natürlich nur, wenn ich die beiden Ausgangszahlen 225 Mio und 5,52 Mrd richtig verstanden habe.

  121. @DJ Doena: Nein zu Letzterem. Es heißt „insgesamt 900 Millionen Mehrbedarf für diese vier Jahre“, also 4*225 oder wie immer die Abstufung über die Jahre erfolgen soll.

  122. Also zu sumasumasums Frage, was die Sender denn im Internet zu suchen hätten, würde ich ganz einfach antworten, die Bürger zu informieren, die das derzeit praktischste Informationsmedium nutzen. Das wiederum wird von Verlegern durch die ganze Depublizierungssache torpediert, wogegen man auch mal vorgehen sollte.
    Aber das werden jetzt wieder diese berühmten „Nebenkriegsschauplätze“….

  123. … wenn es nicht so traurig wäre könnte man stundenlang lachen über dieses kindische Gezanke auf der einen, und das beleidigte Getue auf der anderen Seite. Natürlich greifen die privaten immer wieder an wo es gerade geht. Dass sich die ÖR dann zurückziehen, und nicht mit offenen Informationen dagegen halten, oder diese am besten schon vorsorglich selber und korrekt veröffentlichen ist echt gewagt, erinnert aber an ein eingeschnaptes Kleinkind dass keine Süssigkeiten bekommt und deswegen die Luft anhällt bis es rot anläuft.
    Insofern 100% Zustimmung zum letzten Absatz :)

  124. „Natürlich kann man der Meinung sein, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ohnehin schon über viel zu viel Geld verfügen und in Zukunft deutlich schrumpfen sollten.“

    Genau.

  125. Warhscheinlich regen sich am meisten die über Gebührenerhöhungen auf, die so oder so keine Gebühren zahlen oder in Ihrer 300qm² Villa nur ein kleines Taschenradio als gebührenpflichtigen Verbraucher angegeben haben…

  126. Das eigentliche Problem ist, dass mit den Gebühren Sendungen bezahlt werden, die die Privaten in gleicher oder gar besserer Qualität auch produzieren. In erster Linie sind hier die Sportübertragungen zu nennen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sorgen hier nicht für eine Grundversorgung. Eurosport überträgt nahezu gleichzeitig die Wintersportveranstaltungen und die olympischen Spiele. RTL und Sat1 übertragen Fußball, Sport1 Handball und Basketball. All diese Sender tun dies deutlich besser als ARD, ZDF & Co. Es ist schlichtweg nicht begründbar, warum die Gelder der Zwangsgebührenzahler dafür herhalten sollen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in den Verhandlungen für die Übertragunsrechte mitbieten und so die Kosten unnötig in die Höhe treiben.

  127. Stimmt, die bösen, bösen privaten Fernsehsender gehen viel zu hart mit den öffentlich-rechtlichen Sendern ins Gericht. Schließlich bieten die uns hochrangige Unterhaltung mit angemessen entlohntem Personal, und niveauvollen Spitzensport zum Schnäppchenpreis. Jeder Deutsche hat gefälligst solidarisch zu sein, damit alle zuschauen können, wie unsere Fußballer die deutsche Fahne im internationalen Wettstreit hochhalten. Und mehr Reporter als Sportler bei Olympia: das ist gut so! Hackl Schorsch muss doch von allen Seiten im Eiskanal gezeigt werden, und Interviews durch nur einen Sender wären doch auch irgendwo tendenziös, und das bei einem weltbewegenden Thema wie Rennrodeln. Man muss gönnen können, schrieb einer. Stimmt: Ich gönne Gottschalk seine Millionen, ich gönne den Damen und Herren Sportreportern die schönen Reisen rund um die Welt, ich schlage alternativ noch vor, die Rolle als Rehazentrum für erkrankte Moderatoren auszubauen. Frau Köster drängt sich doch geradezu auf.

  128. Schön, schön. Ich las kürzlich von einem Dutzend Intendanten öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten, von denen ein jeder im Jahr deutlich mehr vedient als die Bundeskanzlerin. Wofür eigentlich?

  129. So viel zum fehlenden Inflationsausgleich: 1,47 Mrd. Euro über vier Jahre sind ca. 350 Mio. Euro p.a. Laut GEZ-Geschäftsbericht 2010 (S. 42) lagen die Einnahmen zuletzt bei 7,5 Mrd. Euro bzw. 7,4 Mrd. Euro unter Herausrechnung des an die Landesmedienanstalten fließenden Anteils (siehe: http://www.gez.de/die_gez/unternehmen/index_ger.html). Kurz nachgerechnet: 7,4 Mrd x 100 % 350 Mio = 4,7 %

    Interessante Prozentzon einem

  130. @Bob 2: Ja, herzlichen Glückwunsch. Sie haben ausgerechnet, dass die Einnahmen im ersten Jahr um 4,7 Prozent steigen und dann drei Jahre lang um 0 Prozent.

    Das war aber nicht die Frage.

  131. Ich bin immer wieder fasziniert, mit welcher Blasiertheit der Hausherr hier seinen Gästen gegenübertritt (siehe #161).

    Das und der Tonfall des obigen Artikels deuten darauf hin, dass er seine Familie bald auch mit Geldern aus dem schier unerschöpflichen Reservoir der Öffentlich-Rechtlichen ernährt. Irgendein hübsch benanntes Pöstchen bei irgendeinem Spartenkanal wird sich da schon finden. Bei alledem bleibt er aber trotzdem voll der Rebell.

  132. @Peter Wagen: ich kann da keine Blasiertheit erkennen, zumal die Prozentrechung in #146 schonmal aufgeführt wurde.

  133. @Noname, #153:

    ich nehme an, das ist ein Scherz, oder ?
    Schon mal eine CL-Übertragung bei Sat1 gesehen ?
    Wenn Sie das als qualitativ gleichwertig oder besser zu den ÖR’s einstufen, haben wir offenbar völlig gegensätzliche Ansichten zum Thema Qualität bei Sportübertragungen…

    Fakt ist, auch Privatfernsehen muss bezahlt werden, und wer zahlt ? Die Verbraucher. Wir bezahlen mit der Zeit, die wir opfern müssen, während die Werbung läuft, und mit den in die Kosten für die beworbenen Produkte eingepreisten Produktionskosten.
    Klar, der Betrag lässt sich kaum so bequem runter rechnen, wie die 17,98€ GEZ im Monat, aber meiner bescheidenen Ansicht nach bekomme ich für diese knapp 18 € im Monat immer noch wesentlich mehr Programm, das zudem noch vielfältiger ist, als es die Privaten leisten könnten.

    Wogegen ich mich wehre, ist die zwangsmäßige Haushaltsabgabe. Die Gebühren sollten nutzungsabhängig erhoben werden. Sonst sind es meiner Auffassung nach nämlich keine Gebühren, sondern Steuern.
    Und es macht für mich keinen Sinn, dass ich zwar aus der Solidargemeinschaft bei der Krankenversicherung aus steigen kann, aber nicht beim Rundfunk.

  134. @161: Nein, im zweiten jahr kommen wieder 350 Mio. Euro hinzu, die um die Inflationsrate diskontiert werden müssten etc.

    Außerdem besagt die ZDF-Finanzvorschau, dass bspw. Personalaufwendungen mit einer Zunahme von +1,5 % fortgeschrieben werden. Der Lohnanteil in der Inflationsrate müsste strenggenommen für den Kostenpunkt Personal herausgerechnet werden.

  135. @Bob 2: Nein. Richtig ist: Die Etats sind im zweiten, dritten und vierten Jahr wieder um 350 Millionen höher als ursprünglich. Aber nicht höher als im jeweiligen Vorjahr. Also ist die jährliche Steigerung in diesen Jahren 0 %.

    Sie rechnen:
    +4,7% +0% +0% +0%

    Das ist richtig. Aber umgerechnet auf eine jährliche konstante Steigerung und verglichen mit einer jährlichen Inflation ist der Prozentsatz deutlich niedriger.

  136. @165 „Wogegen ich mich wehre, ist die zwangsmäßige Haushaltsabgabe. Die Gebühren sollten nutzungsabhängig erhoben werden.“

    „Nutzungsabhängige Gebühr“ ist Pay-TV – also das Gegenteil von öffentlich-rechtlichem Rundfunk.

  137. Sollen doch die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanzieren, die sich für ihn aussprechen. Wer ihn nicht nutzt, soll auch nicht zahlen.

  138. @170 Nochmal: entweder man will einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk (dann geht das nur über eine solidarische Finanzierung -> ob man die nun Beitrag, Abgabe, Gebühr oder Steuer nennt) oder man will ihn nicht. Das, was Sie wollen, heisst SKY.

  139. Richtig, richtig: PayTV.

    Analog zu Pay-Büchern, Pay-Bundesligaeintrittskarten, Pay-Bier. Das kaufen, was man kaufen möchte.

    Bei Straßeninstandhaltung, Schulbildung und Sundheitssystem (Ich liebe Allitterationen.) besteht ein öffentliches Interesse.

    Und bei Gottschalk, Gazprom Gelsenkirchen und Geschunkel?

  140. Diese sogenannte Inflation ist der Verbrauchsindex. Er ist für den Verbraucher relevant da der Warenkorb an ihm ausgerichtet ist. Man kann ihn nicht einfach auf Firmen oder die ÖR transferieren. Natürlich hat die Inflation auch Auswirkungen auf die ÖR. Aber man kann nicht pauschal sagen das die ÖR real weniger Geld zur Verfügung haben wenn ihre Erhöhung unterhalb der Inflation liegt.

    Zusammensetzung des deutschen Warenkorbs (Quelle Wiki)
    Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke 10,4%
    Tabakwaren, alkoholische Getränke 3,9%
    Bekleidung, Schuhe 4,9%
    Wohnung, Wasser, Gas, Brennstoffe 30,8%
    Einrichtungsgegenstände 5,6%
    Gesundheit, Pflege 4,0%
    Verkehr 13,2%
    Nachrichtenübermittlung 3,1%
    Freizeit, Kultur, Unterhaltung 11,6%
    Bildungswesen 0,7%
    Hotel, Restaurants 4,4%
    Andere Waren und Dienstleistungen 7,4%

    Ich hoffen nicht das die Kosten der ÖR zu 3,9% au Tabakwaren und alkoholische Getränke besteht. Das wären ca 300 Millionen Euro jährlich ;-)

  141. Nochmal zwei Berechnungen:
    Habe ich ein Anfangskapital von 7,4 Mrd. Euro und will dieses um 1,4 Mrd. Euro nach vier Jahren vermehren, so beträgt der Zinssatz 4,43 % p.a.
    Unter der Annahme, dass die Inflationsrate über vier Jahre bei jeweils 2 % liegt, sinkt die Kaufkraft von 350 Mio. Euro nach Jahren sowie die Steigerungsraten gegenüber 7,4 Mrd. im Ausgangsjahr wie folgt:
    1. Jahr: 347 Mio. = 4,64 %
    2. Jahr: 340,06 Mio. = 4,6 %
    3. Jahr: 333,2588 Mio. = 4,5 %
    4. Jahr: 326, 593624 Mio. = 4,4 %

  142. @142 Pia

    Die obligatorische Bücherabgabe gibts schon. Jedenfalls wenn man ab und zu Drucker, CD-Rohlinge, Kopierer, PCs, Handys, MP3-Player o.ä. kauft.

  143. @Bob 2: Sie haben kein Anfangskapital von 7,4 Mrd. Euro, sondern von 4 x 7,4 Mrd. Euro. Sie haben jetzt den Zuwachs von vier Jahren mit dem Bestand von einem Jahr verglichen.

    Es wird nicht richtiger.

  144. @Bob 2: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann bekommen die ÖRs nicht jedes 225 Mio mehr als im Vorjahr, sondern einmal 225 Mio mehr und dann halten sie das Niveau.

    Also nicht

    2013 = 5,520 Mrd + 225 Mio
    2014 = 5,745 Mrd + 225 Mio
    usw.

    sondern

    2013 = 5,52 Mrd + 225 Mio
    2014 = 5,52 Mrd + 225 Mio

    Deshalb sind es 900 Mio für die ARD mehr (4 * 225), aber ihr Budget ist 2016 nicht um 900 Mio höher als es 2012 war.

  145. @165/B.Schuss
    Sie können keineswegs ohne weiteres aus der „Solidargemeinschaft“ der Krankenversicherung aussteigen. Hierfür müssen Sie entweder selbständig sein oder als Angestellter eine bestimmte Einkommensgrenze überschreiten. Dann ist es möglich, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Insofern ist dieses Beispiel schlicht gewählt.

    Noch einmal: Auch Steuern unterliegen der Prämisse, dass sie vom Steuerzahler nicht zweckgebunden versehen werden können. Daher wäre es sinnvoll, das öffentlich-rechtliche System über Steuern zu finanzieren – da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Mit der Haushaltsabgabe soll wohl der Schein gewahrt bleiben, dass das System nicht staatsfinanziert wird (wie heute von etlichen Dumpfnasen immer schon behauptet wird).

    Ich bin ein Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems, halte jedoch den neu gewählte Gebühreneinzug für sehr unglücklich. Ich wäre auch gegen jegliche Werbung und Sponsoring – sowohl im Rundfunk wie im Fernsehen. Auch das Einsparpotential sehe ich als gewaltig an. Grundsätzlich jedoch ist es in Ordnung, wenn alle dafür bezahlen – auch wenn sie es nicht glauben, verwenden zu müssen. Wie bereits erwähnt: Auch Pazifisten finanzieren indirekt über ihre Steuern den Verteidigungsetat, Fußgänger den Autobahnbau, Theatermuffel die entsprechende Subvention, usw.

  146. Aber gerade Theator ist ja auch so ein Beispiel: Welcher Bauarbeiter oder Handwerker geht wirklich schon mal ins Theater.

    Und die, die ins Theater gehen, sind in der Regel finanziell so aufgestellt, dass sie eigentlich keine subventionierten Eintrittskarten bräuchten.

    Hier wird also eine künstliche Solidarität hergestellt. Die, die es sich eigentlich nicht leisten können, querfinanzieren jenen den Eintritt, die es sich auch so leisten können.

    Klassisches Beispiel, wie Geld von unten nach oben wandert und das auch noch unter dem perfekten Vorwand, Kunst und Kultur aufrecht erhalten zu wollen.

  147. @117/Tim
    Ich nannte den Fachbegriff Fixkostendegression ja schon. Das hat mit Paradox nichts zu tun. Es wird aber irgendwann zum Paradox, wenn man die Produktion in der Theorie immer weiter ausweitet. Da stößt dann das mathematische Modell an ökonomische Grenzen, denn wenn das Angebot infolge der Produktion ständig zunimmt, sinkt der Preis irgendwann schneller als die Ersparnis der Produktionskosten. Bzw. es gibt irgendwann keine Ersparnis mehr.

    Insofern ist es kompletter Unsinn zu behaupten, dass durch Werbung die Produkte billiger werden, weil sie dann mehr gekauft werden. Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum diese Annahme falsch ist: Die Werbung findet unter Wettbewerbsbedingungen statt, d. h. es gibt beispielsweise zehn oder noch mehr Automobilhersteller, die für ihre Produkte werben. Das sind aber Produkte, die man nicht wie Schokoriegel an der Tankstelle mal mitnimmt um sie zu probieren. Eine Kaufintention ist zumeist gar nicht direkt intendiert – es geht um Image und Originalität. Gerade in der Automobilwerbung bietet sich die Deutung an, dass Werbung nur aus Gründen der Präsenz platziert wird. Hersteller, die nicht regelmässig ihre Karossen bewerben, existieren für den Verbraucher gar nicht mehr.

  148. @183: „Welcher Bauarbeiter oder Handwerker geht wirklich schon mal ins Theater.

    Und die, die ins Theater gehen, sind in der Regel finanziell so aufgestellt, dass sie eigentlich keine subventionierten Eintrittskarten bräuchten.“

    Das sind unbewiesene Behauptungen, ergo wertlos. Es soll auch den einen oder anderen Studenten geben, der mal ins Theater geht… Was macht denn dann Ihres Erachtens der durchschnittliche Bauarbeiter so in seiner Freizeit? Doch nicht etwa in die Glotze gucken, oder? Und was wenn doch tatsächlich deren Kinder an Theater oder Kunst interessiert sind? Haben die dann halt Pech gehabt?

    Versteh ich richtig, dass es Ihnen wumpe ist, wenn Kunst und Kultur vor die Hunde gehen, weils nicht profitabel ist?

  149. @183/DJ Doena
    Ich weiss nicht, wo Sie Ihre Kenntnisse bzgl. der Theaterbesuche von Bauarbeitern oder Handwerkern herhaben. Und ich weiss auch nicht, woher Sie wissen, dass diejenigen, die ins Theater gehen „gut aufgestellt“ sind (was bedeutet das? wer stellt wen auf?). Folgt man Ihrer Argumentation, halten Sie Kultur vermutlich für elitär und wollen es vollends zum Luxusgut machen – schon damit Ihre Vorurteile zur Gänze bestätigt werden. Das ist übrigens exakt der Geist der ö-r-Verächter. Ihr vermeintlicher Liberalismus ist nichts anderes als die vollständige Kapitulation vor dem sich dann rückhaltlos breitmachenden Massengeschmack.

  150. #172 @Peter Wagen
    Und bei Gottschalk, Gazprom Gelsenkirchen und Geschunkel?
    Sie können’s ja gleich als Phrase abtun, aber vergessen Sie nicht, dass die Demokratie den informierten, mündigen Bürger bräuchte? Oder soll der ganz bodenständig Bohlen, Busen, Bobbeles Becker, Bier und Bild wählen,.. statt (Phrase:) Bildung?

    #183 @DJ Doena
    Ist das aber nicht Detaildiskussion, subjektiv. Der eine mag kein Theater der andere keine Autos. Deswegen müssen wir das ja nicht gleich alles abschaffen. – OK, das war billig, aber die Diskussion kreist ganz schön sinnlos, weil hier vielleicht auch weltanschaulische Differenzen die Rhetorik befeuern (die Zeit braucht ja nur wieder so ein Gottschalk/-Geschunkel-Fass aufzumachen, dann klatschen die Kommentatoren wieder reihenweise Beifall)… Da vermutlich aber alles in Richtung amerikanische Kultur/System driftet, dürfte auch hier bald der schlanke Staat Einzug halten, dann sind Sie ihre vermaledeiten Zwangsabgaben, Theater und die ganzen Einmischungen dieses Molochs los (und willkommen in der Einheitskultur?).

  151. @187 hm – kann jetzt nicht sofort nachvollziehen, warum uns ein abdriften in das amerikanische system – so es denn überhaupt käme oder festzustellen ist – uns geradewegs in die einheitskultur führt? während ich immer wieder staune, welche alternative-acts bei den late-talk-größen landen, kann ich bei 3sat froh sein, wenn mal andere konzerte als rolling stones und coldplay gezeigt werden. wann war das letzte mal was anti-mainstream an kultur o.ä. in ard und zdf? gerade die us-kulturszene ist doch vielfältig und virulent wie kaum eine zweite?

  152. 2013-1016 = 4Jahre, asche auf mein Haupt Herr Niggemeier.

    Sie sind aber nicht eigegangen auf die Überziehung des
    Degeto-Etats und auf weitere Einnahmen der ÖR-Anstalten
    durch die Haushaltsabgabe.

    Diese weiteren Einnahmen werden von den Intendanten nämlich nicht mit einbezogen, wenn sie behaupten; „Die Gebührenerhöhung liegt unterhalb der Inflationsrate“

    Ich verfolge diese Disskussion in der es um zwei grundsätzliche Themen geht:

    1.
    Ist es legitim, wenn Bürger, die nicht an öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen interessiert sind zu deren Finanzierung herangezogen werden?

    Darauf aufbauend:

    2.
    Ist die Einziehung der Rundfunkgebühren an sich mit unserer Verfassungvereinbar, da ab 2013 im zuge der
    Haushaltsabgabe alle Bürger gezwungen
    werden Rundfunkgebühren zu bezahlen.

    Ich schreibe diesen Beitrag, da es hier im Forum viele Leute gibt, die die Existenz-
    berechtigung der ÖR-Anstalten durch deren hohes Qualitätsniveau rechtfertigen.

    Darüber zu Diskutieren ist schwierig, da jeder natürlich seine eigenen Vorstellungen
    darüber hat, was ein gutes Programm ist.

    Ich muss jedoch feststellen, das im System der ÖR-Anstalten so einiges aus dem
    Ruder gelaufen ist.

    Ich möchte in meinem Beitrag auf die Haushaltsabgabe eingehen, da sie ja ab 2013
    alle Bürger betrifft, ausserdem sollten sich die Foristen, die den ÖR-Rundfunk ja
    ach so toll finden mal anschauen was so hinter den Kulissen dort abläuft:

    Die Haushaltsabgabe begründen die Öffentlich Rechtlichen und obige Politiker unter
    anderem mit den Internet-PC, weil ja nach ihrer Meinung heute sowieso jeder einen
    PC hat und an dem „Mehrwert des öffentlichen Rundfunkes teilnimmt“.

    Ich vermute eher, daß die Ministerpräsidenten und Intendanten mit der Haushalts-
    abgabe in Deutschland einen digitalen Volksempfänger installieren wollen.

    Dann zur Definierung der Wortes Haushalt:

    Bei der Rundfunkgebührenpflicht auf Internet fähige PC ging es um die Frage: Was
    ist ein Internet fähiger PC?
    Da liesse sich ein ganzes Buch drüber schreiben.

    Nun wird die Frage lauten. Was ist im rechtlichen Sinne ein Haushalt?

    Da gibt es dann sooo viele Interpretationsmöglichkeiten, daß nun wieder wer um die
    Häuser herumschleicht? Richtig! Unsere altbekannten GEZ-Schergen.

    Die Schnüffelei der GEZ-Aussendienstler wird bei der Haushaltsabgabe jedenfalls
    nicht aufhören.
    Ausserden müssen ja weiterhin die Zahlungsverweigerer angemahnt werden

    Das wird der GEZ nicht weiter schwerfallen, hat sie ja auch schon immer massiv
    gegen die Datenschutzgesetzgebung in Deutschland verstossen.

    1995 wurde das Melderechts-Rahmengesetz, auf Druck der Ministerpräsidenten und
    Intendanten der Bundesländer, geändert. Somit bekommt die GEZ von allen Bürgern,
    (mit Ausnahme von Berlin, Bremen und Sachsen), die Meldedaten bei Umzug, Heirat,
    Scheidung. Geburt,und Tod.

    In Berlin, Bremen und Sachsen war dies nicht möglich, da es dort die Landesge-
    setzgebung nicht zulässt, daß die Rundfunkanstalten einen eigenen Datenschutz-
    beauftragten haben. Dort wird der Datenschutz der Rundfunkanstalten durch den Lan-
    desdatenschutzbeauftragten wahrgenommen und diese haben sich gegen die neue Mel-
    dedatenverordnung gewehrt. Bei der GEZ existiert somit ein Bundesmelderegister, das
    aus Gründen unserer Verfassung gar nicht vorgesehen ist. Nämlich aus dem Grund,weil
    es ein solches Bundesmelderegister von 1933-1945 schon einmal gab.
    Weiterhin Grotesk ist es, daß die jeweilige Landesrundfunkanstalten eben durch das
    Melderechts-Rahmengesetz auch Daten von Bürgern erhalten, die keine Rundfunk-
    geräte zum Empfang bereit halten. Dies ist unzulässig weil bei der Datenspeicherung der
    rechtliche Bezug fehlt.

    Bei der Haushaltsabgabe würden dann natürlich auch die Meldedaten der Bürger aus
    Berlin, Bremen und Sachsen übermittelt werden, dann wäre unser neues Bundesmelde-
    register wohl perfekt.

    Im sogenannten „Hessischen Strategiepapier“ meinen die Intendanten und Ministerprä-
    sidenten, sie könnten bei der Datenübermittlung zwecks Haushaltsabgabe auf einmal
    auf das Register der Wahlberechtigten zugreifen damit „die Datenerfassung der Rund-
    funkteilnehmer in Einklang mit der Verfassung steht“.

    Ja was denn nun? War die Übermittlung der Daten über die Einwohnermeldeämter bis
    jetzt etwa nicht verfassungskonform?

    Wir sehen: Das Recht wird von den Winkeladvokaten der Rundfunkanstalten immer
    wieder zurechtgedreht.

    Man sieht das die Haushaltsabgabe auch aus datenrechtlicher Sicht verfassungswidrig
    sein wird.

    Wenn ich bei Bekannten ab und zu mal in einer Programmzeitschrift blättere
    und sehen muss, das in ARD oder ZDF, eine Dokumentation über die Stasi in der DDR
    läuft, so löst dies in mir doch eine gewisse Erheiterung aus.

    Dann ein Beispiel wie schön sich doch unsere Rundfunk-Experten widersprechen:

    Hermann Eicher, der Chefjurist des SWR hatte seinerzeit aktiv dazu beigetragen, daß
    Rundfunkgebühren auf Internetfähige PC erhoben wurden.

    Er lehnt in einem Interview der FAZ im Jahre 2007, eine von der FDP vorgeschlagene
    Medienabgabe, bzw. Haushaltsabgabe ab:

    Originalzitat von Herrmann Eicher:

    „Mit einer Medienabgabe, käme man in die Nähe einer staatlichen Beihilfe für den
    Rundfunk“. „Ausserdem ist die Medienabgabe extrem familienunfreundlich“.

    Die Haushaltsabgabe wird nun allen ernstes begründet durch die mißverständliche und
    unübersichtliche Rundfunkgebührenpflicht auf Internet PC.

    Ja wer hat denn für diese mißverständliche und unübersichtliche Rundfunkgebüh-
    renpflicht auf PC gesorgt ?
    Wer hat denn ungefragt ÖR-Inhalte ins Netz gestellt und sich zum Pförtner des
    Internet erklärt ?

    Aber es kommt noch besser:

    „Dominoeffekt“

    Ein epd-Interview mit Hermann Eicher (SWR-Justiziar) über Rundfunkgebührenrecht.
    Aus: epd medien vom 23. September 2006

    http://www.epd.de/medien/medien_index_45258.html

    Herr Eicher, was haben Sie denn gegen das Gegenmodell „Medienabgabe“?

    Zunächst einmal verstärkt sich doch das Hauptargument gegen die Internet-PC- Gebühr: Es werde jemand zur Gebühr herangezogen, obwohl er den PC zum Zwecke des Rundfunks gar nicht nutze. Bei der Medienabgabe würde genau dieser Einwand zum Grundprinzip erhoben. Es würde überhaupt nicht mehr danach gefragt, ob jemand ein Angebot nutzt oder nutzen kann. Es würden damit sogar Betriebe herangezogen, die überhaupt kein Empfangsgerät
    bereithalten, mit dem sie Rundfunk nutzen könnten. Welchen qualitativen Vorteil hätte eine solche Alternative? Der zweite wichtige Punkt: Eine Medienabgabe müsste als so genannte Sonderabgabe die spezifischen Voraussetzungen erfüllen, die das Bundesverfassungsgericht dafür entwickelt hat. Man kann nach unserer Finanzverfassung nicht einfach mit dem Anknüpfungspunkt und dem Personenkreis einer Abgabe frei hantieren.

    Ihr habt richtig gehört: Dies waren die Worte der Chefjuristen des SWR !

    Nun, nachdem man sich das Gutachten von Herrn Kirchof eingekauft hat begrüßt
    Herr Eicher die Haushaltsabgabe als verfassungskonform !!!

    Argumentation bei Gebühren auf Internet PC:
    Leute regt euch nicht auf, es zahlen fast alle Rundfunkgebühren, der neue Rundfunk-
    staatsvertrag betrifft nur einen kleinen Teil der Bürger:

    In einem Interview für die Februar07 des Unternehmer-Magazins „Creditreform“ sagte
    der Justiziar des Südwestrundfunks, Herr Eicher:„Im nicht-privaten Bereich gilt es
    sicherlich, die Tatbestände zu vereinfachen, zu straffen und die ein oder andere
    Ungereimtheit auszuräumen. Da ist der Gesetzgeber gefordert.“ Er fügte allerdings
    hinzu, dass es in „99 Prozent der Privathaushalte“ nicht zu einer Verwirrung kommen
    könne, „weil die gar nicht betroffen“ seien.

    Argumentation bei Haushaltsabgabe:
    Leute regt euch nicht auf, es zahlen fast alle Rundfunkgebühren, der neue Rundfunk-
    staatsvertrag betrifft nur einen kleinen Teil der Bürger !!!

    Dank unseren Medien-Diktatoren wie Herr Beck und Herr Stadelmaier wird bald
    unsere Grundgesetzgebung veraltet sein und sich überholt haben.

    Die Haushaltsabgabe hat die Qualität einer Rundfunksteuer, egal wie sie, die Minister-
    präsidenten und die Intendanten bezeichnen.

    Ihnen allen fehlt schlicht und einfach die gesetzgeberische Kompetenz eine solche
    Rundfunksteuer zu erheben.

    Ebenfalls verfassungswidrig ist die Haushaltsabgabe weil in unserem Grundgesetz das
    „Grundrecht auf die informationelle Selbstbestimmung“
    verankert ist.

    Da auf mich durch die Androhung von Mahnverfahren ein unmittelbarer Zwang ausge-
    übt werden wird diese Haushaltsabgabe zu bezahlen, erkenne ich darin eine Verletzung
    meiner Grundrechte:

    Genau dies sollte unseren Medien-Politkern und Intendanten zu denken geben:

    Artikel 1, Absatz 5 des Grundgesetzes:

    ….„Jeder hat das Recht, … sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten….. Eine Zensur findet nicht statt“

    Da nach erfolgter Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes,
    Umkehrschlüsse grundsätzlich anwendbar sind, lässt der Artikel 1, Absatz 5 des
    Grundgesetzes folgende Interpretation zu:

    Ich, als Bürger der Bundesrepublik Deutschland, habe somit das Recht, mich
    ungehindert zu entscheiden, aus welchen Quellen ich mich nicht informieren
    möchte.

    Ich bin an öffentlich-Rechtlichen Rundfunkprogrammen ,nicht interessiert
    und berufe mich auf den Artikel 1, Absatz 5, des auch für die Ministerpräsidenten
    sowie die Intendanten geltenden Grundgesetzes.

    Alle nötigenden Maßnahmen, die versuchen, jegliche nicht-öffentlich rechtliche
    Informationsbeschaffung der Bürger, mit einer Haushaltsabgabe zu verknüpfen,
    sind somit als Zensur anzusehen.

    Die Haushaltsabgabe ist die moderne Bücherverbrennung, da ich zwangsweise die
    Haushaltsabgabe bezahlen soll. Und gerade dieses Geld fehlt mir dann für meine
    Bücher, Zeitungs- und Magazin Abos. (siehe oben: informationelle Selbstbestimung)

    Das Engagament unserer Ministerpräsidenten erinnert mich an Ray Douglas Bradburys
    Roman: „Fahrenheit 451″:

    Buchkritik zu dem Roman:

    „Vorbehaltlos konnte Ray Douglas Bradbury, in seinem Buch, mit der illiteraten Welt
    umgehen, in der dümmliche TV-Sendungen die Grundpfeiler eines totalitären Staates
    bilden, der die letzten Leser mitsamt ihren Büchern gnadenlos eliminiert.“

    Mit der Anmaßung unserer Ministerpräsidenten und Intendanden, eine Rundfunk-
    Kopfsteuer zu erheben, verfolgen sie den Aufbau eines totalitären Staatsrundfunkes.

    Die Ministerpräsidenten und Intendanden werden, genau wie im Roman der Feuer-
    wehrmann Montag mit den Büchern, das Papier auf dem unsere Verfassung nieder-
    geschrieben ist bei exakt 451 Grad Fahrenheit verbrennen !

    Wenn ich mir anschaue wie die Intendanten und Politiker unsere Grundrechte der
    Bundesrepublik Deutschland vergewaltigen und die gelebte Demokratie in diesem Land
    mit Füssen treten dann sollte sich niemand darüber wundern wenn die Bürger die
    Gesetzgebung nicht mehr ernst nehmen und z.B Steuern hinterziehen.

    Gelebte Demokratie vermisse ich bei unserem öffentlich-rechtlichem Rundfunk.

    Printmedien z.B. drucken Leserbriefe ab, auch wenn sie der Meinung der Verfasser
    widersprechen.

    Erst so kann sich doch eine vernünftige Streitkultur bilden, bei der man sich aus den
    mannigfaltigen Anschauungen eine Meinung bilden kann.

    Wann hat es bei unseren Rundfunkanstalten denn jemals einen Dialog mit den Ge-
    bührenzahlern gegeben?

    Meinungsvielfalt ist allerdings ein Attribut, von dem sich ARD und ZDF schon
    längst verabschiedet haben.

    In den Journalen werden Politker immer noch mit Samthandschuhen angefasst, es
    werden lahm, Statements der Prominenten abgefragt und es gibt wenig Widerspruch
    bei den Gesprächspartnern, schließlich sitzt so manch ein Studiogast im eigenen Rund-
    funk- oder Verwaltungsrat. Da vermeiden es die Moderatoren lieber politisch unbequem
    zu werden und am Ende der Sendung hört man den üblichen Ärmelschonerkommentar.

    Dann einige Beispiele, die mich an unserem Rundfunk besonders stören:
    1.
    Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk veruntreut die Gebühren der Bürger durch
    aberwitzige Gerichtsprozesse:

    Herr Reitze, der Intendant des Hessischen Rundfunks verklagte allen ernstes die Fa.
    ALDI auf Zahlung von Rundfunkgebühren, da sie ja in ihren Verkaufsräumen Rund-
    funkgeräte zum Empfang bereit hält. Der SWR verlor diesen Prozess.
    2.
    Die ARD Justiziare wollten dem Molekularbiologen Werner Franke aus Heidelberg,
    sowie jedem anderen Bürger, in der Bundesrepublik, folgende Behauptungen, gericht-
    lich untersagen lassen:

    „Die ARD hat das Thema Doping nicht ausreichend erörtert“
    Die ARD unterlag in diesem Gerichtsprozess den Anwälten von Herrn Franke.
    3.
    Wir sehen in sämtlichen Tageszeitungen, Magazinen, Fernsehzeitschriften und an
    Plakatwänden und Litfaßsäulen, Eigenwerbung von ARD und ZDF, in der uns deren
    minderwertigen Fernsehserien angepriesen werden.

    Wenn doch laut Aussage unserer „Rundfunkexperten“ 99 Prozent der Privathaushalte
    Rundfunkgebühren bezahlen, darf doch jetzt mal die Frage erlaubt sein was diese Pro-
    paganda soll ?
    Das wäre ja genau so, als wenn mich mein Finanzamt, per Plakatwand, dazu auf-
    fordern würde meine Lohnsteuern zu bezahlen, einfach lächerlich !

    4.
    Das Portal „Akademie.de“ bekommt von der GEZ ein Neusprech per Abmahnung ver-
    ordnet und darf nicht mehr den Begriff „GEZ-Gebühren“ erwähnen. Es muss nun viel-
    mehr heissen: „gesetzliche Rundfunkgebühren“
    http://www.kropi.de/2007/08/23/gez-vs-akademiede/

    Die Haushaltsabgabe bedeutet für die Rundfunkanstalten eine exorbitante Gebühren-
    erhöhung, da es die einfache Radiogebühr nicht mehr geben wird und alle diejenigen die
    bisher nur ein Radio angemeldet hatten nun die volle Gebühr zahlen müssen.

    Und Leute wie ich kommen automatisch in den Genuß unseres zukünftigen staatlichen
    Zwangs-Rundfunkes.

    Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung ist außerdem eine Medienkooperation mit dem
    WDR eingegangen.

    Da wird dann wohl bald auch noch eine Printmedien-Abgabe für uns Bürger fällig.
    Aber die können wir ja dann zusammen mit der Haushaltsabgabe und den immer weiter
    sinkenden Real-Löhnen locker noch mitbezahlen.

    Zur Dummheit und der Gier des Öffentlichen Rundfunkes bezüglich der Haushaltsab-
    gabe, kann ich nur Sir Winston Churchill zitieren:

    Der Englische Premier, sagte über die Deutschen Soldaten im 2. Weltkrieg:
    „Niemals haben so wenige, so massenhaft, von so vielen gestohlen !“.

    Die Quintessenz:
    Es kommt nun eine Haushaltsabgabe:

    -Durch Gebührenerhöhungen bekommen die ÖR-Anstalten noch mehr Geld.
    -Es wird weiterhin Werbung und Eigenwerbung bei den Sendern geben.
    -Die Bürger werden weiterhin von der Mitbestimmung im Rundfunk ausgeschlossen.
    -Es sitzen weiterhin Politiker in den Rundfunkgremien und betreiben dort Parteipolitik.
    -Die Bürger werden bei ihrer Kritik an den Rundfunkanstalten weiterhin in ihrer freien
    Meinungsäußerung gehindert und juristisch abgemahnt werden.
    – Die Bürger werden weiterhin durch die GEZ nach bester Stasi-Manier terrorisiert
    werden.

    Ich hoffe, daß viele Betroffene die Haushaltsabgabe nicht bezahlen werden, und daß
    es zu zahlreichen Verfassungsklagen kommen wird.

    P.S.
    Wann haben unsere Ministerpräsidenten bzw. Intendanten eigentlich das letzte mal mit
    ihren Bürgern/Rundfunkteilnehmern gesprochen? Ein wenig »Bürgernähe« täte ihnen,
    als juristische Repräsentanten ihrer Bürger/Zuschauer auch ausserhalb Ihrer Gremien-
    sitzungen recht gut und würde ihnen vielleicht ein Gefühl für gesellschaftliche und
    technische Wirklichkeiten vermitteln.

  153. Natürlich ist es nicht die prozentuale Erhöhung der Gebühren, die hier für Aufregung sorgen sollte, sondern der absolute Betrag, den die Öffentlich-Rechtlichen (ÖR) verschlingen.

    Grundversorgung ist das schon lange nicht mehr.

    Es kann nicht sein, dass die ÖR die Privatsender bei dem Wettbieten um Übertragungsrechte für Sportgroßveranstaltungen regelmäßig und mit Leichtigkeit ausstechen. Die Öffentlichkeit gewinnt nichts dadurch! Wenn eine Fußball-WM bei RTL liefe, würde das Spiel genauso 90 Minuten übertragen werden, man hätte lediglich in der Halbzeitpause Werbung statt Müller-Hohenscheid, was ich nun wirklich nicht als Nachteil deklarieren würde. Daneben bieten mir ARD und ZDF noch Musikfernsehen für Rentner, bunte Bilder aus diversen Zoos, seichteste Seifenopern und politische Meinungsmache von Rechten (Fakt, Report München) und Linken (Monitor). Und dann gibt es natürlich noch die goldenen Kühe Tagesschau und Tatort. Ersteres hält den Ansprüchen, die ich an die Neutralität einer Nachrichtensendung stelle, nicht statt und der Tatort ist letztlich auch nicht mehr als eine mal gelungene, mal mißlungene Fernsehunterhaltung, wie sie auch die Privaten regelmäßig liefern. Nur halt Nina Kunzendorf statt Sophie Schütt.

    Kurzum, man sollte die ÖR radikal auf die neutrale Bereitstellung von Information/Nachrichten zurechtstutzen. Von mir aus sogar im Internet. Kultur, Sport, Unterhaltung, alles raus.

  154. Keuschnig nimmt keine Argumente zur Kenntnis, er wiederholt seine Argumente stattdessen lieber so oft, dass er selbst denkt, es seien viele und darauf ist er dann stolz.

    Als einsamen Kämpfer gegen den gemeingefährlichen Massengeschmack gibt er ein äußerst widerwärtiges Bild ab. Er tritt so kräftig nach unten, das ist fast schon nur noch durch heftige Tritte von oben zu erklären.

    Forenmittelmaß, überpräsent.

  155. @Peter Wagen, #194

    In Ihren Beiträgen hier habe ich allerdings noch keine Argumente finden können.

    Wer streitet hier gegen „Massengeschmack“? Wenn, dann doch die Leute, die den ÖR die Soaps, Volksmusik usw. austreiben wollen.

  156. @ Peter Wagen #194
    Habe ich was verpasst?? Diese Meinung dürften Sie exklusiv haben. Ich finde Keuschnigs Kommentare immer lesenswert, auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin. Was sollen diese persönlichen Anfeindungen? Pulver verschossen??

    @ Alberto #190
    Der war gut!

  157. @Stefan Niggemeier:

    Ein interessanter, super recherchierter, neutraler, sachlicher, ausgewogener, sprachlich pointierter und damit rundum gelungener Artikel.

    Meiner Ansicht nach trifft Ihre Kritik ins Schwarze – auf allen Ebenen und zu allen Seiten.

    Möchte einfach nur mal den Hut vor Ihnen ziehen

    Markus Z.

  158. @ Gregor Keuschnig / 184

    Insofern ist es kompletter Unsinn zu behaupten, dass durch Werbung die Produkte billiger werden, weil sie dann mehr gekauft werden.

    Ah! Und ich dachte schon, die Supermarkt-Wurst eines bundesweit werbenden Großherstellers sei billiger als die Wurst vom Hausschlachter nebenan. Und ich dachte auch, Werbung hinge mit dem Marktanteil zusammen. Muß mich wohl grandios getäuscht haben.

  159. @Tim198
    Sie scheinen nicht zu wissen, wie das ist mit dieser Wurst die Sie da kaufen, während sie auch noch glauben ihre Treue mache das Produkt billiger.
    Dass ihr Hausmetzger teurer ist hat auf jeden Fall viele Gründe, aber „weil er nicht wirbt“ als Grund auszurufen ist lächerlich.

    Ihre Markenwurst kommt, möglicherweise, von ihrem Hausschlachter nebenan, der sie ihrem Großhersteller natürlich um einiges billiger gibt als ihnen, der kauft ja auch viel mehr.
    Aber auch wenn nicht:
    Die gleiche Wurst, die sie in so schöner Verpackung für X€ kaufen, vom gleichen Tier, aus dem gleichen Betrieb, wird für 33-66% dieser X€ im Discountsupermarkt verkauft, natürlich in ganz anderer, absichtlich unattraktiver Verpackung, damit nicht alle dahinlaufen.
    Das ist absolut normal in der Branche, und ich rede nicht von der Wurstbranche. Manche Leute erreicht man mit Werbung, manche nicht. Geld machen will man mit allen.

    Die gleiche Wurst. Billiger, weil ohne Werbung.

  160. @ sumasumasum, #189

    Hilfe! Es ist nicht auszuhalten, welchen Unsinn Sie hier wiederholt (der gleiche Irrsinn steht ja auch schon in #133) verzapfen.

    Wer hat denn ungefragt ÖR-Inhalte ins Netz gestellt und sich zum Pförtner des
    Internet erklärt ?

    Pförtner sind hier ja wohl eher die Privaten, die den ÖRs den Zugang zum Internet verbieten lassen wollen. Sie vertauschen einfach die Rollen. Merken Sie das nicht?

    Die Haushaltsabgabe ist die moderne Bücherverbrennung […]

    Wissen Sie eigentlich was für eine dreiste Frechheit Sie hier von sich geben? Die Bücherverbrennung steht dafür, dass sich die Mächtigen eines Landes unliebsamer Meinungsverbreitung entledigen. Der ÖR ist das genaue Gegenteil. Sie vertauschen erneut die Rollen. Wegen Magazinen wie Kontraste und Monitor, wegen der Parlaments-berichterstattung, wegen aufwändiger Recherchen zu den Verstrickungen der Privatwirtschaft in die Politik wird genau dem, wofür der Begriff Bücherverbrennung steht, ein Riegel vorgeschoben. Kein privater Sender hat auch nur annähernd je etwas geleistet, was die ÖR im Dienst der Kontrolle der Mächtigen permanent vollbringen.
    Es ist aber eh kaum auszuhalten, wie Sie mit Nazivokabular (Volksempfänger) und völlig halt- und zusammenhanglos in den Raum erbrochenen Zitaten über Nazis den ÖR diffamieren. Sie argumentieren unredlich. Und Sie argumentieren völlig zusammenhanglos. Sie könnten die Reihenfolge Ihrer Absätze beliebig vertauschen, es würde sich nichts an der Verständlichkeit ändern. Dass Sie dabei durch die reine Verwendung von Begriffen und Zitaten die ÖR in die Nähe des Faschismus stellen (und diesen damit auch noch auf infame Weise verharmlosen) ist ein solches Ärgernis, dass ich gegen so viel Dummheit nicht weiter anargumentieren werde. Sie dürfen sich gerne der Illusion hingeben, dass Sie mit dem Rest Ihrer ausufernden und zusammenhanglosen Assoziationskette im Recht sind. Sie sind es nicht!

  161. @Tim: Sie werden lachen: Wenn der Metzger die selben Rohstoffe hernimmt wie der Großhersteller, statt die Ware von den ihm persönlich bekannten Landwirten, macht er ihnen die Wurst in der Tat billiger.

    Aber sie kaufen dort ja ein, weil sie sich ein Mehr an Qualität versprechen, nicht ein Weniger an Preis.

    Geht es Ihnen noch um solche Detailfragen, oder stellen Sie generell in Abrede, dass sie Privatsender natürlich auch durch Ihr Konsumverhalten mitfinanzieren ( ich unterstelle Ihnen mal, kein Asket zu sein )?

  162. Haben Sie richtig gerechnet?

    2009: ca. 7,5 Milliarden Euro Gebühren.

    Jetzt gewünscht: eine jährliche Erhöhung um knapp 370 Millionen.

    Macht nach meiner Rechnung knapp 5% Erhöhung.

    Und das ist doch n bissel mehr als die Inflationsrate. Und da reden wir noch nicht über Inhalte.

  163. selbstverständlich muss in einer gebührendiskussion bei den ö-r auch dieses merkwürdige „qualitätsargument“ einbezogen werden. auch wenn das mehr eine gefühlte qualität zu sein scheint.
    ich bin gern bereit, für qualität auch gut zu zahlen. wenn es denn bei den ö-r rein um das vermitteln von wissen, das informieren oder auch unterhalten auf hohem niveau ginge. aber gerade bei den tv-anstalten ist mir einfach zu viel politik im spiel. zuviele hände im spiel, die meinen, sie müssen da mit herumfuhrwerken.
    der umgang mit herrn brender sprach bände. aber hauptsache, die sportschau hat immer die exklusivrechte für die buli-übertragung …

    nurmalso

  164. Eines der Hauptprobleme bei den ÖRR (Fernsehen) ist: die Redakteure (welche bis auf wenige Ausnahmen lediglich anderer Leute Ideen verwalten) kreisen um sich selbst, konzentrieren sich auf ihr Standing im eigenen Haus. Das führt zu Mutlosigkeit und endet dann oft in 08/15-Produktionen.

    Hinzu kommt ein aberwitzig aufgeblähter Verwaltungsapparat, dessen Absurditäten – würden sie denn aufgeschrieben – den letzten Rückhalt in der Bevölkerung zerstören würden.

  165. @Tim: Einfach mal ein Stück weiter oben in den Kommentaren die Prozentrechnungen nachschauen. Es sind tatsächlich knapp 5 Prozent, wenn Sie nur das erste Jahr 2013 rechnen. Dann sind es aber in den nächsten 3 Jahren nur 0 Prozent Steigerung (weil die Etats 2014, 2015 und 2016 ebenfalls um 370 Millionen Euro höher wären als jetzt und damit exakt auf dem Niveau von 2013).

    Also muss die Gesamtrechnung über die 4 Jahre gemacht werden – und da kommen im Schnitt rund 1,1% pro Jahr für die ARD und 1,3% für’s ZDF ‚raus (Deutschlandradio und ARTE habe ich jetzt nicht ausgerechnet).

  166. Ich finde dieses „Was ich nicht will, darf auch nicht sein“-Erbrechen ziemlich ekelig.

    Wenn dann auch noch obskurste Verschwörungstheorien dazu kommen, wirds komplett unappetitlich. Nicht alles, was aus Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz geschieht, ist eine faschistische Verschwörung.

    Ach ja, wenn der Bauarbeiter nicht ins Theater geht, liegt das vielleicht an seiner Sozialisation, mit Sicherheit an schlechtem Theater, aber vor allem an Leuten, die ständig blöken, dass Bauarbeiter nicht ins Theater gingen.

  167. P.S. @Tim: Beim Beispiel ARD (insgesamt 900 Mio. mehr in den nächsten 4 Jahren) könnten bei einer gleichmäßigen jährlichen Erhöhung jeweils 90 Millionen draufgepackt werden:

    2013: Steigerung um 90 Mio von 5,52 Milliarden auf 5,61
    2014: von 5,61 auf 5,70
    2015: von 5,70 auf 5,79
    2016: von 5.79 auf 5,88

    Der Jahresetat 2016 läge also nur 360 Millionen höher als der von 2012 und trotzdem wären bei meiner Rechnung ab 1.1.2013 bis 31.12. 2016 insgesamt 900 Millionen mehr ‚reingeflossen als wenn der Etat bei 5,52 jährlich bleiben würde (die Differenz ist im ersten Jahr 90 Mio., im zweiten 180 Mio., im dritten 270 Mio. und im vierten 360 Mio. = 900 Mio.)

  168. […] Das Gebührenwucherphantom ARD und ZDF haben der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) mitgeteilt, wieviel Geld sie in der nächsten Gebührenperiode mehr benötigen. Die Summen entsprechen nach Angaben der Sender einer jährlichen Steigerung von 1,1 bzw. 1,3 Prozent. Das ist weniger als die aktuelle Inflationsrate von über 2 Prozent. Das nominale Wachstum, das ARD und ZDF beantragt haben, entspricht also einem realen Rückgang ihrer Etats. Es ist schwer, darin einen Skandal zu sehen. […] Der Preis einer „Bild“-Zeitung hat sich in den vergangenen elf Jahren verdoppelt; ein „Spiegel“ kostet 60 Prozent mehr; die Rundfunkgebühren stiegen um 27 Prozent. Ein Monat ARD, ZDF und Deutschlandradio mit all ihren Fernseh-, Radio- und Internetangeboten kostet heute nicht mehr als ein Monat „Bild“-Zeitung. Von der grundsätzlichen Frage nach der Legitimität der „Zwangsgebühren“ abgesehen: Das klingt im Vergleich nicht nach einem überteuerten Angebot. Quelle: Stefan Niggemeier […]

  169. Das das Prozentrechnen (im Hundert oder auf Hundert) von so wenigen beherrscht wird, verwundert mich nicht. Dass aber einfache Additionen den ein oder anderen dermaßen überfordern – unbezahlbar!

  170. Spiegel und Bild mit den ÖR zu vergleichen ist natürlich Mumpitz, bzw. Äpfel und Birnen. Ich lese weder die Bild noch das ehemalige Nachrichtenmagazin – das darf ich in diesem Land nämlich selbst entscheiden. Dagegen existiert für die ÖR eine Zwangsabgabe um die ich kaum herum komme, wenn ich nur irgendwo ein Radio oder einen Fernseher herum stehen habe. In Zukunft reicht dazu schon nur ein fester Wohnsitz. Zudem wird von den ÖR immer ein Anspruch und ein Qualitätslevel behauptet, den man allenfalls noch in deren Spartenkanälen finden kann.
    Die Ärgernisse im ÖR (muss man nicht mehr aufzählen, sind eh zu viele und ohnehin bekannt) daher deutlich strenger zu bewerten als die der Privaten Sender oder Verlage.

  171. @ninjaturkey

    Dass es bei dem Vergleich nur um die Kostenentwicklung ging ist Ihnen offenbar entgangen. Ein solcher Vergleich wäre übrigens auch zwischen Äpfel und Birnen erlaubt.

  172. Der Betreiber dieses Blog’s ist hoffentlich neutral.
    Warum plädiert er nicht für Freiheit der Medien.
    Die Staatsmedien, genannt öffentlich-rechtlicher Rundfunk, die Anstalten von ARD, ZDF, Deutschlandfunk, gepflegt als Plattform für die Politik unter den Hüten der 16 Ministerpräsidenten, sollten ihre Produkte codieren und u.a. bei den Discountern an der Kasse Freischaltcodes verkaufen. Nur so kann die Notwendigkeit der unersättlichen Umtriebigkeit der Medienbeamten des ÖrR mittels Nachfrage festgestellt werden. Staatsbürgerkunde gegen Gebühren, ist unzeitgemäß.
    Wo leben wir denn, doch nicht im Totalitarismus.

  173. @Helen
    Es geht aber auch darum, dass ich und denke auch viele Andere sich aufregen, wenn ein ohnehin extrem gut bezahltes ÖR noch mehr Geld will.

    Und wenn ich alles vergleichen kann, dann nehme ich das ÖR und Hr. Ackermann, denn der Arme ist sogar mal von 11 Millionen auf 10 Millionen Gehalt abgesackt. Hoffe auch er findet bald mal ein paar Fürsprecher, damit er wenigstens den Inflationsausgleich erhält der Arme.

    Das ÖR hat mit seinen Deals der nahen Vergangenheit, vor allem dem CL Kauf bei mir jede Sympathie und Respekt verloren.
    (Kika Veruntreuung die nie jemand bemerkt hat, Drehbuchskandal, etc.)

  174. @pgackenheimer

    „Es geht aber auch darum“ — ne, darum gehts nicht. Es geht darum, dass die Leute, die was gegen das öffentlich-rechtliche System haben, Nebelkerzen zünden. Wenn Sie den Artikel gelesen hätten, dann wäre Ihnen das aufgefallen. Stattdessen der Reflex: ÖR – GEZ – auf sie mit Gebrüll.

    Natürlich gibt es massenweise Gründe zur Kritik an den ÖR. Das bestreitet doch kein Mensch.

  175. @188/MrB: Vielleicht haben Sie einen überflüssigen Schwachpunkt getroffen. (Indes: Dass es eine virulente Künstlerszene gibt, ist kein Argument für oder wider ein System. Kunst gibt es [fast] immer, gerade auch in prekärer Lage. In Russland soll doch auch viel los sein und wahrscheinlich auch in China, möglicherweise sogar in Nordkorea?) Die Frage ist doch: Ist der ÖR sein Geld wert bzw. brauchen wir den? Sind Sie denn auch der Meinung, dass der weg soll? – Für mich steht da noch guter, alter bundesrepublikanischer Geist da hinter: der Bürger muss eben auch informiert sein, um eine mündige Wahl zu treffen. Die paar Euro sehe ich da grundsätzlich gut investiert (zumindest von der Idee her, ob die Umsetzung dem dann immer auch gerecht wird, steht auf einem anderen Blatt).

  176. Vielleicht, nur vielleicht hatte das ÖR keinen Bedarf die Gebühren pro Gerät anzupassen, da sie in dem Luxus einer gut wachsenden Gesellschaft und somit gut wachsender Anmeldungen sprich Gesamtgebühren lebten.

    Seit diese „goldenen Jahre“ vorbei sind, hat man beim ÖR neue Taktiken, eine ist die Haushaltspauschale und jetzt auch noch eine Gebührenerhöhungen.

    Leider wird die in meinen Augen legetime Forderung eines drastischen Kostenschnittes und verkleinerung des ÖR, nie durchgeführt, denn die Politiker werden ihrer Haus- und Hofberichterstattung natürlich nicht verärgern. Deshalb bin ich persönlich über jeden Gegenwind bei Preissteigerungen dankbar.

    Und wenn es massenweise Gründe zur Kritik gibt, warum sollte der ÖR dann mehr Geld bekommen und wenn sie die Diskussion gelesen hätte, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass wir auch darüber Diskutieren und nicht mehr nur über den Artikel.

  177. @pgackenheimer — „dass wir auch darüber Diskutieren und nicht mehr nur über den Artikel“.

    Genau darum geht es: Artikelthema ist, dass eine winzige Gebührenerhöhung zum Skandal aufgeblasen wird. Ein Teil der Kommentatoren will aber nicht darüber diskutieren, sondern nimmt den Bluff zum Anlass, mal wieder über die ÖR herzuziehen.

    Wie der Schüler, der sich zum Thema Schlangen vorbereitet hat und nach Elefanten gefragt wird: der Elefant hat einen schlangenförmigen Rüssel. Schlangen… usw.

  178. @Helen M.

    Wenn aber eh schon Gebühren in horrendem Maße verschwendet werden (Beispiele wurden hier genug genannt.), wenn dann auch noch aufs Dreisteste immer mehr Einnahmenquellen aufgeschlossen werden, dann IST eine darauf noch aufsattelnde Gebührenerhöhung ein Skandal.

  179. @Zak McKracken

    Natürlich kann man über das Thema „Verschwendung“ diskutieren. Da rechtfertigt doch niemand was. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass nie an den Stellen gespart wird, wo es rational wäre, wo verschwendet wird. Beim ÖR wären die ersten Kandidaten beim Sparen sicher nicht Fussball, Jauch und Co.

  180. @Helen M.

    Die ersten Stellen beim Sparen wären vielleicht der Verwaltungssapparat und die unglaublich vielen Dopplungen. So hat z.B. jeder Sender eine eigene Mediathek…

    Aber direkt danach kämen dann auch schon die angesprochenen Fußball, Jauch und Co. Denn warum muss eine politisch gedachte Talkshow vom dem Talkmaster schlechthin im seichten Segment moderiert werden, warum nicht von einem unbekannteren Gesicht, gar mich politikwissenschaftlicher Ausbildung, und ohne Millionengage? Beliebte Gesichter und herzzereißende Geschichten können die Privaten auch. Ebenso beim Fußball: Gibt es irgendeinen Grund, dass ich als Gebührenzahler unanständig hohe Sendelizenzen für dieses Spektakel mitfinanziere? Welchen gesellschaftlichen Nutzen hat kostenloser Fußball im Fernsehen? Den, dass dann immer noch mehr Menschen in die Stadien rennen und dort dann weitere Kosten verursachen? Sport ist Teil der Grundversorgung, das sehe ich ein. Aber warum dann diese Fokussierung auf Fußball und eventuell noch Einzelevents wie die Tour de France und keine Berichterstattung in der Breite, auch über kleinere Sportarten. Die werden immer nur zu Olympia aus der Mottenkiste geholt.

  181. @PM, #169:

    anscheinend verwechseln Sie „Pay-TV“ mit „Pay-per-View“.
    Und der entscheidende Unterschied ist der, dass ich mir aussuchen kann, ob ich eine bestimmte Dienstleistung nutze, und wenn ja, muss ich auch nur dafür bezahlen.

  182. @Zak McKracken, #224

    „Die ersten Stellen beim Sparen wären vielleicht …“

    Sicher nicht. Aller Erfahrung nach (sowohl im öffentlichen als auch im privatenwirtschaftlichen Bereich) wird eben nicht „rational“ gespart. Ich würde an den gleichen Stellen sparen wie Sie. Aber die „Entscheider“ sind nicht wir, sondern Leute die anders ticken. Deshalb wird an den freien Mitarbeitern gespart und nicht bei Jauch etc.

    Analog die Spardebatte für Griechenland. Den „rationalen“ Vorschlag, bei den Rüstungsausgaben zu sparen, bringen auch nur Leute, die nichts zu entscheiden haben. Stattdessen wird die einheimische Wirtschaft totgespart.

  183. @ B.Schuss, #169
    Genau, beim Bezahlfernsehen können Sie sich aussuchen, ob Sie eine bestimmte Dienstleistung nutzen oder nicht (und zahlen entsprechend). Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hingegen kann nur funktionieren, wenn er solidarisch finanziert wird. Ein öffentlich-rechtliches Bezahlfernsehen, so wie Sie es sich wünschen, ist eine contradictio in adiecto.

  184. @Gregor Keuschnig, #182:

    ich habe nicht gesagt, „ohne weiteres“, ich habe gesagt, dass es möglich ist. Und es mutet schon seltsam an, dass der Staat bei etwas so essentiellem wie der Krankenversicherung hier zumindest in bestimmten Fällen eine Wahlfreiheit bietet, bei so etwas ( vergleichsweise ) banalem wie Rundfunk aber mit Zwangsgebühren kommt.

    Bei den Steuern gebe ich Ihnen Recht, ich habe ja auch nichts anderes behauptet. Aber: bei den Steuern weiss ich das, und ich akteptiere es als Teil der Solidargemeinschaft. Kann ja sein, dass ich mir auch mal wieder ein Auto kaufe, oder von der Landesverteidigung profitiere. ^^
    Aber bei der GEZ ist es wie Sie sagen, eine Verschleierung.
    Denn nach meiner Definition werden „Gebühren“ ( im Gegensatz zu Steuern ) für etwas erhoben, das man auch tatsächlich nutzt.
    Wenn ich also keinen ÖR-Rundfunk nutze, warum sollte ich dann Gebühren zahlen müssen ?

    Ich bin ebenfalls ein Verfechter der ÖR’s. Aber man muss den Leuten auch die Wahrheit sagen, wenn es um die Finanzierung geht, und sich nicht hinter verwaltungsrechtlichen Paragraphen verstecken. Unabhängig vom tatsächlichen Finanzbedarf.

    Die ÖR-Anstalten haben die selben Problem, wie alle anderen „Staatsbetriebe“ auch ( die Post, die Bahn, Agentur für Arbeit, etc. ). Wenig Transparenz, wenig Effizienz, zu komplexe Strukturen, zu viel Personal.
    Wie Sie schon sagen, da gibt es wahrlich genug Einsparpotential.
    Entscheidend ist für mich am Ende weniger die Höhe des Budgets, als vielmehr die Frage, wie viel davon in die Erhaltung überflüssiger Strukturen, etc. investiert, und wie viel tatsächlich in die Programme gesteckt wird.

    Konsequent wäre es, mit der Einführung der Haushaltsabgabe die GEZ als „Behörde“ abzuschaffen. Das können dann genau so gut die Finanzämter im Rahmen der Steuer machen.

  185. 97:
    nein! die privaten können kein niveauvolles programm machen. das ist über werbung nicht finanzierbar. ein weltweites korespondentennetz, neueste technik – auch in uganda, dem iran oder in afghanistan –
    — olfinger — 26. September 2011, 15:18 #
    Weltweites Korrespondentennetz, dass ich nicht lache. Die sitzen in ihrem jeweiligen Studio und tickern dort auch nur Pressemitteilungen ab und leihen sich Bildmaterial von CNN. Klasse war z.B. der ARD-Korrespondent, welcher aus dem Studio in Singapore über den Putsch 2006 in Thailand berichtete; und das am folgenden Tag! Der wusste dann im Morgenmagazin noch nicht mal wer General Sonthi überhaupt ist. Und selbst ein Robert Hetkämper bringt nur noch Boulevardthemen und wenn Nachrichten dann simplifiziert und auf „Parteilinie“.

    100:
    @ dj doena: ich empfehle eine woche lang prosiegen nachrichten und danach eine woche lang tagesschau (20.15) oder heute (19.20) zu gucken. und dann fragen sie sich mal, ob auch nur ein privatsender in der lage wäre, nachrichtensendungen in solcher qualität zu produzieren.
    — olfinger — 26. September 2011, 15:23 #
    Ja sind sie, die haben für die Attentate in Oslo nämlich auch erst mal Islamisten verantwortlich gemacht, genau wie ARD/ZDF.

    Die Tagesschau ist doch nur noch ein Abklatsch und kaum besser als es die „Aktuelle Kamera“ war. Das sage nicht nur ich, sondern so ähnlich äußert sich auch Peter Scholl-Latour. Die Auslandsberichterstattung ist inzwischen ein Witz und die aus dem Inland korrumpiert.

  186. @PM, #227: bei allem Respekt, das glaube ich kaum.

    Wer sagt denn, dass ein effizienterer, kleinerer, optimierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk seinen Auftrag nicht auch mit weniger Gebührengeldern erfüllen kann ( siehe auch #228 ) ?

    Klar spielt die Höhe des Budgets auch eine Rolle, aber das Argument kann doch nicht sein, „wir brauchen mindestens 7,x Milliarden Euro, sonst bricht hier alles zusammen“.

    Ich verwette meinen hässlichen Arsch darauf, dass in den weitläufigen Behördenfluren der ÖR-Anstalten ( der Name ist Programm ) genug Potential für Einsparungen vorhanden ist, um aus den Zwangsgebühren faire und transparente nutzungsabhängige Gebüren zu machen, ohne dass die Gefahr besteht, dass der ÖR Rundfunk seinem Auftrag nicht mehr nachkommen kann.

  187. @ B. Schuss, #228
    „Denn nach meiner Definition werden „Gebühren“ ( im Gegensatz zu Steuern ) für etwas erhoben, das man auch tatsächlich nutzt.“

    Nicht nur nach Ihrer… Deshalb heisst die derzeit noch geräteabhängige Gebühr auch bald nicht mehr „Gebühr“, sondern „Beitrag“.

    „Konsequent wäre es, mit der Einführung der Haushaltsabgabe die GEZ als „Behörde“ abzuschaffen. Das können dann genau so gut die Finanzämter im Rahmen der Steuer machen.“

    Das wäre zwar konsequenter, ließe sich aber mit dem Prinzip der Staatsferne nicht vereinbaren. Ausserdem wäre es wahrscheinlich teurer (der Verwaltungsaufwand der GEZ lag 2010 bei 2,13 Prozent des zu verwaltenden Gebührenaufkommens; zum Vergleich: die Entschädigungskosten für den Verwaltungsaufwand, den die Kirchen an den Staat für den Einzug der Kirchensteuer bezahlen, liegen je nach Bundeslang bei bis zu 4 Prozent).

  188. @ B. Schuss, #230
    Ich habe nur gesagt, dass zum Wesen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seine solidarische Finanzierung gehört. Über die Frage, wie viel dieser Rundfunk uns denn wert sein sollte, habe ich mich überhaupt nicht geäussert.

  189. @B.Schuss

    Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Höhe des Budgets und Effizienz einer Einrichtung. Wieso sollte ein ineffizienter Betrieb zu vernünftige Einsparungen fähig sein?

    Das sind zwei völlig verschiedene Themen. Sparzwang führt nicht zu einer sinnvollen Reform der ÖR-System. Auch die Pro-ÖR-Fraktion hier spricht sich doch für eine Reform aus, nur halt nicht per Spar-Diktat.

  190. @PM: ich dachte, Haushaltsabgabe ? „Beitrag“ würde ja zumindest ansatzweise Freiwilligkeit suggerieren… ^^

    Und mit dem Prinzip der Staatsferne im ÖR Rundfunk ist es wie mit vielen anderen Prinzipien. Sie existieren auf dem Papier, nicht in der Realität. Geht ja auch gar nicht anders, wenn die Rundfunkräte und Aufsichtsgremien mit Politikern besetzt sind, die eben diesen Staat repräsentieren.
    Wie soll unter diesen Umständen Unabhängigkeit herrschen ?

    Was den Aufwand fürs „Eintreiben“ angeht, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es teuerer ist, auf dem Formular für die Einkommenssteuer ein weiteres Feld für „Haushaltsabgabe ÖR“ zu machen, als eine ganze Behörde zu bezahlen, die sich nur im Bescheide, Adressen, und Mahnungen kümmert. Das alles fällt doch weg, wenn das Finanzamt das macht.

  191. @Helen M., 233:

    bei allem Respekt, ich bin mittlerweile zu der festen Überzeugung gelangt, dass – so weit es Behörden betrifft – NUR Sparzwang zu Effizienzsteigerungen, Abbau von überflüssigen Strukturen, etc. führt.
    Wenn man diesen Leuten immer wieder gleich viel Geld gibt, wo ist der Anreiz, effizienter zu arbeiten ? Wo ist der Anreiz, Geld zu sparen, um die Programmqualität nicht zu gefährden ?

  192. @ B. Schuss
    Zur Frage Gebühr/Beitrag: http://www.gez.de/

    Dass das Prinzip der Staatsferne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch viel stärker verwirklicht werden könnte/müsste (insbesondere beim ZDF), heisst noch nicht, dass es überhaupt nicht existiert. In den ARD-Rundfunkräten sitzen – auch – Politiker, aber bei weitem nicht ausschließlich. Wichtig scheint mir zu sein, dass keine Vertreter der Exekutive in den Aufsichtsgremien sitzen (leider ist das z.B. beim ZDF derzeit noch so). Aber die Normenkontrollklage läuft ja; mal sehen, wie das BVerfG entscheidet.

  193. @B.Schuss; #235

    Haben Sie auch eine Begründung für Ihre Überzeugung? Oder wenigstens ein paar Beispiele, wo Sparzwang zu höherer Effizienz geführt hat?

    Beispiele dafür, wie durch Sparzwang die Leistungen verschlechtert wurden, ohne dass was effizienter wurde, könnte ich Ihnen als lange Liste übermitteln.

  194. @228/B.Schuss
    Nochmals, zum mitschreiben: „Der Staat“ (das sind wir alle – also eher: der Gesetzgeber) bietet bei Kranken- und Rentenversicherung keine „Wahlfreiheit“, sondern überlässt es ab einem gewissen Einkommen den Bürgern in welcher Form sie sich bspw. krankenversichern. Das können Sie auch nicht ansatzweise mit den Rundfunkgebühren vergleichen. Ich verstehe Ihre Wut (und die vieler anderer hier) auf 17,98 Euro im Monat ehrlich gesagt nicht. Wenn Sie schon eine „Solidargemeinschaft“ bei der Einkommensteuer konzedieren, ist mir unerklärlich, warum Ihnen dies bei dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht möglich ist. Sie und andere belassen es dabei nicht mit der Kritik, sondern würzen jede Ihrer Aussagen mit polemischen Angriffen wie „Zwangsabgaben“ und „Staatsfernsehen“. Ich weiss nicht, warum solche Stammtischparolen immer wieder gedroschen werden.

    Im Kern läuft das Bashing der öffentlich-rechtlichen auf die mangelnde Freiwilligkeit der Abgaben hinaus. Ich habe versucht zu erläutern, dass in einer funktionierenden Gesellschaft laufend Abgaben erhoben werden, die den Interessen und Neigungen einzelner Bürger zuwider laufen. Wir verhandeln beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über eine „Zwangsabgabe“ in Höhe von 60 Cent am Tag. Ich kann beim besten Willen keine Empörung dabei empfinden, auch wenn ich im Detail massiv Kritik üben könnte. Ich vermute, hier sind einige der immer wieder neu aufgelegten Propaganda der Privatsender und Verleger auf dem Leim gegangen. Weil die Empörung über alles andere nicht mehr möglich ist, greift man eben hier an.

    Das Ausmaß der Diskussion und deren Vehemenz zeigt m. E. an, wie luxuriös diese Gesellschaft lebt, die sich über derartige Lächerlichkeiten zu echauffieren vermag.

  195. Wenn Sie schon eine „Solidargemeinschaft“ bei der Einkommensteuer konzedieren, ist mir unerklärlich, warum Ihnen dies bei dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht möglich ist.

    Genau das ist der Kasus Knacksus. Muss man wirklich jeden Lebensbereich versolidarisieren? Mich ich mich mit jedem Treiben meines Nachbarn solidarisch zeigen oder lass ich ihn sein Ding machen und er lässt mich mein Ding machen?

    Die Welt ist nicht schwarz/weiß. Nur weil ich für Renten/Krankversicherung für alle bin, heißt das noch lange nicht, dass ich Rasenmähersubventionen befürworte, die gefälligst auch die Plattenbaubewohner mitzahlen sollen.

    Wir verhandeln beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über eine „Zwangsabgabe“ in Höhe von 60 Cent am Tag.

    Und erst pro Stunde! Da sind das ja nur noch 2,5 Cent. Auf die Minute gesehen bezahlen wir eigentlich gar nichts mehr!

    Wie ich weiter oben (seeehr viel weiter oben) schon geschrieben habe, geht es mir ums Prinzip. Ich wäre bereit, eine „Kulturflat“ mitzubezahlen, wenn sich der ÖR dafür auf die Kernkompetenzen beschränken würde, für die er gepriesen wird. Und nicht, damit am Samstag 90 Minuten lang die Teams FC Telekom und der VfB GAZI ihre Firmenlogos präsentieren können.

  196. @DJ Doena

    „Muss man wirklich jeden Lebensbereich versolidarisieren?“

    Genau das ist die Frage. Wie die Antwort darauf ausfällt, hängt davon ab, welche Art von Gesellschaft man sich wünscht.

    Wir könnten die Kindergärten abschaffen. Soll doch jeder für seine Gören selbst sorgen. Wir könnten Spielplätze abschaffen. Für was braucht es Jugendeinrichtungen. Das regelt schon der Markt. Weg mit den öffentlichen Bibliotheken. Belesene Leute meckern nur rum. Überhaupt diese ganzen Kontrollen: Lebensmittel, Gesundheit, Arbeitsschutz. Alles Luxus. Da müssen marktwirtschaftliche Lösungen her.

  197. @Helen: Und die Argumente des Diskussionsgegners bis zur Karikatur überzeichnen und dann gegen diesen Strohmann ankämpfen ist ihre Art von sachlicher Diskussion?

    Das andere Extrem ihrer Überzeichnung ist, dass der Staat „von der Wiege bis zur Bahre“ dem Bürger jeden Handschlag entweder abnimmt oder präzise vorgibt. Da kann man dann wenigstens zum Helden der sozialistischen Produktion werden.

    PS: Ich war Thälmann-Pionier…

  198. @ DJ Doena: Sie hören doch jeden Morgen und jeden Abend im Auto DLF. Wieviel kostet denn ihr Auto in der Haltung (Versicherung, Steuern, Tanken, Werkstatt). Die Versicherung meines Autos kostet 2,7 € pro Tag (ok, Vollkasko braucht nicht jedes Auto). Für weniger als den gleichen Betrag dürfen Sie den DLF hören, ohne Schwarzhörer zu sein. Da haben Sie schon ihre Kulturflat.

  199. Mein Auto habe ich aber, damit ich nicht Hartz-4-Empfänger bin (dann wäre ich wenigstens gebührenbefreit, oder nimmt die GEZ diese armen Leute [wörtlich und im übertragenenen Sinne] etwa auch aus?).

  200. @DJ Doena; #241

    Ja klar, die Rasenmäher-Subvention war überzeichnungsfrei.

    Aber mal ernsthaft. Für die meisten Leute sind 20€ monatlich ein lächerlicher Betrag. Unter bestimmtem Einkommen kann man sich befreien lassen. Dafür gibts eine „Grundversorgung“ an Unterhaltung, Information, Sport für alle Leute. Dass dann immer auch Sachen drin sind, die nur eine Minderheit interessieren, ist nicht kritikwürdig, sondern erwünscht.

  201. @DJ Doena
    Sie wären zu gar nichts bereit. Ihre Rede ist nur ein Schwadronieren. Sie werfen anderen Teilnehmern Rabulistik vor und betreiben sie selber. Wenn man Ihnen sagt, dass die Rundfunkbebühr 60 Cent am Tag beträgt, rechnen Sie diese pro Minute um. Das beweist: Ihr Gerede von der „Kulturflatrate“ ist ein Lippenbekenntnis. Sie haben mit Kultur nichts im Sinn; es stört Ihren Dunstkreis. Daher wissen Sie auch, dass Bauarbeiter nicht ins Theater gehen. Dabei schließen Sie von sich auf andere. Es geht Ihnen ums Prinzip – Sie ein Ideologe. Sie tun mir leid. Aber nur ein bisschen.

  202. Sie wären zu gar nichts bereit.

    Das ist ja schln zu wissen, wie gut sie mich kennen.

    Wenn man Ihnen sagt, dass die Rundfunkbebühr 60 Cent am Tag beträgt, rechnen Sie diese pro Minute um.

    Sie haben es doch auch nur, auf den Tag runtergerechnet, um zu „beweisen“, wie gering der Betrag doch ist und das man sich doch bitte nicht so haben soll.

    Der Benzinpreis steigt doch vor den Feiertagen auch immer „nur“ um 15 Cent den Liter, warum sich die Leute da immer so aufregen?

    Sie [sind] ein Ideologe

    Und die, die Solidarität mit allen für alles fordern, etwa nicht?

  203. Der Benzinpreis steigt doch vor den Feiertagen auch immer „nur“ um 15 Cent den Liter, warum sich die Leute da immer so aufregen?

    Eigentlich regen sich nur die Bild und ihre Leser so wirklich darüber auf. Außerdem müssten Sie nachweisen, dass es im Durchschnitt wirklich 15 cent sind.

  204. Ja klar, die Rasenmäher-Subvention war überzeichnungsfrei.

    Natürlich war sie das nicht. Sie sollte verdeutlichen, dass ich für die essentiellen Dinge durchaus solidarisch zu haben bin, aber nicht für jeden exzentrischen.

    Darauf hin haben sie mir indirekt unterstellt, dass ich gegen Lebensmittelkontrollen sei. Das scheint ja aus ihrer Perspektive und als Antwort auf mich eher in der Region „Rasenmähersubvention“ als in der Region „Krankenversicherung“ zu liegen. Diese Position teile ich ganz sicher nicht.

    Außerdem müssten Sie nachweisen, dass es im Durchschnitt wirklich 15 cent sind.

    Muss ich nicht. ;-) Ich arbeite weder bei der Kartellbehörde, noch bin ich Tankstellenpächter oder Mineralölkonzern.

    Ich kann die Zahl frisch von der Leber weg als Beispiel einfach so in den Raum werfen um zu zeigen, dass das Argument „Es sind doch nur ein paar Cent“ ohne Kontext relativ witzlos ist.

    Daher wissen Sie auch, dass Bauarbeiter nicht ins Theater gehen.

    Ich gebs ja zu, vielleicht kenne ich ja nur die falschen Bauarbeiter – aber ich kenne welche.

    Wie schauts bei Ihnen aus? Irgendwelche bauarbeitenden Theatergänger im größeren Bekanntenkreis?

    Und ich möchte hiermit nicht ausschließen, dass es sie gibt, ich zweifle nur den Repräsentativcharakter an.

    Btw: Im März gehe ich mal wieder zu Pispers, damit ich mit meiner Kabaretteintrittskarte beweisen kann, zum Untergrundwiderstand gehört zu haben. ;-)

  205. @DJ Doena; #250

    Wenn man sich wie ein FDP-Sprachrohr aufführt, dann nützt kein Persilschein in Form einer Pispers-Karte.

    Forderungen nach Rasenmäher-Subventionen gab es meines Wissens noch nie. Kürzungen/Stellenstreichungen in den von mir genannten Bereichen allerdings tatsächlich. Das macht den Unterschied. Sie nennen absurde Beispiele, ich reale Vorgänge.

    Ich hab Ihnen ja gar nicht unterstellt, dass sie die Notwendigkeit der genannten Dienste nicht einsehen. Aber auch dort wird mit dem Argument Überversorgung/kein Geld gekürzt.

    Wenns konkret wird, sind die Leute zwar meist einsichtig, was die Kürzungsspielräume angeht. Als allgemeinen Spruch hat man aber immer die Vorstellung vom Staat präsent, der die Mrd. nur so verprasst.

    Selbst die FDP hatte ihr gelbes „Sparbuch“ blitzschnell vergessen, als konkrete Haushaltspläne gemacht wurden.

  206. Ich gebe zu, dass ich mich selbst als linksliberal einstufe, aber FDP hab ich mein Lebtag noch nicht gewählt (und erst recht nicht CDU/CSU).

    Oder um es anders auszudrücken: Die Mövenpicksteuersenkungen waren der größt Sch**ß.

    Ich gebe zu, dass man mich problemlos links überholen kann. Der Platz zur Neoliberalität/Pseudo-Liberalität zur FDP ist aber ebenso groß.

    So denke ich zum Beispiel, dass ein Leiharbeiter mehr Geld als der Festangestellte bekommen sollte, da er ja eine größere Flexibilität zu Markte trägt, die vergütet werden müsste. Und ich bin auch für Mindestlohn, der jenseits vom Hungerbrot liegt.

    Das ändert meine Meinung zum aufgeblähten ÖR aber keinesfalls.

    Ich bin mir der Bürde bewusst, mit meiner Weltsicht überall anzuecken, da ich als Viereck in einer Welt voller Ovale lebe, aber ich komme zurecht. ;-)

  207. Wenn ich jedes Jahr konsequent Lohnerhöhungen bekommen würde, die die Inflation mindestens ausgleichen, hätte ich auch kein Problem damit, einen Inflationsausgleich für die GEZ abzudrücken, für Programme, die ich kaum bis gar nicht konsumiere.

    So aber schon ):

  208. Die Grafik der Preissteigerungen bestätigt die Erfahrung des Euro als Preistreiber.
    Seit 2001 steigen die Preise schneller.

  209. @Gregor Keuschnig, #238: ich weiss nicht, wie Sie darauf kommen, ich würde gegen die Höhe der Abgabe wettern, oder wäre generell gegen den ÖR Rundfunk.

    Ich habe ( u.a. in #228 ) mehrfach betont, dass ich ein Verfechter des ÖR Rundfunks bin, und auch die Höhe der Abgabe/Gebühr/Beitrages im Vergleich zum Angebot nicht übertrieben finde.
    Da bin ich ganz bei Ihnen.

    Ich plädiere lediglich für mehr Transparenz, und für eine unvoreingenommene Diskussion über das Finanzierungsmodell, in der man nicht automatisch davon ausgehen sollte, dass der Finanzbedarf der Anstalten immer steigt, und in der man nicht mal die Möglichkeit diskutieren kann, dass der ÖR Rundfunk seine Aufgaben auch mit weniger Geld ausreichend erfüllen könnte.
    Sie haben ja selbst auch gesagt, dass Sie der Überzeugung sind, dass bei den ÖR Rundfunkanstalten deutlicher Optimierungsbedarf besteht.

    Nehmen wir an, es könnten 10% gespart werden, durch Effizienzsteigerungen, Abbau von überflüssigen Strukturen, etc.. Das wären einige hundert Millionen Euro. Ist das nichts, worüber es sich zu reden lohnt ?
    Zumal in Zeiten, in denen viele andere Bereiche der Gesellschaft dank der Finanzkrise mit weniger Geld auskommen müssen ?

    Es sind eben nicht „bloß“ die 60 Cent am Tag. Es sind 7,x Milliarden Euro unseres Geldes. Milliarden. Das ist für mich wahrlich keine Lächerlichkeit.

  210. @ 182 & 228
    „Auch Steuern unterliegen der Prämisse, dass sie vom Steuerzahler nicht zweckgebunden versehen werden können. Daher wäre es sinnvoll, das öffentlich-rechtliche System über Steuern zu finanzieren“

    Im Gegenteil: Genau deswegen sollten die Rundfunkgebühren nicht als Rundfunksteuer erhoben werden. Denn dann läge es im Ermessen des Bundestags, wieviel davon an welche ÖR-Anstalt fließt.

    Das wäre dann tatsächlich der Staatsrundfunk.

  211. Degeto-Skandal um Jurgan, MDR-Skandal, KIKA-Skandal,…so langsam verspielen die ÖR ihre Sympathien. Da ist die Forderung nach Gebührenerhöhung einfach ziemlich schlechtes Timing!

  212. @viewer: Das mit dem Timing ist nicht so einfach. Wie lange hätten die Anstalten denn noch warten sollen mit ihren Planungen für 2013-2016? Für diesen neuen „Gebührenzeitraum“ (voraussichtlich mit Beginn der neuen Rundfunk-Haushaltsabgabe) müssen ja irgendwann die Anmeldungen bei der KEF gemacht werden. Dort lagen die Zahlen deshalb schon im April vor. Warum sie gerade jetzt (erst) von der „Zeit“ veröffentlicht wurden, darf jeder selbst vermuten.

    Verfehlungen von Mitarbeitern gab’s und gibt’s immer wieder – bei Organisationen in dieser Größenordnung schon rein statistisch nicht anders zu erwarten. Ein gewisser Prozentsatz der Menschen ist eben latent kriminell – in Unternehmen genau so wie außerhalb. Es dürfte wohl selten bis nie einen „skandalfreien“ Zeitraum zur „ungestörten“ Veröffentlichung von Etatsteigerungen geben. Und selbst wenn es gerade mal keinen aktuellen Skandal gäbe, wäre das Geschrei der üblichen Verdächtigen und die Empörung der aufgestachelten Öffi-Verweigerer und -Hasser trotzdem nicht minder laut.

    Wieso geht demgegenüber eigentlich kein Hewlett-Packard-Kunde auf die Barrikaden, wenn ein erfolgloser Chef nach 11 Monaten mit 13 Millionen Dollar Abfindung ‚rausgeworfen wird? Das zahlt ja schließlich jeder HP-Käufer mit. Man stelle sich so was mal beim WDR vor – da hätte die „Bild“ schon die sofortige Auflösung der Anstalt gefordert.

  213. Sehr richtig, Herr Niggemeier. Aber die Öffentlich-Rechtlichen könnten schon da und dort sparen: 3nach9 mit Giovanni di Lorenzo könnte man zum Beispiel streichen.

  214. Irgendwie kann ich mich nicht erinnern, dass man z. B. den Spiegel zwangsabonnieren muss, nur weil man generell Zeitschriften lesen möchte-oder auch nur die Möglichkit dazu hat.
    Wer als Autor für eine zwangsfinanzierte Sendung wie den „Echo“ verantwortlich zeichnet, dürfte in dieser Frage natürlich befangen sein.
    Was leisten ARD und ZDF, was nicht schon durch DLF/DLR abgedeckt wäre?

  215. @Fetter Kater: Wenn mich nicht alles täuscht, wird der „Echo“ (an dem ich zweimal mitgearbeitet habe) mindestens zum größten Teil vom Bundesverband Musikindustrie zwangsfinanziert.

  216. Für mich zählt am Ende nur das Ergebnis, Ziel muss es sein, die Rundfunkgebühren nicht nur nicht zu erhöhen, sondern drastisch zu senken.
    Jürgen Doetz und Georg Kofler waren hierbei mit Sachargumenten gegen die Arroganz des öffentlich-rechtlichen Systems, fleischgeworden von Fritz Pleitgen verkörpert, nicht sonderlich erfolgreich, daher ist der Weg über Kampagnenjournalismus und Emotionalisierung durchaus mal einen Versuch wert.

  217. @Thomas

    Zu Ihrer merkwürdige Wahrnehmung des bisherigen Verlaufs [„Sachargument“ ( = Jürgen Doetz u. Georg Kofler) contra „Arroganz“ ( = Fritz Pleitgen)] passt die apodiktische Schlussfolgerung: „Ziel muss sein…“

    Aber glücklicherweise sind Ihre Ziele nicht weiter von Bedeutung.

  218. @B.Schuss
    Zitate von Ihnen:

    ich weiss nicht, wie Sie darauf kommen, ich würde gegen die Höhe der Abgabe wettern, oder wäre generell gegen den ÖR Rundfunk.

    Und weiter unten:

    Es sind eben nicht „bloß“ die 60 Cent am Tag.

    Aha.

  219. @266/Stefan Niggemeier
    Aber eben zwangsfinanziert!
    Vielleicht ist die Welt der Blogs und Orks nicht weniger real als die „offline-Welt“, aber sie verleitet dazu, sich alles solange schönzuschreiben, bis es passt-was natürlich für Printmedien ebenso zutrifft.

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