Flausch am Sonntag (7)

Ich bin bekanntlich größter lebender Fan von Martin Reinl, seinen Puppen und seinen Kalauern. Sein Hund Wiwaldi lebt seit Jahren schon hinterm Gästesofa von „Zimmer frei“, und seit einiger Zeit bringt er immer wieder befreundete Tiere mit in die Sendung, so dass Martin dann zwei Puppen gleichzeitig spielt und spricht, was die Zahl der guten schlechten Witze noch einmal potenziert. Seine Firma Big Smile hat jetzt dankenswerterweise einen Großteil des Werkes bei YouTube hochgeladen, so dass ich hier jetzt einige meiner Favoriten präsentieren kann. Viel Vergnügen!

Ebenfalls sehenswert: Wiwaldi und Nina Ruge, Outtakes mit der „Schwulen Sau“ von Timm-TV und natürlich die Klassiker: das Sperma und der Tofu.

21 Replies to “Flausch am Sonntag (7)”

  1. Ich finde diesen Hund ganz, ganz schlimm. So richtig. Nicht wegen der platten Witze, sondern weil das irgendwie als Gespräch getarnt ist, aber eigentlich eher ein Stand Up. Und die Gäste meist zu recht ziemlich überfordert und irritiert sind, weil er eben in dieser Gesprächssimulation auch auf nichts eingeht, sondern seine Sprüche abspult, bei gleichzeitiger Ansprache des Gastes.
    Ich schalte inzwischen echt weg, wenn der kommt. Das grenzt an Fremdschämen, was ich da empfinde.

  2. Manchmal bin ich bedauerlicherweise zu faul, aus „Zimmer frei“ wegzuzappen. Da kommen mir diese Plüschtiere immer ganz recht, da sie auf so krasse Weise unlustig sind, dass das Umschalten plötzlich wie von selbst geht.

  3. Die ebenso gnaden- wie schmerzlose Aneinanderreihung von Kalauern ist eine hohe Kunst. Bei dem halben Hähnchen und dem Fisch finde ich es grandios gelungen (bei letzterem auch weil Henssler stärker mitmacht als andere Gäste das üblicherweise tun); oft genug ist es aber auch eine Parade von Rohrkrepierern.

    Ausserdem vermisse ich die Klorolle.

  4. die Zahl der guten schlechten Witze

    Wunderbar formuliert. Ich habe die entsprechenden Auftritte schon eine Weile nicht mehr gesehen. Läuft das jetzt schon so lange?

    Es war immer so ein Gefühl wie Zartbitter. War das (der jeweilige Sktech) gerade bitter, war das süß oder einfach nur zu geschmackvoll?

    Danke für die Erinnerung.

  5. Das ganze Konzept von Zimmer Frei ist doch die Kombination von lauter Dingen, die eigentlich nicht funktionieren können und eigentlich auch nicht funktionieren. Und das Ganze funktioniert dann insgesamt, zumindest manchmal, großartig. Insofern passen diese Aneinanderreihungen von meist schlechten Witzen in einer völlig bescheuerten Situation, in der der Gast überhaupt nicht weiß, was er damit anfangen soll, sehr gut in die Sendung. Ich finde sie immer wieder super. Und gespannt bin ich diesen Dienstag auf Martin Sonneborn bei Zimmer Frei, weil da ja zumindest laut WDR noch weniger zusammengepasst hat als sonst.

  6. @8: Wird die nun gesendet? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass der WDR diese aus irgendwelchen Gründen nicht senden mag?
    Wäre für mich ein Grund einzuschalten. Aber nur wegen Sonneborn ;-)

  7. @ Ullrik (9):
    Ja, die wird gesendet, und zwar am Dienstag(!) um 00.15 Uhr(!) – also strenggenommen am Mittwoch -, damit sie nur ja niemand gucken kann der nicht zufällig unter der Woche nach Mitternacht gelangweilt durch die Gegend zappt.

  8. Sonnenborn kommt so spät, weil er keinen Kotau vor der heiligen GEZ macht. :) Da gibt’s dann schonmal was mit dem Stöckchen.

    Apropos „hol Stöckchen“ – manchmal bleibe ich auch bei Zimmer frei hängen, so auch bei der Pitbullfolge. Seit dem, wenn ich Länderspiele schaue, oder samstag mittags, in der Bundesligakonferenz, wenn der Reporter „Wetermann“ sagt, muß ich immer an diesen Pitbull denken „Weeeesteeeermaaaann!“

  9. Nö, die Herren Niggemeier und onlime, Sie können allenfalls der zweit- und der drittgrößte lebende Reinl-Fan sein, der größte bin nämlich ich. Früher habe ich «Zimmer frei» auch bei unerträglich drögen und/oder unsympathischen Gästen (und da gab’s auch diesseits von Cherno etliche) zumindest bis zum Bilderrätsel (und den anspruchsvollen Rollen) angeguckt, inzwischen gucke ich mindestens bis zu Wiwaldi. Jawollja.

  10. Du liebe Güte. Beim uralten „FDH“-Witz die Pointe zu versauen, sodass der Gast diese noch hinterher schmeißen muss (was den WItz dann natürlich auch nicht mehr witziger macht, sondern nur noch einmal klar macht, dass ihn jeder kennt), das ist schon bemerkenswert unkomisch.

  11. Irgendwie gibt’s seit Jahren den Trend, nicht zu akzeptieren, wenn vermeintliche Künstler, die sich intellektuell geben, einfach richtig schlecht sind. Immer immer wieder wird dann behauptet: Satire, oder: So schlecht, dass es schon wieder gut ist.
    NEIN. NEIN. NEIN. Diese Aussage stimmt zwar bei einem wie Helge Schneider – und bei Hunderten anderen eben nicht.
    Und Wiwaldi ist ist ganz klar einer von den Hunderten. Es gab bessere und schlechtere Sidekicks bei „Zimmer frei“. Aber selbst mit dem schlechtesten davon spielt Wiwaldi nicht in einer Liga. Nicht zuletzt auch, weil er seine schlechten Witze nicht ansatzweise der Gesprächssituation anpassen kann. Folge: Es gibt kein Gespräch (siehe auch den 1. Kommentar hier von nikal)

    Umgekehrt geht’s übrigens auch: wenn Künstler, die anscheinend – oder nur scheinbar? – das Bildungsproletariat ansprechen, dann muss einfach alles schlecht sein, was sie tun. Da wird gern mal übersehen, dass etwa ein Mario Barth manchmal großartige soziologische Analysen macht.

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