Der letzte Auftritt von Eva Herman

Davon stand natürlich nichts in den aufgeregten Vorabmeldungen von dpa: Dass sich in der „Kerner“-Sendung kurz vor Schluss noch so eine Romy-Schneider-Burkhard-Driest’sche Romanze zwischen Senta Berger und Mario Barth andeuten würde. Er erzählte von der Städtereise nach Amsterdam, die er seinem Freund und dessen neuer Freundin geschenkt habe, und sagte bedeutungsschwanger, Amsterdam, das sei ja keine normale Städtereise. Und als Kerner das natürlich nicht so stehen lassen konnte und nachfragen musste, was denn so besonders sei an Amsterdam, antwortete Senta Berger blitzschnell für Mario Barth: „Die Tulpen“, und er lachte, und sie lachte, und wenn sie in diesem Moment die Hand auf seinen Arm gelegt hätte, wer weiß.

Eva Herman war da längst gegangen. „Rausschmiss“, wie dpa das nannte*, in werblicher Mission für Kerner und das ZDF, trifft es gar nicht. Kerner bat sie freundlich zu gehen, vor allem wohl, um das Platzen der Halsschlagader von Margarethe Schreinemakers zu verhindern, und Eva Herman, das sah man ihr an, war ohnehin längst fertig mit allen Anwesenden und ließ sich nicht lange bitten, und Kerner dankte ihr vielmals – keine Frage: fürs Kommen und fürs Gehen.

Das war in einer an bizarren Momenten reichen Sendung einer der bizarrsten: Berger, Schreinemakers und Barth hatten deutlich gemacht, dass es ihnen unmöglich ist, ernsthaft weiterzudiskutieren, solange noch diese Nazitante dabei sitzt. Und im selben Moment, in dem die Nazitante weg ist, köpfen sie einen Prosecco, vergessen die nervigen Diskussionen über Mütter, Kinder und Krippenplätze und machen Party. (Das mit dem Prosecco stimmt nicht, wäre aber in der aufgeräumten Stimmung auch nicht weiter aufgefallen.) Es war eine Reaktion, die Eva Hermans Selbstüberschätzung, sie werde stigmatisiert, damit man über ihre unbequemen Wahrheiten nicht diskutieren muss, auf eine unangenehme Weise zu bestätigen schien. Ohne die Nazitante, schien die Runde zu sagen, kann man nicht nur besser über gesellschaftliche Fragen diskutieren, sondern noch besser nicht über gesellschaftliche Fragen diskutieren.

Und so sprach man stattdessen über die Freundin von Mario Barth und sein Bühnenprogramm und seine Platin-DVD, und es war eine heitere Stimmung, und alles war sehr egal.

Für Johannes B. Kerner hatte diese Sendung mit Eva Herman natürlich eine ähnliche Funktion wie Reinhold Beckmanns demonstrativer Versuch, sich an Jan Ullrich als kritischer Nachfrager zu profilieren. Aber Kerner hatte es nicht auf den Eklat angelegt. Im Gegenteil: Mit jeder der vielen demonstrativ-scharfen Nachfragen trieb er Herman eigentlich nicht in die Ecke, sondern baute ihr eine Brücke nach der nächsten. Kerner weiß, wie das läuft in den Medien: Herman hat etwas gesagt, das sie nicht hätte sagen dürfen, über das Dritte Reich noch dazu. Sie ist zur Paria geworden, und ihre einzige Chance, wieder dazu zu gehören, auch in Zukunft wenigstens als Diskussionspartnerin zugelassen zu werden, ist es, Abbitte zu leisten. Es geht bei diesem Ritual nicht um die Frage, ob Eva Herman in irgendeiner Form nationalsozialistischem Gedankengut anhängt, es geht überhaupt eigentlich nicht um Inhalte. Es geht darum, dass sie sich entschuldigt und zugibt, Fehler gemacht zu haben.

Und dann, danach, kann man über alles reden, auch über ihre merkwürdigen Thesen über Frauen und Mütter und die bösen 68er, und man kann sich darauf einigen, anderer Meinung zu sein, aber dass sie in ihrem Kreuzzugs-Wahn die Familienwerte der Nazis lobt, das muss vorher aus der Welt. (Und sie hat, was gerne vergessen wird, ihren NDR-Job nicht verloren nach der wirren und teilweise falsch wiedergegebenen Buchvorstellungsrede; sondern erst, nachdem sie gegenüber der „Bild am Sonntag“ noch einmal ausdrücklich von den „Werten, die auch im Dritten Reich gefördert wurden“ gesprochen hat.)

Kerner weiß, dass das so ist, dass das die Spielregeln sind, nach denen unsere Medienwelt funktioniert; Spielregeln, die er nicht gemacht hat, denen er aber strikt folgt in seiner Sendung und die er dadurch verstärkt. Er hat Eva Herman in seiner schrecklich teflonhaften Art immer wieder die Möglichkeit gegeben, zu sagen: „Das hätte ich nicht sagen sollen, es tut mir leid“, und damit den einen, kleinen, entscheidenden Schritt zu tun von außerhalb des Kernerschen „Darüber können wir reden“ in diesen Kreis hinein.

Eva Herman hat jede Chance ausgeschlagen, ob aus Trotz oder aus Überzeugung, wer kann es sagen, aber: Wen interessiert es auch? Sie hat sich so vollkommen eingekuschelt in ihrer Opferrolle, in die sie auch von außen getrieben wurde, dass da kein Zentimeter Platz ist für eigenes Fehlverhalten. Das eigentlich Erschreckende an ihrem Auftritt bei Kerner und ihren Auftritten der vergangenen Wochen und Monate, ist weniger die Möglichkeit, dass Eva Herman in ihrem Hass auf die gesellschaftlichen Veränderungen durch die 68er, der auch ein Selbsthass sein muss, sogar im Dritten Reich vergleichsweise positive Zustände sehen könnte. Das eigentlich Erschreckende ist, wie dumm jemand sein kann, wie ahnungslos, wie dilettantisch und laienhaft in einer Medienwelt, in der sie sich seit vielen Jahren professionell bewegt.

Wäre sie kein Profi, es wäre fast mitleiderregend gewesen, mitanzusehen, wie sich Eva Herman immer weiter um Kopf und Kragen redete. Wie sie sich bei jeder Frage für die Antwort entschied, die alles noch schlimmer machte. Wie sie noch den Historiker angriff. Wie sie selbst Mario Barth gegen sich aufbrachte. Und wie sie, innerhalb der Sendung ebenso wie im Laufe des ganzen Konflikts, dadurch, dass sie sich in die Enge getrieben fühlte, sich immer weiter fanatisierte. Sie sah nicht ein, dass ihr ursprüngliches Zitat mindestens missverständlich war. Sie sah nicht ein, dass es, gelinde gesagt, unfassbar idiotisch war, in ihrem Fall ausgerechnet von einer „Gleichschaltung“ der Medien zu reden. Sie bestritt, dass „Gleichschaltung“ ein Wort der Nazis ist. Sie verglich das mit den Autobahnen, über die wir ja heute auch fahren, obwohl sie von den Nazis gebaut wurden. Und am Ende sagte sie zwar, sie würde sich heute nicht wieder so äußern über die Familienpolitik der Nationalsozialisten, begründete das aber nicht mit der Einsicht in eigene Fehler, sondern so:

Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten.

An dieser Stelle befand Margarethe Schreinemakers, zu Recht, aber auch in Kenntnis der Gesetze solcher Sendungen und unserer Medienlandschaft überhaupt, dass der Unsinn, den Eva Herman erzählte, so groß und gefährlich war, dass es nicht mehr reichte, sich von ihr zu distanzieren. Sie drohte damit, die Sendung zu verlassen. Und Kerner entschied sich, nach einer kurzen Weile, für sie, die Empörte, und Berger, die 68erin, und Barth, den Komiker, und gegen Herman.

Und auch wenn das Wort „Eklat“ irgendwie unpassend wirkt angesichts des vergleichsweise freiwilligen Abgangs von Eva Herman aus der Sendung — ich bin mir ziemlich sicher: Dies war der letzte größere Auftritt Eva Hermans im deutschen Fernsehen. Mit der Art, wie sie sich selbst zum Opfer stilisierte, weil sie angeblich nur über die deutsche Geschichte „gesprochen“ hat, hat sie sich mit einer Entschiedenheit selbst ins rechte Abseits gestellt, wie es kein fahrlässig oder böswillig verkürztes Zitat je geschafft hätte.

Sie hat nichts verstanden.

*) Korrektur: dpa hat in seiner Vorabmeldung nicht von einem „Rausschmiss“ gesprochen, sondern davon, dass Kerner Herman „ausgeschlossen“ hat.

616 Replies to “Der letzte Auftritt von Eva Herman”

  1. Vor allem verpasst Frau Hermann etwas ganz Entscheidendes: eine Auseinandersetzung mit ihrer ursprpnglichen Thematik, die sicher interessant ist.

    Allerdings muss sich Kerner den Vorwurf gefallen lassen, Herman ständig ins Wort gefallen zu sein, was – ungeachtet ihrer dummen Aussagen – nicht dem Stil eines Gastgebers entsprechen kann.

  2. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand, der sich so energisch gegen zahlreiche Unsitten in der Medienlandschaft wehrt, jemandem vorwirft sich zu weigern sich für etwas gesagtes zu entschuldigen unabhängig davon, ob es überhaupt gesagt wurde.

  3. Du hast absolut Recht mit Deiner Analyse. Ob es die Leute, die die Kerner Show gesehen haben, auch so sehen oder vielleicht jetzt doch noch mit ihr symphatisieren?

  4. @SD: Sie hat es gesagt. Zumindest gegenüber der „Bild am Sonntag“ (oben verlinkt):

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.

  5. Dankeschön für diese reflektierte Berichterstattung über die Kerner-Talkshow, die ich leider verpasst habe.

    Den Schlußfolgerungen stimme ich 100% zu und schließe mich dem Kopfschütteln darüber an, wie ein Medienprofi wie Eva Herman sich so verrennen kann. Über ihre altbacken-verschrobenen Thesen darf man sich zurecht streiten, ihr trotziges insistieren darauf, daß während der nationalsozialistischen Epoche doch nicht alles schlecht, sondern manches gut und erhaltenswert gewesen sei, ist nur noch indiskutabel.

    Seltsam, wie das arme Evchen glauben konnte, man würde ihr dieses naiv-dreiste Geplapper verzeihen…

  6. Das eigentlich Interessante an der Sendung war wirklich, zu sehen, wie schnell Frau Berger – die noch wenige Minuten zuvor erzählte, wie sie quasi die Emanzipation der Frau miterfunden hat – zu willfährigem Klatschvieh für Mario Barth mutierte. Der natürlich wieder mal seine einzige, die klassische Nummer aller drittklassigen Comedians abzog: Das Herumreiten auf der angeblichen Unvereinbarkeit der Geschlechter, die Rechtfertigung aller Idioten für ein Verharren im Klischee.

  7. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Menschen selber in aller Öffentlichkeit demontieren können. Menschen, sogenannte Medienprofis, die es eigentlich besser wissen müssten.

    Ich gebe Dir völlig recht, Stefan, dass sich die Herman in ihre Opferrolle zurückgezogen hat. Wenn ich ihre völlig verquaste Sprache richtig verstanden habe, wollte sie wohl ursprünglich sagen, dass die Werte, die sie vertritt durch das dritte Reich erst pervertiert und missbraucht und dann durch die 68er komplett abgeschafft wurden (Hat das jemand auch so verstanden?).

    Abgesehen davon, dass ich das ebenfalls für Unsinn halte, hatte sie doch nun wirklich genug Zeit sich zu überlegen wie sie so etwas formulieren könnte. Aber in ihrer Opferrolle kann sie anscheinend nur noch leugnen, abstreiten und opponieren.

    Der absolute Tiefpunkt war dann wirklich das „Autobahn“-Argument, das man vielleicht von einem unwissenden Grundschüler erwarten kann – aber doch nicht von einem Erwachsenen Menschen, der ja so was GEGEN rechts ist, wie Eva ca. 100 Mal bei Kerner betonte.

  8. Herr Kerner hatte sie allerdings explizit auf ihre Buchvorstellung angesprochen.

    Mir ging es allerdings eh eher um den Sinn des hier angesprochenen Rituals.

  9. „ihr trotziges insistieren darauf, daß während der nationalsozialistischen Epoche doch nicht alles schlecht, sondern manches gut und erhaltenswert gewesen sei, ist nur noch indiskutabel. “
    Warum eigentlich?

  10. live-Twittering dazu war auch lustig ;-) Z: mic2007 boah das war aber echt quäend ,,, und jetzt wieder der schönwettertalk a la Kerner? Weiter im TXT, show must go on? about 3 hours ago from web

  11. Abgesehen von Herman haben sich in der Sendung alle überraschend unpeinlich verhalten. Ja, auch Mario Barth. Zugegeben, die letzte Viertelstunde war natürlich schon sehr schizoid (der Prosecco-Party-Vergleich passt wie die Faust aufs Auge), aber da musste Kerner wohl einfach noch einen Vertrag erfüllen. Und wer hätte die drei schon noch gerne alleine über das Eva-Prinzip diskutieren hören wollen? Ich jedenfalls nicht.

    Herman selbst hatte schon ganz am Anfang verschissen, als sie den Geschichts-Professor, der ihr eigentlich auch nur eine Brücke bauen wollte, auf unglaublich kindische Art angriff. Sie hat offenbar ausgeblendet, wie Medien funktionieren. Experten-Bashing zum Auftakt ist schonmal ganz schlechter Stil. In ihrer Situation kann man sich nur entschuldigen und das hat sie nicht verstanden. Sich mit einem Stapel Papier auf dem Schoß hinzusetzen und davon zu phantasieren, dass sich alles aufklären werde, wenn sie doch nur irgendwelche Videobänder von RTL bekäme, ist sehr naiv. Tschüss Eva.

  12. Ich gebe mir alle Mühe, sie (für mich selbst) zu verteidigen, sie nicht absichtlich mißzuverstehn und mich hineinzuversetzen, was sie denn eigentlich wirklich sagen wollte (ganz unabhängig davon, daß man in ihrem Beruf das letztlich auch klar ausdrücken können sollte).
    Ich bin da scheinbar offener als jeder andere, dessen Meinung ich dazu bisher vernommen habe.
    Doch in der Sendung (danke, Thomas) hat mir ein Satz von ihr den Rest gegeben:
    „Wenn sie hierherkommen und mit mir sprechen wollen, dann setze ich voraus, daß sie meine Bücher gelesen haben.“
    Bitte? Dummheit kann ich entschuldigen. Arroganz nicht.

  13. Sorry, ist die Obernerve Margarethe „Sorry!“ Schreinemakers vielleicht eingeladen worden, weil man befürchtete, Frau Herman könne nicht für ausreichend Polarisation sorgen? Oder weil sie sich vor ca. zehn Jahren in eine ähnlich uneinsichtige Opferposition moderiert hatte und nun ihrer akut betroffenen Kollegin eigentlich gute Tipps („Sorry!“)geben sollte?
    Jedenfalls hat mich ihr „erhöhter Puls“ angesteckt.

  14. Zuerst einmal will ich mich SD (#3) anschließen. Außerdem kann ich absolut nicht verstehen, wie man zuerst nicht erkennen kann, dass Eva Hermann keinesfalls die Absicht hatte, die ihr jetzt immer wieder unterstellt wird, was sie ja auch oft genug und von Anfang an betont und immer wieder wiederholt hat, und dann, dass man die Wertigkeit der Aussage so dermaßen verschieben kann. Ein intelligenter Mensch kann doch wohl differenzieren zwischen dem, was man verstehen könnte, und dem, was der, der es gesagt hat, sagen wollte?! Zumindest dem Herrn Professor Wippermann, den ich davor gar nicht kannte, hätte ich das zugetraut (alleine wegen dem Titel, den er vor seinem Namen trägt). Ich glaube – und ich will damit niemandem etwas unterstellen – vielen sind die Ideen von Eva Hermann zur Rolle der Frau, die vielleicht abwegig und teilweise veraltet, aber grundsätzlich nicht verwerflich sind, zu unbequem, so dass diese kindische Prinzipienreiterei auf dem vielleicht auch, aber durchaus nicht unbedingt, falsch zu verstehenden Satz gerade recht kommt. Ich bin nicht der Meinung, dass sie sich dafür entschuldigen muss. Eva Hermann hat nichts verstanden? Ich jedenfalls habe Eva Hermann verstanden!

    Erklärung: Ich bin absolut gegen jede menschenverachtende, antisemitische und jede andere durch das Dritte Reich direkt unterstützte oder propagierte, insbesondere rechtsradikale Anschauung. Jede Äußerung zu diesem Thema, ob ausgesprochen oder im Kontext dieser Diskussion erkennbar, ist ungewollt.

  15. @ Markus/no. 9: Zustimmung. Zum erstenmal habe ich wohl verstanden, was sie meint, nämlich folgendes:
    VOR den Nazis herrscht ein ‚gesundes‘, traditionell-wertkonservatives Familienbild. Die Nazis instrumentalisieren u. pervertieren dies. Das erlaubt den 68ern dann nicht nur diese Pervertierung, sondern auch das konservative Familienbild an sich als faschistoid zu identifizieren u. für die nächsten Jahrzehnte zu schwächen. —

    Ich schätze, daß Hermans letzte u. albernste Äußerung, man könne nicht ohne Gefahr über den Verlauf der Geschichte sprechen (angesichts einer Masse an Forschungsliteratur!), von vielen Zuschauern geteilt wird. Personen wie Herman sind deshalb interessante Indikatoren für die Verfassung der Gesellschaft, in der bestimmt so maches an anti-individualistischen Ressentiments, Sehnsucht nach autoritären Vorgaben etc. schlummert.

  16. @Tim & agathos: genau!
    Es ist durchaus möglich, Hermans Kernaussage in einem nachvollziehbaren Sinne zu verstehen, der in keiner Weise menschenfeindlich ist. Aber niemand scheint dazu bereit zu sein. Man sucht lieber nach Aufregern. (Ihr auch noch den Begriff „Gleichschaltung“ vorzuwerfen ist ein Beispiel dafür. Ich behaupte: in der DDR waren alle Zeitungen gleichgeschaltet. Bin ich jetzt ein Nazi?). Ihr ganzes drumherumgerede zeigt nichts verwerflicheres als Naivität und Unprofessionalität (und Arroganz – was nicht verwerflich, aber unsympathisch ist).
    Die Trotzhaltung ist durchaus verständlich, aber wohl ebenfalls nicht durch diplomatisches Gespür gebremst.

    Ich halte sie nicht für einen schlechten Menschen, aber auch nicht für einen guten Philosophen/Publizisten.

    Richtig interessant fand ich aber den Barth. Als er endlich was sagen durfte, wirkte er so privat und fern von seiner Bühnenrolle wie sonst nie. Fast schon sympathisch.
    Selbst die Schreinemakers kam mir mal relativ „unkünstlich“ vor. Es ist, als hätte die Herman die anderen 4 Leute dazu veranlaßt, sehr sie selbst zu sein.

  17. Ich habe auch den Eindruck, dass man Hermann gern missverstehen möchte und dass diese dieses Vorgehen durch ihre Arroganz und Naivität auch noch rechtfertigt.

    Die gesamte Runde bei Kerner war von vorn bis hinten fehlbesetzt. Man hatte wohl erwartet, wie Herr Niggemeier auch schreibt, dass Hermann im Angesicht des Rechts (in Form von Kerner) bereut, was sie aber nicht tat. Berger und Schreinemakers waren nicht wirklich in der Lage, der beleidigt schmollenden Ex-Modertorin Kontra zu geben, Barth hingegen wirkte völlig wie aus einer anderen Welt und saß deswegen wohl auch die meiste Zeit schweigend da, bis Kerner ihn aus seinem Delirium weckte.

    Es war kein „Eklat“ wie das ZDF beschönigend sagte, um die Schuld von sich selbst auf Hermann abzuwälzen. Es war das Eingeständnis, dass man die Sendung von anfang an völlig verhunzt hatte. Wenn man wirklich 50 Minuten über Hermanns Thesen reden möchte, sollte man sicherstellen, dass man a) kompetente Gäste einlädt oder b) wenigstens sicherstellt, dass die vorhandenen zumindest die Bücher Hermanns gelesen haben, um nicht völlig in der Luft zu hängen. Das hat Schreinemakers ja auch vollkommen zu Recht kritisiert. Völlig fehl in solch einer Sendung ist meiner Meinung nach auch ein sogenannter „Experte“, dem selbst Vorwürfe gemacht werden, die Greueltaten eines diktatorischen Regimes zu verharmlosen.

    Mit kompetenten und informierten Gästen hätte man die Thesen Hermanns in Ruhe diskutieren und auseinander nehmen können. So bleibt bleibt trotz der kindischern Patzer Hermanns der Eindruck, dass man in Deutschland wirklich nicht über bestimmte Themen (und zwar in anderer Weise, als es der „Mainstream“ tut), reden darf, ohne gleich als „Nazi“ abgestempelt zu werden.

    Ich frage mich immer wieder, warum man über bestimmte Dinge nicht reden können sollte. Und damit zum Argument: „Aber Hitler hat doch die Autobahnen gebaut!“ Warum sollte man darüber nicht reden dürfen? Hitler hatte nicht die IDEE, er die damals herrschende Arbeitslosigkeit damit nicht wesentlich verringern können und er hat die Arbeiter unter vollkommen menschenverachtenden Umständen schuften lassen, aber faktisch wurden unter Hitlers Herrschaft mit dem m Bau der Autobahnen begonnen und 3300 von 6900 geplanten KM fertiggestellt. Möchte man genauer sein (und das sollte man), hat Hitler unter vollkommen menschenunwürdigen Zuständen einen „Teil“ der deutschen Autobahnen bauen lassen.

    Wichtig ist doch, dass die ganze Autobahndiskussion vollkommen irrelevant ist in Bezug auf die Taten Hitlers. Wer im Angesicht der Vebrechen Hitlers den Bau der Autobahnen als Gegenargument, als als „Pro“-Argument für die Diktatur Hitlers mißbrauchen und die Verbrechen damit kleinreden möchte, dem gehört das Wort entzogen. Eine neutrale Erwähnung der Tatsache muss jedoch in einem demokratischen Staat möglich sein, ohne gleich als „Faschist“ beschimpft zu werden.

  18. Vieles, was mir zu der Thematik am Herzen liegt, wurde schon von den Vorstehenden geschrieben. Daher nur noch vier Anmerkungen:

    1) Auch ich habe Frau Hermans (eigentliches) Zitat so verstanden, daß sie auch die Familienpolitik der Nazidiktatur ablehnt. Mehrfach hat sie sich auch von (neo-)faschistischem Gedankengut distanziert. Wie kann man dann aber gegenüber der Bild am Sonntag sich so umdrehen?

    2) Die Veranstaltung bei Kerner war schon recht merkwürdig. Z.B. gleich mit einem Experten aufzuwarten, der die Moralkeule schwingt, ist m.E. dann doch übertrieben, aber vielleicht auch typisch für die Medien. Genau diese Art der Gestaltung liefert m.M. nach aber auch den (neo)faschistischen Kreisen Zündstoff.

    3) Wenn Frau Herman freiheraus erzählt, ist m.E. deutlich zu merken, was für ein merkwürdiges Geschichts- und Gesellschaftsbild sie hat. Das meine ich bezogen auf die Zeit *vor* 1933. Wie groß war denn vor 1933 der Anteil der Frauen, die es sich leisten konnten, zuhause bei den Kindern zu bleiben? Mit anderen Worten: Wo sind da die „Werte“ gewesen, die Frau Herman für vor der Nazizeit als ach-so-normal erachtet und heute zurückfordert?

    4) Frau Herman fing in der Sendung ernsthaft an zu erzählen, daß sie sich mit Bindungsforschung beschäftigt hat. Dies sollte ihre Meinung untermauern, daß Kinderkrippen und -gärten schlecht für die Entwicklung der Kinder wären. Schade, daß nicht auch an dieser Stelle ein Experte zugegen war, der ihr hätte erzählen können, daß sie dann da wohl Einiges mißverstanden hat. „Viele Leute draußen“, von denen auch Frau Herman sprach, sind im übrigen der Meinung, daß auch in der DDR nicht alles schlecht war. Dazu gehören üblicherweise explizit auch Kinderbetreuungsstätten. Aber das behaupten ehemalige DDR-Bürger vielleicht nur, weil sie eine gestörte Entwicklung aufweisen.

  19. Frau Herman hat sich zugegebenermaßen im Sinne der heutigen Medienlandschaft nicht unbedingt professionell verhalten, Ja. Aber grade das fand ich erfrischend. Das sie als Konsequenz daraus jetzt mal erst kein Bein mehr an den Boden bekommt, was Interview-Einladungen und ähnliches angeht – das muss ihr als Profi klar sein.
    Ich finde es traurig und sehr bedenkenswert, wenn die heutige Medienlandschaft nur noch so – wie von Stefan beschrieben – funktioniert.
    Da frag ich mich echt nach Sinnhaftigkeit und Relevanz aller Dinge, die mir als Konsumenten von Medienschaffender Seite zugetragen werden.
    Ich finde auch nicht, dass Kerner ihr Brücken gebaut hat. Sie sollte sich das Büßergewand anziehen, erst dann wollte er sie gnädig wieder in den Kreis der Diskussions-Würdigen aufnehmen.
    Wenn Eva Herman sich, ihre Thesen und ihre – möglicherweise – falsch verstandenen Zitate erst erklären und graderücken darf, wenn sie vorher zu Kreuze gekrochen ist… Geht das echt nur mir so, dass das etwas von Diktatur hat? „Auf Dir, kleine Eva, lasse ich so lange meinen Daumen ruhen und drücke zu, bis Du so reagierst, wie ich das für richtig halte. Dann erst darfst Du sagen, was Du sagen möchtest.“
    Ich kenne ihre Bücher nicht und will sie und ihre Thesen weder verurteilen noch verteidigen. Ich habe die Sendung gestern Abend gesehen und bin ob des Umgangs mit ihr und ihren Äußerungen einfach nur ziemlich seltsam berührt.

  20. Das meine ich auch. Das reflexartige Aufschreien und Enttäuschtsein, sobald erwähnt wird, dass in Nazideutschland nicht alles schlecht gewesen ist, geht mir auf die Nerven. Ich habe dazu auch mal was gebloggt…
    Es spricht von einer himmelschreienden Arroganz gegenüber den Menschen dieser Zeit, den Jahren unter Hitler _sämtliches_ Positive abzusprechen. Was ist mit den Momenten des Glücks, die Anne Frank in ihrem Tagebuch festhält? Hat es ja nicht gegeben, war ja während des Dritten Reichs, da gabs ja nichts Gutes. Beispiele gibt es viele. Ich kann diesen Reflex nicht mehr ab.
    Hitler – zum Beispiel – war nicht der Teufel in Person (mal abgesehen davon, dass sogar Luzifer nicht zu 1000% schlecht war). Er mochte zum Beispiel seinen Hund. Abgesehen davon, dass ich Hunde widerlich finde, reden wir hier über Menschen, die vielleicht vieles falsch gemacht haben, aber _alles_? Alles, was während eines Menschenlebens passiert ist, soll falsch und böse gewesen sein? Das halte ich schon statistisch für unwahrscheinlich.

    Wird langsam voll in der Naziecke.

  21. Ach ja, eins noch – das Autobahnzitat von Eva Herman: Das fiel in dem Zusammenhang, als ihr vorgeworfen wurde, den Begriff „Gleichschaltung“ verwendet zu haben, weil das auch eine Begrifflichkeit der Nazidiktatur war. Frau Herman reagierte darauf, indem sie nach meinem Verständnis (sinngemäß) sagte, daß man dann auch die Autobahnen nicht befahren dürfte, weil Hitler die gebaut hat.

    Von haarspalterischen Diskussionen, wer, wann, wie die Autobahnen gebaut hat, abgesehen: Auch hier hatte Frau Herman wieder ein sicheres Händchen, einen unglücklichen Vergleich anzustellen. Die anderen „Diskussions“teilnehmer hörten nur „Autobahn“ und „Hitler“ und schon hatte man anscheinen wieder etwas falsch verstanden und konnte darauf herumreiten.

  22. @Jack: Das Argument mit der Autobahn war zwar ungeschickt von ihr als Beispiel herangezogen worden, sollte aber auch auf etwas ganz anderes abzielen. Es ging Hermann nicht darum, dass die Autobahnen etwas „Gutes“ der Nazizeit war, sondern bezog sich auf das Zitat der Gleichschaltung. Wenn man dieses Wort nicht benutzen könne, dürfe man auch das Wort Autobahn nicht benutzen, da es durch die NS-Zeit vorbelastet ist. Und da gebe ich ihr vollkommen Recht. Man bekam regelrecht den Eindruck, als könne sie sagen, was sie wolle und es wurde ausschließlich versucht, irgendeinen Zusammenhang zu Formulierungen aus der NS-Zeit herzustellen; aber über das, was sie thematisch anspricht, wurde nicht diskutiert. Ansonsten schließe ich mich deinem Eindruck von der Sendung an.

    Gruß,

  23. Ein Wort zum Thema „Gleichschaltung“: Da ist Frau Herman schon wieder selbst in die Opferrolle geschlüpft, und viele hier scheinen ihr die Behauptung abzunehmen, dass man nun nichtmal das Wort „Gleichschaltung“ benutzen darf, ohne in die Nazi-Ecke gestellt zu werden. Das ist Unsinn. Der Punkt war, dass sie schon (ob zu Recht oder zu Unrecht) in der Nazi-Ecke stand. Und zur Verteidigung und zur Beteuerung, dass sie da zu Unrecht steht, benutzt sie ein Wort, das vor allem und ursprünglich von den Nationalsozialisten benutzt wurde?! Wie dumm kann man denn sein?

    Natürlich „dürfen“ andere Leute in anderen Zusammenhängen von „Gleichschaltung“ reden. Was „erlaubt“ ist und was sanktioniert wird, hängt nicht nur von einem Wort ab („Autobahnen!“) oder von einem Thema („Drittes Reich!“), wie uns Frau Herman glauben machen möchte und womöglich selbst glaubt, sondern vom Kontext, vom Sprecher, von der Klarheit der Intention.

  24. Ich finde es interessant, dass jemand, der in diesem Blog liest und kommentiert, jemand anderem die Verwendung des Wortes „gleichgeschaltet“ in Bezug auf Medien untersagen möchte.
    Es gibt Wörter mit negativem Beiklang, ja. Stasi ist so eins. KZ ist so eins. Aber gleichgeschaltet? Meine Blinker sind auch gleichgeschaltet, vorne und hinten. Sind meine Blinker jetzt Nazis?

  25. Mir kam die Sendung wie ein Hexenprozess vor. Fehlte nur noch die Wasserprobe. Eva Hermann wurde professionell und wenig subtil, vorgeführt und ans Kreuz genagelt. Von Brückenbau konnte da wirklich keine Rede sein, eher von gezielter Desinformation. Ich finde das extrem beängstigend.

  26. @18: Vollständige Zustimmung und nur unter diesem Aspekt sind Persoen wie Frau Hermann wirklich interesant. Es gibt in diesem Land eine latente bis offene Intellektuellen-Feindlichkeit, die meiner Ansicht nach weitgehend bruchlos aus dem Dritten weitergeführt wurde. (Man denke nur an Erhards Ausdruck „Pinscher“ für Leute wie Grass und Böll.) Herrmann steht in gewisser Weise für die naive Variante dieser Grundhaltung, wenn sie allen Ernstes behauptet, man könne in diesem Land nicht über den Verlauf der Geschichte sprechen ohne in Gefahr zu geraten. (In welche eigentlich? Doch höchstens in die Gefahr, kritisiert zu werden) Tatsächlich hat man doch nur Probleme, wenn man sich mit zu großer Unkenntnis in diese Geschichts-Verlaufs-gespräche begibt. Zur Sache selbst sei grundsätzlich angemerkt, dass diese ganzen Es-war-im-Driiten-Reich-nicht-alles-schlecht-Diskussionen in den seltensten Fällen eine differenzierte Geschichtsbetrachtung wollen (wennglech das ständig behauptet wird), sondern stets auf Rechtfertigungen aktueller oder früherer Ereigenisse hinauslaufen. Wer sich nur einmal fragt, wie sich das ach so positive Familienbild der Nazis auf das Leben jüdischer Familien ausgewirkt hat, fängt so eine Diskussion nämlich gar icht erst an. Es sei dann, er oder sie ist tatsächlich strammer Nazi oder wirklich ziemlich blond.

  27. @29: Auch wenn sie aus der E-Technik kommt, ist die Gleichschaltung den Nazis heute näher als den Blinkern.

    Meine Bewunderung übrigens für alle, die es geschafft haben, diese Sendung zu sehen. Ich hätte das nicht ausgehalten. Kerner und Herman im Gespräch – man schämt sich ja schon fremd bei dem Gedanken daran.

  28. In der Tat war nicht alles, was in der Nazizeit eingeführt wurde, schlecht. So z.B. die besagten Autobahnen und die Familienpolitik. Auch die Meldepflicht scheint nicht schlecht zu sein, oder was ist der Grund das sie danach nicht abgeschafft wurde?
    Ich finde, das man Eva durchaus ausreden lassen solle und nicht Satzfragmente zerreissen und kritisieren sollte. Dieses scheiß Thema wird in DE tabuisiert.

  29. „Auch hier hatte Frau Herman wieder ein sicheres Händchen, einen unglücklichen Vergleich anzustellen. Die anderen „Diskussions”teilnehmer hörten nur „Autobahn” und „Hitler” und schon hatte man anscheinen wieder etwas falsch verstanden und konnte darauf herumreiten.“
    ———————–
    Für mich war das einer der vielen Momente, an denen sich der Rest vom Fest so richtig zum Frosch gemacht hat.
    Man muss bei manchen Leuten offenbar wirklich nur die richtigen Schlagworte fallen lassen und schon erntet man ein „Autobahnen! Das geht jetzt gar nicht!“. Klarer kann man ja kaum ausdrücken, dass einen überhaupt nicht interessiert, was der andere zu sagen versucht.

  30. @Jörg Becker: Nein. Wenn Sie nach der wochenlangen Diskussion immer noch der Meinung sind, die Familienpolitik der Nazis sei „nicht schlecht“ gewesen, dann ist der Gedanke sehr abwegig, dass man mit Ihnen eine fruchtbare Debatte in den Kommentaren eines Blogs führen könnte. (Und nicht dass Sie das jetzt wieder als Tabu missverstehen: Die Familienpolitik der Nazis war nicht deshalb schlecht, weil alles bei den Nazis zwangsläufig schlecht gewesen sein muss, sondern weil sie menschenverachtend war. Lesen Sie’s nach.)

  31. Auch fünfzig Jahre und mindestens eine Generation später scheint es in Deutschland immer noch nicht möglich zu sein, unvoreingenommen über die Nazi-Zeit zu reden – in dem Punkt hat Madame Hermann einfach recht.

    Beispiel Dejagah: Der arme Kerl hat aus Angst, seine Familie in Iran nicht mehr besuchen zu dürfen, ein U21-Länderspiel gegen Israel abgesagt. Und wie üblich bei so einem Thema ist der Zentralrat der Juden nicht weit, um fordert direkt Rauswurf des Spieles aus dem DFB zu fordern. HALLO??? Egal wie nichtig und unbedeutend das Thema auch ist, in diesen Fällen wird IMMER sofort mit Kanonen auf Spatzen geschossen und das ist einfach nur armselig.

  32. Ich mache immer wieder den selben Fehler. Wobei ich dabei in bester Gesellschaft bin, diesen Fehler machen nämlich ganz viele.

    Blos weil jemand z. B. kompetent Nachrichten vorlesen kann, die ein anderer ihm aufgeschrieben hat, und das auch noch zur besten Sendezeit im Fernsehen, halte ich ihn erst einmal für relevant. Ich verwechlse sozusagen den Überbringer der Botschaft mit der Botschaft selbst. Und erwarte dann, wenn derjenige nicht Nachrichten vorliest, dass das, was er sagt oder schreibt, genauso relevant, ausgewogen, gut recherchiert, redaktionel aufbereitet und was weiß ich noch alles ist.

    An dieser Voreingenommenheit meinerseits – oder „vielerseits“ – ist Eva Herrmann für mich schon vor langer Zeit gescheitert. Ob als „Talkmasterin“ bei Herman & Tiedjen oder als Autorin des „Eva Prinzips“. Zunächst klammerte ich mich an mein eigenes Weltbild und dachte, dass sie das alles so ja nicht meinen könnte, die sei Profi, die mache das wegen der Quote bzw. Auflage, und das schien ja auch gut zu klappen. Für mcih war sie zu dem Zeitpunkt schon abgeschrieben.

    Als dann die ersten „Drittes Reich“-Vergleiche von ihr kamen dachet ich immer noch, gut sie bedient die Medien mit einem Skandälchen um ihr zweites Buch gut zu verkaufen. Sie wird bestimmt ganz schnell sagen, nein nein, so war das nicht gemeint, ich bin da Mißverstanden worden, ich entschuldige mich dafür. Tat sie aber nicht. Der NDR versuchte ihr eine Brücke zu bauen. Die sah sie nicht und verlor dafür ihre Moderation bei Herman & Tiedjen. Ich wunderte mich, dass Kerner sie eingeladen hat. Der baute ihr auch Brücken. Die sah sie auch nicht. Ihr „gleichgeschaltete Medien“ ist dem anderen seine „entartete Kunst“. Kann es nicht auch sein, wenn alle gegen einen sind, dass der eigene Standpunkt falsch ist?

    Warum konnte sie die Brücken nicht sehen, die ihr gebaut wurden, warum schlug sie auf die ausgestreckten Hände ein? Weil sie wohl doch nicht der clevere Medien-Profi ist, für den viele – mich eingeschlossen – sie gehalten haben. Sondern „nur“ eine Profi-Nachrichtenvorleserin. Nicht weniger – aber auch leider nicht mehr.

  33. Meine Meinung ist, dass E.H. nicht nur Brücken gebaut wurden, sondern Kerner schon fast versuchte sie darüber zu zerren.

    E.H. hat eindeutig klargemacht, dass Sie kein Interesse an einer Auseinandersetzung der Thematik in einer Expertenrunde hätte. Genau deswegen fand ich den Schritt ’normale‘ (Medien-)Frauen einzuladen gerade zu hervorragend.

    (Ich glaube) ich bin ein Senta Berger Fan und Ihr Auftritt hat mich überzeugt. Sie argumentierte einfach und mit (scheinbarer) emotionaler Distanz und ohne Vorverurteilung. Und blieb erschreckend ruhig.

    Auch Schreinemakers war gut. Zugegeben, richtig kennen gelernt habe ich Sie nie in den Medien, da zu jung, aber Ihre Natürlichkeit und ihre offensichtliche Erregtheit fand ich sehr, sehr charmant.

    Den Typen habe ich noch nie gesehen. Auch wenn er etwas hohlfrittig daher kam, wirkte er auch in seiner Einfachheit als „Stimme von der Straße“. Schade, dass das Proseccotrinken zum Schluss nicht in der Mediathek ist.

    Und danke ARD, da ich kein Fernsehen habe freut es mich doch den „Nachschau“ Dienst wahrnehmen zu können.

    :)

  34. Ich glaube ich muss die Sendung nochmal schauen. Das mit den Brücken scheint mir ernsthaft entgangen zu sein.

  35. Schade, Herr Niggemeier!
    Ich lese ihren Blog sehr gerne, doch hier lassen Ihre Ausührungen jedoch eine Medienkritik vermissen, für die Sie eigentlich bekannt sind. Der Kollege Thomann hat es vermocht, ein wenig treffender die Situation am gestrigen Abend zu analysieren.

  36. Die Brücken sind wirklich gebaut worden. Sie hätte nur sagen müssen „ich habe mich missverständlich ausgedrückt, tut mir leid“. Darauf haben alle anwesenden gewartet.

    Wo wäre ausserdem ihr Problem gewesen zu sagen: „In Deutschland wurden schon immer familiäre Werte geschätzt, diese wurden von der 68er Generation abgeschafft“ Wenn die NS-Politik gar nicht Gegenstand ihrer Aussage ist, ( Und ich denke, sie hat in der BILD am Sonntag klar gemacht, dass es das ist) dann hätte sie sich diesen Schlanker doch auch sparen können.
    einfach dumm.

  37. Die Entrüstungsaffekte bei der Verwendung des Wortes „Gleichschaltung“ (Kerner hatte einige Minuten vorher Thea Dorn zitiert, die wiederum einen Satz aus Hermans Buch einem anderen Satz von Alfred Rosenberg gegenüberstellte und deutliche Parallelen ausmachte; Frau Dorn hatte ja seinerzeit in der „taz“ vom „Eva-Braun-Prinzip“ gesprochen) sind exemplarisch. Natürlich ist „Gleichschaltung“ ein Begriff, den die Nationalsozialisten verwandten; siehe hier). Wer allerdings ein bisschen sucht, wird feststellen, dass er heutzutage durchaus auch von „linken“ Medien als Polemik analog eingesetzt wird (wie z. B. hier; käme da jemand auf die Idee, bei Albrecht Müller die gleichen Assoziationen auszusprechen?). Das macht zwar die Verwendung des Begriffs nicht besser und man kann ja darüber streiten, ob die Vokabel angebracht ist – aber per se rechtsradikales Gedankengut zu unterstellen, weil dieser Begriff verwendet wird, ist Unsinn.

    Die Sendung eskalierte, als der Historiker dann Frau Herman „Verschwörungspathologie“ unterstellte, als diese monierte, dass das vollständige Tonband der inkriminierten Buchpräsentation nicht zu bekommen sei. Spätestens dann hätte es des „Bild“-Zitates bedurft – aber solche Art journalistischer Qualifikation ist Herrn Kerner und seinem Team offensichtlich fremd. Stattdessen quälende 45 Minuten, die ein wirres Zitat hin- und herwenden wie einen stinkenden Fisch.

    @43/SvenR
    Ja, Sie haben Recht, was die Relevanz der Vorleserin angeht. Ich bin auch der Meinung, dass die gleichen Thesen, geschrieben von der Hausfrau Thusnelda Krawuttke, nie und nimmer einen Verlag gefunden hätten. Aber das sagt ja auch einiges aus, oder?

    Und dann noch etwas zur „Brücken“-Metapher. So etwas macht mich per se immer skeptisch. Sie impliziert nämlich: ‚Komm doch zurück, sonst spielen wir nicht mehr mit Dir.‘ Warum darf sich jemand nicht verirren in seiner Sturheit, in seinen Fehlern, in seinen abstrusen Vergleichen? Warum müssen ihm „Brücken gebaut“ werden? Und was wäre wirklich gewonnen, hätte sich Eva Herman von irhen Äusserungen distanziert (ausser eine Schlagzeile für Kerner)? Wie es in ihr aussieht, wüssten wir dann immer noch nicht.

    Ja, es ist vermutlich der letzte grosse TV-Auftritt von Eva Herman gewesen. Sie hat sich nicht an das ritualisierte Distanzierungegehabe gehalten. Pech auch. Jemand wie Günther Oettinger, der ungleich „relevanter“ wie Frau Herman ist, war da klüger. Er hatte sich dann innerhalb von ein paar Tagen von sich selbst distanziert – und alle waren zufrieden. Aber er glaubt vermutlich immer noch, dass Filbinger kein Nazi war. Das stört aber niemanden mehr.

  38. Mich hätte an der ganzen Sache nicht so sehr eine Bewertung von Eva Herrmanns Verhalten interessiert, sondern eine der Medienregeln, wie Stefan sie darstellt. Von eher dämlichen Äußerungen einer Eva Herrmann scheint mir keine Gefahr für die demokratische Kultur auszugehen. Viel eher davon, dass auf bestimmte Äußerungen reflexartig reagiert wird und eine inhaltliche Diskussion im Kern abgewürgt wird. Ich sehe auch in diesem Blog oft die Tendenz, Einzelne in eine Ecke zu rücken, die dann eine Auseinandersetzung unnötig macht (bzw. sogar verbietet). Ist es denn nicht vielleicht eine sinnvolle (weil auf ein Miteinander angelegte) Grundhaltung, davon auszugehen, dass das Gegenüber etwas Inhaltliches zu sagen hat? Und sich deswegen nicht auf die Teile seiner Äußerung zu konzentrieren, die sich gut angreifen lassen, sondern auf die, die diskussionswürdig sind? Das bedeutet nicht, dass man sich mit den kritikwürdigen Teilen gemein machen müsste. Es geht eben nur um ein konstruktives Miteinander. In der wissenschaftlichen Diskussion empfinde ich es als bequem (und im Übrigen wenig zielführend), eine Theorie dadurch abzubügeln, dass man ihre Schwachstellen angreift. Viel produktiver ist es doch, zu überlegen, ob die Theorie auch ohne ihre Schwachstellen aufrecht erhalten werden kann.

  39. Was in der Diskussion kaum auftaucht: Das Dritte Reich hatte keine Familienwerte, das „Mutterkreuz“ war ein Rüstungsprogramm.

    Die Kinder wurden per HJ und BDM ihren Eltern entfremdet – erste Loyalität galt dem Volk – und eben nicht der Familie. Es gab sogar Bordelle, in denen arische Frauen von arischen Mänenrn geschwängert werden sollten.

    Wenn Frau Herman den Familienwerten hinterherweint ist der Bezug zum Dritten Reich höchst merkwürdig. In allen Zeiten vorher und Nachher gab es mehr Familienwerte.

  40. Zum Inhalt der Sendung: Mich erschreckt, dass Herman Fakten bringt, die ich auch verwende. Ich seh‘ mich schon in Diskussionen, wo die Glaub- und Wahrhaftigkeit meiner Argumente dadurch erschüttert wird, Fr Herman rede ja auch so daher …

    Zur Form: Bravo an Fr. Schreinemaker! Man sollte ihr einen ‚Aufpasser’/Komoderator an die Seite stellen und wieder im seriösen Talkshow/Magazin-Gewerbe antreten lassen. Enthusiastisch UND informiert UND formal überzeugend.. alte Schule.

    Zur Kritik: Vorhersehbar war – entweder die öffentliche Abbitte oder ein ‚Skandal‘ .. Fr Herman hat sich für Letzteres entschieden, weil sie ihr Anliegen einfach selten dämlich verargumentiert. Und das Kerner mit so einer Situation überfordert ist, wundert mich nicht. Extrem mutig seitens der Redaktion, Schreinemakers und Berger dazu zu tun…- Kerner hätt’s nicht gebraucht in seiner Sendung.

    Insofern, als Ergänzung zu Stefans letztem Satz: Kerner hat’s auch nicht verstanden. In dieser Sendung fungierte er (mal wieder) nur als Namensgeber… Vorschlag: lasst ihn mal weg in einer Sendung.. kann nur besser werden.

  41. Herr Niggemeier,

    lesen Sie einmal den Online-Kommentar von Jörg Thomann in der FAZ. Der bringt die Sendung besser auf den Punkt.

    Wenn Hermans Verhalten in der Sendung unprofessionell war (das kann man durchaus so sehen), dann das der anderen Teilnehmer der Sendung umso mehr. Ich kann immer noch nicht begreifen, wie sich erwachsene Leute so verabscheuenswürdig verhalten können.

  42. @52/Magda: ==Von eher dämlichen Äußerungen einer Eva Herrmann scheint mir keine Gefahr für die demokratische Kultur auszugehen.==

    Man sieht am Beifall, den sie bekommt, von einem kleinen Teil sehr konservativer Katholiken, der NPD oder der „Jungen Freiheit“, dass da Menschen sind, die nur auf solche Äußerungen warten. Dann muss man aber die Argumentationen präzise widerlegen. Das ist im Fall Eva Herman nicht so schwer, aber es muss getan werden. Nicht, um die NPD-Anhänger zu überzeugen, sondern diejenigen, die ehrlich keine Ahnung haben. Herman hat eben den riesigen Vorteil, extrem bekannt zu sein und in den traditionellen Medien regelmäßig aufzutauchen. Das ist für die Zurück-zum-Herd-Fraktion viel mehr wert als tausend Unbekannte, die lautstark dasselbe fordern.

  43. Seltsam – ich fand Frau Herrmanns Reaktion auf diesen Geschichtslehrer mehr als nachvollziehbar. Und auch in der Runde der obernervigen Selbstdarstellerin Schreinemakers, der selbstverliebten Senat Berger und des ständig unterbrechenden Kerners die einzig sympathische Figur! Ich selbst habe kein braunes Gedankengut und ich kenne mich zugegebener Maßen auch viel zu wenig mit dem Thema aus, um mir hier dazu eine Meinung zu erlauben und glaube auch nicht, dass ich mit allen Thesen von Frau Herrmann einverstanden wäre – aber was da gestern vor der TV-Kamera ablief war eine reine Hexenjagd und für mich persönlich Frau Herrmanns die Gewinnerin des Abends!

  44. Welch eine scheinheilige Diskussion. So lange alte NS Größen in der BRD wieder zu Amt und Würden kamen, so lange Bundeswehrkasernen bzw. Fliegerhorste noch immer Namen, ich will es mal vorsichtig ausdrücken, von Persönlichkeiten aus dem 3. Reich tragen, ja solang kann ja alles nicht so schlimm sein. Es zeigt mir, dass über das Thema Nationalsozialismus-welch ein schreckliches Wort-nie richtig in Elternhäusern und Schulen aufgeklärt wurde. Statt dessen stochern die Medien lieber im Heuhaufen und stürzen sich dann begierig auf Leute die sich in der Öffentlichkeit missverständlich geäußert haben. Frau Hermann ist nicht die erste und wird auch nicht die letzte sein. Und noch etwas zum Thema Gleichschaltung der Medien. Die waren in der DDR auch gleich geschalten und sind es auch heute noch in vielen Teilen der Welt. Waren in der DDR-Führung jetzt alle Nazis? Sollten allerdings die MSM gemeint sein, so „muss“ ich Eva Hermann recht geben.

  45. Schockierend! Nicht Herman, deren Thesen man ablehnen oder befürworten kann; schockierend ist, wie wenig wir aus der Geschichte gelernt haben. Sind Autobahnen per se schlecht, nur weil sie in der Nazi-Zeit gebaut wurden? Sicher nicht. War die Familienpolitik im Dritten Reicht schlecht, nur weil sie aus dieser Periode stammt? Sicher nicht. War der menschenverachtende Umgang mit Minderheiten und mit kruden Theorien als minderwertig eingestuften Menschen im Dritten Reich ein unbeschreibliches Verbrechen? Mit Sicherheit! Aber ist deshalb jede Äußerung und Diskussion über Autobahnen und Familienpolitik aus dieser Zeit automatisch ein Verbrechen, jeder, der wagt dies überhaupt zu hinterfragen in einer Hexenjagd zu verdammen? Mit Sicherheit nicht!!

    Genau dies ist aber der Fall und dies hat Herman zu Recht zum Ausdruck gebracht. Und die Reaktionen darauf zeigen, dass wir aus der Nazi-Zeit gar nichts gelernt haben, sind es doch gerade Denkblockaden und Konformismus, die die Verbrechen dieser Zeit erst möglich gemacht haben. Wenn wir heute ebenso mit Denkblockaden reagieren und uns konformistisch mit der krakelenden Margarethe ins Glied stellen, ist die eigentliche Lektion nicht angekommen: dass die Nazi-Zeit kein einmaliges Übel einer Epoche und der ihr angehörigen Zeitgenossen gewesen ist, die man mit konformistisch-empörten Geschrei im Zaum halten kann. Nein, was eigentlich aus dieser Zeit zu lernen wäre ist, dass das Böse in jedem Menschen steckt und wie wir auch nach der Nazi-Zeit mit totalitären Regimes und ethnischen Konflikten gelernt haben jederzeit zum Ausbruch kommen kann, somit kein einmaliges Schreckensereignis war, dass mit personifiziertem Bösen in die Vergangenheit zu bannen ist.

    Wie es Bob Geldof schon in „Attitude Chicken“ richtig sagt:

    The Politically Correct
    Are the Nazis of our time
    When it’s the freedom of ideas
    That makes man civilised

    Schockierend, dass wir so wenig aus der Geschichte gelernt haben, und uns krakelend ins Schreinemakers-Glied stellen…

  46. Wenn wie gestern Abend in diesem Land Menschen reichweitenstark wie Kerner, seine anderen Gaeste als auch sein etwas eigenwilliger Experte bei jedem ‚verbotenen‘ Schlagwort empoert aus den Sesseln springen und dabei komplett vergessen, der Herman auch nur mal eine Sekunde zuzuhoeren, vergeht mir die Laune.

    Man mag ueber Hermans Meinung denken, wie man will. Wer aber ein Verhalten feiert, bei dem einem Menschen die freie Meinung abgesprochen wird, obwohl dieser haenderingend versucht klar zu stellen, dass das Gesagte anders gemeint war, der verhaelt sich in meinen Augen exakt so, wie jene Menschen damals, deren Ideologie man zu Recht verhindern moechte.

    Herman sagte klipp und klar, dass sie das Familienbild VOR (bitte gut aufpassen!) den Nationalsozialisten gut fand und dass dieses Familienbild, das VOR (!!!) den Nationalsozialisten bestand, durch die Nationalsozialisten erst pervertiert und durch die 68er dann voellig abgeschafft wurde. Das ist keinesfalls eine Einstellung, die der rechten Szene zuspielt, ganz im Gegenteil. Daher verstehe ich nicht, wieso man empoert aus dem Sessel huepft, sobald man einen Satz hoert, den man scheinbar nicht verstanden hat, sich kuenstlich aufregt und fleissig die Moralflagge schwenkt, vermutlich aber nur um sich selbst nicht die Finger zu verbrennen.

    Wie gesagt: In einem solchen Fall, in dem die Medien derart voreilig, oberflaechlich und empfindlich undistanziert eine unangenehme aber vielleicht nicht unberechtigte Meinung zerlegt und unterbindet, werde ich persoenlich sehr vorsichtig und muss mich sehr wundern darueber, wie eine derartige Art von Zensur von der breiten Masse auch noch gefoertert werden kann. So schafft man genau das, was man verhindern wollte: Man staerkt den rechten Rand und verstaerkt nur noch mehr das Verhalten der Allgemeinheit, undifferenziert zu reagieren, wenn man auch nur ansatzweise einen nationalsozialistischen Hintergrund in weiter Ferne erahnen koennte.

    Und nun einen kleinen Disclaimer, weil es scheinbar heute nicht mehr ohne geht: Ich bin ganz bestimmt kein Freund rechten Gedankengutes. Im Gegenteil. Ich moechte mit meinem Post nur darauf hinweisen, fuer wie gefaehrlich ich es halte, ungefiltert die Meinung der Medien zu teilen. Denn dann passiert frueher oder spaeter wieder das Gleiche, was man schonmal hatte: Ganz wenige bestimmen die Meinung der Masse, weil diese verlernt hat, sich selbst eine Meinung zu bilden.

  47. Mario: Wo ist Dein Punkt? Ja, in der DDR waren die Medien gleichgeschaltet. Es ist ein Kennzeichen von Diktaturen.

    Wenn Frau Hermans einzige Verteidigung ist, dass wir in einer Art merkwürdigen Anti-Kinder-Diktatur leben, spricht das weder für sie noch für ihren Standpunkt.

  48. Hey, unsere Freunde von der Abteilung Apologetik sind auch eingetroffen. Herzlich willkommen, nehmt Euch ’nen Keks! Na, stammen die vier Texte in vier Minuten wenigstens von vier verschiedenen IP-Adressen, oder klappt nicht mal das? ;-)

  49. @Martin: Ich finde es mühsam, mit Leuten zu diskutieren, die die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen. Gegenüber „Bild am Sonntag“ hat Frau Herman gesagt:

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.

    Nun kann es natürlich sein, dass die „BamS“ sich das nur ausgedacht hat (und ich bin der letzte, der diese Möglichkeit ausschließen würde). Dann hätte sich aber auch der NDR nur ausgedacht, dass Eva Herman dem Sender gegenüber nach Erscheinen der „BamS“ nicht bestritten hat, diese Äußerungen gemacht zu haben.

    Die Behauptung, Eva Herman habe sich klar von der Familienpolitik und den „Werten“ der Nazis distanziert, ist nachweisbar falsch.

  50. Ich würde ja auf Deine Ausführungen eingehen, leider bleibst Du schön allgemein, dass man angeblich abweichende Meinungen nicht akzeptieren mag, wenn sich doch im Fall Herman nachweislich viele kluge Köpfe um eine genaue Auseinandersetzung bemüht haben, die eigentlich jeder nachvollziehen können sollte. Es geht eben schon um genau die Aussagen und nicht die Tatsache, dass sie andersartig argumentiert. Wenn Du das nicht wahrnehmen magst, bitte. Aber Deine pathosüberladenen Allgemeinplätze solltest Du dann schon woanders abladen, wenn Du keinen Widerspruch magst.

  51. Stefan: klar distanziert hat sie sich schon – das obligatorische Bekenntnis gegen Nazis kam ihr flüssig über die Lippen. Nach diesem Disclaimer faselte sie dann aber noch ihre wirkliche Meinung daher. Der böse Hitler als deutscher Betriebsunfall, die schlimme Zeit mit den tollen Familienwerte und die 68er, die alles zerstörten.

  52. „An dieser Stelle befand Margarethe Schreinemakers […], dass es nicht mehr reichte, sich von ihr zu distanzieren. Sie drohte damit, die Sendung zu verlassen.“

    Ehm, war es nicht Senta Berger, die entschlossen damit drohte die Sendung zu verlassen?

  53. @JochenK: wenn dein Widerspruch „Abteilung Apologetik“, „nehmt euch ’nen Keks“ ist, bist du natürlich von Allgemeinplätzen weit entfernt – tut mir Leid, dass ich darauf nicht differenzierter geantwortet habe…

  54. Alex: die „These“ ist eine Lüge. Die Nazis hatten keine Familienwerte – sie konnten die Familie schlicht nicht so schnell abschaffen,

  55. @Alex: Das war kein Allgemeinplatz sondern ein Verspotten wegen des geballten Auftretens dieser seltsam fabulierenden Texte. Immer schön differenzieren!

  56. q #63 (ferk) ich finde, die Formulierung „schrecklich teflonartige Art“ ist das schlechteste an dem ganzen Artikel. erstens wegen der „artigen Art“ und zweitens, weil sich das Bild für mich überhaupt nicht erschließt. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich Teflon-beschichtete Bratpfannen besser kenne als Talkshows.

  57. @ Stefan: Wie auch hier eben mehrmals schon erwaehnt, kam die Klarstellung von ihr sehr wohl, sich von dem BamS-Zitat zu distanzieren. Sie hat an die fuenf mal mehr als deutlich gesagt, dass das von ihr vertretene Familienbild VOR den Nationalsozialisten bestand und von diesen dann, so woertlich, PERVERTIERT wurde. Sie hat einfach nur nicht eingesehen, sich fuer ihre Meinung zu entschuldigen, das ist alles.

  58. @Torsten: das mag sein – und dass ist es auch, worum sich die Diskussion drehen sollte: um Fakten. Die Familienpolitik der Nazis kenne ich zu wenig, um mich an dieser Diskussion beteiligen zu können. Ich denke, dass dies bei den meisten hier ebenso der Fall ist – also beschränkt man sich darauf „Nazi-Tante“ zu schreien, statt sachlich zu argumentieren. Und genau das ist das Problem.

  59. @77/Martin
    Das stimmt so nicht! Das BamS-Zitat wurde von Kerner überhaupt nicht gebracht. Stattdessen wurde der Mitschnitt bei der Buchpräsentation permanent zitiert und interpretiert.

  60. @JochenK: Allgemeinplatz vs. verspotten – danke für die Differenzierung, jetzt sind wir natürlich schon wesentlich weiter…

  61. @Martin: Sie distanziert sich von ihrem Zitat, ohne es zurückzunehmen? Wie geht das denn? Sie sagt, sie hat nichts falsch gemacht, empört sich aber gleichzeitig darüber, wenn man sie beim Wort nimmt? — Nein, es geht hier nicht Denkverbote oder Political Correctness. Es geht um die unfassbare Dummheit, Ungeschicklichkeit und fehlende Einsicht einer ehemaligen Fernsehmoderatorin.

    @Jörg Friedrich: Oh, fieser Sprachschnitzer. Ich mach mal aus „teflonartig“ „teflonhaft“.

  62. @Torsten: Stimmt alle beide. Allerdings sagte Frau Berger sowas wie „Ich geh jetzt, okay?“ und ich sah sie vor meinem geistigen Auge schon aufstehen.

    Nagut, ist auch egal. Ich wollts nur mal anmerken. :)

  63. @Alex und JochenK: Auseinander! Jeder in seine Ecke! (Was ich eigentlich sagen will: Können Sie die abkürzen, diese Spezialfehde? Ich fürchte, die wird lang und schmutzig, führt aber zu nix.)

  64. @Gregor Keuschnig: Sie hat nicht woertlich gesagt: „Das BamS-Zitat habe ich nicht so gemeint, sondern so wie folgt…“, sondern ihre Meinung erklaert. Mehrmals. Vielleicht an die gefuehlte zehn mal. Und die unterschied sich klar erkennbar von der in der BamS zitierten. Nur hat das gestern leider scheinbar niemanden interessiert. Und genau darum geht es mir: Es interessiert keinen ihre tatsaechliche Meinung.
    Es geht allen nur darum, dass man um Gottes Willen bloss nichts sagen darf, was das Dritte Reich beinhaltet und bei oberflaechlicher Betrachtung selbiges noch unterstuetzen koennte – was es aber in diesem Fall nun faktisch nicht tut.

  65. Ich bin wieder lieb, versprochen. Ich wollte eigentlich auch nur auf diese interessante statistische Anomalität hinweisen.

    Herr Kerner hat übrigens Topquoten eingefahren, wenn man einer großen deutschen Boulevardzeitung glauben darf. Und wer würde da zweifeln! ;-)

  66. — Torsten — 10. Oktober 2007, 11:02 Mario: Wo ist Dein Punkt?
    Sorry, aber ich mache mir die Thesen von E.H. nicht zu eigen, da mein Weltbild liberal geprägt ist. Was mich interessiert ist der Mensch E.H. und die Rolle der Medien. Und noch einmal, sollte Frau Herman mit Gleichschaltung die MSM gemeint haben, so gebe ich ihr in diesem Punkt vollkommen recht. Schau dir den Film „outfoxed“ an, und du wirst wissen was ich meine.

  67. Ich bin gestern rein zufällig bei ZDF gelandet und wa r über die Zusammanstellung fer Gäste und der Thematik so entsetzt, dass ich mir das einfach anschauen musste. Wie kann man über ein Buch und Aussagen des Buches diskutieren, wenn die anderen Gäste das Buch nicht gelesen haben? Die anderen Gäste wurden einfach nur wütend und haben sich maßlos aufgeregt. Wo war der Sinn dahinter, Gäste die sich auf die Sendung gefreut haben durch Eva in Rage zu versetzen? Ich fand Kerner gestern unglaublich unprofessionell. Er fällt einem ständig ins Wort und lässt einen nicht ausreden. Über Aussagen von Eva Hermann ersthaft zu diskutieren ist Zeitverschwendung. Sie hält an ihren Aussagen fest und es ist inzwischen unwichtig ob sie wirklich selber daran glaubt oder nicht. Warumwird jedesmal so ein Theater gemacht, wenn eine Äußerung über das Nazugerime demacht wird? Es ist wie ein Tabuthema, über das am besten nie wieder gesprochen werden soll, ausser in Dokumentationen mit einer lehrhafter Message. Jede Aussage über den Nationalsozialismus wird lang und breit durch die Medien gezogen und darüber entschieden ob es angebracht ist oder nicht. Man hat den Eindruck, dass das Thema mit einer gewissen Scham behaftet ist und die Menschen sich immer noch für das, was passiert ist schuldig fühlen und das Gefühl haben sich davon loszusagen, wenn sie alle Aussagen über NS sofort als negativ und schlecht werten. Man muss also sogar Experten über das NS-Regime in eine Fernsehsendung einladen um bestimmte Aussagen zu relativeiren oder als falsch dastehen zu lassen. Nach 60 Jahren macht man um jedne Satz immer noch einen Aufstand. Ich bin der Meinung, dass es genügend andere Probleme gibt, über die in Talkshows ersnsthaft diskutiert werden kann und Eva Hermann soll die Freiheit gegeben werden über die Familienpolitik ihre eigene Meinung zu haben. Jeder Mensch ist doch in der Lage zu beurteilen wie glaubwürdig und erstzunehmend sollche Aussagen sind. Die Sendung gestern hat mich einfach nur wütend gemacht und meine Abneigung gegen Kerner nur noch verstärkt.

  68. @85/Martin
    Bei Kerner wurde ausschliesslich der Satz der Buchpräsentation behandelt. Diesen kann man – mit viel Wohlwollen – so interpretieren, wie in den Kommentaren #9, #18 und #19 hier.

    Aber das BamS-Zitat, welches nicht frei gesprochen und wirr daherkommt, sondern geschliffen und niedergeschrieben wurde, ist in diesem Sinne eben nicht interpretierbar. Umso unverständlicher von Kerner (und den anderen „Diskutanten“ [welche Dumpfbacke hat dieses Casting zu verantworten?]), hier nicht insistiert zu haben.

  69. Mario:

    Du weißt schon, dass „Outfoxed“ nicht den deutschen Medienmarkt betrifft – hierzulande hat Herr Murdoch IIRC eine gewaltige Abfuhr verpasst bekommen?

    Die „Gleichschaltung“ von Medien ist, wenn eine zentrale Instanz Medien vorschreibt, was und wie sie zu berichten haben. Die gibt es nicht in Deutschland.

    Das bedeutet nicht, dass deutsche Medien überaus toll wären, aber dieser eine Vorwurf ist nun wirklich falsch. Frau Herman ist Profi, ihr stehen viele Wörter zur Verfügung, die den Sachverhalt korrekt und sachlich oder auch polemisch und treffend wiedergeben. Sie hat sich für den dritten Weg entschieden: falsch und erschreckend dumm.

  70. tolle diskussion hier! für mich nehme ich die erkenntnis aus kommentar#23 mit, dass hitler gar nicht soo böse war, da er ja immerhin seinen hund lieb hatte (den er auch wohl nur deswegen vergiftet hat, um mit ihm nach seinem selbstmord im himmel für die ein bißchen bösen zu spielen..).
    und dann natürlich disclaimer für die doofen, dass alle hier stramm antifaschistisch sind, herrlich! wozu noch titanic lesen?

  71. Der professionelle Sport ist erfunden worden, um eine Gruppe von konkurrierenden Sportlern auf der gleichen Ebene beurteilen zu können – nämlich auf der höchsten. Hier werden die Leistungen in solche Extreme getrieben, dass die Unterschiede zwischen den Athleten immer kleiner werden, und nur dann ist ein sportlicher Wettkampf wirklich spannend und interessant. Bei der Tour de France (Doping-verseucht oder nicht), absolvieren Radfahrer eine Strecke von mehreren hundert Kilometern über einen Zeitraum von Wochen, und doch ist der Unterschied zwischen Erstem und dritten am Ende eine Frage von Minuten oder gar Sekunden. Gleiches lässt sich momentan in der deutschen Fernsehlandschaft beobachten. Die Dummheit und hysterische Blasiertheit der Beteiligten hat ein so hohes Niveau erreicht, das wir mit Spannung vor der Glotze sitzen und uns fragen: „Wer ist hier jetzt eigentlich bescheuerter?“ Die Unterschiede sind oft so gering, dass eine eindeutige Entscheidung schwer fällt. Ist es Eva Herrmann, die nicht müde wird, sich mit einer atemberaubenden Konstanz selbst durch ihre nicht minder atemberaubenden Dummheit zu demontieren, oder ist es Kerner, der Hände reibend zu Hause sitzt und denkt: „Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen profiliere ich mich auf simpelste Art und Weise auf Kosten der Reinkarnation von Magda Göbbels.“? Oder sind es am Ende die Programmchefs vom NDR, die mit schelmischem Grinsen im Gesicht stolz den Rauswurf von Frau Hermann verkünden, ohne zu bemerken, dass sie diese dumme Nuss – Nazi Sprüche hin oder her- über zehn Jahre in ihrem Programm geduldet haben. Am Ende wird es ein Foto Finish geben müssen, da die Leistungen der Beteiligten fast gleichwertig sind. Das ist genau das, was der Zuschauer sehen will – Fernsehen auf höchstem Niveau.

  72. Schön, das sich in Stefan Niggemeier ein großes Hirn völlig ernsthaft mit diesem ganzen langweiligen Provinzdreck (Kerner, Eva Hermann, NDR, TV, Bild-Zeitung, Charlotte Roche, etc.) beschäftigt, ihn aufbereitet und einem noch einmal detailliert erklärt, warum genau der Dreck eigentlich Dreck ist.
    Ein schöner Beruf ist das ja nicht.

  73. Eva: Niemand erwartet von Moderatorinnen und Nachrichten-Sprecherinnen überragende Intelligenz. Demonstrative Dummheit hat manche Karriere gefördert.

    PS: Stefan: Falls Dein CSS-Betreuer nochmal Hand anlegt: die Schrift im Kommentarfeld ist einfach zu klein – noch kleiner als die der bereits geposteten Kommentare.

  74. Ich glaube nicht, dass ich das jetzt schreiben muss – aber ich habe den Eindruck, dass man hier noch mal die Falschheit des Autobahnsarguments in aller Deutlichkeit darstellen muss…

    Also, ich versuch’s mal. Es wird immer gern wiederholt, dass nicht alles schlecht war im 3. Reich – wie zum Beispiel die Autobahnen. Vergessen wird dabei allerdings, dass der faschistische Staat nur auf ein Ziel ausgerichtet war:

    KRIEG zu führen.

    Und was braucht man, um schnellstens Truppen von einem Ende des Landes zum anderen Ende des Landes zu transportieren? Gute Straßen. Autobahnen.

    Das galt für alle Bereiche des Staates. Deshalb bin ich auch dankbar für den Kollegen @59 (Torsten), der hierzu auf das „Mutterkreuz“ hinwies.

    Nochmals: Die Autobahnen wurden gebaut, damit man effektiver Krieg führen konnte und nicht damit ein Typ aus Hamburg seine Mutter in München schneller besuchen konnte.

  75. SD:

    Wenn Du den Unterschied nicht bemerkst, will ich es Dir ganz, ganz einfach erklären:

    Es ist ein Unterschied ob Journalisten einfach ihren Job nicht gut machen oder ob das Ministerium für Propaganda ihnen den Auftrag erteilt, gegen diesen oder jenen zu hetzen.

    Das eine ist ungefähr so als ob der Müllmann ab und zu Deine Mülltonne stehen lässt, im anderen Fall schütten Dir die Entsorgungsbetriebe gezielt den Müll vom Schlachthof ins Treppenhaus.

  76. @96/Markus R.
    Das stimmt so auch nicht. Dann hätte bereits zu Zeiten der Weimarer Republik die Absicht bestanden, irgendwann Krieg zu führen. Die Pläne waren nämlich deutlich vor 1933 gemacht worden.

    1930 sprachen sich übrigens NSDAP und KPD im Reichstag gegen Autobahn-/Fernstrassenprojekte aus.

    Der Bau von Autobahnen diente den Nationalsozialisten als „Arbeitsbeschaffungsprogramm“, um die grosse Arbeitslosigkeit zu drücken.

  77. @Alex/61:Mit diesem Beitrag haben Sie die Diskussion über den Nationalsozialismus mal locker ins Jahr 1986 zurück geworfen, als Ernst Nolte in der FAZ über Vergangenheit, die nicht vergehen will schwadronierte und damit jenen Vorgang auslöste, der als „Historikerstreit“ in die Zeitgeschicte einging. Einer der Dreh und Angelpunkt der seinerzeitigen Debatte war die Frage der Singularität des Dritten Reiches und seiner Verbrechen. Das jetzt in seiner Komplexität aufzurollen würde den Rahmen hier sprengen, aber in aller Kürze: Der Hinweis, dass das Böse in jedem Menschen stecke, ist Argument Nummer eins aller Relativisten des Nationalsozialismus. Es ist exakt keine sachliche, historisch sauber abgeleitete Bewertung einer Zeitepoche aus der er ihr eigenen Sicht, die sich bemüht den Horizont der Zeitgenossen zu berücksichtigen (die Nachgeborenen sind ja mmer schlauer), sondern ein allgemeiner, apodiktischer Befund, gleichsam ein moralisches Axiom über den Menschen an sich, das in dem Kontext einer Diskussion über de Nationalsozialismus ausschließlich der Relativierung des Dritten Reiches dient. Genau auf diesem krummen Pfad winden sich ja auch Frau Herrmanns unreflektierte Gedankengänge in die Öffentlichkeit. Ich empfehle für weitergehende Informationen das 1988 erschienene Essay „Entsorgung der deutschen Vergangenheit“ von Hans-Ulrich Wehler.
    Jedenfalls dachte ich einfach, das Thema haben wir wirklich hinter uns..

  78. Gregor: Natürlich gab es zu Zeiten der Weimarer Republik Absichten wieder Krieg zu führen. Wenn Du das in der Schule nicht gelernt hast, empfehle ich einen Blick in die Artikel von Tucholsky. Die „Weltbühne“ berichtete damals häufiger über Aufrüstung und gezielte Verstöße gegen den Versailler Friedensvertrag.

    Aber abgesehen davon waren die Autobahnen auch eine Arbeitsbeschaffungs- und Infrastrukturmaßnahme.

  79. vivec: Lass mich raten: Broder reitet eine Attacke gegen die ach so verlogenen Gutmenschen?

    Die Platte hat bei Broder einen Sprung – vor 20 Jahren habe ich ihn sehr gerne gelesen.

  80. Gutmenschen ist ein Wort, das nicht zu meinem aktiven Vokabular gehört. Broder thematisiert meiner Meinung nach gesellschaftliche Missstände. Manchmal liegt er meilenweit daneben, aber ich finde, dieses Mal nicht.

  81. @99

    Da hast du teilweise recht. Die Pläne für den Autobahnbau sind nicht Hitler Erfindung. Aber…

    Zitat aus „In Auschwitz… 60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt“ ( Seite 33, Goldmann Verlag):

    „(…) Allerdings sind 130.000 Arbeitsplätze bei fast 1,8 Mio. Arbeitslosen im Jahre 1936 auch nicht überzubewerten. (…) Zudem rückte für die Trassenführung immer mehr das Argument der militärischen Nutzbarkeit in der (sic!) Vordergrund.“

  82. @101/Torsten
    Danke für für den Hinweis, aber es ist absurd und in der Absolutierung falsch, die Aufrüstungspläne von einigen Politikern während der „Weimarer Republik“ mit denen der Nationalsozialisten gleichzustellen.

  83. EH‘ Verhalten hat wenig mit Intelligenz oder Professionalität zu tun. Auch ein intelligenter Mensch kann – z.B., wenn er verletzt ist und in die Enge geführt wird – seine ganze Wesensart verändern und sich in die Rolle drängen (lassen), die für ihn bestimmt ist.

    Was mich besonders irritiert hat an der Sendung, war, daß eine Frau in den mittleren Jahren über eine Familienpolitik spricht, in der sie selbst noch gar nicht geboren war. Auch das ganze Verhalten der drei „Mitspieler“, die bei jeder Annäherung an die Zone „N“ oder „3.R“ den bösen roten Klingelknopf gedrückt haben … wie auch die gesamte Medienlandschaft, läßt einen deutlich dumpfen Hall in meinem Kopf ertönen.

    Ja, gut, der Vergleich mit dem 3. Reich ist ein Armutszeugnis. Eine Armut ihrer selbst.

    Diese Medienhetze und Hohe-Blutdruck-Masche ist ein deutliches Zeichen von großer gähnender Langeweile in Deutschland. Ich würde fast behaupten, alle anderen sind noch dümmer als Eva Herman. Denn sie ist ja auch nur ein kleines Mädchen, daß liebgehabt werden möchte und das offensichtlich etwas in ihren jungen Jahren verpaßt hat (die 68er waren da – nur sie war nicht dabei?). Nu is sie Mutter (es hat ordentlich Plopp gemacht) und sie vermißt etwas ganz deutlich: Respekt für die ganze Arbeit – nicht nur untenrum sondern auch im ganzen Haushalt und für ihren Beruf – ihre Karriere. Und sie hat das alles gleichzeitig geschafft. Eigentlich hat sie Respekt verdient. Aber nicht mit allen Mitteln. An der Argumentation hätte sie noch etwas feilen können. Aber das geht schlecht, wenn so ein Druck von außen kommt und man völlig verblendet ist – und verletzt.

    Alle regen sich über die Naivität und ihre Unprofessionalität von EH auf. Sie hat genau das getan, was alle sehen wollten: die Opferzwangsjacke.

  84. Was viele Kommentatoren hier nicht berücksichtigen und was, denke ich, jedoch der Hauptvorwurf gegen Frau Herman ausmacht, ist der Umstand, dass ein angeblicher „Medienprofi“, die sich im Fernsehen äußert, wissen muss, welche Begriffe sie in welchem *Kontext* verwendet.

    Wenn man für sein konservatives Familienbild wirbt, dann sollte man eben alles was mit „Nazi“ und „Hitler“ zu tun hat tunlichst meiden. Zumindest wenn man auf einer Pressekonferenz nicht die Zeit hat hier sorgfältigts zu formulieren, was man meint. Sonst besteht sehr leicht die Gefahr, dass das was man sagt missverstanden wird.

    Und wenn man dann in der rechten Ecke steht, dann könnte man doch klugerweise wenigstens zugeben, dass es ungeschickt war, beides thematisch zu vermengen. Damit würde man beweisen, dass man verstanden hat, worum es geht und man könnte über den Rest reden.

    Wenn man dagegen als gebildeter Mensch auch noch Begriffe wie „Gleichschaltung“ und „Autobahnen“ verwendet um aus der rechten Ecke, in der man steht, wieder herauszukommen … Da muss man sich fragen, ob so jemand geeignet ist, zukünftig im Fernsehen aufzutreten.
    Da spielt der Umstand, ob das gesagte sachlich falsch ist, eine eher untergeordnete Rolle. Solche Schlagwörter sind in diesem Kontext einfach nur provozierend missverständlich und jemand der im Fernsehn auftreten will, muss sowas einfach wissen.

    Das hat nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun. Fau Herman darf auch in Zukunft soviel reden, sagen und Bücher schreiben wie sie möchte. Nur das Privileg im Fernsehn aufzutreten, verlangt schon etwas mehr.

  85. vivec: die ersten drei Wörter lauten „Tribunal der Selbstgerechten“ – der erste Abschnitt ist die Lüge, dass man über Nazis nicht reden dürfe. Lesenswerte Gesellschaftskritik?

  86. @Stefan (67):

    Nun kann es natürlich sein, dass die „BamS” sich das nur ausgedacht hat (und ich bin der letzte, der diese Möglichkeit ausschließen würde). Dann hätte sich aber auch der NDR nur ausgedacht, dass Eva Herman dem Sender gegenüber nach Erscheinen der „BamS” nicht bestritten hat, diese Äußerungen gemacht zu haben.

    Danke hierfür. Vom Lesen des Eintrags bis Kommentar 66 fragte ich mich, ob ich wirklich der einzige bin, der sich ein ganz klein bisschen wundert, dass gerade Du die BamS ohne offensichtliche Hinterfragung als Quelle angibst. Ein Hinweis darauf, dass der NDR von E.H. eine Bestätigung bekommen hat (was ich Dir jetzt einfach mal glaube, weil ich mich nicht genug für das Thema interessiere, um es zu recherchieren), hätte mir einiges Kopfkratzen erspart.

  87. Markus71: Also bitte – es geht doch nicht um „Begriffe“. Frau Herman ist der Meinung, dass die 68er für Familienwerte schlimmer waren als die Nazis. Und jetzt ist sie das Opfer einer unmenschlichen Medien-Diktatur, die jeden verfolgt, der für Kinder ist.

    Wie Du siehst, kann man das auch ganz ohne allzu verfängliche „Begriffe“ zusammenfassen – und es wird trotzdem nicht besser.

  88. @114/Gregor

    Danke für den Link. Werde ich mir mal durchlesen.
    Ich wollte Dir so etwas gar nicht unterstellen. Ich hatte Deinen ursprünglichen Beitrag nur so verstanden, dass du bestreiten wolltest, der Autobahnbau hätte was mit den Plänen zur Kriegsführung zu tun. Deshalb wollte ich meinen Beitrag nur mit einem Zitat belegen.

  89. […] was sich gestern bei kerner abspielte, war meiner meinung nach dermaßen lächerlich und vorpogrammiert, dass einem mir richtig übel wird. aber schlimmer wurde es nachdem eva hermann endlich gehen durfte. kerner versuchte die situation wieder zu entspannen, indem er mario barth ein paar sachen vorlegte, so dass dieser sein programm wiedergeben konnte? oder auch mit senta ein wenig seine feuchten jugendträume wahr werden lassen konnte? echt mal, also wirklich… mir fehlen die worte… anderen zum glück nicht! […]

  90. vivec: Also ich habe schon oft über Nazis geredet. Für einen Nazi wurde ich dabei nie gehalten oder hatte die Arschkarte.

  91. Torsten: Glück gehabt. Ich bin schon für die Aussage, die ich hier – uninnovativerweise, ich geb es ja zu – wiederholt habe, nämlich, dass während der Zeit des Dritten Reichs schon rein statistisch nicht alles schlecht gewesen sein kann, in die Naziecke gestellt worden.
    Es gibt eine beunruhigende Tendenz in unserer Gesellschaft, auf alles, was das böse N-Wort benutzt, erst mal reflexartig draufzuhauen. Und das nervt mich.

  92. @98, Torsten:
    ——————–
    „Es ist ein Unterschied ob Journalisten einfach ihren Job nicht gut machen oder ob das Ministerium für Propaganda ihnen den Auftrag erteilt, gegen diesen oder jenen zu hetzen.“
    ——————–
    Frau Herman hat aber nicht von einem Ministerium für Propaganda gesprochen und offensichtlich auch nicht gemeint.
    Der Begriff wird schlicht und einfach tatsächlich häufig verwendet, ohne dass damit gleich das volle Ausmaß der Nazi-Diktatur gemeint ist. Da sie sich gestern entsprechend erklärt hat und sogar ein Beispiel ihrer Kritiker nennen konnte, der das genauso macht, nämlich der Spiegel, ist es für mich eindeutig, wie sie es gemeint hat.

    Überhaupt würde sie mit dem Vorwurf der Gleichschaltung, wenn er so gemeint gewesen wäre, ja den anderen Nazi-Methoden unterstellen und nicht selbst welche anwenden. Wenn jeder, der anderen Nazi-Methoden unterstellt, rausfliegen würde, gäbe das bestimmt eine tolle Show. Vor allem das ein oder andere Online-Forum wäre wahrscheinlich bald wie leergefegt. ;)

  93. — Torsten — 10. Oktober 2007, 11:50
    Wie sich gestern Abend gezeigt hat ist Frau Herman eben kein Profi, sonst hätte sie sich nicht so leicht über den Tisch ziehen lassen. Sie konnte zwar professionell ihren Text vom Blatt ablesen, mehr aber auch nicht. Die meisten Leute verwechseln immer Nachrichtensprecher mit Redakteuren bzw. Journalisten. Letztere Gattung sollte ganz genau wissen wie das Spiel der Medien läuft.

    Mutig finde ich deine Aussage „Die „Gleichschaltung” von Medien ist, wenn eine zentrale Instanz Medien vorschreibt, was und wie sie zu berichten haben. Die gibt es nicht in Deutschland“

    Murdoch sollte nur als Beispiel dienen. Was ich meinte sind die Familien Springer, Bertelsmann und wie sie alle heisen. Die haben das Geld und beeinflussen die öffentliche Meinung. Ich würde in der heutigen Zeit sogar soweit gehen und von einer Meinungsdiktatur sprechen. Schau dir die Konzernstrukturen näher an und denk daran „wessen Brot ich fress, dessen Lied spiel ich“. Wenn du es immer noch nicht glauben willst, schau unter „nachdenkseiten“ nach und gib o.g. Namen in die Suche ein.

  94. Wir haben ein paar Fragen, die wir dringend klären sollten. Wie siehts denn aus mit der Familie, der Mutter- und Vaterrolle? War es gut so, wie es damals war? Oder brauchen Eltern heute mehr Unterstützung, mehr Krippenplätze? Warum wird die „Hausfrau“ heute tendenziell eher belächelt als gewürdigt?

    Warum verbringen wir soviel Leidenschaft damit, über unglückliche Phrasen einer Nachrichtensprecherin zu diskutieren? Wieso lassen wir uns im Fernsehen ein selbstgerechtes Tribunal gefallen? Wieso gibt es keinen Aufschrei über die reflexhaft vorgetragenen Plattitüden von Berger und Schreinemakers? Und wenn wir schon kleinlich sein wollen: Wieso moniert niemand, dass Senta Berger „Ich gehe jetzt!“ sagt, den Kopf reckt – und in narzisstischer Gewissheit ihrer Rolle sitzenbleibt?

    Kerner gestern – das war ein Paradebeispiel für substanzlose Selbstinszenierung und ein erbärmliches Beispiel für unseren Umgang mit der jüngeren deutschen Geschichte und aktuellen gesellschaftlichen Themen.

    Und wir reden über Eva. Als ob diese Frau in irgendeiner Art und Weise gefährlich wäre.

  95. @113 Torsten:
    Ohne diese Begriffe und den Nazibezug wäre die Thesen von Frau Herman aber nur falsch und sehr diskussionswürdig. Es würde nicht unbedingt ein *solches* Theater auslösen.

    Jemand, der dagegen auch noch bei seiner „Verteidigung“ solche Begriffe in diesem Kontext verwendet, der beweist damit fortgesetzt, dass er einfach nicht geeignet ist, zukünftig beim Fernsehen zu arbeiten. Der stellt seine fachliche Eignung in Frage. Weil sie nicht in der Lage ist, zu beurteilen, wie Schlagworte in ihrem Kontext wirken. Und „Hitler-Autobahnen“ ist wirklich Grundschul-Niveau.

    Weil sonst macht Frau Herman demnächst ne Talk-Runde zum Thema „Was alles bei den Nazis gut war“ und erzählt lauter richtige Dinge (olympischer Fackellauf, z. B.), und ist sich trotzdem nicht der Tragweite bewust. Weil sie hat sich ja vorher von allem rechten Gedankengut distanziert. So geht das natürlich nicht.

  96. Wo hat sie eigentlich irgendwas aus der Nazi-Zeit als gut bezeichnet?

    Das einzig strittige, was sie (in der BamS) gesagt hat, war dass die Familienwerte von den Nazis gefördert wurden, was natürlich schon etwas bescheuert ist, aber noch nicht unbedingt bedeuten muss, dass sie diese Art der Förderung auch gut heißt. Den Eindruck kann man natürlich bei der Formulierung bekommen, wenn man im Hinterkopf hat, dass sie die Wertschätzung der Mütter im Nationalsozialismus als „Das war gut“ bezeichnet hat. Der Witz ist aber, dass sie das nicht gesagt hat, sondern inzwischen ungefähr 1000x dass das schlecht war.

    Wenn also jemand einmal was sagt, was möglicherweise a bedeutet und 1000x b, warum glaubt dann jeder dass a gemeint war?

  97. vivec: Rein statistisch sind Menschen die eine Diskussion mit solchen steilen Thesen beginnen, Nazis, Idioten oder beides.

    SD: Wenn sie von Gleichschaltung spricht, spricht sie Gleichschaltung. Die Bedeutung des Wortes ist einfach so.

    Mario: Ja, Verleger und große Medienhäuser haben Einfluss auf die Berichterstattung. In diesem Fall gab es – ich spekuliere hier mal – aber weder bei Bertelsmann, noch bei Springer eine Weisung, Eva Herman fertig zu machen. Im Gegenteil: BILD unterstützt sie so gut sie es eben kann.

    Markus71: Warum sind falsche Behauptungen diskussionswürdig? Warum das so hoch gekocht ist, ist doch ziemlich klar: eine der – dank Tagesschau – bekanntesten Frauen Deutschlands, Nazis, Lebenslügen und – zumindest in Ansätzen – Sex. Die Story verkauft sich besser als ein doppelter Penisbruch von Dieter Bohlen.

  98. ——————-
    „SD: Wenn sie von Gleichschaltung spricht, spricht sie Gleichschaltung. Die Bedeutung des Wortes ist einfach so.“
    ——————-
    Wer legt das fest? Du?

    Also mein Studium war jetzt nicht unbedingt sehr sprachlich orientiert, aber wenn mich nicht alles täuscht, ist die Bedeutung eines Wortes nicht für alle Zeiten in einen bestimmten Kontext bzw. eine exakte, fest eingegrenzte Bedeutung zementiert.

    Es ist ja nun nicht so, dass Frau Herman die erste gewesen wäre, die den Begriff ohne den Nationalsozialismus als Verursacher gebraucht hat. Und wenn sie sich dann auch noch klar dazu äußert, worin liegt dann der Sinn ihr andere Aussagen anzudichten?

  99. — Markus71 — 10. Oktober 2007
    „Nur das Privileg im Fernsehn aufzutreten, verlangt schon etwas mehr“ -vollkommen richtig erkannt. Besonders beim privaten Blöd-TV und immer öfter auch bei den ÖR mit den viiielen schöööönen Talkshows wie z.B. Hilfe mein Hamster hat Bulimie oder meine Kinder wurden von Aliens entführt.

  100. SD: Die Gleichschaltung ist ein ziemlich klarer historischer Begriff. Aber Dir steht es auch frei, die Amtsübernahme eines Ministerpräsidenten „Machtergreifung“ zu nennen, oder einen Sonderverkauf im Glasgeschäft als „Reichskristallnacht“.

    Wenn die Leute darunter irgendwelche merkwürdigen Sachen assozieren, ist es im Zweifel deren Schuld, gell?

    BTW: Ich kenne niemanden, der das Wort „Glaichschaltung“ als legitime Kritik auffasst und ernst genommen werden sollte. Vielleicht hat Henryk Broder mal so etwas geschrieben, aber das bestätigt meine These eher.

  101. Das reflexartige Aufschreien und Enttäuschtsein, sobald erwähnt wird, dass in Nazideutschland nicht alles schlecht gewesen ist, geht mir auf die Nerven.

    Und mir geht’s mindestens genauso auf die Nerven, dass in Deutschland auch nach rund 60 Jahren Demokratisierungsprozess erschreckend vielen Menschen (quer durch alle Bevölkerungsschichten) die Reflexe gegen Rechts abgehen oder immer noch viel zu schwach entwickelt sind, um rechtsextremen Strömungen innerhalb unserer Gesellschaft mit der gebotenen Entschlossenheit entgegenzutreten.

    Wer bis jetzt immer noch nicht erkannt hat, dass es höchste Zeit ist, den seit einigen Jahren in Deutschland (und zwar nicht nur im Osten!) erstarkten Rechtsextremismus* juristisch, multimedial, politisch – kurz gesamtgesellschaftlich – konsequent abzublocken, ist in meinen Augen erstens blind gegenüber den jüngsten Entwicklungen hierzulande und zweitens dumm wie Knäckebrot.

    JEDE Form von Toleranz gegenüber den Rechten und ihren Ideologien halte ich für gefährlich leichtsinnig. Und es ist m.E. naiv zu meinen, wir wären vor dem Rechtsextremismus sicher, bloß weil es in Deutschland schon mal eine rechtsradikale Diktatur gab. Denn diese Einstellung ist imo genau die Kombination aus Dummheit, Arroganz und Trägheit, die den Nazis auch damals an die Macht geholfen hat.

    Der springende Punkt ist m.E. in diesem konkreten Fall auch nicht, ob man öffentlich sagen darf, dass Hitler Autobahnen bauen lassen hat oder Nazis die Mutterschaft wertgeschätzt hätten (was btw jeder besser wissen müsste, der in Nachkriegs-Deutschland Geschichtsunterricht in der Schule hatte). Die strittige Frage ist also nicht, ob man strunzdummes Zeug in einer TV-Sendung von sich geben darf. Klar darf man das. Oder ist Frau Herman für ihre Äußerungen verhaftet, eingesperrt und angeklagt worden? Aber wenn man meint, dass man sowas nötig hat, muss man m.E. auch mit den Reaktionen einer zum Glück offenbar immer (noch!) mehrheitlich antirechten Medienöffentlichkeit leben können. Das Signal, was hier imo gesendet wurde ist, dass es für rechte Argumentationen keinen breiten Applaus sondern Protest in deutschen Medien gibt. Und das ist imo auch gut und richtig so!

    Die Frage, die man sich hier außerdem stellen muss, ist: Warum hat Eva Herman überhaupt die Nazi-Diktatur für ihre Pro-Mutterschaft-Argumentation herangezogen? Darauf fielen mir bisher nur drei mögliche Antworten ein:
    Entweder sie ist in Wahrheit doch nicht so antirechts, wie sie ansonsten immer behauptet hat – dann sollte man ihr in deutschen Medien mit der gleichen Skepsis und Geringschätzung begegnen wie bis dato den Vertretern rechtsextemer Parteien.
    Oder sie weiß nicht, was Mütter im 3. Reich ertragen mussten, die nicht ins Zuchtprogramm der Nazis passten – dann könnte ich ihr bildungsniveau imo für eine TV-Moderatorin nur als ungenügend ansehen.
    Oder sie wollte mit diesen Vergleichen ganz bewusst provozieren, um größtmögliche, multimediale Aufmerksamkeit für ihr neues Buch zu kriegen – dann wäre sie imo skrupellos publicity- und geldgeil, eine die für Aufmerksamkeit und Profit so ziemlich ALLES macht.

  102. „Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde.

  103. (Dieser Text ist leider ein wenig länger, ich habe ihn offline geschrieben, wer ihn nicht lesen mag den bitte ich den Beitrag zu überspringen :) ).

    Lieber Stefan,

    an sich stimme ich ja immer mit Deinen Analysen und Ansichten überein.
    Aber diesmal muß ich doch einmal einschreiten. Ich halte Deine JBK-Sendungs-Analyse für falsch.

    Und die ganze Geschichte macht mich aus irgendwelchen Gründen aggressiv.

    1. Deine Analyse, „Eva Herrmann verhalte sich unprofessionell“ ist meines Erachtens falsch.

    Dazu eine kleine Vergleichsgeschichte (tut mir leid das ich so weit aushole):

    Angenommen man nimmt irgend so einen Professor oder Journalisten oder Unternehmenslenker oder was auch immer der immer in diesen Polittalkshows zu sehen ist.

    Dieser Professor würde dann ein Buch schreiben. In diesem Buch verwurstet er einen Haufen Statistiken reichert den Text mit seiner eigenen persönlichen politischen Meinungsäußerungen an. Die politische Aussage des Buches würde in etwa so lauten: „Die Globalisierung ist ungerecht aber sie ist da, deshalb müssen wir in Zukunft alle mehr arbeiten und weniger Spaß haben!“

    So ein Text ist ja erstmal vollkommen unlesbarer langweiliger Schrott und eigentlich würde den Mist keiner kaufen wollen. Die Frage ist dann: Wie bekommt man die Leute dazu, das trotzdem zu lesen? Schließlich will man ja auch in Zukunft im Fernsehen auftauchen und in Talkshows eingeladen werden?!

    Kein Problem: Es muß eine gute Verpackung her. Zum Beispiel ein Buchcover mit eindringlichen roten Buchstaben auf weißem Grund. Insbesondere ist ein knackiger Titel wichtig: Zum Beispiel sowas wie: „Deutschland – Am Abgrund“. Oder „Deutschland – Der Sündenfall!“. Oder „Deutschland muß aufwachen!“.

    Was ich mir aber persönlich insgeheim immer dachte wenn ich derartige Bücher im Buchladen liegen sah:

    Bestimmt sind schon mehrere der Autoren die solche Bücher schreiben bei der Suche nach einem passenden Titel auf einen anderen Namen für ihr Buch gekommen. Ein Titel den sie dann aber schnell wieder verworfen haben. Zum Beispiel so ein Titel wie:

    „Arbeit macht frei!“.

    Warum ich glaube, daß diese Leute auch schon vor mir auf diesen Titel gekommen sind?

    Naja, weil der Titel bei dem Thema ganz einfach sehr naheliegend ist. Weil er Kraft hat. Weil er gut merkbar ist. Der Satz sagt ja an sich erst mal nichts aus. Er ist inhaltlich fast neutral. Kann sowohl das eine als auch das andere bedeuten. Der Satz klingt positiv: Er betont die positive Seite der Arbeitsleistung jedes Einzelnen. Er entspricht von der Aussage her in etwa dem was diese Leute denken glaub ich.

    Trotzdem hat natürlich kein einziger dieser Autoren jemals ernsthaft in Erwägung gezogen diesen doch so praktischen Titel zu verwenden. Warum? Weil sie natürlich professionell sind. Weil sie wissen, das dieser Satz schon durch andere Leute belegt wurde.

    Sie wissen, daß eine Debatte die sich mit ihrem Buch beschäftigen würde ganz erheblich daran kranken würde, daß die Leute ihre Aufmerksamkeit lediglich auf den Titel des Buches lenken würden.

    Vermutlich hätte die Wahl so eines Titel zur Folge, daß der Professor in Zukunft nicht mehr bei Anne Will oder Frau Illner eingeladen werden würde.

    Der gegenteilige Effekt von dem was der Autor erreichen wollte wäre erreicht.

    Wie gesagt, das wäre wirklich unprofessionell.

    Und jetzt zu Eva Herrmann.

    Bei ihr ist der Fall doch genau anders herum:

    Diese Frau vertritt Thesen die so banal sind wie irgendwas: „Frauen an den Herd. Kinder streng erziehen.“ Solche Thesen kann jeder vertreten. Da kann man ins Altersheim nebenan gehen, bei den dortigen Bewohnern klingeln und mal nachfragen was die so zum Thema Kindererziehung denken. Banaler geht es doch gar nicht.

    Ins Fernsehen käme man mit so einem Quatsch bestimmt nicht. Da müßte schon noch was anderes hinzukommen. Ein Aufhänger, der mich quasi zum Pflichttalkgast bei Johannes B. Kerner macht. Irgendwas das mit wichtig macht. Irgendeine Trägerbotschaft die meine banalen Thesen aufsext.

    Klar, wenn ich dann bei JBK tatsächlich in der Sendung sitze kann man das ja alles wieder zurück nehmen. Aber warum sollte ich man?! Gerade wenn zwei Tage vorher ein ganzer Saal geklatscht hat als ich diese Thesen vertreten habe?!

    Was man Frau Herrmann tatsächlich vorwerfen kann ist, daß es ihr anscheind nicht ausreichend gelingt ihre Thesen im Fernsehen richtig und eloquent zu vertreten. Aber ist das wirklich so schlimm?!

    2. Wirklich grausam, idiotisch und unprofessionell ist in dieser Sache vielmehr JBK vorgegangen. Das ist ja wohl der übelste Schwachsinn und ich sehe nicht ein daß er dafür auch noch öffentlich geadelt wird.

    Denn so wie ich das mitbekommen habe lief das doch wohl in dieser Reihenfolge ab:

    1. Die Redaktion einer Sendung weiß das Person X die Thesen A vertritt und damit polarisiert.
    2. Die Redaktion der Sendung lädt Person X genau deswegen ein um die Thesen A in der Sendung zu diskutieren.
    3. Die Gäste in der Sendung diskutieren angeregt über Person X und die Thesen A.
    4. Person X wird aus der Sendung geschmissen weil sie weiterhin die Thesen A in genau der Form vertreten hat für die sie ursprünglich in die Sendung eingeladen wurde.

    Und wer ist am Ende dran Schuld? Ist doch klar: Person X. Sie hätte ja auch professioneller vorgehen können!

    Meines Erachtens ist das Ganze erheblich krank. Das ist ja nichtmal eine Talkshow. Vielmehr eine billige Imitation dessen. Wofür sind Talkshows denn da? Doch wohl um dort zu reden?! Um sich mit Arguementen auseinanderzusetzen?!

    Der endgültige Sieg der Fasssade über den Inhalt.

    3. Warum goutierst Du die Professionlisierung im Talk-Show-Fernsehen?

    Ich finde es für eine Demokratie schrecklich, wenn „professionelles Verhalten“ im Fernsehen heißt, daß sich alle Menschen dort exakt so verhalten müssen daß es auf den Zuschauer optimalstmöglich wirkt.

    Was soll der Scheiß, daß jeder gleich kritisch beäugt wird der mit seinem Äußeren oder seinen Thesen nicht vollkommen fernsehkompatibel ist und es trotzdem wagt in diesem Medium, das nun einmal das reichweitenstärkste Medium in Deutschland ist, aufzutauchen.

    Die Talkshow-Welt ist nun einmal eine Lüge.

    Jeder Mensch vertritt auch Thesen und Annahmen oder hat Eigenschaften, die, wenn man sie in das 1:30-Minuten-Format packt, ganz einfach nicht rüberzubringen sind.

    Das heißt doch nicht das man diese Eigenschaften dann aufgeben muß oder die Meinungen ändern muß. Wer muß sich an wen anpassen: JBK an seine Talkshowgäste? Oder die Talkshowgäste an JBK?

  104. Eva Herrmann hat gesagt, dass sie die „Wertschätzung der Frau“ gut findet

    1. vor dem „dritten Reich“,
    2. im „dritten Reich“ und
    3. nach dem „dritten Reich“.

    Gegen 1. und 3. ist ja nichts einzuwenden. Auch die These die 68er hätten die Gesellschaft zerstört kann sie ja gerne vertreten. Es ist nicht meine Meinung, aber man kann darüber diskutieren (was Frau Berger offenbar auch gerne tun wollte).

    Die zweite These sollte man aber zurücknehmen, wenn man glaubwürdig gleichzeitig „gegen rechts“ sein will.

    Leider hat das Eva Herrmann trotz vieler Gelegenheiten nicht geschafft und daher halte ich die freundliche Aufforderung an sie zu gehen für angebracht.

    PS: Mario Barth, der den kleinen Jungen spielte, sich gleichzeitig aber schamlos auf den freu gewordenen Platz von Frau Herrmann setzte fand ich ebenfalls recht peinlich.

  105. Genauso steht es mir auch frei den Typ, der mir in Venedig die Kirchen zeigt, „Führer“ zu nennen. Wenn mir dann einer erzählen will, ich würde den Kerl für Hitler halten, selbst wenn ich mich noch ausdrücklich erkläre, dass dem nicht so ist, dann kann der mit meiner Hand weitersprechen.

    Auf SpOn gibt es einige Artikel die den Begriff in verschiedenen Zusammenhängen verwenden. Wenn ich da gestern abend nicht geschielt habe, sind die nicht alle von Herrn Broder.

  106. For what it’s worth, die Sendung habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt, aber zumindest auf ihrer Webseite distanziert Frau H. sich schriftlich und in ausführlicher Form von der Interpretation des von ihr Gesagtem auf der PK, allerdings nicht ausdrücklich von dem Zitat in der BamS. Mich würde interessieren ob irgendjemand mal versucht hat, persönlich mit ihr Kontakt zu treten und sie dazu zu befragen? Oder müssen wir uns die Meinung wirklich aus einem BamS Zitat und einer fragwürdigen Kernershow bilden?

  107. Eigentlich ist schon das meiste gesagt, aber einige Anmerkungen.
    1. Zu diesem: „es-war-nicht-alles-schlecht-und-Hitler-hat-ja-auch-die-Autobahnen -bauen-lassen“. An alle, die sich ernsthaft (nein, nicht dezidiert mit den Autobahnen, aber dem „es-war-nicht-alles-schlecht“ beschäftigen wollen): Bitte das Buch „Hitlers Volksstaat“ vom Historiker Götz Aly lesen. Ich sage nur die Stichworte „Ehegattensplitting“ und „Krankenversicherung für Rentner“. Näheres ist bitte genanntem Buch zu entnehmen. (Einfach mal wieder dem lokalen Buchhändler Gutes tun und ein Buch kaufen und wer es sich nicht leisten kann: Es gibt in jeder Stadt Bibliotheken. ) Nein, ich bin nicht der Auffassung „es-war-nicht-alles-schlecht“, aber wenn man sich wirklich von allem distanzieren wollte, dann fragt man sich, warum so einige Dinge der NS-Zeit einfach anstandslos übernommen wurden und als große Leistung der BRD verkauft werden.
    2.Dass das der letzte TV-Auftritt von Frau Herman gewesen sein soll, bezweifle ich stark. Siehe Beispiel Frau Schreinemarkers. Die gute Frau war eine lange Zeit lang eine „Persona non grata“ nach ihrem „unsanften Abgang“ mit ihrer Sendung „Schreinemarkers live“ und den (ich sage wertfrei) „Sachen mit den Steuern“.
    Man muss nur lange in der Versenkung verschwinden, bis irgendjemand fragt: „Was macht eigentlich… ?“ „Könnte die nicht die neue Diät-Sendung moderieren ?“
    So trefflich Herr Niggemeier die „Spielregeln“ der Medien hier darlegt, er vergisst, dass die Medien ein sehr kurzes Gedächtnis haben. Oder wie war das noch mit dem Rechtsanwalt, der Kokain konsumiert hat, seine Talksendung verloren hat , sich danach „artig“ entschuldigt hat und bei einem anderen Sender (wenn auch einem vielleicht weniger relevanteren) eine Talksendung bekommen hat ? Oder wie war das mit dem ebenfalls des Kokainkonsums überführten Fussballtrainer, der eine Zeitlang zur „Unperson“ im deutschen Fussball geworden war und jetzt mittlerweile wieder Trainer eines Bundesligavereins ist ?
    Wenn Frau Herman nichts so „dumm“ ist, wie manche sie darstellen, dann sollte sie für die nächsten 5-10 Jahre jegliche Medienauftritte einfach meiden (d.h. auch keine Interviews oder dergleichen). Nach 10 Jahren „Schamfrist“ kann sie ja wieder Bücher schreiben, aber diesmal über weniger „ernste“ Themen. Wir wär’s mit einem weiteren Buch über die Unterschiede von Mann und Frau ? Es gibt so manche Gestalt in den deutschen Medien, die gefühlt 20 Jahre lang über dieses Thema referiert und dennoch Zuhörer findet. Oder aber ein kabarettistisches Bühnenprogramm ? Vielleicht mit dem Titel: „Geflügelwurst, Tafelwasser und Aktien“.
    3. Wo ist dieser Regisseur, der jeden Skandal
    verfilmt ?
    Ich stelle mir das grandios vor: Susan Stahnke spielt Eva Herman, Kerner wird entweder von Christoph Maria Herbst oder Harald Schmidt gespielt. Für die anderen Rollen werden sich schon gute Schauspieler finden.

  108. Oder wie war das mit dem ebenfalls des Kokainkonsums überführten Fussballtrainer, der eine Zeitlang zur „Unperson” im deutschen Fussball geworden war und jetzt mittlerweile wieder Trainer eines Bundesligavereins ist ?

    Zweitliga, bitteschön!

    Wo ist dieser Regisseur, der jeden Skandal verfilmt ?

    Kämpft gegen das Aussterben der Deutschen.

  109. Ich glaube die einzige, die in der ganzen Sache einigermaßen einsichtig ist, ist Eva Hermann! Vor allem hat sie rechtzeitig erkannt, dass eine Diskussion (und erst recht das Eingehen auf die völlig idiotischen Forderungen der anderen; an dieser Stelle bräuchte ich mal eine Erklärung, was „die Spielregeln sind, nach denen unsere Medienwelt funktioniert“ …) keinen Sinn hat, sie hat nur noch reagiert, nachdem ihr am Anfang der Sendung nicht nur einzelne Wörter, Sätze, oder der Mund, ansatzweise sogar der ganze Kopf umgedreht wurde.

    Was Kerner angeht: Ich finde es schade, unprofessionell und absolut unkorrekt, dass er sich so fest auf die eine Seite der Diskussion gestellt hat, so dass eben diese völlig aussichtslos war. Ist es nicht die Aufgabe eines Moderators, dafür zu sorgen, dass jeder in einem Gespräch in gleichem Maße (und damit meine ich nicht die Redezeit, die war bei Eva Hermann effektiv nämlich definitiv viel geringer als die von jedem anderen) und vor allem fair beteiligt wird?

  110. Diese Groteske ließ leider einiges zu wünschen übrig, z.B.:

    – Einen kompetenten Moderator der keiner Agenda folgt wie JBK in dieser Sendung, um einmal pro Staffel allen Zuschauern und Fernsehpreis-Jurys in Erinnerung zu rufen dass er doch eigentlich ein kritischer Journalist ist. Dieser könnte dann auch intelligente Fragen stellen, z.B. warum eine Frau die mit dem vierten Partner zusammenlebt bei diesem Thema so ein konservatives Ideal hat

    – Eine klare Distanzierung von Eva Herman von ihrem verquasten Schachtelsatz über die Rolle der Mutter im Wandel der Geschichte, und eine Aussage dazu was denn genau gemeint war

    – Diskussionsteilnehmer die das Buch von Frau Herman wirklich glesen haben, um dessen Thesen und Vergleiche (wie immer man dazu stehen will) ernsthaft bewerten und ggf. widerlegen zu können. Weder der Moderator noch der (unnötige) Experte schienen sich diese Mühe gemacht zu haben.

    – Eine Erklärung weshalb Frau Schreinemakers und Frau Berger überhaupt in der Sendung saßen. Mario Barth hatte eine DVD und eine Veranstaltung im kommenden Jahr zu vermarkten (und fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Runde), aber weshalb waren die beiden anderen Gäste geladen? Um auf vergangene Medienskandale einzugehen, oder auf andere Frauenbilder?

  111. Welcher Ausspruch mich von Frau Herman gestern eigentlich am meisten wunderte war das leicht panische „Wir sterben aus!“.
    Wen meinte sie denn mit dem „wir“?

  112. ich habe gestern den ersten leserbrief meines lebens geschrieben – ans zdf. johannes b. kerner, ohnehin kein wortkünstler und vorzeige-moderator, hat sich und den sender abqualifiziert. ich stimme mit einigen vorrednern überein, dass der rausschmiss – und das war es – hermans aus der sendung und das verhalten von moderator und übrigen gästen (mit ausnahme vielleicht mario barths, der sich vornehmlich aus der diskussion heraushielt) einen deutlichen punktsieg für herman bedeutet. ich kenne ihre bücher nicht und mir war die frau bis vor kurzem nahezu gänzlich unbekannt, bis auf den namen vielleicht. doch wenn ich sehe, wie jemand, der sich mehrfach deutlich von braunem gedankengut distanziert, für reine termini entschuldigen soll, die in ganz anderem zusammenhang benutzt wurden, muss ich an zensur und bigotte selbstgerechtigkeit denken. ich hatte gehofft, mehr als 60 jahre „danach“ könnte man in deutschland offen und frei über manche dinge sprechen; offenbar sind noch nicht viele soweit.

    der rausschmiss und zuvor schon das verhalten einer aus der versenkung hervorgekramten schreinemarkers (augenrollen, zwischenrufe, mokierte blicke und gesten, kindisches kopfschütteln), einer vorzeige-hippie-oma senta berger (die ich im übrigen sonst schätze) und eines selbstgerechten moderators, der nur eine entschuldigung hören will und, als er die nicht zu hören bekommt, erst den mund und dann die anwesenheit hermans verbietet, qualifiziert nicht nur die sendung per se ab, sondern ist symptomatisch für vieles, was ich bisher in der diskussion zu hören bekam. auch mir wird langsam klar, dass man offenbar nicht alles in deutschland sagen kann… dabei habe ich für rechtes gedankengut nur verachtung übrig, sehe mich eigentlich eher in der alternativ-konservativen ecke und dennoch viele ausländische freunde. bin ich jetzt auch irgendwie nazi?

  113. „Das eigentlich Erschreckende […] ist weniger die Möglichkeit, dass Eva Herman […] sogar im Dritten Reich vergleichsweise positive Zustände sehen könnte. Das eigentlich Erschreckende ist, wie dumm jemand sein kann, wie ahnungslos, wie dilettantisch und laienhaft in einer Medienwelt, in der sie sich seit vielen Jahren professionell bewegt.“

    BITTE WAS??? Ich denke, Herman ist gestern sehr bewusst den Regeln des absurden Leiste-Abbitte-und-alles-wird-gut-Spielchens, das Medien so gerne spielen, nicht gefolgt.
    Die Frau bleibt standhaft und leistet keine hohle TV-Abbitte – offensichtlich ist sie von der braun angehauchten Soße, die sie verzapft, also tatsächlich sehr überzeugt. Und DAS ist das eigentlich Erschreckende.

  114. @130 Torsten:
    Wobei ich mein 132 korrigieren muss.
    Ich hatte ja geschrieben, *ohne Nazibezug* sind die Thesen von Frau Herman falsch und sehr diskussionswürdig.

    Ich meine, man kann ja von mir aus durchaus darüber diskutieren, ob die Rolle der Mutter ausreichend gewürdigt wird und ob „die 68er“ an allem Schuld sind. Auch im Fernsehen. Wir sind ein freies Land.

    Das Probem ist, wenn eine der maßgeblich Beteiligten dieses Thema – egal wie – durch unbedachte Äußerungen in Bezug zur Nazizeit bringt, dann kann man in der Öffentlichkeit nicht mehr so einfach darüber diskutieren.
    Weil alles Schimpfen auf „die 68er“ und loben der Mutterrolle als loben der Nazizeit aufgefasst werden könnte. Und gerade im Fernsehn sollte man doch alles vermeiden, was z. B. arbeitslose Jugendliche so auffassen könnten. Auch weil nicht jeder Zuschauer so stark differenziert.

    Und als medienerfahrene Frau und besonders wenn man sich angeblich viel Gedanken über dieses Thema gemacht hat und wenn man sogar Bücher darüber schreibt, dann sollte und könnte man sich dieser Problematik doch eigentlich bewusst sein.

    Deswegen ist Frau Herman einfach sehr im Unrecht und die Beckmann-Show war eine gute Gelegenheit, diese Dinge wenigstens teilweise aus der Welt zu schaffen. Diese vermutlich einmalige Gelegenheit hat sie aber auf die schlechtest mögliche Art und Weise fahren lassen.

    Und ihrem Anliegen hat sie damit sicher auch nicht gerade einen Gefallen getan.

  115. Ich bin ja im Großen und Ganzen recht begeistert von den vielen Kommentaren hier. Die sind ja – für die meisten Blogs unüblich – ziemlich differenziert und vor allem länger als die gewöhnlichen Dreizeiler.

    Bei der an Lächerlichkeit kaum zu überbietenden und wunderbar zielgruppengerecht gespielten Empörung von Schreinemakers, Berger und Barth wegen der Erwähnung von „Gleichschaltung“ und „Autobahn“ am Ende des Gesprächs fällt mir immer nur der Satz: „Er hat Jehova gesagt!“ aus „Das Leben des Brian“ ein. I

    An EHs Stelle wäre ich schon deutlich früher gegangen (oder erst gar nicht gekommen).

  116. Danke, # 148, unterschreibe ich.

    Schade, daß ich die Sendung nicht orginial sehen konnte. Was natürlich daran liegt, daß ich Johannes ‚Batman‘ Kerner nicht ertrage, weil ich mich immer davor fürchte, daß er mit midestens einer Ohrenlänge voraus die unerträgliche Schleimspur seiner anbiedernden Dummbrödel-Bedeutungslosigkeit penetriert. Oh, wenn man in diese Zeilen hineininterpretiert, daß ich Herrn K. nicht so sonderlich mag, dann liegt man glaube ich nicht so falsch. Aber das ist sicherlich ein anderes Thema und gehört hier ja eigentlich nicht hinein (Teer über mich, haha).

    Nochwas: Daß ich hier round about # 150 bin, belegt doch nur, wie langweilig unser bundesdt. TV inzwischen ist, daß uns so eine Debatte derartig interessiert, oder?

    MsG

  117. @147/phil
    Na, dieses leicht panische „Aussterben“ ist doch – moderater formuliert, aber in der Sache eindeutig – inzwischen Konsens in den politischen Parteien. Von Di Fabio über Schirrmacher bis zum Bundespräsidenten („Wir haben zuwenig Kinder…“ – 21.07.05) wird doch seit Jahren das Schreckgespenst des aussterbenden Deutschen an die Wand gemalt. Frau Herman reitet diesen Gaul nur weiter.

  118. SD: Dann guck doch mal in welchen Zusammenhängen „Gleichschaltung“ erwähnt wird. Als Zitat eines NPD-Funktionärs. Als terminus technicus bei einer Marktregulierung. Als Kritik an Zensurmaßnahmen in Venezuela.

    Nirgends aber ein ersntzunehmendes Wort von der ach so gleichgeschalteten Presse in Deutschland.

  119. Wie frei ist denn das Land, wenn ich bestimmte Dinge nicht sagen soll, weil evtl ein arbeitsloser Jugendlicher zuhört??? Was hat das denn mit freier Meinungsäußerung zu tun. Bestimmtes Gedankengut gehört einfach ignoriert, aber sind wir denn mittlerweile so armseelig, dass wir einem Jugendlichen, nur weil er oder sie arbeitslos ist, nicht zutrauen, seinen(ihren) eigenen Kopf zu benutzen? Haben wir da nicht als Gesellschaft kläglich versagt, wenn DAS der Grund ist, eine Meinung zu äußern oder auch nicht?? Und irgendeine Dumpfbacke tritt dann doch an den (ungebildeten) Jugendlich heran, der keine Ahnung von gewissen Themen hat, und lässt sich erzählen, der Holocaust und so, das sind alles Lügen. Toll gemacht.

  120. @155:
    Ich nehme an, der Grund warum manche Menschen beim Fernsehn arbeiten und andere nicht, liegt daran, dass diese in der Lage sind, solche Klippen geschickt zu umschiffen.

    Man kann doch in Deutschland praktisch *alles* diskutieren, solange man die Diskussion nicht durch einen Bezug zur Nazizeit unnötig erschwert.

    Solche Ansprüche habe ich an Leute die beim Fernsehen arbeiten. Und das ist doch auch nicht zuviel verlangt.

    Ansonsten leben wir in einem Deutschand mit „No-Go-Areas“ und „nationalbefreiten Zonen“. Rechtsextreme Parteien sitzen in Landtagen. In ganzen Landstrichen ist die Jugend rechts eingestellt. Ausländer werden duch die Straßen gehetzt und verprügelt.

    Es gibt leider jede Menge Dumpfbacken. Das muss man im Fernsehn einfach beachten. Dafür müssen Fernsehleute einen Sinn haben, ohne gleich zu zensieren.

  121. Da sieht man mal, was Sprache anrichten kann: Herman ist überhaupt nur in die Nazi-Ecke geraten, weil sie das Plusquamperfekt nicht beherrscht! #9 hat völlig Recht: Herman sagte, dass es VOR den Nazis viele gute Werte (wie z.B. ein bestimmtes Frauen-/Mutter-/Familienbild) gegeben habe, und dass diese Werte von den 68ern, als diese später den Nazi-Müll aufräumten, gleich mit-weggefegt worden seien.
    Dabei drückte sie sich misverständlich aus, denn sie sagte „auch das, was gut war [die Werte], das wurde abgeschafft.“ Ihre Aussage wäre weniger misverständlich gewesen hätte sie, korrekt, gesagt „auch das, was gut GEWESEN war, wurde abgeschafft.“ So hätte sie deutlicher gemacht, dass sie von der Zeit VOR den Nazis redete.
    Hier kann man das übrigens als Tondokument nachhören:
    http://www.duesseldorf-blog.de/audio/Eva_Herman.mp3

    Damit will ich sie aber nicht verteidigen: Sie hätte das alles klarstellen können. Hat sie aber nicht, und deswegen muss sie mit dem braunen Image nun leben.

  122. @154
    Ich hatte es schon einmal verlinkt: Albrecht Müller, der nun wirklich nicht dem rechtsextremen Gedankengut zuzurechnen ist, verwendet diesen Begriff sehr wohl; auch hier.

    Ach ja: Wenn man „linke“ Weblogs liest, findet sich dieser Begriff als Alarmierungsinstrument sehr oft („rechte“ Weblogs lese ich nicht).

    Und noch einmal: Das macht den Begriff nicht besser, wenn er derart inflationär (und schlichtweg falsch) benutzt wird (eine „gleichgeschaltete Presse“ haben wir sicherlich nicht) aber jemandem nur wegen der Verwendung dieses Begriffs schon per se rechtsextremes Gedankengut zu unterstellen, ist Unsinn.

  123. @ Markus71 #150:

    Kerner, nicht Beckmann. Ist jetzt kein sooooooooooo großer Unterschied, aber doch nicht ganz das selbe.

    Nachtrag: Was mich echt betroffen macht, dass Eva Herrmann sich bei ihrer eigenen, selbst verschuldeten Demontage ausgerechnet von Johannes „Betroffen“ Kerner, Margarethe „Weg vom Fenster“ Schreinemakers und „der roten“ Senta Berger sekundieren lässt. Wenn das Plasber, Boettinger oder Thadeusz gewesen wären, ok, aber ausgerechnet so.

    Übrigens wäre es sehr schön, wenn alle, die die arme Eva hier lobpreisen den Hauch eines Schimmers einer Ahnung hätten, was sie vor allem wie in ihren Büchern geschrieben hat, vor dem Hintergrund wie sie selbst gelebt hat, heute noch lebt.

  124. @158 Man kann „praktisch“ alles diskutieren? Solange man bestimmte Dinge einfach nicht anspricht? Und wann entscheiden wir uns dafür, dass wir groß genug sind, jetzt doch mal drüber zu diskutieren? Warten wir lange genug ab, machen wir es lange genug zum Tabuthema, weiß in ein paar Generationen (falls wir bis dahin noch nicht ausgestorben sind natürlich;) kein Mensch mehr wirklich bescheid. Es soll nicht in Vergessenheit geraten, wie schlimm diese Zeit war, damit es nicht nochmal passiert. Wir sollen davon lernen. Wie viel kann ich denn nun wirklich lernen, wenn es immer so „umschifft“ werden muss?
    Durch ignorieren ist noch nie etwas besser geworden… Kindern nichts über Sex zu erzählen, das Thema zu „umschiffen“, hat auch noch keine Generation vom Schwanger werden bewahrt.
    Ich denke man sollte langsam aber sicher in der Lage sein, auch dieses Thema differenziert und informiert zu diskutieren. Sonst ist unser Land zwar irgendwann aus, in dem der ganze Sch*** passiert ist, aber wie das dann so genau war mit den Einzelheiten, das weiß hier keiner mehr.

    @160 Okay, sie hat sich verhaspelt, und du hast deine Gründe, warum du ihre Aussage so interpretierst. Wenn du aber mal liest was andere zu dem Thema geschrieben haben, so wirst du ziemlich schnell rausfinden, dass viele genau das Gegenteil raushören. Und distanziert hat sie sich zumindest auf ihrer Webseite rel. ausführlich. Ich finde, man sollte ihr das der Fairness halber zugestehen.

  125. Gregor Keuschnig: Albrecht Müller ist so ernst zu nehmen wie Henryk Broder. Würde man ihn nicht schon kennen, würde einen der Eintrag aufklären, den Du grad verlinkt hast.

    Da steht: „Jetzt werde ich auf einen Arte Themenabend, vom MDR produziert, aufmerksam gemacht, der über weite Strecken eine gleichgeschaltete Propaganda zu Gunsten der Privatversicherer war.“

    Er spricht von einem Beitrag auf einem Sender und spricht von „gleichgeschaltet“. Mit wem oder was gleichgeschaltet?

    Das ist halt die untere Schublade der Polemik, „Schleichwerbung“ oder „Meinungsmache“ heißt dann „Propaganda“ und „gekauft“ heißt dann „gleichgeschaltet“.

    Ich habe mal auf einer Versammlung einen Arbeitslosenvertreter gehört, der sich in seiner eigenschaft als Arbeitsloser „ethnisch verfolgt“ fühlte. Gleiches Kaliber.

  126. @167/Torsten
    Es geht mir im Moment nicht darum, die Qualität von Müller oder Broder oder irgend jemand anderem festzustellen (ich persönlich mag solche krassen, hysterischen Überzeichnungen auch nicht). Es geht nur darum, dass der Begriff der „Gleichschaltung“ inzwischen eben nicht nur (bzw. ausschliesslich) im historischen Kontext mit der „Gleichschaltung“ unter den Nationalsozialisten verwendet wird, sondern durchaus auch als Analogie verwendet wird.

    Daher fand ich diese affektierte Empörung, die von den vier Geschworenen in der Sendung kam, reichlich heuchlerisch.

  127. @ Gregor Keuschnig #162:

    …aber jemandem nur wegen der Verwendung dieses Begriffs [„gleichgeschaltete Presse”] schon per se rechtsextremes Gedankengut zu unterstellen, ist Unsinn.

    Ja, natürlich. Ich will ihr gar nichts unterstellen.

    Sie hat sich meiner Meinung nach einfach nicht klug verhalten. Sie hat in ihrer Stahnke’schen Selbstüberschätzung einen mindestens missverständlichen Satz mit einer weiteren Vokabel verschlimmbessert.

    Stellen Sie sich vor, da würde einer erst „entartete Kunst“ sagen und würde dann seine Kritiker als „Ungeziefer“ abwatschen.

  128. Gregor Keuschnig: Ja, als Polemik der untersten Schublade von Leuten mit einer politischen Agenda. Und das ist ja genau das, was Eva Herman vorgeworfen wird.

  129. @169/SvenR
    Ein bisschen falsch formuliert von mir: Ihnen wollte ich das nicht unterstellen.

    „Stahnke’sche Selbstüberschätzung“ ist aber ein schönes Wort; die Dame hatte ich längst vergessen. Ist es Zufall, dass sie auch bei der „tagesschau“ Sprecherin war?

  130. @166 scp:
    Welche Dinge darf man denn in Deutschland wegen eines Tabus nicht ansprechen und sollten Ihrer Meinung nach angesprochen werden?

    Die Nazizeit war so unvergleichlich grausam und menschenverachtend, dass man selbst als unbeteiligter Nachgeborener noch sehr tief davon bewegt sein kann.
    Deshalb ist es ein Tabu, diese in einem positiven Licht dazustellen und zu relativieren oder andere Themen in dieser Weise damit zu verknüpfen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Das ist alles.

    Das ist auch sinnvoll, weil alle Leute, denen beim Gedanken daran schlecht wird, können sonst nicht mehr mitdiskutieren.

  131. Also, alle die irgendwas mit Autobahnen schreiben oder reden, sollten sich erstmal sehr genau darüber informieren wer, wann wo Autobahnen gebaut hat.
    Zum Beispiel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Autobahn#Geschichte
    Meine persönliche Erfahrung ist, daß die Leute die irgendwas von Autobahnen faseln, der Sorte Mensch angehören die dann als nächstes sagen: „Es war ja nicht alles schlecht damals“. Oh war es nicht? Naja solang man kein Jude ist.

    Das sind meistens auch die Leute die behaupten man dürfte Israel nicht kritisieren. Steht das im BGB?

    Desweiteren möchte ich auch darauf hinweisen, daß sie den Nazi-Klumpatsch für ihre zweifelhaften Argumentationen doch überhaupt nicht benötigt, oder sehe ich das falsch? In den 50ern war die Frau doch viel eingeengter als zur Nazizeit oder?

    Gruß Rasta

  132. Ihr letzter Auftritt?
    Und wenn schon: Eva Herman sitzt künfitg zu Hause, füllt ihre Rolle als Mutter mit Hingabe aus und kann sich nebenbei diebisch über steigende Verkaufszahlen freuen!
    Best Practise-Marketing! Chapeau, Frau Herman!

  133. @173, Markus71
    Mir geht es ja gerade darum, dass diese Zeit so schrecklich und menschenverachtend war, und es gerade deswegen so unglaublich wichtig ist, offen, ehrlich, „informiert“ darüber zu reden. Ich war damals noch nicht geboren, hatte aber beruflich einiges mit dem Thema zu tun und es fiel mir schwer genug, bei den Zeitzeugeninterviews nicht einfach drauf loszuheulen! Es war einfach nur grausam und unvorstellbar, was damals ablief. Aber gerade weil es so unvorstellbar ist, sollten wir doch nicht einfach das Ganze generell als böse abstempeln, sondern entweder blödes, unqualifieziertes Geschwafel solches sein lassen und nicht weiter drauf eingehen anstatt solche Wellen zu werfen. Oder wir sollten in der Lage sein, ein ernsthaftes Gespräch darüber zu führen, wo die Gespächspartner eben nicht, wie so schön weiter oben beschrieben auf Gewisse Stichwörter reagieren wie die Leute im Leben des Brian auf das Wort Jehova. Hat das denn irgendjemanden weitergebracht, was da passiert ist? Die meisten fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt dass E.H. doof ist, viele andere finde vielleicht auch noch JBK doof.
    Falls E.H. wirklich der traurigen Meinung sein sollte, dass im 3. Reich so manches besser war (was sie ja wie gesagt zumindest auf ihrer eigenen Webseite bestreitet), und man sich mit ihr auseinandersetzen möchte, dann sollte man das auf eine intellektuellere Art und Weise tun, als es bisher passiert ist. Da waren Menschen, die im deutschen Fernsehen eine gewisse tragende Rolle spielen, die bestimmt auch eine gewisse Vorbildfunktion für viele Menschen haben, nicht in der Lage zu sagen, okay, du hast deine Meinung, aber hier ist meine Gegenargumantation. Geflattere und Gekreische ist keine Argumentation, das ist ein Hühnerstall. Die arbeitslosen Jugendlichen, die du vorher angesprochen hast, sind nach diesem Interview doch noch verwirrter und desinformierter als vorher! Wieso konnten wir zB nicht anstatt es eines Komikers jemanden ins Gespräch einbringen, der zu dieser Zeit aufgewachsen ist, und erzählen kann, wie das Familienleben tatsächlich so war?
    Das meine ich mit ordentlich darüber reden. Es wird soviel polarisiert zu diesem Thema, dass ich das Gefühl habe, das, was wirklich wichtig ist; das, was wir wirklich lernen sollten und wissen sollten, geht in diesem ganzen Geschnatter und Wellengeschlage einfach unter.

  134. Also Frau Herman Thema waren „Mütter“. Da muss man keinen kritischen Historiker als Gast aufbieten, der Hermans Meinung in einen rein geschichtlichen Kontext presst, ohne einfach mal zur Kenntnis zu nehmen, dass es Herman um Mütter und nicht um Geschichte geht.

    Ich hätte mir Herrn Professor Nobert Bolz als Gast gewünscht.

    Die Aussage mit den Autobahnen hatte einen für mich eindeutigen ironischen Unterton, weil Frau Herman der Kragen platze. Ich habe damit kein Problem. In der Medienöffentlichkeit darf man über Hitler keine Witze machen, da ist schnell Schluss mit lustig.
    Haben wir nicht die Freiheit Witze über Hitler zu machen? Sind wir noch nicht erwachsen genug?

    Es ist leider in Deutschland medienpolitisch, so dass wenn es um die NS Zeit geht, gilt: „Im Zweifel zu Lasten des Aussagenden.“
    Lieber ein brauner mehr als jemand der Meinungsfreiheit nutzt, ist das Motto der vemeintlichen political Korrekten.

    Frau Senta Berger und Frau Margarete Schreinemaker haben null Verständnis für Meinungsfreiheit und Minderheitenschutz.

    Herr Kerner war absolut unsouverän und hat sich von den beiden anderen weiblichen Gästen vereinnahmen lassen.

    Herr Kerner praktiziert offenbar selbst zu Hause das gleiche Konservative Familienkonzept, das versucht wird in die braune Ecke zu drängen.
    Es ist KKK ! Aber Herr Kerner nennt es so im eigenen Haushalt nicht.
    Was ist es bei ihm denn dann? Ist seine Frau ne Shoppinglady, die statt Kinder zu hüten shoppen, prosecco trinken und zum Coiffeur geht?

    Freiheit für alle!

  135. Modran sagte:
    „Doch in der Sendung (danke, Thomas) hat mir ein Satz von ihr den Rest gegeben: „Wenn sie hierherkommen und mit mir sprechen wollen, dann setze ich voraus , daß sie meine Bücher gelesen haben.” Bitte? Dummheit kann ich entschuldigen. Arroganz nicht.“

    Genau dass habe ich auch gedacht und fand es nur schade, dass der anwesende Geschichtsprofessor Wippermann, an den diese Aussage gerichtet war, nicht geantwortet hatte: „Wenn sie hierherkommen und mir historisches Halbwissen unterstellen, dann setze ich wiederum voraus, dass auch sie meine Bücher gelesen haben.“.

  136. @ Gregor Keuschnig #171:

    Ist es Zufall, dass sie [Susann Stahnke] auch bei der „tagesschau” Sprecherin war?

    Nein, natürlich nicht. Fallen Ihnen nicht auch noch Dutzende andere „Prominente“ ein, die verlogene interessante Bücher geschrieben haben, abstruse andere Ansichten geäußert haben und selbst dann noch beharrlich dummes Zeug schwätzen bei ihrer Meinung bleiben, wenn selbst Kerner oder Beckmann bemerkten, dass das weder Hand noch Fuß hat.

    Die können in ihrem Fach, welches sie prominent werden hat lassen, durchaus sehr gut sein. Ich mag, wenn Nena Kinderlieder singt, Matthieu Carriere schauspielert oder Boris Becker Tennis spielt.

  137. Ich halte Deine Analyse für falsch.

    Einen streibaren Gast derart in die Ecke zu drängen, kann man nicht mehr mit Brücken-Bauen bezeichnen. Hier ging es um ein absichtliches Nicht-Verstehen-Wollen und öffentliches Vernichten einer Person. Die aus Sicht des zu diskutierenden Themas vorgenommene Kaffeeklatsch-Besetzung, die als Peloton dienen sollte, ist an sich aussagekräftig.
    Ich teile die Meinungen Hermans in der Sache nicht, aber diese Art von einer vermeintlchen political-correctness-propaganda ist unerträglich.
    http://krittel.blogspot.com

  138. Da habe ich mich geirrt. Ich hatte Eva Herman bei Reinhold Beckmann erwartet; aber „Hilfsinquisator Kernergroß“ war schneller. Dieser wollte die blonde Eva auf den Knien. Auf ihren oder seinen ist noch nicht geklärt. Und so machte diese radfahrende Würstchenreklame mit der Vorankündigung in allen Medien, dass er Frau Herman „verabschiedet“ , dick Quote. Naja, schön, was man alles vorproduzieren kann.

    Wer sich mit dummen oder absichtlich dummen Äußerungen in eine dunkle, braune Ecke manövriert hat, kann natürlich nur mit einer sauberen Entschuldigung wieder aus dieser Ecke heraus. Falls Taten oder Äußerungen von strafrechtlicher Relevanz vorliegen, sollen bitte Gerichte „Reue“ erzwingen. Fernsehmoderatoren, die „goldene Brücken der Inquisition“ bauen, sind hierfür nicht zuständig. Menschen, die sich nicht strafbar gemacht haben, die nur erschreckend dumm dahergequatscht haben, die sollen sich freiwillig entschuldigen oder sie sollen es lassen.

  139. als das rosenberg zitat kam wär ich fast vom sofa gefallen.

    heiligs blechle, war das ne harte sendung.

  140. Das eigentliche Problem ist: Bleibt unsere Würde, unsere wirtschaftliche Situation und unser Ansehen unberührt, wenn wir unsere freie Meinung äußern? Nein, mit einer Meinungsäußerung, insbesondere im Fernsehen können wir uns durchaus „gefährden“! Warum brüskieren sich da alle anderen Beteiligten bei Kerner? Beispiel: Ich habe Angst meine Meinung zu äußern! Die Meinung ist: Eva Hermann hatte in der Kerner Sendung im Großen und Ganzen recht mit dem was sie sagte. Ich hätte keine Angst die Meinung zu äußern, dass sie falsch liegt mit ihren Äußerungen, im Gegenteil, ich würde mich wohlfühlen, weil fast alle, die sich äußern so denken. Mit dem Fluss mitschwimmen, also sich „gleich schalten“ (das ist jetzt MEINE Definition) bedeutet Zustimmung und Ansehen, entgegenzuschwimmen bedeutet Gefahr. Dabei spielt es keine Rolle was richtig und was falsch ist. Da wären wir auch wieder beim dritten Reich wo dieses Prinzip funktionierte. Man fühlt sich heutzutage gefährdet, eine Meinung zu äußern, die man in Bezug auf das dritte Reich missverstehen KÖNNTE. Ist es nicht gerade so, dass man Aussprüche die auch nur im Entferntesten mit dem dritten Reich zu tun haben genau analysiert und nach Gründen sucht, diese hätte man so nie sagen dürfen? Ein Beispiel das das alles gut verdeutlicht: Während der WM sahen wir grölende Menschen (nicht nur Fussballfans!!) „Deutschland, Deutschland“ rufen mit einer deutschen Flagge auf den Straßen. Wir zeigten auch ein Stück Nationalstolz, losgelöst von der Sportart. Wenn jemand oder eine Gruppe genau dies heute wieder machen würde ohne den sportlichen Bezug, was passiert in unseren Köpfen ? Ich denke ich brauche nicht zu erwähnen wie wir dieses Verhalten interpretieren würden. Und weil das so ist, sagt man lieber nichts. Ich würde meine hier dargelegte Meinung auch nicht auf dem Marktplatz verkünden. Ist das nicht das eigentlich Traurige an der ganzen Sache? Wenn Frau Hermann sagt sie kennt viele Menschen, die ihr zustimmen, so glaube ich ihr, nur werden diese Menschen weder zu Kerner eingeladen, noch würden sie ohne das Gefühl einer „Gefährdung“ ihres Ansehens und ihrer wirtschaftlichen Situation dort auftreten können. Und auch dieser Beitrag erzeugt bei vielen Lesern bestimmt den Eindruck, dass auch ich, wie Frau Hermann, nicht alles schlecht finde, was „damals“ so war. Sicherlich war einiges auch gut, aber wenn ich jetzt sage, „damals“ war einiges noch besser (Werte, Familie, etc.) stimmen mir viele vielleicht zu. Sage ich aber „vor 1945 war einiges besser“ ist das wieder eine Aussage die nicht ungefährlich ist, sie zu äußern. Sage ich aber „vor 1945 war in Frankreich der Wert der Familie ethisch und moralisch positiv zu beurteilen“ denkt man wieder anders über diesen Satz. Und bevor wir ein Wort vergessen zu sagen, und dadurch mißverstanden werden, geben wir automatisch lieber denen immer recht, die alles aus dieser Zeit unserer Geschichte verurteilen. Solange der Zeitraum Hitlers genannt wird, spielt es auch keine Rolle mehr wo was wann wie passiert ist, man kann es automatisch verurteilen, es sei denn es ist etwas, was explizit gegen Hitler geschehen ist (Widerstandsbewegung, etc.) Hätte Eva Hermann beispielsweise gesagt: „Wenn mal mal die Familiensituation von Sophie Scholl anschaut, stellt man fest wie wichtig Werte in der Familie zu Hitlers Zeiten sind“, dann hätte sich keiner aufgeregt, oder? Nimmt man das Beispiel Sophie Scholl nicht, sieht das schon wieder ganz anders aus. Eva Hermann sagt meiner Meinung nach das Richtige (natürlich mit mißverständlichen Fehlern die wir alle machen), allerdings zur falschen Zeit. Denn unsere Gesellschaft hat sich noch lange nicht von den Greueltaten eines abscheulichen Diktators erholt und ist immer noch in einem Zustand, wo man eben NICHT jede Meinung sagen darf ohne Konsequenzen zu befürchten. Ich hoffe, ich habe mit dem letzten Satz nun auch meine eindeutige Meinung zum dritten Reich gesagt, damit mich die rechte Szene nicht auch noch für diesen Artikel lobt.

  141. @ gast #186:

    Eva Hermann sagt meiner Meinung nach das Richtige (natürlich mit mißverständlichen Fehlern die wir alle machen), allerdings zur falschen Zeit.

    Es geht nicht um mißverständliche Fehler, sondern sie hat die Büchse der Pandorra geöffnet und will sie scheinbar nicht mehr schließen. Sie distanziert sich vom „braunen Sumpf“, ohne sich von dem, was sie gesagt hat, zu distanzieren. Das muss schief gehen.

  142. s. #182: Tendiere zu dieser Meinung, von mehreren Seiten wohl gewollt selbstinszeniertes „Drama“, Kerner ein scheinheiliger Brückenbauer? Hermann ein trotziger, in die Ecke gedrängter Medienprofi? Das ZDF mit prima Couchbesetzung? Egal, im Web ist „Authentizität“ grade der Modeterm 2.0, Fernsehen ist soooo 1.0 ….

  143. die mutterrolle innerhalb einer familie ist ein spannendes und wichtiges thema. zur allgemeinen, umfassenderen familienpolitik der nazi-zeit hat sie doch nichts gesagt. insofern ist es falsch, wenn ihr sympatie zum regime nachgesagt wird.

  144. Herman hat ja nicht nur die geforderte Entschuldigung verweigert, was noch zu verstehen wäre, weil sie Kerner nichts schuldig ist, sondern sie hat mit vielem unnötigen Herumlavieren Öl ins Feuer gegossen. Zwischendurch stimmte sie der These zu, dass die „Familienwerte“ bereits von den Nazis pervertiert und dann in dieser pervertierten Form von den 68ern abgeschafft wurden, während es dann immer wieder eher so klang, als hätten jene Werte bei den Nazis noch Bestand gehabt.

    Was denn nu?

    Da sie ja eine Weile an ihrem Buch gearbeitet hat und auch seit der fraglichen Pressekonferenz bereits fünf Wochen Zeit hatte, sich über die eigenen Thesen klar zu werden, halte ich „Naivität“ für eine sehr fragwürdige Erklärung. Über ihre Motive will ich mich nicht äußern, da mir die selbst schleierhaft sind; aber dieses Herumlavieren, dieses Nicht-bestätigen-aber-auch-nicht-dementieren, dieses nicht enden wollende Spiel mit dem Feuer, das kennt man von Leuten, die mit Rechtsaußen-Positionen im Mainstream fischen gehen.

    Aus medienkritischer Sicht würde ich noch hinzufügen, dass die Kernershow massive Solidarisierungseffekte mit Eva Herman ausgelöst haben dürfte, während sich ein paar Mediengestalten durch die Ächtung der Strohfrau Herman ihrer eigenen Anständigkeit vergewissert haben. Ein Bärendienst an einer freiheitlichen und aufgeklärten Gesellschaft, und übrigens auch an der Lebenssituation von Familien und Kindern, bei der ja tatsächlich einiges im Argen liegt.

  145. Kerner ist doch bei dem Blutbad in Erfurt damals ohne Skrupel wie ein Leichenflederer aufgetreten. Harald Schmidt hat sich damals zurecht von ihm distanziert. Kerner hat sich doch damals förmlich im Blut gesuhlt. So einem „moralisch“ gefestigten menschen sollte das ZDF schon lange vom Bildschirm nehmen. Herman ist genauso wie Christiansen eine passable Nachrichtensprecherin gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Alles was danach kam war intellektuell deutlich unterbelichtet von Frau Hermann. Auch Christiansen kam nie über die Qualität einer Nachrichtensprecherin hinaus. Doch die Medienwelt hat beide Frauen verführt und beide haben dankbar am Büffet zugegriffen.

  146. Ich finde nicht, dass Frau Herman herumlaviert. Ihr bleibt ja nichts anderes übrig als auf dieser messerscharfen Kante zu balancieren! Einerseits steht sie zu ihrer Meinung und will nicht mißverstanden werden, andererseits will sie mit ihren Äußerungen zum dritten Reich nicht mißverstanden werden. Jedes kleine „falsche“ Wort zu „Frau, Hausfrau, damalige Zeit, etc.“ kann riesige Wellen auslösen, dessen ist sie sich bewußt. SIe KANN sich gar nicht mehr anders verhalten, es sei denn sie ist sich selber untreu. Sie hat sich ein verdammt schwieriges aber wichtiges Thema ausgesucht und das schon ab ihrem ersten Buch. Das verdient eigentlich mein Respekt – aber ich denke sie hat sich damit überfordert ! Nicht umsonst wagen sich Politiker beispielsweise nicht an diese Themen sondern folgen dem Mainstream. Man kann ihrer Meinung sein oder nicht, man kann ihrem Buch zustimmen oder nicht, hier geht es darum, dass Eva Herman eine Meinung vieler anderer (wenn auch sicherlich einer Minderheit) ausgesprochen hat – und nun meiner Meinung nach zu Unrecht bluten muss. Ihr werdet euch sicherlich wundern, aber ich bin auch nicht ihrer Meinung, aber ich respektiere ihre Meinung zu 100% ! Das nennt sich Demokratie.

  147. @ajo:
    Bezüglich des Expertenbashings.
    Weißt du eigentlich, wer dieser Experte ist? Dieser Professor ist Jemand, der den Kommunismus verharmlost hat, und deswegen sehr viel Kritik erhalten hat. Mir ist ganz klar, warum zu diesem Thema gerade dieser Mensch eingeladen wurde.

    Für mich war die ganze Sendung eine Farce, wo alle gegen Frau Hermann waren. Brücken bauen? Das ich nicht lache. Die Heuchlerei und die Pseudo-Echauffierung des Gastgebers und der anderen Gäste war echt das Letzte.
    In so einer Situation hätte ich auch keine Lust mehr gehabt zu reden.

  148. Auf solche Moderatoren , wie Herrn Kerner kann man sehr schnell verzichten. Viele im Umkreis haben nur einen Namen ( Schleimer )

  149. War ich der einzige der bei Eva Hermann ab und zu an Mrs.Lovejoy erinnert wurde?
    „Würde doch nur einer mal an die Kinder denken?“

  150. […] Stefan Niggemeier betitelt den Auftritt Herman’s als “Der letzte Auftritt von Eva Herman”: Wäre sie kein Profi, es wäre fast mitleiderregend gewesen, mitanzusehen, wie sich Eva Herman immer weiter um Kopf und Kragen redete. Wie sie sich bei jeder Frage für die Antwort entschied, die alles noch schlimmer machte. Wie sie noch den Historiker angriff. Wie sie selbst Mario Barth gegen sich aufbrachte. Und wie sie, innerhalb der Sendung ebenso wie im Laufe des ganzen Konflikts, dadurch, dass sie sich in die Enge getrieben fühlte, sich immer weiter fanatisierte. Sie sah nicht ein, dass ihr ursprüngliches Zitat mindestens missverständlich war. Sie sah nicht ein, dass es, gelinde gesagt, unfassbar idiotisch war, in ihrem Fall ausgerechnet von einer „Gleichschaltung” der Medien zu reden. Sie bestritt, dass „Gleichschaltung” ein Wort der Nazis ist. Sie verglich das mit den Autobahnen, über die wir ja heute auch fahren, obwohl sie von den Nazis gebaut wurden. […]

  151. Habt ihr die freudsche Fehlleistung vom Kerner bei 42 Minuten bemerkt? (Klar, war „nur“ ein Versprecher, aber hätte der Experte „Sigmund Freud“ da gesessen …)

    Kerner sagt bei 42 Minuten „Es geht nicht um die Sache … um die Beschreibung von Werten … das was du da einforderst. Es geht um die Vergleiche die da genommen worden sind und Begriffe die da in dem Zusammenhang fallen“ Und dann sagt er „GleichSTELLUNG ist kein gutes Wort“ – meint aber GleichSCHALTUNG“ Da haben sich doch tatsächlich die Themen „Frauen und Werte“ und „Nationalsozialismus“ in Kerners Kopf derart vermischt, dass er sich der Position von Eva Herman nähert und das Wort „Gleichstellung“ für unangemessen hält. Wie würde Experte Sigmund Freud das interpretieren :)

  152. Und ich dachte, es gäbe Meinungs- und Redefreiheit in Deutschland!
    Anscheinend ist unsere Demokratie doch weitaus mehr gefährdet als man denkt.
    Aber sobald der Schnüffelstaat Realität geworden ist, werden Leute, die eine abweichende Meinung haben, eh weg gesperrt. Freuen wir uns also drauf und reden weiterhin den Politikern nach dem Mund, dann kann uns nichts passieren und Alles wird gut.

  153. Frau Schreinemakers hat in der Sendung gesagt, dass sie beide Bücher von EH gelesen hat. Und dass sie den Büchern nicht zustimmt.

    Senta Berger war anscheinend als Vertreterin der 68 eingeladen

  154. @gast

    Ja bei Kerner würde Sigmund Freud wohl davonlaufen…oder fragen: Habt Ihr beim ZDF keinen besseren ?

  155. Christiansen ist nie über die Qualität einer Sprecherin hinausgekommen..Vorher war Sie Kellnerin bei einer Fluggesellschaft.

  156. Meine Meinung zu Herrn Kerner ist in Ansätzen die, die ich auch zu einem Sack Reis habe, der in einer Ostchinesischen Provinzstadt wegen Süd-Süd-Ost-Wind zum Kippen neigt, aber das? Das soll nicht der Anlass meiner kommentierenden Worte sein. Und auch diese kindergartenähnliche Verbrüderschwesterung eines „Komikers“ der auch einer wäre wenn er keine wäre mit einer auf ewig jung getrimmten Pseudodiva zuzüglich einer mehrmals mediengerecht gescheiterten Schrei(ne)makers war allenfalls amüsant… mir war danach, den 3 Geeinigten ein Förmchen in die Kerner`sche Sandkastenarena zu werfen mit den begleitenden Worten „Hier, geht schön spielen!“.

    Vielmehr möchte ich Frau Hermann (ohne ein ausgewiesener Fan Ihrer Person, wohl aber Ihres durchaus attraktiven Äusseren zu sein) zumindest ansatzweise Recht geben: In Deutschland darfst… nein, solltest Du niemals Sätze einwerfen, die auch nur den Hauch rechten Gedankengutes vermuten lassen könnten bzw. die um 23 Ecken geknobelt vielleicht irgendwo das Wort HITLER ergeben, wenn man die Quersumme aller gesprochenen Silben alphabetisch nach dem Satz des Pytagodingens hinklöppeln.

    Deutschland und seine Vergangenheit, auf Ewigkeiten ein Thema der demütigen Verneigung mit einem „Tut uns leid!“ in großen, gedachten Lettern über der Moral eines ganzen Volkes. Wie viele Menschen im Lande die Ansätze von Hermann teilen vermag ich nicht zu wissen, mir aber zu denken: Viele. Dabei dürfte es sich nicht nur um das stumpfe Volk der Glatzenträger mit straff geschnürrten Stiefeln handeln. „Nicht alles unter Adolf war schlecht!“ wird ein hinter verschlossenen Türen so manchen Eigenheims gern sinnierter Satz sein. Ist das nun Nazigut, ist das braune Soße die auf dem Topfboden der Gesellschaft langsam hochkocht oder ist das alles so unwichtig wie die Antwort auf die Frage: „Na, wie geht`s dir so?“ – „Na, muss ja, kennst das ja!“

    Hier wird ein geplanter Wirbel um Nichts gemacht, ein Wirbel der wie ein Minitornado durch die ansonsten trostlosen Steppen der Medienlandschaft fegt. Stammtische finden neues Diskussionsmaterial, ein paar Glatzen würden Hermann gerne zur Ihrer Vorsitzenden machen und der Rest lebt das Leben wie immer. Und selbst Herr Kerner wird weiter sein betont seriöses Gesicht aufsetzen und so tun, als wären ihm seine Gäste wichtig. Na dann…

    …weitermachen!

  157. Kritiker, 200: Woraus entnehmen Sie, dass es keine Meinungs- und Redefreiheit gebe? Ist Eva Herman inzwischen angeklagt und verurteilt worden? Wäre mir neu. Aus der Meinungs- und Redefreiheit leitet sich weder der Anspruch ab, in eine Talkshow eingeladen zu werden und sich dort beliebig lange auszubreiten, ohne unterbrochen zu werden, noch der Anspruch, dass danach niemand der geäußerten Meinung widersprechen dürfe. Eva Hermans Bücher werden zu tausenden verkauft. Mir scheint, sie dürfe ihre Meinung recht ungehindert verbreiten. Dass viele dieser Meinung nicht zustimmen, ist ebenso Teil der Meinungsfreiheit.

  158. Natürlich hat Christiansen ein bissel redaktionelle Arbeit bei ARD aktuell gemacht. Die Sprecherin der Tagesthemen trug in Ihrer Abschiedssendung eine Kette mit Maus als Anhänger. Dies war eine sehr selbstironische Anspielung auf den von Spiegel Reporter Cordt Schnibben kolportierten Scherz, wonach die Tagesthemen mit Christiansen hausintern als „Sendung mit der Maus“ bezeichnet worden seien.

  159. @ gast #193:

    SIe KANN sich gar nicht mehr anders verhalten, es sei denn sie ist sich selber untreu.

    Doch. Sie hätte nur sagen müssen „Wenn ich geahnt hätte, wie meine Worte missverstanden werden können, hätte ich diesen Vergleich nicht vorgenommen“. Sie hätte nicht von „Gleichschaltung der Medien“ sprechen müssen. Sie hätte nicht argumentieren müssen, dass „Gleichschaltung“ kein Nazibegriff sei. Sie hätte kein Wort über „Autobahnen“ verlieren müssen.

    Ihr werdet euch sicherlich wundern, aber ich bin auch nicht ihrer Meinung, aber ich respektiere ihre Meinung zu 100% ! Das nennt sich Demokratie.

    Gut, Demokratie ist zwar was anderes, aber ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen. Ich glaube nach wie vor, dass ihre Meinung zwar diskussionswürdig und diskussionsfähig ist, nicht aber ihre Argumentationsweise.

  160. Als objektive Betrachterin der Gesellschaft, in der ich nun seit fast 30 Jahren gerne lebe und die ich mittlerweile als geistige Heimat betrachte, finde ich, dass die Deutschen leider immer noch nicht sachlich und ohne Komplexe über ihre jüngste Geschichte reden können. Dass der Auslöser dieses neuen Eklats eine, intelektuell, indiskutable Person ist, um so symptomatischer. Aktionismus wie der des Quartetts Kerner und übrige Gäste wird die primitiven braunen Instinkte, die leider immer noch auf die passende Gelegenheit warten, laut werden lassen. Allein die Tatsache, dass diese Diskussion in einer subkulturellen
    TV-Sendung statt finden muss, ist ein Armutszeugnis für die Medien-Landschaft des heutigen Deutschlands.
    Eva Hermanns Ergüsse hätten schlicht und einfach ignoriert werden müssen.
    Darf ich -als Ausländerin – daran erinnern, dass Deutschland eine ganz andere Dimension als die hiltlerschen Autobahnen hat? Schon immer gehabt hat?
    Und dass ein Volk, dass der Menschheit diese Musik, diese Dichter und diese Philosophen geschenkt hat, endlich nicht mehr nur mit dem dritten Reich in Verbindung gebracht werden dürfte?

  161. Die Political Correctness in diesem Land kotzt mich so dermaßen an. Dass Frau Hermans Thesen im Allgemeinen und ihre Wortwahl im Besonderen frag- und diskutierwürdig sind, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Der eigentliche Skandal aber ist, dass Kerner und Konsorten meinen, sich zum Anwalt, Richter und Henker des Volkes ernennen zu müssen. Kann mir mal jemand erklären, welchen Sinn es haben soll, die Sünderin, die mehrfach bekundet hat, nichts mit der rechten Szene am Hut zu haben, derart aggressiv zur Buße (welcher furchtbar schrecklichen Tat eigentlich?) zu zwingen? Und warum obliegt diese Rolle ausgerechnet Herrn Kerner? Und dann dieser Historiker der neuen Geschichte, der in bester Freisler-Manier der Angeklagten das Wort im Munde umzudrehen versuchte, um ihr ein Geständnis abzuringen. Geht’s noch? Der Gipfel der PC-Perversion war meines Erachtens übrigens erreicht, als Frau Berger und Frau Schreinemakers beinahe in Ohnmacht fielen und drohten, die Sendung zu verlassen, weil die dämonische Eva die Wörter Autobahn und Hitler, zugegebenermaßen unklug, kurz hintereinander hat fallen lassen. Hallo? Fieser geht’s wirklich nicht mehr.

  162. @kai:

    Ja fieser gehts wirklich nicht mehr. Kerner gehört vom Bildschirm. Dies bereits seit dem Blutbad in erfurt. Dort suhlte er sich förmlich im Blut. Ekelhaft.

  163. @Kai: Der Vergleich mit Freisler wäre froh, wenn er wenigstens hinken könnte. Leider fehlen ihm beide Beine. Und die einfachste Antwort auf die Frage, wieso ausgerechnet Kerner über Frau Herman urteilen durfte, ist die: Frau Herman ist in seine Sendung gekommen. Und der Vergleich mit einem Henker… ach, was red ich.

  164. @215/Kai
    Naja, „Freisler-Manier“ ist dann wieder so ein Unsinns-Alarmismus. Muss das sein? Muss der Superlativ des Superlativ immer ein Nazi-Vergleich sein? Damit bewegt man sich exakt auf der Linie, die man angreift.

  165. @Michael Wiemer: Nu is auch wieder gut. Wenn Sie selbst schon nicht mehr wissen, dass sie dasselbe vor nicht einmal zweieinhalb Stunden an eben dieser Stelle schon gesagt haben, wäre es vielleicht gut, eine kurze Kommentarpause einzulegen.

  166. Unglaublich, daß man es immer noch nicht schafft, unverkrampft über das 3. Reich zu reden.
    Bloß nicht das geringste Anzeichen eines Eindrucks entstehen lassen, man könnte sich NS Gedankenguts bedienen, oder den Zuschauer unkommentiert damit in Berührung bringen.
    Da muß man schon einen Experten einladen, um ja nichts Falsches stehen zu lassen.
    Die Ausladung von Frau Herman wirkte irgendwie hilflos. Lächerlich war dann das anschließende Gespräch der restlichen Gäste.

  167. Ich habe noch nie eine ganze Sendung mit Johannes B. Kerner gesehen. Ich glaube, das ist auch gut so. Durch die Zeitung, die Sendung Kulturzeit von heute in 3Sat und die Homepage von Stefan Niggemeier bin ich auf die Sache mit Eva Hermann aufmerksam geworden. Ein Tipp von mir an alle: Schaltet den Fernseher doch einfach ab. Ihr verpasst nichts.

  168. Autobahn…

    Eva Herman kann man einfach nicht Recht geben, allein schon deswegen, weil man nicht mit ihr in einen Topf geworfen werden möchte. In die Verlegenheit kommt aber zum Glück ein denkender Mitteleuropäer nicht. Denn zwischen Frau Herman und dem Hier un…

  169. Kurz zusammengefasst, die JBK-Sendung hatte nichts mit demokratischen Gesprächstil zu tun, den alle immer für sich beanspruchen. Von Anfang an war Frau Herman einem Tribunal ausgesetzt und sollte sich gleich von Anfang an entschuldigen. Das kann man doch auch nicht erwarten nach dem Trubel der letzten Wochen. Ich finde, dass auch J.B.Kerner eine Entschuldigung für die unglücklichen Äußerungen durch mehr argumentativen Wortstil und verbaler Intervention erreicht hätte. Auch hätte man dadurch die wirklichen Gedankengänge der Frau Herman besser verstanden. Von Anfang der Sendung an hat sich eigentlich eine solche Konfrontation schon absehen lassen. Da muss ich Herrn Kerner auch vorwerfen, dass er das auch steuern hätte können. Ich bin Vater von 3 Kindern (Eva Herman hat nur 1 Kind) und bin,wie auch meine Frau, mit den Thesen überhaupt nicht einverstanden. Meine Frau ist als ehemalige Krankenschwester gerne zuhause. Aber ob eine rechte Gesinnung bei Frau Herman vorliegt, hätte man viel besser rauskitzeln können (was ich nicht glaube). Ich glaube, dass es besser gewesen wäre, ihre Thesen im Gespräch mit den Gästen zu zerlegen als auf Nazi-Wortwahl abzufahren.

  170. @42
    etwas OT zum Thema Dejagah: In der BILD hat er noch gesagt, es hätte politische Gründe. Bisher hab ich noch nichts gehört, dass er sich so verstanden wissen wollte, dass er damit die mögliche politische Verfolgung seiner Verwandten im Iran meinte……

  171. Eva Herman distanziert sich von manchem rechten: DVU, NPD, Hitler, usw. Von anderem rechten distanziert sie sich nicht: ihre einzelnen missverständlichen Aussagen, die zusammen betrachtet kaum zufällig sind.
    Ist mein Eindruck, sie distanziere sich nur von dem evident nicht-salonfähigem rechten eine Spinnerei?

  172. @225 (Hubi):

    Bemerkenswert ist der Umstand, daß einige sich hier ständig entschuldigen und „Disclaimer“ wie „Ich bin zwar inhaltlich nicht der Auffassung wie Frau Herman, aber …“ oder „Ich bin nun weißgott kein Nazi, aber …“ formulieren.

    Diese „Disclaimer“ sind nun wirklich nicht notwendig und dienen eigentlich nur dazu, genau diejenige Art von Leuten im Vorfeld zu besänftigen, die den Klamauk, den man jetzt um Eva Herman veranstaltet, erst geschaffen haben. Nach dem Motto „Wenn ich das jetzt nicht schreibe, unterstellt man mir gleich, ich wäre ein Nazi“. Ja, Hergott noch einmal, wo sind wir denn, daß einem so etwas unterstellt wird, wenn man sich nicht ausdrücklich mit drei Durchschlägen davon distanziert?

    Und @Stefan Niggemeier:

    Ich glaube, Ihr theatralisches „Sie hat nichts verstanden“ am Ende Ihres Blogeintrags ist schlicht falsch.

  173. <zitat>
    Die 68er-Sozialisten sind die Erben der Nazi-Sozialisten
    Die linke Studentenbewegung und in ihrem Gefolge die SPD-geführten Regierungen stellten sich als Modernisierungsschieber dar. Die nationalsozialistische Politik wurde wie die Adenauerzeit als „rückwärtsgewandt“ und „antimodern“ hingestellt. Diese Propaganda ließ keinen realistischen Blick auf die nationalsozialistische Politik zu und dauert bis heute an.
    Jüngstes Opfer dieser ideologisierten Perspektive ist Eva Herman geworden – sowohl hinsichtlich ihrer eigenen Äußerungen über die angebliche Wertschätzung der Mütter im Nationalsozialismus als auch hinsichtlich ihrer Stigmatisierung durch die Medienmächtigen.
    </zitat>

    » kreuz.net – katholische nachrichten

  174. @ Stefan

    Du hast SD folgendes geschrieben:

    @SD: Sie hat es gesagt. Zumindest gegenüber der „Bild am Sonntag” (oben verlinkt):

    Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.

    — Stefan — 10. Oktober 2007, 2:14 #

    Da frage ich mich, seit wann du die BILD als Quelle verwendest (?)

    Hat sie dies nur gegenüber der BILD so gesagt ? Hat sie es überhaupt so gesagt ? Denn bei Kerner und auf ihrer HP klingt es ja etwas anders.

  175. […] Die erste wirkliche “Ansage” kommt in Minute 39 von Mario Barth. Denn, auch wenn er eben nicht studiert hat, hatte er doch verstanden, wie der Hase läuft: “Es geht darum, dass sie sich entschuldigt und zugibt, Fehler gemacht zu haben.” […]

  176. Man muss es in Bezug auf die „Autobahn“ noch mal deutlich sagen. Was Eva Herman sagte, war richtig, aber unglücklich. Ihr ging es im Kern darum, dass Nazis auch das Wort „und“ verwendeten und es heute trotzdem noch verwendet werden kann. So sollte es ihr zufolge mit dem Wort „Gleichschaltung“ auch sein. (Hier hat aber eben auch Stefan recht. Es war dumm von ihr, es an diesem Punkt der Diskussion nicht anders zu kommunizieren.)
    Falsch war die hysterische Reaktion der anderen Gesprächsteilnehmer, die das gar nicht verstanden haben. „Autobahn geht gar nicht“, sagte exemplarisch Kerner, der offenbar annahm, dass Herman damit in Stammtischmanier sagen wollte, dass ja nicht alles schlecht gewesen sei. Aber das wollte sie nicht.

  177. @ Stefan

    Vielen Dankfür die links.
    Den link zum ndr finde ich deutlich besser als den zu Bild ;-)

  178. […] Was für ein mediales Schmierentheater um Hermans “Rauswurf” bei Johannes B. Kerner. Jehova Jehova! Steinigt sie, sie hat Jehova gesagt!

    Schreinemakers spielt ‘nen Tobsuchtsanfall und Senta Berger droht, die Sendung zu verlassen. Und erst dann, nachdem Kerner zuvor schon das Ende des Gesprächs angekündigt hatte, komplimentierte er Hermann freundlich aus der Sendung. Peinlich! Ein Schmierentheater. […]

  179. Evi erinnert mich sehr an Susan. Die hat auch mal Nachrichten vorgelesen und fühlte sich zu mehr selbständigen Denken berufen. Tragisch. Schade.

  180. so völlig Medienungeschmeidig. Kaum rethorische Fähigkeiten. Eigentlich so wie man eine Allerweltsblonde auch auf der Straße treffen könnte die sich berufenfühlt eine Mission zu erfüllen.

  181. Letztlich hängt also alles an dem einen Satz, den sie angeblich gegenüber der BamS sagte. Ansonsten gibt es ja ausschließlich entlastendes Material.
    Bei Kerner machte sie ja mehrfach deutlich, dass sie (auch wenn das umständlich/ohne abzulesen formuliert war) meinte, dass die Werte, die „gut waren“ mit dem Nationalsozialismus und den 68ern abgeschafft wurden.
    Angenommen, nur mal angenommen, das BamS-Zitat gäbe es nicht, könnte man diejenigen, die ihr Nazivorwürfe machen, nur eines fragen: Geht’s noch?

  182. Lieber Herr Niggemeier,
    vielen Dank für diesen interessanten Kommentar. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich das Verhalten und die Äußerungen – nennen wir es Gequatsche – von E.H. interpretieren soll. Zu gestrigen Talk-Show jedoch eine Anmerkung meinerseits: Die von Ihnen beschriebenen „Brücken“, die unsäglicher Kerner gebaut haben soll, empfand ich gekünstelt und nicht wirklich ernst gemeint. Das Ganze glich m. E. gestern einer geplanten öffentlichen Hinrichtung vom Kerner-Team und „himself“. Alles für die Quote – wie schon am 11.09.2001. Sie hatte zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Chance.

  183. Ohje Herr Niggemeier,
    was haben Sie denn da wie gesehen?
    Schauen Sie sich doch bitte noch mal das Video und dann Ihren Text an, der beschreibt wenig die Realität und passt nicht zu dem sonst guten Nievau Ihres blogs

  184. Als oberflächlicher Betrachter der deutschen Fernsehszene habe ich als meine private Erkenntnis aus der aktuellen Programmstruktur der größeren deutschen Sender unlängst zu meiner Gattin gesagt: „Da findet ja eine freiwillige Gleichschaltung statt.“ Wie sie alle die gleichen Programmsysteme und Themen bearbeiten und besonders war es mir im Zuge der Leyen-hörigen „glückliche Eltern-Kampagnen“ auf allen Kanälen aufgefallen.

    Das Wort „Gleichschaltung“ mag nazistischen Ursprungs sein bzw. die Methode von dieser Regierung systematisch und auch mit Zwang angewandt worden sein. Es ist aber schon länger ein gängiger soziologischer Terminus, der gesteuerte oder auch in „vorauseilendem Gehorsam“ freiwillige und willfährige Verhaltensweisen bezeichnet.
    Wikipedia bringt z.B. einen Verweis auf Kurt Sontheimer zu antidemokratischem Denken und „Selbstgleichschaltung“ in der Weimarer Republik.

    Und wer in den letzten Monaten erlebt hat, was z.B. beim NDR, speziell durch einen als charmante Schaufensterpuppe getarnten Ministerpräsidenten so versucht und teilweise umgesetzt wurde, der kann nicht leugnen, dass Politik versucht, Einfluss auf Medien zu nehmen. Wer hier nicht gleich schaltet, ist plötzlich gleichgeschaltet.

  185. Ich bin, wie einige andere hier auch, ziemlich erschrocken darüber, wie schnell man in Deutschlands Öffentlichkeit von selbstverliebten ‚Semi-Intellektuellen‘ über den Mund gefahren bekommt, wenn man eine auch nur irgendwie geartete Aussage über den Nationalsozialismus macht (wobei ich ehrlich gesagt doch nicht so überrascht bin, da genau dasselbe Gehabe sich ja in aller Regelmäßigkeit wiederholt).

    Zu meinem Bedauern habe ich die Sendung selbst nicht gesehen – wobei ich mich dann wahrscheinlich umso mehr über eben diese selbstverliebten Verfechter des Guten (a.k.a. Berger und Schreinemakers) aufgeregt hätte. Es ist wirklich unglaublich, dass Herman ohne Unterbrechung und in größter Empörung angegriffen und herabgewürdigt wurde, während keiner der Diskussionspartner auch nur VERSUCHT hat, zu verstehen, was sie sagen will, und Kerner lediglich darauf aus war, ihr eine Entschuldigung abzuringen, für etwas, was sie gar nicht gesagt hatte. Wenn man das Originalzitat der Pressekonferenz liest (siehe Hermans Homepage, das was zunächst völlig entstellt wiedergegeben wurde und wovon sie anscheinend die halbe Zeit geredet hat) steht dort sinngemäß, dass SOWOHL der Nationalsozialismus ALS AUCH die 68er die Familienwerte zerstört haben. Demnach spricht sie sich doch eindeutig GEGEN das dritte Reich aus, was allerdings niemanden interessiert, denn leider hat sie ja allein den Namen genannt.

    Ganz ehrlich – ein Standpunkt, der über diesen engen Rahmen etwas hinausgeht – sehe ich die Gefahr gegeben, dass gerade durch diese scheinheilige Einstellung zum Dritten Reich ein starker Unmut gefördert wird. Jedes Mal wenn der Zentralrat der Juden sich wichtig macht und aufdrängt, ganz ehrlich, nimmt man da nicht bei jedem Mal ein wenig mehr Abstand? Also mir geht es so und ich beobachte es bei vielen anderen Menschen auch. Diese übertriebene und systematisierte Schuldbekundung erreicht auf lange Sicht das Gegenteil – und davor kann man wirklich nur Angst haben.

  186. Alex, ich finde Dein Bob-Geldof-Zitat wunderbar zutreffend.
    „Die dissen sich da alle gegenseitig. Abartig. Wie bei uns in der Schule“, kommentierte kopfschüttelnd mein halbwüchsiger Sohn die Show. Und eine Show war es. Eine seltsam verstörende obendrein. In diesem Wartezimmer der Eitelkeiten hat sich irgendwie jeder auf seine Art blamiert.
    Aber konstruktiv war da gar nichts.
    Wir alle, die von Eltern abstammen, die im Dritten Reich in zig verschiedenen Formen von Familien aufwuchsen, fahren doch alle sinnbildlich auf der viel zitierten Autobahn.
    Sollten wir jetzt alle kollektiv verdrängen, dass wir Eltern haben und Wurzeln, die im Dritten Reich verankert sind?
    Wenn wir im Privaten und Öffentlichen weiterhin so ambivalent und unehrlich mit unserem riesengroßen Trauma umgehen, dann
    GUTE NACHT DEUTSCHLAND!

  187. @ 139-robokind:

    Ich unterschreibe alles was Du sagst, nur nicht diesen Satz:
    „Diese Frau vertritt Thesen die so banal sind wie irgendwas:
    „Frauen an den Herd. Kinder streng erziehen.´´“

    Dazu möchte ich auf die Bücher der (nicht mehr aktiven) Psychologin und Autorin Alice Miller verweisen („Das Drama des begabten Kindes“,
    „Du sollst nicht merken“ und „Am Anfang war Erziehung“). Bei Wikipedia steht die Aussage ihrer Bücher in einer für mich
    sehr gut zusammengefassten Form ( http://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Miller ).
    Frau Herman meint garantiert nicht streng erziehen.

    Ich empfehle zur Diskussion um Eva Herman dringend den Artikel aus der Tagespost ( http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=35112 )
    einmal durchzulesen. Dort wird nämlich von Frau Herman genau dargelegt
    1. warum sie auf der Pressekonferenz vom 6. September in Berlin falsch verstanden worden ist
    2. warum sie Grund hat gegen den NDR auf Wiedereinstellung zu klagen, auch wenn das natürlich nur eine Frage der Ehre sein
    kann und sich nicht wirklich um eine Wiedereinstellung handeln wird
    3. Warum der Mitschnitt der Pressekonferenz so wichtig ist

    Die Satzkonstruktion des entsprechenden Zitates ist ziemlich verworren, aber letztlich doch verständlich. Ich habe sie erst nach dem 3. oder 4. Mal richtig kapiert.
    Das war aber auch ein Live-Interview.
    Das mit dem BamS-Interview ist für mich allerdings noch immer fraglich. Auf ihre Seiten kommt leider nur, wenn man einen Flash-Player installiert hat.

    @ 177-scp

    „Wieso konnten wir zB nicht anstatt es eines Komikers jemanden ins Gespräch einbringen, der zu dieser Zeit aufgewachsen ist, und erzählen kann, wie das Familienleben tatsächlich so war?“

    Genau das dachte ich in den letzten 24 Stunden auch schon mehrmals. Da hat die Redaktion mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit Gäste ausgewählt, die
    Frau Herman garantiert Kontra geben würden.
    Super wären z.B. gewesen: der Kabarettist Dieter Hildebrandt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Hildebrandt)als Zeitzeuge und jemand mit viel „Köpfchen“, der Psychoanalytiker
    Horst-Eberhard Richter ( http://de.wikipedia.org/wiki/Horst-Eberhard_Richter ) und vielleicht noch die Journalistin und Mutter Sandra Maischberger ( http://de.wikipedia.org/wiki/Sandra_Maischberger ).
    Das hätte sicher eine interessante und anspruchsvolle Diskussion geben können.

    Mal schauen ob die „Irren aus der Anstalt“ demnächst noch etwas zu dem Thema sagen können, da ich die Narrenfreiheit, die diese Sendung bei einem Sender wie dem ZDF bisher erfahren durfte wirklich bereits für außergewöhnlich in der heutigen
    Zeit halte (Stichwort Massenmedien).

  188. Schon wieder!

    Das konservative Weltbild der Frau Herman ist mir fremd.
    Ich käme auch nie auf die Idee, bei Ihr nach Konzepten für die Familie von morgen nachzufragen.
    Noch weniger käme ich auf die Idee, daß Kerner zuhören kann. Wenn der sich einmal in ein Mißverständnis verbissen hat, dann beharrt er darauf wie ein Pitbull, der ein Stück Jeans als Beute gemacht hat.

    Genausowenig zugehört hat der Experte, und Frau Schreinemakers regt sich auch gerne auf, ohne begriffen zu haben, worum es geht.

    Der Verweis auf Pawlowsche Hunde, die das Wort Autobahn hören, ist berechtigt.

    Das Ende der Sendung hat das ZDF in der Mediathek weggeschnitten – wieso eigentlich?

    An Frau Herman kritisiere ich zwar das konservative Familienbild, aber Ihr Auftritt war souverän, und enthält nichts, für daß sie sich entschuldigen sollte.
    Der Hinweis auf Gleichschaltung ist so legitim – das mache ich auch gerne – und auf die Autobahnen auch.
    Dafür, daß andere mißverstehen wollen, kann man nicht um Entschuldigung bitten.

    Das ist aber nicht die erste Diskussion die so läuft.
    Um die Hermansche Ideologie finde ich es nicht schade, aber der Frau wird von selbstgerechten Idioten Unrecht getan.

  189. Ach, ihr Verächter Kernerscher Pflichtempörtheit… Natürlich ist dieses reflexartige Unerträglich!-Finden bei Nennung von irgendwelchen als bekannt voraussetzbaren politischen Unkorrektheiten widerlich. Aber mit „Autobahnen geht gar nicht!“ hat Johannes B-Punkt recht.

    Diese ominösen Autobahnen sind ungefähr das, was garantiert genannt wird, wenn es mal wieder darum geht, der Generation derer, die qua Gezeugt- und Geborenwerdens dazu verdonnert waren, zur Zeit des Dritten Reichs am Leben zu sein, doch mal irgendwas zuzugestehen, was nicht ganz so schlecht war. „Hitler? Unangenehmer Bursche. Rassenwahn und Völkermord? Hätt‘ man vielleicht besser bleiben lassen sollen. Weltkrieg? Schön blöd, hat bloß Scherereien gebracht. Aber die Autobahnen! Die doch!“
    Das Autobahnen-Argumentoid ist ja mittlerweile so ausgelutscht, daß es bloß noch von Kabarettisten zwecks Karikierung derartiger Apologesen verwendet wird. Und ehrlich, wenn ich – ob gerechtfertigt oder nicht – vor Kerners Tribunal und in der War-doch-nicht-alles-schlecht-Ecke stünde, also ich würde es tunlichst vermeiden, von Autobahnen zu sprechen. Das geht echt überhaupt nicht. Damit zeigt man bloß, daß man nichts Vernünftiges (mehr) zu sagen hat, und dann ist jede Diskussion sowieso müßig.

    Als Frau Herman von den Autobahnen anfing, habe ich kurz überlegt, ob es angebracht sei, Mitleid zu haben, entschied mich aber dagegen. Sie hat ihre Büchlein geschrieben, die Öffentlichkeit gesucht, gefunden, und war augenscheinlich nüchtern, als sie in diese Fernsehsendung kam. Sie hätte also wissen können, was da auf sie zukommt. Falls sie es nicht wußte: Au weia.

  190. Moderatoren, Fernsehsender, Zeitungen und ein Teil der Gesellschaft, die auf derart breiter Front gegen eine anderst denkende Frau Stimmung machen und ihr den Mund verbieten möchten, sind näher dran die Grundpfeiler von Demokratie, Meinungsfreiheit und freiem Denken zu erschüttern, als es Frau Herman jemals schaffen könnte.

    Heutzutage nimmt die Lynchmeute statt einem Strick und einem Ast eben eine Talkshow.

  191. Unsere Gesellschaft hat leider eine sehr große Blockierung was ihre eigenen Fehler aus der Vergangenheit hat. Eine Vergangenheitsbewältigung kann so nicht entstehen wenn man die Dinge nicht beim Namen nennen darf, die auch vom Ansatz her ok gewesen sind.

    Ein Wegschieben ist keine Lösung. Nur die Akzeptanz von allem was in der Nazizeit hier geschehen ist holt unsere Gesellschaft wieder aus ihrer sich selbstgemachten Schuld.

    Eva Herman empfinde ich sehr mutig, daß sie sich auf dieses Terrain wagte und ganz klasse, daß sie hocherhobenen Hauptes die Show verlassen hat. Ich bin überzeugt davon, daß Eva Hermann vieles aus der Naziezeit selbst verabscheut. Dennoch gab es Werte im Dritten Reich, die der damaligen Gesellschaft auch einen Halt gegeben haben, die ersteinmal nicht nur schlecht sind.

    Ich denke wir sollten aus der Schuldsuche und Fehlersuche herausgehen und die gesamte Situation neutral sehen. Denn solange alle nur darauf bestehen, daß dort ein Fehler gemacht wurde erkennt man den wahren Inhalt und die Botschaft nicht die Eva Hermann vermitteln wollte.

    Viele haben nichts verstanden!

  192. Wie kommt es eigentlich zu diesem seltsamen Konsens der Medien (Eva H. inclusive), die Familienpolitik der Nazis sei konservativ gewesen? War nicht gerade die Erziehung einer der wenigen Streit- und Konfliktpunkt zwischen Nationalsozialisten und konservativ-klerikalen Gruppen?
    (seriös dazu: Dagmar Herzog. Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Siedler. Berlin 2005)

  193. Warum ist Eva Herman überhaupt in die Sendung JBK gegangen?
    Was hat sie sich dabei versprochen?
    Das sollte eigentlich das Thema sein. Eva Herman betrachtet sich auf ihrer Homepage als „extrem schlau“.

  194. Anja, du hast einige Schreibfehler gemacht. Dennoch habe ich den Inhalt verstanden und bin nicht daran hängen geblieben. Für mich brauchst du dich auch nicht für die Fehler zu entschuldigen.

    Die Ängste die unsere Moderatoren ausstehen, sind auch nicht zu verachten. Sie müssen sich um ihre Karriere kümmern und hätte der Kerner sie nicht rausgeschmissen wäre es vielleicht zu einem Makel geworden auf seiner Karriereleiter. Ich frage mich warum sie sich alle als ein Opfer von Eva Hermann sehen und Eva Hermann als einen Täter. Die Frau nahm es in Kauf für ihre Überzeugung den Job zu verlieren, dennoch sieht sie sich nicht als Opfer aber auch nicht als einen Täter. Sie hat nur ein paar Sätze geschrieben, die unserer Gesellschaft nicht passen und vor allem den Sendern nicht. Die Sender haben Angst das ein Mitarbeiter bei ihnen beschäftigt ist, der zu sich und seinen Überzeugungen steht und damit ein schlechtes Licht auf die Sender wirft. Da frage ich mich natürlich auch, wer hier blockiert ist und nichts versteht.

    Vielen Dank Eva Hermann für diese großartige wunderbare Lehre die wir aus dem ganzen ziehen können.

  195. Nanu, was passiert denn jetzt?

    2,56 Millionen haben’s gesehen, mehr Zuschauer hatte Herr Kerner in diesem Jahr noch nicht. Die gefühlte Einschaltquote dürfte jedoch weit höher liegen: Schließlich redet ausnahmslos jeder über Frau Hermans Abschied aus der Talkshow. Der Tenor der Kommentare in Blogs und Internet-Foren ist dabei überwiegend: Endlich traut sich mal jemand, das auszusprechen! Nicht nur auf ihrer eigenen Homepage erntet Frau Herman viel Zustimmung, Sympathie und Lob für ihren „mutigen Auftritt“ – und damit ist wahrscheinlich nicht nur das Plädoyer für die Autobahnen gemeint.

    Als einer der 2,56 Millionen darf ich sagen: Dieser Blog-Artikel ist der treffendste und originellste, der sich in der Herman-Kerner-Aufregung findet (google nach dem Teil-Satz „50 Minuten lang die 48-Jährige immer wieder gefragt“ = fast 14.000 Treffer). Mit unerreichbarer Arroganz schien Frau Herman zu denken: Wer mich falsch versteht, hat selbst der Fehler gemacht. Ich fand es jedenfalls erschreckend, wie wenig „Mutter Courage“ – als Medienprofi – ihre Gedanken klar und nachvollziehbar artikulieren konnte. Eva Herman scheint sich entschieden zu haben, statt des (oben erklärten) Medientheaters etwas anderes zu spielen: beleidigte Leberwurst.

  196. Frau Herman hat Recht und hat nichts mit braunen Gedankengut am Hut! Wo leben wir??? Meinungsfreiheit und Demokratie abschafft? Kerner muss weg und ich werde auch keine GEZ mehr für diesen populistischen ARD/ZDF Nonsense zahlnen…

  197. Anja möchte ich in weiten Teilen zustimmen, schade für einen Medienprofi wie Eva Hermann, dass sie in diese
    Falle des Medienprofi Kerner reingefallen ist. Aber das ist ja die Aufgabe des öffentlich rechtlichen TV-mainstream intellektuell alles auf BLÖD-Zeitungsniveau zu halten.
    Dieser Vorfall zeigt doch wie groß unsere Probleme mit unserer Vergangenheitsbewältigung doch sind.Als 49iger Jahrgang frage ich mich, ob das alles richtig war oder ist, wofür wir in den 60/70igern auf die Strasse gegangen sind? Für den heutigen gesellschaftlichen Zustand mit AL I und II, Richtgeschwindigkeit auf Fernstrassen, Autobahn darf NICHT mehr erwähnt werden, sicherlich nicht. Aber Sendungen mit Kerner, Beckmann, Schmidt sind ein Spiegelbild dieser entsolidarisierten Gesellschaft Schade das Senta Berger an dieser Vorführung teilgenommen hat

  198. @ John #240:

    Letztlich hängt also alles an dem einen Satz, den sie angeblich gegenüber der BamS sagte.

    Hm, dem NDR hat sie bislang nicht widersprochen:

    Dem NDR gegenüber bestätigte Eva Herman am Sonntag ihre dazu in der „Bild am Sonntag“ zitierte Aussage, wonach „Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft.“

    Nicht alles, was in der Bild steht, muss falsch sein.

    Ansonsten gibt es ja ausschließlich entlastendes Material.

    Hätten Sie die Sendung gesehen, würden Sie das nicht schreiben.
    @ Sandra #248:

    Zu meinem Bedauern habe ich die Sendung selbst nicht gesehen – wobei ich mich dann wahrscheinlich umso mehr über eben diese selbstverliebten Verfechter des Guten (a.k.a. Berger und Schreinemakers) aufgeregt hätte. Es ist wirklich unglaublich, dass Herman ohne Unterbrechung und in größter Empörung angegriffen und herabgewürdigt wurde, während keiner der Diskussionspartner auch nur VERSUCHT hat, zu verstehen, was sie sagen will, und Kerner lediglich darauf aus war, ihr eine Entschuldigung abzuringen, für etwas, was sie gar nicht gesagt hatte. Wenn man das Originalzitat der Pressekonferenz liest (siehe Hermans Homepage, das was zunächst völlig entstellt wiedergegeben wurde und wovon sie anscheinend die halbe Zeit geredet hat) steht dort sinngemäß, dass SOWOHL der Nationalsozialismus ALS AUCH die 68er die Familienwerte zerstört haben.

    Ah, ja. Sie haben die Sendung nicht gesehen, wissen aber, dass keiner versucht hat Sie zu verstehen? Was halten Sie davon, einfach auf die ZDF-Mediathek zu gehen, und sich die Sendung anzusehen, bevor Sie soclche Vermutungen anstellen?

    Demnach spricht sie sich doch eindeutig GEGEN das dritte Reich aus, was allerdings niemanden interessiert, denn leider hat sie ja allein den Namen genannt.

    Sie sagte immer wider, dass sie „gegen rechts“ sei – was ich auch nicht bestreiten möchte – verwendete aber immer wieder rechte Diktion. Das ist nicht wirklich schlau und wirkt nicht glaubwürdig.

    @ Armin S #257:

    Moderatoren, Fernsehsender, Zeitungen und ein Teil der Gesellschaft, die auf derart breiter Front gegen eine anderst denkende Frau Stimmung machen und ihr den Mund verbieten möchten, sind näher dran die Grundpfeiler von Demokratie, Meinungsfreiheit und freiem Denken zu erschüttern, als es Frau Herman jemals schaffen könnte.

    Sie haben die gesamte Problematik nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass Eva Herman „anderst“ (noch ein Hesse) denkt, sondern um ihren Argumentationsstil. Sie verwendet eine braune Vokabel nach der anderen, ist aber „gegen rechts“?

    @ Anja #262:

    Unsere Gesellschaft hat leider eine sehr große Blockierung was ihre eigenen Fehler aus der Vergangenheit hat.

    Wir leben scheinbar nicht in der selben Gesellschaft.

    Eine Vergangenheitsbewältigung kann so nicht entstehen wenn man die Dinge nicht beim Namen nennen darf, die auch vom Ansatz her ok gewesen sind.

    Welche Dinge sind denn bitte „vom Ansatz her ok gewesen“?

    Ich bin überzeugt davon, daß Eva Hermann vieles aus der Naziezeit selbst verabscheut.

    Wenn Sie so wenig differenziert lesen, wie Sie schreiben, wird Ihnen nie klar werden, dass die allermeisten ihr kein rechtes Gedankengut unterstellen, sondern lediglich „fordern“ keine rechten Vokabeln zu verwenden und diese unsägliche Diskussion zum eigentlichen Kern zurückzuführen.

    Dennoch gab es Werte im Dritten Reich, die der damaligen Gesellschaft auch einen Halt gegeben haben, die ersteinmal nicht nur schlecht sind.

    Welche?

    Denn solange alle nur darauf bestehen, daß dort ein Fehler gemacht wurde erkennt man den wahren Inhalt und die Botschaft nicht die Eva Hermann vermitteln wollte.

    Erstaunlich, ich „bestehe“ auch darauf, dass sie ihre Wortwahl überdenkt und trotzdem weiß ich was sie sagen wollte.

    Viele haben nichts verstanden!

    Ja, das stimmt.

  199. Der Satz den sie gesagt hat ist eindeutig.

    Die Werte die leider durch (Überhöhung und Mißbrauch) den Nationalsozialismus und der darauf folgendenen 68’er Bewegung (da diese sich mit dem 3.Reich kritisch auseinandergesetzt hatte) abgeschafft wurden, das sie das bedauert bzw. eine Ursache dafür sieht das in deutschland weniger Kinder geboren werden.

    Wenn ich aber die Diskussion verfolge liegt noch mehr im argen. Wenn eine Frau, die sich gegen Rechts engagiert, weil manche sie nicht verstehen (wollen), in die rechte Ecke gedrängt wird, dann haben die wirklich rechten ein leichtes Spiel.

  200. Zu Eva Herman ist jetzt wohl alles gesagt. Die Frau ist intellektuell überfordert, was eher Mitleid erregt. Offen gestanden fand ich diesen „Komiker“ viel unangenehmer. Er grinste während der gesamten Sendung debil und präsentierte gegen Ende eine Viertelstunde lang frauenfeindliche Zoten ohne Pointe. Unglaublich billig. Und die Reaktionen der anderen Gäste? Die 68er Feministin Senta Berger fand das alles total lustig, Schreinemakers lobte den Komiker sogar ausdrücklich, weil er bereit ist, mit seiner Freundin 650 Kilometer zu fahren, um ihr 50 Handtaschen zu kaufen.
    Ist das nur mir aufgefallen?

  201. Faszinierend und überraschend (!?), wie eine attraktive Medienprofessionelle aufgrund nur EINER nachweislich (angebl. in Blöd auch am Sonntag) gemachten Aussage und einiger mißverstehbarer aber nicht ungebräuchlicher Begriffe DERART durch die Medienmühle gedreht wird.

    Dabei ist sie doch eigentlich nur etwas blond und dabei etwas engagierter volkswohlmeinend als andere.

    Und: Schade, dass sie nicht auch noch den Begriff der „Schwarzen Pädagogik “ erwähnt hat, dann könnten wir in der Diskussion noch etwas weiter zurückgehen…

  202. Natürlich gibt es einen Spagath innerhalb unserer Gesellsellschaft den Frau und Mutter immer wieder leisten muß. Als Frau ohne Kinder bereits anerkannt im Beruf, haben es die deutschen Mütter immer noch schwer ernst genommen und verstanden zu werden.
    Ein Mann, der niemals in der Rolle der Mutter in unserer Leistungsorientierten Gesellschaft gelebt hat kann auch keine Blockierung erkennen. Wir lernen aus Erfahrungen und nicht immer aus dem Verstand heraus.

    Lebt die Frau zu Hause und hütet einige Kinder, dann ist sie „Nur“ Hausfrau. Sie wird abgewertet und auch abgelehnt, was sicherlich mit der kompletten Ablehnung unserer Vergangenheit zu tun hat. Die Frau sucht also wieder nach Werten, ohne zu erkennen das sie sehr wertvoll ist, sie möchte angenommen und akzeptiert sein und ihr Job als Hausfrau und Mutter genauso. Viele Frauen leiden unter dem Druck der von der Gesellschaft aus geht, die mit oftmals verachtenden Blicken und dem Gedanken was für ein armes Würstchen die Hausfrau doch sei sich selbst aufwerten.
    Gleichzeitig hat die Mutter es im Job auch nicht leicht. Auch da wird sie verachtet und nieder geredet. Eine Mutter gehört zu ihrem Neugeborenen und nicht in den Beruf, diese Frauen nehmen anderen die Arbeitsplätze weg oder aber die fällt doch eh ständig aus wenn ihr Kind krank ist. Das oftmals die Mutter der Mutter einspringt wird außer Acht gelassen, es interessiert keinen. Die Mutter so wie sie ist wird nicht akzeptiert und anerkannt.

    In diesem Moment sehnt sich die Mutter die gute alte Zeit zurück, inder die Mutter noch das Recht hatte zu Hause zu bleiben. Die Mutter wird sehr viel für alles zum Sündenbock gemacht und dies ist ein Gesellschaftliches Problem und eine riesige Blockierung, entstanden aus der Verneinung alter Werte.

    Der Mann hat hier nur die Sicht des kleinen Jungen und den Belehrungen der Mutter oder aber als Kollege oder Vorgesetzter einer Mutter und da kann er sich selbst fragen, wie gehe ich selbst mit den Müttern um und habe ich diese Sicht der Mutter schoneinmal gesehen und erkannt. Habe ich als Sohn und Mann Verständnis für die Mutter?

    Und als Frau die keine Kinder hat. Wie ist mein Gefühl zu meiner Mutter und habe ich als Frau Verständnis für die Mutter die meine Kollegin ist oder deren Vorgesetzte ich bin.

    Die Mutter wurde in der Nazizeit gelobt und gefördert und es gab danach keine andere Zeit inder die Mutter akzeptiert wurde, nicht so wie sie es sollte. Welches Beispiel als das aus der Nazizeit sollte bitteschön eine Mutter sonst anbringen, wenn nicht dieses.

    Gesellschaftsblockierung! Geteilte Meinungen aber niemand versucht wirklich zu verstehen. Es wird auf einen Fehler hingewiesen, der keiner ist. Die Wortwahl von Frau Hermann ist perfekt!

    Und die Menschen sollten aufhören sich an den Müttern rächen zu wollen, weil sie von ihnen erzogen wurden. Und das tun sie indem sie beginnen die Mutter Frau Hermann erziehen wollen und auf etwas herumreiten, das in absolut keinster Weise im Verhältnis steht zu den Hilferufen vieler Mütter, die Frau Hermann auch ist. Sie ist nicht nur Moderatorin, sie ist auch und das sollte geschätzt werden eine Mutter.

  203. @ meykosoft #272:

    Lesen Sie doch einfach das zweite Zitat in #269 oder gehen Sie auf den zweiten Link in #232.

  204. @271: Sie kannten Mario Barth bisher wahrscheinlich nicht? Und wenn Sie die „68er Feministin Senta Berger“ darüber lachen sehen, kommen Sie nicht auf die Idee Ihre Idee, das seien alles „frauenfeindliche Zoten ohne Pointe“ könnte falsch sein?

  205. Also ich weiß nicht so recht. Wäre Fr. Herman mit nur einem Kind in der guten alten Nazizeit nicht auch schief angesehen worden? Quasi der Wehrkraftzersetzung Vorschub zu leisten? Sie würde dem Führer, Volk und Vaterland wirklich nur 1 Kind schenken wollen?
    Und spätestens jetzt sollte sich Frau Göring, äh Verzeihung Herman in ihren persönlichen Führerbunker zurückziehen und weitere 17 bis 23 Bücher schreiben, die aber nicht vor dem 20.04.2089 herausgegeben werden sollten.
    Haben wir denn wirklich keine dringenderen Probleme zu lösen?

  206. Ich denke nicht das Frau Herman die Nazidiktatur ansprechen wollte, sondern einfach nur die familiären Werte. Sie sprach lediglich von einer Zeit in der dieser Zusammenhalt noch groß geschrieben war aber so etwas wie Familie gibt es heutzutage ja anscheindend wirklich nicht mehr da die christlichen Werte wie Nächstenliebe (wie in dieser Sendung ja zu sehen gewesen ist) einfach nur fehlen. Zu Frau Schreinemakers möcht ich mich lieber nicht äußern. Ich fand Ihr Auftreten einfach nur absolut peinlich.

  207. @ meykosoft #276:

    Wenn ich wüßte, was Skotum heißt…Wikipedia und Google sind auch keine Hilfe…hätte ich halt was ordentliches gelernt…

  208. In der heutigen Zeit ist es auch schwer möglich in einem Beruf zu bestehen wenn man viel mehr Kinder als eins oder zwei hat.

    Frau Hermann war für mich immer eine sehr gute Moderatorin und sie hat ihren Job gemeistert. Wahrscheinlich hat sie auch ihre Mutterrolle sehr gut gemeistert und erfüllt.

    Auch meine Urgroßeltern waren Mütter in der Nazizeit und hießen nicht Göring, dennoch lehne ich ihr Verhalten nicht ab. Denn wie ich schon sagte, aus Erfahrung lernt man und der Verstand hinkt manchmal hinterher. Fehler sind gemacht worden damals und auch heute wieder. Ich glaube auch nicht, daß eine Frau Göring das wiederspiegelt was die Frau in der damaligen Zeit representierte. Denn Frau Göring hatte ein Kindermädchen und war sehr viel unterwegs gewesen. Auch hier muß man unterscheiden zwischen der Propaganda, die für eine Mutter gemacht wurde, die von Göring, HItler und Konsorten ausgegangen waren, damit der Staat kontrolliert werden konnte und nach den Ansichten der Führer funktionierte und dem angenommen sein als Frau und Mutter. Man könnte doch auch Frau Hermann den Namen Frau Schmitz geben, die als Hausfrau und Mutter ihre Kinder durchbekommen mußte und anerkannt war, weil eben kein Mann da war. Und diese Frauen dennoch viel für das Land getan haben auch das ist Nazizeit und da würde der Vergleich dann eben eher passen. Die Frau die Mutter ist und etwas für unsere Gesellschaft tut und mit Gesellschaft meine ich nicht die Mütter alleine, sondern eben alle. Denn es profitieren alle daraus wenn bei der Mutter nicht nur ein Fehler gesehen wird.

  209. Langer Artikel, Ergebnis: Lieber Komiker und 68er.
    Tolles Fazit. Auch die Analyse Frau Hermans anhand zweier Auftritte (einen unwichtigen mit Verhaspler, einen mit gewollt dümmlichster Besetzung – sieh wikipedia zu dem Historiker bei K, zumal sowas von daneben im Thema).

    Andauernd werden Werte die auch damals golten genannt – jetzt soll mal ein klugscheisser erzählen welche Werte damit gemeint sind – na, welche Werte gibts heute und auch schon zu NS-Zeiten? Das ist mit Sicherheit nicht der Dreck von Zucht und so oder sind das eure Werte heute?

    Beängstigend armes Deutschland. Mediale Overdosis benebelt den Menschenverstand.

  210. Die Werte von Zucht und Ordnung, sind die Ansichten und Sichtweisen von Kindern, Führern und dem Verstandesdenken.

    Hierbei geht es doch nicht um Erziehungsmethoden der Kinder, des Staates oder der Mütter sondern es geht um die Anerkennung als Mutter in unserer Gesellschaft. Und die Mutter hatte einen hohen Stellenwert in der Nazizeit aber in den darauffolgenden Generationen nicht!

    Beängstigend ist das hier Verhaltensweisen von damals als ein großes Ganzes gesehen werden, was aber nie so gedacht gewesen ist. Ich bin Mutter aber ich bin nicht Zwang und Ordnung, ich handle vielleicht aus einem Ordnungssinn heraus unter Zwang aber Mutter bin ich dann immer noch und als Mutter halte ich die Familie zusammen, sorge für Einkommen, schaue das die Kinder genährt und gepflegt zur Schule gehen und das sie das was sie zum Leben benötigen klar zum Ausdruck bringen können. Ihre Gedanken ordnen lernen und sich Ausdrücken können. Ich bin nicht Zwang und Ordnung, ich bin Mutter die versucht einem Menschen etwas auf den Weg zu geben, ich bin Mutter und begleite mein Kind durch eine anstrengende Zeit und ich animiere es zur Ordnung und manchmal muß ich mein Kind auch weg-ziehen von einem Verhalten weil es sonst sehr viel mehr Unsinn anrichten könnte.

    Vielleicht ist es ein Klugscheißen – vielleicht ist es aber auch ein Klugscheißen, wenn man Werte nur auf Zucht und Ordnung differenziert und nicht das große Ganze sieht.

    Ich lehne jedenfalls meine Vorfahren und Ahnen nicht ab die in der damaligen Zeit gelebt haben und auch so manches Verhalten kann ich heute verstehen. Aber ich habe durch meine Vorfahren gelernt und einen größeren Erfahrungsschatz gesammelt. Die Mutter von heute ist nicht viel anders als die Mutter von damals, nur das sie heute eben nicht mehr anerkannt ist.

  211. da gebe ich dir recht, Norman, es ist an der Zeit neben der GEZ einen Medienpsychologie-Führerschein für Fernsehzuschauer einzuführen, damit unser Verstand nicht benebelt wird !

  212. @ SvenR # 279

    Oh, pardon – war vielleicht sowieso etwas gewagt, aber…

    Unter Skotom (von griechisch skotos = Dunkelheit) versteht man in der Augenheilkunde einen Teilbereich des Gesichtsfeldes, für den eine herabgesetzte Sensibilität besteht. (lt. Wikipedia)

  213. Vielleicht sollte man auch darüber nachdenken, daß die MÜtter von damals abgeschoben in fehlgeleiteten Heimen heute dahin vegetieren gerade weil sie heute nicht mehr anerkannt werden für ihre Taten und gerade die Mütter haben gelitten, die ihre Kinder unter Schmerzen verloren haben und sie dem Reich ausliefern mußten, welche Mütter und Werte sind denn wohl hier gemeint, an welche denkt Frau Hermann wohl? Die Mütter von damals wie heute sind doch nicht nur die Prügelnden Frauen die alles dransetzen damit die Kinder so werden wie sie selbst waren. Ich glaube jede Mutter damals wie heute versuchte das Beste für die Kinder und damit auch für die Gesellschaft. Mütter haben gelernt, die die noch in den alten Denkmustern hängen und Angst vor den Müttern von damals haben, sind die die noch nicht gelernt haben, sind die die Angst davor haben das eine Mutter ein Recht bekommt in dieser Gesellschaft.
    Alles andere sind nur Ablenkungsmethoden, es wird festgehalten an einem Satz um blos nicht hinzuschauen was wirklich los ist.

  214. @ Agnes #283 #287
    @ meykosoft #272

    Uuups! Nun nähern uns auch ohne Frau Hermann der Problematik der „Schwarzen Pädagogik“ mit großen (Absätzen) Schritten.

  215. Danke für den Kommentar Nummer 284, na nichts verstanden?

    Und ja, Anerkennung der Mutterrolle ist ein toller Wert und den gab es AUCH im III.Reich. Dies bedeutet jedoch in keinster Weise, dass Werte wie Rassenzucht damit in Zusammenhang gebracht werden sollten.

    Und Frau Herman im Fazit in die rechte Ecke zu stellen, vorher im Artikel aber sagen es ging nicht um Inhalte, fragliche Logik.

    Warum hat sich eigentlich KEINER der Journalisten auf der PK zu Wort gemeldet nach dem Zitat? Weil jedem Anwesenden die Aussage klar war, jder wusste was Frau Herman meinte. Tage später jedes Wort auf richtige Definition und Gebrauch umzudrehen -Ein dummes Zeugnis PR und trafficgeiler Hobbyjournalisten.

  216. @289/Norman
    Die „Anerkennung“ der Mutterrolle war bei den Nationalsozialisten ideologisch konnotiert. Man brauchte unbedingt Nachwuchs; wie Gunnar Heinsohn nachwies, hatte Deutschland noch zu Kriegsbeginn 1939 zu wenig junge Männer (bedingt durch den Ersten Weltkrieg). Und wer von den „Werten“ des Nationalsozialismus spricht, muss sich fragen lassen, welche Werte in Anbetracht der Nürnberger Rassengesetze gemeint sind bzw. überhaupt noch übrig bleiben.

  217. @agnes
    eigneltich wollte ich die kommentare hier nur mal kurz ueberfliegen aber deine letzten beiden kommentare sind so dermassen verquer dass ich jetzt doch meinen senf dazu geben muss (auch auf die gefahr hin, dass du nicht verstehst was ich meine…):
    1. deine these der ‚mutter in der gesamtgesellschaftlichen opferrolle‘ ist absolut nicht nachvollziehbar, entbehrt jeglicher grundlage und gerät durch aussagen wie ‚…Die Mutter so wie sie ist wird nicht akzeptiert und anerkannt…‘
    UND DEM SCHLUSS:
    ‚In diesem Moment sehnt sich die Mutter die gute alte Zeit zurück, inder die Mutter noch das Recht hatte zu Hause zu bleiben. Die Mutter wird sehr viel für alles zum Sündenbock gemacht und dies ist ein Gesellschaftliches Problem und eine riesige Blockierung, entstanden aus der Verneinung alter Werte.‘
    dann auch noch zur entschuldigung für so ziemlich jegliche bloedheit die man sich zu dem thema einfallen lassen kann (statt ‚muetter‘ keonnte man ja auch gern ‚armer rechtsgerichteter jugendlicher‘ einsetzen…der darf dann auch – ungeliebt, missverstanden und ohne perspektive – den guten alten werten nachhaengen…! und wer da was gegen sagt ist gerne auch mal meinungsdiktator…huhuhu…gehts noch…??

    abschliessend noch einmal der aufruf bitte ein bisschen in kontexten zu denken. manche worte sind nunmal an bestimmte sachverhalte gebunden und wer sie dennoch nutzt sollte sich dem gegenwind im klaren sein…

  218. Lieber Gregor, danke für deine Geschichtsstunde, 7. Klasse.
    Und völlig am Thema vorbei und leider auch logisch falsch.

    Wer von „Werten, die auch zu NS-Zeit vorhanden waren“ spricht, kann doch gar keine Werte meinen, die heute nicht mehr vorhanden sind.

    Leider liegt ihre Sichtweise innerhalb eines Geschichtstrichters, der so unwichtig wie ein Taschentuch für diese Diskussion ist.

    Wer Frau Herman unterstellt, alle Definitionen und Inhalte (die schon gar nicht von der breiten Masse verstanden werden und in solch einer Diskussion allein deshalb schon nichts zu suchen haben) lehrbuchartig zu kennen, dem unterstelle ich Dummheit und Menschenunkenntnis.

  219. @norman
    also du bist der meinung dass man die mutterrolle der nazis durchaus zustimmen kann wenn man die gruende auf der eben diese rolle fusst einfach ausser acht laesst? mutig und finde ich natuerlich super diese form von ent-tabuisierung – endlich sagt mal einer was sache ist…und wo wir dabei sind wuerde ich gerne auch folgende begrifflichkeiten aus ihrem kontext gezogen wissen:
    -nigger (schliesslich sagen die typen das ja ueber sich selbst in ihren hiphop-stuecken)
    -endloesung (koennte man ja so in den ‚endlich eine endloesung für den atommuell gefunden‘ zusammenhang einbett)
    und
    -sieg heil (was sagt das schon aus – da weunscht einer dem anderen nen sieg – als fussball-schlachtruf fast perfekt und vielleicht auch zusammen mit dem erhobenen arm zu nutzen…ist schließlich ebenso wie Heil XXX auch bei den roemern und also lange vor den nazis benutzt worden)

  220. @293/Norman
    Danke für die überaus freundliche Antwort. Aber lesen geht doch, oder?

    Zitat Norman: Anerkennung der Mutterrolle ist ein toller Wert und den gab es AUCH im III.Reich.
    Ist denn die „Anerkennung der Mutterolle“, wie sie heute praktiziert wird, die gleiche wie im III. Reich? (Das mache ich am AUCH fest)

    Weiter: Dies bedeutet jedoch in keinster Weise, dass Werte wie Rassenzucht damit in Zusammenhang gebracht werden sollten.
    Sie stellen also die These auf, dass die Rolle, die der Frau in der nationalsozialistischen Ideologie zugedacht war, überhaupt nichts mit „Rassenzucht“ zu tun hat? Mir scheint, da ist aber einiges durcheinander.

    Wer Frau Herman unterstellt, alle Definitionen und Inhalte […] lehrbuchartig zu kennen, dem unterstelle ich Dummheit und Menschenunkenntnis.
    Wo haben Sie das bei mir gelesen?

  221. @codeblue: Nette Argumentation, leider völlig falsche Ebene. Ich bin sprachlich (im moment sogar gedanklich :) ) bei Werten -Endlösung, Nigger, blabla sind keine Werte.
    Schau mal lieber was Werte bedeutet.

  222. @norman/agnes
    edit: dass das mutterbild der nazis vor allem davon geprägt war die frau als gebährvieh zu verstehen dessen aufgabe es ist für kommenden soldatengenerationen zu sorgen ist euch hoffentlich nicht entgangen (wurde ja schon des oefteren hier angebracht)
    …ne kann man sich schon irgendwie nach zuruecksehnen ne…?!

  223. @norman: Werte sind eben nicht einfach „vorhanden“, sie ändern sich, sie bekommen andere Inhalte, weil sie mit anderen Zielen verwendet werden. All das kann man nicht einfach ausblenden.

  224. Für Eva Hermann gilt: Wer die deutsche Sprache nicht beherrscht, begibt sich in Gefahr und darf sich über die Folgen nicht wundern.
    Für Senta Berger: Hätte sie sich doch besser vorbereitet und Hermann´s Bücher vor der Sendung gelesen (Aussage Senta Berger – wie recht sie doch hat), bevor sie etwas zu/über Eva Hermann sagt.
    JBK: Totalversagen von ihm und seiner Redaktion – man muss doch vorher wissen, worauf man sich bei der sich um Kopf-und-Kragen-redenden-Eva-Hermann einlässt. Da passen weder Berger, Schreinemakers noch Bart dazu.
    Thematisch zu groß, moderatorisch völlig überfordert.

  225. @gregor: jemand versteckt geschichtsunterricht er 7.klasse zu vermitteln finde ich schlimmer als offene Kritik. Aber tut nichts zur Sache, stimmt schon.

    Das AUCH bezieht sich auf den, also Wert. Wer kann hier nicht lesen? Alles so hindrehen, merkt ja keiner was…

    Ich denke einige wissen gar nicht was mit Werte gemeint ist. Da muss man meiner Meinung nach auch keine soziologische Diplomarbeit geschrieben haben um das zu verstehen. Wenn man einem Wert zustimmt, muss das nicht auch auf seiner Umsetzung zutreffen.

  226. @norman
    na gut belassen wir es also bei werten…auch werte sollten bekanntermassen nicht aus zusammenhaengen gerissen werden…:
    nach deiner logik koennte man die HJ durchaus als eine positive und jugendfreundliche (leider aber nicht ganz so judenfreundliche) gruppierung ansehen – vielleicht den pfadfindern nicht unaehnlich…die jungs lernten was kameradschaft bedeutet, wurden sportlich mal so richtig auf vordermann gebracht und auch sonst lungerten die nicht auf der strasse rum sondern verhielten sich anstaendig…leider ist das aber nur ein kleiner teil der ganzen medaille und das wissen wir beide (hoffentlich) sehr genau…
    aehnliches gilt natuerlich auch fuer ganze familienpolitik (worauf ich oben schon eingegangen bin)
    wer diese verbindungen nicht zieht tritt natuerlich zwangsläufig in die fussstapfen all derer die nach dem krieg ‚…unterm führer waer das nicht passiert‘ krakelten

  227. @Jörg: Ja und? Aussage? Was neues?

    Werte sind eine der stabilsten Konstrukte der Menschheit (neben Lebensstil und Persönlichkeit), deren Ausprägungen und Mittel weit mehr schwanken.

    Wer den Wert „Mutterwertschätzung“ (gibts bestimmt ein Fachtermini) gut heist, trifft doch keine Aussage über die Ausprägung dieses Wertes im III.Reich.

    Da können noch so viele hier die Worte von dem Prof. aus kerner wiederholen (bitte den Typ mal nachschauen:) ), das hat nichts mit der Diskussion zu tun.

  228. @Norman: Wir werden hier nicht auf einen Nenner kommen: „Werte sind eine der stabilsten Konstrukte der Menschheit (neben Lebensstil und Persönlichkeit), deren Ausprägungen und Mittel weit mehr schwanken.“

    Nein. Warum sollte das so sein? (Ist eine rhetorische Frage)

  229. @codeblue: Dein post nr.302 klärt hoffentlich meine Absicht/Aussage/Standpunkt auf: HJ und Pfadfinder sind keine Werte: Freundschaft schon. Den Wert Freundschaft heute und auch vor 70 jahren finde ich klasse, dessen Ausgestaltung vor 70 jahren nicht (und heute bedingt).

    Mal ganz ehrlich, vom Standpunkt pro contra hermans standpunkt: Ist das so schlecht zu verstehen? (bewusst angreifbar durch Frage bitte ich um aufklärende Kommentare)

  230. @norman
    aber dieser wert der ‚mutterwertschaetzung‘ den du da herauffabulierst existierte gerade im dritten reich eben nicht!! – nur weil potentiellen muttertieren vom system der kopf gestreichelt wurde bedeutet dass noch lange nicht dass es sich hier um eine ‚wert‘-schaetzung handelte. vielmehr ging es allein darum rasse und wehrhaftigkeit zu gewaehren!!!
    dein vorangegangener kommentar:
    ‚Und ja, Anerkennung der Mutterrolle ist ein toller Wert und den gab es AUCH im III.Reich. Dies bedeutet jedoch in keinster Weise, dass Werte wie Rassenzucht damit in Zusammenhang gebracht werden sollten.‘
    zieht da allerdings nicht den zwingend notwendigen WARUM-schluss…

  231. @Jörg: Nein ist dann auch nur rhetorisch?
    Die Aussage ist jetzt nichtmal von mir: Lehrbuch menschliches Verhalten, auch Bücher zum konsumentenverhalten haben eine tolle Liste dazu.

    Davon abgesehen mal was persönliches: Ihr glaubt doch nicht im Ernst die Herman hat Zuchmaschine und den Scheiss mit ihrer Aussage gemeint. Hallo? Menschenverstand? So hats ja auch kein Reporter vor Ort verstanden. Nichtmal jetzt würde ich ihr das unterstellen.

  232. codeblue, das wird nix mehr. Hier gehts nicht um die genaue Bezeichung von Werten (da brauchst du nicht von fabulieren zu dummschwätzen, ich hab keine ahnung, wie schon gesagt, welche werte gesagt wurden/gemeint sind)

    wenn du frau herman als kopfgestreicheltes muttertier ansiehst sag ich gerne, mach das, Fehler machen ist menschlich und du musst dich dafür auch nicht entschuldigen.

  233. @norman
    aber auch werte kann man nicht aus ihrem geschichtlichen kontext loesen – natuerlich gehe ich mit dir konform wenn du sagst dass du freundschaft gut findest und vielleicht auch offenheit oder toleranz oder auch wertschaetzung der familie – das wuerden wohl die meisten sofort mit unterschreiben…wenn du diese ansich eher neutralen begriffe allerdings in bezug zu historischen entwicklungen setzt, musst du dir auch gefallen lassen, dass sie mit den damals herrschenden gesellschaftlichen gegebenheiten in bezug gesetzt und dementsprechend bewertet werden.

    oder anders: ein ‚ich finde wertschaetzung der mutter wichtig‘ ist etwas anderes als ‚auch im dritten reich herrschte eine mutterwertschaetzung – die gibt es heute aber (leider) nicht mehr‘ – das impliziert dann doch tendenzen…

  234. @307

    Wie soll man denn diesen Satz verstehen: E. H. Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.
    (Hervorhebung von mir).

    Wenn das „Mutterdasein“ im Dritten Reich „gefördert“ wurde, dann muss doch zwangsläufig mit gedacht werden, WARUM diese Rolle „gefördert“ wurde. Und zwar nicht aus altruistischen Gründen, sondern aus völkischen und demografischen Gründen (siehe Heinsohn). Die „Mutterwertschätzung“ (diesen Fachterminus gibt es m. W. nicht, ausser vielleicht im „Goldenen Blatt“) war intentional, und nicht per se als Wertschätzung oder aufgrund eines sittlichen Imperativs.

    Im übrigen warte ich noch auf die Beantwortung meiner Fragen.

  235. Mal ganz ehrlich, da sagt jemand einen Satz in einem Buch und alle laufen rum wie die aufgescheuchten Hühner. Jetzt verstehe ich auch den Begriff „dummes Huhn“ Gock Gock Gock.

    Frau Hermann wird abgewertet, beschimpft andere Menschen werden als dumm an den Pranger gestellt und wenn man das ganze von oben sich anschaut und so sieht als würde man auf einen Ameisenhaufen schauen. Dann stellt man sich die Frage, wer sieht da dumm aus? Aber auch aus der Sicht von Frau Hermann betrachtet kann man nur sagen, sind die alle bekloppt, es geht doch um was ganz anderes als das? Warum halten sie sich solange an diesem Satz auf.

    Frau Hermann hat keinen Grund sich aufzuregen, weil sie etwas ganz anderes vermitteln wollte. Und mit dem Begriff Nazizeit hat sie selbst dafür gesorgt das ihr Buch in die Schlagzeilen kommt, mehr gekauft wird und sich mehr Menschen darüber Gedanken machen können wie sie mit dem Wert Mutter umgehen wollen.

    Ich habe gelernt daß wenn ich Wut habe, ein Problem habe. Ich habe gelernt daß nicht immer der Mensch der ruhig bleibt ein Problem hat, sondern die, die hektisch und aufgescheucht reagieren.

    Frau Hermann hat kein Problem, sie verkauft das Buch, hat ihre Freunde und Bekannten und wird wohl auch beruflich weitermachen.

    Ich glaube nicht daß sie Nachrichtensprecherin geworden wäre, wenn sie dumm wäre. Kerner hatte ein Problem, weil die Runde nicht passte und er jemanden vor die Türe setzen mußte. Aber warum sollte Frau Hermann ein Problem haben, sie hat nun doch mehr Erfolge mit dem Buch als erwartet.

  236. Der in der FAZ veröffentlichten Analyse stimme ich zu. Hier der Link (aus einem neuen Artikel auf niggermeier)

    http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E8AE749C0BEAA444688F45DF086FC2601~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Und Gregor, das Mutterwertschätzung kein Fachbegriff ist hab ich ja gesagt, gut das deine Kenntnisse des Goldenen Blatt hier nochmal aufblitzen.

    @codeblue: wenn du dem faz artikel zustimmen kannst, sind wir auf einem nenner.

    Herman hat Werte heute und damals verglichen und überschneidungen zeigen wollen. ich sehe leider keine überschneidung wenn du dich 1. nur auf das damals konzentrierst und 2. gerade weil sie von werten heute und zur ns-zeit spricht ist für mich klar, dass gerade nicht die schlimmen ausprägungen gemeint sind.

  237. @ Norman #312:

    Lesen Sie doch einfach mal diesen Abschitt aus dem Faz-Artikel sich selbst laut vor:

    Der erste Teil dieses Wortwirrwarrs, von der Presse beim Zitieren mitunter weggelassen, steht im Widerspruch zum zweiten. Während im ersten Nazis und 68er gemeinsam das Mutterbild zerstörten, sind es im zweiten nur die 68er, die das, was auch unter den Nazis noch „gut war“, abschafften. Auf den ersten Teil setzt Herman bei ihrer Verteidigung, sie spricht auch bei Kerner von einem „abgeschnittenen Halbsatz, aus dem Zusammenhang gerissen“ und sagt: „Ich habe in dem Fall keinen Fehler gemacht.“

  238. Ich als Mutter denke auch oft über die Dummheit von Vorgesetzten und Chefs nach und über die Dummheit vieler Menschen die nicht sehen was Mütter alles können.

    Im Job sind sie mehr Profis als so manch andere. Sie brauchen sehr häufig nur wenige Minuten um eine Aufgabe zu bewältigen weil sie Multitasking ausgebildet wurden.

    Ist doch auch zum kichern wenn man dann sieht wie ein anderer für die gleiche Arbeit vier Stunden braucht. Klar, daß Mütter viele aus der Gesellschaft ablehnen und dumm halten müssen.

    Daß die Gesellschaft die Mutter nieder macht ist doch ganz klar, sie will sich toll fühlen und da kommt einfach eine Mutter daher und macht es besser während die anderen die Besserwisser waren.

    Die Erfahrung als Mutter prägt und müpft die Mutter nun auf dann wird eben ein Fehler gesucht an dem sich alle aufhalten können. Damit sie weiter Besserwisser und nicht Besserkönner bleiben können.

    Lieben Gruß
    Anelia

  239. @311/Anja
    Ich habe weder ein Problem damit, dass Frau Herman Erfolg mit ihrem Buchverkauf hat (was aber per se noch kein Qualitätskriterium ist), noch habe ich sie für dumm eingeschätzt. Ich halte das Tribunal, welches bei Kerner veranstaltet wurde, für widerlich – unabhängig davon, ob ich ihre Tehsen nun teile oder nicht. Ich weiss auch nicht, warum Kerner jemanden vor die Tür setzen musste – ich glaube vielmehr, dass ihm diese Situation sehr gut in den Kram passte, da er sich auf Kosten von Herman profilieren konnte. Das war billig – aber es ist eben Kerner, was will man da erwarten?

    Aber trotzdem wird doch die Frage erlaubt sein, warum sie die rechte Ecke, in die sie im November vergangenen Jahres von Thea Dorn recht rüde gesteckt wurde, nicht verlassen will – und immer noch Öl ins Feuer giesst. PR kann das nicht mehr sein, da sich gestern sogar ihr Verleger teilweise vonihr distanziert hat (nicht vom Buch hat er sich distanziert, sondern teilweise von Hermans Äusserungen).

  240. @ Anelia #314:

    Das kann doch wirklich nicht ihr ernst sein. Blos weil Eva Herman in meinen Augen sich ungeschickt und von rechts einnehmbar äußert, ist es klar, dass „Mütter viele aus der Gesellschaft ablehnen und dumm halten müssen.“?

    Das augerechnet Eva Herman, die wirklich eindrucksvoll berufliche Karriere machte, die in vierter Ehe verheiratet ist, die 38jährig „nur“ ein Kind bekommen hat – das Inbild der unabhängigen arbeitenden Mutter mit Kind – jetzt auch noch zur Ikone der Mütter „hochsterilisiert“ wird, erstaunt mich maßlos.

    Komm‘ Stefan, wir schreiben ein Buch über unsere Magersucht…

  241. Lächerlich, nur jemand der Scheuklappen trägt, würde E.H. in die Nazi-Ecke stellen. Wieso soll sie sich für etwas entschuldigen, was aus dem Zusammenhang herausgerissen wurde. Und stellt euch vor, dass es in dieser besagten Zeit auch positive Innovationen gab. Aber nein es darf dabei nur an Holocaust etc gedacht werden. Armes Deutschland! Und dieser Blog zeigt einmal mehr „…Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten.“!!!

  242. Lieber Gregor,

    ja da gebe ich Dir Recht, sie kommt nicht aus dieser Ecke raus und windet sich in alle Richtungen.

    je mehr Druck ausgeübt wird auf einen Menschen, desto mehr Gegendruck bringt er.

    Frau Herman hat in gewisser Hinsicht Recht aber auch die anderen haben Recht. Für sie war es nur ein Satz, sie wollte etwas anderes rüberbringen und nun ist sie in einer Verteidigungsposition. Aber ohne Verteidiger, wie oft drehen wir selbst uns dann im Kreis und versuchen mit anderen Mitteln die Dinge so zu erklären damit sie verständlicher rüberkommen und stattdessen reiten wir uns selbst immer mehr hinein.

    Die Frage ist doch, warum halten so viele an diesem einen Satz fest, wo es doch jedem klar ist, daß sie sich für viele mißverständlich ausgedrückt hat.
    Sollte sie nun niederknien und sich klein machen? Dann wäre es ein Mißerfolg auf ganzer Linie, nicht nur für sie sondern für alle berufstätigen Mütter.

    Es geht nicht Eva Herman kann nicht loslassen, sie kann nicht von dem abweichen aber alle anderen können es tun, indem sie einfach für sich selbst entscheiden daß ein anderer auch einmal etwas sagt was gerade nicht passend war für einen selbst.
    Dennoch aber nicht den ganzen Menschen ablehnt oder wie hier ein ganzes Buch.

    _____________________________ zu allen

    Ob Frau Herman nun in erster, zweiter, dritter oder vierter Ehe steckt ist vollkommen unwichtig. Sie hat „nur“ ein Kind? Ich finde das ist doch schon was, es haben viele keine Kinder und reden mit und sehr häufig sind es die, die es nicht verstehen.

    Ich habe viele Jahre versucht in der Firma in der ich angestellt war genau das zum Ausdruck zu bringen was Eva Herman nun versucht rüberzubringen. Wie viele Menschen kennen diese Situation gar nicht und reden mit?

    Hier wird einfach gesucht nach einem anderen Problem und ja es ist ein Problem und es ist nicht nur meines oder das von Eva Herman. Und ich bin nicht in vierter Ehe verheiratet sondern in erster und ich habe drei Kinder geboren :-) und ich bin voll berufstätig.

  243. @meinungsfreiheit:
    du solltest lernen dass nicht jede meinungsaeusserung unwidersprochen beklatscht wird und du solltest lernen zwischen ‚in gefahr geraten‘ und ‚mit gegenargumenten umgehen‘ zu differenzieren…

  244. @anelia
    und was das mutter oder nicht mutter sein betrifft…ich glaube kaum dass der mutterstatus wesentliches ueber die intelligenz oder die leistungsfähigkeit (sic) einer frau aussagt…was fuer ein bloedsinn

  245. Wieso unterscheidet sich der Text hier so deutlich vom Gesagten in der 3sat-Kulturzeit? Ich bin verwirrt…

  246. Bereut Eva Herman ihre Äußerung über die Werte der Familie in der Nazi-Zeit?

    Sie überlegt einen Augenblick, sagt dann:

    „Es tut mir leid, wenn meine Äußerungen Anlass zu Missverständnissen gegeben haben. Wenn ich damit die Gefühle von Menschen – insbesondere Opfern der Nazi-Diktatur oder ihren Angehörigen – verletzt haben sollte, dann möchte ich mich dafür entschuldigen.“

    Sie sagt: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das genaue Gegenteil eines Nazis bin. Jeder, der mich kennt, weiß, dass für mich Werte zählen wie Liebe, Respekt und Würde. Und dass ich nichts mehr ablehne als Gewalt, Intoleranz und Ungerechtigkeit. Und das ist in meinen Büchern nachzulesen. Auf jeder Seite.“

    Dann erzählt Eva Herman von ihrem Engagement gegen Rechtsradikale. Für die Aktion „Laut gegen Nazis“ habe sie vor zwei Jahren eine CD mit Texten von Erich Kästner eingelesen. Und sie habe einen Taxifahrer bei der Polizei angezeigt, der mit Nazi-Sprüchen ihre jüdische Freundin verunglimpft hatte.

    http://www.bild.t-online.de/BTO/leute/2007/09/11/herman-eva/main-entschuldigung,geo=2470228.html

  247. So, wo waren wir stehengeblieben? Wer ist eigentlich SvenR?

    FAZ:

    „Eva Herman, sagte er bei ihrer Vorstellung, habe sich „ein wenig verharmlosend zur Familienpolitik im Dritten Reich“ geäußert – genau das aber streitet Herman ständig ab.“
    „Mehrfach, sagt die zunehmend aufbrausende Herman, habe sie sich auf besagter Pressekonferenz von der NS-Politik distanziert“
    Der keineswegs stets sachliche Historiker – „Moderatorinnen gab’s im Dritten Reich nun mal nicht“ – scheint immerhin als einziger der Ankläger Eva Hermans Worte gelesen zu haben, welche am 9. September die „Bild am Sonntag“ zitierte:

    Dann folgt die vorzeitige Verabschiedung

    „Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft.“

    Warum nur las Kerner dieses ganz und gar unmissverständliche Zitat nicht vor, gedruckt zwei Tage nach der Pressekonferenz? Die unergiebige Debatte über verdrehte Worte und Tonbandmitschnitte wäre sofort beendet gewesen.“

    Ich denke damit ist alles gesagt.

  248. mal abgesehen von der unglücklichen Figur die Eva Hermann abgebeben hat, war es die reine Selbstdarstellung eines J. Baptist Kerner. Umgangssprachlich würde ich ihn als Quotensau bezeichnen, der 50min auf Eva Hermann reinredet um SEINE Meinung den geneigten Hörer unterzujubeln. Und als sie es immer noch nicht gemacht hat, sich für etwas zu entschuldigen, was sie schon längst revidiert hat, muss sie halt gehen.
    Kerner, du Held
    Ich wünsche auf jeden Fall Eva Hermann weiterhin ein solches Rückrad, wie sie es in der Provinzposse des JBK hatte.

  249. @codeblue

    Hier wurde nichts „beklatscht“ sondern es wurde jemand ausgeschlossen, eher gesagt noch schlimmer, E.H. wurde regelrecht genötigt eine Sache zuzugeben, die sie nicht begangen hat. Super, in Zukunft wird dann jeder „Querdenker“ ausgeschlossen, bis nur noch „die Presse-Wahrheit“ zählt. Das zweite war ein Zitat, halt dich bitte an die Fakten und lass deine polemische Art und Weise.

  250. ja, sie hat sich verrannt. aber doch nicht, weil sie dumm ist. mir hat das gezeigt, unter welchen umständen sie mitunter in dieser sendung genötigt wurde, alles, wofür sie sich in den vergangenden monaten einsetzte, zu verneinen und sich dafür entschuldigen zu müssen. auch profis, egal in welcher branche, sind menschen und reagieren in situationen menschlich: in dem fall – angespannt, unsachlich, trotzig. seid ihr denn alle so viel cooler oder was?

    zitat aus dem kommentar oben:
    „Sie sah nicht ein, dass es, gelinde gesagt, unfassbar idiotisch war, in ihrem Fall ausgerechnet von einer „Gleichschaltung” der Medien zu reden. Sie bestritt, dass „Gleichschaltung” ein Wort der Nazis ist. Sie verglich das mit den Autobahnen, über die wir ja heute auch fahren, obwohl sie von den Nazis gebaut wurden.“

    gleichschaltung ist ein wort, dessen bedeutung auf zu viele dinge unserer heutigen zeit zutrifft – auf nichts anderes wollte sie mit dem unsachlich wirkenden vergleich der autobahnen aufmerksam machen! warum ein wort meiden, weil es auf viele schlimme dinge des dritten reichs passt, wenn seine bedeutung ebenso in die heutige zeit reinpasst? googelt doch mal das wort, laut e.hermann wird es heute tatsächlich häufig in nachrichtenmagazinen gebraucht und verwendet!!! darüberhinaus sollte allen klar sein, dass man mit solche art von wörtern gegenwärtige und zukünfitge ungerechtigkeit verhindern kann! oder wollt ihr euch dann hinstellen und petzen: „nein, das wort ist schlimm, das sagt man nicht!“ wie dumm ist das denn?
    e.hermann zeigt hier nicht ihre professionalität, aber umso mehr menschlichkeit und engagement für die unsere familienpolitik!

    zitat aus dem kommentar oben:
    „Und am Ende sagte sie zwar, sie würde sich heute nicht wieder so äußern über die Familienpolitik der Nationalsozialisten, begründete das aber nicht mit der Einsicht in eigene Fehler, sondern so:

    Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten.“

    was ist das problem? sie hat vorab falsches gesagt, von dem sie sich hätte distanzieren können. aber in der situation – als diese frage gestellt wurde, war sie in einer 100% verteidigungspostion! alle zeigen mit dem finger auf sie, geben sich als moralapostel (schreinmacke: was für ne doppelmoral bei ihrer biografie!!!). an der stelle ist auch klar, dass sie nur eingeladen wurde, um sich zu entschuldigen (das stand bestimmt nicht in ihrer einladung!). und in der tat: wenn sie das wort gleichschaltung benutzt, schreien viele mitläufer (darf ich das wort eigentlich benutzen?) entsetzt auf und lassen sie nicht „über den verlauf unserer geschichte“ sprechen ohne sie gefährlich zu krititsieren und gleichschalten zu wollen. denn nichts anderes ist passiert: sie wurde rausgeschmissen. und im übrigen: ob das nun freundlich und bittend passierte oder nicht, sie wurde von der von anfang an anders denkenden masse entlassen.

  251. DVU, NPD, Zentrumspartei und Katholiken sind auf der Seite von Eva Herman, als einzige Zeitung die „National Zeitung“ ebenfalls.Die anderen Zeitungen sind gegen Eva Herman genauso wie der Zentralrat der Juden.
    Ich verstehe Eva H. nicht. Auf ihrer Homepage steht “ ich bin extrem schlau“. Reichskanzler und Führer Hitler hat die „Reichsautobahn“ und den „Volkswagen“ eingeführt. Die Autobahn für die Truppenbewegung und der Volkswagen fürs Volk. Wer auf der Autobahn mit einem VW fährt, der ist mit nationalsozialistischem Gedankengut behaftet. Der Ministerpräsident von Niedersachsen gehört dem VW-Aufsichtsrat an.
    Jetzt betrachtet sich Eva H. als Opfer. Warum ist sie überhaupt in die Talkshow gegangen? Warum hat Johannes B. Kerner die Eva überhaupt eingeladen. Ich hätte es nicht getan, ihr Gelegenheit zu weiteren Äußerungen zu geben. Profitieren tut jetzt die rechte Szene.

  252. Vorweg: Ich habe ihre Bücher nicht gelesen und die Sendung nur nachträglich online gesehen – war die Ausstrahlung auch so entsetzlich zusammengeschnitten? Und wird es jemals wieder talk shows geben, bei denen die Leute ausreden dürfen? Oder hieße das das „Fernsehvolk“ überfordern?

    Eva Herman ist nicht besonders klug und kann nicht gut reden, vor allem nicht frei. Ihre Eitelkeit raubt ihr den Verstand. Sie versucht, lange Sätze zu erzeugen, ohne die grammatischen Requisiten (Verhangenheitsformen, Nebensätze, Konjunktiv) zu beherrschen. (Dass sie mit diesen Voraussetzungen ausgerechnet als Sprecherin eingestellt wurde, sagt mehr über das Fernsehen, als diesem lieb ist.) Was dabei herauskommt, ist missverständlich, mit etwas Anstrengung und Redlichkeit aber begreifbar.

    Sie vertritt unbestreitbar sexistische Ideale: „Frauen“ sollen Kinder machen und großziehen, sonst sind sie „egoistisch“; und reproduziert rassistische Ängste: „wir“ sterben aus – womit sie offenbar weder die Blondinen noch die Menschen meint, sondern die „Deutschen“.
    Diese Ideale und Ängste teilt sie zwar mit Nazis, aber lange nicht nur. In ihrem Patriarchatsideal ist sie dem modernen Geschlechterregime hinterher, kommt aber bei der Christenheit gut an; das „Wir sterben aus“ dagegen ist, wie hier schon bemerkt wurde, rassistischer Mainstream. Weder auf das eine noch das andere haben Nazis ein Monopol, sie allein deshalb als Nazisse zu bezeichnen, ist also ungerecht.

    Dass sie sich nicht nur mit Ratzinger, sondern auch mit Rosenberg einen ideengeschichtlichen Hintergrund teilt (nämlich die bürgerliche Zivilisationskritik und ihren Diskurs von Individualismus-Materialismus-Egoismus), ist allerdings ein wichtiger Punkt, über den leider nicht weiter diskutiert wurde. Sie weiß das. Es gefällt ihr gar nicht. Gerade deshalb hat sie versucht, sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und sich von ihm abzugrenzen. Ihr ausgerechnet daraus einen Strick drehen zu wollen, ist lächerlich.

    Sie vertritt, mit obigem auf unerträgliche Weise vermengt, auch Richtiges: unsere Gesellschaft ist kinderfeindlich, und sie ist arbeitsfixiert – wer keine Lohnarbeit leistet, hat es schwer und gilt weniger; sich, statt (als, was sie natürlich nie so nennen würde, Eheprostitutierte) für Kost und Logis, für Tariflohn ausbeuten zu lassen dagegen gilt als die einzig wahre Selbstverwirklichung.
    (Das den 68erInnen anzulasten, ist allerdings merkwürdig. Wer hat denn dafür gekämpft, dass Kinder laut sein dürfen, dass Städte nicht nur für Autos da sind, dass es an Unis Kinderbetreuung gibt, dass Karrieren Brüche, Auszeiten und Kinderjahre haben dürfen, dass Familienarbeit geachtet und bezahlt wird?)

    Sie hat ein naives, abstruses Geschichtsbild, in dem aber der Nationalsozialismus eindeutig negativ bewertet wird – einerseits aus echter Abscheu, aber auch, weil er die von ihr hochgehaltenen nationalen und patriarchalen Werte kompromittiert und missbraucht habe. In dieser Ablehnung des Nationalsozialismus ist sie konsequent, sie verharmlost ihn nirgends. Ihr das abzustreiten, ist unsachlich. Wenn überhaupt, steht sie dem Klerikalfaschismus viel näher als dem Nationalsozialismus.

    All das ist bekannt. Was mich an der Sendung aber wirklich schockiert hat, ist die himmelschreiende Blödheit aller anderen Teilnehmenden. Unglaublich, aber diese unbedarfte rechte Tusse übertraf alle an Eloquenz und Logik! Ein Wort genügt, der Satz drumrum ist scheißegal. Wer Naziwörter ausspricht, ist Nazi. Sie hat Autobahn gesagt! Sie hat gleichgeschaltet gesagt! Diese Medienmenschen scheinen völlig verlernt zu haben, einen ganzen Satz zu parsen. Besonders hervorgetan im Nichthinhörenwollen hat sich Wippermann. Mit dem hätte ich mich auch geweigert zu diskutieren, denn das setzt zumindest den Willen voraus, auch einer, die man schlimm findet, zuzuhören. Vor dieser Sendung hatte ich ihn für einen ernstzunehmenden Wissenschaftler gehalten, das ist vorbei.

    Mir drängt sich der Verdacht auf, dass ihre reaktionären Ansichten nur deshalb als nazistisch diffamiert statt auseinandergenommen und als reaktionär kritisiert werden, weil es andernfalls schwer wäre, sie von dem abzugrenzen, was taz und Spiegel und so manches liberale Fernsehmagazin in jeder zweiten Story für einen Dreck verbreiten. „Wir sterben aus“ hat Frau Herman wahrlich nicht erfunden. „Den Jungs fehlen die männlichen Vorbilder“ auch nicht.

  253. Viel Text, viel Angreifbares @ notwendig.
    Deshalb und aufgrund der Länge schön logisch das Fazit hergeleitet.

    Die These „Eva Herman ist nicht besonders klug und kann nicht gut reden“ ist gewagt, bemessen an Einkommen und 20 jähriger Tätigkeit als Sprecherin im Ö.R. wohl falsch.

    Und wann sagt sie „wir sterben aus“ oder ist das nur eine Ableitung aus Frauen sollten Kinder großziehen? Raus aus der Spaßgesellschaft trifft hier eher. klingt leider nicht so spannend.

  254. Was ist noch mal eine Nachrichtensprecherin? Ach, eine Nachrichtensprecherin ist eine Frau, die tagesaktuelle Meldungen kompetent und freundlich vorlesen kann. Die muss nicht unbedingt alles wissen und verstehen, was sie da liest. Die muss vor allem das nicht selbst formulieren. Sie muss aufgrund ihres Berufs nicht besonders klug sein, aber natürlich ist auch Dummheit keine Voraussetzung.

    Ich denke weiterhin, dass das Einkommen, dass durch die Tätigkeit als Nachrichtensprecherin erzielt werden kann bei weitem nicht so hoch ist, wie Norman – von dem mich nicht einmal interessiert, wer er ist – annimmt. Dass das durch Nachrichtensprechen bekannt gewordene Gesicht natürlich viel leichter vermarkten lässt, als das einer Unbekannten, und die zu erzieleneden Nebenverdienste überdurchschnittlich sein können, ist evident.

  255. @ notwendig: Danke, sehr guter Kommentar. Besonders der letzte Absatz erscheint mir der treffendste Erklärungsansatz für das Schmierentheater, dessen Zeugen wir gerade werden…
    @ Norman: Norman, hier ist Deine Mutter:
    „Viel Text, viel Angreifbares @ notwendig.
    Deshalb und aufgrund der Länge schön logisch das Fazit hergeleitet.

    Die These „Eva Herman ist nicht besonders klug und kann nicht gut reden” ist gewagt, bemessen an Einkommen und 20 jähriger Tätigkeit als Sprecherin im Ö.R. wohl falsch.“

    Da gehst Du bitte nochmal drüber, ja?

  256. Ich hab mir den strittigen Satz öfters durchgelesen und es ist in der Tat eine Frechheit ihn als Huldigung an das 3. Reich zu interpretieren. Aber natürlich – nicht jeder liest den Satz so genau und in den Medien wird viel aufgebauscht. Letztlich sollte man sich aber ohnedies nicht an einem Satz festkrallen, sondern an der Aussage insgesamt – und da bin ich voll Evas Meinung. Keine Ahnung warum einige sie unbedingt in die rechte Ecke stellen wollen (siehe Bezeichnung „Nazitante“ in diesem Artikel).

    Ich denke, dass Familien so etwas wie eine starke Interessensvertretung – quasi eine Gewerkschaft brauchen – um ihre Interessen durchsetzen zu können. Bei uns in Österreich macht dies gerade mal die katholische Kirche (die aber leider immer weniger Menschen ernst nehmen und austreten). Es bräuchte eine überkonfessionelle, überparteiliche Stimme die im wesentlichen die von Eva angesprochenen Werte vertritt – weil dass das Grundbedürfnisse des Menschen sind steht ausser Frage – diese Werte sind 1000e Jahre alt und. Man braucht also eigentlich nicht diskutieren ob diese Werte „richtig“ oder „falsch“ sind.

    Ich denke nicht, dass Eva nun verschwunden ist – dazu hat sie Gott sei Dank zu viele Menschen hinter sich. Ich wünsche ihr jedenfalls alles Gute!

    Göbi

    Wolfgan Göbl

  257. @ 341: Man braucht also bei „Werten“, die 1000e von Jahren alt sind, nicht über „richtig“ oder „falsch“ zu diskutieren?
    Und Grundbedürfnisse des Menschen sind die von EH (und natürlich der kath. Kirche) propagierten „Werte“?
    D akann man ja nur hoffen, dass nicht wirklich so viele Menschen hinter EH stehen, wie Sie es vermuten…

  258. @Onkel: klasse Name, respekt :). Für dich nochmal mit einem eingeschobenen Satz: notwendigs Ausführungne sind wirklich gut, bis auf die eine von mir genannte Stelle eben.
    Deine Kommentare sind eh nur Speichelleckerei, auch was eigenes an Ideen? Dachte ich mir.

  259. @SvenR, na da bleib mal lieber nicht zu lange auf deinen Positionen. Mal ganz einfach: Wenn du was lernst, dann ließt du oder es wird dir vorgelesen (ganz wenigen reicht auch hören und noch weniger sehen). Reicht das?) und nur den wagner von bild nachsprechen sehe ich nicht als großartige Leistung an :)

    Und zweitens brauchst du gar nicht einen tönen von „ihr Gehalt….beiweitem nicht so hoch wie von N. angenommen). Nur um dich dann zu relativieren: „die lässt sich ja auch leichter vermarkten“…

  260. Ahja, schon klar.
    Abgesehen davon, dass Du zwei Stellen („Eva Herman ist nicht besonders klug“ und „wir sterben aus“ bemängelst, findet sich in Deinem gesamten post kein Anzeichen darauf, dass Du notwendigs Ausführungen gut findest, es sei denn „Viel Text, viel Angreifbares“ bedeutet bei Dir so etwas wie Zustimmung.
    Warum Zustimmung zu einem Kommentar in Deinem Weltbild gleichbedeutend mit Speichelleckerei ist, erschließt sich mir übrigens nicht, ist aber ähnlich wichtig wie Deine Meinung über meinen Nick…

  261. „Wir sterben aus, ich mein, wir kriegen doch die demographische Kurve gar nicht mehr!“ sagt sie bei Minute 29 im Mediathek-Video: http://wstreaming.zdf.de/zdf/300/071009_herman_jbk.asx

    Ich glaube, sie muss weg, weil sie uns daran erinnert, dass wir tatsächlich alle Autobahn fahren. (Die übrigens vor allem von Zwangsarbeitern erbaut wurde, nicht von dankbaren Eine-Reichsmark-Jobbern.) Mit anderen Worten, wo unser Reichtum und unser Wirtschaftswunder herkommen: nicht aus den Carepaketen, sondern aus der Ausplünderung Europas im 2. Weltkrieg und dem Mord an Millionen jüdischer und anderer Menschen, der auch ein Raubmord war. Nachkriegsdeutschland haben sich dagegen entschieden, die Räuber zu enteignen und vom ererbten Geraubten mehr als ein paar Ablassgroschen zurückzugeben. Je mehr ehemalige KZler sterben, umso egaler wird der deutschen Mehrheitsgesellschaft das – inzwischen lassen sie sich gern auch Museen aus Zwangsarbeitsprofiten sponsorn. Aber ein bisschen peinlich ist es doch noch.

  262. Über deinen Namen, der toll ist, da hätte ich noch vie l mehr auf Lager gehabt. Wer, wie du, mit „deine mutter“ einen Satz schreibt, sollte sich lieber mal ganz andere Sachen fragen…

    „Viel Text“ war, in der Tat, ein Kompliment. Nur so kann man die Meinung eines Menschen verstehen. Ich hab auf den FAZ Artikel gestern verweisen müssen, um meinen Standpunkt zu erleutern. Weil ich keinen solch langen Artikel hätte verfassen können. Und einen Punkt zu kritisieren, bei dem langen Text, zeugt meines Erachtens von mehr Interesse und Respekt als ein schnödes „stimme voll zu“.

  263. @ Norman: Der Satz bezog sich auf den Film Psycho, ich fands lustig und Punkt.
    So wie Du jetzt schreibst, klingt das für mich ganz anders, als ich Deinen ersten post verstanden hatte.
    Ganz einfach im Grunde – kann sowohl an Deiner Art zu formulieren als auch ein meiner Begriffsstutzigkeit liegen, who knows…
    Und manchmal reicht meines Erachtens nach ein schnödes „stimme voll zu“ durchaus.

  264. Ich find es beeindruckend wie sehr ein Herr Niggemeier die Sendung fehlinterpretieren konnte.

    Wenn man den Artikel ließt bekommt man den Eindruck er hätte die Sendung gar nicht gesehen.

    Das war ein verabscheuenswürdiges Strafgericht bei dem sich Frau Herman alles andere als „um Kopf und Kragen“ geredet hat. Das war ein öffentliches peinliches Verhör das Frau Herman nicht nur ertragen hat, sondern das Sie auch noch zurecht mit hocherhobenen Kopf verlassen konnte. Der zurückgebliebene traurige Rest, der sich hoffentlich seit dem jede Minute des Tages dafür schämt, durfte sich dann noch weitere 15 Minuten mit dem Quotenclown unterhalten.

  265. Das Eva Hermann ’nen Fehler gemacht hat, indem sie Ihre Äusserungen nicht korriegiert hat steht außer Frage.

    Was ich aber in der Sendung viel schlimmer fand ist das Getue von Frau Berger, Frau Schreinemakers und Herrn Barth. Mir ist übel geworden beim zuschauen und zuhören was diese drei Personen veranstaltet haben. Reines Selbstzurschaustellen.

    Ok, Herr Barth weiss es wohl in seiner Naivität nicht besser, aber die anderen beiden wohl.
    Hier hatten sie endlich mal wieder die Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen, natürlich auf Kosten von Frau Hermann, aber was haben diese beiden Damen den sonst noch?

    Außer mal nen Auftritt bei einem Opernball und das wars dann, welch eine Gelegenheit dann mal wieder in die Presse zu kommen!
    Und Herr Kerner hat journalistisch eh komplett in dieser Sendund versagt, anstatt dem ganzen mal wirklich ernsthat auf den Grund zugehen lässt er Eva Hermann gehen und begibt sich wieder in eine absolut belanglose Unterhaltung die so auch Nachmittags bei den privaten eine Sendeberechtigung bekommen hätte.
    Er hätte erst gar nicht die anderen zu so einer „wichtigen“ Sendung dazuladen sollen, oder aber einfach die anderen, nachdem FRau Berger und FRau Schreinemarkers dies ja auch angekündigt hatten, gehen lassen sollen.

    Meiner Meinung nach, Herr Kerner, sind sie der wirkliche Verlierer dieses Abends….

  266. Also vorab: meinem Empfinden kommt der Spiegel Artikel http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510511,00.html oder auch der Welt-Online Artikel näher, als der obige.

    Außerdem, soviel wie ich weiß, ist ein/e Tagesschausprecher/in keine Märchentante, die/der nur vorliest, sondern ist Journalist/in und recherchiert und entwickelt sehr wohl ihre/seine Sendung. Sollte ich mich irren, bitte korrigieren, aber bitte nur von jemandem der es genau weiß.

    Zudem finde ich, dass Eva Herman sehr gut ausdrücken kann, wenn ich auch nicht immer mit den Inhalten übereinstimme.

    Ein professioneller Moderator hätte spätestens dann, wenn er die gebetsmühlenartig wiederholte Frage nicht beantwortet bekommen hätte, Frau Hermans Ansichten so stehen lassen und sich dem Zuschauer sein eigenes Bild entwickeln lassen und eine vernünftige Sendung mit den anderen voreingenommenen „Geschworenen“/ Gästen weitergeführt.

    Er hat sich verrannt und war keineswegs professionell. Man kann von keinem erwachsenen Menschen eine Meinung erzwingen, nur weil man sich das so schön vorgestellt hat und seine ganze Sendung auf dem Kniefall der Frau H. aufgebaut hat und wenn Plan A nicht eintritt, keinen Plan B auf seinen orangenen Zettelchen stehen hat.

    Für mich, ne schwache Vorstellung und obwohl ich nicht Frau Hermans Meinung unterstütze, hat SIE in dieser Sendung trotzdem „gewonnen“!

  267. Kerner, ist das nicht der Bubi, der so gerne intellektuell wäre? Aber lieder reicht es nicht.
    Über BILD-Niveau kommt er einfach nicht hinaus.
    Deswegen kuck ich so was normalerweise auch nicht.
    Und jetzt wieder die Bestätigung, Er macht aus Scheiße noch mehr Scheiße. Schon die Auswahl der Gäste – völlig misslungen und dann gleich mit der Tür ins Haus fallen – er beherrscht noch nicht mal sein Handwerk. Ein Tiefpunkt des von unseren Steuergeldern bezahlten öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Aber auch Eva Herman sollte sich mal einen besseren Berater zulegen, der sie vor solchen peinlichen Auftritten bewahrt. Schwamm drüber -und hoffen, dass alle Beteiligten lernfähig sind.

  268. @rucko: ARD und ZDF werden nicht von unseren Steuergeldern bezahlt.

    @Susanne: Die „Tagesschau“-Sprecher recherchieren nicht selbst, sondern lesen nur vor.

  269. Eva Herman, die „extrem Schlaue“ (siehe ihre Homepage) hat starken Zulauf in ihrem Gästebuch. Johannes B. Kerner hatte doch nur deshalb eine sehr hohe Einschaltquote, weil Eva Herman auftrat.
    Das ganze ist kein Blödsinn mehr, wenn die ultrarechte Szene Zulauf bekommt. Warum hat Kerner die Eva überhaupt eingeladen? Siehe Beitrag Nr. 333.

  270. Jeder normal tickende Mensch kapiert doch wohl, dass in der rechten Szene nicht gerade die größten Leuchten herumlaufen und dass diese das, natürlich dummerweise, als Zuspruch für sich sehen, ist klar, denn die haben genauso viel kapiert wie Herr Kerner und seine Gäste.

  271. @Susanne: Stimmt!
    @Igor Rasputin: Niemand möchte hier rechte Leitssprüche hören oder verteidigen!

    Aber in Deutschland gilt immer noch die freie Meinungsäußerung und jeder hat das Recht auch über solche Meinungen zu diskutieren.
    Ein Zentralrad der Juden sollte sich auch mal mehr angewöhnen, daß die Diskussion immer noch besser als das Verbot ist, denn dadurch wird rechtes Gedankengut auch nicht ausgerottet sondern eher im geheimen weiter geschürt!

  272. @TheJack
    Aber in Deutschland gilt immer noch die freie Meinungsäußerung und jeder hat das Recht auch über solche Meinungen zu diskutieren.

    seit wann ?
    Der ZR ist immer schnell dabei, wenn es darum geht jemand „unangenehmen“ entfernen zu lassen. Beispiele von Politkern gibts da genug.
    Und der Rest unserer Abgeodneten verordnet sich selbst ein Redeverbot über die Nazi-Zeit um nicht in Kritik zu geraten und dementsprechend vom ZR „verfolgt“ zu werden.

    Ich möchte dazu noch anmerken, dass mir das ganze Nazi-Gesindel auf den Geist geht und das deren Gehirn kleiner als das von JBK ist.

  273. [EDIT: Auf die Gefahr hin, dass Sie das in Ihren kruden Verschwörungs- und Kriminaltheorien noch verstärkt — gelöscht.]

  274. Lieber Verfasser, sehr schön geschrieben, aber neben dem Stil stört mich ein wenig der Inhalt. Sie vertreten offenbar durchaus die Auffassung, daß gewisse Dinge der Nazizeit tabuisiert werden sollten? Ich kann mich dem nicht anschließen. Selbst WENN Frau Herman gesagt HÄTTE, daß die Familienpolitik im Dritten Reich auch etwas Gutes hatte, so bin ich der Meinung, daß dies durchaus auch Grundlage einer sachlichen Diskussion sein kann. ich bin der Meinung, daß diese Zeit eines der dunkelsten und beschämensten Kapitel der deutschen Geschichte darstellt. Aber ich verwehre mich auch gegen ein Schwarz-Weiß-Denken, daß ALLES damals VOLLKOMMEN verwerflich gewesen sei. Ich habe damals nicht gelebt und kann mir natürlich kein Urteil erlauben – aber von vorneherein jeden damals geltenden Wert als BÖSE zu betrachten ist doch genau die Kurzsichtigkeit, die Frau Herman den 68ern unterstellt. Wenn jemand sagt „in der DDR war nicht alles schlecht“, so wird demjenigen auf die Schulter geklopft und man redet mit bierseligem Grinsen von „Ostalgie“ – Beispiele aus der Filmindustrie finden sich zuhauf. Dabei wurden auch in dieser Diktatur Menschen weggesperrt, ermordet und bei Fluchtversuchen erschossen. Trotzdem ist man hier eher in der Lage, eine differenzierte Betrachtung vorzunehmen. Mit der völligen Tabuisierung des Nationalsozialismus verleiht man dieser Gesinnung eine Gewichtung, die sie nicht verdient, und ich wage zu behaupten, daß sie deshalb auch auf viele junge Menschen so verlockend wirkt. Wie ein Geheimclub, oder eine Bruderschaft des Bösen. Es wird Zeit, daß man vollkommen offen über diese Zeit sprechen kann, um dieses Kapitel ein für alle Mal abzuschließen. Aber wenn die Erwähnung „Autobahn“ ausreicht, um eine wahre Hysterie auszulösen (vollkommen zu Unrecht, da Frau Herman nicht die altbekannte Stammtischweisheit benutzt hat, sondern auf die Verwendung von im Dritten Reich benutzten Worten (Gleichschaltung) anspielte), dann besteht dringend Handlungsbedarf. Von daher sehe ich keine Veranlassung, Frau Herman „Brücken zu bauen“, viel eher sollten die Medien ihren zweifelhaften Umgang mit dieser Zeit reflektieren; ständige Filme und Dokumentationen über Hitler und das Dritte Reich, aber sobald jemand über den Nationalsozialismus spricht, ohne dabei niederzuknien und tiefe Betroffenheit zu zeigen, wird er gesteinigt. Umso schlimmer, wenn diese Steinigung durch ein verfälschtes Zitat der Axel Springer AG ausgelöst wird, das wieder einmal mehrere Medien ungeprüft übernommen haben. Bleibt zu hoffen, daß langsam mal ein Umschwung in den Denkweisen stattfindet, damit der Rechtsradikalismus in Deutschland endgültig der Vergangenheit angehören kann. Denn solange die Leiche im Keller liegt und sich niemand dort hinuntertraut, werden wir alle noch lange unter dem Verwesungsgestank zu leiden haben.

  275. Beschwerde bei Gutfried

    Das war unsäglich. Und als mündiger Bürger fühle ich mich nahezu ohnmächtig. Was man in dieser Sendung gesehen hat, hatte nichts mit den am Tag darauf folgenden Medienberichten zu tun. Wir müssen einfach hinnehmen das wir vom öffentlich Rechtlichen für dumm verkauft werden.

    Aber ganz ohnmächtig sind wir doch nicht.

    Ich werde jetzt eine Beschwerde an http://www.gutfried.de schreiben das ich Kerner als Werbeträger für Wurst nicht weiter akzeptieren kann. :)

    Und ich bin nicht der erste der im Netz dies als einzige Möglichkeit sieht, Kerner zu zeigen wie des Volkes Meinung ist. Ich bin mal gespannt ob Gutfried reagiert nach dem tausendsten Beschwerdemail.

    Ich rufe jeden dazu auf eine Beschwerdemail an Kerners Sponsor zu schicken. Zwei Minuten Mail schreiben. Das bewirkt vermutlich mehr als 100 Foreneinträge.

    Kerner und Wurst? Das geht ja gar nicht … oder so ähnlich. ;)

    Gruß

    der Wursthannes

  276. Jetzt hat dieses nach Ansicht vieler uninteressante Thema Herman doch einige Debatten ausgelöst, die jedenfalls Herrn Niggemeier wiederum zur mehrfachen Reflektion über diese Debatten angeregt haben. Gar nicht schlecht fürs erste.

    Vielleicht liegt die Krux darin, dass sowohl die Recht haben, die Frau Herman zu Unrecht an den Pranger gestellt sehen (wegen Kerners Einstieg und Gesprächsführung, wegen Rosenberg etwa und der entnervten Autobahn-Bemerkung), als auch jene, für die Frau Herman angeprangert gehört (verkürzt: wegen BamS-Zitat). Wenn beide Seiten auf ihren Ebenen also Recht haben sollten, lässt sich nur schwer gegeneinander argumentieren, da das eigene Rechthaben die Position des ebenfalls richtig liegenden Kontrahenten keineswegs schwächt.

    Wenn es aber auch noch zutrifft, dass die Debatte um Frau Herman eigentlich total nebensächlich und ein bedenkliches Symbol für den Zustand unserer Gesellschaft und der Diskussionskultur in ihr ist (ganz zu schweigen von der Vergangenheitsbewältigung), wenn diese Debatte aber gleichwohl mit so bemerkenswertem Engagement geführt wird, dann frage ich mich, aus welchem Grunde Berger und Schreinemakers so im Vordergrund stehen, während die Rolle von Mario Barth wenn überhaupt, dann nur in Nebensätzen gewürdigt wird.

    Immerhin hat Barth doch knapp 40 Minuten lang scheinbar versucht, sich beinahe schon körperlich zu entmaterialisieren; versucht, nur nicht an dieser undurchsichtigen und unheimlichen Diskussion teilnehmen zu müssen, um schließlich sinngemäß (oder wörtlich, wasweißich) herauszuplatzen mit: „Mensch Eva, kannste nich einfach zujeben, dassde da Kacke erzählt hast?! [Mario-Barth-Lachen]“.

    Ob in dieser Bemerkung des Pudels Kern, der Stein der Weisen verborgen liegt, ob der Dorftrottel hier einmal den Nagel auf den Kopf getroffen hat oder ob Mario Barth doch nur ein verklemmter Spacken ist, ist das nicht die Frage, die jetzt einzig noch interessieren sollte? Ich meine ja. Aber hier schweigt die Masse.

  277. Johannes B. Kerner hat als Moderator versagt. Jemanden einzuladen, um ihn in einem Verhältnis von 5:1 dazu zu bringen, etwas zu bereuen, was er nicht getan, ist nichts anderes als ein Schauprozess der übelsten Sorte. Dass ein Großteil der deutschen Medien dieses Verhalten sekundiert, läßt tief blicken.

  278. Ich frage mich, ob niemand nachvollziehen kann, daß wer in eine Ecke getrieben wird, gar keine Möglichkeit mehr hat als entweder „zurück zu beißen“ oder aufzugeben.
    Aufgeben käme in dieser Situation einer Unterwerfung gleich und bedeutet „keine Kraft mehr zu haben“. Eva Herman´s Verhalten war also eine völlig normale menschliche Reaktionen. Jeder zweite Schüler in Deutschland hat ähnliches erlebt .
    Wieso hat die „Bildungschicht“ damit so ein Problem und versucht es als rechtes Gesinnungsbild zu kreieren?

    Ciao
    Wolfgang

  279. Dieser Beitrag passt nur zu gut in den linksliberalen Meinungskonsens unserer Tage, der sich ständig belehrend an wertkonservativen Thesen reibt. „Wir sind die Besseren, die Aufgeklärten“ trieft es unentwegt aus den vermeintlich wohlmeinenden aber nicht minder sendungsbewussten Streitschriften der Nach-68er. Auch ich schätze die Ideale der Achtundsechziger-Revolution und halte die Emanzipation mit ihren mühsam erkämpften Errungenschaften für ununmkehrbar. Auch ich zählte mich lange genug zum linksliberalen Mainstream und mochte nicht verstehen, wer heute noch die verstaubten und abgehalfterten Ideale einer autoritären Zeit hochhält.

    Heute weiß ich, dass wir beides brauchen: Individuelle Freiheiten UND Autoritäten. Ein zeitgeistige Denkerelite, die sich für den Nabel der Welt hält und nichts außerhalb ihres eigenen intellektuellen Dunstkreises zu dulden vermag, ist genauso autoritär und uneinsichtig wie die Vor-68er. Gerade die schematisch an längst überwunden geglaubte Reflexe der niederen menschlichen Natur anknüpfende Hexenjagd gegen Eva Herman hat mir die Augen geöffnet. Dass eine Vertreterin unliebsamer Thesen vom intellektuellen Mainstream mit billigsten Mitteln der Diffamierung geradezu zermalmt wird, hat mich auch für die Anliegen der konservativ-werteorientierten Bevölkerungsteile sensibilisiert. Leider folgt der Kommentar von Stefan Niggermeier den üblichen Mustern selbstherrlicher Belehrsamkeit.

  280. Wer in Deutschland seine freie Meinung sagt, wird von Journalisten verfolgt, wenn ihnen die Meinung nicht paßt. Wäre Eva H. Bundestagsabgeordnete, würde sie aus der Partei ausgeschlossen werden durch den Druck der Presse.

  281. Aber mal im ernst, ist diese These von Eva Hermann so suspekt? Sobald man in irgendein Kaffee geht und eine Diskussion über dieser NS Zeit beginnt, wird man dort nicht schräg angesehn? Ich meine es ist Geschichte und gehört nunmal zu Deutschland.
    Das hat nichts mit rechtsradikalismus zu tun wenn man frei darüber redet. Aber es ist nunmal ein verpöntes Thema, welches zu gern „vergessen“ werden sollte und der „Linke Mainstream“ es als Propaganda nutzt und die vielleicht etwas in Aufklärungsnot geratene Frau Herman jetzt dargestellt wird als hätte sie ein Staatsgeheimniss veraten. Auch die Reaktion von Frau Schreinemakers die mir doch sehr zur belustigung beigetragen hat, kann ich nicht verstehn.
    Ohne irgendein klares Argument stellt sie sich dagegen und macht so ein Eklat daraus, sie weiss wohl selber das es so is aber wie so oft is alles eine Sache der Interpretation. Man kann noch so viel darüber diskutieren, jeder hat seine eigene Meinung über dieses Thema, also sollte man ihre Ausage aktzeptieren.

  282. Oh je. Gerade stelle ich bei meinem täglichen Besuch auf bildblog.de fest, daß Herr Niggemeier wohl einer der Initiatoren/Leiter dieser Institution ist. Damit hat sich für mich auch erklärt, warum kein einziger Artikel der BILD zu Eva Herman kritisiert worden ist, wohl aber heute ein LOB für die BILD zu eben diesem Thema veröffentlicht wurde. bildblog marschiert damit ebenso im Stechschritt wie die anderen Medien. Was ist da los? Ist das Neid unter Kollegen, weil sich Frau Herman nun mit ihren Büchern dumm und dämlich verdient? Oder ist es wirklich der Urinstinkt, dem der Intellekt nicht Herr zu werden vermag, daß, wer Nazis erwähnt und so in Verdacht gerät, selbst einer zu sein, sofort bedingungslos zu verdammen ist, damit ja niemand auf den Gedanken kommt, man könne selbst einer sein? Gerade bildblog, das in der Vergangenheit Leute in Schutz genommen hat, denen verfälschte Zitate untergeschoben wurden, lobt einen BILD-Artikel, der bei genauer Betrachtungsweise wiederum impliziert, Frau Herman vertrete die dort genannten Thesen? Die von einem bestenfalls fragwürdigem Professor widerlegt werden? Und warum ist es nun gefährlich, Hitlers Autobahnen zu loben? Gerade einen solchen Artikel zu preisen, und das auf bildblog, läßt für mich den Schluß zu, daß bildblog einer eigenen Agenda folgt und keineswegs so unparteiisch ist, wie es sich gibt. Wenn Herr Niggemeier auf seiner privaten, unreflektierten Darstellung beharrt, möge er das doch bitte auf seiner privaten Webseite tun und nicht unter dem Deckmantel eines kritischen und aufklärerischen Medienwachhundes. Bildblog hat für mich dadurch viel an Glaubwürdigkeit verloren.

  283. bildblog marschiert … im Stechschritt wie die anderen Medien.

    Ach, es gibt Leser, auf die ich so richtig guten Gewissens verzichten kann, hier wie dort.

  284. zum thema kerner + herman

    ihr obiges statement spricht für sich.
    zeitgeist contra vernunft und anstand und courage.
    blöd hinterherschreiben kann jeder.
    schade, dass in den medien nur klugschwätzer unterwegs sind, die ihrem verstand keinen frischen durchzug verschaffen wollen.
    zeitgeistverseuchte blubbergemeinde, auf einem evolutionärem seitengleis.

    servus schreibtante

  285. Stefan: Du ziehst allen Ernstes diese blöde Formulierung aus dem Kommentar, beschließt aufgrund dessen, auf den Rest sowie auf den Kommentierer verzichten zu können und lässt die Kritik teflonhaft abprallen? Ich kann das gar nicht glauben.

  286. Ja. Superteflonhaft, geradezu.

    Auf welchen Teil hätte ich Deiner Meinung nach ernsthaft eingehen sollen? Den Vorwurf, ich sei nur neidisch auf die vielen Bücher, die Frau Herman verkauft? Oder die Frage, was denn nun daran so schlimm ist, „Hitlers Autobahnen“ zu loben? Oder den Gedanken, dass dieses Aufräumen mit Altnazi-Mythen in „Bild“ deshalb nicht zu loben sei, weil es von einem „bestenfalls fragwürdigen“ Professor verfasst ist?

  287. Lieber Herr Niggemeier,
    ich habe gefragt „Was ist da los?“ und mehrere Thesen in den Raum gestellt; einen explizierten Vorwurf habe ich meines Erachtens nicht formuliert, vor allem, da ich persönlich eher auf die ebenfalls erwähnte Instinkthandlung tippe.
    Die Frage, was daran so gefährlich sei, Hitlers Autobahn zu loben, habe ich allenfalls rhetorisch gestellt (obwohl dies durchaus eine Diskussion wert wäre): Dies war die Überschrift des gelobten BILD-Artikels, die meines Wissens dort nicht zufriedenstellend beantwortet wurde. Das Argument , man könne damit die Judenverfolgung, den Zweiten Weltkrieg und was nicht alles entschuldigen, ist doch nicht allen Ernstes auch Ihre Meinung? Jemand lobt die Autobahn, und damit gerät der Rest der Nazizeit automatisch in Vergessenheit? Tut mir leid, selbst ein mit lediglich normalem Intellekt gesegneter Mensch wird das als Unsinn abtun.
    Die von Professor Wippermann beantworteten Fragen sind teilweise auch
    a) in Bezug auf Frau Herman (beim Zitat im bildblog wurden diese Stellen nicht erwähnt) komplett aus dem Zusammenhang gerissen
    b) teilweise seltsam kindisch formuliert („Das Böse“)
    Meiner Meinung nach wäre der Artikel überhaupt erst lobenswert, wenn keine Verleumdungen darin vorkommen. Zitat bildblog:““Bild“ tut Herman zweifellos auch Unrecht, wenn sie die folgende Geschichtsstunde an ihr aufhängt“; klingt irgendwie nach „ja, okay, damit wird die Existenz eines Menschen noch weiter zerstört, aber hey, ansonsten ist der Artikel doch super!“
    Die Frage bleibt, warum in bildblog nicht ein einziger BILD-kritischer Artikel zu Frau Herman erschienen ist; gerade die Tatsache, daß das ursprüngliche, verfälschte Zitat von der Axel Springer AG in Umlauf gebracht worden ist, hätte diese Medienhatz doch dazu prädestiniert. Statt dessen springen Sie, Herr Niggemeier, mit obenstehendem Beitrag auf den Zug auf. Das ist Ihr gutes Recht. Ich hatte mir halt nur etwas mehr erwartet, das ist alles.

  288. Bin von Herrn Niggermeier auch etwas enttäuscht. Sicher kann er auch auf mich verzichten, doch sollten ihn die kritischen Kommentare doch zumindest nachdenklich stimmen.

    Möchte noch anmerken, dass Frau Hermann meines Wissens die Autobahnen nie gelobt hat, sondern sinngemäß sagte: „Wenn wir darüber nicht reden dürfen, dann auch nicht über die Autobahnen, auf denen wir heute fahren!“. Damit wollte sie sicherlich nicht Hitlers „Verdienste“ um die deutsche Infrastruktur loben oder gar die Verbrechen aus dieser Zeit relativieren, sondern darauf hinweisen, dass es in den Medien offenbar eine Art „Redeverbot“ zum Thema NS-Zeit gibt. Das hat Herr Niggermeier in seinem Artikel anfangs ja auch angeschnitten („Kerner kennt die Spielregeln…“).

  289. @Rocky: Zitat BILDblog:

    Als sie dafür kritisiert wurde, ausgerechnet von einer „gleichgeschalteten Presse“ gesprochen zu haben, obwohl auch der Ausdruck der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten stammt, verteidigte sie sich mit den Worten: „Natürlich ist er da [im Dritten Reich] benutzt worden, aber es sind auch Autobahnen damals gebaut worden und wir fahren heute drauf.“

    @Medienschlumpf: Ich halte das Zitat aus dem „Hamburger Abendblatt“ nicht für verfälscht, und selbst wenn: Seit wann sind wir das Springer-Blog? Wie viele Artikel haben wir in BILDblog veröffentlicht, die sich mit Fehlern von „Abendblatt“, „Morgenpost“, „B.Z.“ beschäftigen? Ich sehe auch keine „Medienhatz“. Und nein, einen „expliziten Vorwurf“ haben Sie tatsächlich nicht geäußert, sondern gesagt, BILDblog marschiere mit den anderen Medien im Stechschritt.

    Sie sind enttäuscht. Ich bin enttäuscht. Wir werden beide damit leben müssen.

  290. Ganz vergessen:

    @Rocky: Es gibt keine Art „Redeverbot“ zum Thema NS-Zeit. Es gibt zum Thema NS-Zeit eine Pflicht, sorgfältig zu formulieren, und bei Leuten, die fahrlässig oder absichtlich die NS-Zeit als etwas Gutes darstellen (abgesehen von dem bösen Hitler), gibt es besonders heftige Reaktionen. Ich halte das nicht für abwegig. Aber es gibt keine Art „Redeverbot“ zum Thema NS-Zeit. Lesen Sie den „Bild“-Artikel von gestern. Vergessen Sie den Teil über Eva Herman. Aber lesen Sie den Rest. Was ich eigentlich sagen wollte: Es gibt keine Art „Redeverbot“ zum Thema NS-Zeit.

  291. Vielleicht will Herr Niggemeier auch morgen noch die klugen Fragen des ZAPP-Teams beantworten? ZAPP ist ein Medienmagazin, das sich ebenso kritisch mit der Berichterstattung von Bild auseinandersetzt wie Herr Niggemeier. Dummerweise läuft die Sendung im NDR, und da hat man bekanntlich nicht mehr viel übrig für Eva Herman…

  292. Gut, ich gebe zu, das Wort „Redevebot“ mag unglücklich gewählt sein (von Frau Herman als auch von mir).

    Ihre „Pflicht“, beim Thema NS „besonders sorgfältig zu formulieren“ trifft es da besser: Wehe man äußerst nicht scharf genug seine Abscheu gegenüber der NS-Zeit. Finde ich albern. Der Großteil der Bevölkerung lehnt diese Zeit sowieso ab. Wieso müssen wir das immer und immer wieder beteuern? Gerade solche „Pflichten“, dieser Druck, immer politisch korrekt sein zu müssen, heizt doch rechtsextreme Bewegungen geradezu an!

    Was ich schlimm finde: Wenn jemand wie Frau Herman in freier Rede sich etwas unglücklich ausdrückt, dies dann böswillig als „rechtsextreme“ oder „nazi-freundliche“ Äußerungen zu werten, ist ein Unding.

    Dies dann als Skandal aufzubauschen (hallo „BILD“!), umso mehr.

    Das Sie und bildblog.de diese Kampagne gegen die Person Herman indirekt gutheißen, weil ja ein Geschichtsprofessor einige nette Weisheiten reinstreut (die ohnehin den meisten Leuten bekannt sein dürften), das, Herr Niggermeier, finde ich unerträglich!

    Nur um Missverständnisse im Vorfeld auszuräumen (quasi ein Disclaimer, wie er heute wohl nötig ist): a) der Autor dieser Zeilen hier ist kein „Nazi“. b) er teilt nicht die (Familien)-Thesen von Frau Herman.

  293. So und jetzt sag‘ ich zur Abwechslung mal was Schlaues. Frau Herman wird ja nicht zuletzt deswegen so stark angefeindet, weil sie angeblich „hoffnungslos veraltete Rollenbilder“ predigt und „rechtslastige Familienmodelle“ vertritt.

    Zur gleichen Zeit, als wir unsere Lebenszeit mit dem ebenso erbärmlichen wie stumpfsinnigen Kerner-Tribunal vergeudeten, lief in der ARD eine hochinteressante Sendung mit Sandra Maischberger, diesmal zum Thema „Männliche Gewalt gegen Frauen“.

    Da sagte der überaus kluge Therapeut und Psychologe Wolfgang Schmidbauer, prügelnde Ehemänner hätten häufig kein funktionierendes Männerbild in der Familie. Schuld daran seien unsere häufig zerrütteten Familienverhältnisse. Interessanterweise pflichteten ihm die anderen Gäste der Runde vorbehaltlos bei. Die Diskussion verlief auf einem hohen Niveau begleitet von gepflegten Umgangsformen, also ganz anders als das Kerner’sche Herman-Bashing.

    So weit ich mich erinnere bezog sich Eva Herman auch in der Kerner-Sendung auf kindliche Entwicklungsstörungen aufgrund des fehlenden Männerparts in zahlreichen Beziehungen, wurde von Berger, Schreinemakers und Konsorten allerdings respektlos abgetan und lächerlich gemacht.

    Was darf man daraus schließen? Eva Herman kann erzählen was sie will, das Establishment spuckt ihr ins Gesicht.

  294. Ach ja, zum Historiker Wippermann hätte ich auch noch was zu sagen. Der behauptete, Lenin hätte seine Opfer „nach streng wissenschaftlichen Kriterien“ ausgewählt. Nun gut, der Herr Wissenschaftler muss es ja wissen.

    Den Ex-Beauftragten für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, sah er in ein Netzwerk der „Neuen Rechten“ eingebettet. Dessen Behörde nannte er eine „in der Verfassung nicht vorgesehenen Behörde“. Äußerst kritisch bis ablehnend äußerte er sich auch zum „Schwarzbuch des Kommunismus“.

    Und diesen weltanschaulich vorbelasteten Experten ernennt das ZDF zum Chefankläger von Eva Herman.

  295. Diese Sendung hat einen seltsamen Verlauf genommen – allein darüber ließe sich trefflichst ein Buch schreiben. Doch was mich ärgert, ist schon die Begrüßung durch Herrn Johannes B. Kerner:
    „Ich begrüße sehr herzlich die Fernsehmoderatorin Margarete Schreinemakers – Herzlich willkommen, Margarete! -, Mutter von zwei Söhnen.
    Ein herzliches Willkommen einer Schauspielerin, die seit 41 Jahren verheiratet ist und auch Mutter von zwei Söhnen – Senta Berger! […]
    Deutschlands Frauenversteher Nummer 1 ist Comedy Star Mario Barth. Guten Abend!
    Und ich begrüße sehr herzlich die Moderatorin Eva Herman, die sich ein wenig verharmlosend über die Familienpolitik im Dritten Reich geäußert hat und vor einem Monat von ihrem Arbeitgeber, dem NDR, entlassen wurde. Herzlich willkommen, Eva Herman!“
    Mal abgesehen davon, dass ich noch gelernt habe, dass zunächst alle Damen zuerst begrüßt werden und dann erst der Herr – aber dies mag meiner altmodischen Erziehung geschuldet sein und vielleicht nicht mehr den Umgangsformen heutigen Zeit entsprechen – ist doch etwas anderes recht auffällig:
    Während die drei zuerst begrüßten Gäste positiv eingeführt werden – Mütter von zwei Söhnen, langjährige Ehe, Frauenversteher (der Rolle des Angesprochenen entsprechend komisch) – wird Frau Herman in demselben Maße negativ eingeführt: Der Vorwurf verharmlosenden Äußerungen über die Familienpolitik des Dritten Reichs und die Tatsache, dass ihr gekündigt wurde. Ohne auf den weiteren Verlauf der Sendung eingehen zu wollen – es wurden ohnehin schon viele Kommentare dazu abgegeben -, möchte ich bemerken, dass sich Herr Kerner von Beginn an in einer sehr bedenklichen Art gezeigt hat.
    Herr Kerner, hatten Sie es trotz aller Dementis Ihrerseits von vornherein darauf angelegt, Frau Herman zu demontieren?
    Wenn ja, sollten Sie sich nicht nur Ihrer Bigotterie wegen, sondern auch Ihres sehr mangelhaften Sozialverhaltens schämen! Wenn nein, sollten Sie schleunigst lernen, was der Begriff „Moderator“ wirklich bedeutet – schauen Sie einfach in ein Latein-Wörterbuch und überlegen Sie sich, wofür z. B. in Kernkraftwerken Moderatoren eingesetzt werden.
    @Herrn Niggemeier: Wenn Sie schon einen Kommentar zu einem Sachverhalt abgeben möchten, dann sollten Sie dies möglichst sachlich und wenig reißerisch tun. Weiterhin sollte man vorne anfangen. All dies ist Ihnen leider gar nicht gelungen, doch ich gebe zu: Es wäre auch nicht so vermeintlich „sexy“ gewesen.

  296. @ Hardy: Zitat:“Da sagte der überaus kluge Therapeut und Psychologe Wolfgang Schmidbauer, prügelnde Ehemänner hätten häufig kein funktionierendes Männerbild in der Familie. Schuld daran seien unsere häufig zerrütteten Familienverhältnisse. Interessanterweise pflichteten ihm die anderen Gäste der Runde vorbehaltlos bei. “
    Überaus klug.
    Das bedeutet im Umkehrschluß, dass bei einem funktionierenden Männerbild in der Familie weniger Gewalt gegen Frauen ausgeübt würde?
    Dumm nur, dass das schlichtweg falsch ist.
    Oder wollen Sie allen Enrstes behaupten, dass in Gesellschaften mit einem klar definierten Rollenbild, wie z.B. Frau Herman sie propagiert, weniger Gewalt gegen Frauen (und Kinder) ausgeübt würde?

  297. Die neuste Meldung – Autobahnen werden abgerissen!

    Nachdem in der bekannten Prooagandasendung der Partei ZDF „Kerner“ der gleichnamige Parteisprecher von der frischgebackenen Historikerin Eva Herman, bekannt auch unter ihrem Künstlernamen „Eva Braun“, darüber aufgeklärt wurde, dass die deutschen Autobahnen von Adolf Hitler perönlich gebaut und befahren wurden, kam dieser zu der blitzartigen Erkenntnis „Autobahn geht nicht“. Die Partei ZDF hat dies nun zum Anlass genommen, in ihr Parteiprogramm als ersten Punkt den sofortigen Abriss sämtlicher deutscher Autobahnen aufzunehmen. Autobahn geht einfach nicht. kerner persönlich wird in Zukunft nur noch die deutsche Landstraße befahren. Der begeisterte Wähler fragt sich allerdings nun gespannt, ob er dies weiterhin mit seinem VW machen wird, da die Historikerin EVa Herman bei ihren neuesten Forschungen…….

  298. Erst schreibt Herr Niggemeier einen sehr seltsamen Blogeintrag über eine Sendung die er gar nicht miterlebt zu haben scheint. Und dann als Erlärung auf Einwände der Leser nochmal ein verkürztes Zitat als Antwort auf die Empörung einiger ausgegraben:

    „Ich finde es mühsam, mit Leuten zu diskutieren, die die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen. Gegenüber „Bild am Sonntag” hat Frau Herman gesagt:“

    >>“Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.“

    „Die Behauptung, Eva Herman habe sich klar von der Familienpolitik und den „Werten” der Nazis distanziert, ist nachweisbar falsch.“

    – Stefan Niggemeier –

    Ja wenn man das so liest, erscheint das eindeutig. (vor allem wenn ein Artikel der Bild am Sonntag für einen so glaubwürdig ist das man diesen für eine unanfechtbare Beweisführung hernimmt) Aber Sie und wir inzwischen alle wissen doch genau das dies nur das schwurbelige Ende eines viel längeren Zitats ist das eigentlich keinen Spielraum für Interpretation offenläßt. Denn man weiss das bei diesem Teil des Zitats Frau Herman in der Aufregung einer Pressekonferenz einfach die Grammatik durchgegangen ist. Und alles was vorher gesagt wurde genau gegenteilig gemeint war.

    Sie und wir Herr Niggemeier wissen das doch ganz genau. Und was machen Sie darauf? Sie arbeiten mit Bildzeitungsmethoden. Reissen ein Zitat aus seinem Zusammenhang, verkaufen das als Wahrheit und wenn sich das als falsch herausstellt wiederholen Sie es einfach. (Kampagne?)

    Das einzige was hier noch fehlt ist das Sie die Überschrift des Blogeintrags mit „Ganz Deutschland ärgert sich über Hermans letzten Auftritt“ betitelt hätten.

    Wie wäre es mit einer Richtigstellung? Sehen Sie sich die Sendung auf ZDF.de doch einmal an. Denken Sie nochmal drüber nach und veröffentlichen Sie eine Richtigstellung. Hier könnten Sie mit einem guten Beispiel vorangehen und eine Korrekturspalte einführen. ;)

    MfG

    Müller

    PS: Um mal ein unverkürztes Zitat zu bringen das wirklich ein nicht fehlzuinterpretierende Frechheit ist: „Ach, es gibt Leser, auf die ich so richtig guten Gewissens verzichten kann, hier wie dort.“ – Stefan Niggemeier –
    Was glauben Sie denn warum wir das Bildblog lesen? Um uns bei Ihnen zu informieren was falsch in der Bildzeitung berichtet wurde? Bildblogleser lesen doch zum großen Teil sowieso nicht die Bildzeitung. Bildblog ist nur für den kleinen lustigen Aufreger in der Kaffeepause gut und bietet ansonsten eher selten tatsächlichen Informationswert. Sie haben wirklich von der Bildzeitung gelernt – auf allen Ebenen.

  299. @Manuel: Das Zitat aus der „BamS“ ist nicht aus der Pressekonferenz. Und der NDR sagt, Eva Herman habe es ihm gegenüber bestätigt.

  300. Die ganzen lieben AplphaBlogger, wer lag da nicht falsch mit seinen populistischen Posts. Der Herr S. Niggermeier: Erst gegen Eva Herman, jetzt verzweifelt am herumdrehen irgendwelcher Aussagen. Da erlebt man hautnah Verzweiflung.
    Da sind andere geschickter: der Rober auf Basicthinking z.B. erst ein contra Herman Artikel (ok, der besseren Art), dann ganz heimlich verbündete für die These suchen und dann merken oh oh, die Stimmung dreht.
    Und jetzt? Ach, war doch alles nur Spaß und Medienkritik.

  301. Traurig, wie sich Stefan mit diesem unglücklichen Artikel ein Stück weit selber demontiert hat… manchmal ist weniger wirklich mehr!

  302. @Stefan
    Ja klar hat der NDR behauptet das Eva Herman das Zitat bestätigt hat. Nur ist seit einiger Zeit bekannt das da beim NDR irgendjemand übereifrig eine Pressemeldung herausgegeben hat. (oder schlicht gelogen hat) Frau Herman hat dieses Zitat nicht bestätigt. Das wurde übrigens in der Kerner Sendung vom 09.10 ebenfalls aufgeklärt.

  303. @DerOnkel: Ich habe nicht gesagt, dass ich Schmidbauers Ansichten teile. Ich wollte nur klar machen, dass Thesen, die angesehene Wissenschaftler öffentlich vertreten dürfen, bei Eva Herman als Indiz einer rechtsextremen Gesinnung getadelt werden.

    Man versucht doch immer wieder Herman am Zeug zu flicken, egal ob mit verdrehten Zitaten, Unterstellungen oder Vorverurteilungen. Ich lehne jede Art von Meinungsjournalismus dezidiert ab.

    Wohlgemerkt: In Kommentaren darf jeder sagen, was er denkt, Berichte und Zeitungsmeldungen sollten aber unbedingt der Wahrheit entsprechen. Der Fall Herman beweist, wie weit man sogar seriösen Zeitungen und Presseagenturen noch vertrauen kann.

  304. @Manuel: Sagen Sie mir die Stelle, an der es in der Kerner-Sendung um das „BamS“-Zitat ging? Oder haben Sie eine Quelle für die Aussage, es sei „bekannt“, dass die NDR-Pressemitteilung falsch ist?

  305. interessanter und erhellender beitrag (für jemanden wie mich, der diese sendung wegen ihres abschreckenden namens nie gesehen hätte). interessant aber auch die zwischenzeitlich hier aufgelaufenen kommentare. unbenommen der frage, ob man „gleichschaltung“ sagen, hitler wegen seiner hundeliebe ganz nett oder den autobahnbau gut finden darf, finde ich es doch – insbesondere für frau herman – sehr lehrreich, welche wohlmeinenden argumente ihr in den mund gelegt werden, obschon ich leider dahin tendiere, ihr als ehemaliger nachrichtensprecherin die nötige intelligenz abzusprechen, eigene texte sinnträchtig zu formulieren und angemessen „an den mann“ zu bringen. leider hat sie den mangel an dieser fähigkeit in den letzten monaten wiederholt bewiesen. befremdlich auch die unfähigkeit, die mechanismen der eigenen branche richtig einzuschätzen. provokation wirkt nur bedingt verkaufsfördernd und -pardon!- ich glaube nicht daran, daß herman wirklich eine „botschaft“ hat; sie will ihre bücher verkaufen. so schafft sie das ganz sicher nicht.

  306. erphschwester: In den Nachrichtenformaten der ARD lässt man niemanden vor die Kamera, der nicht über die journalistische Kompetenz verfügt, seine Texte selbst zu verfassen.

    Zudem verfügt Frau Herman über mehrere Jahre Moderationserfahrung, u.a. als Gastgeberin in der Talkshow „Herman & Tietjen“. Da man einen mehrwöchigen Blackout wohl ausschließen kann, muss man letztendlich wohl Absicht unterstellen.

  307. @jo: ob das bei der tagesschau schon immer so war, sei dahin gestellt. ich erinnere mich an die äußerungen früherer ts-sprecherinnen, die sich dazu bekannten, nur gute vorleser zu sein. (übrigens spricht „moderationserfahrung“ in talk-shows nicht unbedingt für journalistisches geschick. neuerdings haben die auch irgendwelche wetterfritzen.)
    aber gehen wir davon aus, daß du recht hast: dann muß ich e.h. für doppelt blöd halten, weil man sooo ganz sicher keine bücher verlauft. es sei denn, man würde das angesteuerte rechte klientel zahlenmäßig allzu sehr überschätzen.

  308. Zunächst einmal, finde ich, dass das Thema Nationalsozialismus ENDLICH historisiert werden muss! Und zwar schleunigst! Klar, der Nationalspozialismus spielt war die Schuld von ‚uns‘ Deutschen, und die sehen wir ja auch ein. Und man darf den Zweiten Weltkrieg und die nationalsozialistische Politik Hitlers niemals gutheißen. Aber heißt das denn im Folgeschluss, dass man die Familienpolitik (wenn sie laut Herman etwas positives an sich hatte, das ja nun nicht nationalsozialistisch war) nicht gutheißen darf? Oder den Autobahnbau, auf diesen Autobahnen fahren wir doch wirklich, da hat Frau Herman Recht, und das ist ein Fakt!
    Wir müssen lernen distanzierter über die Zeit des Nationalsozialismuses reden zu können. Das geht nicht von heute auf morgen, das ist ein Prozess der dauert, aber der endlich einsetzen muss! Vielleicht ist das ja der Wendepunkt. Ich hoffe es sehr, denn ich möchte nicht, dass meine Kinder und meine Enkelkinder ihre deutsche Identität auf den Nationalsozialismus bauen muss. Klar, es ist ein Teil der deutschen Geschichte, und zwar ein schwarzer Teil, aber müssen meine Kinder sich denn dafür noch schämen müssen? Ich hoffe nicht!

  309. Auch wir MÜSSEN uns NICHT mehr schämen. Ich zumindest habe keinen Juden oder sonst jemanden umgebracht, noch habe ich solche Verbrechen unterstützt oder tolleriert. Sie etwa? Na also.

    Dieser deutsche „Nazi-Komplex“ ist nach so vielen Jahrzehnten einfach nur noch peinlich. Natürlich hat Frau Hermann mit manchen Äußerungen Recht. Es ist einfach böswillig, ihr der Quote wegen nun irgendwelchen „Nazi“-Mist zu unterstellen. Kerner & Co. sollten sich in Grund und Boden schämen!

  310. Wenn ich mir diese vielen schlauen Kommentare hier so anschaue, lieber Stefan, wie sieht’s aus mit unserem Buch über unsere Magersucht? Wie man das mit dem Marketing macht, haben wir ja gezeigt bekommen…

  311. @kommentator/ #407
    die familienpolitik der nazis war einfach von vorne bis hinten mit nationalsozialistischer rassenideologie aufgeladen…. das kann man nicht voneinander trennen, ergo wer die familienpolitik im ns-regime lobt lobt die ns-ideologie mit.

    wer beispiele für „gute“ familienpolitik suchen möchte, kann sich ja gerne aus anderen epochen oder staaten bedienen, deren familienpolitik von einem weniger menschenverachtenden regime geprägt ist.

  312. Hallo Leute, heute habe ich es getan! Ich habe es wirklich gewagt!
    Ich habe es gekauft, Eva Hermans neues Buch „Das Prinzip Arche Noah“!
    Nun, weil ich es für meine Pflicht als Demokrat halte.
    Es erschien mir als beste Möglichkeit sie zu ärgern: die Aktionseinheit aus sich freiwillig selbst gleichschaltender Presse, „kritischer“- SchwarzerTeadornschreinemakers-Öffentlichkeit und Kerners Antifa-Pornographie.
    Ich ging also zu Hugendubel. Das Buch war gar nicht leicht zu finden. Mit heiligem Zorn starrte Dawkins „Gotteswahn“ auf mich herab, Spiegelbestsellerliste Platz 2, das Buch in dem der neodarwinistische Großinquisitor in pubertäre Religionskritik eingerührte Eugenikfantasien schwadroniert. Aber ich schweife ab…
    Man hatte den Stapel mit dem „Prinzip Arche Noah“ in der hintersten Ecke der Bibliothek gut versteckt. Aber nicht gut genug.
    Ich nahm das Werk in die Hand. Sofort brach mir der Schweiß aus. Beobachtete man mich? Wurde ich gefilmt? Egal, ich beschloss, das Buch offen und aufrecht in der Hand zu tragen, für alle sichtbar, und längst vergessene Gefühle von Revolte und Provokation kamen in mir hoch.
    Was würde geschehen? Würde die Antifa mich verhaften, bevor ich die Kasse erreichte? Würde mit einem irren Kreischen plötzlich Magarete Schreinemakers vor mir auftauchen und mir die Augen auskratzen, während Passanten spuckend,applaudierend dabeistanden und „nie wieder Faschismus!“ skandierten?
    Die Kasse kam näher…das Herz schlug mir bis zum Hals. Was könnte jetzt noch passieren?
    Würde die Verkäuferin sich weigern, mein reaktionäres Geld anzunehmen? Vielleicht einen geheimen Notknopf drücken, der direkt mit einer Eingreiftruppe für Political Correctness verbunden war? Egal…jetzt führte kein Weg mehr zurück.
    Ich legte das Buch mit Todesverachtung auf den Thresen…
    Die Verkäuferin sah das Buch. Stuzte. Mir stockte der Atem.
    Da traf mich ihr Blick…
    …und sie strahlte mich an!
    „Das Buch hat solche Schlagzeilen gemacht…das kaufen jetzt viele!“
    Als ich den Laden verließ durchströmte mich ein Gefühl der Heiterkeit und der Herbsthimmel erschien mir noch blauer.

  313. Aus meiner Sicht ist es ein Trugschluß hier würde auch das Thema „Familie“ in annähernd differenzierter Weise behandelt. (Ich glaube z.B. in der Zeit der sog. „68er“ wurde lediglich dazu übergegangen den Istzustand ehrlicher zu beschreiben wie z. B. in der These daß die Familie bereits tot war, was in der Konsequenz für Neues, Konstruktives Platz machte…)
    Da ich versuche auch einen Menschen wie die Fr. Herman zu respektieren, erkläre ich ihr Verhalten nicht damit, sie hätte nicht gewußt was sie tat.
    Ich gehe ebenfalls davon aus, daß sie freiwillig in diese „Unterhaltungs“ sendung ging.
    Sie musste in anbetracht der Vorgeschichte wissen, daß in dieser Sendung keinesfalls über „ihr“ Thema geredet werden würde. Der Zweck war offensichtlich Werbung in eigener Sache zu betreiben.
    Ich hoffe es ist keinem entgangen, daß diese Frau behauptet hat, intensiv und ausführlich recherchiert zu haben, sie sich ekelhaft arrogant über die anderen gestellt hat und dergleichen mehr.
    Leider ist zu befürchten, daß der Verkauf ihrer Bücher dadurch tatsächlich angekurbelt wurde.
    Es ist dabei irrelevant ob es ihr auch irgendwo um den Erhalt von Familie geht. Ich komme zu dem Schluß, daß es egal ist ob sie nun geil auf Erfolg ist oder einfach nur sehr dumm oder beides.

  314. Himmel, A… und Wolkenbruch! Ich bin nun wahrlich kein Anhänger von Hermans Thesen. Aber hätte mir die Haare raufen können während der Kerner-Sendung vor so viel Undifferenziertheit und Ignoranz. Was keiner im Studio verstand – in diesem Blog hier auch kaum jemand, und sogar von den Eva-Herman-Befürwortern nur die wenigsten: Sie will doch überhaupt nicht sagen, dass es im Dritten Reich neben aller Grausamkeit auch Gutes gab. Ganz egal ob es zur Meinungsfreiheit gehört, diese Meinung zu äußern – ihre Aussage ist es nicht! Sie will sagen, dass es vor dem Dritten Reich und völlig unabhängig vom Dritten Reich bestimmte Werte gab, die erhaltenswürddig waren und auch heute noch wären, wenn die Nazis sie nicht heroisierenderweise für sich instrumentalisiert und missbraucht hätten. Nur durch diese Glorifizierung im Dritten Reich sind diese ehemals positiv besetzten Werte heute eben mit dem Nazi-Etikett behaftet – und unter anderem deshalb fällt eine Identifikation mit diesen Werten heute eben schwer. Kurz: Früher gab es mal eine Wertschätzung der Mutter. Dann kamen die Nazis und haben sich das auf die Fahne geschrieben. Und daher gilt das Mutterideal heute als ewig gestrig. Das ist Eva Hermans Aussage und das ist etwas völlig anderes als „Bei den Nazis gab es auch Gutes“. Letztere wurde, weil plakativer, leichter verständlich und auflagensteigernder von der Presse lanciert. Aber es ist mir völlig unverständlich, wieso auch scheinbar intelligente und aufgeklärte Zeitgenossen die Differenzierung zwischen den zwei Aussagen nicht hinbekommen.

    Und die Kerner-Sendung war deshalb so grausam, weil sie, wie in einem mittelalterlichen Hexenprozess für Eva Hermann nur die Möglichkeit bereit hielt: „Gestehe und bereue!“ Und da sie nicht bereuen wollte (weil es auch nichts zu bereuen gab) schickte man sie nur all zu gern auf den Scheiterhaufen. Tragisch daran ist, dass keiner erkannte, dass mit der eigentlichen Aussage Hermas wahrscheinlich sowohl Inquisitor Kerner als auch das panische Klageweib Schreinemakers so wie alle anderen Prozessbeteiligten hätten prima auskommen können, wenn sie sie denn verstanden hätten.

  315. im kommentar 415 wird umgedeutet was die Fr Herman gesagt hat.
    Sie hat eben doch gesagt im Nationalsozialismus wurde der positive Wert Familie gefördert. In dem Springer Blatt hat sie das ebenfalls in einem Satz, der in sich Sinn ergibt, ebenfalls gesagt und verlor dadurch Ihren Job.
    Also Oliveer, deine Aussagen sind leider Quatsch.

  316. Herr Kerner hatte eine schöne Quote und Frau Herman verkauft von ihrem Schmöker seitdem ein paar Exemplare mehr …
    Das nennt man wohl win-win Situation.

  317. Ich erschrecke gerade auf N24. Es sprechen miteinander: Strunz, Broder und Thierse.

    Und sie diskutieren allen Ernstes den von jedem Ansatz eines Kontextes isolierten Autobahn-Satz. Einblendung N24: „Darf man Hitlers Autobahn loben?“ Ich kann das nicht glauben. Claus Strunz, Chefredakteur der BamS. Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestags. Und Henryk M. Broder, äh, Broder eben. Keiner von denen hat verstanden in welchem Zusammenhang der Satz fiel. Hilfe.

  318. „Autobahn – geht nicht“ … Toilettenpapier geht auch nicht (weil ja Nazis auch welches benutzen) … und Vegetarier geht schon überhaupt nicht (schließlich war Hitler ja auch einer).

    Hier mal eine etwas differenziertere Darstellung der Ereignisse:

    http://politblog.net/gesellschaft/nazikeule-auf-der-autobahn-10102007.htm

    Eva Hermann, Kardinal Meisner, DieBandbreite, Jürgen Möllemann, … immer wieder das Selbe.
    Wenn man die meisten Beiträge hier ließt kann man sehen was dabei heraus kommt, wenn sich Leute am laufenden Band von den gleichgeschalteten Medien berieseln lassen ohne ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.

    Sven Mansfeld

  319. Ich sehe da eigentlich nur drei mögliche Erklärungen:

    a) Sie ist ’strunzdoof‘.
    b) Sie ist in ihrem Missionierungsfeldzug so gefangen, dass sie jedes Eingeständnis eines Fehlers ablehnen muss.
    c) Sie ist rechtsextrem.

  320. Leute, lasst die Herman in Ruhe. Ich teile zwar ihre Thesen nicht, aber die Sendung mit Kerner ist ein Witz gewesen und zielte nur darauf ab, die Herman verächtlich zu machen. Leider scheint das bei einem Teil der Bevölkerung auch geklappt zu haben.

  321. Schon erstaunlich wie dumm ein sogenannter Medienprofi wie die Herman sein kann. Bevor sie von Werten spricht sollte sie sich selbst daran halten –
    nämlich als Mutter zu Hause sitzen, ihre mindestens 5 Kinder versorgen und nicht auf dem Fernsehparkett flanieren und Wasser predigen aber Wein trinken!
    Sie hat gut reden, da sie ja in höhreren Kreisen verkehrt in denen es sich Frauen noch leisten könnten zu Hause zu bleiben und sich um Haushalt und Kinder zu kümmern.
    Eine wie Herman versteht es nicht, dass das in den sogenannten unteren Schichten schlichtweg nicht möglich ist. Dort müssen beide Partner verdienen um über die Runden zu kommen.

    Also ich empfehle ihr: Erst informieren und nachdenken, dann reden!

  322. Also ich finde, es ging in dieser Sendung nicht um das, was Eva Hermann in ihrem Buch geschrieben hat. Es ging nicht darum, ob ihre Sicht der Mutterrolle gut oder schlecht sei, oder ob sie heute noch vertretbar ist.
    In dieser Sendung ging es einzig und allein darum, dass Eva Hermann sich auf Begrifflichkeiten des Dritten Reiches bezogen hat, dass das andere stört und dass diese sie zum Schweigen bringen wollen.
    Da ging es nie um Diskussion. Das war ein bißchen wie das Konzil in Worms, als man Luther auftrug, er solle wiederrufen, was er aber nicht tat.
    Da ging es auch nicht um Diskussion.
    Aber wen interessiert auch eine Diskussion?

    Und das mit den Autobahnen, da möchte ich den Autoren bitten, die Sendung noch einmal anzuschauen, denn ging es da nicht eben vorher um den Begriff der „Gleichschaltung der Presse“, wo der Herr Professor sagte, dies sei ein Begriff aus dem Nationalsozialismus, ergo er darf nicht mehr verwendet werden. Daraufhin brachte Frau Hermann den Begriff Autobahn in die Diskussion ein; ich meine, sie wollte damit sagen: „Auch dieser Begriff stammt aus der NS-Zeit und steht für NS-Verbrechen (Benutzung durch Soldaten- und Gefangenentransporte), aber dennoch: Heute wird nicht nur dieser Begriff noch gebraucht, sondern auch die Autobahn. Und da macht sich keiner Gedanken, ob das richtig sei oder nicht.“
    Vielleicht wollte sie das sagen, aber dann wurde sie von der hochkompetenten Frau S. unterbrochen.
    Aber dafür interessiert sich ja auch keiner, zumindest nicht gegen 22 Uhr im Fernsehen.

  323. @424
    Herr „Möchtegern-Zuhälter“ (siehe Homepage)
    Das gleiche würde ich ihnen empfehlen. Erst informieren, dann nachdenken, dann Kommentar abgeben!!!

    Unglaublich was für Gestalten sich inzwischen hier versammeln….

  324. Irgendwie scheint hier alles verkehrt zu laufen. Was hat Eva Hermann denn entsetzliches gesagt?
    Ich halte sie für einen standhaften Charakter und hätte in einem NS-Regime nicht angst vor ihr, sondern vor denen die immer mit dem Strom schwimmen in welche Richtung er auch gehen mag. Wußte bisher auch nicht, dass das Meinungsdiktum der 68 so weit reicht. Trauriges Deutschland.-

  325. Also wenn man hier die oftmals mehr als unsachlichen Beiträge liest, muss man sich wirklich nicht mehr wundern, dass und weshalb ein Drittes Reich überhaupt möglich war. Immer schön mit dem Strom mitschwimmen und sich von einer „gleichgeschalteten Presse“ einlullen und manipulieren lassen. Habt Ihr keine Ohren und Augen im Kopf? Wo bleibt Euer Verstand? Merkt Ihr wirklich nicht, was tatsächlich abgegangen ist und immer noch abgeht?

    Aber tröstlich ist es, dass zahlreiche Zuschauer Frau Herman auch wirklich zugehört haben und selbst die, die ihre Thesen gar nicht stützen, stellen sich oftmals hinter sie und damit hinter das, worum es in dieser Angelegenheit in erster Linie geht: unser aller Recht auf demokratische, frei Meinungsäußerung.

    Und die, die wie „Aventura“ im Post #424 kritisieren:

    „Eine wie Herman versteht es nicht, dass das in den sogenannten unteren Schichten schlichtweg nicht möglich ist. Dort müssen beide Partner verdienen um über die Runden zu kommen.“

    sollten Eva Herman ganz besonders gut zuhören. Denn gerade für Euch und Eure Famlien kämpft Eva Herman und setzt sich für mehr Gleichberechtigung, sprich (finanzielle) Entlastung ein. Hier kam z.B. von Eva Herman der Vorschlag, dass der Betrag, den der Staat monatlich für einen KiTa-Platz (rund 1000 Euro) aufbringen würde den Müttern/Familien, die zuhause bleiben zur Verfügung stellt.

    Hauptsache erstmal unreflektiert gemeckert und dann – wenn überhaupt – nachgedacht.

    Ich empfehle jedem, das Transkript zur Sendung zu studieren und alles tatsächlich Gesagte wortwörtlich nachzulesen auf
    http://www.welt.de/fernsehen/article1252525/Eva_Hermans_Auftritt_bei_Kerner_im_Wortlaut_1.html

    Vielleicht gehen dann doch noch einige Lichter auf. Es wäre Euch und vor allem diesem Land zu wünschen.

    Grüße
    karlah

  326. Und hier noch ein Beitrag (nicht von mir!) aus dem ZDF Forum, der zwar bitter ist, es dafür aber wirklich auf den Punkt bringt.

    Kerner küsst deutschen Michel wach!

    * von: Hijacker1
    * Erstellt am: 11.10.07, 17:26
    * 592 mal gelesen

    Glückwunsch Herr Kerner,

    Sie haben den deutschen Michel wachgeküsst und Millionen aus Ihrer Politiklethargie gerissen!

    Sie haben vielen Bürgern die Augen in punkto „Massenmedien und deren öffentliche Meinung“ geöffnet—- aber was wir sehen gefällt nicht!
    Allzu deutlich haben Sie aufgezeigt, wie die Medien selbst eine öffentliche Meinung erzeugen, anstatt diese zu reflektieren.

    Dadurch haben viele Bürger das Gefühl bekommen, Ihre Meinung wird nicht beachtet oder sei nichts wert. Sie haben das Bild der „Demokratie als Institution“ weiter in den Köpfen der Leute zementiert. Aber wenn die Verwaltung der „Institution Demokratie“ nur noch Massenmedien und Politik vorbehalten bleibt, dann wendet sich der Bürger enttäuscht und missverstanden ab!

    Damit haben Sie bei NPD und DVU zu einem stärkerem Zulauf gesorgt, als es diese Blindgänger selbst je hätten tun können.
    Und auch die Gewaltbereitschaft wird gestiegen sein, denn wer den Dialog abbricht (so wie Sie!) lässt der Gewalt freien Lauf!

    Verlierer ist die Demokratie- und das geht auf Ihre Kappe Hr. Kerner

  327. Durch Ihr Interview im 3Sat-Magazin „Kulturzeit“ wurde ich erst auf das Thema aufmerksam. Ich muss jedoch sagen, dass auch Sie, Herr Niggemeier, nicht die tatsächliche Problematik erfasst haben. Erschreckend!
    Dies scheint unbegreiflicherweise nur wenigen Rezipienten zu gelingen.

    Ist denn niemand mehr fähig, ein Gespräch vorurteilsfrei formal zu analysieren? Wo bleibt die journalistische Sorgfaltspflicht? Und bitte … wer die Quelle selbst offensichtlich NICHT in voller Länge studiert … sollte besser nicht mitreden oder aber zumindest seine Sekundärquellen offenlegen.

    Zum Glück aber hier ein seltenes Beispiel für gesunden Menschenverstand: http://www.berzengeschnetz.de/blog/docs/Offener_Brief_an_JBKerner.pdf

    Allen, die es verstehen, kann ich Mut machen, denn Ihr seid nicht allein. Ja, es gibt noch aufmerksame Medienrezipienten! :-)
    Für alle anderen: [Kein Kommentar]

  328. Lieber Paul Rusch (417), Kommentar 415 ist eben keine Umdeutung und schon gar kein Quatsch, sondern die zugespitzte Formulierung dessen, was sich ergibt, wenn man die verschiedenen Aussagen der Frau Herman in einen Zusammenhang bringt und nicht nur die isoliert, in denen sie vermeintlich die Verdienste der Nazis heraus stellen will. Es kommt letztlich nicht nur auf den Wortlaut – Kontext hin oder her – sondern auf die Intention einer Aussage an. Wenn sie sagt, dass im Nazi-Regime der positive Wert Familie gefördert wurde, sagt sie das doch nicht, um die Nazis im Nachhinein dafür zu loben. Sondern als Ausgangspunkt für ihre These, dass die 68er, die ja für eine „gedankliche Entnazifizierung“ eintraten, den Wert des Mutterseins wegen der vordergründigen Glorifizierung durch die Nazis abschafften. Über diese These kann man sich natürlich streiten, aber das ist doch etwas völlig anderes als Frau Herman zu unterstellen, sie wolle die Nazis loben, weil diese die gleichen Werte wie sie hoch hielten.

    Wenn sie vom Guten, dass es damals gab, spricht, geht es ihr um die Werte der an sich, nicht um das, was die Nazis daraus machten. Im Gegenteil: Sie beklagt sich ja gerade darüber, dass wegen des Dritten Reiches die Dinge, die sie gut findet, heute nicht mehr geschätzt werden.

    Wer einfach mal alle Hermann-Aussagen, und sei es nur die aus der Kerner-Sendung, in einen schlüssigen Zusammenhang bringt, der muss doch erkennen, dass ihre Intention nicht die ist, eine Lanze für die Nazipolitik zu brechen, sondern darzustellen, dass etwas achtenswürdig sein kann, obwohl es auch von den Nazis für achtenswürdig erklärt wurde.

    Zum Thema Autobahn verweise ich nur auf den hervorragenden Kommentar 425

  329. @Casi
    Vielen Dank für den Link.

    Ich muß zugeben, dass mir Sachlichkeit momentan eher schwer fällt.
    Nachdem mittlerweile die abstrusen Nazivorwürfe in der Presse bröckeln, hat man sich nun mehr auf die Variante blondes Dummchen verlegt.

    Bis letzte Woche hätte ich es für schwer möglich gehalten, dass z.B. dpa ungerührt und unkorrigiert offensichtliche Falschmeldungen verbreitet. In leichten Variationen, großenteils ungekennzeichnet, taucht der Käse dann in allen Mainstreammedien auf. Keiner scheint sich da die Mühe zu machen, irgendwas nachzuprüfen. Eine wie auch immer geartete Trennung von Nachricht und Meinung fällt da eh flach und Recherche ist wohl heutzutage einfach zu teuer. „5-Marks-Nutten“ (Joschka Fischer) bei der Arbeit eben. Auch ’ne Art von Gleichschaltung.

    Erschütternderweise sieht es in der Bloggosphäre nicht besser aus. Das gilt insbesondere auch für preisgekrönte Blogs.

    Ist Horst Eberhard Richter eigentlich auch Nazi?
    Jedenfalls schrieb er was Interessantes zur Gleichschaltung der Medien:
    http://www.freitag.de/2003/05/03051101.php

    Da kann ich eigentlich nur noch Autobahn sagen und tschüs.

  330. @Casi,

    auch von mir vielen Dank für den Link in Kommentar 431. Ich denke, deutlicher als in dem offenen Brief von Felix Hau kann man es nicht auf den Punkt bringen. Mehr ist dazu fast nicht zu sagen. Ich hoffe nur inständig, dass die Beteiligten der Sendung ihn auch lesen und dass es zu einer öffentlichen Richtigstellung kommt.

  331. Hier ein Auszug für die Nachwelt aus der Sendung „Stars & Hits“ – Promi-Talk mit Thorsten Otto und Fritz Egner vom 12.12.2004, Bayern 3.

    Auf die Frage ob JBK ein Tag in seinem Leben mit Alice Schwarzer tauschen würde, nachdem ein Mitschnitt aus einem ihrer Interviews vorgespielt wurde:

    JBK: „Ganz toll! Gute Tänzerin übrigens, das mal vorneweg.“
    Moderator: Ja?!
    JBK: „Tolle Tänzerin!“
    M: Haben Sie schon mal mit ihr getanzt?
    JBK: „Ich hab schon mit ihr getanzt. Ja! Also sie mit mir, wir miteinander sach ich mal. A, Herrlich! Eine, eine wirklich tolle Frau. Und diese Frau ist eine so bemerkenswert engagierte Zeitgenossin. Ich glaube ich wäre es gar nicht wert, ein Tag mit ihr zu tauschen, aber wenn ich ein Tach diese Kraft hätte, diesen Witz, diesen Esprit, ähm, das wär‘ schon toll. Ja! Also von der habe ich wirklich Respekt. Mit der kann ich mich frotzeln, mit der kann ich mich herzhaft streiten, aber in die kann ich mich eben auch verlieben.“
    M: ???!!!

    Ob EH einem liebestollen (für Alice, versteht sich von selbst) Hecht erlegen ist?

  332. Dieser Videoeinspieler, der in der JBK-Sendung am 09.10.2007 gleich zu Anfang gesendet wurde, wurde in der ZDF-Mediathek vom ZDF NACHTRÄGLICH ENTFERNT! Was sagt uns das wohl?

    Hier der originale Wortlaut:
    ———-
    [Ankündigung durch Johannes B. Kerner:]
    Und gleich zu Beginn beschäftigen wir uns also mit der Geschichte der Buchautorin Eva Herman.

    Minute 01:25 (hier beginnt das Video)

    [Johannes B. Kerner:]
    Eva Herman – seid fast zwanzig Jahren das Nachrichtengesicht. Sie soll bei der Tagesschau die Nachrichten lesen, aber nicht machen. Vor einem Jahr beginnt sie ihren Feldzug gegen die Frauenbewegung. Im umstrittenen Buch „Das Eva-Prinzip“ fordert sie: Frauen zurück zur Familie. Und vor einem Monat dann ihr missverständlicher Satz zur NS-Familienpolitik:

    [Eva Herman:]
    (Video einer Pressekonferenz:) „…es ist damals eben auch das, was gut war und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt…“ (Hier wird das Video plötzlich „Micky-Maus-artig“ beschleunigt, die Stimme von Eva Herman klingt entsprechend.)

    [Johannes B. Kerner:]
    Äußerungen, die Eva Herman den Job kosten und Schlagzeilen machen. Ihr Arbeitgeber zieht darauf hin die Notbremse.

    [Volker Herres:]
    Das Grundgesetz schützt jede Meinung, auch die Abwegigste. Diese allerdings war nun wirklich nicht mehr mit ihrer Aufgabe im NDR vereinbar.

    [Johannes B. Kerner:]
    Das Ende einer Fernsehkarriere. Keiner Tagesschau mehr, kein Herman und Tietjen. Nur noch Zeit zum Nachdenken. Und zum Bücherschreiben.

    (Ende Video)

  333. @439

    sie haben es anscheinend nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen oder was noch einfacher ist Werbung für ihren Blog machen.

  334. Liebe Leser,

    der Protest vom Sofa alleine reicht leider nicht aus.

    Wir werden am Freitag, den 19.10 ab 13.00 Uhr mit der 1. Mahnwache für Meinungsfreiheit beginnen.

    Freitagsdemos für die Freiheit – ZDF – auf einem Auge Blind!

    Hat jemand gute Beziehungen zu Krankenhäusern oder zum Sanitärhandel? Unser Erkennungszeichen sollte eine Augenklappe oder Augenbinde sein.

    Auf der ZDF Seite seht Ihr wo Ihr hin müsst. Eine Wegbeschreibung findet sich dort jedoch nicht. Von der A60 gibt es eine eigene Ausfahrt Mainz-Lerchenberg, das ZDF ist ausgeschildert.

    http://www.unternehmen.zdf.de/index.php?id=66&artid=100&backpid=10&cHash=418954ba72

    Zweites Deutsches Fernsehen
    Anstalt des öffentlichen Rechts
    ZDF-Straße 1
    55127 Mainz

    Diesen Aufruf bitte weitertragen.

    Beweggründe für das erforderliche Handeln:

    Ein Beitrag im ZDF-Forum beschreibt völlig korrekt die eigentliche Wirkung des „Kerner-Eklats“ begleitet von den unsäglichen Medienkampagnen der „freien Presse“.

    „Mit dieser Sendung hat Kerner dem rechten Lager mehr Zuspruch gebracht als 100 Aufmärsche der NPD.“

    Die Aussage ist zutreffend, darum wehret den Anfängen der Meinungs- und Mediendiktatur!

    Wir sollten wirklich demonstrieren. Nicht platt mit „Free Eva“ Plakaten oder irgendwelcher Randale. Aber wohlwissend, dass der Preis der Freiheit auch mal einen Fussmarsch wert sein muss. Es geht ja auch längst nicht mehr nur um Eva Herman. Wir sollten beim ZDF anrücken. In Mainz und ggfls in Berlin oder im Studio Hamburg, wenn JBK noch dort produziert wird. Die Kochshows werden, soweit ich weiß, Sonn-tags tagsüber aufgezeichnet. Meist gleich 2 Folgen hintereinander, morgens und mittags, also 2wöchentlich.

    Für eine Demo in Mainz, bei den eigentlich Verantwortlichen, wurde nun für die aus der Nähe und dem Rhein-Main-Gebiet kommenden Befürworter der erste Termin festgelegt. Sonst wird das nichts. Das geht aber nicht an einem Wochenende, da ist beim ZDF in Mainz eigentlich nur noch der Pförtner da.

    Vielleicht gelingt es einer friedlichen Menge, ein Gespräch mit dem Intendanten oder sonstigen Verant-wortlichen zu führen. Zeigt ihnen, dass da keine wirklichen Nazis und/oder Skinheads auflaufen, sondern ein Querschnitt der Bevölkerung. Dazu gehören leider auch die wenigen, mit temporär oder chronisch kranken, ECHTEN Nazitendenzen. Aber das sind ganz wenige und nicht wie manche zentralen Räte Gleichgesinnter uns einreden wollen Millionen!

    Sollte die Lügerei der Medien allerdings so unverschämt anhalten, und bis Donnerstag keine deutliche Klarstellung und Entschuldigung von der Springer- und Burdapresse, von Herrn Kerner UND dem ZDF kommen, dann macht man halt mal vorübergehend in Mainz die Tore dicht :-)

    Treffpunkt also bereits am Freitag, den 19.10. um 13.00 Uhr. vor dem ZDF in Mainz am Lerchenberg.

    Um diese Zeit fahren die meisten bereits nach Hause und müssen in der Regel durch das Haupttor. Was glaubt Ihr wie wichtig vielen ZDFlern ein frühes Wochenende ist und wie schnell da jemand gerannt kommt, wenn da niemand mehr rauskommt? Selbst wenn hier so kurzfristig nur eine Handvoll kommen kann, werden wir vor Ort höflich, aber bestimmt unser Anliegen vortragen. Und wenn sich nichts ändert, kommen wir wieder und wieder und wieder. Und Ihr macht das gleiche wo Ihr es für sinnvoll haltet. Das Springerhaus sollte eigentlich regelmäßig belagert sein von Demonstranten für die Meinungsfreiheit – Wacht endlich auf und kauft nicht auch noch den Schund, auch nicht gelegentlich!

    Der dreist versuchte und schlecht vollendete Rufmord an dieser Frau und die Verleumdung des freien, fühlenden und denkenden Volkes, sind ein Armutszeichen für die Demokratie. Wir müssen handeln.

    Angesichts der offensichtlichen Medienmanipulationen im Fall Herman; die in einem Höchstmaß und noch nie so leicht nachvollziehbar waren, fühlen sich viele ohnmächtig. Sie schreiben sich zwar ihren Frust von der Seele, aber es reicht ihnen nicht.

    Die nun so deutlich sichtbare Gleichschaltung von Rundfunk, Film und Fernsehen, Print- und Boulevard-presse, macht vielen Menschen Angst, wie wir sehr oft in den Foren lesen müssen. Mir geht es ähnlich, aber Angst ist ein schlechter Begleiter und so können wir doch angenehm verwundert zur Kenntnis neh-men, dass sich selten die deutsche Bevölkerung so einig in der Bewertung einer solchen Ungerechtigkeit gezeigt hat.

    „Das Recht ist nichts anderes als das ethische Minimum.“ Georg Jellinek, deutscher Staatsrechtslehrer

    Von allen Schichten und Geschlechtern, von allen Parteien und Parteilosen, von Jung und Alt, und echten Kriegsgenerationen weit jenseits der 70, wurde im Internet und anderswo votiert. Das Volk hat ungefragt gewählt. Und es muss auch handeln, dass ist sogar seine verdammte Pflicht und moralische Verantwortung.

    Repräsentativere Aussagen als die aller zusammengenommenen öffentlichen Forenkommentare zum Thema Kerner und Herman, wird es wohl nie mehr über eine einzelne Sendung und einen einzelnen Vorfall geben.

    Es sind nach 5 Tagen bereits weit über 100.000 öffentlich sichtbare Beiträge im Netz, auch sehr kontrovers, aber das ist auch gut so. Alleine über die Foren von ZDF und JBK, T-Online, Welt und Süddeutsche sind innerhalb von 5 Tagen über 50.000 Einzelbeiträge eingegangen. Bei Eva Hermann nach eigenen Angaben ebenfalls rund 20.000, ungezählt jene vielen Unveröffentlichten die sich zu dem einen oder anderen auf dem Postweg befinden.

    Wenn Ihr hier nicht könnt, organisiert Euch über die bestehenden und neuen Foren oder hier: http://www.menschheit-quo-vadis.de

    Für jene die hier besorgt sind und wegen evtl. mit auftretenden Nazis Bedenken haben und nicht kommen mögen, obwohl sie könnten: Ich teile diese Sorge nicht. Denn selbst wenn sich hiervon jemand dorthin verirren sollte. Wir sind geladene Gäste, denn wir sind das Volk und das Volk ist nicht rechts. Es will Gerechtigkeit und sucht das Gespräch, nicht die Konfrontation.

    Vielleicht lädt das ZDF uns auch zum Dialog in seine Kantine ein – ich habe uns auf dem ZDF-Forum bereits angekündigt.

    Die Spiele haben gerade erst begonnen – Seid fruchtbar und wehret Euch…

    …Bitte weitersagen

  335. @439
    Toll, so ’n Link bei Niggemeier erhöht doch gleich die Reputation. Der Track-Back als Dreck-Back. Wir brauchen dringend mehr Leute, die sinnlose Links kopieren können. Damit kann man nämlich Schei*e schneller multiplizieren. Die Bloggosphäre als Hohlwelt 2.0.

  336. @ 442: Waaah, Mahnwache, ich fass es nicht…
    Aber bitte bei der dazugehörigen Lichterkette nicht die Finger verbrennen.

  337. Dieser Artikel hat mir die Augen geöffnet! Sowohl über das ZDF als Stellvertreter für die heutige Medienlandschaft, als auch über Niggermeier. Pfui!

  338. (Irgendwann müsste ich doch mal ausrechnen, um welchen Faktor eine Ablehnung meiner Meinung die Wahrscheinlichkeit erhöht, meinen Namen falsch zu schreiben.)

    @Alberto Green: Ja, ich. Aber warum?

    @Mark O.: „Denunziant“???

  339. Immer schön mit dem Strom mitschwimmen und sich von einer „gleichgeschalteten Presse” einlullen und manipulieren lassen. Habt Ihr keine Ohren und Augen im Kopf? Wo bleibt Euer Verstand? Merkt Ihr wirklich nicht, was tatsächlich abgegangen ist und immer noch abgeht?

    Nun, jedem der die Aussagen und Verhaltensweisen von Frau Herman gutheißt, gestehe ich immerhin zu, Ohren und Augen im Kopf zu haben.

    Für mich selbst gestehe ich mir zu, mein eigenes Urteil bilden zu können.

    Diejenigen, die meinen, nur ihre Interpretation „Eva das Opferlämmchen“ sei die einzig wahre Wahrheit und jeder der anderer Meinung ist, sei ein ferngelenktes Medienopfer, tut mir nur leid.

    Immer diese blöden Verschwörungstheorien, die in diesem Fall aufgrund der vorliegenden Aussagen zudem für jeden offensichtlich an der Lage vorbeigehen.

    Warum muss man, wenn man konservative Familienwerte befürworten will, bezug auf die Nazizeit nehmen?

    Warum muss man eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs als „Menetekel des Bösen“ darstellen, demgegenüber das Dritte Reich ja auch sein gutes hatte?

    Und das verteidigen? Wie irre seit ihr?

    Eva Herman ist nur m.E. nur noch oberpeinlich und sollte mal ein paar Geschichtsstunden nehmen oder sich mit Frauen unterhalten, die das KZ überlebt haben und denen ihre Aussagen erklären.

  340. Nachtrag – und jemand – wie Frau Herman, die sich Hinweise und Kritik, sogar von jemdan mit dem fachlich fundierten Background des Historikers verbittet, kann man wohl wirklich nicht mehr helfen.

    Die hat aus ihrer Perspektive wohl die alleinig seeligmachende Wahrheit gefressen. Das kam auch im Laufe der Diskussion bei Johannes Babiturat Kerner so rüber.

    Ich hätte die nach 5 Minuten aus der Wohnung geworfen.

  341. Einige haben es immer noch nicht kapiert: Eva Herman will weder die Nazis loben, noch die 68er in den Dreck ziehen, sondern nur darstellen, dass die Nazis mit der Pervertierung des Mutterideals den Grund zur Abschaffung des selben durch die 68er geliefert haben.

    Bitte, bitte, bitte, wer es immer noch nicht begreift – einfach diesen offenen Brief von Felix Hau lesen:

    http://www.berzengeschnetz.de/…..Kerner.pdf

    Nur diese Darstellung ergibt wirklich einen Sinn, und der einzige Vorwurf an Frau Hermann bleibt, wegen ungeschickter Rhetorik die Missverständnisse nicht schon während der Sendung ausgeräumt zu haben, obwohl sie doch Medienprofi ist.

    Unverständlich für mich bleibt jedoch, wieso – ungeschickte Rhetorik hin oder her – die anderen „Experten“ im Studio und viele Blogger hier es nicht verstanden haben. Es muss irgendwie so etwas wie der Hexenwahn im Mittelalter sein: Angst vor dem Bösen, gepaart mit Ignoranz und dem Gefühl moralischer Überlegenheit. Anders kann ich es mir nicht erklären.

  342. @ John

    Ich brauche keine Nachhilfe. Die Kommentare bleiben bestehen – auch du musst verstehen, dass man anderer Meinung sein kann.

    Einige haben es immer noch nicht kapiert: Eva Herman will weder die Nazis loben, noch die 68er in den Dreck ziehen, sondern nur darstellen, dass die Nazis mit der Pervertierung des Mutterideals den Grund zur Abschaffung des selben durch die 68er geliefert haben.

    Einige wollen es immer noch nicht kapieren; Eva Herman lobt die Nazis -das ist der Inhalt ihrer Aussagen – und zieht die 68er in den Dreck (besser als bei den 68ern war es im Dritten Reich – das ist die Basisaissage ihrer eigenen Worte, von denen sie sich auch bei JBK nicht istanzieren wollte).

  343. @Limited
    Nun, wer sagt Dir denn, dass ich die „Aussagen und Verhaltensweisen von Frau Herman gutheiße“?

    Zuerst zuhören bzw. lesen, dann verarbeiten/verstehen
    und dann…

    Ich schließe ich mich jetzt mal aus reiner Bequemlichkeit John im Post #455 an… Statt des geschnittenen ZDF-Mediathek-Videos empfehle ich allerdings das Original in sechs Teilen auf YouTube.

  344. Die Welt geht unter!

    Warum? Na weil ein dauergrinsender Talker JBK eine Ex-Moderatorin und passionierte Autorin aus einer Quasselsendung komplimentiert hat …

    btw.: Früher gabs den „Heissen Stuhl“ auf RTL, falls sich da noch jemand dran erinnert.

  345. # 456 Limited
    Ich sach doch „zuhören!“… nicht nur verfälscht publizierte Äußerungen kritiklos nachplappern.

    Felix Hau hat alles auf den Punkt gebracht. Nun, der hat ja auch zugehört.

  346. @John: Ihr könnt natürlich jetzt anfangen, den Link auf diesen offenen Brief in jeden einzelnen Kommentar zu packen. Ich bezweifle, dass es hilft.

  347. @nur mal so

    Nöööö, davon geht die Welt sicher nicht unter.

    Es geht doch längst gar nicht mehr (nur) um Eva Herman, sondern u.a. um die angewandten Methoden usw., die es doch seit über 60 Jahren bei uns angeblich nicht mehr gibt… wo man doch aus vergangenen Zeiten dazu gelernt hat… blablabla…

  348. @Stefan:
    Ach nee? Hier nur mal ein Beispiel von vielen:
    „Herman verteidigt ihre Position mit den Worten: Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden.“

    Dies wurde definitiv und nachweislich nicht und schon gar nicht in diesem Zusammenhang von ihr gesagt. Aber die Medien haben es eins zu eins übernommen. Einer vom anderen… Woran erinnert das denn bitteschön? Ich könnte noch so viele Beispiele aufführen, alleine aus der Sendung selbst, die gerade an besagte Zeit erinnern.

  349. @karlah

    Vielleicht sollte man E.H. mal öffentlichkeitswirksam mit TATSÄCHLICH verfolgten Journalisten oder Oppositionellen in einen Fernsehsendung stecken. Dann darf sie noch einmal über die „persönliche Gefahr“ reden, in die sie sich begibt, wenn sie sich „über den Verlauf der Vergangenheit“ äußert.
    Nur mit dem Unterschied, daß echt gefährdeten Leuten keine Medienzeit in einer Talkshow oder Pressekonferenz für Buchvorstellungen eingeräumt wird.

  350. @karlah: Die Nazis haben falsche Zitate verbreitet? Und sogar beieinander abgeschrieben? Ich bin entsetzt!
    Ich dachte bisher immer, unter „Nazi-Methoden“ versteht man sowas wie Bücher anzünden oder im Stehen pinkeln oder so.

  351. @nur mal so
    „persönliche Gefahr“ definiert wohl jeder für sich selbst ganz unterschiedlich… – ist also relativ. Und ich mag mich nicht mehr wiederholen… es geht hier inzwischen um mehr als darum, jedes Wort von Eva Herman zu verdrehen und auf die Goldwaage zu legen… Aber gut: demokratisches Verständnis ist wohl auch relativ.

    @Modran:
    no comment…

  352. @Stefan (451): Werde immer so nervös, wenn jemand „pfui“ ruft. Das Wort riecht komisch. Dazu die diesmal doch recht merkwürdige Schreibtweise deines Namens. Sollte ich Mark O. irgendetwas falsches unterstellen, möchte ich mich hiermit entschuldigen. Vermutlich wirklich nur ein Schreibfehler. War sehr müde gestern.

  353. Man kann sehr wohl über das 3. Reich sprechen, ohne in Gefahr zu geraten. Wichtigste Regel: kurze, knappe, ganze Sätze. Keine Wörter wie „damals“ oder „diese“. Schon gar nicht in Verbindung mit Nebensätzen.

    Zugegeben: den Hauptsatz weglassen, damit das nachfolgende „diese“ sich auf den Nebensatz bezieht, ist schon eine hinterhältige Art der Manipulation. Weil jeder erst einmal denkt: sie hat es tatsächlich gesagt. Beweis erbracht.

    Sie war gekommen, um uns das zu erklären. Dazu hätte man sie aber ausreden lassen müssen, statt auf einem Schuldeingeständnis für das zu beharren, was sie eben NICHT gesagt hatte.

    Übrigens wurde der Beitrag in der Mediathek nachträglich geschnitten, um genau das zu verwischen, was Eva Herman beklagt hatte: durch gezieltes Verkürzen dem Satz eine andere Aussage zu geben.

    @ZDF: wer Spuren verwischt, macht sich verdächtig.

  354. @Segantini: Ich bezweifle, daß Du den Text hinter Deinem Link überhaupt gelesen hast.

    Dort sagt Herman wieder recht deutlich, daß ihrer Ansicht nach die 68er viel schlimmer waren als der Nationalsozialismus:

    Zunächst zitiert sie sich selbst mit ihrem eigenen Zitat. Im folgenden erklärt sie aber, was sie genau gemeint hat: Wärhend der Nationalsozialismus die vorher vorhandenen „guten Werte“ nicht angetastet hat, wurden diese dann erst von den 68er abgeschafft. Beispielsweise sagt sie ja auch auf dieser Website ganz offen:

    „Wir hatten diese Werte, also das, was gut war, vor den 68ern, d.h. vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich.“

    und auch

    „Mein Original zeigt ganz klar, dass ich von den Werten sprach, die wir – also die Menschen – schon vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich hatten, und die mit den 68ern abgeschafft wurden.“

    Deutlicher und unmißverständlicher gehts ja eigentlich kaum.

  355. @470
    Richtig! Deutlicher geht es wirklich nicht und dennoch schaffen Sie es Frau Herman falsch zu verstehen. Sie sagt VOR + WÄHREND + NACH dem Dritten Reich haben diese Werte bestanden. Wieso picken Sie sich für Ihre Argumentation nur das WÄHREND heraus? Beispiel: Wenn ich sage würde „VOR + WÄHREND + NACH dem Driten Reich gab es in Deutschland eine gut funktionierende Verwaltung der öffentlichen Behörden“, habe ich dann explezid die Verwaltung der Nazis gelobt? Oder doch eher generell die Verwaltung in Deutschland? Dazu kommt dass E.H. auf der besagten Pressekonferenz auch gesagt hat dass die Nazis diese Werte pervertiert und für ihre Zwecke missbraucht haben.

    Sie sollten sich die Zeit nehmen und den offen Brief des Journalisten Felix Hau lesen. Am Besten zwei oder drei mal. Vielleicht verstehen Sie dann….man soll die Hoffnung auf Besserung nie aufgeben :-)

  356. @gedanke: es geht um Werte, die so alt sind wie die Menschheit. Und um Menschen, die diese Werte auch während der NS-Zeit hochgehalten haben – sofern sie es denn konnten. Welche Mutter würde denn sagen: ich stelle mich gegen meine Familie und meine Kinder, weil die Nazis Mütter auszeichnen, und ich bin keine von denen?!

  357. eigentlich geht es darum, daß Evchen die Werbetrommel ihrer neuen (nennen wir es so) Veröffentlichung rühren wollte und sich ohne eigentlichen Zwang in die Argumentationshölle 3. Reich begab. Vielleicht wollte sie mal testen, wieweit man mit dem „Guten“ im dutzendjährigen Reich argumentieren darf und ob die Bevölkerung die 68er auch schlimmer empfindet. Nun ja, der Schuss ging nach hinten los.
    Jetzt wird lamentiert, als ob die Welt unterginge. Ja klar, der JBK hat den wirklich damit befassten Journalisten, Forschern etc. einen Bärendienst erwiesen, als er es nicht schaffte, E.H. allein mit ihren vertretenen (und auch das nennen wir jetzt einfach mal so) Thesen an die Wand zu nageln. Aber hey, das ist eine TALKSHOW. Da geht es nicht um hin- und herwälzen von Sachbeiträgen. Wenigstens das müsste doch nun mal langsam klar sein.
    Man muss aber sagen, die Opferrolle hat sie gut angenommen bisher (trotz „Berufsverbots“).

  358. @ Limited # 456: Natürlich darf man anderer Meinung sein. Aber es ist äußerst töricht, die absurde Annahme der plausiblen vorzuziehen. Und wenn man dadurch auch noch Personen mehr oder weniger öffentlich beschimpft, die wahrscheinlich gar nichts anstößiges gesagt oder getan haben, ist es auch noch unethisch. Wenn man Frau Herman nicht unterstellt, sie sei eine Schiziphrene mit multipler Persönlichkeit, passen alle ihre Aussagen, die sie an unterschiedlicher Stelle tut, nur im Sinne des erwähnten Felix-Hau-Briefes zusammen. Die Annahme, sie wolle die Nazis hoch halten und die 68er demontieren, ist einfach nicht plausibel, weil das mit dem, was sie sonst so sagt, sich selbst widersprechen würde.

  359. @Armin, @Segantini

    Verstehe ich Euch richtig: Frau Herman meint, die Vertreter ihrer „Familienwerte“ waren so widerstandsfähig, daß sie ihre Werte gegenüber den (von außen kommenden?) bösen Nazis behaupten konnten, wurden dann aber durch noch die größere Macht der 68er dazu gezwungen, diese Werte „abzuschaffen“?

    Aha!

    Ich meine, wie kann man ernsthaft mit Frau Herman der Meinung sein, daß die 68er für Familienwerte ein größerer Schaden waren als die Nazizeit??

    Ich hab jetzt schon einiges von Frau Herman gelesen (und zwar Originale, keine aus dem Kontext gerissenen Zitate). Und mein Eindurck ist: Allgemein distanziert sie sich zwar explizit von den Nazis, in wirklichkeit fand sie deren Familienpolitik aber eigentlich gar nicht so schlecht. Ansonsten würde man wohl kaum die von mir zitierten Sätze schreiben.

    Ich kann es mir nicht verkneifen, Frau Herman nochmal zu zitieren:

    „Mein Original zeigt ganz klar, dass ich von den Werten sprach, die wir – also die Menschen – schon vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich hatten, und die mit den 68ern abgeschafft wurden.”

    Und will wirklich jemand behaupten, dieser Satz sei aus dem Zusammenhang gerissen und sie meint eigentlich was anderes als dieser Satz offenbar aussagt? Da hilft auch kein zerfieseln, zerschneiden und Interpretieren von Nebensätzen und Einschüben mehr.

    Nunja.

  360. Nachtrag:

    Es ist interessant, wie es inzwischen seitenlange „Analysen“ von Satzkonstruktionen, Nebensätzen und Einschüben gibt, was Frau Herman angeblich in Wirklichkeit wie gemeint hat. Bis hin zu hochkomplizierten Theorien und Zerfieselungen, die man selbst auch Aussage der Verteidiger von Frau herman mehrfach lesen muß um überhaupt verstehen zu können was die jeweilige Theorie genau ist.

    Viel einfacher ist es, wirklich Frau Herman selbst zu Wort kommen lassen, und da sind manche Aussagen – wie die oben zitierten Aussagen – (leider) eindeutig.

    Ja, Frau Herman sagt auch was anderes. Und ja, sie widerspricht sich auch immer wieder selbst. Beispiel: „Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus … abgeschafft wurde.“ ist ein direkter Widerspruch zu „Mein Original zeigt ganz klar, dass ich von den Werten sprach, die wir … schon vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich hatten, ….”
    Bei solchen Widersprüchen ist die wesentliche Frage, was Frau Herman nun wirklich denkt.

    Es ist aber leider nicht selten, daß sich Menschen einerseits explizit von Nazianschauungen distanzieren (weil es zum guten Ton gehört), andererseits aber – im Widerspruch dazu – dennoch immer wieder deren Wertvorstellungen vertreten (weil es das ist, was sie eigntlich wirklich glauben). Vielleicht sollte man aus moralischen Gründen zugunsten der Person den ersteren Aussagen glauben und die letzteren als Mißverständnis betrachten. Mit der Vehemenz, wie Frau Herman aber immer wieder letztere Art von Aussagen von sich gibt, tue ich mich damit sehr schwer.

  361. [ZITAT ANFANG]
    Herman: Also nochmal, das Original zeigt ja ganz klar, dass ich von den Werten, VON DEN WERTEN, die wir, also WIR MENSCHEN, schon VOR dem Dritten Reich, WÄHREND des Dritten Reichs und auch BEI den 68ern hatten, die dann abgeschafft wurden.

    ICH SPRACH NICHT von der POLITIK DES DRITTEN REICHES, sondern ich sprach von den Werten der MENSCHEN.
    [ZITAT ENDE]

    Vergleichbare Aussagen gibt es auch von den MENSCHEN, die das Dritte Reich selbst miterlebt haben…

    Vergleichbare Aussagen gibt es auch von den MENSCHEN oder nennen wir sie „ehemalige Bürger“ der DDR… Und die heißen deshalb noch lange nicht alle die damalige DDR-POLITIK gut.

    Hierzu gab es jüngst auch eine Umfrage:

    Jeder Vierte sieht „gute Seiten“ im Dritten Reich
    Jeder vierte Bundesbürger ist der Meinung, dass das Dritte Reich auch seine guten Seiten hatte. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts für das Magazin „stern“ vertraten 25 Prozent der Befragten die Ansicht, dass unter der nationalsozialistischen Diktatur nicht alles schlecht gewesen sei. Als positive Beispiele wurden etwa der Bau der Autobahnen oder die Förderung der Familie genannt. 70 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass das Dritte Reich keinerlei gute Seiten hatten. 5 Prozent antworteten mit „weiß nicht“.

    MIT STEIGENDEM ALTER NIMMT AUCH DIE ZUSTIMMUNG ZU: Bei den über 60-Jährigen lag sie bei 37 PROZENT. Bei den 45- bis 59-Jährigen gab es mit 15 Prozent die geringste Zustimmung. Unter den Jüngeren vertritt rund jeder Fünfte die Auffassung, die Hitler-Diktatur habe auch positive Aspekte gehabt. Für die repräsentative Studie wurden am 11. und 12. Oktober mehr als tausend Bundesbürger befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 3 Prozentpunkten.

  362. @475: „Ich meine, wie kann man ernsthaft mit Frau Herman der Meinung sein, daß die 68er für Familienwerte ein größerer Schaden waren als die Nazizeit??“

    Wenn man sich vor Augen hält, daß „die 68er“ zum Chiffre für einen von höchster Stelle abgesegneten und massenmedial propagierten postmodernen Relativismus geworden sind, ist das gar nicht abwegig. Solche beinahe totale Dominanz über die Köpfe der Menschen wie sie heutzutage die Befürworter von Abtreibung, Sodomie, Empfängnisverhütung, Unzucht und Ehebruch erlangt haben, mögen die Nationalsozialisten sicherlich angestrebt haben, aber sie konnten sie damals noch nicht verwirklichen. Die Nazis hatten ihre subtile Homoerotik, wir haben den Christopher-Street-Day.

  363. Herr twex: Meine Toleranz hat Grenzen. Sie finden viele Orte im Netz, wo Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können. Mein Blog ist kein solcher Ort. Bitte kommentieren Sie hier nicht mehr.

  364. Na, da zeigen Leute ihre wahren Überzeugungen.

    @karlah:

    Vorneweg: Bei Zitaten und Umfragen ist es üblich eine Quellenangabe zu machen.)

    Also in anderen Worten, Frau Herman meint: Es gab die guten „Menschen“ mit ihren Werten auf der einen Seite, und die böse (abstrakte) Nazidiktatur auf der anderen Seite, die es nicht geschafft haben diese Werte „abzuschaffen“. Bei den 68er war das natürlich anders: Diese haben „den Menschen“ ihren Willen aufgezwungen und die Werte „abgeschafft“.

    Willkommen in fünffach verknoteten abstrusen Gedankengängen, für die man wohl verklemmte Gehirnzellen in Form von Hakenkreuzen braucht.

    Und ich weiß jetzt nicht, ob das zur Verteidigung von Frau Herman dienen sollen daß (angeblichlich) viele Menschen die Familienpolitik der Nazis aufgrund ihrer „Förderung der Familie“ gut fanden. Wenn das wirklich stimmen würde, dann wäre es erschreckend (und zu hoffen, daß es „nur“ mangelndes Wissen über die damalige Zeit ist). Einen Fürspruch für Herman sehe ich da wirklich nicht …

    @475:

    Ok, also die Nazis so darzustellen als ob sie weniger schlimm gewesen seien als heutige Abtreibungsregelungen und Ehebruch…

    Es ist erschreckend, aus welcher Ecke Unterstützung für Herman kommt.

  365. @twex
    wie recht sie haben. Schade das Herr Niggemeier so pingelig ist. Zensur bald auch auch hier?

    Das ZDF-Forum versteht die einhellig schlechten Bewertungen im JBK-Forum
    http://www.zdf.de/ZDFforum/foren/sendungen/jbk/
    auch nicht. Und aktualisiert die Beiträge kaum noch. Die Diskussion kommt so nur schleppend voran. Das Forum wird wohl bald dicht gemacht. ZDF will es aussitzen. Die meisten die in diesem Forum posten offensichtlich auch. Haben Sie die Show denn wirklich alle gesehen, wirklich gesehen und zugehört? Haben Sie auch Plasberg gesehen?

  366. @gedanke #480:

    Jo, scheint hier ja durchweg üblich zu sein mit den Quellenangaben… insbesondere bei den „zerhackstückelten“ Zitaten…

    Quelle Zitat Herman aus #477:
    Original (!!!) Johannes B. Kerner-Sendung vom 09.10.2007 Minute 00:05:18 bis 00:05:40. Für die geschnittene Fassung in der ZDF-Mediathek trifft diese Zeitangabe selbstverständlich nicht zu.

    Quelle Umfrage aus #477:
    http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/500/138218/

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Jaaaaa, klar… alle Menschen, die das Dritte Reich erleben und durchleben mussten, waren Nazis, zumindest Sympathisanten… Angefangen bei meiner Familie, meinen Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels… Nur komisch, dass mein eigener Vater selbst ein Verfolgter war und sich dennoch zu bestimmten Dingen aus der damaligen Zeit positiv äußert.

  367. @gedanke
    hab ich jetzt ganz vergessen. Es wäre natürlich sehr schön und käme Deiner Aussage i#481

    „@karlah: Vorneweg: Bei Zitaten und Umfragen ist es üblich eine Quellenangabe zu machen.) “

    sehr entgegen, wenn Du die Quellenangaben für deine hier eingestellten Zitate, z.B. in #476, #477 machen würdest.

  368. Ich frage mich, was eigentlich noch alles passieren muss, damit auch die restlichen 25% kapieren, dass ALLES damals schlecht war, weil die Nazis ALLE Lebensbereiche ideologisiert und infiltriert haben. Es gab und gibt kein richtiges Leben im Falschen.
    Das ist wirklich frustrierend.

  369. Also, mal ganz langsam, was das Missverstehen angeht. Klar, als ich mir die Aufzeichnung der Sendung angesehen habe (life hatte ichs nicht gesehen), war auch mein erster Gedanke: Moment mal – sie spricht ja gar nicht von Werten der Nazis, sondern von Werten die „mit“ der Nazi-Diktatur verschwunden sind.
    Dem kann man Folgendes entnehmen:
    a) Frau Herman ist sich über die Regeln der deutschen Sprache nicht ganz im Klaren. Das „mit“ generiert eine Gleichzeitigkeit der Abschaffung von NS und den genannten Werten, setzt also rein sprachlich beide gleich. Was sie vielleicht meint ist „in“ der Nazi-Diktatur. Aaaaah! Klar, in der Nazizeit ist Vieles korrumpiert, abgeschafft, vernichtet worden. Dann ist da ja gar kein Missverständnis, sondern nur eine Exmoderatorin, die sprachlich und argumentativ irgendetwas zwischen naiv und oberflächlich ist, die aber eigentlich was Anderes sagen wollte, was Positives….. oder? …..ODER?
    Leider nicht, denn
    b) bedeutet das im Sinne Frau Hermans, dass die Nazis die Werte von Familie korrumpiert haben, die vorher galten. Und dass wir uns die zuvor geltenden Werte doch wieder ins Bewusstsein holen sollten. Ja bitte? Ich habe eigentlich wenig Interesse an einer Wiederbelebung irgendwelcher Werte aus dem Kaiserreich; ein eigenes Wertesystem der ersten Republik hat es sicherlich nicht gegeben. Das meinte der Historiker mit den „konservativen Werten“, welche Frau Herman verteidigen wolle. Und
    c) kann man die 68er mögen oder nicht – sie bilden derzeit unsere Führungselite und sollten daher, auch nach ihrem Marsch durch die Institutionen, nicht unterschätzt werden – jedoch sie als einen verlängerten Arm der Nazis zu bezeichnen, ist doch grotesk. Dass Viele 1968 die Nase voll hatten von Werten, welche eben als korrumpiertes System aus der NS-Zeit weitergelebt wurden, und daher gegen diese Werte aufstanden, bedeutet nicht, dass sie sich der Werte an sich entledigten. Wie gesagt, die Protagonisten von damals beteiligen sich als Entscheider heute ganz aktiv an der Wertediskussion.

    Ach, Eva Herman ist eigentlich die ganze Aufregung nicht wert. Sie hat zu viel geschrieben, sie hat zu viel gesagt und jetzt schreiben und sagen wir alle zu viel über sie. Was soll uns das? Hm.

  370. @karlah:

    Na es ist immer die Frage zu welchen Dingen man sich im Vergleich zu welchen anderen Zeiten positiv äußert.

    Wenn sich beispielsweise jemand positiv äußert über die „bestimmten Dinge“, die Sophia Scholl gemacht hat, dann ist das eine Sache. Oder zu irgendwelchen Dingen, die nicht von den Nazis gekommen sind.

    Es ist aber eine andere Sache, die These aufzustellen, die 68er seien hinsichtlich der Familienwerte schlechter oder auch nur in irgend einer Weise vergleichbar mit den Nazis gewesen.

    Ich glaube, dies ist klar für jeden, der weiß, was damals bei den Nazis war und der deren Ideologie nicht nachhängt.

  371. @gedanke:
    Zitat gedanke:
    „Es ist aber eine andere Sache, die These aufzustellen, die 68er seien hinsichtlich der Familienwerte schlechter oder auch nur in irgend einer Weise vergleichbar mit den Nazis gewesen.“

    Bitte auch hierzu erstmal genaue Quellenangabe liefern…

  372. @gedanke
    „Wenn sich beispielsweise jemand positiv äußert […] zu irgendwelchen Dingen, die nicht von den Nazis gekommen sind.“

    Es ist mir neu, dass Familienwerte ihren Ursprung bei den Nazis hatten… Anders kann man diesen Satz nun wirklich nicht verstehen.

    Im übrigen ist in diesem Zusammenhang der Begriff „Vergleich“ nicht so ganz passend… Denn sie ist in erster Linie der Frage nachgegangen, wo die Ursachen dafür zu suchen sind, dass wir heute Probleme mit Werten usw. haben. (Quelle: Original-Kerner Sendung vom 09.10.2007…)

    Ist eigentlich automatisch alles gut, nur weil wir heute in einer Demokratie leben?

    Inwieweit hat sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten verändert – sowohl positiv als auch negativ?

    Woran liegt/lag das?

    Was könnte man heute anders, vielleicht sogar besser machen?

  373. @ 475 f (gedanke): Nochmal: Laut Frau Hermann hatten die Werte (Familie, Mütter, Kinder…) vor, während und (kurz) nach der Nazizeit bestand. Sprich: Familie, Mütter, Kinder hatten einen hohen Stellenwert bei den Menschen. Vor der Nazizeit war das unverfänglich. Die Nazis haben diesen Werten dann (vorgeblich) einen besonderen Stellenwert beigemessen, jedoch mit finsteren Absichten und in pervertierter Form. Deshalb waren diese Werte dann nach dem Dritten Reich verdächtig, etwas typisch nationalsozialistisches zu sein. Und so haben die 68er sich dann nicht nur von der Art und Weise, wie diese Werte in der NS-Zeit zelebriert worden waren, sondern von den Werten an sich distanziert. „Freie Liebe, Selbstverwirklichung, Aufräumen mit allem aus dem tausendjährigen Reich“, das waren jetzt die Werte. Und so sind die Werte „Familie, Mütter, Kinder“ quasi von den 68ern mit dem Nationalsozialismus abgeschafft worden.

    a) „Mit“ dem Nationalsozialismus heißt in dem Zusammenhang also nicht „im“ Nationalsozialismus sondern „zusammen mit“ dem Nationalsozialismus, und es ist schon sehr mühselig, zu diskutieren, wenn man solche Details so aufwändig darlegen muss.

    b) Natürlich liegt in dem Zusammenhang nahe, Eva Hermann könne die NS-Familienpolitik eher gut heißen als das Vorgehen der 68er. Immerhin haben die Nazis die von Herman für wichtig befundenen Werte, wenn auch pervertiert, ebenfalls für wichtig erachtetet, wohingegen die 68er die Werte ablehnten. Das jedoch ist überhaupt nicht Hermans Intention. Sie wollte lediglich erklären, wieso wir uns heute mit den Werten „Familie, Mütter, Kinder“ so wenig identifizieren können, und hat dabei eine historische Begründung verwendet. Es ging ihr weder um eine Aufwertung der Nazis, noch um eine Abwertung der 68er, auch nicht umgekehrt, sondern lediglich um die Rolle, die beide bei der Entwicklung der Wertschätzung von „Familie, Mütter, Kinder“ gespielt haben.

    Ich begreife einfach nicht, wieso das so schwer zu verstehen sein soll.

  374. @ 487 (guido): Erstens siehe Kommentar 491. Zweitens sind die Werte „Familie, Mütter, Kinder“ ganz archaische Werte und Urzeiten vor Kaiserreich oder Werimarer Republik entstanden.
    @ alle: Drittens glaube ich auch, dass Herman genau das vertritt, was der Historiker bei Kerner als konservativistisch bezeichnet hat. Und ich glaube eben auch, dass sie das gut von dem nationalsozialistischen Wertesystem differenzieren kann. Ich glaube aber vor allem, dass gerade die, die die Frau Herman so heftig kritisieren (und größtenteils auch die, die sie befürworten), die beiden Wertesyteme nicht auseinander halten können.

  375. @491, Oliveer Hindrichs: Hab gerade sicherheitshalber mal nachgesehen, ob in meinem Personalausweis „Oliveer Hindrichs“ steht. War nicht der Fall. Du musst also doch ein anderer Mensch sein als ich, obwohl unsere Ansicht sich mal ungefähr gar nicht unterscheidet. (Danke!)

  376. @Oliveer Hindrichs:

    Dieses Logik zur Rechtfertigung habe ich sehr wohl verstanden, sie geht aber am Punkt vorbei.

    Du klammerst die Frage, was Herman über die Werte während der Nazizeit dachte, komplett aus. Wenn es wirklich so gewesen wäre, daß „die Menschen“ diese „guten Werte“ die ganze Zeit, sowohl vor, während und nach der Nazizeit beibehalten hätten, (und sich damit die ganze Zeit über den Nazis widersetzt hätten), und diese Werte sich so offensichtlich vom Mißbrauch durch die Nazis abgrenzen lassen: Warum waren diese „wahren Werte“ dann „nach dem Dritten Reich verdächtig“, wenn sie nichts mit dem dritten Reich zu tun haben? Wie willst Du es nun, die Menschen sind schlau genug um die wahren Werte von den Naziwerten zu trennen oder eben nun doch nicht?

    Das macht keinen Sinn. Tut mir leid, aber mir erscheint Deine Argumentation schon sehr an den Haaren herbeigezogen.

  377. @492 Oliveer Hindrichs:

    Na also mindestens der Historiker bei Kerner kann diese beiden „Wertesysteme“ offenbar unterscheiden und stand Hermann offenbar sehr kritisch gegenüber.

    Aber vielleicht hat er ja einen IQ, bei dem wir normalen Kritiker von Herman nicht mithalten können.

    Letztendlich geht ja die ganze Diskussion darüber, ob Herman dieser Unterschied bewußt ist oder nicht. Der Historiker wollte Herman die Brücke bauen, daß Herman diesen Unterschied kennt. Sie ist nicht darübergegangen.

  378. @ Limited

    Beitrag 453:

    „Nachtrag – und jemand – wie Frau Herman, die sich Hinweise und Kritik, sogar von jemdan mit dem fachlich fundierten Background des Historikers verbittet, kann man wohl wirklich nicht mehr helfen…“

    +

    Schauen wir uns den Historiker mit „fachlich fundierten Background“ mal etwas genauer an!

    Herr Wolfgang Wippermann hat Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften studiert und ist außerplanmäßiger Professor am Friedrich-Meinecke-Institut an der Freien Universität Berlin. (klingt erst mal nicht schlecht)

    Laut Wikipedia: „Wippermanns Thesen sorgten mehrfach für hitzige Kontroversen innerhalb der deutschen Historikerzunft. So war Wippermann in der Goldhagen-Kontroverse der einzige namhafte Historiker, der Goldhagens Thesen verteidigte, ohne sie sich jedoch vollends zu eigen zu machen. Stattdessen kritisierte Wippermann vornehmlich die Stoßrichtung und den Tonfall von Goldhagens Kritikern, wie etwa die Bezeichnung als „Scharfrichter“ durch den Journalisten Rudolf Augstein. In der Wochenzeitung Jungle World schrieb Wippermann: „Goldhagen selber hat vor kurzem geklagt, ‚the Germans tried to silence me‘. Damit hat er aus drei Gründen nicht recht. Einmal sind es nicht die ‚die Deutschen‘, sondern die deutschen Historiker. Zweitens schweigen sie ihn nicht einfach tot, sie rufmorden ihn. Drittens haben sie es nicht nur versucht, sondern fast erreicht. Die Holocaust-Professur an der Harvard-Universität hat Goldhagen schon nicht bekommen.“[2] Der Vorwurf des Rufmordes und der Unwissenschaftlichkeit führte zu heftigen Widerspruch seitens der Gegner Goldhagens, also seitens der Mehrheit der deutschen Historiker.
    Ein weiteres kontroverses Thema ist Wippermanns engagiertes Auftreten gegen die Totalitarismustheorie, also die These, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus und des Stalinismus oder gar des Kommunismus als ganzes vergleichbar oder gleichzusetzen seien. In diesem Zusammenhang übte Wippermann scharfe Kritik am Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität, dem er vorwarf, er betriebe mittels der Totalitarismustheorie „Vergleich und […] Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus“. Dabei hielt er seinen Kontrahenten zudem vor, sie benutzten „Materialien aus der Gauck-Behörde als politische Waffe“

    IM GEGENZUG WURDE WIPPERMANN VORGEWORFEN, ER NUTZE SEINEN AKADEMISCHEN TITEL, UM BILLIGE AGITATION ZU BETREIBEN“

    … einen Vorwurf den er sich seit seinem nicht gerade rühmlichen Auftritt bei Kerner wohl zukünftiger noch viel öfter wird anhören müssen (nur so eine Spekulation meiner seits).

    Sven Mansfeld

  379. Die wirklich interessante Frage ist ja: Wie eine Aussage der Ex-Tagesschausprecherin Eva Herman in einer Pressekonferenz (am 6. September 2007) vor etwa 30 Pressevertreter, die bei 29 von ihnen nicht einmal den Verdacht geweckt hat das sie sich mißverständlich geäußert hat oder gar die Nazi-Politik gelobt haben könnte (nur ein Journalist vom Hamburger Abendblatt meinte in einem Halbsatz, ein Lob für das 3. Reich heraus zu hören und dieser hat dann die Aussage sinnentstellt in Umlauf gebracht, was dann von allen möglichen „seriösen“ Medien ungeprüft übernommen wurde), letztlich zu so einem riesen Rummel führen konnte?

    1945 besiegte die Sowjetunion, USA, England, Frankreich, … das faschistische Deutschland (zum Glück!).
    Sind die Feinde „der Bösen“ aber automatisch „die Guten“? Zum damaligen Zeitpunkt – platt gesagt – „die Besseren“ auf jeden Fall, doch schauen wir uns die Entwicklung in Ostdeutschland an! Dort war das kommunistische Russland die Siegermacht. Richtiger Weise wurde Ostdeutschland entnazifiziert, doch damit nicht genug! Die Menschen wurden umerzogen, ihnen wurde keine freie Wahl gelassen, sondern ihnen wurde der kommunistische/Russland-hörige Weg aufgezwungen.
    Gut, die DDR war nicht ganz so schlimm wie der Faschismus, doch mittler Weile – spätestens seit 1989 – hat sich in ganz Deutschland herum gesprochen was das damals für ein verlogenes System war und wie die Menschen durch das Bildungssystem und die Medien verdummt wurde.

    Wie sah es in Westdeutschland aus? Nach dem zunächst 3 Besatzungszonen bestanden hatten, übte im weiteren Verlauf der Geschichte die USA den größten Einfluß auf die Entwicklung in der BRD aus. Zum einen war da der Kalte Krieg und zum anderen Zuckerbrot in Form des Marshallplanes. Richtiger Weise wurde Westdeutschland entnazifiziert, doch damit nicht genug! Die Menschen wurden umerzogen, ihnen wurde keine freie Wahl gelassen, sondern ihnen wurde der kapitalistische/Amerika-hörige Weg aufgezwungen.
    Was sich heute NOCH nicht in ganz Deutschland herumgesprochen hat ist nun, was die BRD von Grund auf für ein verlogenes System ist und wie oftmals mit Erfolg versucht wird die Menschen durch das Bildungssystem und die Massenmedien systematisch zu verblöden.

    Ich will einen Vergleich aus der Mathematik/Physik bringen um die heutige Situation zu verdeutlichen: Man hat einen Sandhaufen mit einem bestimmten (nicht kritischen) Neigungswinkel des Kegels. Auf deren Spitze läßt man aller paar Sekunden ein Sandkorn fallen. Zunächst passiert nichts und die Sandkörner bleiben dort liegen wo sie hin fallen. Doch ab einem bestimmten Neigungswinkel des Kegels wird das System kritisch. Das heißt es läßt sich mit den heute bekannten Gesetzen der Naturwissenschaft nicht berechnen ob ein weiteres Sandkorn auch einfach da liegen bleibt wo es hin fällt oder ob es eine Kettenreaktion auslöst, welches zu einer Lawine führt durch die tausende andere Sandkörner erfaßt werden.
    Genau dieses Gefühl habe ich, daß der Irrsinn des Systems in dem wir leben so verschärfte Formen angenommen hat, das selbst durch ein völlig unbedeutendes Ereignis auf einmal tausende Leute anfangen sich nahe liegende Fragen zu stellen und ihnen langsam die Augen aufgehen.

    Eine weitere interessante Frage ist, wann „das 1989/90 der BRD“ kommen wird? Voraussagen zu machen ist schwer, gerade wenn sie die Zukunft betreffen, doch ich würde auf 2010/11 tippen. Mal sehen wie sich die „Eva-Lawine“ weiter entwickelt und welche anderen – im Grunde genommen völlig harmlosen – „Sandkörner“ noch so ins Spiel kommen werden!

  380. Noch 2 interessante Links, die hier anscheinend noch nicht gepostet wurden:

    http://www.taz.de/index.php?id=deutschland-artikel&art=5821&id=koepfe-artikel&src=HL&cHash=eb1c2922b1

    und die Leserreaktionen darauf zeigen, dass es auch bei den sicher eher selten rechts oder
    rechtsradikal eingestellten TAZ-Redakteuren (dort, wo sie nicht bloß dpa zitieren) und -Lesern
    viel Verständnis für Herman und wenig für die anderen 5 Diskutanten gibt.
    Tenor ungefähr (mit einer Handvoll Ausnahmen): Mein linkes Herz blutet, wenn
    ich sehe, wie im Verhältnis 5:1 stupide auf sie eingeprügelt wird, anstatt ihre Thesen zu widerlegen.

    Und http://www.bpb.de/publikationen/98DK3M,1,0,Familie_und_Beruf_Eine_deutsche_Geschichte.html

    , ein Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung.

    Zitat:
    „Die NS-Familienpolitik hinterließ ein kulturelles Problem: Die Hausfrauenehe und – noch allgemeiner – die
    Anerkennung der mütterlichen (Arbeits-)Leistung galt im Nachkriegsdeutschland und vor allem nach 1968
    für viele kritische Intellektuelle als ein Produkt der faschistischen Mutterideologie. Das war
    historisch falsch und theoretisch folgenreich. Denn „Mütterlichkeit“ stand nun unter politischem Verdacht.“

    Das ist nicht soweit von dem entfernt, was Eva Herman sagt, auch wenn der Wandel in der Praxis seit 1968 nicht
    unbedingt auf der Theorie beruhen muss.
    Der Autor ist übrigens wie Wippermann Professor, und der NDR hat ihn bisher nicht rausgeworfen;-)
    Und er vertritt laut Wikipedia die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens, war mal „Vordenker der Grünen“,
    passt also anscheinend auch nicht ganz in das Rechts-Links-Schema mancher Betonköpfe
    unter den Kommentatoren hier.

  381. @ gedanke (494 f): Einmal weniger abstrakt: wohl seit der Steinzeit galt als gute Mutter eine solche, die sich gluckenhaft um Herd und Kinder kümmerte, um dem Mann den Rücken für die Nahrungsbeschaffung frei zu halten. Das war bis zum Beginn der Zivilisation aufgrund der unterschiedlichen Eignung der Geschlechter bestimmt auch gut so, um der Familie und der Menschheit das Überleben zu sichern.

    Mit zunehmender Zivilisation hätte das beschriebene System natürlich mehr und mehr in Frage gestellt werden können, da spätestens nach der industriellen Revolution auch eine andere Arbeitsteilung theoretisch möglich gewesen wäre.

    Die Nazis waren mit ihren Expansionsbestrebungen natürlich erpicht darauf, dass die Frauen möglichst viele Kinder gebären und haben deshalb dieses archaische Mutterbild glorifiziert. Die Menschen, die also auch ohne NS die Vorstellug von „Frau am Herd“ gut fanden, konnten diesem Ideal zwischen 33 und 45 also weiter fröhnen, zumal es zuvor sowieso nie groß in Frage gestellt worden war.

    In der 68er Zeit wurde dann fast alles Althergebrachte im Allgemeinen aber alles Nationalsozialistische ganz besonders in Frage gestellt. Das moderne, zu erkämpfende Frauenideal war also nicht mehr das der treusorgenden Mutter am Herd, sondern das der gleichberechtigt sich beruflich selbst verwirklichenden Frau. Jemand, der das archaische Frauenbild forderte, geriet also in den Verdacht, reaktionär zu sein, vielleicht sogar dem alten Regime nach zu trauern, weil diese Forderung bei den Nazis Programm gewesen war.

    (Ich selber glaube ja, dass die 68er das archaische Frauenbild auch ohne vorherige Nazidiktatur abgeschafft hätten, nur wegen der vorherigen Nazidiktatur taten sie es vielleicht um so energischer.)

    So viel noch mal zur Erklärung, warum Frau Herman den 69ern die Differenzierung zwischen den Familienwerten und dem Missbrauch im Dritten reich nicht zutraut.

    Warum ich Eva Hermans Meinung zur NS-Familienpolitik an sich „ausklammere“: Weil sie für den Beweis oder die Widerlegung der von ihr vertretenen These völlig unerheblich ist. Ich höre zum Beispiel ab und an Richard Wagner. Wenn ich nun sage: „Dass Wagner heute so unpopulär ist, liegt unter anderem daran, dass er im Dritten reich so hoch gelobt wurde“, dann habe ich noch überhaupt nichts darüber gesagt, ob ich die Kulturpolitik der Nazis für gut halte. (Nur um nicht in eine Hermanänliche Situation zu geraten: Ich halte die Nazi-Kulturpolitik natürlich für entsetzlich). Die Frage, ob es bei den Nazis nun auch Gutes gab oder nicht, hat Frau Herman also zunächst überhaupt nicht interessiert und sie hat zu dieser Frage auch überhaupt nichts gesagt. Diese Frage ist ihr von der Presse und der Öffentlichkeit aufgezwungen worden.

    Dass sie die „goldenen Brücken“ von dem Historiker (so wie Kerner und Co.) nicht angenommen hat, lag doch daran, weil darin ja schon die Unterstellung lag, sie würde die Nazi-Familienpolitik gut heißen, weil sie den Unterschied zu den konservativen Werten nicht kenne. Jede der angeblich gebauten Brücken enthielt gleichzeitig eine Anschuldigung. Wenn jemand mal direkt gefragt hätte: „Was halten Sie denn von der NS-Familienpolitik?“, oder: „Meinen Sie denn tatsächlich, dass es im Dritten Reich auch Gutes gab?“, hätte sie wahrscheinlich mit: „Schrecklich“ bzw. „Natürlich nicht!“ geantwortet. Aber das stand ja in der Sendung gar nicht zur Debatte, denn es war von vornherein festgelegt: Eva Herman hat die Nazis gelobt – und jetzt darf sie das gnädigerweise widerrufen.

  382. @stefan (479): Ist der Ausschluß von twex mehr ein Akt gesinnungsmäßiger Säuberung, Folge eines extensiven Verständnisses unseres politischen Strafrechts oder einfach Ergebnis eines unzureichenden Textverständnisses?
    twex greift doch nur die begriffliche Schlamperei von gedanke (475) auf, nämlich die für die ganze Herman-‚Diskussion‘ charakteristische Ersetzung von Hermans eigenen Aussagen durch nationalsozialistische ‚Äquivalente‘. Wer mit „… mit Frau Herman der Meinung sein …“ anfängt, darf (so er intellektuell redlich diskutiert) in diese Meinung nicht eine positive Wertung ‚der‘ Nazizeit hineinprojizieren. Denn genau die findet sich in solcher Pauschalität bei Herman nicht, sondern wird ausdrücklich ausgeschlossen. Wenn nun twex – linguistisch wohl nicht so dünnhäutig – vermeint, über Eva Hermans Meinung zu reden, tappt er programmgemäß in die Falle der beiläufig erweiterten Extension.

    Falls es bei seinem Ausschluß doch mehr um seine politisch nicht korrekten Feindbilder geht, ordnet sich das natürlich harmonisch in den mainstream der Entrüstung über Eva Herman ein.

    Mir kann’s ja egal sein: Ich habe mich zeitlebens für Abtreibung, Empfängnisverhütung, Unzucht und Ehebruch aktiv eingesetzt. ;-)

  383. @ Sven Mansfeld (497): Der Sandhügelvergleich klingt gar nicht so übel. Zumindest wäre er eine Erklärung dafür, wieso bei einer missverstandenen Äußerung einer auch m. E. unwichtigen Person so ein „Volsksaufstand“ los bricht. Ich diskutiere hier auch nicht deshalb so engagiert mit, weil ich Hermans Thesen für richtig oder wichtig halte, sodern weil ich entsetzt darüber bin, wie sprachliche Missverständnisse in diesem Fall nachhaltig für so eine Hetzer-Stimmung sorgen können.

  384. @“händeringend“: „Ausschluß“? „Säuberung“? Geht’s noch? Ich habe gesagt, dass ich mit ihm nicht diskutieren will und ihn gebeten, hier nicht mehr zu kommentieren.

  385. Also langsam kristallisiert sich eine Tendenz heraus: Sie ist die Kraft, die angeblich das GUTE will und stets das BÖSE schafft …

  386. @503
    Die Gretchenfrage ist doch: wen stört das Weltbild EHs? Vielleicht kommt ein bisschen Licht ins Dunkel, wenn man sie zitiert: „Ich wünsche mir für unser Land möglichst viele Kinder, die das Beste bekommen können, was es für sie gibt: Die ungeteilte Zuwendung und die unendliche Liebe ihrer Mutter und ihres Vaters.“
    Quelle: http://www.eva-herman.de/mediendarstellung/kerner_skandal.html

    Könnte es sein, dass es manchen FeministIinnen ganz und gar nicht passt, dass Frau EH auch den Mann und Vater zur Familie zugehörig betrachtet? Die ganze Diskussion scheint sich nur um ihr Mutterbild zu konzentrieren!

    Bitte nicht vergessen, zur gleichen Zeit durfte bei Maischberger im Ersten Frau Anita Heiliger gegen Männer lästern!

    Wenn wir schon EHs Ansichten diskutieren, sollten wir doch bitte klar die Ecke benennen aus der die meiste – und vor allem unter der Gürtellinie kommende – Kritik kommt: Alice Schwarzer, Thea Dorn, usw.

    Wenn ich mir diesen Kreis betrachte, dessen ideologischen Ursprünge in Valerie Solanas SCUM zu finden sind, mit all ihrem Hass gegen Männer, so habe ich zumindest keine Schwierigkeiten bestimmte Parallelen zu dunklen Zeiten der Geschichte zu finden.

    Daher sollte die Diskussion über EH nicht in einer unnützen Debatte über mögliche Interpretationen ihrer Aussagen entgleisen. Die längst überfällige Analyse der Familienpolitik hierzulande, warum so viele keine feste Familienbande haben wollen, wem es nützt, dass sich Eltern jahrelang vor Gerichten kloppen, warum eigentlich immer nur gegen die Männer in der Gesellschaft polarisiert wird (siehe auch die Bundestagsdebatte zur Gewalt gegen Frauen), das sollte eigentlich viel wichtiger sein.

    Und vielleicht bekommen wir dann eine Antwort auf die Frage, wen EH eigentlich wirklich stört!

  387. @Oliveer Hindrichs

    Nochmal: Ich hab diese Argumentationslogik schon verstanden. Das geht aber am Thema vorbei, bzw mir scheint es ein Anlenkungsmanöver zu sein, da die öffentliche Debatte ja nicht darum ging, sondern um die Frage, ob und welche Aussagen Frau Herman direkt oder indirekt über die „Familienwerte“ in der Nazizeit getroffen hat, bzw was sie darüber denkt. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man darüber diskutieren sollte, aber das ist wieder ein anderes Thema.

  388. Ehrenwerter Herr Niggemeier

    Sie bezeichnen sich selbst als „Medienjournalist“? – Schämen sollten sie sich was!
    Wenn sie ein Journalist sind, dann bin ich William Shakespeare höchst persönlich.

    Bei allem Respekt vor ihnen als Mensch -> SIE haben nichts verstanden und betreiben „Journalismus“ auf unterstem Bild-Zeitungs-Niveau!!!:

    .
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    .

  389. Nach der nun bereits berühmt-berüchtigten Fernsehsendung aus der Eva Herman hinauskomplimentiert wurde (die ich nicht gesehen hatte weil ich keinen Fernseher habe) war ich früh beim Bäcker. Mir gegenüber sah ich die Titelseite der Bildzeitung. Eigentlich gehört diese nicht zu meiner täglichen Fachlektüre, aber die Überschrift machte mich neugierig. Ich las dann die Zusammenfassung der Sendung. Die Hauptaussage war, daß Frau Herman bei Johannes B. Kerner angeblich Hitlers Autobahnen gelobt habe nach dem Motto: Aber Hitler hat doch auch Autobahnen gebaut und wir fahren heute darauf.
    Was ich da las verwunderte mich sehr. Zum einen ist mir klar was das für ein Wurschtblatt ist, zum anderen dachte ich mir das selbst die Bildzeitung nicht so dreist lügen kann, schließlich haben ja tausende Menschen die Sendung gesehen. Also suchte ich im Internet ein Video in dem ich mir selbst anhören konnte was Eva Herman tatsächlich gesagt hatte.

    „Eva Herman im Gespräch in der Johanne…“ 4/6 (ab rund min. 9):
    http://video.google.de/videoplay?docid=-7118664827969379350&q=Eva+Hermann+6%2F6&total=1&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=0

    5/6 (bis rund min 2:25):
    http://video.google.de/videoplay?docid=636358838710797627&q=herman+kerner+5%2F6&total=3&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=0

    Ich fasse, das was jeder selbst nachprüfen kann, kurz zusammen:

    Eva Herman wird von Oberpfeife Kerner mit ihrer Aussage konfrontiert, daß sie sich beschwert hat über die „gleichgeschaltete Presse“ in unserem Land. Sie wird darauf hingewiesen, daß die Verwendung dieses Begriffes keine glückliche Wortwahl ist, denn laut Kerner handelt sich dabei angeblich um ein Wort das aus dem 3. Reich kommt. Frau Herman kontert sinngemäß (mit meinen Worten gesagt) mit dem Hinweis, das „gleichgeschlatet“ ein ganz allgemeiner deutscher Begriff ist, der vor und während dem 3. Reich benutzt wurde und auch heute noch allgemein (von allen möglichen Historikern, Journalisten, …) in dem Zusammenhang verwendet wird, wenn umschreiben werden soll, daß in den Medien – angeblich oder tatsächlich – zu bestimmten Themen nur eine Meinung zugelassen wird und alle abweichenden unterdrückt werden. Was sie dabei überhaupt nicht leugnet ist, daß das Wort „gleichgeschaltet“ auch von den Nationalsozialismus verwendet wurde.
    Nun schaltet sich in die Diskussion der „Fachexperte“ Prof. Dr. Wolfgang Wippermann (->Beitrag 496) ein. Er weist auf die allgemein bekannte Tatsache hin, daß der Begriff auch von den Nazis gebraucht und darüber hinaus, das es sich angeblich um einen ausschließlich nationalsozialistischen Begriff handelt. Und diesen Begriff hat auch Frau Herman gebraucht, also … !

    … was ich noch hinzufügen würde: also was bitte schön ???

    Das muß sich die als „Eva Braun“ verschrieene, während des ersten „Hexenprozesses“ des 21. im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auch gefragt haben, denn sie führte darauf hin den nahe liegenden Vergleich an, daß im 3. Reich ja auch Autobahnen gebaut wurden, auf denen wir heute noch fahren…
    Eindeutig wollte sie damit nur sagen, daß man niemanden die Nähe zu Rechtem Gedankengut unterstellen kann nur weil er den Begriff „gleichgeschaltet“ verwendet, so wenig wie man dies bei jemanden könnte der eine deutsche Autobahnen benutzt, auch wenn diese einst unter Hitler gebaut wurde. Doch mitten in diesem Satz wurde ihr von allen 5 Möchtegern-Großinquistoren lautstark ins Wort gefallen, was dann in den Worten des „neutralen und völlig fähren“ Moderators Kerner gipfelte:

    „… AUTOBAHN GEHT (HALT) NICHT“……

    Als ich das Video im Original gesehen hatte wurde mir klar, daß Deutschlands größtes Wurschtbaltt selbst so dreiste Lügen verbreitet, wie sogar ich es nicht für möglich gehalten hätte.
    Man kann nun vielleicht einwenden: Bildzeitung eben! Doch das Problem ist, das auf dem selben Niveau zunächst alle mir bekannten größeren Tageszeitungen regierten, so daß bei den Lesern welche die Fernsehsendung nicht gesehen hatten (oder denen die sie zwar gesehen hatten, aber die wie Komiker Barth „zwar auch auf der Schule waren aber vieles dann doch nicht verstehen“ und dann einfach nur „kacke finden“) der Eindruck entstehen mußte, daß Eva Herman „mal wieder“ ausdrücklich Hitler und die Nazis gelobt hätte, weil diese ja schließlich angefangen hatten Autobahnen zu bauen auf denen wir heute noch fahren.

    .
    .
    .

    Ich war gerade am Zeitschriftenkiosk und habe mir die neueste Ausgabe des „Stern“ angesehen… unglaublich was das für Zustände in diesem Land sind !!! … unter anderem Eva Hermann – alias „Eva Braun“ – umweht von tausenden Nazi-Fahnen und „Heil-Hitler“ schreienden Menschen und in großen Buchstaben darüber das völlig aus dem Zusammenhang gerissene und damit völlig mißverständliche Zitat von ihr: „Adolf Hitler hat aber doch auch Autobahnen gebaut“.

    … So viel nur zu einem Kapitel des „seriösem“ Medienjournalismus unserer Tage.

  390. (Weiß jemand, was die drei Punkte in den beiden vorhergehenden Kommentaren bedeuten? Markieren die das obere, das mittlere und das unterste „Bild“-Niveau?

    Schön aber auch, dass nach 508 Kommentaren endlich mal jemand beschreibt, was in der Sendung passiert ist.)

  391. @ gedanke #507

    Apropos ‚welche Aussagen Frau Herman direkt oder indirekt über die „Familienwerte” in der Nazizeit getroffen hat‘:

    „Was viele nicht wissen: Unsere distanzierte Haltung zu unseren Kindern steht auch in einem direkten Zusammenhang mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, dem Dritten Reich. Die Theoretiker des Nationalsozialismus erkannten früh, dass die Frage der Kindererziehung höchste politische Relevanz hatte. Das beschränkte sich nicht auf die erwünschte Steigerung der Geburtenrate, die sich in der Auszeichnung mit dem „Mutterkreuz-Orden“ für Frauen mit vielen Kindern ausdrückte. Es betraf vielmehr die konsequente Einflussnahme auf den vormals privaten, familiären Bereich von Geburt, Mutterschaft und Säuglingspflege. Es ging nicht nur darum, „dem Führer Kinder zu schenken“, sondern die Kinder so früh wie möglich nach den Maßgaben des nationalsozialistischen Menschenbildes zu formen. – Betrachtet man diese Grundlage, wird schnell klar, dass der Hitler-Staat alles daransetzte, jeden gesellschaftlichen Bereich zu kontrollieren und jede private Nische zu vernichten, in der sich individuelle Lebensformen entwickeln konnten. Verwirklichen ließ sich das nur, indem die Gruppe, das Kollektiv, die „Volksgemeinschaft“ über den einzelnen Menschen gestellt wurde, eine Ideologie, die wir auch im DDR-Sozialismus immer wieder beobachten konnten. ….
    Die Gebärende wurde zur Soldatin auf dem Schlachtfeld stilisiert, und so kommentierte denn auch der nationalsozialistische Gynäkologe Walter Stoeckel die acht Schwangerschaften seiner Frau: „Sieben Geburten und eine Fehlgeburt sind sieben Gesundheitsschlachten und eine Manöveranstrengung.“ – Die Forderung, Frauen müssten den Geburtsschmerz aushalten, hatte aber auch noch einen anderen Hintergrund: Auf diese Weise wurde die Mutter-Kind-Beziehung von vornherein negativ geprägt. Heute weiß man, dass eine massive Ablehnung des Neugeborenen durch den erlittenen Schmerz während der Geburt möglich ist, bis hin zu Vernachlässigung und Misshandlung. Das wurde bewusst in Kauf genommen, um „übertriebene Muttergefühle“ von Beginn an zu unterbinden. Um das zu unterstützen, wurde eine vierundzwanzigstündige Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt propagiert, der natürliche Impuls nach Nähe zwangsweise unterdrückt. …“

    Diese Passage stammt aus dem Buch ‚Das Eva-Prinzip‘, wurde also _vor_ den ganzen Nazivorwürfen veröffentlicht und ist keinesfalls eine nachträgliche Rechtfertigung. Trotzdem wurde Frau Herman _wegen_ dieses Buches in der Presse als ‚Eva Braun‘ auf einem ‚Mutterkreuzzug‘ stilisiert. Verlogener geht’s ja schon garnicht mehr.

    Und wenn das mit der braunen Ecke nicht so richtig klappt, dann muss sie halt mindestens das blonde Dummchen sein, das halt nicht weiß von was sie redet.

    Mit BLÖD hatte Frau Herman ja schon als Tagesschausprecherin, also noch vor ihren ganzen Veröffentlichungen, eine Dauerfehde, weil sie wohl die gewünschte Zusammenarbeit in puncto Homestory etc. standhaft verweigerte.
    Mittlerweile ist BLÖD wohl dazu übergegangen, die Verwandtschaft Frau Hermans, in Gestalt ihrer Mutter und eines Ex-Mannes, zu belagern, um verwertbares Material für ihre Schmierkampagne zu produzieren. Wie ekelhaft ist das denn.

    Dass ich mal eine große Koalition der Springerpresse, recht eigentlich sogar der gesamten Mainstream-Medienlandschaft von faz bis taz, mit den Feministinnen und der sogenannten Antifa erleben würde, verkündet von Johannes ‚dem Täufer‘ (=Baptist) Kerner, der Geflügelwurst-Ikone aus Hersel, hätte ich mir nicht träumen lassen.
    Mein bisheriges Fazit:

    1. Glaube niemals, was in der Zeitung steht, wenn du es nicht irgendwie nachprüfen kannst.
    2. Agenturmeldungen können nicht nur lückenhaft, sondern auch frei erfunden sein.
    3. Journalisten recherchieren in der Regel überhaupt nicht, sondern übernehmen einfach Agenturmeldungen, die dann etwas aufgehübscht werden.
    4. Die Interpretation von Sachverhalten durch die Medien wird von vielen, auch intelligenten Leuten der eigenen Wahrnehmung vorgezogen.
    5. Es findet sich auch für die lächerlichste und abwegigste Behauptung ein Professor, der sie öffentlich vertritt, und eine Gemeinde, die sie willig nachbetet.
    6. Wenn dir einmal öffentlich das Nazi-Ding angepappt wurde, reitet jeder Rechtfertigungsversuch dich noch weiter in die Scheiße. Niemand hört dir überhaupt zu und die Tatsache, dass du dich dauernd rechtfertigst, zeigt nur, dass doch irgendwas dran sein muss. Du kannst also genauso gut auch gleich in die NPD eintreten.
    7. Der einzig glaubwürdige Antifaschist in Deutschland ist Walter Moers:
    http://www.youtube.com/watch?v=xqH7I0oU8WU

    to be continued …

  392. @ gedanke: Du hast die Argumentationslogik verstanden. schön. Dann brauche ich mir zumindest darüber nicht weiter ’nen Wolf zu diskutieren. Der nächste Schritt wäre dann, zu akzeptieren, dass Frau Hermann auf jener unseligen Pressekonferenz und in den Interviews danach nur und ausschließlich diese Argumentationslogik transportieren und keine auf- oder abwertende Meinung zur NS-Zeit abgeben wollte. Schritt drei hieße dann, anzunehmen, dass Eva Herman tatsächlich eine ablehnende Haltung zur Familienpolotik des Dritten Reiches hat (siehe z.B. Kommentar 511).

    Wenn dann die Einsicht so weit gediehen ist, dass Frau Herman also gar nichts anstößiges oder für anstößig zu haltendes gesagt hat, sagen wollte oder nicht sagen wollte aber heimlich dachte oder was weiß denn ich… kurz: dass ihr in punto Nazi-Befürwortung überhaupt kein Vorwurf zu machen ist (was mittlerweile sogar die Semiboulevardmagazine Stern und Focus im Nebensatz erklären), dann, ja dann wäre es mir persönlich ein innerer (uuups) Reichsparteitag, wenn Du mein Entsetzen darüber verstehen könntest, dass jemand ohne böse Absicht in einen dermaßenen multimedialen Beschuss geraten kann, als ob er öffentlich zum Kinderschänden aufgerufen hätte.

    Natürlich kann man es machen wie jüngst der Stern und sagen: Ach, eigentlich ist doch egal, was Eva Herman denkt, aber den Deutschen scheint das Thema „Hatte das Dritte Reich auch gute Seiten?“ unter den Nägeln zu brennen. Sicher, wenn das so ist, kann, darf und soll dieses Thema kontrovers diskutiert werden. Aber es ist doch ein Skandal aller erster Klasse, wenn dafür jemand, der dieses Thema überhaupt nicht angehen wollte, seinen Job verliert, nahezu uniform von den Massenmedien öffentlich demontiert wird, in einer scheinheiligen Du-darfst-Dich-jetzt-distanzieren-Show von einem Haufen zusammengefürfelter Ignoranten mit Gewalt missverstanden und vor lauter Hysterie aus dem Studio geschmissen wird, woraufhin dann in allen Medien noch mal auf ihn eingeprügelt wird.

    Das schlimme ist: Ich glaube noch nicht mal, dass das alles inszeniert oder gar abgekartet ist. Ich glaube, es ist wirklich der spontane Volkszorn, der sich in einer Kombination aus Dummheit, Ignoranz, der Angst vor dem Bösen und der Gier nach Auflage bzw. Quote entzündet.

    Und das, genau das macht mir Angst vor einem neuen Dritten Reich – und nicht die Familienwertevorstellung einer Ex-Tagesschau-Sprecherin, und seien sie auch noch so antiquiert.

  393. @510

    Die Postings zeigen wohl an, daß wir uns auf das Ende der Diskussion zubewegen (oder schon da sind). Zumindest des substantiellen Teils (falls wir ihn denn vorher schon durchgekaut hatten) …
    Ansonsten ist mein Tipp: es handelt sich um mediensolziologisches Experiment und die drei Punkte sind nur zur Verwirrung gedacht oder beim Paste&Copy irgendwie mit reingerutscht.

    Also denn, auf die nächste Eva !

  394. Was ich noch bemerken möchte: Nachdem Frau Berger mehrmals ziemlich arrogant Frau Herman angeggriffen hatte, stellte sie Frau Herman die Frage, wie sie ihren 10-jährigen Sohn davor schütze, was mit der Mutter ist.

    Weiter auf die Bemerkung von Frau Herman, denkt doch auch mal an die Kinder, wir kriegen doch die Kurve nicht mehr, wir sterben aus, kam von Kerner: Dann gibts ein paar mehr Chinesen, also insgesamt, was die Weltgesellschaft angeht, mach ich mir jetzt nich sone Gedanken.

    Frau Herman verwies u.a. darauf, dass die Politiker von einer Herdprämie von 140 EURO ab 2013 sprechen und sogar geäußert wurde, diese in Form von Gutscheinen zu zahlen, damit die Eltern das Geld niht versaufen – so eine Politikeraussage hatte ich davor in der Zeitung auch schon gelesen.

    Der Professor, der zur Gauck-Behörde, zu Verbrechen von Sowjets, China usw. gemacht haben soll, die ich widerlich finde, ging Frau Herman mehrfach schlimm an. An ihrer Stelle würde ich seine Behauptungen gerichtlich überprüfen lassen. Obwohl sie sagte, dass sie für Wahlfreiheit ist, ob die Frau das Kind die ersten Jahre erzieht oder Beruf/Kita wählt, warf er ihr vor, nur die drei Ks zu wollen: Kirche, Kinder, Küche. Nach dem Vorwurf Kerners, dass E.H. „gleichgeschaltete Presse“ verwendet hat – was ich verstehen kann, denn vor und nach der Sendung kamen in vielen Publikationen gleichlautende falsche Berichte, warf er ihr vor sie leide unter „Verschwörungspathologie“.

    Obwohl sie mehrmals klarstellte, dass sie nicht bereuen und zurücknehmen kann, weil sie nicht so gesprochen hat, wie die Presse berichtete, meinte Barth, er verstehe zwar nichts aber sie hätte doch sagen können, dass das „Kacke“ gewesen sei. Also er hat überhaupt nicht zugehört.

    Die drei sahen wohl mit Fortgang der Zeit die ihnen selbst verbleibende Zeit schwinden und das machte sie wohl zusätzlich so giftig, denke ich.

  395. Auch in Beiträgen, denen ich im großen ganzen zustimmen würde, wird Eva Herman angekreidet, ihre Anspielung auf die „Gleichschaltung“ sei falsch, zumindest ungeschickt gewählt gewesen. Das finde ich schon einigermaßen verwunderlich.

    Man sollte sich vielleicht vergegenwärtigen, daß Eva Herman den Ausdruck „Gleichschaltung“ ganz unmißverständlich als Vorwurf, also kritisch benutzt, an die Adresse der Medien usw. Tenor: Das ist ja beinahe wie im Dritten Reich. Herman hat den Ausdruck also zwar polemisch, dennoch semantisch absolut korrekt verwendet. Womit sie allerdings, wie noch mehrmals, die Gegenseite intellektuell eindeutig überforderte. Kerners überheblicher Kommentar „Das ist keine glückliche Wortwahl, weil, auch dieses Wort kommt aus dem Dritten Reich, wie uns der Historiker sagen kann“ lenkte (zufällig?) die Diskussion sofort um: von der eigentlich zu stellenden Frage, ob der Gleichschaltungsvorwurf berechtigt sei, zu der vollkommen unsachlichen und wieder mal vor political correctness triefenden Festsetzung, der Vorwurf sei wegen Formfehlers (Tabuverletzung) nicht zugelassen. Sehr bequem.

    Nachdem Herman darauf mit „Ja, aber das hatte ja der Spiegel …“ [sinngemäß: Spiegel benutzt den Terminus in verschiedensten Zusammenhängen] einstieg, verlagerte sich, sozusagen als Krönung des Ganzen, der ‚Diskurs‘ auch noch sofort auf eine weitere Ebene. Die anschließenden, vom logischen Zusammenhang mit dem gerade Gesagten restlos befreiten Satzbrocken des ‚ausgewiesenen Fachmanns‘ Wippermann mündeten dann jedenfalls in das Ergebnis: „Nein also das stimmt nun nich, also sozesagen daß Gleichschaltung kein nationalsozialistischer Begriff ist. Natürlich war Gleichschaltung ein natzosissischer Begriff …“. (Wie hieß nochmal der phonetisch und argumentativ ähnlich brillante Typ bei den ‚Insulanern‘? Professor Kwatschmi, ne?) Es lief von da an so weiter, als ob sie den Ursprung im Dritten Reich bestritten habe. Jeder aufmerksame Zuhörer hätte Kerner und Wippermann sagen können, daß Herman sich gar nicht zum (unbestritten nationalsozialistischen) URSPRUNG des Begriffs äußerte, sondern zu dessen REZEPTION in Nachkriegsdeutschland. Und daß unbestreitbar „Gleichschaltung“ (mit oder ohne Anführungszeichen) längst Bestandteil der gehobenen Umgangssprache ist.

    Der gute Professor kokettierte damit, daß der Fall Herman bei ihm bereits zum Prüfungsthema avanciert ist. Arme Studentin – über die Ideologiefreiheit seiner Prüfungen mag man gar nicht nachdenken. Aber der Verlauf dieser Unsinnsdebatte gäbe in der Tat einen guten Prüfungsstoff ab. Thema etwa: Wie wird man mit semantischer Nullkompetenz Professor?

  396. @ nur mal so: Ich glaubs auch. Ist mir auch grad recht so. Bin ab morgen für ’ne Woche im Urlaub. Also bitte nichts all zu neues posten, sonst guck ich’s mir noch beim Frühstück an und verpasse vor Postingzwang den Flieger…

  397. Man sollte sich vielleicht vergegenwärtigen, daß Eva Herman den Ausdruck „Gleichschaltung” ganz unmißverständlich als Vorwurf, also kritisch benutzt, an die Adresse der Medien usw. Tenor: Das ist ja beinahe wie im Dritten Reich. Herman hat den Ausdruck also zwar polemisch, dennoch semantisch absolut korrekt verwendet

    Klar, ist wie im Dritten Reich.

    Semantisch absolut korrekt.

    Und der Weihnachtsmann ist in Wirklichkeit der Osterhase.

  398. Mit „Gleichschaltung“ hat sie doch richtig gelegen, denn vor dem Kerner-Abend machte die Presse ja auch schon gleichgeschaltet Jagd auf sie.

    Nach der Sendung konnte man sehen, dass viele Zeitungen fast identische Berichte, die nicht mit der tatsächlichen Sendung übereinstimmten, gebracht haben. Zuschauer konnten vor Ärger kaum einschlafen und in der Nacht gingen bei Welt-online ja schon 300 Mails ein, die Empörung ausdrückten. Aber von der Kerner-Redaktion wurde in einer Mail geschrieben, dass Kerner 50 Minuten Zeit gegeben habe, ihre Aussagen zu korrigieren. Statt sie mehrmals zu fragen, warum sie gegen den NDR klagt, hätte er ja vor der Sendung dort nachfragen können, wenn er sich das wirklich nicht allein vorstellen konnte.

    Für eine annehmbare Entschuldigung ist m.E. jetzt zu viel Zeit verstrichen, d.h. ZDF und Kerner scheinen sich immer noch nicht bewusst zu sein, wie schlimm die Sendung verlaufen ist.

    Von Frau Schreinemakers, die sich besonders schäbig verhalten hat und Frau Berger habe ich auch keine Entschuldigung vernommen. Letztere will sich wohl darauf hinausreden, dass sie unschuldig ist, sie kannte ja die Bücher nicht. Trotzdem, wenn alle richtig zugehört hätten, wäre eine Diskussion zum tatsächlich mal angegebenen Diskussionsthema ohne persönliche Beleidigungen möglich gewesen.

    Ich wundere mich sowieso, dass eine Frau Schreinemakers öffentlich-rechtlich wieder salonfähig gemacht werden soll. Außerdem hätte gerade sie wissen müssen, wie man sich fühlt, wenn man auf die Weise, wie es Frau Herman passierte, von NDR entlassen wird. Schließlich hat man ihr mal bei laufender Sendung das Mikro abgeschaltet und miese Presse hatte sie genug.

    Frau Berger war m.E. auch dabei als für die Abtreibung gestritten wurde. Motto mein Bauch gehört mir. Da kann man auch heute noch anderer Meinung sein, Für mich z.B. ist eine Abtreibung, die nicht aus medizinischen Gründen erfolgt, noch Mord. Und ist die antiautoritäre Erziehung, die von den 68ern auch propagiert wurde und z.B. Kinder können den Eltern beim Sex zusehen wirklich gut gewesen?
    Ich erinnere auch an die Straßenschlachten, siehe spätere Politiker.

    Außerdem will man Frau Hermann Scheidung vorhalten, obwohl wir sogar einen Bundeskanzler und einen Herrn Fischer hatten, die in meinen Augen auch Scheidungsrekorde hatten.

  399. Für mich z.B. ist eine Abtreibung, die nicht aus medizinischen Gründen erfolgt, noch Mord. Und ist die antiautoritäre Erziehung, die von den 68ern auch propagiert wurde und z.B. Kinder können den Eltern beim Sex zusehen wirklich gut gewesen?
    Ich erinnere auch an die Straßenschlachten, siehe spätere Politiker.

    Welch beeindruckende Kausalkette. Vom Mord an Ungeborenen, über antiautoritäre Erziehung, zu Voyewurismuspropaganda hin zu Straßenschlachten.

    Das muss man in dieser Stringenz erst einmal hinbekommen. Und all diese schweren ‚Geschütze‘ zur Entlastung von Eva Herman.

    Meine Hochachtung für ein derartig vorurteilsbelastetes Weltbild.

  400. Okay, „Gleichschaltung“ ist also bäh, weil als Begriff von den Nazis verwendet.
    In der Elektrik wird´s ausnahmsweise geduldet, wein unverzichtbar.
    Ansonsten aber *brrrrr* NIEMALS!!!

    Wie ist denn das nun in der Mathematik?

    Meines Wissens war z.B. zwei plus zwei immer vier.
    Kein Problem … oder doch?
    Unter den Nazis war das nämlich auch vier.

    Heute also fünf?
    Oder vier, und wir reden nicht drüber, und wer´s doch tut, darf nicht mit zu Kerner, weil die Schreinemakers sonst wieder heult?

    Sorry, aber mit ernsthafter Geschichtsbewältigung hat das doch nicht das Geringste zu tun, das ist einfach nur kindisch.

  401. Wie geil ist das denn:

    „Das Märchen vom kernigen Knecht, der braunen Kuh, und dem Glatteis

    Vor nicht allzu langer Zeit, in einem nicht so fernen Land, lebte eine Kuh, die etwas anders blökte als die Herde, und weil es von der Herde falsch aufgenommen wurde, fiel sie in Ungnade.
    Selbst ihre undefierbaren, fladenartigen Grünabfälle wurden nun von einigen Herdenmitgliedern wegen Blindheit als braun angesehen.
    Daraufhin schmiss man sie aus dem Stall, in dem sie über 20 Jahre verbracht hatte.
    Um sich zu profilieren wollte ein kerniger Knecht Sie aufs Glatteis führen. Dazu holte er sich einen Gelehrten den Hofnarren und 2 blökende Lämmer.
    Das eine lebt seit über 40 Jahren unter dem Joch eines einzigen Herrn, und das andere Lamm profitiert von einem gutmütigen Herren,
    gibt ihre Wolle und Milch aber, zu ihrem Vorteil, einem Anderen.

    Nachdem das Eis an einigen Stellen autobahnartig glatt poliert war,
    fing der Knecht an zu zerren, damit die Kuh auf dem Glatteis ins straucheln kommen sollte. Doch die Kuh liess sich nicht beeindrucken. Es kam was kommen musste. Der Kernige rutschte auf der eigens polierten Stelle aus und stauchte sich den Steiss.
    Der Puls der blökenden Lämmer erhöhte sich
    und der Gelehrte verstummte.
    Der Fürst, der die Aktion geduldet hatte bekam nun angesichts der Aktion Panik und liess dem Volk durch seine gleichgeschalteten Herolde mitteilen, dass die Kuh wieder braune Fladen hinterlassen hat und darum aus der Herde ausgestossen werden muss.
    Das Volk glaubte ihm. Doch die Zeugen dieser Glatteisaktion wussten, das sie durch die Herolde belogen wurden;
    denn es gab keinen Grund die Kuh aufs Glatteis zu führen und sie anschliessend aus dem Stall zu feuern.
    Weil das Volk etwa 70 Jahre früher schon einmal belogen wurde und schwere Schuld auf sich geladen hatte, worunter die Nachkommen immer noch leiden, rebellierten die Tatzeugen. Ihr Zorn richtete sich gegen diejenigen, die nachplappern was die Herolde verbreitet haben, und besonders gegen die, Lügner, Schweiger und Hetzer.
    Der Hofnarr ist verstummt.
    Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind rein zufällig“

    Erstellt am 21.10.07, 13:52 von – ottoderbeleuchter – im ZDF-Forum

    Sorry für das lange „Zitat“

  402. Nachdem das Eis an einigen Stellen autobahnartig glatt poliert war,
    fing der Knecht an zu zerren, damit die Kuh auf dem Glatteis ins straucheln kommen sollte. Doch die Kuh liess sich nicht beeindrucken. Es kam was kommen musste. Der Kernige rutschte auf der eigens polierten Stelle aus und stauchte sich den Steiss.
    Der Puls der blökenden Lämmer erhöhte sich
    und der Gelehrte verstummte.

    Ohhh, mir kommen die Tränen………….

  403. Danke Oliveer Hindrichs für die Einstellung des Zitats (525), ich finde es wunderbar gelungen. Hoffentlich lesen es die ZDFler auch durch.

  404. Okay, jetzt gehts in Richtung Märchen, Abtreibung, anitautoritäre Erziehung und Elektrotechnik.
    Dann klinke ich mich an dieser STelle mal aus und warte auf den nächsten Skandal …

  405. Okay, jetzt gehts in Richtung Märchen, Abtreibung, anitautoritäre Erziehung und Elektrotechnik

    Passt doch prima zusammen – mit den entsprechenden Drogen oder einem ‚anpassungsfähigen‘ Weltbild.

    Bitte mehr – auch mehr Gaga Parabeln – ich habe noch ne Menge Popcorn.

    Wer weiß, wenn Herman einer Kuh ähnlich sieht – vielleicht macht sie demnächst Werbung für die Lila Pause. Da hätten wir dann auch eine Prise verklauslierte Kapitalismuskritk.

  406. „aber dass sie in ihrem Kreuzzugs-Wahn die Familienwerte der Nazis lobt,“

    Schade, daß man immer so gerne Sachen aus dem Zusammenhang reißt. Wie oft hat sie in der Kerner Show gesagt, daß die Nazis diese Werte mißbraucht haben? Ich weiß es nicht, aber egal wie oft sie es noch gesagt hätte, es hätte niemanden interessiert :)
    Schade und traurig, daß so Wenige verstehen oder verstehen wollen, was sie sagt. Bzw. immer genau das verstehen, was sie verstehen wollen.

  407. Matthias´ Statement tröstet mich ein wenig … immerhin EINER, der hören, lesen und verstehen kann.
    IST DER REST DER REPUBLIK WIRKLICH DÄMLICH; GLEICHGESCHALTET: BILD-BLÖD????

    Sicher hab ich nun vielen Unrecht getan. Dafür entschuldige ich mich.
    Der Rest ist so blöd, daß eh alles zu spät ist.
    Mein Beileid. und ich geh nicht wählen, weil ihr wählen dürft, was ich zutiefst bedaure.

  408. IST DER REST DER REPUBLIK WIRKLICH DÄMLICH; GLEICHGESCHALTET: BILD-BLÖD????

    Wir haben halt durchaus begründet eine andere Meinung – wenn du das mit Blöd/gleichgeschaltet/DÄMLICH wertest – dein Problem.

    Aber die eine oder andere Kuhfabel habt ihr doch noch? Nur zu – ich hab noch Popcorn übrig ;)

    Vielleicht über das Kälbchen Eva und den bösen Wolf?

    Oder Eva im Un-glück?

  409. @Rainer 511

    Aus diesem Ausschnitt des Buches lese ich heraus, daß Herman auch kritische Seiten am Nationalsozialismus sieht – was mich nicht überrascht. Ich gehe beispielsweise auch davon aus, daß sie die Judenvernichtung nicht gutheißt. Der Vorwurf ist ja nicht, daß sie die Naziidiologie umfassend und uneingeschränkt beführwortet. Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinen Beiträgen, insbesondere auch zu meinem allerersten Beitrag 470.

    @Oliveer Hindrichs 514

    Klar, sie distanziert sich formal immer wieder explizit
    von den Nazis. Was ich aber dennoch als nicht akzeptabel empfinde ist, was ich schon in meinem Beitrag 470 dargelegt habe. Und da habe ich bisher von Herman kein Anzeichen gesehen, daß sie diese Aussagen irgendwie korrigieren wollte, oder daß sie zumindest danach etwas anderes gesagt hätte.

    Nunja, aber das ganze dreht ich im Kreis…

  410. @gedanke:

    bist du aber kleinkariert. wahrscheinlich haste einen schrebergarten und wählst grün. jedes wort von e. herman so auf die goldwaage zu legen ist doch albern. je mehr dem gemeinen deutschen gesagt wird, was er nicht sagen darf bzw. sollte, desto früher merkt er, was er von dieser demokratie zu halten hat.

  411. @ Alberto Green #537:

    Ich tue mir diese „Diskussion“ nicht mehr an. Nach http://www.stefan-niggemeier.de/blog/der-letzte-auftritt-von-eva-herman/#comment-43611 hätte ich schon nichts mehr schreiben sollen. Es gibt ganz schön vile dumme Menschen – das wusste ich, war ja mal bei der Bundeswehr, da trifft man Menschen… – aber dass die alle bei Stefan kommentieren, war mir neu.

    Außerdem habe ich zu Hause gerade ein große Baustelle (im eigentlichen Sinne des Wortes) und nach körperlicher Arbeit bin ich immer zu müde, um noch schlaue Kommentare zu schreiben.

  412. >Aber die eine oder andere Kuhfabel habt ihr doch noch? Nur zu – ich hab noch Popcorn übrig ;)
    „“““““““““““““““““““““““““““““““““““““““““““““““““
    Nein, aber was poetisches (alle Ähnlichkeiten mit anderen Songtexten sind rein zufällig!):

    Düsseldorf(???) 24. Okt. 2007
    Das Steak in der Pfanne ist angebrant.
    Über Deutschland fegt ein Sturm der Entrüstung
    und Schreinemarkers und Berger geht es auch nicht mehr so gut.
    Aber einer lässt sich nicht unterkriegen.
    Im Küchenstudio brennt noch Licht.

    Ich hock in meinem Küchenstudio mitten in Düsseldorf(?),
    Ich habe Suppen und genug Eintöpfe,
    Der gute Ruf ist futsch die Beliebtheit die Einschaltquoten
    Das Zweite macht keinen Spaß mehr
    Kapitulation, nö da halt ich nix davon,
    meine Chefs halten zu mir
    Kapitulation? nö nö mir bleibt doch Prof. Wipperman
    und ’ne Flasche Chantré

    Kerner kapitulier doch endlich
    (nein, das habt ihr euch so gedacht,
    dass ich kapituliere)
    kapitulier doch endlich
    (ich kapituliere niemals)

    Ich bin mit 13 Bundesländern im Kriegszustand
    und die kritisieren nicht Abweichler
    sondern Gleichgeschaltete
    Diese alliierten Beitragsschreiber nerven,
    weil die auch ins ZDF-Forum nicht nur Beiträge
    sondern Beitrags-Teppiche reinstellen
    Keiner hört mehr auf mich,
    jeder macht, was er will
    und hinter allem steckt diese Eva Herman
    das tut weh das tut weh
    ich steh allein da mit Prof. Wipperman
    und ’ner Flasche Chantré

    Kerner kapitulier doch endlich
    (nein ich kapituliere nicht)
    kapitulier doch endlich
    (ich kapituliere niemals)
    kapitulier doch endlich
    (nein das kommt überhaupt nicht in Frage,
    dass sich die Herman hinterher
    noch ins Fäustchen lacht,
    nein diese Herman,
    ich kapituliere nicht,
    ich kapituliere niemals)

    Also sowas
    (Wipperman knurrt)
    is ja gut Prof., is ja gut
    wir kapitulieren nicht
    Nein keine angst
    Nein
    wir könnten den „Krieg“
    vielleicht sogar noch gewinnen
    Denke schon
    Bin auch ganz zuversichtlich,
    eigentlich

    Sven Moers

  413. … und ein Kochrezept:

    GERICHT MIT VIEL BRAUNER SOSSE

    Zutaten:

    – 1 unschuldiges Reh
    – 200 l Maggi (mindestens)
    – 1 welker Strauß Vergißmeinnicht
    – 1 garstiges Stiefmütterchen
    – 1 kleines Würstchen
    – 1/2 Flasche Asbach Uralt

    Zubereitung:

    Man nehme das Reh, versuche ihm mit einem Kirschent-Kerner das Fell über die Ohren zu ziehen und übergieße es mit der Braunen Soße (Maggi).
    Dazu gebe man – unter ständigem umrühren – die Vergißmeinicht, das Stiefmütterchen, das kleine Würstchen und die halbe Flasche Asbach Uralt.
    Nach einer knappen Stunde Garzeit bei Küchenstudio-Temperatur, ist das nun sündige Reh fertig und kann in die Wüste geschickt werden.
    Oder ein ganz besonderer Tipp des Hauses: Man serviert es eiskalt, mit weichgespültem Johannes-Kraut drangsaliert … äh, ich wollte sagen drangiert, Gebührenzahlern am Abend zur Besten Sendezeit … worauf es dann wochenlang öffentlich durch den Kakao gezogen wird.

    Guten Appetit, möge es euch wohl munden!

    Oma Erna

    P.S.: Auch wenn das Gericht zu massenhaften Brechreiz-Reaktionen führen sollte, lehnen es die Köche prinzipiell ab hierfür die Verantwortung zu tragen.

  414. Ihr habt einfach alle nichts verstanden. Sie hatte überhaupt nicht die Absicht über das 3. Reich zu sprechen. Sie hat lediglich über den Zeitraum gesprochen in den das 3. Reich nunmal hineinfällt. Hört Euch das Interview mit diesem armseligen Kerner doch mal genau an. Es ist Ihr überhaupt nichts vorzuwerfen, außer das sie eines der in Deutschland gefährlichen Schlüsselwörter ausgesprochen hat wie „Nazis“ und „3. Reich“. Da ist es heute egal in welchen Zusammenhang man da seine Meinung äußert. Man bekommt einfach einen auf den Deckel, weil uns schon als Jugendliche eingeimpft worden ist, dass man sich darüber einfach aufregen muss. – Armes Deutschland!

  415. Ach Gott! Loup, Anhänger, der das Verhalten von dieser Eva Herrmanns noch gut zu finden!
    Das Buch von Ihr, das E V A Prinzip war und ist doch nur Müll!
    Dann müssen die anderen Talkgäste beim Kerner Sie wohl auch nur missverstanden haben????
    Glaube kaum. Die Senta Berger wäre nämlich gegangen und wollte mit Ihr nicht weiter diskutieren, da hat Kerner sie rausgeschmissen!
    Wie kann man im Jahr 2000 nur so denken.
    Na, Sie hat ja jetzt Fans in der rechtsradikalen Szene!
    Angel

  416. „Zeitraum in den das dritte Reich nunmal hineinfaellt?!“

    Could happen anytime, you know… Da ist die Zeit ganz unschuldig. Was kann denn bitte die Zeit dafuer, dass sie nunmal zufaellig die Nazis hervorgebracht hat? Da darf man also nichtmal an diese ansonsten doch eigentlich, ja, schoene- unschuldige- Zeit erinnern, ohne dass aber auch immer alles auf so Nebensaechlichkeiten bezogen wird – Armes Detuschland!!1!!eins!elf1!

  417. Da darf man also nichtmal an diese ansonsten doch eigentlich, ja, schoene- unschuldige- Zeit erinnern, ohne dass aber auch immer alles auf so Nebensaechlichkeiten bezogen wird

    Genau!

    Warum stellen wir diese Zeit nicht auf einen hübschen Sockel, schmücken sie mir Girlanden und tanzen drumherhum.

    Etliche Millionen Tote sind doch nur Nebensächlichkeiten, Hauptsache die Stellung der Familie wurde im Einklang mit Hermanschen Werten bewahrt.

  418. @539

    „bist du aber kleinkariert. wahrscheinlich haste einen schrebergarten und wählst grün.“

    Wie gut das es Vorurteile gibt, was?

  419. Es war und ist bestimmt nicht einfach über das sog. Dritte Reich öffentlich zu sprechen! Eva Herman (nicht gerade meine Lieblingsmoderatorin) Hat mit ihrem Tun auch nicht gerade dazu bei getragen…! Aber es zeigt einmal mehr, wie weit wir noch davon entfernt sind, uns mit diesem Thema politisch und vor allem demokratisch aus einander zu setzen. Einmal davon abgesehen, dass hier wohl kaum jemand weiss, welches die zwei anderen Reiche gewesen sind, vermisse ich eben stets, dass sich gerade NICHT, wie unter den Faschisten üblich, faschistisch benommen wird. Faschismus ist heute noch (auch in anderen Ländern) üblich! Faschismus verbietet das (andere) öffentlich gesprochene Wort! Wenn wir hier also in einer Demokratie leben, welche nur das Wort der Gutmenschen zulässt, dann ist das keine Demokratie! Und Demokratie, so habe ich gelernt, ERTRÄGT (zumindest) das ‚andere‘ Wort und setzt sich damit aus einander! Wer didaktisch denkt, denkt weiter! Eva Herman kommt mit ihrem Denken eben auch auf ein Ergebnis 2, wenn sie 4 x 0,5 zusammen rechnet. Ich unterstelle ihr nichts Böses, wenn sie nicht, wie üblich 1 + 1 zusammen zählt…
    Bei dieser Rechnerei fallen mir übrigens noch andere ein, die meinen, dass nicht alles schlecht gewesen sei… damals…
    Das sind solche Leute, die heute sagen, dass im grössten Totschlag-Nachkriegs-Land, nämlich der Ex-DDR nicht alles so schlimm war…
    Was sagen wir bloss SOLCHEN Leuten??? Oder halten wir einfach die Schnauze und übernehmen einfach das ’nicht ganz so Schlechte‘ auch aus dieser Zeit, da eben nicht alles schlecht war??? Wir haben nämlich bis heute nicht nur das Ampelmännchen und die Kitas so lieb gewonnen, sondern müssen auch die SED-Nachfolgepartei ‚ertragen‘!
    Es gibt noch viel zu tun…..

  420. Das ist jetzt ein bißchen „out of topic“, aber da @unwohlsein (# 550) den Ausdruck auch wieder verwendet hat, will ich doch die Gelegenheit nutzen, mich meiner sprachlichen Bauchschmerzen zu entledigen.

    Was, bitte, soll der Ausdruck „Gutmensch“ bedeuten?

    Es ist in den Zusammenhängen, in denen es heute gebraucht wird, ein Schimpfwort. Nur, warum?

    Variante 1: „Gutmenschen“ sind diejenigen, die blauäugig und naiv durch das Leben schreiten, unbeleckt und fernab von jeder grausamen Realität. Sie hängen an ihren (linken?) Idealen, vermutlich aus der 68´er Zeit geboren. Antiautoritarismus, z.B. Dass sie sich damit aber auch dermaßen auf dem Holzweg befinden, erkennen sie nicht.

    Variante 2: „Gutmenschen“ sind die verborten Ideologen, die an einmal gefundenen Positionen hartnäckig festhalten, Realitäten ignorieren und unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Sprachverbiegung im Sinne einer „political correctness“ betreiben, der sich besser niemand entgegenstellen sollte, will er/sie nicht mit dem Stigma des „Ewiggestrigen“ behaftet werden.

    Mag ja sein, daß es solche Leute gibt (beide Varianten). Aber warum nennt man sie „Gutmensch“? Ein „Gutmensch“ ist, rein sprachlich betrachtet, die (übelmeinende) Abbreviatur für einen guten, wohlmeinenden Menschen, einen, dem das Gemeinwohl am Herzen liegt, der Gewalt ablehnt, der diskursfähig ist. Jedenfalls wäre das meine Interpretation. Über die ich, „Gutmensch“, der ich bin, mit mir streiten lasse.

    Warum also ist der Begriff „Gutmensch“ (zumindest in gewissen Kreisen) zum Schimpfwort verkommen? Was ist übrigens das Gegenteil? Alle, die den Begriff so gerne und bedenkenlos in den Mund nehmen, wenn es um die Abqualifizierung des Opponenten geht, sollten sich diese Frage einmal ernsthaft vorlegen. Sprachlich gesehen, ist die Antwort klar. Aber wer würde schon gerne von sich behaupten, ein „Schlechtmensch“ zu sein?

    Mehr Vorsicht mit Begriffen, Herrschaften!

  421. …dem ‚hä‘ entnehme ich, dass Du noch nie von all‘ den getöteten Menschen an der deutsch-deutschen Grenze gehört hast, oder? Oder dass die letzte Vollstreckung einer Todesstrafe erst im Jahre 1981 war und diese erst 1987(!) abgeschafft wurde??? Ach ja, ich vergass zu erwähnen, dass sich auch dieses Land demokratisch nannte! Über alle Länder auf der Welt, in denen noch heute unter dem Pseudonym Demokratie getötet wird (auch das -andersartige- Wort) zu sprechen, würde den Rahmen sprengen.
    Und wir sprechen hier doch auch nur über unsere doch so meinungsfreiheitsliebende Bundesrepublik, oder?

  422. Gute Besserung Gutmensch schlevian! Pejoration ist der Bedeutungswandel eines Wortes hin zu einem schlechteren Beiklang! Gutmensch bedeutet also auch für mich, dass wie im Beispiel Eva Herman, von den so selbstverliebten Menschen zu sprechen, welche nicht gerade demokratisch nur in ihrem Sinne Wortverdreherei begehen, um höchstvorsorglich vor jedem Beschmiss mit irgendwelchen Anfeindungen bestand haben zu können! Solchen und anderen Leuten sei gesagt: „Macht euch nicht so klein; ihr seid nicht so gross…!“

  423. Aufrichtig muß ich gestehen, daß ich während meines Lebens in der DDR nicht ununterbrochen gelitten habe.
    Schlimmer noch – manchmal war ich sogar richtiggehend glücklich. Nicht wegen der DDR, sondern trotz ihr.
    Bin ich jetzt kein Gutmensch mehr?

  424. Ohne mich wiederholen zu wollen: Gutmensch ist in meinem Sinne negativ besetzt! Dass es in der DDR auch glückliche Menschen gab ändert nichts am zutiefst zu empfindenden Unrecht, welches es dort und im Dritten Reich gab! Und wer nicht wegen, sondern trotz der Diktatur glücklich war, mag sie nicht ‚gemerkt‘ haben, oder war schlicht Mitläufer! Ich hoffe doch sehr, dass Sie in Ihren Stasiunterlagen lesen konnten und sie nicht selber über andere verfasst haben…!
    In diesem Sinne

  425. @556

    Sie schreiben so, als wäre das mit den schlimmen Zeiten vorbei… ich finde nicht, dass sich allzu viel geändert hat. Und den Nachfolger von Gestapo und Stasi haben wir doch schon lange (siehe Bundestrojaner). Und wirklich freier sind die Menschen auch nicht, denn man darf zwar jetzt ins Ausland, aber dafür kann es sich kaum noch einer leisten. Was der Staat von Bürgerrechten hält, habe ich auch mal wieder beim G8 Gipfel (live) demonstriert bekommen. Genauso wie die verordnete Medienmanipulation. Wenn ich mir die heutige Konsum-und-Degenerationsmaschinerie anschaue, kann ich eigentlich nur ununterbrochen mit dem Kopf auf die Tischkante schlagen. Mag sein, dass wir ein paar Jahre Ruhe hatten, aber der junge Staat musste sich ja auch erst einmal finden… Um es mal anders zu sagen: früher hatten vor allem Menschen Probleme, die gegen den Staat waren und das wird niemals irgendwo auf der Welt ander sein. Und wer jetzt hier anfangen will, das wäre viel harmloser heute, der sollte sich erst mal über staatliche Repression informieren.

    Auch diese Diskussion hier fällt in die Kategorie „Leute ablenken und gegeneinander ausspielen“. Wenn man die Leute beschäftigt, dann revolutionieren sie eben nicht. Genauso, wenn man ihnen die Lebensgrundlage erschwert. Dazu hat man das Sozialkassensystem so umgemodelt, dass es einer modernen (staatlich finanzierter) Sklavenwirtschaft gleicht. Mit dem Nebeneffekt, dass die Wirtschaft floriert (Geld fließt vom Volk an die Wirtschaft) und die Arbeitslosenquote ja so niedrig ist…

    Es schadet ja nicht, sich mit verschiedensten Thematiken auseinander zusetzen, aber man sollte doch die Dimension wahren.

    Einen Link hab ich da noch um einigen vielleicht mal die Augen zu öffnen, was heute so alles abgeht, das früher gar nicht möglich gewesen wäre:
    -> http://www.bigbrotherawards.de (Oscars für Datenkraken)

  426. Nachtrag: Achja, wer meint, heute würde niemand mehr umgebracht werden, der irrt. Man bringt vielleicht niemanden mehr direkt um, aber indirekt z.B. in dem soziale Problemfelder geschaffen und verstärkt werden. Vor allem im Finanz- und Gesundheitsbereich tut der Staat alles um seinen Bürgern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Letztlich führt die verstärkte soziale Armut zu einem erhöhten Suizidrisiko, sowie mehr Kriminalität. Starke Geister bricht man eben, indem sie vorher physisch geschwächt werden.

    Der Konkurrenzdruck im Volk wird immer weiter erhöht, z.B. durch schlechtere Bildungsbedingungen (Studiengebühren) und anstatt mal was für die Bildung im Lande zu tun, sagt man den Leuten lieber wir brauchen ausländische Fachkräfte und erhöht so den Konkurrenzdruck noch mehr, obwohl man ihn auch hätte senken können. Das führt wiederrum zu Armut auch mit Beruf und auch hier zu einem erhöhten Suizidrisiko (auch indirekt, wenn die Familie zerbricht z.B.).

    Das sind nur einige wenige von sehr sehr vielen Beispielen die sich finden lassen. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht sollte davon genug kennen.

  427. Hallo Corny.
    Ich weiss zwar gerade nicht, wen Sie meinen, aber es geht hier nicht um die Globalisierung, bestenfalls von der des ‚ANDERS_DENKEN‘. Denn wer heute seinen Mund aufmacht und dabei das Falsche sagt, hat verloren! In diesem Sinne hoffe ich (auch) von Eva Herman, das sie NICHT Selbstmord begeht. Der Vergleich der DDR mit dem Dritten Reich scheint mir jedenfalls nicht abwegig und wenn ich davon lese, dass manches in mancher Diktatur eben nicht schlecht war, dann wandel ich nur auf den Spuren eines echten Demokraten! Mit der richtigen Vorbereitung zur Diskusion bei (Koch-) Kerner hätte sich E.H. jedenfalls nicht aus dem Studio raus komplimentieren lassen müssen und hätte weiter über die Abwegigkeiten unserer heutigen Gesellschaft reden können. Lassen wir einmal ausser vor, dass sie sich selber widerspricht, so komme auch ich nicht umhin zu glauben, dass einige Menschen die Evolution auf den Kopf stellen möchten, nach dem Verfahren, dass man aus Mann Frau macht und umgekehrt! Wir sind nun mal seit langer Zeit Jäger und Sammler und dass dabei die Frau überwiegend ‚am Herd‘ steht, und der Mann für den Unterhalt sorgt, besorgt wohl nur die Leute, die sich die Quadratur des Kreises vorgenommen haben. Das sind dann solche Menschen, die dem Aussterben eines Volkes zusehen, während sie einer Einwanderung positiv gegenüber stehen. Und das wird dann damit ‚entschuldigt‘, dass es schon immer Völkerwanderungen gab…!
    Wie gesagt, E.H. widerspricht ihrer eigenen Theorie, da sie selber lieber zunächst ihrem Erfolg hinterher lief und nun allein erziehende Mutter ist! Was für sich bereits absurd ist, da ich der Meinung bin, dass man bereits diese Floskel: allein erziehende Mutter, als Unwort des Jahrtausends zu erklären hat. Wobei wir dann auch bei den Männern sind, welche ihren Teil hierzu beitragen! Wenn man aber die These E.H. wieder aufgreift, kommt man nicht umhin, ihr Recht zu geben und das Frauen- und Mutterbild wieder ins richtige Licht zu stellen! Männer bekommen nun mal keine Kinder!!!
    Nur wer aus der Geschichte nichts gelernt hat, läuft heute faschistisch und unbelehrbar durch die Welt und erschlägt jeden noch so vermeintlich abwegigen Gedanken mit eben seiner Faschismuskeule tot! Und dabei habe ich bisher gedacht, dass die ewige Erinnerung an das Dritte Reich gerade das Gegenteil bewirkt haben sollte. Wobei dann wieder mein Augenmerk auf die Leute ruht, welche es sich in der vom Zentralrat und linksverblendeten Ecke bequem gemacht haben. Mag sein, dass ich nun auch als Rechter gesehen werde, aber ich sehe lieber gerne nach Israel, in dessen Städten es zig Menschen gibt, die dafür auf die Straße gehen, das Gestern ruhen zu lassen (ohne Vergessen) und lieber an das Morgen denken wollen! Übrigens ist das aus psychologischer Sicht auch der bessere Weg. Es ist zwar nichts an mir so alt, wie meine Gedanken, aber die lenke ich denn doch besser in die Zukunft und verharre nicht in der Vergangenheit, wenn man denn dort auch manchmal etwas findet, was neudeutsch heisst: Back to the roots!
    Auch bei diesem Gedanken bin ich bei Eva Herman und verrenke mir dabei nicht das Hirn!

  428. @unwohlsein: „Und wer nicht wegen, sondern trotz der Diktatur glücklich war, mag sie nicht ‚gemerkt’ haben, oder war schlicht Mitläufer!“

    Ja, die Welt ist schön einfach, wenn man sie in schwarz-weiß aufteilt. Aber man mußte nicht bei der Stasi sein, um Kuchen zu essen, Feste zu feiern, sich zu verlieben oder einen Sonnenuntergang zu genießen.
    Auch in einem totalitären Staat findet die meiste Zeit sowas wie „ganz normales Leben“ statt.

  429. Tja, in kurzem ’schwarz-weiss‘: Als Entschuldigung nehme ich das verliebte Kuchenessen auf einer fröhlichen Feier bis in den Sonnenuntergang an!
    Das ganz normale Leben hat Sie hoffentlich weit weg von der Grenze das Krachen der Schüsse nicht hören lassen…!
    Aber, wie gesagt kennt man das ja: „Davon habe ich nichts gewusst…!“
    Sie können sich nicht vorstellen, wie die ‚Erste-Mai-Feiern‘ damals im Fernsehen auf mich gewirkt haben, in denen (braun) Blauhemden durch die Straßen zogen, einem Despoten zu jubelten und mir wie der Aufmarsch einer Divsion Hitlerjugend vor kam…!
    Träumen auch Sie weiter. Von Kuchen, der Sonne, einem Verliebtsein und ‚feste‘ feiern (hinter Stacheldraht!)

  430. Jetzt werde ich noch zum DDR-Sympathisanten abgestempelt. Große Güte …
    Was hätten Sie denn dort gemacht? Den ganzen Tag Frust geschoben, weil Sie 200km zu weit östlich geboren wurden? Was erwarten Sie von den Leuten hinterm Stacheldraht? Daß sie zu leben aufhören, keine Kinder mehr zeugen und in Agonie verfallen?
    Und wer hat jemals gesagt, er hätte vom Schießbefehl nichts gewußt? Ach ja, „man“ kennt das ja.

  431. Sehen Sie…..!
    So schnell ist man als links, oder rechts abgstempelt…!
    Ich weiss auch von den Aufständen vom 17.06 und der weissen Rose im Dritten Reich. Und ich kann mir vorstellen, dass auch ich wohl kaum etwas hätte ausrichten können, aber wenn Sie schon medizinische Fachbegriffe verwenden, dann trifft wohl eher das Wort Lethargie zu!
    Die Agonie, oder den Todeskampf mussten da eher die Mauertoten ertragen…
    PS.: ich wollte Sie überhaupt nicht beleidigen. Im Gegenteil, in so einer Runde wird endlich darüber gesprochen, was E.H. verwehrt geblieben ist! Man könnte so manche Dinge auch einmal von der anderen Seite aus betrachten: Warum hat der ‚Westen‘ z.B. nichts unternommen, etc. Aber wie hier bereits von anderen gesagt wurde, sind wir kleinen Lichter nur schmückendes Beiwerk und als Einzelperson Gott sei Dank zu ignorant, uns gegen einen Stärkeren auf zu lehnen, da wir untergehen würden. Erst die Geschichte zeigt dann, was hätte passieren können…!
    Aber davon reden wir hier ja auch. Deshalb nochmal eine bescheidene Bitte an alle: lasst euch von der Geschichte (be-)lehren und belehrt nicht andere Menschen! Sie werden stur und unbelehrbar bleiben, wenn ihr Gegenüber stur und lehrerhaft seine Meinung vertritt!
    In diesem Sinne würde ich einem aufrichtigen ‚Ostdeutschen‘ auch lieber dazu gratulieren, dass er es trotz der Diktatur dort ausgehalten hat und wir alle heute Dank der friedlichen Demonstrationen in einem Land zusammen leben! Übrigens BENEIDE ich als WESSI die OSSIS sehr um so einige menschliche Werte, welche evtl. gerade wegen der Diktatur dort erhalten geblieben sind!!!!!!!
    Familiensinn, Zusammenhalt und Tradition sind da nur einige Schlagworte, welche man eben heut‘ zu Tage nicht mehr so ganz offen artikulieren darf. Davon sprach m.E. auch E.H.! Ich hoffe für Sie, dass Sie heute trotz der sog. Demokratie einen schönen Kuchen essen, verliebt sind und Feste feiern! Und: Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. Wir haben uns demnach niemals aus den Augen verloren, wenn wir der Sonne nach schauten!
    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag

  432. Der Beitrag von S.Niggemeier ist der Versuch einer Rechtfertigung des Meinungskartells unter Vortäuschung sachlicher Argumentation
    – ebenso durchsichtig wie die Kerner – Sendung.

    Gut, daß wir auf solche Ehrenrettung Kernersches Vasallentums nicht angewiesen sind !

  433. @564 …der Versuch einer Rechtfertigung des Meinungskartells unter Vortäuschung…

    Meingott, wo lebst du denn? Was ist in deinem Kopf los?

  434. Hallo Wooster. Was soll denn im Kopf von ‚enttäuscht‘ los sein? Kerner ist mit all seinen Auftritten im Fernsehen auch von mir als geldgieriger Meinungsvertreter enttarnt und Niggemeier hat lt. seinem letzten Satz wohl auch nichts verstanden…!
    Ich verstehe das so: Eva Herman hat sich unter der Verdrehung ihrer eigentlich gemachten Aussagen zu entschuldigen und alles wäre gut…!
    Das mag verstehen, wer will, aber es reicht gerade dazu, die Meinung von Kerner zu entschuldigen, nicht aber zum Sachverhalt bei zu tragen!
    Es ist aber, wie es bleibt: in unserer Gesellschaft haben es sich einige Menschen ungefragt und unbeteiligt angewöhnt, sich neben ein Geschehen zu stellen und zu sagen, dass sie nicht dafür können. So entledigen sie sich nicht nur einer Verantwortung, sondern wollen sich auch noch (ungefragt) zum besseren Menschen aufspielen! Solche Leute kommen mir vor wie Unfallgaffer. Sie tragen zu nichts bei, sind sich aber auch keiner Schuld bewusst!

  435. Da schaltet man entgegen aller Gewohnheit und vom Tage geschlaucht JBK ein und verfolgt besagte Sendung. Irgendwann fallen Begriffe wie Nazizeit, Werte, 68er, Gleichschaltung der Medien, Autobahn etc…

    Dann erinnern wir uns wage an die Überschriften, die den Namen Eva Herman mit dem Ausdruck Nazizitat in Verbindung bringen…

    Plötzlich steht Eva Hermann auf und die Empörung ist groß…

    Ich behaupte, mehr als diese, wenn auch markanten, Inhaltsfetzen nimmt ein Großteil der Zuschauer dieser Sendung zu dieser Uhrzeit nicht wahr. Zudem gelenkt von der Frageführung eines JBK, der Wahl anderer Gäste und des Experten, war, wie Vorredner m.E. zutreffend erkannt haben, die Sendung nur auf die Polarisierung der Äußerungen von E.H. angelegt.

    Sind wir doch mal ehrlich, ein JBK, der noch durch sein unvergessenes Fußball-WM-Zitat 2006 in Erinnerung ist („das war ja schon fast Prosa“) besitzt doch gar nicht die intellektuellen Möglichkeiten, einer derartige Diskussion zu leiten.

    Dieser Mann liefert Abend für Abend absolute Fernseh-Leichtkost und ist Frontmann eines Showformates, in dem er mit dem vergeblichen Versuch, möglichst eloquent zu klingen, in unterhaltsamer Art und Weise möglichst unkritisch über sich und seine Gäste reden darf.

    Dieses Thema wäre bei einer Frau Maischberger sicher deutlich besser aufgehoben gewesen. Und hätte Herr Friedmann nicht so einen verkorksten privaten Umgang gepflegt, dann wäre auch er der bessere Kandidat für diesen „Stoff“ gewesen.

    Der Abend hatte daher so für mich den Anmut eines Bundesligaspiels (ohne weder E.H. noch den anderen Beteiligten synonymhaft diese Qualität beimessen zu wollen), das durch einen Kreisklasse-Schiedsrichter geleitet wurde.

    Nun kann man sich über EH mangelndes Argumentationsgeschick oder die Unfähigkeit des Moderators oder Anderer ihre Argumente zu verstehen echauffieren und Position ergreifen. Für mich sind das nur Begleiterscheinungen eines intellektuell verkümmerten Fernsehangebotes, in dem z.B. „Vollidioten“ wie Oliver Pocher Comedypreise und Einschaltqutoen für Darbietungen absahnen, die sich durch wirre Aneinanderreihungen von Verleumdungen, Unflätigkeiten und anderem Sinnloshumor charakterisieren.

    Wohl auch deshalb, weil dessen Inhalte auch noch mit müdem Gemüt aufnehmbar sind.

    Quo vadis Deutsches Fernsehen?

  436. Haben wir´s jetzt eigentlich bald?

    Keine Ahnung, ob Frau Hermann diesen Blog liest, aber wenn, dann kann sie doch ziemlich stolz auf sich sein, weil hier eine ganze Reihe intelligenter Menschen sich die Mühe machen, das, was sie gesagt hat, in unterschiedlichster Weise zu interpretieren und sich die Interpretationen dann gegenseitig um die Ohren hauen (ich bitte um Entschuldigung für den martialischen Vergleich!).

    Man kann von Herrn Kerner halten, was man will, man kann von Frau Hermann halten, was man will – aber, Grundgütiger, sind sie denn wirklich eine derartig ausschweifende Diskussion wert?

    Mea culpa, ich habe ja auch mitgemacht. In der Zwischenzeit habe ich mich aber besonnen und möchte als mein Schlußwort in dieser Sache nur noch Max Goldt zitieren: „Ich aber gähne und sage: ´ach was!´“

  437. Genau! Das ist das Problem: im Nachkriegsdeutschland werden alle Leute immer schnell müde. Klar kann hier nicht einem einzigen Sachverhalt zur Lösung verholfen werden, aber einen Wert haben solche Schreibereien doch…!
    MIR ist es darüber hinaus auch egal, ob Kerner, oder Herman das alles lesen!
    Diese und andere Webseiten verhelfen aber dazu, die Sicht anderer Menschen zu sehen und allein dafür lohnt sich eine derartig ausschweifende Diskussion hervorragend!
    Leicht abgeändert wäre mein Schlusswort hierzu übrigens: „unter den Einäugigen ist’s beim Blinden am dunkelsten…!“

  438. @unwohlsein (# 569):

    Gut, also doch kein Schlußwort. Sondern eine Replik. Genauer gesagt, erst eine Frage: Ihr „Schlußwort“ habe ich nämlich nicht verstanden. Ich gebe zu, das Ausgangssprichwort ergibt auch ziemlich wenig Sinn („Unter den Blinden ist der Einäugige König“ – ja, wie kommt denn der Einäugige unter die Blinden?), aber Ihre Abwandlung ist, entschuldigen Sie schon, nicht klüger.

    Debatten, Diskussionen, das Auseinandersetzen mit anderen Auffassungen, das ist viel wert. Das bestreite ich nicht. Meine Frage war aber eine ganz andere: Ist der „Fall“ Kerner/Hermann dieses Aufhebens wert?

    Zumindest in einem Punkt muß ich mich korrigieren: Er war es insofern wert, als ich nun ein bißchen mehr über den Begriff „Gutmensch“ weiß (der sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel hat), was Sie über den Begriff denken und wie Sie ihn gebrauchen. Meine Auffassung, indes, konnten Sie nicht ändern.

    Wir können über „political correctness“, Schreib- oder Diskussionsverbote, abweichende Meinungen, die in der Presse nicht auftauchen, den Nazi-Vergleich als Totschlagargument und alles das sehr gerne streiten. Es wäre eine nteressante Diskussion.

    Nur finde ich nach wie vor, daß Frau Hermann und Herr Kerner sich als Aufhänger dafür nicht eignen. Sie beide sind dafür zu unwichtig.

  439. OK, das war’s denn jetzt auch mir auch! Aber da ich den Gutmenschen schon erklären erklären musste, hier die Erklärung für alle einäugig Blinden:
    Wer einseitig (einäugig) durchs Leben läuft und sich ABSICHTLICH das sehende Auge zu hält, kann/darf sich m.E. an keiner Diskussion beteiligen und Zitate sollten weiterhin m.E. auch nicht immer wörtlich genommen werden, es sei denn, dass nur ‚Originale‘ zur Erweiterung des eigenen Horizonts beitragen.
    Wichtig sind über dies hinaus nur WIR!
    KERNER und HERMAN gehen mir am Arsch vorbei…!!!
    Bis zum nächsten Internettreff.
    Liebe Grüsse

  440. „Nur finde ich nach wie vor, daß Frau Hermann und Herr Kerner sich als Aufhänger dafür nicht eignen. Sie beide sind dafür zu unwichtig.“

    Als Einzelpersonen rechtfertigen sie sicherlich nicht eine solche Empörung, aber als Opfer-Täter wechselseitiger Ausprägung (eigentlich sind sie beide mehr Opfer) verdient die klar beweisbare Unterdrückung und Manipulation von Fakten mehr als nur eine kurzfristige Beschäftigung mit dem Thema „Medienmanipulation und Meinungsdiktatur“. Aus diesem Grunde lassen es sich einige auch nicht nehmen, sich längerfristig zu engagieren und haben eine „Interessengemeinschaft gegen Medienmanipulation“ gegründet. Wer sich hier einbringen mag ist willkommen.

    http://www.menschheit-quo-vadis.de

    Herzliche Grüße
    Fried Fertig

  441. @ unwohlsein (# 571):

    Ich würde mich freuen. Es erleichtert die Diskussion zwar gerade nicht, wenn Sie Leuten (mir) die Diskussionsfähigkeit absprechen, aber sei´s drum. „Gutmensch“, der ich bin, nehme ich auch das hin. Jetzt ist aber wirklich Schluß, jedenfalls was mich angeht.

  442. Heute habe ich mir unter WDR, Hart aber fair, die Diskussion vom 13.09.06 „Evas Sünde oder Emmas Ende“ angesehen. Wer die Kerner-Sendung gesehen hat, sollte sich diese von Herrn Plasberg ebenfalls ansehen. Man kann den Riesenunterschied feststellen bei den Moderatoren und beim Publikum. Frau Schreinemakers war übrigens auch dabei. Man konnte auch feststellen, dass Alice Schwarzer mit „Emma“ per EMail aufgefordert hat, an ihre Stelle als Tagesschausprecherin aufgab.

    Herr Plasberg hatte Frau Schwarzer zur Diskussion eingeladen, sie hat aber abgesagt. Ziemlich am Schluss der Sendung „drohte“ sie aber noch der Redaktion – wunderbar wie Herr Plasberg konterte.

    Sehenswert als Vergleich zur Kerner-Sendung, finde ich.

  443. Ja, so ist das, wenn man direkt eintippt und nicht mehr alles sieht. Es sollte heißen, dass Alice Schwarzer mit „Emma“ per EMail aufgefordert hat, an die Tagesschau-Redaktion zu schreiben. Dementsprechend ging dort auch reichlich Post ein, was dazu führte, dass Eva Herman ihre Stelle als tageschausprecherin aufgab.

    Man kann den Riesenunterschied feststellen, bei den Moderatoren, bei den Gästen und beim Publikum, wollte ich sagen.

    Und die Drohung seitens der Emma-Redaktion ist wirklich interessant. Nur weil man jetzt bei Frau Herman die live gesprochenen Worte so auf die Goldwaage legt!

  444. Hallo schlevian. Muss doch nochmal antworten! Sie haben mich (schon wieder) falsch verstanden, denn SIE zähle ich nicht zu den Pseudoblinden dieser Diskussion! Bestenfalls eilen mir manchmal meine Gedanken im geschriebenen Wort etwas voraus. Ich kann also nicht verlangen, dass diese dann unverzüglich verstanden werden.
    Ich bin mir ergo nicht zu schade, weitere Erklärungen ab zu geben. Und wenn diese Schreibereien auch nach manchem Empfinden zu weit gestreut und langweilig werden, so bieten sie doch zumindest den Austausch von Gedanken, welche doch frei sind. Ich habe mich gefreut, Sie und andere anonym kennen zu lernen.
    Ich wünsche auch Ihnen einen schönen Tag und ein eben solches Wochenende.

  445. Hallo, Unwohlsein, auch Ihnen ein sehr angenehmes Wochenende! Wenn Sie Lust haben, können wir diese und andere Diskussionen auch gerne privatim fortführen. Sie erreichen mich unter der Adresse: tom_whatsoever@yahoo.de. Ich würde mich, wie gesagt freuen, denn ein gepflegter Diskurs zwingt mich ja auch dazu, meine eigenen Positionen zu reflektieren, und das ist ja nie schlecht. Das mit den vorauseilenden Gedanken kenne ich auch. Vielfach ist meine Argumentation zu abbreviativ, weil ich schlicht Dinge als selbstverständlich bzw. „common sense“ voraussetze, die der Diskussionspartner völlig anders sieht. Also, wie gesagt, wenn Sie Lust haben … über Themen würden wir uns wahrscheinlich schnell einig.

    Ihr
    schlevian

  446. VIVEC: Weltklasse!

    Ich habe alle Beiträge gelesen und meine Meinung hier oft wiedergefunden. Zu Beginn weniger als zum Schluss. Mein Favorit ist von Vivec:

    „Meine Blinker sind auch gleichgeschaltet, vorne und hinten. Sind meine Blinker jetzt Nazis?“

    Hmmmm. Ich meine, wenn du sie nicht auf einer deutschen Autobahn benutzt, geht es noch so gerade. Wenn du nur links blinkst, ist alles okay. Wenn sie orange blinken, sehe ich kaum Schwierigkeiten. Aber bitte, bitte: Benutze nie die Warnblinkanlage! Die wurde in den bösen 60ern zur Pflicht!

    Übrigens: Wenn du orange Blinkergläser hast, brauchst du nur weiße Birnchen. Ich sehe dich schon im Zubehörhandel stehen:

    – „Guten Tag, ich hätte gerne gleichgeschaltete Blinkerbirnchen, aber nur WEIßE!“

    – „Sie Nazi.“

  447. Das Interessante an dieser jbk-Sendung ist: Warum sind die Reaktionen gerade in den Foren derart unterschiedlich?
    Nun gut, das interessiert sicherlich niemanden, der sich dem Eva-Herman-Bashing von vorneherein veschreibt… ;o)

  448. Eva Hermann ist schwer zu ertragen. Absolut unerträglich jedoch sind diejenigen, die sich aufgerufen fühlten, sich ihretwegen in aller Öffentlichkeit den Gesinnungspunkt zu massieren.

    Wem dieser Tage zum Dritten Reich als erstes Eva Hermann einfiel, der hatte diese Gelegenheit wohl dringend nötig, dieses Ventil für den moralischen Ejakulationsdrang.

    Es wird nicht diskutiert, das ist die Mühe der Gerechten nicht wert, hier wird sofort vollstreckt: Die Delinquentin wird gemeinschaftlich und öffentlich in den empörten Ergüssen ersäuft, nicht ohne daß ihr Kerner noch schnell aus dem Hinterhalt ins Gesicht pinkelt.

    Er rutschte schon die ganze Zeit so unruhig hin und her. Eva Hermann muß die Gefahr geahnt haben, sie muß instinktiv gespürt haben, daß Kerner vermutlich in vorauseilender Schadenfreude bereits aus allen Körperöffnungen tropfte, als sie sagte, er „würde so etwas nicht tun“. Doch, er hat. Kerner eben.

  449. möchte noch was sagen, was m.E. wichtig ist; komme aus dem „Hinrichtungs“-Forum der WELT:

    http://www.welt.de/fernsehen/article1250311/Die_oeffentliche_Hinrichtung_der_Eva_Herman.html#article_readcomments

    -heute bringt das ZDF -wieder einmal- eine 5-teilige „Dokumentation“: „Die Wehrmacht-Eine Bilanz“

    das ist mir zu ernst, als daß ich darüber polemisieren will: ICH UNTERSTELLE DEM ZDF EINE VERHERRLICHUNG DES 3. REICHS + HITLER.

    Begründung:
    -unter dem Vorwand der „Aufklärung“ erzählen uns 90-jährige (so alt müssen sie sein, wenn sie „damals“ schon 20 gewesen sein sollen…), was Sache war.

    5 x im Jahr sehe ich den Teufel Hitler, wie er auf dem Obersalzberg seinen Schäferhund streichelt.
    Das ist Bilanzierung und Geschichtswissenschaft, wie Hitler seinen Schäferhund streichelt.

    1 Frage: warum geht der ZDJ auf Schmidt/ Pocher los und nicht auf das ZDF? Diese Frage ist delikat, aber als Christ will ich sie stellen!

    zweitens: (ich könnte das auch psychologisch ausführen, aber ich tue es christlich)
    -„die Faszination des Bösen, des Verbotenen“:

    ob Pornographie, Drogen oder „Hitler gucken“:
    WIR WERDEN DIESE DINGE NICHT LOS, IN DEM WIR SIE KONSUMIEREN!

    -eine weitere Wahrheit: diese 3 genannten Laster sind faszinierend, und wir können ihnen nur ENTSAGEN. Deswegen jubelten Hitler die MAssen zu, denn der Teufel kommt in schönen Gewändern…

    -WIR möchten nicht Kerner als Bauernopfer, deswg möchten wir Bellut, und wenn der Laden zu braun sein sollte, dann möchten wir das ZDF nicht mehr in der Medienlandschaft sehen. GOttschalk wird von jedem anderen Sender mit Kußhand genommen.

    und gerade DIESES ZDF schmeißt die Herman raus. Da war ja Franz Josef Strauß noch ein Klosterschüler dagegen. Die größte Heuchelei, die mir seit zig Jahren

  450. Lol. Die drei Laster des Abendlandes: Pornos, Drogen und Hitler.

    Mein Gott, das Produkt von Quantitaet und Qualitaet von Kommentaren scheint aber auch konstant zu sein…

  451. Ziemliche Polemik die Sie da von sich geben, Herr Niggemeier. Frau Herman als Nazitante zu bezeichnen zeugt Ihrerseits nur von primitiver Niveaulosigkeit die sich Ihre Kaste von elitären Political-correctness-Journalisten zu Eigen gemacht hat.

  452. Ich weiß gar nicht was ihr alle gegen eva habt..
    und ich finds auch vollkommen ungerechtfertigt, wie sie da von allen angemacht wurde, nur weil die zu blöd sind eine aussage richtig zu verstehen.
    sie hat eine tatsache zum ausdruck gebracht, außerdem hat jeder mensch das recht auf eine meinung – nur weil irgendwelche linken ideoten nicht damit klarkommen wurde sie gefeuert und von allen kritisiert.
    das ihr vorgeworfen wird, dass sie rechts ist, ist auch wieder sone aktion von ideoten- sie sagt jedes mal ausdrücklich dass sie sich davon distanzieren will, außerdem bekämpft sie auch rechte organisationen und setzt sich gegen rasissmus ein.
    ich denke ihr solltet euch alle schämen, die einen menschen hassen, weil er etwas wahres gesagt hat über das nicht diskutiert werden darf, weil linke spinner identitätsverluste haben

  453. wurde hier ein perpetuum mobile geschaffen? oder zumindest ein phänomen mit hoher halbwertszeit? wenn das schule macht, dürfen wir für die zukunft noch weitere spannende mediale alleingänge erwarten.

  454. Guten Tag,

    ich muss für Frau Herrman eine Lanze brechen.

    Ja, sie hat sich ungeschickt verhalten, was man aufgrund ihrer Profession nicht erwarten darf.

    Aber: Ich bin der Auffassung, wenn man mit Frau Herman über das Eva-Prinzip sachlich diskutieren möchte, sollte man wenigstens rudimentäre Kenntnisse ihres Buches sich bereits vor der Diskussion angeeignet haben.

    Ihre Anspielung auf den Nationalsozialismus empfinde ich als geschmacklos, jedoch ist dies kein Grund, höchstens ein Anlass, sie medial zu ex kommunizieren.
    Was hat sich tatsächlich gesagt?
    Sie hat gesagt, dass es Familienwerte vor der NS-Zeit gabe und während dessen, welche gefördert wurden.
    Die 68 ´er Bewegung hat danach diese Werte zerstört.
    (Aus Angst vor erneuter Instrumentalisierung)

    Also wurde mit der Emanzipation eine tragende Säule des familienverständnises zum Einsturz gebracht, ohne diese zu ersetzen.
    Das die angesprochenen Werte in der NS-Zeit gefördert wurden, war rassenideologisch bedingt.
    An diesem Punkt gebe ich allen Kritikern recht, es war naiv dumm und wie bereits erwähnt geschmacklos das in diesem Kontext zu äußern, weil es den Anschein erweckt, das dieses menschenverachtende System damit eine „gute Tat“ vollbracht hätte (Instrumentalisierung).

    Jedoch hat sie damit weder die NS-Zeit, als ganzes, weder verharmlost noch gar glorifiziert.
    Das „Evchen am Herde Bild“ ist eine unzulässige Interpretation jener, die nicht fähig oder willens sind, sich mit den Aussagen von Frau Herman deskriptiv auseinander zu setzen.

    Man kann nun entgegensetzten, dass eine solch heikle Thematik per se normativ besetzt sein muss.
    Wenn man diesem Argumentationsgang folgt, darf man dieses Werturteil jedoch nicht im Lichte der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis des „so ist es“ Status scheinen lassen.
    Wir sollten dann eher das Tun, was wir, meines Erachtens schon viel zu lange tun, schweigen.
    Das Thema wird als Tabutema behandelt dessen bloße Erwähnung berufliche Existenzen vernichtet ohne dabei auch nur den Hauch eines Beweises mitliefern zu müssen.

    Sicherlich sind Frau Herman´s Thesen strittig, jedoch in keinster Wese nationalsozialistisch geprägt oder „rechts“ gefärbt.

    Ich schließe mit einem Demokratie bejahenden Zitat:

    „Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.“ (Voltaire).

  455. @+@all
    Hier wurde nichts anderes „beworben“, als ein nichtkommerzielles Forum zur Richtigstellung solcher vorschneller Artikel auf dpa-Fehl-Zitate Basis. Da Herr Niggemeier das weiß, brauchts halt offensichtlich die Zensur. Andere verlinken hier auch ihre Blocks, was soll das also? Die zuletzt editierten Beiträge waren auch bloße Meinungsäußerungen. Ein bisschen erinnert mich das an das Eva Hermans Zitat, welches ja auch hier nicht verstanden werden wollte. „…es durfte nichts mehr stehen bleiben.“

  456. @589 James

    „Das die angesprochenen Werte in der NS-Zeit gefördert wurden, war rassenideologisch bedingt.“

    Da hier das Wort „Werte“ offenbar positiv gemeint ist, und in Anbetracht der Tatsache, was diese „Werte“ waren, die in der NS-Zeit gefördert worden sind, wüßte ich wirklich nicht, wie man diese Aussage jetzt nicht als nationalsozialistisch bewerten sollte.

    Hermann disanziert sich zwar auch explizit von der Naziideologie, und sie kritisiert auch explizit die dahinterstehende Motivation der Nazis; ich hab aber noch kein Indiz dafür gesene, daß sie die von den Nazis geförderten „Familienwerte“ an sich schlecht findet, im Gegenteil. Wärhend der Nationalsozialismus die vorher vorhandenen „guten Werte” nicht angetastet hat, wurden diese dann erst von den 68er abgeschafft.
    Um sie nochmal selbst von ihrer Website zu zitieren:

    „Wir hatten diese Werte, also das, was gut war, vor den 68ern, d.h. vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich.”

    sowie

    „Mein Original zeigt ganz klar, dass ich von den Werten sprach, die wir – also die Menschen – schon vor dem dritten Reich, während des dritten Reiches und nach dem dritten Reich hatten, und die mit den 68ern abgeschafft wurden.”

    Man kann die Worte drehen und wenden wie man will, aber offenbar fällt sie ein härteres Urteil über die Familienwerte der 68er als über die der Nazis.

    Meine Befürchtung ist, daß es immer noch viele Menschen gibt, die sich zwar formal von den Nazis distanzieren, diese „Familienwerte“ der Nazis eigentlich auch gut finden und deshalb die Kritik an Hermann gar nicht verstehen, und sie deshalb verteidigen.

  457. [EDIT: gelöscht.

    Sie schreiben:

    Müßig, weitere Kommentare zu schreiben.

    Halten Sie diesen Gedanken ganz fest.]

  458. @gedanke:

    Es ist doch jetzt oft genug vorgekaut worden, daß die Nazis von Frau Hermann ins Feld geführt wurden, um zu erklären, daß die 68er über’s Ziel hinausgeschossen seien.

    Die auch mehrfach geäußerte Vermutung, Frau Hermann wolle nicht die 68er angreifen, ist natürlich falsch – genau das will sie.

    Wenn man weder die Debatte der 68er kennt, noch die Werte des Nationalsozialmus, dann ist es zwar leicht, Frau Hermann in die braunrechte Ecke zu stellen – es ist aber auch dumm.

    Als ob die 68er qua Beschluß mal eben ein paar Werte hätten abschaffen können.
    Sie sind doch nur da durchgedrungen, wo überkommene Folklore längst nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hatte.

    Wenn konservative Stammtischredner die Antiautoritäre Erziehung kritisieren, so haben sie ihre Vorstellung, was das ist, doch in der Regel aus der Bildzeitung, und kritisieren dann ein, zwei simplifizierte Schlagworte.
    Und ähnlich weiß doch heute kein Mensch mehr, was die 68er an Familien- und Frauenbild kritisiert haben.
    Kinder – Küche – Kirche, das kriegt man noch zusammen, und das war’s dann.

    Ebenso fällt heute jedermann das Mutterkreuz zu den Nazis ein.
    Bei Lebensborn und BDM wird’s schon dünner, und hört dann aprupt auf.

    Hatte das NS-Regime unterschiedliche Rollenangebote für die Landfrau und die Städterin? Für die Arbeiterfrau, die Angestellte?
    Gab es einen signifikanten Wechsel der Frauenrollen in Film und Literatur nach der Machtergreifung?
    Hat sich das in Kriegszeiten wieder geändert, als Frauen in den Fabriken gebraucht wurden?
    War die Propaganda in Übereinstimmung mit der praktischen Politik?
    Was war die praktische Politik?

    Man schaue sich doch bitte mal die Familienpolitik der letzen 12 Jahre an, und überlege, wie 40 Jahren darüber gesprochen wird, und wie in 70 Jahren darüber gesprochen wird.
    Mag sein, Frau Hermann hat das recherchiert, und in ihrem Buch ihre Ergebnisse dargestellt – ich werde mir das Buch aber sicher nicht kaufen.

    In schöner, ideologiekritischer Tradition der 68er höre ich bei Fr. Hermann nämlich heraus, daß sie meint, mit der richtigen Einstellung, oder den richtigen Werten, würden sich Probleme lösen lassen.
    Meine Werte brauche ich mir aber nicht erklären zu lassen.

    Die Werte der Frühsteinzeit werden ja dadurch nicht besser, daß ein Gesinnungsmob, der zu faul ist, sich schlau zu machen, sich auf einen billigen, mißlungenen Nazivorwurf einschießt.
    Und wenn die Werte sich wirklich als so alt erweisen, dann scheinen sie ja so robust zu sein, daß sie gar keiner Propaganda bedürfen.

  459. Habe ich das richtig mitbekommen? Das ZDF fälscht sein eigenes Archiv? Eine schöne, alte Tradition, die ihre Blüte fand in der Zeit… – hoppla!

    Meine Damen und Herren! Wir befinden uns im Haus der Deutschen Geschichte. Der Fahrstuhl bringt Sie jetzt auf die Aussichtsplattform 2007. Zwischenstops können bei Interesse jederzeit eingelegt werden. Stockwerk 12 führt bis 1932, Stockwerk 14 beginnt mit 1946, den 13.Stock haben wir selbstverständlich aus Pietätsgründen weggelassen. Im Kellergeschoß befindet sich anstelle dessen jedoch eine Kammer der Buße, in welcher Ihnen historische und moralische Kapazitäten gerne erklären, in welcher Form und Wortwahl Sie ein angemessenes, rechtlich anerkanntes Gedenken zu zelebrieren haben. Eine erfahrene Talkshowmoderatorin wird Ihnen zu gegebenem Zeitpunkt ein Taschentuch reichen und Ihnen zeigen, wie man es benutzt. In einem angeschlossenen Seminar können Sie das Oettinger-Diplom erwerben, mit dem kommen Sie überall durch. – Doch nun geht es erst einmal aufwärts…

  460. Was hier von Ihnen zu lesen ist, lieber Medienjournalist, spiegelt genau das wieder, was das ganze Problem der Gesellschaft und der Medien darstellt. Ob einer Frau Schreinemackers, die Halsschlagader zu platzen droht oder eine Dame älteren Semesters sich mit einem Komiker profilieren möchte, ist uninteressant und blödsinnig und nicht der Rede wert. Wenn man sich mit Verstand die Richtigstellung und mit Ruhe die „gesagten Worte und Zitate“ von Frau Herman anschaut, dann ist sicherlich klar, dass die Aussagen, die sie angeblich getroffen haben soll, nicht richtig sind, verdreht wurden und nichts mit dem 3. Reich zu tun haben. Haben die Nazis die Deutsche Sprache erfunden? Es ist doch wirklich unsinnig, einer Person in Deutschland aus Wortfetzen, zerstückelten Zitaten und „Wörter, die im 3. Reich benutzt“ wurden, einen Strick zu drehen. Was machen Sie da? Welche Rolle möchten Sie in dieser Runde spielen und auf welches Pferd springen Sie letztendlich auf? Ich rede nicht von meiner Halsschlagader und drohe nicht zu platzen, das überlasse ich Personen aus der Öffentlichkeit, die nicht in der Lage sind, eine Situation zu meistern, die aus dem Ruder zu geraten droht. Die Medien, und auch Sie, mischen täglich die Karten neu, um den arglosen Bürger an Spielregeln zu gewöhnen, die unmenschlich und verachtenswert sind. Der Leser, Zuschauer oder Hörer wird in eine Richtung manövriert und geleitet wie ein Schaf in der Herde, ein Schaf wird auserkoren, das „Schwarze Schaf“ zu spielen und der Hirte, die Medien, geben den Startschuß das „Schwarze Schaf“ aus der Herde zu verbannen. Der Mensch ist ein Tier, hat Instinkte, vergisst diese und wird täglich neu daran erinnert. Es interessiert mich nicht, welches Buch Frau Herman worüber geschrieben hat, es spielt auch hier überhaupt keine Rolle. Lediglich Menschlichkeit, Benehmen und Anstand sollten in unserer Zeit wieder ganz groß geschrieben werden und nicht solche Dinge, die Sie vergeblich zu beschreiben versuchen, denn das ist sicherlich ganz, ganz „klein“ geschrieben.
    In diesem Sinne möchte ich einfach die Hoffnung auf guten, gekonnten Journalismus, unabhängig und neutral und weniger mediengeil, nicht aufgeben auch ohne Sie und Frau Herman.

  461. Sehr geehrter Herr Niggemeier, da unmittelbare Folge aus den Ereignissen die auch in Ihrem Artikel zutage treten, sind wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diesen Beitrag veröffentlicht stehen lassen und gerne auch weitergeben.
    ________________________________________________________________

    MAHNWACHE gegen Medienmanipulation anläßlich der ZDF-Fernsehratssitzung am Freitag, den 7.12.2007

    Eingeladen sind alle Bürger, die für neutrale und informative Medien eintreten und gegen manipulative Sendungen und Talkshows in den öffentlich-rechtlichen Programmen. Es geht NICHT um die Person Eva Herman, obgleich an jenem Tag der Fernsehrat über die J.B.K. Sendung vom 9.10.07 und Konsequenzen daraus beraten wird.

    Ausrichter: Bürger und Zuschauer sowie eine überparteiliche Interessengemeinschaft gegen Medienmanipulation.

    Ausgeladen und bei Anwesenheit von der Teilnahme ausgeschlossen werden erkennbar rechts- oder linksradikale, sowie jegliche Extremisten mit gewaltverherrlichenden Ansichten und Gewaltbereitschaft.

    Das ZDF hat Hausrecht, es wird gebeten weder die Zufahrt zu blockieren, noch zu versuchen das gesicherte Gelände zu betreten.

    Beginn der Mahnwache:
    Freitag um 9.00 Uhr – Ende offen (ca. gegen 16.00 Uhr)

    Ort:
    ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
    ZDF-Straße 1
    55127 Mainz (Lerchenberg)

    Parken:
    Vor dem ZDF NICHT möglich. Weiterfahren Richtung Lerchenberg z.B. Regerstr./Lerchenweg und dort Parkplätze suchen. Ein kleiner Fussmarsch muss in Kauf genommen werden.

    Bitte zieht Euch warm an. Es gibt direkt vor Ort keine Möglichkeiten Getränke oder ähnliches zu erwerben oder bereitzustellen. Wir sind keine mit Finanzmitteln und Resourcen ausgestattete Organisation, sondern einzelne Bürger die sich zusammengeschlossen und diese Versammlung angemeldet haben.

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