Der Deutschlandfunk über „Gleichschaltung“ und „Homosexualität als Leitkultur“

Ein Gespräch im Deutschlandfunk macht Furore auf rechten Internetseiten. In der Sendung „Informationen am Mittag“ hat der konservative Politiker Tobias Teuscher am Sonntag offen ausgesprochen, was deren Leser immer schon zu wissen glaubten: Die Grünen im Europäischen Parlament wollten bewusst pädophile Umtriebe fördern. Und eine Mehrheit von Linken, Grünen und Liberalen arbeite daran, Homosexualität als „Leitkultur“ in der europäischen Union festzuschreiben.

Steile Thesen.

Interessanter noch als die Aussagen Teuschers aber sind die Reaktionen des Deutschlandfunk-Moderators, der ihn am Telefon hatte: Schweigen und Zustimmung.

Er unterbrach ihn nicht und forderte ihn nicht heraus. Er moderierte das Gespräch ab, als seien das unbestreitbare Tatsachen, die sein Interviewpartner gerade formuliert hatte.

Der Moderator der Sendung heißt Jürgen Liminski und ist einschlägig bekannt. Er schreibt für die rechtskonservative Zeitung „Junge Freiheit“, engagiert sich in christlich-konservativen Interessensverbänden, ist Opus-Dei-Mitglied. Und nutzt offenbar auch die Sendungen im öffentlich-rechtlichen Deutschlandfunk, die er moderiert, als Plattform für seine politischen Überzeugungen.

Wenn Tobias Teuscher in den zustimmenden Berichten über seine Interview-Aussagen nun als „EU-Experte“ statt als Politiker bezeichnet wird, ist das auch ein Verdienst von Liminski, der seinen Gesprächspartner entsprechend vorgestellt hat:

„Er ist Sekretär der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Familienpolitik und Kinderrecht im europäischen Parlament und kandidiert im Norden Frankreichs für einen Sitz im Parlament.“

Das klingt, als komme Teuscher hier als unabhängiger überparteilicher Fachmann zu Wort. Nun sind die fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppen keine Organe des Parlamentes, keine offiziellen Ausschüsse, sondern bloß informelle Gruppen, in denen sich verschiedene Abgeordnete mit bestimmten thematischen Interessen zusammenfinden. Im Fall der Arbeitsgruppe Familienpolitik ist zudem das Wort „fraktionsübergreifend“ zwar zutreffend, aber irreführend, weil sie von der christdemokratisch orientierten Fraktion der Europäischen Volkspartei dominiert wird. Es gibt fast kein nicht-konservatives Mitglied in diesem Zusammenschluss.

Moderator Liminski erwähnt das nicht. Er nennt auch nicht die Liste, für die Teuscher in Frankreich kandidiert. Vermutlich hätte es den Eindruck, er spreche mit einem unabhängigen Experten zu sehr konterkariert: Es ist die Liste „Force Vie“ von Christine Boutin, die sich als lautstarke Gegnerin der Homo-Ehe einen Namen gemacht hat. Ende der neunziger Jahre predigte sie mit der Bibel in der Hand stundenlang in der französischen Nationalversammlung gegen eingetragene Partnerschaften: „Alle Zivilisationen, welche die Homosexualität als normale Lebensweise anerkannt und gerechtfertigt haben, sind dekadent untergegangen“, warnte sie.

Das ist die politische Heimat des Kandidaten für das Europaparlament, Tobias Teuscher. Es ist auch die politische Heimat des Moderators, Jürgen Liminski. Zwei Gleichgesinnte spielen sich die Bälle zu. Und Liminski erklärt nicht einmal den politischen Hintergrund seines Gastes, sondern tut so, als spräche er hier mit Teuscher in einer überparteilichen offiziellen Funktion des Europaparlamentes.

Und als sei es eine ganz übliche, womöglich geradezu zwingende Erkenntnis eines unabhängigen Beobachters, dass dunkle Mächte in Europa den Boden für Pädophilie und Homosexualität als „Leitkultur“ bereiten.

Ausschnitte aus dem Deutschlandfunk:

Liminski: In sozialen Fragen ist von Seiten der europäischen Institutionen eine zunehmende Zentralisierungsdynamk zu beobachten, die auch zu Streit mit einzelnen Ländern führt, jüngstes Beispiel war die Einmischung der Kommission in die Sozialpraxis Deutschlands, Stichwort Hartz IV für Ausländer. Aber auch in der Famlienpolitik sind diese Bestrebungen zu beobachten. Sie führten im Europaparlament im Oktober und November zu heftigen Debatten. Nur mit knapper Mehrheit konnte eine Resolution verhindert werden, die Abtreibung als ein Recht und in Kindergärten und Schulen sexuelle Vielfalt als Ziel der Erziehung forderte.

Dabei sind die meisten Staaten gerade in diesem Bereich aufmerksam darauf bedacht, das Prinzip der Subsidiarität zu praktizieren, also Regelungen auf nationaler oder regionaler Ebene zu treffen und sie nicht von der supranationalen Ebene auferlegt zu bekommen.

Mit dieser Begründung ist auch der sogenannte Estrela-Bericht abgeschmettert worden, der eben das Recht auf Abtreibung als Grundrecht sowie Frühsexualisierung und sexuelle Vielfalt ohne Zustimmung der Eltern forderte. Nun steht das Parlament erneut vor einer ähnlichen Diskussion und in der Gefahr, das Prinzip der Subsidiarität zu brechen. Darüber wollen wir sprechen mit Tobias Teuscher. (…)

Herr Teuscher, der Estrela-Bericht wurde abgeschmettert mit der Begründung, für seine Problematik sei das Europa-Parlament nicht zuständig. Wie kann es sein, dass nun diese Forderungen erneut ins Parlament getragen werden? Sind die Parlamentarier nicht lernfähig?

Kurze Zwischenfrage. Wenn im Deutschlandfunk ein vermeintlicher politischer Experte nach dem Estrela-Bericht und dem Umgang damit gefragt wird, hätte es Sie als Hörer interessiert, dass der Gesprächspartner „Kontaktmann für Europa“ einer Bürgerinitiative ist, die maßgeblich die Proteste gegen eben diesen Estrela-Bericht angeführt hat? Deutschlandfunk-Moderator Liminski fand dieses Detail über seinen Gesprächspartner und politischen Mitstreiter nicht erwähnenswert.

Das weitere Interview läuft dann so, dass Anti-Diskriminierungspolitik-Gegner Liminski fragt, ob die europäische Anti-Diskriminierungspolitik nicht diskriminierend ist, und Anti-Diskriminierungspolitik-Gegner Teuscher bestätigt, dass dies so sei:

Liminski: Wird die Anti-Diskriminierung (…) nicht zur Diskriminierungswaffe der Minderheiten gegenüber Mehrheiten, sozusagen zum Mittel der Gleichschaltung? Denn bei Richtlinien geht es ja nicht mehr um Toleranz, sondern um Verpflichtung.

Teuscher: (…) Das heißt, dass heute Minderheiten die Mehrheit dominieren. Und fehlende Information und auch eine gewisse Schweigespirale dazu führt, dass das Prinzip der Allgemeingültigkeit der Grundrechte zugunsten von Minderheitenrechten auf den Kopf gestellt werden. Das gilt vor allen Dingen bei diesen ganz sensiblen ethischen Fragen wie zum Beispiel der Lebensrechtsschutz oder auch die Definition von Ehe und Familie. Und gerade in diesem Bereich ist das Element von Geschlechtergleichstellung in Verbindung mit der sexuellen Orientierung — oder sexuellen Identität, wie es neuerdings heißt –, geeignet, damit Homosexualität als Leitkultur in der europäischen Union errichtet wird. Und dazu erwartet uns im Grunde genommen auch im Febrauar auch ein neuer Bericht, der Bericht von Frau Lunacek, der genau das vorsieht.

Liminski: Sieht man denn im Parlament nicht, dass solches Denken das Recht auf Meinungs- und Gewissensfreiheit aushebelt?

Teuscher: Das sieht man, aber man schließt die Augen. (…)

Es geht hier nicht darum, dass wir Chancengleichheit oder Antidiskriminierung verbieten wollen. Aber es geht um ein gesundes Gleichgewicht zwischen den Rechten der einen und den Rechten der anderen. (…)

Wir hatten das ganze schon mal durchexerziert im Rahmen des Estrela-Berichtes, da ging es um die Frühsexualisierung von Kindern. Und wir haben festgestellt, dass die Legitimitätsgrundlage von einem Papier ausgeht, dass die Weltgesundheitsorganisation gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Aufklärung einen Leitfaden zur sexuellen Erziehung geschrieben hat. Und da steht ganz ausdrücklich drin, dass die frühkindliche Masturbation ausdrücklich gefördert werden soll im Kindergarten.

Nun ja, die Sache ist deutlicher komplexer, gegen diese Zuspitzung ließe sich einiges sagen, was der Moderator aber nicht tut.

Teuscher: Und jetzt sagen Sie mir selber, Herr Liminski, was soll denn bitte sein, wenn man im Kindergarten frühkindliche Masturbation fördert? Das ist für mich und für viele andere Politiker auch die Legitimierung von Pädophilie mit dem Gütesiegel der europäischen oder internationalen Institutionen. Und die Grünen machen das ganz bewusst und treiben diese Agenda ganz bewusst voran.

Teuscher suggeriert geschickt ein Bild von grünen pädophilen Kindergärtnern, die an den Genitalien der Kinder herumspielen wollen und sich das mithilfe irgendwelcher Wissenschaftler und dem Europaparlament legitimieren lassen.

Es kommt dazu keine Nachfrage mehr vom Moderator, keine Reaktion auf die gewagten und perfiden Sprünge in diesen Sätzen, nur noch die Abmoderation:

Liminski: Die Gefahr der Gleichschaltung in sozialen Fragen durch EU-Richtlinien-Resolutionen wird konkreter. Das war aus Brüssel der Sekretär der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Familienpolitik im Europaparlament, Tobias Teuscher. Besten Dank für das Gespräch, Herr Teuscher.

Und der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk hat kein Problem mit einem solchen Agit-Prop-Gespräch unter Gesinnungsgenossen?

PS: Das christlich-konservative „Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie“, das Liminski leitet, nennt auf seiner Internetseite als Unterstützer auch Willi Steul. Steul ist Intendant des Deutschlandradios, zu dem der Deutschlandfunk gehört.

Nachtrag, 11:50 Uhr. Rainer Hörmann war im vergangenen Jahr auch schon über Liminskis besondere Art der Moderation im Deutschlandfunk gestolpert.

Nachtrag, 13:25 Uhr. Die Chefredakteurin des Deutschlandfunks nimmt in den Kommentaren Stellung und kritisiert die Gesprächsführung des Moderators.

170 Replies to “Der Deutschlandfunk über „Gleichschaltung“ und „Homosexualität als Leitkultur“”

  1. Das sind also die linksgrünalternativ dominierten Mainstreammedien, von denen die rechten, paranoiden Spinner immer palavern. Naja, es zeigt recht deutlich: Eben diese Spinner stören sich vor allem daran, dass liberale Ansichten überhaupt artikuliert werden können – und weil sie das (sie kämpfen ja angeblich für die Meinungsfreiheit) nicht in dieser Deutlichkeit sagen können, erfinden sie halt eine angebliche Unterdrückung konservativer Meinungen.

    Unabhängig von der politischen Ausrichtung: Limininski hat als Journalist versagt. Man sollte ihn nicht gleich kündigen (sonst wird er sich auch zum Märtyrer der Mittelalterlichen stilisieren und einen ähnlichen Weg wie Eva Herman gehen), aber ihm in der Sendung jemanden gegenüberstellen, der das Mittelalter überwunden hat.

  2. Tja, so ist war und ist der Deutschlandfunk. Ein Relikt des kalten Krieges, das man 1990 besser abgewickelt hätte.

    Ich habe ihn in den Jahren unter Edmund Gruber von innen erlebt, als der ganze Sender aus der Münchener Staatskanzlei regiert wurde, und bin heute noch froh, dass ich da schnell wieder raus war.

  3. »Alle Zivilisationen, welche die Homosexualität als normale Lebensweise anerkannt und gerechtfertigt haben, sind dekadent untergegangen«

    Immer wieder eine lustige Aussage. zB West-Rom ging 200 Jahre, nachdem Homosexualität durch das Anerkennen des Christentums als Staatsreligion (ja, etwas komplizierter als das, aber über die 100 Jahre nach Konstantin geschieht die Christianisierung des römischen Reiches) mehr oder minder verboten war, unter. Während Homosexualität geduldet war erlebte es eine 700 jährige Blüte und kontinuierlichen Aufstieg. Natürlich ist es hier genauso unzulässig einen kausalen Zusammenhang herzustellen.

  4. @DaW
    Gibt es, die Frau heißt Christiane Kaess und lässt konservative Gesprächspartner vorsoglich mal gar nicht zu Wort kommen, um auf ihre Unterstellungen zu reagieren.

  5. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass in den Medien keine liberalen Ansichten artikuliert würden – sondern nur der Aussage widersprochen, dass konservativen Ansichten prinzipiell (!) unterdrückt würden (eine einzelne Dame ist nicht „die Medien“). (Achja, um dem nächsten üblicherweise vorgetragenen Argument zuvorzukommen: widersprechen ≠ unterdrücken. Vor allem bei Sarrazin-Groupies fällt ja zuweilen auf, dass sie Widerspruch nicht dulden und als Einschränkung ihrer Meinungsfreiheit sehen.)

  6. Wenn man bei Google „Tobias Teuscher“ sucht, stößt man vor allem auf einen Bamberger Kieferorthopäden – oder aber auf Artikel aus Foren wie „freiewelt.net“ oder „volksbetrug.net“. Und dann ist da noch der Verweis auf ein Interview von Ende September letzten Jahres: auch damals im Deutschlandfunk, auch da schon mit Herrn Liminski. Der hatte ihn da noch als „deutschen Politikwissenschaftler in Brüssel“ vorgestellt. Irgendeine Verbindung muss zwischen den beiden existieren.

  7. das passt alles sehr gut in die momentanen bestrebungen einiger konservativer strömlinge, die gegen die „minderheitendiktatur“ von grünen gutmenschen vorgehen will. in bawü versucht sich z.b. eine online-petition gegen die ideologie des regenbogens zu „wehren“, indem sie die neu erarbeiteten leitlinien in der bildung zurückzudrehen versucht. aufklärung über gleichgeschlechtliche lebensgemeinschaften, sexualkunde mit mal mehr als nur mann und frau … alles teufelszeug. sehr oft von einem warnenden hilferuf „denkt denn niemand an die kinder?“ eingeleitet, begleitet, abgeschlossen. wenn alles nichts hilft, dann muss man sich anhören, dass dadurch deutschland entvölkert wird, weil alle kinder nur noch zu homosexuellen menschen erzogen werden. und niemand möchte doch schuld am aussterben der deutschen sein?!
    aber auch schön, dass man solchen sektieren nun auch im radio plattformen bietet.

  8. @ Jochen: Außerdem bleibt dann kein Sperma mehr übrig, wenn die Kinder nach der Hochzeit der erste Mal Geschlechtsverkehr haben und Kinder zeugen sollen. Man könnte fast schon sagen: Homosexualität führt dazu, dass die Menschheit ausstirbt! Oder noch viel schlimmer: die Deutschen!

  9. Der Deutschlandfunk macht sich keineswegs die Auffassung des Gesprächspartners Tobias Teuscher zu eigen. Dies gilt für alle Positionen, die nicht nur Herr Teuscher in dem Gespräch vertreten hat, sondern die auch andere Interview-Partner in unseren Sendungen vertreten.
    Unsere Aufgabe ist es, einer Meinung eine andere Meinung gegenüberzustellen. Daher dient es in aktuellen Sendungen dem klaren Herausarbeiten von Positionen, wenn der Frager grundsätzlich eine „kritische Gegenposition“ einnimmt. Die Beurteilung und die Meinungsbildung bleiben dem Hörer überlassen.
    In diesem Falle wäre tatsächlich eine deutlich weniger affirmative Gesprächsführung angebracht gewesen. Jürgen Liminski ist seiner Aufgabe als Moderator nicht gerecht geworden. Ein diesbezügliches Kritikgespräch haben Programmdirektor Andreas Weber und ich mit dem Kollegen in der Nachbereitung der Sendung geführt.

    Birgit Wentzien
    Chefredakteurin
    Deutschlandfunk

  10. „Gleichschaltung“ scheint zu Liminskis Standardwortschatz zu gehören:
    http://www.die-tagespost.de/politik/Wenn-das-Bewusstsein-das-Sein-bestimmt;art315,148362

    Seine Geisteshaltung kann man in vielen Artikeln für die kathlische Zeitung „Tagespost“ nachlesen, wobei es keinen Unterschied macht, ob sie mit „Kommentar“ überschrieben sind, u.a. hier:
    http://www.die-tagespost.de/politik/Totalitaere-Tendenzen-im-Europa-Parlament;art315,147772
    http://www.die-tagespost.de/politik/Wende-bei-Lebensschutz;art315,146956
    http://www.die-tagespost.de/politik/Der-Aufstand-der-Familien;art315,141770
    http://www.die-tagespost.de/politik/Kommentar-Konstruierte-Elternschaft;art315,141035

  11. Ich bin hier immer wieder erstaunt, wie viele Journalisten (oder solche, die sich dafür halten) ihre Verantwortung entweder nicht kennen oder sogar bewusst missbrauchen. Und wenn ich dann drüber nachdenke, wie viele Mediennutzer das nicht mal in Erwägung ziehen, wird mir angst und bange. Gut, dass es dieses Blog gibt. Auch wenn ich befürchte, dass die meisten Leser hier sowieso schon zu den reflektierten gehören…

  12. @Birgit Wentzien #16
    Hut ab. Das ist der erste Kommentar hier im Blog (an den ich mich erinnere) in dem ein Verantwortlicher der jeweils kritisierten Medien nicht versucht Abzuwiegeln, Abzulenken oder peinliche Gegenangriffe startet, sondern ganz klar den Fehler benennt und man intern offenbar schon reagiert hat.

  13. Krass. „Leitkultur“ ist in diesem Zusammenhang ja noch perfider als in der ursprünglich gedachten Definition.Liebe (Erz-)Konservativen: „Leitkultur“ ist Eure Erfindung, Euer Konzept. Ihr wollt anderen Euren Lebensstil aufdrücken, am liebsten verankert in der Verfassung (den richtigen Gott anbeten, die richtige Sprache sprechen, das richtige Essen essen, die richtigen Meinungen meinen etc.). Da liegt es natürlich nahe, dem politischen Gegner dasselbe zu unterstellen. Das Konzept „Vielfalt“ ist Euch fremd, und so wisst Ihr im Grunde Eures Herzens, diese Linksgrünen wollen gar keine Vielfalt von Lebensstilen, nein, in Wahrheit wollen sie, dass alle schwullesbische Vegetarier werden, die ihre Kinder abtreiben/befummeln und zum Islam konvertieren. In so einen erzkonservativen Kopf geht so eine Idee wie „Toleranz“ einfach nicht rein, gell?

  14. @Birgit Wentzien: Vielen Dank für diese souveräne Reaktion. Die von Ihnen skizzierte kontroverse Debattenführung schätze ich am Deutschlandfunk außerordentlich – umso wichtiger und begrüßenswerter ist, dass offenbar auch redaktionsintern kritisch hinterfragt wird.

  15. @ Birgit Wentzien:

    Auch ich möchte mich dem Dank von „alter Jacob“ und „Blunt“ anschließen.

    @ inga:

    Sehr gut zusammengefasst, vielen Dank.

  16. @Birgit Wentzien:
    Auch von mir viel Respekt für die deutlichen Worte. Ich bin echt überrascht, dass ein „Journalist“ wie Herr Liminski beim Deutschlandfunk geduldet wird. Opus Dei, Junge Freiheit, und in zahlreichen anderen sehr rechtslastigen Organisationen gut vernetzt. Das muss doch zu gewaltigen Auseinandersetzungen innerhalb der Redaktion führen.
    Und wenn es nur um Herrn Liminski ginge, wäre die Sache nicht so dramatisch. Stattdessen kann man in der SZ lesen, dass Ihr Kollege Bernd Kallina mit rechtsextremen Gruppierungen noch weniger Berührungsängste zu haben scheint als Jürgen Liminski.

    http://www.sueddeutsche.de/medien/umstrittener-deutschlandfunk-redakteur-der-grenzgaenger-1.1729380

    Täte man Ihnen und vielen Ihrer Kollegen nicht einen großen Gefallen, wenn man dieses Problem stärker thematisieren würde? Ich kann nicht glauben, dass es den meisten DLF-Redakteuren Recht ist, wenn Liminski / Kallina und Co ihren abstrusen Thesen weiter über DLF verbreiten.

  17. @ Daniel:

    Ich wäre weiterhin dagegen, Liminski und Kallina aus dem DLF zu entfernen, da ich fürchte, dass sie sich dann zu ähnlichen Märtyrern aufschwingen wie es einst Eva Hermann und Thilo Sarrazin getan haben („In Deutschland darf man bestimmte Meinungen nicht artikulieren!“). Diesen Gefallen sollten wir der Rechte nicht tun. Stattdessen sollte ihnen in der Sache hart widersprochen werden, und zwar bei jeder Gelegenheit. Die Aussage muss sein: „Man darf in Deutschland alles sagen, aber nicht unwidersprochen!“

  18. Ich verstehe nicht, warum man jetzt diesem Redakteur zum Vorwurf macht, daß er „offenbar auch die Sendungen im öffentlich-rechtlichen Deutschlandfunk, die er moderiert, als Plattform für seine politischen Überzeugungen nutzt“
    Das machen doch alle Journalisten! Bei allen öffentlich-rechtlichen Sendern und gerade beim Deutschlandfunk muß man stocktaub sein, um nicht die Meinung des Redakteurs aus der „neutralen“ Berichterstattung herauszuhören.
    Das fällt einigen vielleicht nur deshalt nicht auf, weil die übergroße Mehrzahl der Journalisten einer links/grünen Weltsicht anhängt.
    Da sticht ein konservativer, der mal eine abweichende Meinung hat, einfach nur besonders heraus.

  19. @ Grosser Bruder:

    Seine Weltsicht in einen Bericht einbringen ist das eine. Journalistische Standards verletzten (z.B. Lügen, z.B. über eine angebliche homosexuelle Leitkultur*, unwidersprochen hinnehmen) das andere.

    Außerdem ist es weder links noch grün, Menschen ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung in erster Linie als Menschen wahrzunehmen, sondern liberal. Und die Ansichten des Herrn L. sind nicht konservativ, sondern menschenverachtend.

    ___
    * Zu diesem absurden Begriff hat inga ja schon alles wesentliche gesagt.

  20. @Grosser Bruder: „Das fällt einigen vielleicht nur deshalt nicht auf, weil die übergroße Mehrzahl der Journalisten einer links/grünen Weltsicht anhängt.“ Uaaaaaah! Gäääääähn!

  21. @DaW:
    Danke für Deinen Kommentar.
    Ein sehr guter Einwand, der mich auch nachdenklich stimmt. In der Tat sollte man das Märtyrer-Problem nicht unterschätzen. Aber dennoch: Diese Journalisten senden tagein tagaus auf einem Sender, der sehr hohes Ansehen genießt. Die wenigsten Hörer machen sich die Mühe, jeden Beitrag kritisch zu durchleuchten und zu hinterfragen. Insofern ist es schon problematisch, wenn Kallina und Liminski weiterhin auf Sendung gehen. Wenn ich richtig gelesen habe, ist das Problem DLF-intern bei Kallina immerhin so aktenkundig, dass er nur noch bei politisch unsensiblen Themen eingesetzt wird. Dies wäre meines Erachtens auch bei Liminski ein überfälliger Schritt.
    Man stelle sich vor, dass bei Tagesthemen oder Heute Journal jeden Abend jemand säße, der sich nicht zu schade ist, zu behaupten, die EU wolle „Homosexualität als Leitkultur“ installieren. Diese Person wäre — wie Eva Herman — sofort entlassen.
    Ich will Herrn Liminski und Herrn Kallina auch mitnichten das Wort verbieten. Aber wofür haben wir Zeitungen wie die Junge Freiheit? Dort können Sie wegen mir Ihre absurden Thesen von morgens bis abends verbreiten und jeder kann die Thesen dann auch problemlos einordnen.

  22. @“Grosser Bruder“: Es ist überhaupt nicht per se verwerflich, wenn ein Journalist eine Meinung hat und die auch in seinem Beruf vertritt. Ich behaupte mal: Das geht gar nicht anders. Es ist menschlich, dass man Fehler umso mehr bei denen wahrnimmt, die eine gegenteilige Meinung vertreten als man selbst. Aber in diesem Fall geht es eben nicht darum, dass man dem Moderator anmerkt, welche Meinung er vertritt. Im Gegenteil, der versucht das ja zu verschleiern, indem er die Hintergründe des von ihm Interviewten und mögliche Verbindungen zu ihm nicht offen legt. Er fragt nicht kritisch nach. Und schlimmer noch: Er täuscht die Zuhörer. Ob das ausreicht, um jemanden aus seinem Job zu schmeißen, weiß ich nicht. Die krude Meinung, die er vertritt, allein würde mir jedenfalls noch nicht ausreichen, auch wenn ich sie extrem ärgerlich finde.

  23. @ Daniel: Naja, vielleicht ist das ein Klischee, aber beim durchschnittlichen DLF-Hörer gehe ich schon davon aus, dass er bestimmte Dinge einordnen kann (vorausgesetzt natürlich, der Journalist agiert handwerklich korrekt und stellt seine Interviewpartner vollständig vor, inkl. aller Nebentätigkeiten).

    Konservative Ansichten sollten auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorkommen – nicht, weil ich sie gutheiße, sondern um ein breites Meinungsspektrum abzubilden, und um den Rechten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich finde es sinnvoller, ihnen konkrete Fakten gegenüberzustellen (wie es z.B. Strabo getan hat), gegen sie zu argumentieren. Insofern finde ich – gerade jetzt, mit etwas zeitlichem Abstand – auch das Vorgehen gegen Eva Herman sehr kontraproduktiv. Statt zu sagen „Du bist doof, halt die Klappe, geh‘ weg!“ hätte man sagen sollen „Du hast Unrecht, weil…“ Wahrscheinlich hätte man sie selbst nicht überzeugt, aber sie zumindest ihres wichtigsten Verkaufsarguments („Traut sich, Wahrheiten auszusprechen, deshalb beruflich ruiniert“) beraubt.

  24. @DaW: ich meinte jetzt zuvörderst die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Beim Deutschlandfunk besteht z. B. durchgehend eine extreme Einseitigkeit bei der Berichterstattung über den Nahen Osten und den Israel/Palästina-Konflikt.
    Gerade vorgestern konnte man auch einen schönen Beleg für die reflexhaft linke Weltwahrnehmung dieser Kollegen sehen, als in der „Tagesschau“ der Berichterstatter von der Luxemburg/Liebknecht-Gedenkveranstaltung ernsthaft behauptete, die beiden seien „von Nazis ermordet worden“.

  25. @DaW: vielleicht hast Du Recht.
    Aber diese Frage stellt sich immer wieder.
    Beispiel: NPD-Verbot ja/nein. Beispiel: CDU, SPD, Linke und Grüne beschliessen gemeinsam NPD im Landtag zu ignorieren.
    Mal ist eine klare Entscheidung nötig (Verbot verfassungsfeindlicher Organisationen). Mal ist die Auseinandersetzung mit extremen Positionen eher zielführend.

    Ich würde die Gefahr des Märtyrertums nicht überbewerten. Ja, Eva Herman und Sarrazin haben in der Tat diese Karte ausgespielt. In dem sie aber beide Bücher veröffentlicht haben, haben sie auch eindrucksvoll bewiesen, dass sie sehr wohl „noch werden sagen dürfen“ und das nicht zu knapp.

    Klar … in einer Demokratie sollte Raum für ein sehr breites Spektrum an Meinungen sein. Aber es gibt dazu auch ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten. Ich persönlich halte das von öffentlichen Mitteln geförderte Deutschlandradio nicht für den Ort,an dem ein Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Danubia arbeiten sollte.

    Ich denke, wir sind uns aber auch weitgehend einig. Will da keinen künstlichen Konflikt herbeireden. Ich freue mich jedenfalls, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich über den „Journalisten“ Liminski öffentlich ärgern!

  26. @inga:
    „Leitkultur ist Eure Erfindung, Euer Konzept.“
    Erfunden wurde der Begriff von Bassam Tibi, der dem Konservatismus eher unverdächtig ist.
    Sein politikwissenschafliches Konzept wurde dann in so entstellter Art verwendet, dass er übers Auswandern nachgedacht hat.

    Was (europäische) Leitkultur eigentlich umfassen sollte: Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft. Damit haben die homophoben Konservativen offensichtlich ihre Probleme.

  27. Ich möchte ergänzend noch einmal etwas klarstellen, weil meine vorherigen Äußerungen eventuell missverständlich sind: Rechtskonservative sollten natürlich nicht nur deshalb die Möglichkeit zur Artikulation bekommen, damit sie nicht behaupten können, sie würden unterdrückt, sondern weil die Meinungsfreiheit auch für sie gilt. Dass ich ihre Meinung aus tiefstem Herzen ablehne und ihnen stets ein Kontra geben werde, ist die andere Sache. (Etwas tröstend: man hat wohl festgestellt, dass bei Konservativen der Teil des Hirns, der für Angst zuständig ist, besonders groß ausgebildet ist. Oder anders: Konservative sind Angsthasen.)

    @ Daniel: Die Frage stellt sich in der Tat immer wieder, und sie muss immer wieder neu beantwortet werden. Das ist doch mal ein versöhnliches Diskussionsende, oder? :) Danke auch für das Lob, das ich gern zurückgebe.

    Achso, eins noch: was ich auch immer wenig zielführend finde, ist das Nazis-als-dumm-Darstellen, das z.B. extra3 oft praktiziert (indem sie über Versprecher von NPD-Abgeordneten herziehen). Dadurch macht man es eben diesen Nazis wirklich einfach, zu sagen: „Die haben keine sachlichen Argumente gegen uns, deshalb müssen sie uns persönlich beleidigen! Und das, obwohl sie sonst doch immer das Grundgesetz so betonen – was ist denn mit unserer Menschenwürde?“ (Davon abgesehen sprechen die NPD-Wahlergebnisse in Teilen des NDR-Sendegebiets nicht unbedingt dafür, dass diese Strategie der Verteufelung erfolgreich ist.)

  28. @DaW und Co.: Ihr habt eine selbstgemachte Verschiebung nicht mitbekommen; Daniel sprach erst von „Rechtsextreme“, und plötzlich wurde daraus in Eurem Gespräch „Rechtskonservative“. Auch wenn einige meinen, dass es fließende Übergänge gibt, denke ich schon, dass es da Unterschiede gibt.

  29. Krasses Interview. Und klasse Kritik desselben.

    Die DLF-„Informationen“ mitsamt Jürgen Liminski gehören bei mir zum Alltag wie Roggenbrot und Zähneputzen. Den Moderator habe ich in diesen nüchtern-sachlichen Wortsendungen nie als ‚Subjekt‘ wahrgenommen, sondern als eine Art neutrales Medium, das quasi unsichtbar hinter der verkündeten Information verschwindet. Das wird in Zukunft anders sein.

  30. Lieber Herr Niggemeier, für Ihre Bemühungen, dem DLF-Sonntagsgespräch nationale Bedeutung beizumessen, danke ich Ihnen sehr aufrichtig. Das war gar nicht beabsichtigt! Leider gehen Sie in Ihrer Polemik leider auf kein einziges meiner Argumente ein. Bitte lesen Sie die Änderungsanträge zum Estrela-Bericht. Der von der österreichischen Grünen Ulrike Lunacek eingereichte Änderungsantrag 153 sieht sehr wohl die Forderung von tabufreier und interaktiver Sexualaufklärung mit Kindern vor. Wenn Sie diese Parlamentsdrucksache nicht haben, schicke ich Sie Ihnen gerne zu. Dann schauen Sie sich bitte die Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen an: die Mitglieder des Europäischen Parlaments von SPD, Grüne, FDP und die Linke stimmten geschlossen dafür.(Die Liste finden Sie im Amtsblatt der EU. Die sende ich Ihnen auch gerne zu.) Abschliessend lesen Sie bitte auch das Kleingedruckte im BZgA-Dokument. Von frühkindlicher Masturbation mit 4 Jahren bis zur Möglichkeit des homosexuellen Coming Out mit 15 Jahren (erste sexuelle Erfahrung mit 13) … das steht sehr wohl in diesem Dokument, und zwar in der „Matrix“. Das Kleingedruckte bzw. „Implementationsmassnahmen“ gehören doch auch zum Text, nicht wahr?
    Diese Leitlinien werden öffentlichen Schuleinreichtungen als Lehrmaterial zugestellt. Bitte erklären Sie mir, wie frühkindliche Masturbation im Alter von 4 Jahren in tabufreier und interaktiver Atmosphäre pädagogisch wertvoll (und ohne elterliches Einverständnis) vermittelt werden soll. Ich stelle diese Frage ganz wertfrei, weil ich mir schlecht vorstellen kann, wie ich meinem Kinde im Alter von 4 Jahren Masturbation im Sinne der Lehrpläne des Kidnergartens beibringen sollte…
    Glauben Sie wirklich, dass ich im DLF unbelegbare Tatsachen behaupte? Ihre süffisante Ignoranz mag nicht über die Fakten der EU-Institutionen hinwegtäuschen.

    Ich freue mich indes auf einen Austausch mit Ihnen – und das meine ich sehr ehrlich und ganz ohne zweideutige Ironie. Vielleicht organisieren wir ein Streitgespräch? Herzlich Ihr Tobias Teuscher.

    @ DLF: Es schadet einer sehr ehrwürdigen Einrichtung wie dem DLF, bewährte Mitarbeiter öffentlich zu désavourieren, obwohl die Debatte zu diesem offensichtlich interessanten Thema noch nicht abgeschlossen ist.

  31. Das konkrete Interview habe ich nicht angehört, aber die prinzipielle Kritik an einer medienweiten „Homo-Leitkultur“, und einer zunehmenden Diskriminierung abweichender Ansichten, die teile ich.

    Als „homophob“ wird heute jeder diffamiert, der sich gegen politische Wünsche dieser Fraktion wendet. Dabei ist es lediglich ein leerer politischer Kampfbegriff geworden.

    Anscheinend sind wir schon wieder so weit, bestimmte Erfahrungen wiederholen zu müssen.

  32. @Birgit Wentzien #16:
    Ich bin leidenschaftlicher DLF-Hörer und mir ist die Espressotasse aus der Hand gefallen, als ich dieses „Interview“ hörte. Ich danke Ihnen für diese prompte Reaktion, höre trotzdem dem DLF seitdem deutlich kritischer/aufmerksamer zu.

    @Tobias Teuscher #43:
    Ich glaube, Ihnen ist entgangen, daß sich in diesem Blog um Medien gekümmert wird – nicht um „spezielle“ Politikeräußerungen.

    Kleine Anmerkung noch:
    Frühkindliche Masturbation (auch vor dem 4. Lebensjahr) braucht nicht vermittelt oder beigebracht werden.

    So, und jetzt hole ich das Popcorn ;-)

  33. @Christoph Wurtz

    Sie meinen, Sie möchten sich ja das Recht nicht nehmen lassen, anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu leben haben? Weil das wäre ja Diskriminierung. Und gegen die sind Sie ja massiv. Zumindest wenns um Sie selbst geht. Was andere angeht, da sind Sie weniger empfindlich, solange man Ihnen nicht mit dem Schwanz im Gesicht rumwedelt, was diese homosexuelle Leitkultur ja ständig tut. Passen Sie übrigens bloß auf, dass Sie diesen Blog nicht zu oft besuchen, das könnte ansteckend wirken und Sie könnten sogar toleranter werden, oder, Gott verhüte, schwul, wenn Sie sich zu intensiv mit Sachen beschäftigen, die Sie nicht verstehen (wollen) und die Sie aber trotzdem doof finden möchten.

  34. @ 46: Selten so einen Unsinn gelesen. Allein den gesellschaftlichen Nutzen eines Menschen (ein an sich grausamer Begriff, macht er doch den Menschen zum ökonomischen Subjekt) daran festzumachen, ob er sich fortpflanzt oder nicht, ist ziemlich hanebüchen. Ebenso die Aussage, dass Homosexualität unnatürlich sei, wurde sie doch inzwischen bei 3.000 Tierarten ebenfalls beobachtet.

  35. @ Tobias Teuscher

    „Glauben Sie wirklich, dass ich im DLF unbelegbare Tatsachen behaupte?“

    Um es kurzzumachen: Ja. Denn Ihre persönliche Interpretation von Aussagen sind nicht zwangsläufig Tatsachen.

    Im Änderungsantrag 153 heißt es:

    „13b. betont, dass die Sexualerziehung auf ganzheitliche, rechtsbasierte und positive Weise entwickelt und durchgeführt werden muss und dabei besonders die Entwicklung von Lebenskompetenzen sowie die psychosozialen und biomedizinischen Aspekte der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und der damit verbundenen Rechte berücksichtigt
    werden sollten; betont, dass die Sexualerziehung in einer sicheren, tabufreien und interaktiven Atmosphäre zwischen Schülern und Erziehern stattfinden muss;“

    (http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/femm/am/941/941856/941856de.pdf, S. 82f)

    Es mag Sie erstaunen: in pädagogischen Zusammenhängen bedeutet „tabufrei“ und „interaktiv“ nicht, dass man zusammen onaniert (Kindergarten und Biologieunterricht sind nicht youporn). Und was nun verwerflich daran ist, dass Kinder ihrer Erzieherin/ Lehrerin (die ja im Idealfall eine wichtige Bezugsperson ist) Fragen stellen, die ihnen auf dem Herzen liegen, erschließt sich mir nicht. Wahrscheinlich stört Sie einfach, dass Sexualität als etwas Unverkrampftes, Positives dargestellt werden soll.

  36. (Vorsicht, dieser Beitrag enthält Polemik)
    Haha, nach dem guten Beispiel von Frau Wentzien kommt dann ja doch noch Tobias Täuscher und versucht sich und den DFunk mit den von mir weiter oben genannten Mitteln (Teuschen, peinliche Gegenagriffe) zu verteidigen . Und das nur weil er offensichtlich glaubt, dass zur tabufreien Sexualerziehung seiner Kinder gemeinsames masturbieren gehören muss (ich habe das Wort „masturbieren“ übrigens nicht ein einziges mal in den von #48 DAW verlinkten Änderungsanträgen finden können). Ein Glück, dass die linksgrünen und penisschwingenden (sorry Frauen) Sozialarbeiteralternativhomoschwuchteln wissen, dass der Begriff Sexualerziehung eher nicht auf die Triebbefriedigung von katholischen Priestern abzielt, sondern der Schwerpunkt auf dem Begriff „Erziehung“ liegt.

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sexualerziehung&redirect=no

    http://www.duden.de/rechtschreibung/Sexualerziehung

    Und wenn ein „bewährter Mitarbeiter“ (bei wem hat er sich denn eigentlich bewährt?) als Journailst schlechten Arbeit abliefert, dann darf man das durchaus mal anmerken. Denn selbst wenn Herr Täuscher inhaltlich recht hätte (was ich für äußerst unwahrscheinlich halte), hat Herr L. „vergessen“ den durchaus aussagekräftigen Hintergrund seines Interviewpartners offenzulegen.

    Abschließend möchte ich für den Fall, dass diese Änderungen in Kraft treten, Herrn Täuscher oder seine Gesinnungsgenossen davor warnen sich vor Kindern einen von der Palme zu wedeln. Das ist in Deutschland immer noch strafbar und wird es auch bleiben. Trotz Änderungsanträgen.

    http://dejure.org/gesetze/StGB/176.html

  37. Wie um alles in der Welt kann man beim Lesen einer Formulierung wie „…dass die Sexualerziehung in einer sicheren, tabufreien und interaktiven Atmosphäre zwischen Schülern und Erziehern stattfinden muss“ auf praktizierte Pädophilie kommen? Welche Fantasie muss man dafür haben?

  38. zu Blunt:
    ich werd’s auch nie verstehen. die leute hören „heterosexuelle“ und denken an liebe, heirat, kinder und staatliche förderung. sie hören „schwule und lesben“ und denken an sex, sex, sex und sex.
    und parallel wird aus „kinder und sexualität“ ruckzuck „sexualität mit kindern“.
    das wäre nicht mal so schlimm, würden sie nicht immer anderen ihre eigenen fantasien vorwerfen.

  39. @Teuscher: Man musste Ihnen im Alter von 4 Jahren das Masturbieren beibringen? Sie Ärmster. Dass Sie das so verbittert, da nicht wie alle anderen ganz von alleine drauf gekommen zu sein, kann ich gut nachvollziehen.

  40. Wenn man als regelmäßiger Hörer des Deutschlandfunks eine Sendumg mit Jürgen Liminski erwischt, hat man es eigentlich leicht: Interviewpartner sind entweder Arnold Vaatz, CDU Sachsen (stramm christlich konservativ) oder Norbert Blüm (stramm katholisch konservativ).Thema egal. Passt immer. Inhaltlich kann man dann erstmal abschalten und dem Stichwortjournalismus lauschen.

    Neulich interviewte Liminski einen Kardinal aus Rom zum Thema Tebartz (http://www.deutschlandfunk.de/cordes-ich-wuerde-sogar-von-hass-sprechen.694.de.html?dram:article_id=267409)

    Liminski schaffte es, den Namen Tebartz während des gesamten Interviews nicht einmal zu erwähnen und hob ansonsten die öffentliche Kritik und angebliche Hetze auf die Kirche hervor und nicht die Verstöße des Bischofs. Auch dieses Interview hätte Chefredakteurin Wentzien rügen müssen.

    Liminski ist allerdings alter katholischer Studienfreund von Intendant Willi Steull und daher wird das opus dei auch künftig im Deutschlandfunk gut vertreten sein.

    Kein Wunder, dass die alten Haudegen wie Elke Durak nicht mehr beim Deutschlandfunk moderieren (dürfen?) und zur Kultur nach Berlin weggelobt werden.

  41. Bin ich eigentlich der Einzige, der die Anmoderation…

    »Er ist Sekretär der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Familienpolitik und Kinderrecht im europäischen Parlament und kandidiert im Norden Frankreichs für einen Sitz im Parlament.«

    … so verstanden hat, dass dieser Teuscher längst im EU-Parlament sitzt, dort einer Arbeitsgruppe angehört und in Nordfrankreich für einen *französischen* Parlamentssitz kandidiert?

    Stattdessen ist er ja wohl irgendein Hiwi an der Uni Brüssel , der sich auf dem Umweg über die nordfranzösischen Rechten im Kielwasser von Boutin, Barjot und Co. überhaupt erst einmal ins EU-Parlament wählen lassen will?

    Journalistische Sorgfalt hatte ich mir auch beim DLF bislang noch anders vorgestellt. Sic transit…

  42. @zwanzigtausend, #53

    Stimmt, Elke Durak war super, da hat man wirklich oft die Ohren angelegt. Die hat sich nichts vormachen lassen.
    Über den Grund ihres Abgangs kann man nur munkeln.

  43. Apropos Märtyrer:

    Ein Märtyrer ist nicht jemand der Bestrafungen hinnehmen muss, wenn er an seiner Meinung festhält, sondern jemand der dafür getötet wird.

    Tot, so im Sinne von: Er lebt danach nicht mehr. Er macht über die Wupper. Er ist ein gewesener. Ein Ex im Sinne von exitus.

    Wer öffentlicht gerüffelt wird, den nennt man den Gerüffelten, den Bestraften, den Sanktionierten, das Opfer einer Maßnahme vielleicht, aber nicht Märtyrer.

    Bemerkenswert an der Debatte ansonsten, dass das Schlüsselwort „Gleichschaltung“, das ja als Marker ganz praktisch ist, vorgekommen ist, aber ohne das Compagnonwort „Gutmensch“ – eine seltsame Sache das. Ist Gutmensch endlich verbraucht und abgenutzt, dass die ersten es aufgeben, weil auch dieses Wort eine Markierungsfunktion hat?

  44. Jürgen Liminski und Tobias Teuscher haben Flagge gezeigt. Ich bewundere ihren Mut zur Ehrlichkeit. All das verlogene Geheul ist mir zuwider. Leben wir bereits in einem totalitären Staat? Jürgen Liminski als erfahrener Journalist kennt die Scene und war sich wahrscheinlich bewußt, was ihm blühen würde mit diesem Interview – trotzdem hat er öffentlich gemacht, was unter der „Decke“ bleiben sollte. Deshalb soll er gechasst werden, wie einige Blogger es wünschen. Ich bin aber froh, dass der DLF auch mal andere Meinungen zu Gehör bringt, als nur den langweiligen „Mainstream“. Deshalb verzichten wir schon seit einiger Zeit aufs Fernsehen. Der DLF hatte mal die Freiheit auf seine Fahnen geschrieben – hoffentlich steht er weiter zur Freiheit des Wortes. Dass abweichende Meinugsäusserungen mundtot gemacht wurden, habe ich noch nicht vergessen – zuletzt im „Demokratischen Arbeiter- und Bauernstaat“, der „Deutschen Demokratischen Republik“, das ist noch nicht so lange her.

  45. @Libertate

    Wenn Sie dann nochmal zeigen wollen, wo genau was mundtot gemacht wird? Und wie „unter der Decke“ muss etwas sein, was überall frei zugänglich ist?

    Und genau genommen wird Liminski und Teuscher nicht vorgeworfen zuviel, sondern zuwenig geredet zu haben.

  46. @Libertate

    “ Dass abweichende Meinugsäusserungen mundtot gemacht wurden, habe ich noch nicht vergessen — zuletzt im »Demokratischen Arbeiter– und Bauernstaat«, der »Deutschen Demokratischen Republik«, das ist noch nicht so lange her.“

    Dann sollte ihnen aber auch noch bekannt sein, wie Demagogie und Propaganda in den Medien funktionieren.

  47. Wann immer ich im Auto fahre, höre ich aus alter Gewohnheit DLF. Wann immer ich DLF höre, staune ich darüber, wie einseitig er in den letzten Jahren politisch den absoluten , also rot grünen Mainstream vertritt: z.B. in der Familienpolitik: Nur wenn beide Elternteile nach der Geburt eines Kindes möglichst schnell wieder vollerwerbstätig sind und das Kind in der Krippe betreut wird, ist Gleichstellung und Gleichbehandlung der Frau wirklich erreicht und das Kind wird endlich vor den erziehungsunfähigen Eltern bewahrt und in einer Bildungseinrichtung gefördert… etc
    Die Sendung von Liminski und Teuscher war für mich geradezu überraschend. Wenn dies nun dem Moderator den Kopf kosten sollte, dann wäre für mich endgültig der Erweis erbracht, dass der DLF Gesinnungsjournalismus und Hörererziehung betreibt. Das wäre nicht nur für diesen einst sehr renommierten Sender sondern auch für unsere Demokratie ein Schaden.
    Theo Z.

  48. @ 57: Endlich hat sich auch die erste Naziseite geäußert. (Achja, das hat ja nichts mit Nationalsozialismus zu tun, sondern nur „der Wahrheit“).

    Bezeichnend: Gleich der erste Kommentator schreibt auch „Täuscher“. :)

  49. „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

  50. @62:

    …und auch da fallen sie auf die Nummer mit dem angeblichen Europaabgeordneten herein oder verbreiten diese Falschinformation ebenfalls wissentlich.

  51. @ Carolo:

    … was zeigt, dass sie sich gar nicht erst die Mühe gemacht haben, diesen Text zu lesen oder gar zu verstehen. Kann man ja auch wirklich nicht erwarten. Womöglich müsste man dann noch auf bestimmte Argumente… ääähm „Hass und Häme“ konkret eingehen, das kann man keinem Wahrheitler zumuten.

  52. Ergänzung:
    Vielleicht ist das das Problem rechtskonservativer Kreise – verstehendes Lesen! Sie überfliegen Texte nur, interpretieren sich den Rest weltbildgerecht hinzu, und fertig sind die Tatsachen! Das erklärt auch, wieso sie auf konkrete Nachfragen nicht antworten.

  53. »Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.«

    …. hat Voltaire übrigens nie gesagt. Nicht so und nicht so ähnlich. Es wurde ihm lediglich in den Mund gelegt.

    Und persönlich würde ich mich nie dafür opfern, dass jemand unverblümt Homosexualität und Pädophilie in einen positiven Sinnzusammenhang setzen kann. Der Nicht-Voltaire bezieht sich ausschließlich auf Meinungen, nicht auf frei erfundene Tatsachen.

    Kampfbegriffe wie „rotgrüne Meinungsmehrheit“ etc. verschleiern nur, worum es wirklich geht: sich unwidersprochen Fakten zurechtbiegen zu dürfen. Nur heißt Meinungsfreiheit halt nicht, ungehemmt lügen und Halbwahrheiten verbreiten zu dürfen.

  54. Mit Verlaub, Herr Niggemeier, halten sie die Hörer des DLF für Vollidioten?
    Wenn ein erkennbar politisch Engagierter seine nicht eben sublimen rechtskonservativen Botschaften absondert, halten Sie es ernsthaft für nötig, dass vor dem Gespräch gesagt wird, es handelt sich um einen politisch engagierten Rechtskonservativen?
    Ich vermute, ein nicht geringer politischer Paranoia speist sich daraus, dass man bereits vor der Kundgabe seiner Argumente in eine Schublade gesteckt wird – ob Minderheit oder nicht, ignoriert zu werden tut weh und macht wütend.

    Die Gesprächsführung des Moderators ist freilich ein anderes Thema…

  55. @otro: Naja, schlechte Gesprächsführung ist schon ärgerlich, also wenn offensichtlich auf der Hand liegende Einwände unausgesprochen bleiben. Aber ich finde es schon interessant, ob diese schlechte Gesprächsführung auf einen faulen, schlechten oder besoffenen Moderator zurückzuführen ist oder auf eine geistige Nähe zum Interviewpartner.

  56. @otro
    Schubladendenken unter aller Ehren. Aber es macht schon einen Unterschied, ob der Mann im DLF als „Experte“ (Liminski), „Politiker“ (Niggemeier) oder Lobbyplauderer (Ich) präsentiert wird. Ungefär der Unterschied den es macht, ob man von einem Arzt oder einem Hellseher hört, dass man nur noch eine Woche hat.

  57. Heute ist im Medienteil der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung ein Artikel zu diesem Thema abgedruckt (Titel: Keine Fragen).

    Eine PDF-Version habe ich vom SZ-Archiv heruntergeladen und online bereitgestellt unter: http://10dj.de/sueddeutsche_liminski.pdf

    Die Süddeutsche hat beim Deutschlandfunk nachgefragt, ob der Sender es problematisch findet, dass Liminski auch regelmässig für die Junge Freiheit schreibt und ob Herr Liminski weiterhin moderieren darf.

    Der Deutschlandfunk hat sich dazu bislang bedauerlicherweise nicht geäußert.

  58. Ja klar, wo kämen wir denn da hin, wenn in einer Demokratie Meinungen, die einer behaupteten „Moral Majority“ nicht passen, nicht sofort vom Sender verschwinden, oder wenigstens angemessen kommentiert würden, damit sich der Zuhörer keine eigene Ansicht bilden muss. Dafür muss sich der Deutschlandfunk rechtfertigen, dass er einer Stimme, die nicht mit dem Mainstream heult, sondern eine andere Auffassung vertritt, Raum gegeben hat!

    Das scheint die Auffassung von gesellschaftlicher Pluralität zu sein, die hier manche vertreten.

  59. @Christoph Wirtz

    Keine Angst, selbst Ihre Meinungsäußerung ist von dieser komischen Pluralität gedeckt, die hier vertreten wird. Sie müssen nur halt damit leben, dass man Unfug auch als Unfug benennt und das belegt.

    Und diese Angst der dröhnend schweigenden Rechtskonservativen vor Diskriminierung ist ja schon fast pathologisch zu nennen. Zurecht, hört man doch täglich davon, wie die Fahnenträger einer Homoleitkultur marodierend durch die Innenstädte ziehen, um saubere normale Menschen grundlos anzugreifen, zu bepöbeln oder sonstwie mundtot zu machen.

  60. Sie sehen das völlig zutreffend, Linus, ich erlebe das immer öfter, dass selbsternannte Menschenrechts- oder Moralapostel in Diskussionen nicht mehr in der Lage sind, ihre Ansicht lediglich als EINE von mehreren möglichen zu sehen, und meinen, daraus das Recht ableiten zu dürfen, andere mit irgendwelchen Etiketten zu versehen.

    Letztendlich ist das wohl eine Bildungsfrage.

  61. @Christoph Wirtz: Was ich mich immer schon frage: Von wem dürfte man denn legitimerweise zum „Menschenrechts- oder Moralapostel“ ernannt werden?

    (Und: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie die Ironie in Linus‘ Kommentar nicht verstanden habe oder ich nicht die in Ihrem.)

  62. Da mein Kommentar gestern in dieser Reihe nicht veröffentlicht wurde, probiere ich es jetzt noch einmal:
    Guten Tag,
    als Betroffener würde ich mich gerne in die rege Diskussion einschalten. Drei Argumente habe ich heute.

    1. Die Hemmschwelle im Internet ist tatsächlich sehr niedrig. Mit der niedrigen Hemmschwelle geht leider auch ein niedriger Toleranzpegel gegenüber Andersdenkenden einher. Die werden gern pauschal als rechtsextrem be-und verurteilt, was man in öffentlichen Debatten nicht begründen zu müssen glaubt. Deshalb die Frage: Was ist eigentlich rechts oder rechtsextrem an einer Aussage, die davor warnt, daß über die Antidiskriminierungsgebote die Meinungsvielfalt erheblich eingeschränkt werden könnte bis zu dem Punkt, daß man noch nicht einmal auf pädophile Gefahren aufmerksam machen darf?

    2. Herr Niggemeier und andere Kollegen im dominierenden, linksliberalen Meinungsspektrum halten solche Warnungen für Quatsch. Sie sollten die Papiere der EP-Abgeordneten Estrela und Lunacek mal lesen und auch die Anhänge. Zum Estrela-Bericht hat die grüne Europaabgeordnete Ulrike Lunacek den Änderungsantrag 153 eingereicht, um festzuschreiben „dass die Sexualerziehung in einer sicheren, tabufreien und interaktiven Atmosphäre zwischen Schülern und Erziehern stattfinden muss“ (Änderungsantrag 153, § 44). Derzeit bereitet Frau Lunacek einen weitreichenden Entschliessungsantrag vor, der sich ausschließlich mit dem gesellschaftlichen Mainstreaming von Fragen der sexuellen Identität beschäftigt. In den dafür zugrundeliegenden Leitlinien der BZgA steht die Empfehlung „frühkindliche Masturbation“ im Alter von 0-4 auf Seite 42; „erste Sexuelle Erfahrung und Genderorientierung“ im Alter von 12 Jahren auf Seite 48, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung einschließlich Comingout zwischen 12 und 15 Jahren steht auf Seite 50. Ich halte die Absicht, frühkindliche Sexualerziehung im Kindergarten mit Masturbationsoptionen für Vierjährige – um nur ein Beispiel zu nennen – einzuführen, nicht für Quatsch.

    3. Die Chefredaktion hat – freundlich, konstruktiv und fair, wie das im Deutschlandfunk üblich ist – mit mir über die Sendung gesprochen. Dazu ist zu sagen, daß in diesem wie in wohl allen öffentlich-rechtlichen Sendern eine Moderationsphilosophie vorherrscht, nach der der Moderator neutral zu sein und immer die Gegenposition zu vertreten hat. Gegen diese Standards hätte ich verstossen. Das ist richtig. Fraglich ist, ob es neutrale Journalisten wirklich gibt. Der „Vater“ der deutschen Publizistik, Prof. Emil Dovifat, sprach in dem Zusammenhang von einer „subjektiven Wahrhaftigkeit“, was man mit Fairness übersetzen könnte. Ich finde es fair, auch mal andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen, und zwar Meinungen, die natürlich unter dem Verfassungsbogen stehen, auch wenn sie mal gegen die rotgrüne Mehrheitsmeinung oder gar die politische Korrektheit verstossen. Und dass solche warnenden Stimmen keine Einzelstimmen sind, sieht man an der Petition in Baden-Württemberg, deren Unterzeichner – mittlerweile mehr als 120tausend Bürger – öffentlich-rechtlich als radikal, fundamentalistisch etc. verunglimpft wurden. Die Ausschaltung solcher Stimmen führt zu einer bedrückenden Verengung des Meinungsspektrums und zu einer Polarisierung, die ich in Sachen Familie und Gesellschaftspolitik generell im Diskurs hierzulande beobachte. Der Deutschlandfunk schließt, soviel ich weiß, solche Stimmen nicht prinzipiell aus, eingeladen werden sie von Moderatoren und der Redaktion – oder auch nicht, je nach ihrer „subjektiven Wahrhaftigkeit“.

    Es ist nicht üblich, in ‚Blogs zu grüßen und wer es tut, outet sich vermutlich als Mensch der Ära Gutenberg. Ich tu’s trotzdem gern. Freundliche Grüße

  63. @Liminski #79

    Wundert es mich eigentlich, dass Sie aus den Antworten auf den inhaltsgleichen Unsinn von gestern gar nix gelernt haben? Eher nicht. Insofern spare ich es mir hier Ihnen noch einmal detailliert zu erklären wieso Ihre Behauptungen (böswillige oder einfältige?) Unterstellungen sind. In den zitierten Dokumenten wird nirgendwo behauptet, dass 4jährige Kinder zur Masturbation angehalten werden sollen.

    Ich halte die Absicht, frühkindliche Sexualerziehung im Kindergarten mit Masturbationsoptionen für Vierjährige – um nur ein Beispiel zu nennen – einzuführen, nicht für Quatsch.

    Ist das eine Freud’sche Fehlleistung oder gewollt so hingeschrieben worden? Jedenfalls sollten Sie versuchen eigene Änderungsanträge einzubringen, wenn Sie das nicht für Quatsch halten. Wie schon gesagt ist in den derzeitigen Anträgen nämlich keine „Masturbationsoption“ für Kindergartenkinder vortgesehen. Diese (dann doch eher abstoßenden) Gedanken entstammen lediglich Ihrer eigenen Fantasie (oder vielleicht auch der des Herrn Teuscher).

    Gerne ebenfalls unübliche Grüße

  64. @SN #80:
    Ich hatte den redundanten Kommentar von liminski tatsächlich so verstanden, dass er auch hier (also „in dieser Reihe“, sprich dem zweiten Blogartikel über ihn) gerne denselben Unfug wiederholen möchte.

  65. „outet sich vermutlich als Mensch der Ära Gutenberg. “

    Lieber Mensch des 15. Jhdt. Bitte seien nicht allzu böse, dass die Mehrzahl der Menschen doch lieber im 21. Jhdt. leben möchte.

  66. Boethius, Boethius,
    ich geb Dir einen dicken Kuss. :-)
    Ich liebe auch den Gutenberg,
    der schenkte uns ein Meisterwerk.
    Sein Jünger, der schon älter ist,
    der weiß, das Internet ist Mist.
    (wo mancherMensch nach Perlen taucht
    und findet, was sie gar nicht braucht.)

    Autsch.

  67. Allein schon dieser Tanz, den der Herr Liminski um das ach so altmodische Grüßen veranstaltet, ist doch schon wieder das typische Schema der Reaktionären: Erstmal mühsamst einen Pappkameraden aufstellen, gegen den man sich dann heldenhaft in Pose werfen kann.
    Herr Liminski, hören Sie: Ja, es ist nicht unbedingt gängig, Online-Kommentare so zu verfassen wie Briefe. Sie machen sich aber trotzdem nicht verdächtig, wenn Sie einen Beitrag mit Grüßen beenden. Ihr albernes wacker-wider-den-Zeitgeist-Gehabe können Sie sich also in diesem Fall gerne schenken.

  68. „..Es ist nicht üblich, in ›Blogs zu grüßen und wer es tut, outet sich vermutlich als Mensch der Ära Gutenberg. Ich tu’s trotzdem gern. Freundliche Grüße..“ (j.liminski)

    „Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.“ (Goethe)

  69. @ inga

    „Damit auch Sie das, vielleicht, mal kapieren: Homophobie ist keine Meinung.“

    Sie haben damit Unrecht: Ablehnend gegenüber homosexuellen Menschen, homoaversiv zu sein, das ist das gute Recht jedes Bürgers. Verboten sind Beleidigungen und Übergriffe aller Art. Für beide Seiten.

  70. @Christoph Wirtz

    Was bitte ist denn „Homoaversiv“? Gibts auch „Negeraversiv“? „Frauenaversiv“? „Arschlochaversiv“?

  71. @Herr Liminski
    Ich teile Ihre sachliche und zutreffende Argumentation vollumfänglich, besonders, was Gefahren für die Einschränkung der Meinungsafreiheit angeht.

    @Herr Niggemeier
    Überlegen Sie sich mal, wer sich der „Hetze“ schuldig macht, wenn er Ansichten, die von der eigenen abweichen, pauschal als solche verunglimpft.

  72. @88: Es geht nicht um „Beleidigungen und Übergriffe“, wer soll denn beleidigend gewesen sein? Es geht allein um in die Welt gesetzte Behauptungen und Versuche eine „homoaversiven“ Haltung zu begründen, die aber gegen jeden gesunden Menschenverstand sprechen; wir nehmen die Statements von Teuscher und Co. ja ernst. Aber bis jetzt sind Sie es und Ihre „homoaversiven“ Kollegen, die noch immer vielen berechtigten Fragen und Entgegnungen aus dem Weg gehen und lieber mit Verschwörungen und Trotzigkeit reagieren.

  73. @Wirtz #88 (hihi, ausgerechnet):Sie haben sic vertippt. Eigentlich wollten Sie schreiben: „Ablehnend gegenüber homosexuellen Menschen, homoaversiv zu sein, das ist das Recht jedes guten Bürgers. “
    Da nich für.

  74. @Chritoph Wirtz

    Meinungsfreiheit heißt übrigens nicht, dass man unwidersprochen irgendwas in die Gegend blasen darf. Und wenn man schon der Wahrheit verpflichtet zu sein glaubt, warum tut man sich dann so schwer damit? Wenn man Widerspruch als „Hetze“ bezeichnet, hat man schonmal ein paar grundlegende Dinge nicht verstanden. Zum Beispiel, dass man das, was man für sich fußaufstampfend reklamiert, anderen offensichtlich nicht zugesteht.

    Die Frage danach, was genau Schwule mit Ihrem ganz persönlichen Leben zu tun haben, dass Sie zu starker Ablehnung neigen müssen, spare ich mir. Sie haben auf jeden Fall mein vollstes Mitgefühl.

  75. @ 92, amfenster

    Ja warum wohl? Weil die Basis eines Zusammenlebens von vielen Menschen, die Toleranz gegenüber anderen Ansichten ist. Nur weil manche Menschen versuchen, ihre Meinung mit Begriffen wie „Menschenrechte“ zu überhöhen, ist diese nicht per se mehr wert als andere.

    Andere Menschen überzeugen zu wollen, aber ihre Meinung als gleichwertig zu respektieren, das ist der Inhalt des Begriffs „Toleranz“. Meinem Eindruck nach muss man das manchen heute erklären.

  76. @Christoph Wirtz

    Akzeptieren Sie (und Ihre Brüder im Geiste) Schwule als gleichwertig? Und wenn ja, wie verträgt sich das mit einer starken Ablehnung, die diese hervorrufen? Wenn nein, sollten Sie sich mit Begriffen wie „Toleranz“doch bitte zurückhalten.

    Und wer überhöht hier wie was mit Menschenrechten? Jemand, der darauf besteht, das gleiche Rechte für alle auch wirklich gleiche Rechte für alle heißt oder jemand, der ganz laut „Meinungsfreiheit“ brüllt, wenn man ihm (durch die Blume) vor Augen hält, dass er intolerantes homophobes Arschloch ist.

  77. @ 95, Wirtz

    Es wird Sie möglicherweise überraschen, aber es ist keineswegs so, dass alle Meinungen gleichwertig sind und per se respektiert werden müssen. Wenn jemand offensichtlichen Unfug erzählt, darf durchaus darauf hingewiesen werden, dass es sich um Unfug handelt.

    Wenn jemand zum Beispiel der felsenfesten Meinung wäre, der Mond bestünde aus schweizer Käse, dann wäre dessen Meinung keineswegs gleichwertig zu denen von, sagen wir mal, NASA-Wissenschaftlern oder Astronauten, die dort gewesen sind. Und wenn jemand nicht müde würde, besagte Käsetheorie in der Öffentlichkeit zu verbreiten, verdiente er dafür auch keinen Respekt.

  78. @Ch. Wirtz/95:
    Ok, dann frag ich anders:
    Sie halten Homosexualität für eine Ansicht, eine Meinung? Warum?

    Und: Warum halten Sie das So-Sein anderer Menschen für etwas, wozu man eine Meinung haben könnte? Ich könnte z.B. auch eine Meinung zu Ihrer Körpergröße oder Ihrer Haarfarbe haben und ernsthaft darauf bestehen, dass ich ja wohl das Recht hätte, etwas gegen Menschen zu haben, die größer als 1,80 sind. Aber irgendwie wäre das doch lächerlich.

  79. An dieser Stelle ziehe ich mich zurück, da offenbar eine sachliche Diskussion nicht möglich ist, ohne das manche in Herumpöbeln verfallen. Dem Website-Verantwortlichen lege ich nahe, Beleidigungen aus dem Thread zu entfernen.

  80. @Wirtz

    Sie ziehen sich ja freiwillig zurück, also muss nichts mehr entfernt werden.

    Aber ist schon ok, passt, Sie nehmen Sich das Recht heraus, andere zu diskriminieren, anderen Ihre Gleichberechtigung abzusprechen, finden „Menschenrechte“ überhöht, und wenn man Sie fragt, ob Sie noch alle Tassen im Schrank haben, beschweren Sie sich, dass man ja nicht sachlich diskutieren könnte. Gott, ist das doof.

  81. @ Linus

    Überprüfen Sie mal Ihren Testosteronspiegel!
    Meinen Sie es wäre einer sachlichen Debatte zuträglich, wenn Sie hier als unkontrollierte Kanone über das Blogdeck rollen und alles ummähen, was eine (zugegeben seltsame) Ansicht vertritt?

  82. Als Autor der „Tagespost“ und Mitglied von Opus Dei darf man Herrn Liminski sicherlich unwidersprochen als Rechtskatholiken bezeichnen. Rechtskatholiken waren es lange Zeit gewohnt, dass sie in ihrer eigenen Welt ungestört und unwidersprochen blieben. Die „Tagespost“, in katholischen Kreisen gerne und zurecht „Tagespest“ genannt, bediente lange Zeit ein geschlossenes Refugium derer, die von sich glaubten und glauben, die wahren Katholiken zu sein (und als wahre Katholiken der Maßstab für alle und alles), augenzwinkernd unterstützt von vielen anderen, die sich nach außen seriöser gaben. Sie erleben das Internet als zweischneidige Sache (okay, geschenkt, das tun wir anderen auch), einerseits erleichtert es auch für sie die Verbreitung ihrer Themen, andererseits sind sie hier stärker der Kritik ausgesetzt, da nicht nur ihresgleichen den Krempel liest. Nur können sie mit Widerspruch nicht gut umgehen, da man in diesen Kreisen weiss, dass man im Besitz der Wahrheit ist, die anderen dagegen es nicht sind. Das konnte man sehr gut auf der nicht mehr existenten Hetzerplattform kreuznet sehen, heute noch auf gloriatv und kathnet. Oder man lese mal auf facebook die Kommentare zu Beiträgen von katholisch.de oder der Kölner Initiative für ein bisschen mehr Mitsprache bei Bischofsernennungen. Gegenüber den Auffassungen von Rechtskatholiken gibt es keinen Millimeter Spielraum. Sie vertreten die Glaubenswahrheit. Deshalb ist die Forderung nach Toleranz, die hier zum besten gegeben wurde, Etikettenschwindel. Sie fordern nicht Toleranz für ihre Intoleranz. Sie fordern Einsicht darin, dass sie Recht haben.

  83. Guten Tag auch heute,
    Danke Herr Niggemeier für den Hinweis, wo der Kommentar gelandet war. Wie Sie sehen, bin ich in Blog-Diskussionen ein Neuling.
    Zu einigen konkreten Anfragen habe ich in der Wiederholung schon Antworten gegeben, insofern war es nicht nur ein Copy/Paste, siehe Punkt 2, dort auch die Stellen zu der frühkindlichen Sexualisierung.
    Stellung nehmen will ich heute zu den persönlichen Fragen, sofern sie mir seriös und auch nicht anonym zu sein scheinen (in puncto Anonymität im Netz teile ich die Meinung von Herrn Plasberg, danke für das Zitat). Ich bitte um Verständnis, daß ich bei den folgenden Antworten zu persönlichen Angelegenheiten anderer natürlich nicht Stellung beziehe.
    An Herrn Weinreich: Meine Mitgliedschaft im Opus Dei hat mit dieser Geschichte zwar nichts zu tun (sie betrifft nur das geistliche Leben), aber damit man nicht wieder das alte Vorurteil aufwärmt, hier würde Geheimniskrämerei betrieben, gebe ich gern Auskunft auf ihre konkreten Fragen. Erstens: Mitglied seit über 40 Jahren. Zweitens: Es gibt im Opus Dei zwei Arten von Mitgliedschaft, die Zölibatären und die Verheirateten. Ich bin verheiratet, wie man sich denken kann; aus dem Buch, das meine Frau und ich geschrieben haben – „Abenteuer Familie“, über amazon oder direkt bei mir zu beziehen, geht hervor, daß wir zehn Kinder haben, das wäre als zölibatärer Christ schon etwas viel. Drittens: Ratschläge oder gar Anweisungen den Beruf betreffend habe ich in den vierzig Jahren noch nie bekommen. Es gilt die Eigenverantwortung für Handeln und Denken. Alles andere wäre für mich Anlass gewesen, die Mitgliedschaft grundsätzlich infrage zu stellen. Diesen Sachverhalt habe ich auch mal in einer Talkshow nach dem Tod von Johannes Paul II zu erklären versucht. Wahrscheinlich mit mässigem Erfolg bei den Teilnehmern der Sendung (Vorurteile sind schwerer zu zertrümmern als Atomkerne, meinte Einstein), bekam aber danach einen Haufen positiver Anrufe und Reaktionen, die mir erneut zeigten, daß es zwei Bereiche gibt, in denen die veröffentlichte und die öffentliche Meinung ziemlich auseinanderstreben: Familie und Religion. Im Übrigen ist das Opus Dei ein einfaches, normales Element der Katholischen Kirche.
    An Herrn Daniel O.: Sie umschreiben meine Position nur teilweise mit dem dritten Absatz Ihres Postings (love the sinner, hate the sin). Ich würde gerne ergänzen: Das ist kein Spezifikum des Opus Dei, sondern Allgemeingut in der Katholischen Kirche, siehe Katechismus 2357f. Dass diese Haltung im Widerspruch steht zur Nächstenliebe, wie Sie später meinen, kann ich nicht erkennen. Ich versuche immer Person und Handeln auseinanderzuhalten. Sonst kann man m.E. heute auch nicht mit Liebe erziehen. Wenn nun einer der sieben Jungs (mittlerweile Erwachsene) mir eröffnete, er wäre homo-oder bisexuell, würde ich ihn in den Arm nehmen und fragen, ob er darüber mit mir reden wolle. Wenn nicht, dann nicht. Ich würde ihn genauso lieben wie vorher. Das gilt auch für andere Themen. Solange man Achtung vor der Person hat, was auch die Achtung der Freiheit des Anderen impliziert, solange kann man miteinander reden und gemeinsam arbeiten, einander helfen oder Politik machen. Das ist im Kern, denke ich, auch die Forderung der Nächstenliebe.
    Mit freundlichem Gruß für heute

  84. @Jürgen Liminski

    Die Fragen zum journalistischen Handwerk, die Ihnen Niggemeier gestellt hat (und um die es hier ursorüngliche mal ging) wollten Sie aber nicht beantworten? Oder habe habe ich die Antworten einfach nicht gefunden?

  85. Teuscher: Und jetzt sagen Sie mir selber, Herr Liminski, was soll denn bitte sein, wenn man im Kindergarten frühkindliche Masturbation fördert? Das ist für mich und für viele andere Politiker auch die Legitimierung von Pädophilie mit dem Gütesiegel der europäischen oder internationalen Institutionen. Und die Grünen machen das ganz bewusst und treiben diese Agenda ganz bewusst voran.——-Zitat Ende

    In der Tat: steile Thesen – …ob dieser Behauptungen und Begründungen wird einem Angst und Bange um das Bewusstsein dieser Typen. Das hat paranoide Züge…

  86. @juergenliminski:

    Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Liminski. Ich habe Respekt davor, dass Sie sich den Fragen von Herrn Weinreich und mir gestellt haben und diese auch beantwortet haben.

    Es freut mich auch aufrichtig, dass Sie — gesetzt den Fall — eines Ihrer Kinder würde Ihnen eröffnen, dass sie homosexuell / bisexuell sind, das Kind in die Arme schließen würden und sie auch weiterhin lieben würden.

    Ich vermute auch, dass Sie — wenn dieser Fall mal eintreten sollte — zumindest nach einigen Jahren Ihre Position hinsichtlich Homosexualität vielleicht auch noch mal überdenken würden. Die Liebe innerhalb einer Familie (da sind Sie sicher meiner Meinung) kann unglaublich stark sein — und ist manchmal sogar imstande, Vorurteile zu durchbrechen.

    Ich finde es als ex-Katholik und als Homosexueller sehr sehr schade, dass die Kirche (und auch Opus Dei) bei dieser Haltung „love the sinner, hate the sin“ bleiben. Sie richten damit nämlich bei vielen Heranwachsenden unendlich viel Schaden an. Anstatt nämlich durch Lehrkräfte vermittelt zu bekommen, dass Homosexualität etwas Natürliches ist und dass es vollkommen in Ordnung ist schwul oder lesbisch zu sein (so bspw. der Ansatz der BaWü-Landesregierung), vermittelt einem die Kirche, dass man sich seiner Sexualität schämen söllte / sie nicht ausleben sollte etc pp. Natürlich ist Homosexualität nicht der Regelfall. Es betrifft vielleicht 3, vielleicht 5 Prozent der Bevölkerung. So genau wissen wir das nicht. Aber Aufklärung zu diesem Thema wird an dieser Quote nicht rütteln. Das einzige, was Aufklärung und Akzeptanz bewirken kann, ist, dass diese 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung sich tatsächlich mal trauen, Hand in Hand die Straße entlang zu laufen etc. Und es würde auch bedeuten, dass der Anteil derjenigen sinken würde, die angesichts des gesellschaftlichen Klimas und der Angst vor Ablehnung es vorziehen, sich das Leben zu nehmen.

    Ich bin schwul und ich kann Ihnen versichern, dass alle Schwule eine Mutter und einen Vater haben und aus Familien stammen. Wir wissen um den Wert der Familie und wollen den Stellenwert der Familie überhaupt nicht schmälern. Es ist schon lustig: Selbst die Ehe, die Sie ja auch durch Homosexuelle in seiner Bedeutung gefährdet sehen, erfährt durch Homosexuelle in den letzten 10 Jahren eigentlich eher eine enorme Aufwertung. Viele Lesben und Schwule wollen halt auch Ja zu einander sagen — mehr nicht.

    Es ist eine absolute Mär, dass mehr Akzeptanz für Homosexuelle an der Bedeutung der Familie und der Ehe etwas rütteln würde. Nahezu alle meine Freunde und meine Geschwister haben Kinder und Familie. Sie fühlen sich durch mich und meinen Freund in keinster Weise bedrängt. Sie sind im Gegenteil froh, dass Sie auf uns setzen können, wenn Sie mal jemand suchen,der die Kinder aus der Kita holt. Und sie wissen auch, dass wir mit unseren Steuern dazu beitragen, dass Kitas / Schulen / Spielplätze / Ehegattensplitting finanziert wird.

    Ich ende mit einer sehr ernst gemeinten Bitte: Hören Sie auf, künstlich die Gesellschaft zu spalten. Ehepaare ohne Kinder, Großfamilien, Alleinerziehende, Lesben, Verwitwete, Ehepaare mit einem Kind, Schwule, Oma und Opa … sie können alle problemlos ko-existieren und sich gegenseitig akzeptieren und respektieren. Also geben Sie sich einen Ruck … denken Sie an das Gebot der Nächstenliebe … und bauen Sie Ihre Vorurteile ab.

  87. @jürgenliminski:
    Was dürften wir von Ihnen in der Jungen Freiheit wohl lesen oder im Deutschlandfunk hören, wenn 400 führende Politiker der Grünen wegen Pädophilie hätten zurücktreten müssen?

    Wir werden es ein Glück nie erfahren.

    Dass 400 katholische Priester jedoch aus diesem Grund vom Papst entlassen wurden, durften wir heute in vielen Zeitungen lesen — auch in denen, die definitiv nicht zur „rot-grünen Einheitsfront“gezählt werden können:
    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/vatikan-als-benedikt-xvi-400-priester-wegen-kindesmissbrauchs-feuerte-12757709.html

    Statt also zwanghaft den einen grünen Politiker zu suchen, der 1977 auf kommunaler Ebene versucht hat, die Grünen in eine pädophile Richtung zu drücken (was nachweislich definitiv und Gott sei dank so absolut gar nicht gelang!), sollte man vielleicht doch eher dort der Pädophilie den Kampf ansagen, wo er zweifelsohne ein durchaus problematisches Ausmaß erreicht hat.

    Dass es auch unendlich viele Katholiken und kath. Priester gibt, die nicht pädophil sind, will ich noch mal unterstreichen, damit mir hier nichts falsches unterstellt wird.

  88. @jürgen liminski (#106)
    Werter Herr Liminski,

    Mit ihren Bekenntnissen zu Toleranz und Nächstenliebe, die hier zum Schluss durchscheinen, sind Sie doch ein ganz anderer Mensch als der, der sich vorher offenbart hat. Als mehrfacher Vater und vielfacher Großvater kann ich ja verstehen, dass Sie von Ängsten um die Entwicklung ihrer Nachfahren gelegentlich gepeinigt werden. Aber Sie können doch nicht ernsthaft annehmen, dass die sexuelle Orientierung von Menschen wie eine ansteckende Krankheit übertragbar ist und/oder dass Menschen (außer „normalen Heteros“) den Wunsch haben, ihre eigenen Vorlieben zur „Leitkultur“ zu erheben. Nein, da müssen Sie nichts fürchten. Menschen, die eine andere Sexualität als Sie leben, die werden weder Sie, noch ihre Kinder, noch ihre Enkelkinder, zu etwas zwingen, von seltenen Ausnahmen in der Organisation ihrer höchsten (irdischen) Verehrung mal abgesehen.

    Die grundsätzliche Sexualisierung des öffentlichen Lebens, die auch Jugendliche und Kinder betrifft, zu der mag man durchaus eine kritische Haltung haben, wenn man z.B. erlebt, dass 14/15jährige „Knaben“ (Neuntklässler) morgens im Schulbus 8jährigen Mädchen auf einem Smartphone Hardcore-Pornos vorführen. Das war bestimmt nicht Vorbereitung für den Sexualkundeunterricht in der Schule. Der wird von immer besserem Personal durchgeführt, welches die Irrungen und Wirrungen, die guten und schlechten Entwicklungen von den 1950er Jahren bis heute berücksichtigt. Dieses Personal weiß auch, was „im Internet“ an multimedialen „Informationen“ aller Präferenzen verfügbar ist. Und gerade wegen dieser Situation wird ein erweiterter Sexualkunde-Unterricht dringend benötigt.

    Zusatz: Mit seinen verbesserungswürdigen „Fähigkeiten“ in internet-technischen Belangen sollte frauman hier allerdings nicht kokettieren. Da läuft man in der Tat Gefahr, verspottet zu werden. Ein junger Mensch wie Sie, mit Kindern, die eigene Webseiten betreiben, der hat doch die besten Voraussetzungen, von diesen was zu lernen. Wie Internet-Browser bedient werden und wie in Blogs kommuniziert wird. Und vllt. auch, wie über Suchmaschinen eigene Texte wiedergefunden werden können. (Sie haben natürlich noch die Chance, ihre Ausführungen als Selbstironie zu deklarieren.)
    Herzliche Grüße

  89. @polyphem @jürgenliminski
    Ich musste kurz schmunzeln bei dem Satz „Menschen, die eine andere Sexualität als Sie leben“.
    Erst in dem Moment wurde mir klar, dass Sie, Herr Liminski sexuell zu einer noch viel kleineren Minderheit zählen als Homosexuelle wie ich.
    Es gibt hierzulande und heutzutage wohl doch eher wenige Familien mit 10 Kindern. Ich denke die Annahme, dass Sie zumindest in Sachen Verhütung zu einer verschwindend kleinen Bevölkerungsgruppe zählen, ist nicht zu kühn.
    Ansonsten schließe ich mich polyphem an: Man hat in Ihrem letzten Beitrag tatsächlich einen anderen Menschen erkennen können. Fast schon so, dass man Hoffnungen hegen konnte, Sie würden Sätze wie „Kann denn Liebe Sünde sein?“ tatsächlich unterschreiben. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

  90. Sehr geehrter Herr Niggemeier,
    sie kritisieren den Interviewer weil :
    „Er unterbrach ihn nicht und forderte ihn nicht heraus. Er moderierte das Gespräch ab, als seien das unbestreitbare Tatsachen, die sein Interviewpartner gerade formuliert hatte. “

    Ist das wirklich ein ungeschriebenes Gesetz des Journalismus, dass einem interviewten Politiker grundsätzlich eine „Gegenmeinung“ entgegengestellt werden muss ? Es geht also nicht darum, dass der Zuhörer einfach ungefiltert und unmanipuliert erfährt, welche Meinung ein Volksvertreter vertritt ?
    Oder gibt es etwa eine stillschweigend Fürsorgepflicht der Medien, die dem armen Zuhörer nicht mit einer solch bösen Ansicht alleine lassen wollen, damit er wieder zum rechten (pardon linken) Weg zurück findet ?
    Nun gut, dann lassen wir doch mal die These stehen, dass es zu einem ausgewogenen Journalismus gehört, einer Position immer auch eine Gegenposition gegenüber zu stellen (ich meine jetzt unmittelbar, also nicht eine Woche These, nächste Woche Antithese). Dann werden sie jetzt aber auch sicherlich jede Woche mit gleichem Elan zu Feder greifen, wenn z.B. Alice Schwarzer als Dauergast bei Maischenberger völlig unkritisiert ihre kruden Thesen in die Welt posaunen darf, oder ? Oder wenn zum x-Mal völlig einseitig über Frauenquote, häusliche Gewalt, etc. in den Mainstreammedien geschrieben wird, ohne das auch nur ein einziges Mal Vertreter männerpolitischer Interessensgruppe auch nur den Hauch einer Chance bekommen ausgewogen eine Gegenposition darzustellen. Kommt viel Arbeit auf sie zu, denn :
    „Er unterbrach ihn nicht und forderte ihn nicht heraus. Er moderierte das Gespräch ab, als seien das unbestreitbare Tatsachen, die sein Interviewpartner gerade formuliert hatte. “ gilt auch für Maischberger & Co und alle ProQuote Journalistinnen, oder etwa nicht ?

  91. @Daniel:
    Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist: Bei Maischberger und Co sitzen meist 5 bis 6 Personen. Da ist schon systemimmanent für ein Pro und Contra Austausch von Argumenten gesorgt.

    Teuschers These, dass 3 große Parteien auf europäischer Ebene „Homosexualität als Leitkultur“ installieren wollen, ist so dermaßen absurd, dass man ohne dieses Interview gar nicht gewusst hätte, dass man der Gegenmeinung überhaupt Gehör verschaffen muss. Wenn ein Journalist des DLF dies so stehen lässt (und Ähnliches selbst in der Jungen Freiheit veröffentlicht), muss man sich nicht wundern, wenn dies Entsetzen auslöst.

    Und siehe da: Selbst die Ober-Chefin des DLF sah sich genötigt, ihn ÖFFENTLICH zu kritisieren. Vielleicht gibt Dir das eine kleine Orientierungshilfe beim Einordnen dieses unterirdischen „Interviews“.

  92. @ Daniel O.

    Zitat:“Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist: Bei Maischberger und Co sitzen meist 5 bis 6 Personen. Da ist schon systemimmanent für ein Pro und Contra Austausch von Argumenten gesorgt.“ Zitatende.

    Da ist für gar nichts gesorgt. Erstens sind diese Runden nicht immer paritätisch besetzt, und auch wenn es eine zahlenmäßige Gleichheit geben sollte, dann bedeutet das nicht, dass beide Standpunkte gleichwertig vertreten sind.

    Die Redaktionen haben über die Auswahl der Gäste, die die einzelnen Positionen vertreten, einen sehr großen Einfluss darauf, welche Ansicht am Schluß der Sendung als „Sieger“ durchs Ziel geht. Nicht jeder Mensch ist gleich eloquent und argumentationsstark, zusätzlich kann der Moderator über die Redezeit auch noch subtil steuern.

    Die Kritik von #116 (Daniel) an der einseitigen und realitätsfremden Forderung Niggemeiers nach einer „Gegenmeinung“ im Interview, die teile ich.

  93. @116: Also zu den Punkten, die Sie nennen, wurde auch von Stefan Niggemeier (Stichwort Kachelmann) immer mal wieder berichtet.

  94. @Daniel, Helix: Ich fordere gar nicht immer eine Gegenmeinung vom Moderator, ich fordere sogar gar keine Gegenmeinung.

    Wenn ein Gesprächspartner so gravierende Tatsachenbehauptungen aufstellt wie die, dass die Grünen im europäischen Parlament bewusst Pädophilie fördern wollen, fordere ich, dass der Moderator sinngemäß sagt: „Das ist ja eine weitreichende Anschuldigung. Haben Sie dafür Belege?“ Oder wenn er eine so radikale Aussage trifft wie die, dass in Europa eine homosexuelle Leitkultur etabliert wird, fordere ich, dass der Moderator sinngemäß sagt: „Wie kommen Sie darauf und was meinen Sie überhaupt damit?“

    Ich fordere keine Gegenmeinung, sondern schlichtes Fragen und Hinterfragen. Und das umso mehr, wenn der Moderator den Gesprächspartner gar nicht als Politiker vorgestellt hat, sondern als scheinbar unabhängigen Experten, was seinen Aussagen eine andere Glaubwürdigkeit gibt.

    (Ich halte das angesichts des publizistischen Hintergrundes von Liminski, wie gesagt, nicht für ein Versehen, sondern für einen bewussten Manipulationsversuch. Meine Fragen in dieser Hinsicht hat er unbeantwortet gelassen.)

  95. @helix

    Die Redaktionen haben …, einen sehr großen Einfluss darauf, welche Ansicht am Schluß der Sendung als »Sieger« durchs Ziel geht.

    Ich habe schon viele Sendungen dieser Art gesehen, aber noch keine, bei der am Schluss ein Sieger durchs Ziel ging (oder gar ein „Sieger“). Vielleicht mache ich aber was falsch beim Sehen.

  96. Gerade hab ich das Interview nochmal angehört. Und ich finde das Theater darum verwunderlich, das ist ein ganz normales Interview, es verletzt lediglich einige Tabus, z.B. indem es die Auswüchse dieser Gleichstellungsbestrebungen benennt, oder den Versuch, bereits kleine Kinder in sexueller Hinsicht zu formen.

    Natürlich muss ein Radiomoderator auch nicht alle ihm bekannten Umstände nennen, die geeignet sein könnten, seinen Gesprächspartner in den Augen mancher Zuhörer zu diskreditieren. Mir scheint dieser Wunsch eher mit einer abweichenden Ansicht desjenigen zu tun zu haben, der ihn äußert.

    Merkwürdig finde ich, dass es hier so oft um den Hintergrund der Herren Teuscher und Liminski geht, deren Mitgliedschaft in irgendwelchen Vereinen, und dass niemand den Beweis führt, dass das alles nicht stimmt, was in dem Interview angesprochen wird.

  97. @helix

    Sie habens immer noch nicht so ganz verstanden, oder? In dem Interview wurden keine „abweichenden Ansichten“ geäußert, die man halt mal inmitten des rot-grünen Demokratieeinheitsbreis als Farbtupfer aushalten muss . Da wurde behauptet, gemeint und schlicht gelogen. Und zwar von beiden. Vom Interviewer und vom Interviewten. Das ist doch das lustige an diesen „unangenehme Wahrheiten-Aussprechern“: Sie würden sowas wie Wahrheit noch nichtmal erkennen, wenn sie ihnen nackt ins Gesicht springt. Weil Sie an der Wahrheit, was auch immer das sein soll, letztendlich gar kein Interesse haben. Sie wollen einzig ihr diffuses Gefühl zur Handlungsmaxime für alle anderen machen. Das kann man nur mit Minderwertigkeitskomplexen, fehlender Empathie oder sektiererischem Größenwahn erklären.

    Egal, ob es um kriminelle Ausländer, pädophile Schwule oder das Judengen oder andere dahingemeinte „Wahrheiten“ geht, mir wäre lieber, man würde zu seinem irrationalen Hass und den Vorurteilen einfach mal ungeniert stehen, anstatt das immer hinter einem Deckmantel einer ach so unbequemen Wahrheit legitimieren zu müssen. Das wird man doch wohl noch sagen dürfen. Und niemand fragt dabei: Ja gerne,bitte, aber warum muss man das überhaupt denn sagen wollen?

  98. @polyphem
    „wenn man z.B. erlebt, dass 14/15jährige „Knaben“ (Neuntklässler) morgens im Schulbus 8jährigen Mädchen auf einem Smartphone Hardcore-Pornos vorführen. Das war bestimmt nicht Vorbereitung für den Sexualkundeunterricht in der Schule.“

    Wenn so etwas in unserem Land möglich ist, müsste es doch auch möglich sein, z.B. in der Tagesschau von Bomben zerfetzte Kinder zeigen zu können, oder? Vielleicht werden dann endlich die Männer und Frauen aufhören zur Bundeswehr oder in eine sonstige Armee zu gehen?

    @all
    »…dass die Sexualerziehung in einer sicheren, tabufreien und interaktiven Atmosphäre zwischen Schülern und Erziehern stattfinden muss«

    Ich bin der Meinung, dass bei einem Kleinkind alles, aber auch alles was zum Thema Sexualität gehört ausschließlich das Kleinkind selber und seine Familie angeht. Und sonst niemanden! Ab 12 Jahren kann man die biologischen Vorgänge zum Thema Fortpflanzung erklären, wobei die Teilnahme an dieser Aufklärung freiwillig erfolgen muss.
    Wer verhindern will, dass es Sexualstraftäter gibt, der soll u.a. dafür sorgen, dass in dieser Welt die Gewalt im allgemeinen verschwindet und dazu würde z.B. auch ein Verbot von sogenannten Hollywood-Blockbustern gehören.

    @Daniel O.
    „Und siehe da: Selbst die Ober-Chefin des DLF sah sich genötigt, ihn ÖFFENTLICH zu kritisieren.“

    Ein Zitat von Paul Sethe (in einem Leserbrief im Spiegel vom 5. Mai 1965):
    „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…“

    Kritik am aktuellen Hype um Homosexualität (s. Bild-Bericht über schwulen Ex-Fussballer) ist nicht mehr Mainstream.

    @helix
    „Merkwürdig finde ich, dass es hier so oft um den Hintergrund der Herren Teuscher und Liminski geht, deren Mitgliedschaft in irgendwelchen Vereinen, und dass niemand den Beweis führt, dass das alles nicht stimmt, was in dem Interview angesprochen wird.“
    Sehr gut!

  99. @ Stephan, #125:
    Ihre Meinung zur Sexualkundeerziehung sei Ihnen unbenommen. Rein praktisch sehe ich Schwierigkeiten darin, die Gewalt aus dieser Welt zu entfernen.

    Ihr Zitat aus 1965: Es gibt seit 10 Jahren neuerliche technische Entwicklungen, die – und das ist ja das faszinierende – es jedem ermöglichen, seine Meinung zu „publizieren“. So kommt ein Herr Niggemeier z.B. ganz ohne Kapitaleinsatz auf einen relativ großen Wirkungskreis, den er sich in den letzten Jahren schlicht erarbeitet hat.

    Was konkret meinen Sie mit „Hype um Homosexualität“? Die Menge an Artikeln über dieses Thema an sich oder noch etwas darüber hinaus gehendes?

    Die Hintergründe der im Artikel benannten Personen lässt deutlich auf ihre generelle Einstellung zum Thema schließen. Als Versäumnis wird hier bemängelt, dass sie sich als neutrale, unvoreingenommene Personen darstellen.

  100. @ST, 126
    „Rein praktisch sehe ich Schwierigkeiten darin, die Gewalt aus dieser Welt zu entfernen.“
    Das hängt auch mit diesem Zitat von Paul Sethe zusammen.

    „Es gibt seit 10 Jahren neuerliche technische Entwicklungen, die — und das ist ja das faszinierende — es jedem ermöglichen, seine Meinung zu »publizieren«.“

    Die „Affären“ Guttenberg und Wulff zeigen wieviel Macht die Presse (das Fernsehen) noch hat, trotz Internet und deutlich sinkender Auflagen. Wobei man zumindestens bei Wulff im Netz auch nachlesen konnte, warum er geschasst wurde (Bankenkritik, bei Köhler war’s wohl die Benennung des Afghanistan-Krieges als Afghanistan-Krieg). Trotz Internet: Wer outet sich denn heute gerne als „Verschwörungstheoretiker“? Selbst wenn man aus völlig legitimen Gründen auf die Straße geht ist man ein „Wutbürger“ und nicht ein Mutbürger (s. Stuttgart 21). Wer hat denn mitgeholfen das Volk nach dem schwarzen Donnerstag in Stuttgart (30.9.2010) mit einer großen Diskussionssendereihe einzulullen? Das war das Fernsehen und ein gewisser älterer Politiker von der CDU mit guten Beziehungen zur katholischen Kirche.

    „Was konkret meinen Sie mit »Hype um Homosexualität«?“
    Weniger die Artikel (gleichgeschaltet Dank dpa, Reuters, ap etc.) als vielmehr nur die Ereignisse an sich: „Verprügelung“ von Herrn Beck in Moskau, Homoehe (Entscheidung des BVerfG im Feb. 2013 zum Thema Adoption durch gleichgeschlechtliche Lebenspartner), Mediales Dauerfeuer in Richtung Moskau wegen eines Gesetzes nur(!) gegen die Propaganda für Homosexualität, schwuler Fussballer outet sich etc.

    Zum Thema Homoehe noch ein paar extra Links:
    „Argentinien, Uruguay und Brasilien erlauben die Homoehe
    30.06.2013 16:21 Uhr“
    tagesspiegel.de/politik/lateinamerika-argentinien-uruguay-und-brasilien-erlauben-die-homoehe/8423748.html

    Man beachte bei den folgenden beiden Wikipedia-Artikeln mal deren Umfang, d.h. Länge:

    de.wikipedia.org/wiki/Gleichgeschlechtliche_Ehe, de.wikipedia.org/wiki/Anerkennung_gleichgeschlechtlicher_Partnerschaften_in_den_Vereinigten_Staaten

    Im Größenvergleich dazu dieser Artikel, der letztlich auch unser Überleben als Menscheit in einigen Jahren betreffen wird (Überleben ist nur mit Biolandwirtschaft möglich):
    de.wikipedia.org/wiki/Agroforstwirtschaft

    Mal ganz abgesehen davon, dass es selbst für heterosexuelle Paare mit einem enormen Aufwand an Zeit, Geld und Nerven verbunden ist ein Kind zu adoptieren.
    Das Thema Homoehe anscheinend eines der drängendsten Probleme für die Parlamente in aller Welt. Was ist mit dem freien Zugang zu Wasser? Was mit den katastrophalen Auswirkungen der grünen Gentechnik auf die Existenz von Millionen von Landwirten in aller Welt? Was ist mit der weiter fortschreitenden Abholzung des Amazonas und der damit einhergenden großräumigen Veränderung des Klimas? „Unser“ Fleisch, d.h. die Futtermittel für „unser“ Fleisch kommen zum größten Teil von dort.
    Was ist mit der neuen Weißbuch-Doktrin der Bundeswehr (Sicherung von Rohstoffen weltweit)? etc. etc.

  101. @ST noch ein Nachschlag, was ich übersehen hatte:
    „Als Versäumnis wird hier bemängelt, dass sie sich als neutrale, unvoreingenommene Personen darstellen.“
    Ok, das hätte man auf jeden Fall machen sollen.
    Wie oft wurden in den letzten Jahren im Fernsehen Mitglieder der INSM bzw. indirekt Beauftragte der INSM nicht als solche vorgestellt?

    Das „Who’s Who“ der deutschen Talkshows:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Personen_der_Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft

  102. Noch ein allerletztes @ST bezüglich Gewalt, Militär und Medien:
    Was glauben Sie wo wird jetzt das ganze Wolfram eingesetzt, das man Dank verbotener Glühlampen nicht mehr benötigt?
    Kleiner Tipp: Im Netz nach >>ammunition anti-ship „tungsten“<< suchen (tungsten = Wolfram auf englisch).

  103. @Stephan: Naja, ein Statement aus dem Jahr 1965 zu bringen, obwohl sich seither die Medien in einem Maße revolutioniert haben wie seit Gutenberg nicht mehr, ist schon etwas gewagt. Insbesondere hinsichtlich der Tatsache, dass Sie diese neuen Möglichkeiten aktiv nutzen, um in einem Blog mit nicht geringer Reichweite und Bedeutung Ihre eigene Agenda völlig ohne Bezug zum Artikelthema zu propagieren.
    Und zu Ihren merkwürdigen Einstellung zur Sexualerziehung: Es ist erwiesen, dass sexuelle Aufklärung der beste Schutz vor pädophilen Übergriffen ist. Man sollte Kindern ihre Fragen zu dem Thema stets ehrlich und kindgerecht beantworten. Unterlässt man dies, macht man das Thema doch erst interessant. Und das Kind, das ja bereits sexuell empfindet, lernt seine eigene Sexualität als etwas Schmutziges wahrnehmen, über das man nicht spricht.

  104. @ Stephan: Zum Fall Wulff: Es ist mir schleierhaft, warum sich jeden Morgen in jeder Redaktion jemand hinsetzt und erstmal die Bild durcharbeitet… Den Nannen-Preis müssten sie auch zurück geben, da die Bild inzwischen staatsanwaltlich erwiesen eine Luftnummer veröffentlicht hat. Köhler ist von selbst zurück getreten, ohne Not.

    Der Fall Guttenberg ist durch das Internet erst richtig angeschoben worden (guttenplag).

    Die Wutbürger in Stuttgart haben zumindest die Diskussionsrunde erreicht. Eine Art Teilerfolg.

    Bitte verwenden Sie den Begriff „gleichgeschaltet“ nicht für unsere Zeit. Das ist Unsinn!

    Das Thema „Homoehe“ ist zur Zeit eines von vielen Themen, über die aktuell geschrieben wird. Heute morgen z.B. war in den Radionachrichten v.a. von Gabriels Energieplänen die Rede. Homosexualität kam nicht vor. Der Hype ist vielleicht auch selektive Wahrnehmung Ihrerseits.

  105. mein lieber Herr Gesangverein: wenn man die Kommentare im Vorfeld so liest: Da kann man sich ja tatsächlich fragen, ob wir noch in einer Demokratie leben? Weil der Moderator Liminski mutig (kein Weichei!) genug war, den Finger auf eine scheußliche Tatsache zu legen, wird er jetzt nach allen Regeln der Demagogie fertiggemacht…Da mache ich nicht mit, ich bin schon seit vielen Jahrzehnten Hörerin des DLF und staune darüber, dass man solche Mülleimer-Ausleerungen überhaupt veröffentlicht. Ich erwarte vom DLF, dass er sich vor seinen Mitarbeiter stellt – was denn sonst? – sonst verlieren Sie die Mehrheit Ihrer Hörer. Denn eine Mehrheit ist m.E. auf Seiten Ihres zu Unrecht verunglimpften Mitarbeiters.
    Theodor Fontane fällt mir dazu ein: „ohne die Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen Bestand. Fürchtet es nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. Denn nichts ist auf der Welt so gehasst und gefürchtet wie die Wahrheit.“
    Es muss ja – dem Aufheulen der Hundemeute nach – eine schreckliche Wahrheit sein, die Liminski da verbreitet.
    Ich kann mich noch gut an die Missbrauchs-Skandale an Schulen (z.B. Odenwaldschule) erinnern: da hat man als „Experten“ ausgerechnet ehemalige Lehrer eingeladen, wohlwissend, dass diese Schule von Pädokriminellen (Pädophile ist nämlich das falsche Wort) gegründet und geführt wurde. Wie lange hat es dauern müssen, bis diese Wahrheit ans Licht kam.
    Und nun wird wieder auf Einen eingedroschen, der mit dem Finger auf etwas Erschreckendes zeigt – wie war das doch noch mit der „Gleichschaltung“? Mensch, macht die Augen auf.

  106. Wow, da scheint der Wind bei manchen Leuten ja zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rauszupfeifen. In jedem Fall hat da niemand die Kommentare im Vorfeld gelesen (alternativ diese halt überhaupt nicht verstanden). Denn der Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und den absurden Behauptungen der Herren Teuscher und Liminski ist jetzt schon mehrere Male wiedergekäut worden.

    Das, worauf Herr Teuscher gezeigt hat, ist nämlich nicht „die Wahrheit“, sondern lediglich das, was er mit seiner schmutzigen Fantasie in dem Estrella-Bericht lesen wollte. Ich empfehle jedem empört-verklemmten Meinungsfreiheitskämpfer den Beitrag von Martje zu lesen. Der hat eigentlich ziemlich schlaue Sachen geschrieben, die tatsächlich jeder verstehen können sollte.

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/meinungsfreiheit-etc-der-dlf-ueber-liminski-steul-und-das-saubere-senderimage/#comment-997320

    Test

  107. Ich verstehe die Aufregung nicht. Unsachlich und fachlich schlecht ist das Interview doch nicht. Und warum soll es keine konservativen Positionen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk geben? Dann soll der Deutschlandfunk meinetwegen doch noch einmal über das Thema berichten… …aus anderer Perspektive sozusagen. Vielleicht wäre das aber auch entlarvend. Wie oft werden beim Deutschlandfunk denn nicht in den selben Bereichen sogenannte „linke“ Positionen bzw. Themen auch von seiten der Moderatoren bzw. bei der Auswahl der Berichterstattung untergeschoben. Offenbar leben der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Kritiker, die sich jetzt auf den Plan gerufen fühlen, in einem geschlossenen Kosmos. Und die sogenannten Meinungsführer können in einer freien Gesellschaft nicht verlangen, dass man ihre Standpunkte immer richtig „antizipiert“. Die Hörer können sich doch ihr eigenes Bild machen, wie bei dieser Diskussion hier auch … Oder sind die Hörer beim Deutschlandfunk so blöd? Akzeptanz kann man in einer freuien Gesellschaft nicht legitim einfordern, nur Toleranz! Wo ist Euer Problem?

  108. @alter Jakob:
    „..Wow, da scheint der Wind bei manchen Leuten ja zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rauszupfeifen. ..

    Wenn nix da ist, was ihn aufhält…

  109. @ AS, #135: Vor Ihrem Beitrag gab es bereits einen professionell erstellten Artikel und 134 Beiträge. Im Artikel wird dargestellt, inwiefern der Beitrag „Unsachlich und fachlich schlecht “ war. In Bezug auf konservative Meinungen in den öffentlichen Medien und die anderen Themen, die Sie angesprochen haben, werden in über 200 Beiträge hier und beim nächsten Artikel Argumente und Meinungen ausgetauscht.
    Bitte lesen Sie, bevor Sie posten.
    Und wer fordert hier Akzeptanz? Wenn einige konservative Mitbürger schon bei Toleranz Schwierigkeiten bekommen?

  110. @ST: ??? Na und. Dann gab es halt 134 Beiträge und einen „professionell“ erstellten Artikel. Und toleranter macht Sie das auch nicht, oder?… Scheinbar sind Sie doch für die Gleichschaltung…

  111. Jo klar, da hat man fein beim Meister Liminski gelernt. Keine Ahnung haben worüber man redet (und zwar weder über das Thema hier, noch über Gleichschaltung), dafür aber großen Unwillen sich schlau zu machen. Und wenn man dann auf seine Fehler hingewiesen wird, dann fordert man Toleranz für den geschriebenen Unfug ein. Denn wenn die Fakten das Gegenteil des Behaupteten aussagen, dann muss man wenigstens noch sagen dürfen…

    Aber mal anders herum: Hier wird doch auch nur eine „Meinung“ vertreten. So intolerant wie AS muss man erstmal sein, der will uns wohl alle gleichschalten…

  112. Dieser gerechte Zorn, der aus dem Kommentar von „Sofie Rebholz“ trieft, wähnt sich als Teil einer – nein, natürlich DER – Mehrheit. Der Moderator, durch Verunglimpfung, Unterstellung, insgesamt mangelnde Professionalität in die Kritik geraten, ist der Held, weil: kein „Weichei“ (bemerkenswerter Ausdruck). Die Kritiker sind „Hunde“. Und Homosexuelle sind pädophil. Bist Du zufällig Opus-Dei-Mitglied, Sofie? Kathnet-Leserin?

  113. Die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland fallen häufig durch die unwürdige und unerträgliche Unsitte aus, daß die Moderatoren immer besser zu wissen glauben, was ihr Gegenüber sagen will oder sagen soll, ohne Respekt vor dem Gesprächspartner. Jürgen Liminski ist da eine rühmliche Ausnahme. Unabhängig von der politischen Herkunft seiner Gesprächspartner — als langjähriger Hörer des Deutschlandfunks kenne ich deren breites Spektrum — behandelt er sein Gegenüber mit Respekt und Würde und, was ich besonders schätze, läßt er sie oder ihn zu Wort kommen. Und für diese besondere und mittlerweile seltene Journalistenqualität machen Sie ihn hier in diesem Blog nieder, bloß weil das Interview nicht in Ihr persönliches Weltbild paßt.
    Rückgratlos finde ich, daß die Chefredakteurin des DLF dieses durchsichtige Spiel nicht durchschaut und sich nicht entschieden vor ihren hervorragenden Mitarbeiter stellt. Ohne Journalisten wie Jürgen Liminski ist für mich der Deutschlandfunk gestorben.

  114. @Paul Barchert

    Wenn Herr Liminski nicht nur seine gleichgesinnten Gesprächspartner, sondern auch alles mögliche andere Getier (z.B. Schwule) mit Würde und Respekt behandeln würde, wären wir schonmal einen Schritt weiter.

  115. Man sieht natürlich, wo die ganzen Kommentatoren herkommen:

    http://www.freiewelt.net/nachricht/konservativer-journalist-fur-interview-kritisiert-10022158/

    Und da kann man auch sehr schön sehen, dass zumindest diese Kreise es mit der Wahrheit sehr ungenau nehmen:

    „Es wird missbilligend erwähnt, dass Liminski auch für die konservative Wochenzeitung Junge Freiheit schreibe, Mitglied der katholischen Laienvereinigung Opus Dei und familienpolitisch engagiert sei. Im Interview hätte er der These Teuschers, so die Kritik, dass grüne Politiker auf dem Umweg über das Europäische Parlament ihre homosexuellenfreundliche – und letztlich Pädophilie begünstigende – Agenda auch in den Mitgliedsstaaten durchbringen wollen, widersprechen müssen.“

    Usw. usf. …

    Wie es im Impressum heisst:

    „Die FreieWelt.net will dem aktiven Bürger die Möglichkeit geben, sich schnell, 24 Stunden am Tag – morgens, mittags, nachmittags und abends – über das aktuelle Geschehen in Deutschland und der Welt zu informieren. Durch die Auswertung von vielfältigen nationalen wie internationalen Quellen will FreieWelt.net dem Nutzer ein möglichst objektives Bild des Gesamtgeschehens geben.“

    „Objektiv“ ist hier wohl eher als ungefähre Richtung zu verstehen.

  116. @127: Ah, eine Fallacy of Relative Privation (auch bekannt als „Appell an schlimmere Probleme“). Und der Wikipedia-Vergleich hakt auch gewaltig. Der folgende Artikel: http://en.wikipedia.org/wiki/Lightsaber ist länger als viele über real existierende Dinge. Was genau soll das beweisen oder widerlegen?

  117. @145
    Dass hier eine Mücke aus irgendeinem Grund zum Elefanten gemacht wurde. Der genaue Grund ist mir noch nicht klar. Es gibt natürlich jede Menge Wikipedia-Artikel, die länger als die von mir erwähnten sind, aber in denen geht es nicht um unsere Zukunft. Kannten Sie vor der Einführung des allgemeinen Rauchverbots z.B. in Deutschland ein oder mehrere Nichtraucherrestaurants bzw. Nichtraucherkneipen?
    Und mit Nichtraucherörtlichkeiten meine ich solche wo ein komplettes Rauchverbot bestand.

    @ST, 131
    „Der Fall Guttenberg ist durch das Internet erst richtig angeschoben worden (guttenplag).“

    Das war bloß der letzte Sargnagel. Hier sind die letzten herausragenden Stationen von KTzG von Oktober 2010 bis zu seinem Rücktritt am 1. März 2011.

    KTzG wird zum virtuellen König von Deutschland gemacht:
    “Die fabelhaften Guttenbergs”? Wie der SPIEGEL sich endgültig zum Yellow-Press-Magazin macht“
    18. Oktober 2010, von T. Engelbrecht
    http://www.spiegelblog.net/die-fabelhaften-guttenbergs-wie-der-spiegel-sich-endgultig-zum-yellow-press-magazin-macht.html

    KTzG in einer Mini-Talkshow quasi live aus Afghanistan:
    „Kerner erzählt vom Krieg
    17. Dezember 2010
    Sternstunde des Betroffenheitsfernsehens: Johannes B. Kerner sendet mit Karl-Theodor zu Guttenberg aus Afghanistan und ignoriert die wichtigsten Fragen. von David Hugendick“
    http://www.zeit.de/kultur/film/2010-12/kerner-guttenberg-afghanistan

    KTzG entließ aufgrund des Drucks durch die Bildzeitung voreilig den Kommandanten der Gorch Fock:
    23.01.2011
    „Gorch Fock“
    Eltern ertrunkener Kadettin fordern Klarheit von Guttenberg
    Von Matthias Gebauer
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,741138,00.html

    Guttenberg hatte seine Dissertation 2007 an der Universität Bayreuth beendet und 2009 publiziert. Bei den Vorbereitungen einer kritischen Rezension dazu entdeckte der Verfassungsrechtler Andreas Fischer-Lescano darin 24 Plagiatsstellen. Darüber berichtete die Süddeutsche Zeitung am 16. Februar 2011;am selben Tag fanden Journalisten anderer Zeitungen weitere Plagiate in der Arbeit.
    http://de.wikipedia.org/wiki/GuttenPlag_Wiki

  118. @ Paul Barchert:

    Kann man so sehen.

    Dann freue ich mich aber schon auf ein Interview, in dem ein Interviewpartner Liminskis behauptet, der Papst hätte Sex mit Kindern. Das wäre zwar genauso erstunken und erlogen wie der Pädophilievorwurf in diesem Fall, aber angesichts der vielen Vorfälle in der katholischen Kirche in der Vergangenheit eine mögliche (und ähnlich absurde) Schlussfolgerung.

    Ihnen zufolge dürfte Herr Liminski nicht widersprechen (das mögen Sie ja an ihm). Würden Sie das dann auch noch so toll finden? Oder darf man Lügen nur gegen Grüne und Frauen und erst recht gegen grüne Frauen verbreiten, aber nicht gegen den Papst?

    (Noch cooler wäre natürlich ein Interview Liminskis mit Linus, in dem dieser unwidersprochen behaupten darf, Herr Täuscher hätte ein Verhältnis zu einer Ziege. Das wird aber erst recht ein Traum bleiben.)

  119. das dachte ich mir doch, dass Sie meinen Kommentar löschen, er entspricht ja nicht Ihrer Meinung:
    Danke für dieses diktatorische Bekenntnis :-)
    Es hilft, zu erkennen und die Augen zu öffnen.

  120. @Sofie Rebholz

    Stimmt, die ganzen anderen Kommentare, die hier stehenblieben, sind ja alle Niggemeiers Meinung durch und durch.

  121. Ich habe ihn besiegt. Nicht, weil er so einen unsäglichen Blog führt, um einen andersdenkenden Menschen (hier: Liminski) fertig- und niederzumachen, sondern weil er ein unfreier Mann ist, war er leicht zu besiegen: seine eigene Unfreiheit bringt ihn zu Fall. Und deshalb hasst er Wahrheit und Freiheit anderer Menschen, so sehr, dass er Andersdenkende brutal unterdrückt.
    Ich wünsche ihm sehr, dass er bald ein freier Mann wird. Und: ich segne ihn.

  122. Ja ja, Kim Jong Il hat ja auch seine „Wahrheit“. Ich vermute einen schwerwiegenden Fall von Projektion. Andererseits, wenn Autosuggestion hilft – warum nicht.

  123. Sofie verfährt nach dem immergleichen Schema: Menschen mit einer anderen Meinung „hassen“ grundsätzlich, und zwar das, was Sofie und ihresgleichen exklusiv besitzen: „die Wahrheit“ (es kann nur eine geben). Sofie will Stefan Niggemeier segnen. Erinnert mich alles haarscharf an die Gotteskrieger auf kreuznet und Co., die alle stets Schaum vor dem Mund haben, wenn der Begriff „Homo“ auftaucht, sogar beim Homo Sapiens, weil der ja mit dem Affen verwandt sein soll, was die gar nicht abkönnen. Außerdem riecht das verdächtig nach Evolution, und die hat’s echt nicht gegeben. Das ist die Wahrheit.

  124. @ Paul Barchert (ergänzende Anmerkung):

    Wieso soll „widersprechen“ und „ausreden lassen“ eigentlich ein Gegensatz sein? Es gibt ja wohl noch einige Abstufungen zwischen den Extremen „Markus Lanz ‚interviewt‘ Sahra Wagenknecht“ und „Jürgen Liminski wirft Tobias Teuscher Schlagworte zu“.

    @ Sven Glückspilz, # 156:

    Danke.
    (Zur Strafe für Ihren Beitrag wird Miss Sophie Sie segnen. Oder gerade nicht segnen. Ich bin mir gerade unsicher, was schlimmer ist.)

  125. @146: Was bitte hat das Rauchverbot mit irgendwas hier Gesagtem zu tun? Und nein, die Tatsache, dass Wikipedia-Artikel zu wichtigen Themen kürzer sind als zu von Ihnen als weniger wichtig erachteten, beweist aus sich heraus noch nicht, dass diesen „weniger wichtigen“ Themen zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird – vielleicht ist auch einfach niemand bei Wikipedia unterwegs, der fundiert über die „wichtigen“ Sachen schreiben kann oder will, das soll bei Wikis gelegentlich passieren (auf die Lightsaber-Seite kam ich, weil ich irgendwo mal einen Witz gelesen hatte, wie ernst man ein Lexikon nehmen kann, in dem „Lightsaber“ einen längeren Eintrag hat als „Printing Press“, was aber zumindest heute nicht mehr so ist).

    Außerdem finde ich es schon faszinierend, dass Sie zwar auf meinen Wikipedia-Vergleich eingehen, aber den von Ihnen begangenen und von mir benannten Logikfehler mit keinem Wort würdigen.

    @Diskussion: Ich wüsste ja schon gern, was Sofie da geschrieben hat, dass es der (wie wir alle wissen, unfassbar harten) Zensur des Hausherrn zum Opfer fiel. War es handwerklich schlecht? Unlesbar grammatikalisch inkorrekt? Unflätig bis hin zur Beleidigung? Ich fürchte, wir werden es nie erfahren – aber andererseits hätten wir dann auch nicht den direkt darauf folgenden Kommentar gesehen, und das wäre doch wirklich zu schade gewesen. ;)

  126. Leute, aus euren Kommentaren spricht eine gottlose Ironie. Das kommt davon, dass ihr nicht frei seid. Darum sage ich euch: Das Schwert der Verdammnis wird niederfahren auf jeden, der da seine Stimme erhebt gegen Jürgen Liminski. Denn siehe, ihr habt falsch Zeugnis geredet vor dem Höchsten. So rufe ich euch denn zu: Wachet auf! Kehret um und tut Buße! Dann werde ich euch segnen, und eure Seele ist frei.

  127. @Blunt:
    Ich will mehr Segnungen von Dir.
    Bin ich jetzt schwul?

    Ach … und wenn schon … ist ja heutzutage eh Leitkultur.

  128. Viele Medien würden sich nach einem Typen wie Liminski die Finger lecken. Dieser Blog beweist, was er bewegen kann. Und dann seine tollen Zitate am Anfang seiner Sendungen. Mehr Liminski, bitte!

  129. Wie sagte die Frau vom Kläranlagen-Wärter?
    „Mein Mann, der ist schon etwas mehr.
    Der rührt die Scheiße hin und her.“
    (So bewegt halt jeder was.)

  130. Guter Geschmack ist nicht jedermanns Sache, polyphem, aber von einem einäugigen Monster darf auch nicht zu viel verlangt werden.

  131. „Mir ist die Gossenbrühe die liebste“ sagte die Fliege zur Biene.“Aber guter Geschmack ist nicht jedermanns Sache…“

  132. Allein, dass Herr Liminski bei Opus Dei ist, disqualifiziert ihn schon für mich als einen Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Opus Dei steht für ultra-konservative Ideologeme, die – zuende gedacht – nicht mit unserer Verfassung vereinbar sind. Solchen Leuten darf keine Plattform gegeben werden in einem von Steuergeldern finanzierten Sender.

    Schon die Tatsache, dass ein völlig unbekannter Politiker wie Herr Teuscher eine Plattform wie den Deutschlandfunk geboten bekommt, ist eine absolute Unverschämtheit. Ich bin auch für Meinungsvielfalt und Pluralität. Aber man kann die Ränder des Mainstreams nicht beliebig nach links und rechts erweitern. Irgendwann bereitet man dann dem politischen Extremismus den Boden.

  133. Warum so mißmutig, Frohnatur, das paßt doch gar nicht. Setzen Sie sich doch mit dem Argument auseinander anstatt mit der Person Liminski, die genauso ein Recht auf Überzeugung haben darf, wie Sie.
    Desales

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