Eintrag von Stefan Niggemeier

Ich wollte da keine unnötige Verwirrung stiften. Ich dachte, ich hänge einfach oben an das grüne Logo meines Blogs ein rotes Schild, auf das ich den Namen von Nils Minkmar schreibe, solange er hier mitbloggt. Und dann kriegen seine Blog-Einträge rote Überschriften und meine bleiben grün. Zusätzlich, dachte ich, schreibe ich über die Einträge von Nils Minkmar „von Nils Minkmar“.

Ich hatte das für narrensicher gehalten. Aber Bernd Graff, der Chef-Internetschlechtfinder von sueddeutsche.de, hat für die morgige „Süddeutsche Zeitung“ einen Artikel über Twitter und den Amoklauf geschrieben, in dem es heißt:

(…) Nils Minkmar, Feuilletonist der Fankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und derzeit Vertretungsblogger von Stefan Niggemeier, griff die Frage nach der Verwerflichkeit auf und antwortete: Ja, das sei „in jeder Hinsicht unangemessen.“ Er, Minkmar, finde es falsch, „die Aufmerksamkeit vom Gegenstand der Berichterstattung auf den Berichterstatter zu lenken.“ Eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. (…)

Ich habe jetzt ein bisschen Angst, dass ich Schuld bin, wenn Graff mitbekommt, dass der entsprechende Eintrag gar nicht von Nils Minkmar ist, und er daraus einen weiteren Beleg für die Schlechtigkeit des Internet macht.

(Andererseits muss ich mich so wenigstens nicht fragen, was ich falsch gemacht habe, dass mir Graff zustimmt, weil er ja Nils Minkmar zustimmt.)

Nachtrag, 22.25 Uhr. sueddeutsche.de hat den Fehler kurz, (mutmaßlich) schmerzlos und transparent korrigiert.

Nachtrag, 13. März. Ich habe es jetzt so eingerichtet, dass — solange Nils hier mitbloggt — auch über meinen Einträgen eine eigene Autorenzeile angezeigt wird.

50 Replies to “Eintrag von Stefan Niggemeier”

  1. Was passiert, wenn Nils nicht mehr mitbloggt; wird dann oben abgehängt? Wie erklärst Du dann die alten Einträge mit roter Überschrift?

  2. Ich wollte eigentlich gerade schreiben, dass man doch deutlich genug erkennen kann, wer welchen Artikel schreibt, durch die Farbe und durch die Autorenkennzeichnung.

    … aber wie ich sehe, wurde ich schon eines Besseren belehrt.

  3. „Ich hatte das für narrensicher gehalten.“

    Narrensicher ist nicht gleich feedreadersicher. Da sehen alle Einträge gleich aus, auch der Hinweis „von Nils Minkmar“ fehlt.

  4. Ich habs leider auch nicht auf Anhieb begriffen, aber ich hab dann immerhin nachgefragt, und jetzt weiß ichs. Wär ja auch mal eine Idee für die SZ gewesen, aber macht natürlich Arbeit…

  5. Ich fand die „Einteilung“ hie Nigg. da Mink. auch nicht recht übersichtlich; erst nach dem zweiten oder dritten Anschauen, Denken, Prüfen kam ich dahinter (aber genau wusst‘ ich auch nicht ob ich mich nicht doch irre)
    A propos: Das ist doch der Herr Graff, der schon mal gegen das Bloggen an sich gewettert hatte?

  6. Ich habs sofort begriffen, ich bin toll. Na gut, ich hab mir gedacht über Twitter schreibt der Stefan bestimmt selbst und dann festgestellt dass die Überschrift grün und nicht rot ist. Das allein finde ich schon eindeutig genug. Idiotensicher ist es aber nichtmal mit Autorennamen. Damit will ich nichts andeuten. *kicher*

  7. Bin ich eigentlich die einzige, die findet, dass man die beiden durchaus auch im „Pepsi-Test“ auseinanderhalten kann? Durch den doch recht unterschiedlichen Schreibstil?

  8. Vielleicht finden sie das Internet ja schlecht, weil sie das Internet schlecht finden.

    Und weil mir gerade danach ist, stimme ich mal nicht zu, sondern auf.

    (@11: Sehe ich auch so, mMn. sehr offensichtlich. Allerdings muss man dafür mindestens einen von beiden regelmässig lesen und mit dem Schreibstil vertraut sein, sonst kann einem der offensichtliche Unterschied im oberflächlichen Lesen durchaus entgehen.)

  9. Kann Nils Minkmar nicht weiter hier mitbloggen oder zumindest einen eigenen Blog aufmachen? Finde seine Beiträge nämlich sehr interessant und sie bereichern das Blog ungemein.

  10. Also diese krude Idee mit den Farben als narrensicher zu bezeichnen nach dem Motto: „Ich kann nichts dafür, wenn’s keiner schnallt“… das kommt jetzt leicht päpstlich rüber und kann so nicht durchgehen gelassen werden. ;-)
    Da ja sogar Teile des herkömmlichen Logos überklebt wurden, geht man als billig und gerecht Denkender natürlich zunächst davon aus, dass hier der Blog-Namensgeber verreist, verhindert, wasauchimmer ist.

  11. Finde nur ich es ironisch, dass jemand, der für eine Publikation, die auf .de endet arbeitet, sich als „Chef-Internetschlechtfinder“ profiliert?

    Womöglich leidet der Herr aber auch nur an Rot-Grün Schwäche.

  12. Da es immer so ist, dass der Andere schuld ist, ist es in diesem Fall nicht nur – wie üblich – tatsächlich logisch, dass Sie schuld sein werden, Herr Niggemeier, sondern sogar unausweichlich.
    Tja, wirklich Zeit, auf zu stimmen anstatt zu (wie Fräulein nona beliebte, danach zu sein) … auf geht’s, Herr Graff, was lag nochmal an?

  13. Ich hielt die Aufteilung auch für eindeutig. Aber manchen Menschen reicht eine idiotensichere Kennzeichnung offenbar nicht aus.

  14. Immerhin (und das hat sieht man je heute auch nicht alle Tage) hat die SZ reagiert. In dem fraglichen Artikel heißt es jetzt:

    „Nils Minkmar, Feuilletonist der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und derzeit Vertretungsblogger von Stefan Niggemeier, griff die Frage nach der Verwerflichkeit auf und antwortete: Ja, das sei ‚in jeder Hinsicht unangemessen.‘ (Korrektur des Autors: Sorry, es war Stefan Niggemeier selbst).“

    Lobe ich eigentlich gerade eine Tageszeitung dafür, auf Leserkritik im eigenen Online-Auftritt zu reagieren? Tatsache.

    Na, egal. Muß auch mal sein.

  15. ohne diesen dezenten hinweis mit der zaunlatte hätte ich wohl nie gemerkt, dass bei niggemeier jetzt mit nils ein gast bloggt. dass das oben extra rot hervorgehoben wurde ist mir komplett entgangen. gott sei dank muss ich ja jetzt nicht doof sterben und habs auch begriffen. da sieht man mal wieder, dass man nicht alles unaufmerksam konsumieren sollte, nicht mal (oder gerade nicht) den niggemeier-blog.
    p.s.: gewohnheiten sind eben die vorstufe der verblödung – selbst die liebgewonnenen (für alltägliche routinen gilt wohl gleiches).

  16. @ 11 ela: nö. geht mir auch so. nig und mink schreiben so unterschiedlich, dass man die eigentlich nicht verwechseln kann. zumindest, wenn man vorher schon den einen oder anderen text gelesen hat.

  17. @18
    Also, ich habe eine rot-grün-Schwäche! Und selbst ich hatte – ganz ohne Pepsi-Test – keine Schwierigkeiten, die Artikel der Herren Niggemeier und Minkmar auseinander zu halten. War das denn wirklich so schwierig, zumal der Name von Herrn Minkmar ja noch oben drüber stand? Wenn die Hose mit Gürtel UND Hosenträger noch rutscht, dann weiss ich auch nicht. Ich finde, Stefan hat hier alles gegeben. Mehr kann man nicht tun.

  18. Vielleicht solltest du sicherheitshalber deinen eigenen Namen unter deine Überschriften schreiben, solange als erstes Element der Seite der Hinweis auf den Gastblogger Nils Minkmar ins Auge fällt. (In diesem Fall allerdings erübrigt sich das wohl.)

  19. Der Autor steht überm Artikel.

    Den Spass mit der Farbe habe ich auch erst nicht verstanden, aber die Artikel von Herrn Minkmar sind mir sofort klar gewesen, weil es oben drüber steht.

    Wenn ich Artikel lese – ob Papierzeitung oder Internet – lese ich meistens aufmerksam, ansonsten lasse ichs bleiben. In den etablierten Zeitungen lasse ich es mittlerweile oft schon nach wenigen Zeilen bleiben, weil ich viel zu oft feststelle, dass wenigstens einige Punkte der Berichterstattung völliger Blödsinn sind…

    In lokalen Blättern – und auch Online-Medien – fallen mir dann auch hin und wieder Autoren als „Wiederholungstäter“ auf.

  20. @Iak/5: „auch der Hinweis „von Nils Minkmar” fehlt“

    Nö, der steht im Feed in jedem von Nils Minkmar geschriebenen Beitrag laut und deutlich dort, wo er hingehört: „[dc:creator]Nils Minkmar[/dc:creator]“. WordPress schreibt den jeweiigen Autorennamen da ganz automatisch rein, wenn man es nicht weghackt.

  21. Klar, wenn man das Blog regelmäßig liest, oder auch nur das Blog aufruft und dann ein paar Artikel mit roten und grünen Überschriften und dem „von Nils Mikmar“ unter den roten sieht, ist schon sofort klar, wie das gemeint ist.
    Wenn man allerdings, was bei Graff ja gut der Fall gewesen sein kann, den Artikel direkt aufruft, dann sieht man nur das rote Schild ‚als Gastblogger Nils Mikmar“ über dem „Stefan Niggemeier“ und keine Autorenangabe mehr am Artikel, dann ist die Idee, der Artikel könnte von „Nils Mikmar“ sein, nicht mehr ganz so vernliegend.

  22. Ersetze das „v“ im letzten Wort durch ein „f“. (Eine Bearbeiten-Funktion wäre jetzt praktisch…)

  23. auch ohne Rot-Grün-Schwäche habe ich die unterschiedlichen Farben übersehen – aber wenigstens den Autorennamen entdeckt. stimme @35 zu, dass Sie auch über Ihre eigenen Artikel den Namen des Autors schreiben sollten, solange Herr Minkmar hier zu Gast ist

  24. Dafür haben die unfähigen von RTL gerade im Nachtmagazin den Text wg. „Amokläufer hat Tat im Internet angekündigt“ wiederholt (obwohl der inwzischen sogar vom extrem fähigen Innenminister von BaWü widerlegt ist) und das auch noch auf der Website wiederholt.
    per email oder Telefon sind die Herrschaften leider nicht erreichbar; email an Redaktion ist über rtl.de webinterface verschickt; Anwort wird nachgereicht.

  25. Ich bin auch so ein rot-grün-Blinder. Und Nils ist also ein Sozi, und mein Namensvetter ein Grüner? Das will doch was heißen! :)
    Vielleicht auch noch bunte Bundeslandflaggen an die Artikel heften. :)

  26. Für eine Korrektur der (NRW-)Printausgabe war es wohl zu spät. Dort steht noch die unkorrigierte Version.

  27. Ich musste meinen Kollegen gestern auch noch schnell korrigieren bevor er die Meldung rausgab. Es stimmt, dass es etwas verwirrend war. Aber jetzt ist ja alles klar ;)

  28. mal ne doofe rage: wieso nur blogt n nils „nur“ beim stefan als gast? wieso startet er keinen eigenen blog?potential ist da….das haben siene texte zweifelos bewiesen^^

  29. naja, in einigen Trackbacks zu Minkmars Einträgen hier stand „von Stefan Niggemeier“. Da wird dann kurz das Blog angesurft, und kommt meist sofort auf meine persönliche Ignoreliste. Wer so oberflächlich surft, dass er nicht mitbekommt, wer was schreibt, dem unterstelle ich keine tiefschürfenden Gedanken. Sorry, aber irgendwie muss man seine Freizeit ja aufteilen.

  30. Immerhin hat Graff einen wichtigen Beitrag zur Internet-Diskussion geleistet: Er zeigt eindrucksvoll, welcher Blödsinn manchmal herauskommt, wenn man ein Medium nutzt, das man nicht Rech Grafft hat.

  31. Warum muß dieser Nils hier eigentlich bloggen? Kann der sich keinen eigenen Blog schaffen, wo ich seine langweiligen Einträge ignorieren kann? Hier fallen sie mir jedenfalls störend auf und verleidet mir die Freude an diesem Blog, das ich bisher gern besucht habe, erheblich.

  32. Das Schild hätte vielleicht besser einfach an die Anfänge der jeweiligen Artikel gehört und gar nicht oben in den Balken. Ich hatte auch erst an eine Urlaubsvertretung gedacht.Und ich stimme auch dem Kommentator zu der zu Recht darauf hinweist, daß ein externer Besucher der das Blog nicht notwendigerweise dauerhaft liest, leicht verwirrt sein kann. Zumal der Redakteur vielleicht über eine Suchmaschine direkt auf den Beitrag kam.

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