Fit für Axel Springer

Die Axel-Springer-Akademie „will Journalisten fit für das digitale Medienzeitalter machen“, sagt sie. Und deshalb lässt sie ihre Journalistenschüler auch bloggen.

Also, nein, natürlich nicht richtig, gottogottogott, wer weiß, was die dann schreiben! Nein, das Blog der Axel-Springer-Akademie heißt „jepblog“ — „jep“ wie „Jan-Eric Peters“, dem Direktor der Akademie. Und Peters schreibt auf, was seine Journalistenschüler aufgeschrieben haben. Er formuliert dann etwa: „Journalistenschülerin Margita Feldrapp schreibt über…“ und dann kann man einen oder zwei Absätze lang lesen, was Journalistenschülerin Margita Feldrapp womöglich in ihr Blog schrübe, wenn sie eines hätte. Aber muss sie ja nicht, sie darf ja in das von Jan-Eric Peters.

Bemerkenswert ist, was den Journalistenschülern bei Axel Springer offenbar beigebracht wird: Sie scheinen zu lernen, Fragen über Gut und Böse „mal dahinzustellen“ (mutmaßlich dahin, wo sie einem bei der Arbeit nicht dauernd im Weg stehen). Die Verantwortung für das, was sie so publizieren, geben sie entweder dem Leser, dem sie ja das liefern müssen, was er verlangt. Oder den Politikern, in deren Intrigen sie sich willfährig einspannen lassen müssen: Die „Veröffentlichung der Seehofer-‚Affäre'“ (zum strategisch für Seehofer ungünstigsten Zeitpunkt, wohlgemerkt) sei jedenfalls „eine logische Konsequenz der Spielregeln, derer sich Politiker bedienen“. Sagt „Bild am Sonntag“-Chef Claus Strunz, sagt Journalistenschülerin Anna von Bayer, sagt Jan-Eric Peters.

Das ist die digitale Zukunft Gegenwart laut Springer: Schuld sind immer die anderen, und warum selbst aufschreiben, wenn es der Chef machen kann?

(Dass man Peters als Journalistenausbilder schon dafür würgen möchte, dass er über die „Tagesthemen“-Moderatorin und mögliche Christiansen-Nachfolgerin schreibt: „Will Anne?“, ist natürlich noch ein anderes Thema.)

Nachtrag: Thomas Knüwer fürchtet sogar, das jepblog könnte bei den Journalistenschülern Neurosen auslösen.

135 Replies to “Fit für Axel Springer”

  1. Gegen genau diese Einstellung habe ich in dem Artikel „Poldi, Schweini und die Schuldfrage“ auf dem Blog versucht anzukommentieren, aber ich wollte nicht verstanden werden. Das ist aber auch nicht so schlimm, der Konsument ist ja Schuld, also ich, so als Nicht-Mediant.

  2. Naja, aber dadurch dass ein Bericht erst durch mehrere Hände geht, entsteht doch am Ende etwas, was mit dem Ursprung wenig zu tun hat. Also ganz die Publikationsstrategie auf die die Schüler gedrillt werden sollen, oder? Ich finde das ganz pfiffig.
    Eine Frage am Rande: Wieso geht man da eigentlich hin? Also auf diese Schule?!

  3. Wenn ich das richtig verstehe, ist das auch ein Volontariat. Man geht da also aus dem gleichen Grund hin, aus dem man irgendwo eine Lehre macht.

  4. Dass Journalisten «keine besseren Menschen» sind, das war mir schon lange klar. Dass es um diesen Berufsstand noch sehr viel schlimmer steht, das muss ich jetzt ausgerechnet vom Springer-Verlag erfahren …

    Ich übrigen ist das, was der Peters ins Reine schreibt, nur das, was seine Schüler hinterher auch geschrüben zu wollen gehabt hätten …

  5. @Chat Atkins: Ich hatte immer gedacht, dass nur solche Menschen Journalisten werden möchten, die ideelle Gründe dafür haben und die moralische Messlatte sehr hoch legen – auch an sich selbst. Von den „faulen Eiern“ hätte ich gedacht, dass sie erst mit der Zeit reifen. Anscheinend werden sie aber gezielt gezüchtet.
    @Stefan: Haben Berufsanfänger in der Journalistik diese ideellen Gründe für die Berufswahl, oder sind es doch so viele Wort-Söldner? Aber ich glaube, es würde sich auch kein Vegetarier bei einer Fleischerei bewerben.
    Jetzt bin ich ein wenig desillusioniert.

  6. Also, Herr Schnitzel, ich weiß es nicht, aber es ist ja nicht so, dass es nur diese zwei Möglichkeiten gäbe: Idealisten oder Wort-Söldner. Warum soll man nicht einfach Journalist werden, weil man z.B. gut und gerne mit Sprache umgeht oder mit Menschen zu tun hat?

  7. Schon traurig. In diesem Fall muss man fast hoffen dass das von oben so bestimmt wurde und den Journalistenschülern in den Mund gelegt wurde.
    Ansonsten seh‘ ich schwarz für die Zukunft des Springer-Verlags, den jeder normale Mensch aber sowieso richtig einzuschätzen weiß ( zumindest mal die Zeitung mit den 4 Großen Buchstaben ^^ )

  8. @Warum soll man nicht einfach Journalist werden, weil man z.B. gut und gerne mit Sprache umgeht oder mit Menschen zu tun hat?

    warum muss solcher eine(r) dann aber in zeitschriften rumjournalieren? da sollte doch eher eine kariere als werbetexter, romanautor etc. ratsam sein.

  9. zeig mir deinen counter und ich sag dir werd du bist … seriöse blogs sind ja inzwischen überwiegend aus dem suchmaschinenoptimierungsblogcounter ausgestiegen :o)

  10. Bestes Schnitzel – die von Ihnen beschriebenen Menschen sind – mit ganz wenigen Ausnahmen – bestimmt nicht lange Journalisten. Wenn sie überhaupt „reinkommen“ ins Mediensystem …

    Das ist jedenfalls meine Erfahrung: Ich habe unter keinem Berufsstand so viele gnadenlose Zyniker getroffen wie ausgerechnet dort, in jenen medialen Weltanschauungs-Shops, von denen wir täglich das Manna unserer Sicht der Wirklichkeit beziehen.

  11. @ Stefan:
    „Warum soll man nicht einfach Journalist werden, weil man z.B. gut und gerne mit Sprache umgeht oder mit Menschen zu tun hat?“

    Dagegen spricht ja auch nichts, aber dann doch bitte in der Kleinstadtzeitung und nicht im Sektor Massenmeinungsbildung. Es ist ja nicht so, dass ein Journalist einfach so für sich schreibt und niemanden interessierts. Man kann als Romanautor schreiben was man will, aber von jemandem, der sehr vielen Menschen mit seinem Geschriebenen die Welt und das Leben beeinflussen kann, erwarte ich einfach den größtmöglichen Idealismus. Für alles andere ist der Beruf zu angesehen und das Produzierte zu selten hinterfragt.

  12. Angesehen? Die Welt und das Leben beeinflussen? Sagen Sie mal, aus welchen Jahrhundert sprechen Sie denn zu uns?

  13. Äh ja: In Umfragen nach dem Ansehen des Berufes liegen Journalisten, soweit ich weiß, regelmäßig irgendwo im letzten Fünftel, knapp vor Politikern.

  14. @13. atze – aus diesem?
    angestellte lehrer verkaufen pornos.
    sicherheitspersonal verlangt schutzgeld usw.

    wer gesellschaftlich relevat arbeitet hat gefälligst gewisse regel einzuhalten und das gilt besonders für journalisten, die „selbsternannte 4te macht im staate“.

    als jahrelanger „gezwungener“ bildleser kann ich nur noch mit zynischem lachen über diese lügen reagieren. wenn das journalistmus ist, dann ist kim il sun botschafter bei ai. oder anders gesagt. wer sich in die jauche stellt, der fängt das stinken an. immer.

  15. Lieber Herr Niggemeier,

    leider ist Ihre Premisse falsch. Die Axel-Springer-Akademie „lässt“ uns Schüler nicht bloggen, sondern lediglich der Schulleiter verfasst einen Blog. Dort können wir Schüler uns zu gegebenem Anlass zu Wort melden, was aber keineswegs teil der Ausbildung ist. Der Blog soll also nicht, wie sie sagen, genutzt werden, um uns „fit fürs digitale Medienzeitalter“ zu machen – er wird im Rahmen der Ausbildung gar nicht genutzt.

    Was die Seehofer Affäre angeht, bin ich der Ansicht, dass Bild berechtigt ist, darüber zu berichten. Ganz einfach deshalb, weil Seehofer sein Privatleben für PR genutzt hat. Seine letzte happy family home story ist ein halbes Jahr her. Wäre dies nicht der Fall und er hätte sein Privatleben privat gehalten, wie es manche Politiker tun, wäre seine außereheliche Affäre meiner Meinung nach auch tabu gewesen.

    Lieber Schnitzel,
    ich bin zwar sehr gerührt von Ihrem Idealismus, aber ich bitte Sie einfach zu akzeptieren, dass es unter Journalisten genau so viele Idealisten, Zyniker, „faule Eier“ usw. gibt wie in anderen Berufsgruppen auch. Wir haben in diesem Land das Glück so frei zu sein, dass wir uns unsere Medien und folglich unsere Journalisten aussuchen können. Wozu also das Gejammer?

    PS Bayern, nicht Bayer, lieber Herr Niggemeier – das liegt in Süddeutschland.

  16. @Anna von Bayern

    Wenn Sie nun schon so toll Stellung zu Herrn Seehofer genommen haben, dann tun Sie dies doch bitte auch gleich noch bezüglich Frau Kekilli, Frau Roche und Herrn Lammert.
    Danke!

  17. Liebe Frau von Bayern,

    bitte entschuldigen Sie das oben fehlende „n“.

    Genau das Prinzip des Blogs, das Sie beschreiben, finde ich so bizarr: Der Schulleiter besitzt ein Blog. Und die Schüler können sich „zu gegebenem Anlass zu Wort melden“. Das widerspricht allem, was ich am Bloggen so faszinierend finde: Jeder kann es selbst tun! Man muss nicht den Chef fragen! Und komisch finde ich es schon, wenn Sie es nicht komisch finden, dass in einem solchen Medium, das ja jedem das Publizieren erlaubt, dann der Chef Formulierungen schreibt wie: „Journalistenschülerin XXX schreibt…“ – auf mich wirkt das gönnerhaft und im Rahmen der Ausbildung von Journalisten, die gerade für diese neue digitale Realität fit gemacht werden sollen, nun ja: absurd.

    Und natürlich können wir uns lange und kontrovers und fruchtbar darüber streiten, ob „Bild“ ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Seehofer-Geschichte aus dem Hut zaubern durfte. Mich wundert nur, wie selbstverständlich in diesem jepblog an mehreren Stellen die Verantwortung des Journalisten für sein Tun wegdelegiert wird.

    Und, noch einmal, finden Sie es nicht absurd, dass in einem Axel-Springer-Blog über eine umstrittene Axel-Springer-Veröffentlichung nun steht, dass der Axel-Springer-Schulleiter schreibt, dass eine Axel-Springer-Schülerin schreibt, dass ein Axel-Springer-Chefredakteur recht hat?

  18. Ist es Pöbelei, wenn ich anmerke, dass ein Journalistenschüler wissen sollte, wie man Prämisse schreibt?

  19. Mich würde einmal interessieren, was einem Journalistenschüler passiert, wenn man in dieser Sache völlig anderer Meinung ist, wie Herr „Jep“ :D

  20. @atze: Ja, das war Pöbelei, wie Du das aufgeschrieben hast. Und, mein Gott, man darf hier auch Wörter falsch schreiben, ohne dafür gleich blöde angemacht zu werden. Auch als Axel-Springer-Journalistenschüler.

  21. Lieber Schnitzel,
    ich bin zwar sehr gerührt von Ihrem Idealismus, aber ich bitte Sie einfach zu akzeptieren, dass es unter Journalisten genau so viele Idealisten, Zyniker, „faule Eier” usw. gibt wie in anderen Berufsgruppen auch. Wir haben in diesem Land das Glück so frei zu sein, dass wir uns unsere Medien und folglich unsere Journalisten aussuchen können. Wozu also das Gejammer?

    Liebe Frau von Bayern,
    ich finde es traurig, dass sie meinen Idealismus als rührend abtun. Teilen sie meine Ansicht nicht, dass ein Vertreter ihrer Zunft sich selbst einer höheren moralischen Instanz unterwerfen sollte als etwa nur der vom Chefredakteur/Verleger/Anzeigenkunden vorgegebenen Linie zu folgen?
    Ich stimme ihnen zu, dass sie und ich durchaus die Möglichkeiten haben sich seine Medien und Journalisten frei auszusuchen. Es gibt aber durchaus eine ganze Menge Personen, die die Meldungen, die ihnen täglich vorgesetzt werden nicht hinterfragen, sondern dem Medium glauben schenken. Sie wissen es einfach nicht besser. Deshalb halte ich meine Kritik, die sie Gejammer nennen, durchaus für angebracht.

  22. Ich war auf einer anderen Journalistenschule, und da standen wir nicht so unkritisch hinter dem Konzernbanner stramm und wir wären unserem Schulleiter auch nicht blind in den Tod gefolgt. Wir hätten uns davor geekelt, uns derart für seine Selbstdarstellung einspannen zu lassen und wir wären auch nicht wie Pitbulls auf seine Kritiker losgegangen.

    Aber wir hatten ja auch nicht die Aussicht auf geile Jobs bei der Computer-Bild.

  23. Ich schreibe in meinem Blog nicht, was Journalistenschüler schreiben, sondern Journalistenschüler schreiben dort gelegentlich selbst, wenn sie Lust dazu haben. Deshalb sind alle Texte im Blog, die nicht von mir stammen, auch gesondert gekennzeichnet. Zum Beispiel eben als Texte von Journalistenschülern (was nicht gönnerhaft ist, sondern eine Quellenangabe). Und weil die Kollegen schreiben können, was sie schreiben wollen, finden sich dort selbstverständlich auch Meinungen, die nicht meiner Meinung entsprechen. Was mich freut, denn das Blog soll die Leser ja zu möglichst vielen und intensiven Diskussionen anregen.

    Ich hätte auch Lust gehabt, heute hier mitzudiskutieren, aber Leute, mal im Ernst, die Kommentare strotzen ja nur so vor platten Vorurteilen. Das ist nicht nur unjournalistisch, sondern vor allem langweilig, da wird doch jedes Argument bewusst missverstanden, weil’s dann so gut ins Weltbild passt.

    Dafür sollte uns allen die Zeit zu schade sein.
    Gute Nacht!

  24. Herr Peters,

    ja, die Kommentare hier sind „unjournalistisch“. Es sind Kommentare. Von Lesern. Der ein oder andere davon ist vielleicht Journalist. Die meisten vermutlich nicht. Warum sollen die Kommentare in einem Blog „journalistisch“ sein? Ich finde hier auch nicht nur „platte Vorurteile“, sondern durchaus verschiedene Meinungen.

    Für mich hat dieses Thema (anders als vielleicht für einige Kommentatoren) auch wenig mit meinem mir von Ihnen unterstellten Anti-Springer-Weltbild zu tun. Sondern damit, dass da eine neue Einrichtung behauptet, Journalisten „fit für das digitale Medienzeitalter (zu) machen“ und meiner Meinung nach schon an so etwas schlichtem wie dem Verständnis von Blogs scheitert. Sie schreiben, in Ihrem Blog schreiben Journalistenschüler gelegentlich selbst. Warum steht dann unter jedem Eintrag die Zeile:

    Wer soll denn das verstehen? Ich nicht. Peer Schader nicht. Thomas Knüwer nicht. Sind wir alle blind vor Anti-Springer-Hass?

    Und glauben Sie wirklich, dass Sie Journalisten für die digitale Welt fit machen, wenn die in ein Blog reinschreiben müssen (dürfen), das die Initialen des Direktors des Instituts trägt?

    Auf den eigentlichen Kern der Diskussion, dass das Blog den Eindruck erweckt, als lerne man an der Axel-Springer-Akademie, dass der Journalist nicht selbst verantwortlich ist für das, was er publiziert, sind Sie noch gar nicht eingegangen, weder hier noch da. Nun ja.

  25. Ich versteh’s auch nicht. Warum dürfen die Journalistenschüler nicht unter ihrem eigenen Namen bloggen, warum kommen sie nur als Zitate in jep-Beiträgen vor? Warum kann der Name von Frau von Bayern nicht unter ihrem Pro-Springer-Beitrag stehen, warum gewährt Herr jep ihr nur Gnadenasyl unter seinem in Springer-Kreisen berühmten Kürzel? Können die Springer-Techniker vielleicht nicht mehr als einen Account einrichten in ihrer wohl selbstentwickelten Blog-Software?

  26. Der Dienstleister als Journalist (oder war es umgekehrt? ) – das ist doch mal was. Da begeistert sich wer dafür. Warum auch nicht – Leute haben sich schon für die abstrusesten Sachen begeistert.

    Der Journalist ist also Dienstleister. Das sind Huren auch. Im Gegensatz zu letzteren müssen sich erstere nicht regelmäßig untersuchen lassen. Da gibt es Vorschriften den Körper betreffend.

    Nun ist die „Dienstleistung“ des Journalisten ja geistiger Natur… was also müßte da regelmäßig untersucht werden??

    Diese Frage, wenngleich böse, wird ja noch gestellt werden dürfen… .

    An alle, die sich wegen Schreibfehlern aufregen: Wenn einem die Argumente ausgehen, sind Grammatik und Syntax dran – so will es die Polemik.

  27. @ G.K. Also Journalisten mit Huren zu vergleichen, tsts.. für wen ist das jetzt eine Beleidigung?
    Im Übrigen bin ich – als Nicht-Journalist- schon der Meinung, dass es für eine(n) angehende(n)Absolventen(in) einer so renommierten Schule äh Akademie wichtig sein sollte, die eigene Fehlerquote zu minimieren.
    @ Stefan: Geben Sie es doch zu. Sie sind nur so angefressen, weil Sie als 69er schon zu alt sind, um sich bei der SA (meine Abkürzung für die Springer-Akademie) zu bewerben.
    @jep. „Ich hätte auch Lust gehabt, heute hier mitzudiskutieren, aber Leute, mal im Ernst, die Kommentare strotzen ja nur so vor platten Vorurteilen.“ Sind wir dann nicht alle per se qualifiziert, um gleich bei BILD anzufangen?

  28. Nur weil mancher Blogger sich gerne wichtig fühlt, sind Journalisten noch lange nicht überflüssig.

  29. Elton John arbeitet beim Spiegel? Und ist da Journalist? Ich dachte immer, der wäre Sänger. Ich hatte ja irgendwo gelesen, dass der viel Geld für Blumen und so ausgäbe, auch in Häusern/Wohnungen, die er nicht bewohne. Aber dass er so klamm ist, in einem fremden Land bei einem Nachrichtenmagazin arbeiten zu müssen, man, man, man!

    P.S.: Ich habe 1987 unsere Abi-Zeitung „gemacht“, bin ich jetz Journalist oder schon Herausgeber? Damit ich weiß, ob ich überhaupt mittrollen darf.

  30. „Auf der Bühne überhöhte sich der eher untersetzte, mit Zahnlücke, Sehschwäche und dünnem Haar ausgestattete John schon früh gerne durch groteske Verkleidungen und überdimensionierte Brillen zum Enfant terrible des Journalismus der Popmusik.“

  31. Vielleicht ist es ja wirklich ein technisches Problem, die Schüler auch einzeln im Blog bloggen zu lassen. Dann gehörten allerdings erst mal ganz andere Leute für das digitale Medienzeitalter fitgemacht …

  32. Lieber Herr NIGGEMEIER –

    Ihre Verwirrung ist verständlich. Ja, angenommen eine Schule will wirklich einen Blog nutzen, um die Schüler für die neue „digitale Realität“ fit zu machen – und lässt die Schüler diesen Blog dann nicht direkt nutzen – das wäre in der Tat absurd. Wenn dann der Schulleiter sozusagen als „Filter“ oder Zensor auftreten würde, das wäre eine Farce. Von dieser Sachlage scheinen Sie auszugehen.

    Tatsache ist jedoch, wie ich schon schrieb, dass der Blog gar nicht Teil unserer Ausbildung ist. Wir sind seit vier Wochen Volontäre und alles was das digitale Leben angeht werden wir erst in einem halben Jahr behandeln. Können Sie sich also vielleicht damit abfinden, dass der Blog ganz simpel der von Herrn Peters ist?

    Verständlich ist auch, dass Sie diesen Blog mit den gelegentlichen „Schüler XY schreibt YX“ nicht ganz elegant finden – ist vielleicht auch nicht ideal, aber das ist Geschmackssache und eben nicht mehr als das.

    KLAUS fragt sich, was denn geschehen würde, wenn Peters nicht der Meinung eines Schülerautors wäre. Was für eine Frage – da es der Blog von Peters ist, muss der selbstverständlich auch vertreten können, was da unter seinem Namen steht. Es ist ja eben wie gesagt nicht der Blog der Journalistenschüler, und wir wollen auch um Himmels willen keinen (bitte bringt da keinen auf Ideen!). Wir Schüler, oder ich persönlich, habe nicht die Zeit zum Bloggen, noch bin ich eitel genug, dieser Meinungsäußerung ständig zu bedürfen, noch sehe ich im Bloggen die Zukunft der Medien. Und außerdem: ich kann ja nicht mal buchstabieren…!

    Liebes SCHNITZEL – diesmal bin ich schockiert. Sie schrieben:

    „Teilen sie meine Ansicht nicht, dass ein Vertreter ihrer Zunft sich selbst einer höheren moralischen Instanz unterwerfen sollte als etwa nur der vom Chefredakteur/Verleger/Anzeigenkunden vorgegebenen Linie zu folgen?“

    Sollte nicht jede/r in jedem Berufsstand sich einer eigenen moralischen Instanz unterwerfen – und nicht der seines Chefs??? Ich muss doch sehr bitten, das sind Banalitäten. Außerdem scheinen Sie die These zu vertreten, dass die Menschen Bevormundung brauchen, weil sie ja „die Meldungen nicht hinterfragen sondern ihnen Glauben schenken.“ Tut mir leid, da sind wir einfach grundverschiedener Meinung. Ich bin für die Freiheit des Einzelnen und gegen Bevormundung. Aber sie können gerne Müntefering Ihr Sparbuch geben – der sagt ja auch, der Staat könne besser mit dem Geld umgehen als die Bürger selbst, ist also ein soul-mate von Ihnen was Bevormundung angeht.

    Dito zu NANNENS ENKEL – ein Trauerspiel an Vorurteilen, das Sie da in Worte fassen. Wer steht hier unkritisch hinter dem Konzernbanner, und folgt seinem Schulleiter in den Tod? Das klingt ja wie reinste BILD-Sprache, so überdramatisiert wie Sie das hinstellen! Hi hi.

  33. Nette Rede. Wäre natürlich schön, wenn Anna von Bayern tatsächlich deren alleinige Autorin wäre. Aber einige Formulierungen deuten auf jep hin. Vielleicht haben die beiden sich auch gemeinsam hingesetzt und mal einen ordentlichen Schrieb aufgesetzt. So viel Zeit muss sein. Ich finde, das haben die beiden recht ordentlich gemacht, und dabei sollten wir es auch belassen.

  34. Gnähähä,

    Ihr Kommentar, sehr geehrte(s) Frau (Fräulein?) von Bayern, schreit nach Kommentierung.

    „Tatsache ist jedoch, wie ich schon schrieb, dass der Blog gar nicht Teil unserer Ausbildung ist. Wir sind seit vier Wochen Volontäre und alles was das digitale Leben angeht werden wir erst in einem halben Jahr behandeln. Können Sie sich also vielleicht damit abfinden, dass der Blog ganz simpel der von Herrn Peters ist?“

    Ach so, ja. Da lässt der Schuldirektor also so ganz privat irgendwelche Leute, die zufällig bei ihm auf die Schule gehen, in seinen Blog schreiben. Das ist Unfug. Das glaubt Ihnen keiner. Das Blog muss ja kein expliziter Teil des Lehrplans sein, im Sinnen von „Montag 7.30 – 8.15: Bloggen“. Viele Dinge in der Ausbildung sind eben eher informell, gehören mittelbar aber dennoch zur Ausbildung. (Ausbildung möchten wir hier mal verstehen als das, was ich lerne, während ich die und die Lehranstalt besuche.)

    „KLAUS fragt sich, was denn geschehen würde, wenn Peters nicht der Meinung eines Schülerautors wäre. Was für eine Frage – da es der Blog von Peters ist, muss der selbstverständlich auch vertreten können, was da unter seinem Namen steht. Es ist ja eben wie gesagt nicht der Blog der Journalistenschüler, und wir wollen auch um Himmels willen keinen (bitte bringt da keinen auf Ideen!).“

    Neben keiner Zeit zum Bloggen scheinen Sie auch keine Zeit zum Kommentare lesen zu haben. Schauen Sie mal unter #29:
    „Und weil die Kollegen schreiben können, was sie schreiben wollen, finden sich dort selbstverständlich auch Meinungen, die nicht meiner Meinung entsprechen.“ Also darf man ja doch.

    Sie werden mal Journalistin? Das gruselt mich jetzt ein bisschen. Ich find, die sollten mehr wissen über ihren Berichterstattungsgegenstand (hier: Kommentierungsgegenstand).

    „alles was das digitale Leben angeht werden wir erst in einem halben Jahr behandeln“

    Es soll Leute geben, die so was für sich behandeln, ja so im stillen Kämmerlein, nur mit einem kleinen DSL-Anschluss… Die müssen dafür gar nicht zur Schule gehen. (War das jetzt Pöpelei? Ist mir so rausgerutscht.)

    „Sollte nicht jede/r in jedem Berufsstand sich einer eigenen moralischen Instanz unterwerfen – und nicht der seines Chefs??? Ich muss doch sehr bitten, das sind Banalitäten.“

    Nee, eben nicht. So selbstverständlich ist das für manche gar nicht, wie Sie anzunehmen scheinen. Hier herrscht noch Aufklärungsbedarf.

    „Außerdem scheinen Sie die These zu vertreten, dass die Menschen Bevormundung brauchen, weil sie ja „die Meldungen nicht hinterfragen sondern ihnen Glauben schenken.““

    Nee, meint er nicht. Er meint: Journalisten unterstellen ihren Rezipienten gern umfassende Medienkompetenz. Die kommen gar nicht drauf, dass es Leute geben soll, die das, was in so einer Zeitung steht, alles für bare Münze nehmen. Diese Leute können auch nicht zur Konkurrenz gehen, weil manche von denen schon so abgesackt sind, dass sie anspruchsvollere Blätter gar nicht mehr verstehen. (Ich meine das ernst!) Wenn Journalisten also so tun, als würde der Markt schon richten, was an Niveaulosigkeit im deutschen Blätterwald teilweise zu finden ist, dann sind sie schief gewickelt.

    Ich tät gern mal wissen, wie Sie auf die Bevormundungs-Idee gekommen sind.

    „soul-mate“

    Hieß früher mal Seelenverwandter.

    Na ja, das war’s erstmal. Aber ich fand Sie sehr lustig. Kommentieren Sie bitte weiter, da bekommt man endlich mal Einsichten über das hiesige journalistische Personal.

  35. KLAUS fragt sich, was denn geschehen würde, wenn Peters nicht der Meinung eines Schülerautors wäre. Was für eine Frage – da es der Blog von Peters ist, muss der selbstverständlich auch vertreten können, was da unter seinem Namen steht. Es ist ja eben wie gesagt nicht der Blog der Journalistenschüler, und wir wollen auch um Himmels willen keinen (bitte bringt da keinen auf Ideen!). Wir Schüler, oder ich persönlich, habe nicht die Zeit zum Bloggen, noch bin ich eitel genug, dieser Meinungsäußerung ständig zu bedürfen, noch sehe ich im Bloggen die Zukunft der Medien. Und außerdem: ich kann ja nicht mal buchstabieren…!

    Ist das jetzt ein Blog der Schüler oder von „jep“?
    Ich bin wirklich verwirrt ;)

  36. Also, für mich war die Geschichte mit dem jepblog ja eher eine kleine (aber irgendwie bezeichnende) Fundsache. Ich wollte daran nicht den Untergang des Journalismus festmachen. Vielleicht können wir die Kirche ein bisschen im Dorf lassen?

    Und, noch einmal: Auch Axel-Springer-Journalistenschüler, selbst die mit einem „von“ im Namen, haben ein Recht darauf, hier nicht blöde angemacht zu werden.

  37. @ Nr. 47 (Stefan):

    Sie haben ja recht. Ich habe ja glücklicherweise nur den Elton-John-Ball zurückgespielt und nicht Frau von Bayern gebasht (wie schreibt man eigentlich solche Worte).

    Wo Sie gerade den nicht-Untergang des Journalismus ansprechen: Wie ist das den jetzt mit einem Journalisten? Wann ist man einer, wann nicht? Meines Erachtens nach ist das eine genauso beliebige, nicht geschützte Bezeichnung wie „Anwalt“ (nicht Rechtsanwalt) oder „Unternehmensberater“ bzw. „Consultant“.

    Und: Warum müssen einem andauernd fast alle „Journalisten“ vorhalten, dass man selbst keiner sei?

  38. Lieber Atze,
    das ist ja echt süß. Wie läuft denn das bei Ihnen ab, wenn Sie Ihre Kommentare verfassen? Sitzen Sie dann stundenlang mit Mama zusammen und lassen die Köpfe rauchen? Ich habe meinen Beitrag in den 15 Minuten meiner Mittagspause geschrieben, weil ich sonst arbeite, und Herr Peters übrigens auch. Es ist beachtlich, wie hartnäckig Sie mir (und uns Journalistenschülern) Eigenständigkeit absprechen wollen. Glauben Sie, Sie haben es hier mit Anfängern zu tun? Ich habe an der Stanford University magna cum laude studiert und auch dort unterrichtet und lasse mir keine Berichte von Dritten schreiben. Bitte glauben Sie mir das doch jetzt einfach.

    Und lieber Dirk – kleiner Tip – genaues Lesen hilft. Der Blog ist der von Herrn Peters – aber logischer Weise kein privater Blog, sonst wäre er ja nicht auf der Seite der Springer Schule. Macht Sinn, oder? Richtig, der Blog könnte zur Ausbildung gehören, auch informell, tut er aber wie gesagt nicht – warum wollen Sie das besser wissen als ich?

    Ich schrieb, dass Peters vertreten können muss, was unter seinem Namen veröffentlich wird. Heißt nicht, dass nicht andere Meinungen dort veröffentlicht werden können – andere Meinungen kann man ja auch vertreten. Da ist kein Widerspruch – jetzt klar?

    Weiter: dass digitale Medien noch nicht auf dem Stundenplan stehen, heißt nicht, dass wir uns damit nicht privat beschäftigen oder bereits beschäftigt haben. Ich habe z. B. vier Jahre im Silicon Valley gelebt und bin ein Fan der digitalen Welt. Auch da ist kein Widerspruch.

    Auch wenn es für manche, wie Sie sagen, vielleicht nicht klar ist, dass sie nicht wie Schergen alles tun und lassen sollen, was ihnen befohlen wird, so halte ich das für ein Erziehungsversäumnis im Elternhaus und für so banal, dass es Zeitverschwendung ist, darüber zu diskutieren. Bitte klären Sie doch einfach da auf, wo Ihrer Meinung nach Aufklärungsbedarf herrscht.

    Den Menschen abzusprechen, dass sie sich nicht selbst ein Medium aussuchen können und dies auch zu nutzen wissen, empfinde ich als Bevormundung.

    (Frau nicht Fräulein, übrigens)

    Und zum Schluss: Danke für den Zuspruch, Herr Niggemeier, ich war mir gar nicht bewusst, dass man bei Ihnen sonst grundsätzlich mit „von“ im Namen für vogelfrei erklärt wird. So ganz ohne Vorurteile scheint es bei Ihnen ja dann doch nicht zuzugehen.

    Weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich habe hier das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ich will doch nicht immer wieder wiederholen, was ich schon gesagt habe – ich bin doch kein Papagei! Aber das glaubt Ihr mir wahrscheinlich jetzt auch wieder nicht.

  39. Frau von Bayern,
    wie ich sehe hat Dirk (#45) meine Antwort an sie schon formuliert. Dem kann ich nur noch folgendes hinzufügen:
    Jetzt aber mal im Ernst: Wie kommen sie denn auf Bevormundung?

  40. @49

    Ok, jetzt mal im Ernst. Alles, was Sie oben angesprochen haben – von mir aus. Dann mag jep eben Meinungen vertreten, die nicht seine sind (mir ist nicht ganz klar, wie das zusammengeht, aber egal).

    Nicht aber der letzte Punkt.
    „Auch wenn es für manche, wie Sie sagen, vielleicht nicht klar ist, dass sie nicht wie Schergen alles tun und lassen sollen, was ihnen befohlen wird, so halte ich das für ein Erziehungsversäumnis im Elternhaus und für so banal, dass es Zeitverschwendung ist, darüber zu diskutieren. Bitte klären Sie doch einfach da auf, wo Ihrer Meinung nach Aufklärungsbedarf herrscht.“

    Sie waren im Ausland, Sie haben studiert, Sie haben Bildung. Bildzeitungslesern geht das häufig ab. Das ist eine Frage der Empirie, von nichts anderem. Und was das mit Elternhaus zu tun hat ist mir nicht ganz klar. Denn es spielt doch keine Rolle, was mal in der Vergangenheit passiert ist – es spielt eine Rolle, welchen geistigen Zustand man seinen Lesern jetzt zuschreibt. Dass es in der Medienkompetenz des Durchschnittsbürgers arge Defizite geben mag ist schon klar. Das kann man aber höchstens in der Zukunft ändern.

    Wo mag es nun Aufklärungsbedarf geben? Zum Beispiel in der Verlagsstruktur von Axel Springer. Gehen Sie doch mal raus und fragen Leute, welche Zeitungen zum Verlag gehören. Was meinen Sie, wie viele sinnvolle Antworten Sie bekommen werden? Und das ist nur ein Beispiel.

    Kurz gesagt: Mir ist nicht ganz klar, was Ihr Argument ist. Schlechtes Elternhaus gehabt – Pech gehabt? Aber wenn das so ist, eben dann ist doch nicht die Freiheit gegeben, sich ein Medium wirklich selbständig auszusuchen. Nur wo es eine gewisse Kompetenz gibt, kann man auch von Freiheit sprechen. Sonst macht das keinen Sinn.

    Im übrigen: Wären alle Elternhäuser so toll, wie Sie es sich wünschten, gäbe es dann wirklich noch Bild-Leser? Ich glaube nicht.

    „Den Menschen abzusprechen, dass sie sich nicht selbst ein Medium aussuchen können und dies auch zu nutzen wissen, empfinde ich als Bevormundung.“
    Nein, ich spreche niemandem etwas ab. Ich schaue es mir an. Das ist kein moralisches Urteil, sondern, wie gesagt, eine Frage der Empirie. Wo Sie da eine Bevormundung sehen ist mir schleierhaft.

  41. Fr. v. Bayern!

    Werde ich in der Zukunft Ihren schönen Namen in der Springerpresse lesen können?
    Freue mich schon drauf.

    Verbindlicher Gruß,
    Paul Chotjewitz

  42. Danke Dirk! Jetzt wird es interessant – und gefährlich.

    Wirklich erschreckend sind Ihre folgende Sätze:
    „Nur wo es eine gewisse Kompetenz gibt, kann man auch von Freiheit sprechen. Sonst macht das keinen Sinn.“

    Wie bitte? Machen Sie auf George Orwell? Manche Menschen sind gleicher als andere? Sind Menschen ohne Kompetenz nicht frei? Sollte der Hottentotte nicht genau so frei sein wie wir, nur weil er kein kleines Einmaleins kann?

    Mein Argument ist folgendes: Richtig und falsch, schwarz und weiß, gut und böse – das sind keine Fragen der Bildung, sondern eine Frage des Anstandes. Schon kleine Kinder wissen, was gut und böse ist, sie spüren es instinktiv, das kriegen sie im Elternhaus mit.

    ABER, und das ist mir wirklich wichtig – ein jeder ist gleich frei, ob mit oder ohne Kompetenz, ob mit oder ohne Moral, ob mit oder ohne Elternhaus. Wer bin ich denn, dass ich mich hinstellen würde zu urteilen, wer nun kompetent genug ist um sich frei sein Medium zu wählen und wer nicht? Das ist eine extrem überhebliche Anschauungsweise, die sich auch in Ihrem Kommentar zu den BILD-Lesern zeigt.

    „Wären alle Elternhäuser so toll, gäbe es dann wirklich noch Bild-Leser? Ich glaube nicht.“

    Es gibt 12 Millionen BILD-Leser. Ich nehme mal an Sie möchten jetzt nicht behaupten, dass die alle ein schlechtes Elternhaus hätten?

    Danke lieber Paul Chotjewitz, ist ja schön, auch mal verstanden zu werden. Mal sehen, wo ich schreiben werde…im Zweifel bleibt nur der Blog!

  43. Anna von Bayern, jep, Anna von Bayern, da wird mir ganz schwurbelig. Ich sehe immer jep, wenn ich Anna lese. Mal im Ernst, Freunde: Würde ein Journalistenschüler hier allen Ernstes mit seinem Studienabschluss hausieren gehen? Eben. Voll süß, liebe Anna, finde ich übrigens den Zusatz, „ich habe im Silicon Valley gelebt und deshalb einen Draht zur digitalen Welt“ (sinngemäß). Herrlich! Du Anna, ich habe jahrelang in Zuffenhausen gewohnt, und heute fahre ich einen Porsche. Das kann kein Zufall sein. Und jetzt weiter üben!

  44. Liebe Frau vBayern,

    mich würde interessieren wie man mit diesem Hintergrund (vonbayern.de/german/anna.html) zu Springer kommt? Was sehen Sie für Vorteile in dieser Ausbildung? Ich bin da jetzt wirklich verwirrt.

    MfG

  45. Sehr geehrte Frau von Bayern,

    jetzt sehe ich langsam klarer. Wir sprechen über zwei verschiedene Arten von Freiheit. Mit Ihrer Definition von Freiheit gehe ich völlig konform – diese Freiheit muss unter allen Umständen verteidigt werden. Da gibt es keinen Zweifel: Nieman darf gleicher sein als andere. ABER: Ich meine nicht diese normative Freiheit, sondern eine praktische. Ist ja schön, wenn ich verreisen darf. Was aber, wenn mir das nötige Kleingeld fehlt? Millionen Ex-DDR-Bürger können hiervon Lieder singen. Es nützt mir gar nix, wenn es ein (Über-?)Angebot an medialen Erzeugnissen gibt, die ich frei bin zu nutzen. Um diese Freiheit effektiv nutzen zu können braucht es die von mir angesprochene Kompetenz.

    Und in diesem Sinn ist der Hottentotte tatsächlich unfreier als ich, zumindest in unserer westlichen Welt: Er kann sein Handeln nicht in dem Maße bestimmen, wie ich es kann, wenn ich über Kenntnisse und Kompetenzen darüber verfüge, wie die Welt eigentlich funktioniert.

    In diesem Sinne ist der durchschnittliche Bild-Leser unfreier als ich und vermutlich alle hier Mit-Kommentierenden: Ihm fehlt das Wissen, wohin er sich für zusätzliche Informationen wenden kann. Ihm fehlt, wenn er sie denn gefunden hätte, das Wissen, um diese Informationen sinnvoll in sein bestehendes Weltbild integrieren zu können. Er muss also glauben, was Bild schreibt. Und ich bin sicher, daran hat Bild ein Interesse, denn es bindet ihre Kunden. Es ermöglicht Machtausübung und Manipulation. Dann zu behaupten, er könne ja auch woanders hingehen, so denn er wolle, ist zynisch.

    Ja, theoretisch hat er die Freiheit, und muss sie haben. Aber eine Freiheit zu haben ist nur eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung ihrer Ausübung. Ich bin nicht sicher, ob Sie das nicht sehen wollen oder können.

    Sie sollten auch vorsichtig sein mit der Argumentation mit Leserzahlen. Nur weil es viele tun muss es nicht besonders toll sein; es zeugt auch nicht von der bewussten Ausübung ihrer Freiheit. Das wäre ein Trugschluss.

  46. @ dirk:

    ich bin an dieser stelle für den goldfischvergleich. wenn man einen goldfisch aus dem glas in den fluss lässt, schwimmt dieser trotzdem im kreis.

  47. @57: und die Dame erzählt einem was von Freiheit. Ich schmeiß mich weg. Das springt ja der Goldfisch aus dem Glas.

  48. Wo wir schon so schön am Vergleichen sind:
    Wer ist besser – die Henri-Nannen-Schule oder die Axel-Springer-Journalistenschule?

    paul

  49. Ich hatte einen Kommentar vorbereitet, der auf diese leider typisch für die Republik gewordene ‚Wer-bin-ich-denn?‘-Vermutung der Anna v. B. zielt.
    Das kann ich lassen, da ich es – ich muss das auf deutsch formulieren – unter aller Sau finde, wie in diesem thread mit Werten um sich gehauen wird, um einen eher misslungenen Blogeintrag (ich schätze Deine Arbeit ansonsten sehr, @Stefan) eines geschulten Journalisten gegenüber einer werdenden (ehrgeizigen?) Journalistin zu verteidigen.
    Wo bleiben denn Hinweise, Anregungen? Für die Leute, die dem ASV ihre Ausbildung anvertrauen.
    Spott? Belehrung? Halbwissen? Ermüdung durch Wiederholung? Selber Ahnung, oder was?
    Ich empfehle Anna: Denken Sie nach, warum sich hier soviele derartige Einträge finden. Ihnen werden solche Reaktionen in Ihrer späteren Arbeit immer wieder begegnen – Sie arbeiten dann möglicherweise erfolgreich, aber nicht unbedingt gut.

  50. Lieber Stefan,
    ich finde es peinlich von dir, an jeder Ecke darüber rumzujammern, keinen Kontakt zur Bild zu bekommen, und wenn einer angeboten wird wie von Seiten der ASA lehnst du diese ab, mit dem Hinweis, es sei nicht ernst gemeint. Verstehst du vielleicht, dass du nicht sofort mit Kai Diekmann persönlich über die Probleme seiner Zeitung sprechen wirst, sondern vielleicht unten anfangen musst?
    Aber was für einen Eindruck haben denn die Journalistenschüler, wenn du dich nicht einmal mehr getraust, vor und mit ihnen zu sprechen? Denkst du dich werden sie ernstnehmen, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben?
    Du hast Angst vor einer Ausnutzung, aber wenn die Bild-Zeitung darüber berichten würde, würde sie dich auch irgendwo anerkennen.
    Das du lieber in der Rolle des Meckerers bleibt enttäuscht mich und beschämt mich auch irgendwo. Ich habe dich für einen mutigeren Menschen gehalten.

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Franz

  51. @Franz:

    – Ich jammere nicht, dass ich keinen Kontakt zu „Bild“ bekomme. Ich stelle erstaunt fest, dass „Bild“ unsere Arbeit für unjournalistisch und teilweise presseethisch unzulässig hält. Ich wundere mich, dass die Pressestelle der „Bild“-Zeitung selbst die zwischen Pressestellen und Journalisten üblichen diplomatischen Beziehungen ablehnt. Ich war verblüfft, als ich neulich bei einer Veranstaltung gesprochen habe, bei der auch Nicolaus Fest von der „Bild“-Chefredaktion war, dass er während meines Vortrages rausgegangen ist. Aber wir brauchen für unsere Arbeit keinen Kontakt zu „Bild“.

    – An Deinem Kommentar stimmt kaum eine Deiner Prämissen: Die ASA ist nicht „Bild“. Die Journalistenschüler sind nicht unten, wo Diekmann oben ist. Ich muss nicht unten „anfangen“, warum sollte ich es müssen? Ich will nicht mit Kai Diekmann über die Probleme seiner Zeitung sprechen, ich will die andern über die Lügen und Manipulationen seiner Zeitung aufklären.

    – Der Gedanke, dass ich mir wünsche, von der „Bild“-Zeitung „anerkannt“ zu werden, ist grotesk.

    – Warum soll ich annehmen, dass jemand ein Angebot zum Gespräch ernst meint, der mir im selben Atemzug bloße „Beißreflexe“ unterstellt. (Abgesehen davon hat sich Herr Peters mein Misstrauen persönlich verdient.)

    – Was hat das mit „Mut“ zu tun, mit den Springer-Journalistenschülern zu reden? Ich fand den im jepblog von einem Kommentator geäußerten Vergleich mit der „Löwen-Höhle“ schon so absurd. Sehen die sich wirklich so? Als Höhle des Löwen? Ich kenne Leute bei Springer. Ich rede mit Springer-Leuten. Ich war – hoho! – schon im Springer-Haus. Ja: mehrmals. War das mutig von mir?

    – Und, bevor ich mich völlig in Rage schreibe, noch einmal das Grundmissverständnis: Aus Deinen Formulierungen spricht die Annahme, dass wir „Bild“ ändern wollten. Das können und wollen wir nicht. Wir wollen, dass die Leute wissen, die Politiker, die Leser, die Kollegen, was „Bild“ für eine Zeitung ist, wie oft sie lügt, wie viele Fehler sie macht, wie sie mit Menschen umgeht, und zwar konkret, jeden Tag.

    – Vielleicht ist es schade, dass die Springer-Leute sich anscheinend nur in ihrer „Höhle“ trauen, mit uns zu reden. Vielleicht ist es auch egal. Wenn Dich meine fehlende Lust, auf das „Angebot“ von Herrn Peters einzugehen, irgendwo (wo auch immer) beschämt, dann tust du mir leid.

  52. (Entschuldigung für die Emotionen.)

    Und um schnell noch etwas zu dem Kommentar vorher zu sagen (grey²³): Ja, ich bin auch unglücklich, wie in den Kommentaren aus der Diskussion über das merkwürdige Blog der Axel-Springer-Akademie eine persönliche und teilweise kleinliche, überhebliche, unangemessene, mir unangenehme Auseinandersetzung mit einer Journalistin geworden ist. Das war weder meine Absicht noch mein Thema.

  53. Lieber Stefan,
    stell dir vor, auch ich arbeite für Bild. Mir ist wohl bekannt, dass du Kontakte zur Bild hast. Gerüchtenzufolge hast du sogar eine Freundin bei Bild (ob das eine Story für die nächsten Tage ist?) :).
    Schade finde ich deine Ansichten über die Bild-Zeitung. Ob du es glaubst oder nicht, dein Blog hat mehr bewirkt als du glauben magst, es wird wesentlich sorgfältiger gearbeitet. Trotzdem möchte ich kurz auf deine Argumente eingehen:

    Dein 1. Argument ist nur Wortklauberei, es kommt auf das selbe heraus. Und wie auch du schon festgestellt hast, gibt es innerhalb des Verlags darüber unterschiedliche Ansichten, wenn man sich nur mal den Herrn Strunz im Vergleich mit Herrn Diekmann ansieht. Sieh doch endlich ein, es gibt nicht „die“ Bild, es gibt nur Mitarbeiter des ASV, die alle unterschiedliche Ansichten haben und unterschiedlich denken.
    Dein 2. Argument steht für dein mittlerweile total engstirniges Verhalten zur Bild. Die ASA ist ein Teil des Verlags, dessen Blatt du kritsierst. Und auch Kai Diekmann ist nicht Bild. Er ist ein wichtiger Teil von Bild, aber beileibe nicht der wichtigste.
    Zum 3. Argument: Warum wünscht du Kontakte zur Bild-Pressestelle, wenn du nicht anerkannt werden willst? Natürlich musst du anerkannt sein, um mit denen einen Kontakt aufzubauen.
    Zum 4. Argument: Sich an dem Ort Beißreflex so zu ereifern ist schade, aber wenn du so tief sinken willst, ok.
    5. Es geht nicht darum, dass es die Höhle des Löwen ist. Es geht darum, zu beweisen, dass du für einen Dialog bereit wärst. Wie ich aber sehe, bist du das leider nicht. Ich lege das als engstirnig aus, du vielleicht als konsequent.
    6. Also gestehe doch zu, dass du nur meckern willst. Ich finde es sehr schade, dass du auf deinen Weg den Idealismus verloren hast. Den Idealismus die Welt zu ändern, den sich jeder Journalist in einer kleinen Kammer seines Herzens bewahren sollte. (Verzeih mir bitte, wenn ich aus meiner Motivation deine ableite)
    7. Vielleicht ist es schade, vielleicht aber nur ein erster Schritt. Ich brauche dir übrigens nicht leid zu tun, ich bin mit meinem Leben zufrieden. Du auch?

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Franz

  54. (Ich war kurz davor, schon wieder ausführlich zu antworten und auf diverse logische Fehler in der Argumentation hinzuweisen. Aber dann habe ich noch einmal den Satz „es wird wesentlich sorgfältiger gearbeitet“ gelesen und nochmal die BILDblog-Einträge der letzten Tage angesehen und mich daran erinnert, dass wir heute zum Beispiel nicht einmal dazu gekommen sind, alles aufzuschreiben, was da falsch oder eklig war, und gedacht: Es lohnt nicht.)

  55. @Franz
    ‚Ich brauche dir übrigens nicht leid zu tun, ich bin mit meinem Leben zufrieden. Du auch?‘
    Das ist, genau das, ist BILD.

    @Stefan
    Das ‚gut‘ war für Deinen Kommentar.

  56. Hm, es gibt nicht „die“ BILD? Was findet man denn dann jeden Tag am Kiosk? Ist die BILD nicht das, woran sich die BILD messen muss? Auch wenn es Menschen gibt, die innerhalb der BILD Redaktion anderer Meinung sind und ihren Bereich sorgältig recherchieren (würden), so arbeiten sie doch am Gesamtwerk BILD mit. Wenn ich nicht mit den Aussagen eines Herrn Wagners, Strunz oder sonstwem bei der BILD zufrieden bin, weil sie vorverurteilend, Vorurteile schaffend, falsch, manipulierend oder anderweitig gegen den Pressekodex sind, dann arbeite ich nicht für eine Zeitung/einen Verlag, der so etwas augenscheinlich duldet und auch noch unterstützt.

  57. Ich finde an dieser ganzen Diskussion kann man wunderbar sehen, warum es manchmal besser ist, keine Kommentar-Funktion zu haben. ;)

  58. @ Patrick: „Ist die BILD nicht das, woran sich die BILD messen muss?“ Das war Ihre Frage. War diese wohlmöglich falsch gestellt oder bin ich einfach nur zu dumm, um sie zu verstehen??
    Ich meine, das BILD sich nicht an BILD, sondern an anderen, sorgfältig recherchierten Medien messen lassen muß.

    Peters hat jedenfalls in seinem Beitrag am 1.2.2007 darauf hingewiesen, das der Springer-Verlag den Pressekodex noch „verschärft“ habe – durch die hauseigenen Richtlinien. Jawohl.
    Wie es dann zu der Abmahnung durch den Presserat kommen konnte, wurde zwar von mir erfragt, aber nicht beantwortet. Schade.
    Warum nur kommt mir jetzt das Bild vom gebrannten Kind in den Sinn?? Warum??

  59. Tach auch,
    BILD wird in letzter Zeit Tag für Tag schlimmer. Allein schon Wagners widerliches Nachtreten im Falle Kurnaz. Der Umgang mit den RAF-Rentnern.
    „Böse Menschen, die Schlechtes Tun“ -Max Goldt hatte recht.
    Ohne vorherige Lektüre des BILDblog hätt ich so manches mal meinen Kollegen in den Frühstückskaffe gekotzt. Danke dafür.

  60. @ G.K. Mir fällt bei ihrem Beitrag auf, dass es missverständlich formuliert ist. Ich meinte einmal BILD als Zeitung und einmal BILD als den Apparat an sich, Redaktion, Chef-Redakteur, Volontäre etc. Im Sinne einer Bewertungsgrundlage für die Arbeit der Mitarbeiter. Die Zeitung BILD als Maßstab für die Redaktion BILD, da in einem der vorherigen Beitrage die Rede davon war, dass es nicht „die“ BILD gäbe, für mich aber alle Mitarbeiter genau „die“ Zeitung herausbringen, die ich morgens am Kiosk sehen kann und somit in meinen Augen auch dafür verantwortlich sind.

  61. Ich finde es eklig zu sehen, wie hier eine Horde (großteils anonymer) Blogger über ein paar Journalistenschüler herfällt, die sich zum Teil auch noch die Mühe geben, unter ihrem richtigen Namen zu antworten. Echt erbärmlich.

  62. Wie schön ist es doch, selbstgerecht zu sein.
    Will mir irgendwer erzählen, er würde hier für einen Arbeitgeber arbeiten, wo es KEINE Arschlöcher gibt? Für welche Zeitung oder Zeitschrift, die durch und durch gut ist, soll man denn arbeiten?
    Die FAZ, die Blogger verteufelt? Für Spiegel-Online, der die böse böse Kulturedakteurin von der Bild holt? Für den Stern, der vor 20 Jahren auf Hitlertagebücher reinfiel? Für die Süddeutsche, die Doom-Spieler für den Untergang des westlichen Abendlandes halten?
    Ich arbeite lieber in meinem Bereich so gut wie möglich um etwas zu ändern, als nur auf etwas einzuschlagen.
    Was Max Goldt gesagt hat war übrigens genau das, was ihr der BILD vorwerft. Vorveruteilend, Generell und dumm. Irgendwie wie FJW.
    Ihr habt keine Ahnung was ein Redakteur für Ärger bekommt, wenn er bei Bildblog zu finden ist. Ihr denkt ernsthaft die Konzernleitung untersützt miese Recherche? Was für ein armseliges und naives Weltbild müsst ihr haben.
    Anstatt in einen Dialog zu treten macht ihr hier einen auf Mutter Theresa. Erbärmlich. Das die Bild dazu bereit ist, merkt man an ersten Web 2.0 Keimen. Auch wenn es bisher nur Kommentare sind, die auf Bild.T-Online erlaubt sind, ein erster Schritt um mit den Usern zu sprechen, ist getan.

  63. Lieber Stefan, du hast also alle Brücken hinter dir abgebrochen und es dir in deiner einsamen Festung bequem gemacht. Man könnte doch so einem Mitarbeiter von Bild auch antworten, der dir immerhin attestiert, dein Bildblog habe bei Bild etwas verändert (selbst wenn das nicht in der Zahl der Fehler sichtbar wird). Oder man müsste eine Journalistenschülerin, die sich hier zur Wehr setzt gegen eine Flut an Beschimpfungen, die du mit deinem Beitrag ausgelöst hat, zumindest nicht verbal vor die Tür stellen.
    Hier zeigt sich eine Wagenburg-Mentalität, die ich bedenklich finde. Wie sagt Bono in der neuen Live-Version von Miss Sarajevo: „We shall not become a monster in order to defeat the monster.“ Take care.

  64. Franz, Du willst mir ernsthaft sagen, dass Attila Albert gestern Ärger bekommen hat, nachdem wir aufgeschrieben haben, dass seine „Marsmenschen leben IM Mars“-Geschichte gaga ist? Dass die Kollegen gesagt haben, Mensch Attila, das musst Du aber nächste Mal besser recherchieren, wir haben das nämlich voll geglaubt, mit den Marsmenschen IM Mars, haben extra noch schöne Symbolfotos rausgesucht und alles.

    Und wie viel Ärger haben wohl die Kollegen über ihre „Also doch – Handys können Gehirn-Tumore auslösen“-Panikmache bekommen? Offenbar nicht genug, sonst würde „Bild“ heute diese Panikmache nicht fortsetzen.

    Aber bestimmt hat der Redakteur Ärger bekommen, der die falsche Überschrift gemacht hat, wonach die neue Pensionsregelung für Minister nicht für alle im Kabinett gilt. Deshalb hat „Bild“ das ja am nächsten Tag in der Korrekturspalte lieber schnell korrigiert. (Oh, Moment, nee, doch nicht.)

  65. Franz, Du bist ja jetzt schon der Schmock der Woche hier. Umso mehr Du schreibst, umso schlimmer wird’s. Lass es doch einfach bleiben…

  66. Okay. Natürlich sind Deine Argumente überzeugend, Stefan. Wäre ich Franz, wäre ich sofort überzeugt. Ich bin aber nicht Franz. Ich musste mich niemals dafür schämen, bei Bild zu sein. Ich war kein underdog, der sich so lange komplizierte Rechtfertigungsstrategien zurechtgebastelt hat, bis diese Rechtfertigungsstrategien die eigene ratio überdecken. Deshalb, glaube ich, bringt es eben nichts, mit Franz zu diskutieren.

  67. armselig diese schule. käme mir gleich ziemlich verarscht vor, wenn ich dort schüler wäre. wobei ich natürlich eher eine druckerlehrer machen würde, als in einer springerschule anzufangen.

    ne coole aktion von einem der schüler wäre, wenn er ein eigenes blog aufmacht und öfters mal einträge beginnt mit: „Jan-Eric Peters schreibt über …“.

  68. Also liebe angehenden Journalisten, lasst euch mal von Dr. Frank Huber die Welt des Stefan N. erklären:

    1. Nur Stefan N. ist fit für das neue Medienzeitalter.
    2. BILD ist blöd – die Leser noch blöder und Kai Diekmann sollte man „abschiessen“.
    3. Wer Kritik an Stefan N. und seinen „Obsessionen“ (s. Netzzeitungs-Interview) übt, der hat sein Todesurteil unterschrieben. Stefan N. ist die Prawda = Wahrheit, verstanden, ihr Nichtsnutze? Dann geht in die Blogbar und lasst euch da vom Don gefälligst „spezialbehandeln“.

    Mit kollegialen Grüssen,

    Frank Huber

  69. Liebe Anna von Bayern,

    ich würde mih vom Huber Frank nicht einvernehmen lassen wollen. Lieber Stefan Niggemeier als Feind (was er m. E. definitiv nicht ist), als Huber Frank als Freund. Nachher hat der auch noch die Bild-Zeitung quasi erfunden.

    Mit freundlichen Grüßen

    SvenR (der immer noch kein Blog hat und auch keines braucht)

  70. Lieber Stefan,
    Nur kurz: Was offensichtlich falsch ist in einem Artikel, wird immer angeprangert! Wenn es aber vereinfacht wird, und dadurch übertrieben ist, ist das ok. Das bringt Vereinfachung so mit sich. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem weiterem Weg und vielleicht etwas Idealismus, etwas ändern zu wollen.

    Lieber Herr Huber,
    was sie erzählen ist Kuhdung und so interessant wie die Kolumnen von Herrn Körzdörfer.

  71. So langsam beginne ich zu verstehen, warum die Springer-Blätter so sind, wie sie sind. Wenn man berufsbedingt billigen Populismus mit Moral verwechselt, dann wird das ganze FUD auch irgendwann zur investigativen Aufklärung, natürlich „für die Freiheit des Einzelnen“.

    Nur komisch, das diese journalistengeworden Moralisten solche Mimosen sind, die sich bei ein bisschen Kritik gleich von „erbärmlich“ herumkrakelen und sich magna cum laude öffentlich einstrunzen. Just my 2 pense ;-)

  72. Hurrah, jetzt haben wir aber bald alles und jeden hier versammelt. Nur können auch längste und formvollendetste Einträge nicht verhindern, dass alle aneinander vorbeireden. Denn ob man sich in einem Blog trifft oder in der Kantine eines Großverlags: wenn Menschen immer nur selbst reden und nie zuhören, wird daraus nie ein Gespräch.

    Ich hoffe, die Diskussionsteilnehmer merken sich wenigstens, wen sie zuletzt angegriffen haben, damit es nicht noch zu unschönen Verwechslungen und versehentlichen Frontwechseln kommt.

  73. Ich finde Stefans Idee von einem Blog, vor allem von seinem Zweck, schon ganz vernünftig, nur wird der hier immer wieder ad absurdum geführt.
    Wenn Stefan schreibt, dass er einen Blog vor allem als Plattform für persönliche Perspektiven sieht und aus dieser Perspektive seine Sicht der Dinge präsentiert, dann kann ich nicht verstehen, wenn ihn hier manche „Kritiker“ zum selbsternannten Papst des Bloggens hochstilisieren.
    Alles, was er hier schreibt, ist doch, dass das jep-blog nicht mit seinem Verständnis von Blogs vereinbar ist. Wo ist das Problem? Kein Grund, hier ne Welle zu machen meiner Meinnug nach.

    @Stefan: Könnt ihr nicht unter einem Eintrag im Bild-Blog mal Kommentare zulassen und dann gucken, was passiert? Ja? Nein? Schade :(

  74. @Ommelbommel: Ich finde das hier als Illustration schon ganz eindrucksvoll. Nimm die Leserzahl mal 25 und das Erregungspotential mal 10 (Rente! Guantanamo! Marsmenschen!), dann ahnst Du, wie Kommentare unter einem BILDblog-Eintrag aussähen.

  75. Ich verstehe nicht, was an relativ harmlosen Polemiken gegen die Axel-Springer-Akademie und ihre Besucher so schlimm sein soll, dass hier z.B. pathosbeladene Zeilen von U2-Sänger Bono (79) gepostet werden müssen. :/

  76. Also bitte. Nicht mit so einfachen Fragen die Anzahl der Beiträge erhöhen. Das ist ja gerade so als ob man seine eigenen CDs kauft. Mit 79 hat timsen der Nummer 79 (The Edge) gemeint.

  77. zu 55 – Stefan – den meinte ich doch, den jep Blog – das war ja der große Gag – bissl auf der Leitung gestanden?

    zu 58 + 60 – Dirk, warum einmal so differenziert und dann wieder gar nicht? Hab ich da was mißverstanden, oder meinen Sie tatsächlich, mein Lebenslauf hindere mich daran, mich zum Thema Freiheit äußern zu können?

  78. @stefan

    Entschuldige bitte. Ich weiß, das war nicht nett. Aber (79) erinnerte mich so an die Altersangaben in der Bild und da konnte ich mich nicht bremsen. Kommt nicht wieder vor!

  79. @100: Sie haben recht. Ich hätte mir diesen Ausfall sparen müssen. Man darf nicht persönlich werden; wo ich das geworden bin würde ich es gern zurücknehmen und mich dafür entschuldigen.

  80. @ gerd, stefan mit f & stefan:

    In diesem Falle sind beide Lesarten zulässig – der Bezug auf Beitrag Nr. 79 sowie die Altersangabe (Greis im Geiste halt).

  81. zu 103 – Das ist nett gemeint, aber ich möchte gar nicht recht haben. Viel mehr interessiert mich, weil ich es wirklich nicht verstehe, warum Sie sich „wegschmeißen“, wenn ich mit meinem Hintergrund über Freiheit spreche? Wie diskreditiert mich mein Lebenslauf, oder ist es eher mein Name?

  82. Um ein wenig Öl in diesen abflachend- versachlichten Strang zu gießen, verweise ich einfach mal kommentarlos auf den wundervollen Artikel „Anal-Massage für Eichhörnchen“ – und „…für ein totes Kind gibt es nur ein Holzkreuz“

    http://img166.imageshack.us/img166/3993/anal

    http://www.bild.t-online.de/BTO/news/aktuell/2006/08/16/tierheim

    Sodomie, Tote Kinder, süße Tiere, staatliche Geldverschwendung, alles verquickt und bereits fertig verpackt und mit Wertung versehen. Großartig.

  83. @ Franz (Eintrag 78) Machen denn Fehler von anderen Zeitungen die eigenen wieder wett? Verquere Logik…
    Nebenbei gibt es noch einen Unterschied, ob in meiner Firma auch „Arschlöcher“ arbeiten, die Firma aber nach den Regeln des Marktes arbeitet oder das Endprodukt selber als „Arschloch“ bezeichnet werden kann, dass menschenverachtend auf die Regeln spuckt, die man angeblich unbedingt einhalten möchte.
    Ich glaube ihnen auch, dass gute Recherche unterstützt wird. Fakten, die man umdrehen oder wegfallen lassen kann wie bei der Kampagne gegen Herrn Lammert, sodass sie wieder ins Licht passen. Die Affäre von Herrn Seehofer war bestimmt gute Recherche. Oder Nacktfotos von Prominenten. Oder die Skandal-Videos von Paris Hilton besorgen, darüber mockieren und sie gleichzeitig freischalten und frivol beschriften. Die schönen Zeitleisten, die immer auf die Sekunde genau passen wie beim Rotkohl-Killer. Da mussten bestimmt einige Menschen lange für recherchieren, damit es so scheint, als wäre man dabei gewesen. Naja, aber ich kann den Drang verstehen, dass ganze irgendwie rechtfertigen zu wollen.

  84. Zu 57 – Liebe TvB – wie meinen Sie das, wie man „mit diesem Hintergrund zu Springer kommt?“ Na, durch die Tür! Nein, im Ernst: Ich hatte bisher nur mit PR bei einer Beratungsfirma sowie mit Kommunikation für Nichtregierungsorganisationen und Politiker gearbeitet, und frei geschrieben. Mir fehlte einfach komplett die Erfahrung in der Redaktion, das Handwerk, sozusagen. Dafür ist die Springerschule genial, es macht einen riesigen Spaß.

    Zu 62 – Grey23 – Danke für den Tip, es ist sicher gut, diese Reaktionen im Hinterkopf zu behalten, auch wenn sie mich nicht überraschen. Aber da ich mein Leben lang Vorurteile und –behalte wie unter Eintrag 60 erfahren habe, hab ich gelernt, dass die Menschen sie zum Leben brauchen, und das einem auch irgendwann egal sein muss.

    Zu 65 – Stefan – Bitte machen Sie sich keine Gedanken! Wie Atze mit seiner scharfsinnigen analytischen Denke herausgefunden hat, bin ich ja gar kein Mensch, sondern lediglich ein Profil, hinter dem JEP steckt. Warum sollte dieser sich auch die Mühe machen, Schüler einzustellen, denen er dann noch extra Dinge in den Mund legen müsste?

    Aber im Ernst – erst soll der Blog so ein tolles Austauschmedium sein, und wenn es dann mal zur Sache geht, ist es Ihnen gleich unangenehm?

  85. Jahaha Anna, überzeugt, natürlich bist Du „ein Mensch“. So viel Kommentar-Blöße würde sich Vormund „jep“ doch nie geben ;-)

  86. Frau von Bayern eine ehrliche Frage: Was sagen Sie denn zur Berichterstattung über Frau Kekili?

    Ok Sie sind anscheinend erst seit 4 Wochen dabei und ja auch noch auf der Journalistenschule, aber dennoch haben Sie bereits die Standartargumentation der Springer Boulevardpresse übernommen: „Was die Seehofer Affäre angeht, bin ich der Ansicht, dass Bild berechtigt ist, darüber zu berichten. Ganz einfach deshalb, weil Seehofer sein Privatleben für PR genutzt hat.“

    Viele Prominente machen dies nicht, werden aber dennoch durch die Berichterstattung des größten Springerblattes „Bild“ durch den Dreck gezogen. Warum äußert sich nicht endlich einmal ein Springer Mitarbeiter zu diesen Schmutzkampagnen???

    Was ich wirklich nicht verstehe, ist diese Kritiklosigkeit am eigenen Unternehmen. Kann man sich wirklich soweit mit dem eigenen Unternehmen identifizieren?

    Und das ist auch der Grund, warum der Blog so in der Kritik steht. Weil keiner bei Springer soviel Arsch in der Hose hat, auch mal das eigene Unternehmen zu kritisieren. Daher auch der Vormund-Vorwurf.

    Was ich aber wirklich an Ihnen schätze ist, dass zumindest Sie sich den Kommentaren hier stellen. Auch wenns mal etwas persönlich wird. ;-)

  87. @109. Zu 57

    Liebe Frau vBayern,
    herzlichen Dank für Ihre Antwort. Verzeihen Sie meine Neugierde. Gab es für Sie Alternativen zur AS? Denn der Ruf des Springer-Verlag ist doch eher ein zweifelhafter.

    MfG

    p.s. Bzgl. des „durch die Tür!“ bleibt abschließend jetzt jedoch die Frage, ob sie über die Schwelle getragen wurden.

  88. Sorry, Frau von Bayern, je mehr ich Ihre Postings lese, desto öfter stelle ich mir die Frage, wie frau/man soviel Naivität und soviel Zynismus in einer Person vereinigen kann?

  89. @ 109: „Aber im Ernst – erst soll der Blog so ein tolles Austauschmedium sein, und wenn es dann mal zur Sache geht, ist es Ihnen gleich unangenehm?“
    Weil’s hier jede Menge Trolle hat, und weil die Diskussion teilweise mega off-topic ist. Würde ich als Blogbetreiber auch nicht wollen. Blog heißt ja nicht Regellosigkeit.

    Voraus: Eigentlich sollten persönliche Dinge keine Rolle spielen, aber Sie hatten gefragt, deshalb möchte ich antworten.

    “ Aber da ich mein Leben lang Vorurteile und –behalte wie unter Eintrag 60 erfahren habe, hab ich gelernt, dass die Menschen sie zum Leben brauchen (…)“
    Stimmt. Brauchen wir alle. Könnte man detailliert kognitionswissenschaftlich erklären, aber nicht hier. Aber wichtig: Vorurteile können falsch sein, können aber auch richtig sein. In Ihrem Fall war mein Vorurteil, dass Sie von Ihrem Elternhaus und gesamten Umfeld in irgendeiner Weise heftig unterstützt wurden, um die Sachen in ihrem Leben zu tun, die Sie getan habe. Das kann emotional und motivational gewesen sein, mittels Informationen, mittels Beziehungen, finanziell. Das letztere halte ich für überaus wahrscheinlich. Klar, vielleicht hatten Sie auch ein Stipendium, zumindest für die astronomischen Studiengebühren, aber das deckt meistens nicht alle Kosten ab. Da kommt noch ein hübscher Betrag zusammen, den sich die meisten nicht leisten können, egal wieviel sie nebenbei arbeiten gehen würden (was mit einem normalen Visum dort ohnehin nicht erlaubt ist). Und das Leben im Silicon Valley soll ja auch nicht das billigste sein…

    Was uns schon wieder zur Freiheit bringt. Menschen mit Geld, Beziehungen, Erfahrung etc. haben im allgemeinen mehr gesellschaftliche Teilhabe als die ohne. Wie Sie mit Sicherheit wissen, war essentieller Bestandteil der Athener Demokratie, dass wohlinformierte Bürger über das Schicksal des (Stadt-)Staates entscheiden. Bildleser gehören mit Sicherheit nicht dazu. Ihre gesellschaftliche Teilhabe ist minimal – eine Erfahrung, von der ich argwöhne, dass Sie sie nicht gemacht haben.

    Im Sinne der Kompetenz sind sie viel weniger frei, an der Gesellschaft teilzuhaben. Das ist, wie gesagt, bei Ihnen sehr anders: Dass Sie diese Einschränkungen erlebt haben, möchte ich stark bezweifeln. Weswegen ich glaube, dass Sie diese auch gar nicht besonders wahrnehmen. So hatte ich den polemischen, zugegebnermaßen unseligen Kommentar gemeint.

  90. Ich habe inzwischen das Gefühl, in diesem Strang sind schon so viele Themen angetippt worden, dass selbst ein Kommentar zur Entwicklung der Pinguin-Population an der Küste Neuseelands nicht guten Gewissens als Off-Topic abgelehnt werden könnte.

    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Ich möchte vor dem Vorurteil warnen, „Bild“-Leser seien ungebildet oder arm. „Bild“ erreicht z.B. täglich rund 920.000 Menschen mit (Fach-)Hochschulabschluss, die FAZ nur 550.000, die SZ 590.000. „Bild“ erreicht viel mehr Vielverdiener als jede andere Zeitung. Die Gutgebildeten/Reichen etc. sind in der Leserschaft sind bei „Bild“ zwar deutlich unterdurchschnittlich repräsentiert. Aufgrund der Gesamtzahl der Leser von über 11 Mio ist die absolute Zahl dieser Gruppen aber dennoch gewaltig. (vgl auch: http://www.bildblog.de/?p=1580 )

  91. Extrem wichtiger Hinweis. Das macht mein Argument natürlich schwächer. Hätt‘ ich mal recherchiert.

    Andererseits: Bis auf weiteres würde ich davon ausgehen, dass die allermeisten mit der von mir angesprochenen mangelnden Kompetenz eben bei Bild sind, oder MoPo, oder Express, … Und eine entsprechende Bildung ist auch kein Ausweis von Medienkompetenz. Das mag hochkorreliert sein; sicher ist das nicht. In diesem Sinn kann auch ein Physiker zu den schlecht informierten Bürgern gehören.

    Außerdem: vgl. Bildblog-Eintrag: 4% von 11,49 Mio sind 459,600. Warum also 920,00? Ich nehme an, Sie meinten (Fach-)Hochschulreife. Bei denen bin ich auch ratlos. Aber die werden hoffentlich wenigstens nicht der „Mann im Mars“-Meldung aufsitzen.

  92. Es wird doch hier niemand ernsthaft erwarten, dass Frau von Bayern, wo sie hier trotz diverser Angriffe gegen sie immer noch beherrscht antwortet, große Worte gegen AS oder deren Schule schwingt, oder?

    Ich denke mal, dann könnte sie sich eine weitere (vielleicht angedachte) Karriere zumindest in dem Laden in die Haare schmieren. Und so sehr ich auch gegen AS bring: anderer Leute Berufsperspektive sollte dafür nicht über die Klinge gehen …

  93. Also ich möchte hier kein allzu großes Fass aufmachen, aber ich habe jetzt alle Kommentare gelesen und möchte mich auch mal mit einigen Zeilen spontan dazu äußern:

    1. Ich bin selbst „Journalist“ (in meinen Augen ein mehr als dehnbarer Begriff, erst recht eine mehr als dehnbare Berufsbezeichnung), aber so, wie sich einige Personen hier im Blog offenbaren, muss ich wirklich ernüchtert feststellen, dass man als „Journalist“ weder ein von Gott begnadetes Wesen ist, noch von irgendwelchen unbekannten Mächten mit umfassenden Kompetenzen ausgestattet ist. Und das gilt grundsätzlich auf allen Ebenen der journalistischen Arbeit. Das sollten sich einige „Kollegen“ mal zu Herzen nehmen. Egal aus welchen Hause.

    2. Verstehe ich als einfacher Mensch nicht das Drumherumgelabere um die Machenschaften der „Bild“-Zeitung. Jeder, der die „Bild“-Zeitung liest und sich mit den „Inhalten“ im Nachhinein einigermaßen kontrovers auseinandersetzt, weiss doch ganz genau, dass der Informationsgehalt dieses Printwerkes im Vergleich zu seriösen Zeitungen nicht mehr nur dürftig, sondern einfach nur schwachsinnig ist. Und dazu braucht man nun wirklich nicht Wallraff gelesen zu haben (obwohl es Frau v. Bayern und andere Herrschaften vielleicht mal tun sollten). Im direkten Vergleich zur Konkurrenz ist die „Bild“ doch oft genug die Avantgarde der „gewagten“ (oft genug falschen) Schlagzeilen. Und wird doch oft genug (ebenso falsch) zitiert. Bildblog ist faktisch genau der propagandistische Gegenpol zu dem, der Springer nie gewesen zu sein meinte. Mit dem kleinen Unterschied, dass hier nicht Feuer mit Feuer, sondern Feuer mit Wasser bekämpft wird.

    3. Diskussionen mit Schülern der Springer-Presse mögen zwar reizvoll sein, aber doch letztendlich absolut sinnlos. Da kommen immer die gleichen stereotypen „Argumente“ der 12-Millionenleseserschaft, die gleichen längst abargumentierten Hinweise auf Pressefreiheit und sonstiges diktiertes Gelaber. Natürlich nicht zu vergessen das enorme Bedürfnis des Landes nach derartiger Aufklärung. Volksbelehrung ist eben Chefsache. Die Motive junger Menschen allerdings, sich einem solchen Konzern anzuschließen, den Leitlinien eines solchen Konzerns zu folgen und in den jeweiligen Medien dieses Konzerns zu wirken mag sich meiner bescheidnenen Seele kaum erschließen.

    Sorry Herr Stefan, war wohl doch ein Fass.

  94. Ist schon recht, Basti. Ich stells zu den anderen.:-)

    (Man bräuchte die Redensart „Ich mach mal ein Fass zu.“ Noch wichtiger: Man bräuchte Leute, die das könnten.)

  95. Ich bin ich Journalist (gefühlt, nicht geboren), habe keine Journalistenschule besucht (bin auch nicht neidisch), habe in der Vergangenheit für den ASV (nicht „Bild“) gearbeitet, stehe dem Haus durchaus kritisch gegenüber (habe aber gerne dort gearbeitet) und bin ein regelmäßiger BB-Leser (1. weil es unterhaltsam-informierend ist, 2. weil es jeden Tag daran erinnert, so genau wie möglich mit Informationen zu arbeiten).
    Nur einige Anmerkungen, bevor ich mich aus dieser von beiden Lagern (vereinfacht: jep vs. S.N.) polemisch geführten Diskussion wieder ausklinke, weil das eigentliche Topic nun wirklich nicht mehr zu erkennen ist.

    – @Dirk, 114, et al: Warum rechtfertigt der Nameszusatz „von “ oder „Bayern“ irgendwelche Vorurteile bezüglich finazieller Ausstattung oder anderer Vorteile gegebüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Wer hier gegenüber AvB anders argumentiert als gegenüber einer Anna Müller/Schneider/Schmidt, wird unsachlich. Die bloße Vermutung, dass Frau von Bayern in ihrem Leben Privilegien bezüglich Geld und Bildung genossen hat, ersetzt noch nicht das Wissen darüber.

    – Ohne jetzt auf einzelne Kommentare einzugehen: Ich finde es schade, dass hier aneinander vorbei geredet wird. Wortgefechte, Satzduelle, Argumentationsakrobatik – dass können wir Jounalisten (und Volontäre) sicher ohne Probleme hier vollführen. Es erstaunt mich aber immer wieder, wie dünnhäutig die Kollegen (nicht nur hier) auf Kritik reagieren. Weder scheint mir S.N. ein Bild-Hasser zu sein noch sind alle Bild-Redakteure oder gar ASV-Volontäre per se verabscheungswürdige Kreaturen (Es gibt bei Bild sogar Sportredakteure mit ausgeprägtem Interesse für Theater und Oper). Aus de Entfernung betrachtet, erinnert mich dieser Thread etwas an die Nachmittagstalkshows, bei denen jeder seine Meinung so drastisch wie möglich hinausposaunt um gehört zu werden, ohne Rücksicht auf Argumente (Einige Teilnehmer bleiben aber zumindest höflich dabei).

    – Alle Journalisten sind Menschen, machen Fehler. Die selbstkritischen haben bisweilen am Ende des Tages das Gefühl, man hätte besser gewesen sein können, als es der Redaktionsschluss um 19 Uhr zuließ. Jeden Tag. Ohne mich mit Goethe vergleichen zu wollen, aber ihm wird das Zitat zugeschrieben „So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muß sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Möglichste gethan hat.“ Nach meiner Erfahrung gilt das nicht nur für die Umarbeitung der Iphigenie, sondern auch für Artikel in Tageszeitungen, Wochenmagazinen oder Beiträge im Rundfunk. Das soll nicht absichtliche Sachverhalt-Verfälschungen oder Kampagnen rechtfertigen, erklärt aber zumindest viele, viele kleine Flüchtigkeitsfehler. Wer klug ist, lernt daraus.

    -Volontäre erlernen diesen Beruf. Von welchem anderen Azubi erwartet man sofort kritische Distanz zum Arbeitgeber oder zur Branche, die man gerade erst kennen lernt? Verlangen wir von einem Azubi bei der Deutschen Bank, dass er nach wenigen Monaten kündigt, weil er mit dem Verhalten und den Vorgaben des Vorstandsvorsitzenden nicht übereinstimmt? Das gilt auch Form für Journalisten. Aber vielleicht in abgeschwächter Form, weil jeder Volontär sich bewusst sein sollte, dass die Ware Information/Meinung anders hergestellt und verbreitet wird als bedrucktes Klopapier.

    -Wie jeder andere Mensch auch sind Bild-Redakteure entwicklungsfähig. Wenn sie irgendwann feststellen, dass der Verlag/die Redaktion nicht ihren persönlichen Idealen entsprechen, dann wechseln sie das Medium (wenn sie mutig genug sind. Aber jeder von uns kann bstimmt Beispiele von Menschen nennen, die sich mit ihrer Lebenssituation irgendwie arrangiert haben, ohne wirklich glücklich zu sein)

    Ich schweife ab.
    Ich persönlich würde gerne eine Diskussionsrunde sehen (von mir aus auf neutralem Boden), bei der S.N., JEP und Springer-Schüler über den Beruf und die Verantwortung von Journalisten diskutieren. Aber biite moderiert, am besten durch einen von allen akzeptierten Medienwissenschaftler.

    P.S. Bitte entschuldigt alle Tippfehler, aber es ist jetzt 3 Uhr 27.

  96. @121 guck mal auf ihre Homepage. Ist schon ein bissl mehr als nur das „von“. Es ist eine begründbare Vermutung. (Wie gesagt, war ein Fehler, das hier anzuführen, gehört nicht hierher. Außerdem war sie so mutig, sich der Debatte zu stellen. Hätte ich mal honorieren sollen.)

    Aber ich bin jetzt mal ruhig. Du hast das Fass gut zu gemacht.

  97. Was ich aus dieser Diskussion mitnehme hat eigentlich mit dem Topic gar nichts zu tun:

    (66)“stell dir vor, auch ich arbeite für Bild. …Ob du es glaubst oder nicht, dein Blog hat mehr bewirkt als du glauben magst, es wird wesentlich sorgfältiger gearbeitet.“

    (78)“Ihr habt keine Ahnung was ein Redakteur für Ärger bekommt, wenn er bei Bildblog zu finden ist. Ihr denkt ernsthaft die Konzernleitung unterstützt miese Recherche?“

    Gesetzt den Fall es handelt sich bei diesem „franz“ tatsächlich um einen bild- Mitarbeiter, kann man daraus zweierlei schliessen:

    1. franz bekommt Ärger wegen Zweitens.
    2. Wir lesen hier: Bildblog wird von bild tatsächlich wahrgenommen und hat Einfluss auf deren Produkt; ergo Bildblog wirkt.

    Das bedeutet (unabhängig von den Ergebnissen dieser Wirksamkeit des Bildblogs) zumindest, dass stefan und die Bildblog- Macher mit ihrer Arbeit erfolgreich waren/sind. Das freut mich persönlich sehr, da ja gerade diese Tatsache in der Vergangenheit von den bild- Oberen immer wieder vehement dementiert wurde. Wenn nun wiedermal der Herr diekmann in einem Interview behaupten sollte, dass das Bildblog für sein Erzeugnis keine Rolle spielen würde, möge man zukünftig „franz“ zitieren.

    Gratulation Bildblog, weiter so. Es gibt noch viel zu tun.

  98. „Heut´Nacht hab ich einen Journalisten geküßt und er wurde eine schöne Prinzessin…“
    M.Müller-Westernhagen

    Ich versteh´ eh´ nicht´(musste sein, innere Automation), wie man ein Heidengeld und Zeit in eine Ausbildung, Studium der Journalistik, Praktikum, Volontariat, Aussendienst…etc.- stecken kann, um dann für Springer zu arbeiten.

    OK, wenn man dann monitored, wie sich der Spiegel in den letzten 10 Jahren entwickelt hat, nämlich zu einer Art GEO-Bild mit weniger roter Farbe, nicht sovielen tollen Bildern und teurerem Papier, stellt sich ja auch eine Form von Resignation etwa 5 Minuten nach dem Einschreiben in den ersten Kurs „Grundlagen der Recherche“ ein, die dann dazu führt, dass man seinen Popo in jede Richtung hält, schreibt was der Chef will und auch noch glaubt, dass man das glaubt, was man da schreibt, es einem egal wird, was man mit seinem Geschreibsel eigentlich anstellt und wessen Leben man denn heute ruiniert – der Kontoauszug macht dann alles wieder gut – aber man kann nie wieder so tolle Kettensätze schreiben, wie ich, Ätsch!

  99. Ich frage mich, was sich der Mensch gedacht hat, der diesen offensichtlich total durchrecherchierten Test der hessischen Abgeordneten abgesegnet hat. Ob der die AS Journalistenschule wiederholen muß?

  100. Habe jetzt nochmal dieses längste Klopapier der Welt von vorn bis hinten durchgelesen und für mich die wichtigsten Punkte notiert:

    1.) Die Pinguinpopulation in Südneuseeland ist nicht Hauptgegenstand der Befürchtungen in Sachen Klimawandel,-katastrophe und der deutschen Pressefreiheit.

    2.) summa cum laude schützt nicht vor sozialem Abstieg, sondern kann dazu führen, „intellektuelles“ (grusel bei der Verwendung dieses Wortes im Satzzusammenhang) Futter für die nicht vorhandene Unterschicht, den gemeinen Bildkonsumenten zu bereiten zu lernen.

    3.) Blogbeiträge können endlos lang werden, wenn sich jeder bemüht, seine eigenen Vorurteile zu bedienen.

    4.)Huba hat zu allem eine Meinung und ist ubiquitär.

    5.)Ich bin verliebt. Bitte Frau von Bayern, nehmen Sie Kontakt auf, ich will Sie. Und kennenlernen.

    6.)Die Mttagspausen sind mit 15 Minuten zu lang, wenn Mitarbeiter/Schüler diese mit bloggen verplempern, statt sich auf die After Work Party vorzubereiten

    7.)…und als Quinteessenz, Bildleser sind gar nicht blöd, schließlich sind das ja ganz viele Millionen und so viele Blöde gibt´s ja gar nicht? Haben sich die Vertreter dieser Meinung mal gelegentlich umgesehen, wen etwas mehr Millionen zu unserer Regierung gewählt haben? Wenn die alle gar nicht blöd sind, warum werden sie denn dann für dumm verkauft? Ich verstehe gar nichts mehr.

    Weiß irgendjemand einen netten kleinen Paradiesplaneten, mit Quisky und Homöogeishas, wo ich mich niederlassen kann? Möglichst weit weg von der Erde und ohne BamS nach Hause Service?

  101. Um ehrlich zu sein: Eine Diskussionsrunde hätte ich auch gerne. Neutraler Boden? Ich schlage Köln vor (muß ich nicht so weit fahren) – und würde sogar organisatorische Aufgaben wahrnehmen. Also, wie ist es???

  102. Nachtrag: Damit ist die physische Präsenz der Herren Niggemeier und Peters gemeint, alle anderen sind ebenso willkommen.
    Es “in aller Stille” und “unter drei” auszumachen, halte ich für verkehrt. Die Runde hat sich Öffentlichkeit verdient – so sich denn die Kontrahenten trauen (dürfen).

  103. Aber worüber soll ich mich denn mit Peters auseinandersetzen? Über seine Akademie? Über die weiß ich ungefähr nichts, sie interessiert mich auch nur so mittel. Über sein komisches Blog? Was ich dazu zu sagen habe, habe ich geschrieben. Über „Bild“? Über den Axel-Springer-Verlag? Mit Peters???

  104. Medienjournalismus sollte das Thema sein. Über Verantwortung, Gut und Böse soll geredet werden. Und es sollte so öffentlich sein, daß wirklich jeder davon profitieren kann. Das muss Ihnen doch recht sein, oder??
    Und wenn es nicht „in der Höhle des Löwen“ stattfindet, kann es ja wohl auch nicht als Reklamegag mißbraucht werden.
    Aber ich glaube fast, das weder Sie, Herr Niggemeier, noch Sie, Herr Peters, ernsthaft an einer solchen Auseinandersetzung Interesse haben.
    Genug Idealismus, um dennoch das Gegenteil zu hoffen, habe ich mir bewahrt.

    Ich warte auf eine hoffentlich positive Antwort.

  105. Hallo Herr Peters,

    immerhin: Sie haben hier gepostet. Und damit ein für alle mal klargestellt, das sowohl der BildBlog als auch dieser Blog hier gelesen wird bei Springer. Das halte ich immerhin für ein gutes Zeichen.

    Das Sie sich nicht mit Niggemeier treffen wollen (und er sich nicht mit Ihnen), halte ich nach etwas Nachdenken sogar in gewissem Maß für verständlich. Jeder von uns braucht ja auch jemand, an dem er sich reiben kann, und wehe, wenn der Lieblingsfeind auf einmal zum Freund wird… kaum auszudenken!!

    Das dieses funktionieren kann, hat man zwar am Beispiel von Ullrich Kienzle und Bodo Hauser gesehen, aber sei es drum.

    Wenn ich Krieg mal auf Auseinandersetzung reduziere, dabei auch festhalte, das Sie selbst von ‚Schlagabtausch‘ gesprochen haben, mag ich Ihrer Aussage, das dies hier kein ‚Krieg‘ (in dem von mir definierten Sinn) sei, nicht so recht glauben. Diplomatisch gesagt, halte ich es nicht für die ganze Wahrheit.

    Darüber, ob Sie damit in bester Springer-Tradition agieren, möchte ich hier nicht spekulieren.

  106. Niggemeier auf GK, Springer auf G8 – ein Patt bahnt sich an…

    Möchte mein Kommen auch zusagen, aber nur wenn ich die Frau von Bayern dort kennenlernen darf.

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