„Focus“-Redakteure zu kaufen

Im Sommer machte ein Brief Furore, den Hans-Dieter Wichter, der Pressesprecher der nordrhein-westfälischen Landesregierung, an „Focus“-Chefredakteur Helmut Markwort geschickt hatte. Er beklagte sich darin, dass ein NRW-Sonderteil im „Focus“, den die Landesregierung durch Werbung unterstützt hatte, auch einen kritischen Bericht über die Zeitungsgruppe WAZ enthielt.

Der Brief [pdf] warf Fragen auf nach der Intelligenz des Regierungssprechers und seinem Verständnis von Pressefreiheit, aber auch, wie er überhaupt darauf kam, dass man sich beim „Focus“ die gewünschte Berichterstattung durch Anzeigen erkaufen könne, was ja eine völlig aberwitzige Idee ist.

Und damit zu einem ganz anderen Thema.

Der aktuelle „Focus“ enthält ein 28-seitiges „Focus-Spezial“ über digitale „Innovationen, die unseren Alltag wirklich erleichtern“:

Es handelt sich nicht um eine Werbebroschüre oder eine Anzeigensonderveröffentlichung: Das Impressum weist die „Focus“-Chefredakteure Helmut Markwort und Uli Baur als Chefredakteure auch dieses „Spezials“ aus, verantwortlich für „Konzept & Redaktion“ ist der langjährige „Focus“-Wirtschaftsredakteur Michael Franke, die Autoren sind „Focus“-Mitarbeiter.

Auf dem Titel steht allerdings der Hinweis:

Das ist eine grandiose Untertreibung. Das gesamte Heft ist eine einzige Werbeveranstaltung für Microsoft. Mit einem Interview mit Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg, den die „Focus“-Redakteure als „Marathon Mann“ und „unermüdlichen Kämpfer“ preisen und ihm „Freude an der Arbeit“ und „Gute Ausdauer“ attestieren:

Mit einer ausführlichen Würdigung des tollen neuen Betriebssystems „Windows 7“, die so verpackt ist:

Und einer doppelseitigen Vorstellung der tollen neuen Funktionen von Microsoft Office:

Die Aufmachergeschichte ist angeblich eine Reportage über eine „total vernetzte Familie“, die „man“ „plötzlich mit Super-Handys, Laptops und einem Großbild-Fernseher“ ausgestattet hat. „Man“?

Vor vier Wochen wurden sie von dem Software-Giganten Microsoft mit einer ganzen Ladung High Tech ausgerüstet: zwei Smartphones mit aktueller Software Windows Mobile 6.5 (s. S. 7), zwei Laptops mit dem neuen Betriebssystem Windows 7 sowie ein Flachbildschirm-TV, mit dem man nicht nur normal Fernsehen schauen kann, sondern sich abends beim Familientreff auch Fotosl, Filme oder Musik vom Laptop auf die MAttscheibe und Boxen bringen lässt (…).

Marlon, 12, ist indes sofort fasziniert. Er sitzt gern am Computer und durchforstet die digitale Welt. Gerade untersucht er Windows 7 ganz genau — an dem neuen großen Laptop mit dem drehbaren Bildschirm — und findet es gut, dass sich die Internet-Seiten viel schneller öffnen als früher: „Ich kannte die Vorgänger-Software Vista, aber die war irgendwie langsamer“, meint er (www.windows7.de).

In der Rubrik „Neue Ideen aus dem Web“ stellen die „Focus“-Leute ausschließlich Angebote des Microsoft-Portals MSN vor.

Unter der Überschrift „Sicher surfen im Netz“ halten sich die „Focus“-Leute nur einen Satz lang mit den Virenscannern auf, die man verwenden sollte, ganz gleich, welchen Browser man benutzt („ob Firefox, Safari oder den neuen Internet Explorer 8“) — um sich dann den ganzen Rest des eineinhalb Seiten langen Artikels mit den tollen neuen Sicherheitseinstellungen des Internet Explorer und des Microsoft-eigenen tollen Viren-Scanners zu beschäftigen.

Und die Xbox 360 von Microsoft ist „von einer Gamer-Box zur Multimedia-Zentrale für die ganze Familie“ geworden, weiß „Focus“, berichtet ausführlich und verlässt sich auf die zuverlässigen Einschätzungen von Microsoft-Leuten.

Produkte der Konkurrenz, seien es Google, Nintendo oder Apple, kommen in diesem Heft, das laut „Focus“ „Antworten“ auf die Frage nach der klugen Vernetzung von Handy, Laptop und PC geben soll, praktisch nur vor, um darauf zu verweisen, dass Microsoft jetzt mindestens genau so gut sei.

An keiner Stelle steht in dieser „Focus-Spezial“ ein Wort wie „Anzeige“, „Werbung“ oder „Promotion“.

„Focus“-Redakteure kann man kaufen. Und Microsoft hat’s getan.

[mit Dank an René!]

114 Replies to “„Focus“-Redakteure zu kaufen”

  1. Arm. Einfach nur arm.

    Und da wundert sich noch irgendwer warum Leser immer weniger bereit sind für so einen Schmarrn auch noch Geld hinzulegen? Ganz so dumm, wie Focus und Microsoft möglicherweise erhoffen sind dann die meisten Leser doch nicht.

    Naja, und wer dumm genug ist, so einen Käse für Journalismus zu halten hat es meiner Meinung nach auch nicht anders verdient als die beworbenen Produkte von seinem sauer verdienten Geld zu kaufen. ;)

  2. „Fakten, Fakten, Fakten!“ scheint Geschichte zu sein. Stattdessen gilt nun offenbar „Moneten, Moneten, Moneten!“
    Für mich nur ein weiterer Grund, um dieses „Magazin“ einen weiten Bogen zu machen.

  3. Atemberaubende Kaltschnäuzigkeit.

    Dieses Focus-Spezial führt tatsächlich ein eigenes Impressum?

  4. Mich kann man auch kaufen. Interesse, igendjemand? Microsoft? SAP? Jamba?
    Hach. War ja wieder klar.
    Ich find’s eigentlich merkwürdig, dass man nicht einfach doch irgendwo unauffällig „Anzeige“ hingedruckt hat. Damit hätte Focus den Pressecodex eingehalten, und wen so eine dreiste Werbebeilage nicht stört, der lässt sich von einem expliziten Hinweis doch auch nicht beirren, oder?

  5. Da hat Apple – die im Gegensatz zu Microsoft ihre Anwender gern in goldene Käfige sperren – ja Glück, dass die Medien ganz ohne Bezahlung überschwengliche Werbung für sie machen, weil man als Medienmensch ausgelacht wird, wenn man keine überteuerte Designerhardware aus Cupertino auf dem Schreibtisch stehen hat.

    Microsoft muss vielleicht Medien kaufen, aber Apple hat die nächste Stufe erklommen. Sobald der angebissene Apfel auf ein Stück Hardware gepappt wird, bekommen Journalisten, PR-Leute und Mediengestalter aller Couleur glänzende Augen und fallen in eine Art Trance, in der sie kritikunfähig sind und voller ungestümer Begeisterung über das neueste Luxusspielzeug von His Steveness berichten müssen. Zu bewundern etwa des öfteren bei Spiegel Online. Und wenn man dann an exklusive Vorabinformationen kommt oder gar das neueste Eifon selbst in den zitternden Händen halten kann, ringen auch gestandene Reporter um Fassung und bedanken sich unterwürfig bei Apples PR-Abteilung, kostenlos Werbung für deren Produkte machen zu dürfen.

    P.S.: Ja, ich weiß, dass das obige eine Polemik ist. :-)

  6. @Stefan Niggemeier: Ist schon klar, sehe ich auch so. Ich frage mich nur so nebenbei, warum man sich nicht noch das Feigenblatt umgehängt hat, wenn es doch kaum geschadet hätte. Aber die Frage ist ziemlich rein akademisch, das stimmt.

  7. @kurt: „P.S.: Ja, ich weiß, dass das obige eine Polemik ist.“

    Aber nicht doch! Ich finde, Sie haben die Wirklichkeit sehr treffend beschrieben! Aber die Tage kommen auch noch, an denen Apple seinen Zauber für die Medienmeute verliert und sich dann keiner mehr dran erinnern wird, den Hype mit aufgebaut zu haben.

  8. @kurt, Mark S: Recht so, immer drauf. Ich kaufe meine neuen Mobiltelefone schon immer heimlich, damit ich mich nicht dauernd rechtfertigen muss, warum ich kein iPhone haben will.

  9. Gut, dass ich dieses Blatt nicht lesen – außer vielleicht mal im Wartezimmer beim Arzt. Dann aber auch nur zur Belustigung.
    Ich bin mal gespannt, ob die fehlende Kennzeichnung als Anzeige für den Verlag irgendwelche Konsequenzen hat.

  10. @ Mark & kurt
    ich weiß nicht; Journalisten dürfen schon auch leuchtende Augen bekommen, wenn sie von etwas begeistert sind. Ein Filmjournalist darf ja auch einem neuen Film entgegenfiebern, ein Musikjournalist einem Konzert.

    Hier scheint mir aber, dass die Beilage ohne finanzielle Unterstützung von Microsoft gar nicht entstanden wäre.

  11. da sollen sich nun die „Qualitätsmedien“ für’s digitale Zeitalter rüsten und sich neue Geschäftsmodelle ausdenken und kaum hammse eins, ist es auch wieder nicht richtig.
    man könnte mitleid kriegen mit dem focus,… wenn es nicht so skandalös wäre.

  12. @Haco:

    Von (seriösen) Journalisten erwartet man aber Objektivität. Und die ist womöglich nicht mehr gegeben, wenn der Journalist zu Hause Apple-Hardware für 10000 EUR und einen Schrein zur Anbetung von Steve Jobs herumstehen hat.

    Übrigens verfügt auch Apple über eine PR-Abteilung, die allerdings statt mit Geld lieber mit Hardwaregeschenken (Apple-Zeugs kommt immer gut) Zustimmung erkauft. Nicht nur bei der Journaillie, sondern auch etwa an Universitäten (ich darf hier leider nicht näher ins Detail gehen). Oft müssen sie das Zeugs aber auch gar nicht verschenken, weil Medienmenschen gerne mal unreflektiert alles kaufen, wo ein angebissener Apfel drauf klebt. Ist wohl das Kind im Manne (oder der Frau).

  13. Nach dem Pardon-Urteil, das m.W. immer noch gilt, hätte da in klein irgendwo stehen müssen: Kein Anzeige. Und ich hol mir jetzt keinen Jägerkleister.

  14. @20: Tun Sie mir den Gefallen und reflektieren Sie kurz für mich, weshalb man sich ein Apple-Produkt, nehmen wir meinetwegen einen iMac oder ein iPhone NICHT kaufen und stattdessen ein (beliebiges) Konkurrenzprodukt zulegen sollte?

  15. @muriel:Ich denke der Hinweis mit der Zusammenarbeit mit Microsoft dürfte ausreichend sein.

    @kurt: Aber wenn alle sagen, dass es besser ist, dann wird vermutlich auch was dran sein. Wenn ich genug Geld zusammen habe, kauf ich mir auch endlich ein Apple.

  16. @Martin: Ausreichend wofür?
    Um den Pressekodex einzuhalten? Meines Erachtens nicht, da dieser in Ziffer 7 fordert, „dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden“.
    Und um noch ein bisschen journalistische Würde zu behalten, reicht es noch viel weniger.

  17. @23:

    Apple setzt bei seinen Smartphones von allen Anbietern auf dem Markt derzeit das drakonischste DRM ein.

    Das bedeutet für Sie als Kunden, dass Apple Sie aus ihrem eigenen, teuer bezahlten Gerät aussperrt: Nur Apple darf entscheiden, welche Software Sie auf Ihrem Gerät installieren dürfen. Zum Beispiel müssen Sie viel Geld bezahlen, wenn Sie das iPhone als UMTS-Modem verwenden wollen – eine Funktionalität, die etwa mit Windows-Mobile-Geräten ohne Zusatzkosten möglich ist. Auch Software, die eigenen Code nachlädt, wozu sogar C64-Emulatoren gehören, lässt Apple nicht im firmeneigenen Store zu, und ohne Hacken des iPhones (Jailbreak) ist es nicht möglich, Software aus irgendwelchen anderen Quellen auf dem iPhone zu installieren. Bei PCs wäre so etwas undenkbar. Apple behält sich sogar die Funktion vor, Software ferngesteuert ohne Benutzernachfrage von Ihrem Gerät löschen zu dürfen – und zu können (sogenannter „Killswitch“).

    Zum Vergleich: Bei Nokia darf ab Werk beliebige Software installiert werden, die von Nokia signiert wurde – soviel besser ist das nicht, aber immerhin ist nicht nur Software aus dem firmeneigenen Ovi Store erlaubt, und die Softwarehersteller erhalten auch als Hobby-Entwickler relativ schnell und problemlos eine Signierung. Am freizügigsten ist Microsoft: Auf Windows-Mobile-Geräten sind Sie der Administrator und haben das Heft in der Hand. Sie dürfen installieren, was sie wollen.

    Legal erhalten Sie das iPhone in Deutschland nur mit einem Knebelvertrag, der Sie auf mindestens zwei Jahre an die Telekom bindet und sehr hohe Fixkosten erzeugt. Ab Werk enthält das iPhone drei Sperren: Die erste verhindert die Nutzung ohne vorherige Online-Aktivierung, die zweite bindet das iPhone an den Provider, so dass Sie es nicht mit anderen SIM-Karten nutzen können (und damit auch nicht im Ausland mit viel günstigeren SIM-Karten telefonieren können – Sie müssen roamen), und die dritte verhindert die Installation jeglicher Software, die nicht aus dem Apple Store stammt. Zu der Software, die Sie deshalb nicht installieren können, gehört unter anderem auch welche, die VoIP-Verbindungen ermöglicht, weil die das Geschäftsmodell der Telekom untergraben würden, die Gesprächsminuten zu völlig überzogenen Preisen zu verkaufen (vergleichen Sie die iPhone-Tarife mal mit Simyo).

    Zumindest bei älteren iPhones können Sie diese Sperren allesamt aushebeln. Aber dann müssen Sie jedes Mal, wenn Apple Betriebssystem-Updates herausgibt, aufwendig einen neuen Hack dafür suchen oder mit den darin geflickten Sicherheitslücken leben – die so gerühmte Benutzerfreundlichkeit des iPhones ist damit für die Katz. Und wenn Sie Pech haben, dauert das Monate, oder die Hacker finden gar kein Schlupfloch mehr.

    Den Akku des iPhone können Sie nicht selbst auswechseln, weil das iPhone kein Akkufach hat: Der Akku ist fest eingelötet. Wenn er nach zwei oder drei Jahren den Geist aufgibt, müssen Sie das Gerät zum Apple-Service einschicken und dafür zig Euros bezahlen, während es für praktisch jedes andere Handy für unter 15 EUR im Internet Ersatzakkus gibt. Ebenso hat das iPhone keinen Speicherkartenslot. Das hat den Hintergrund, dass Sie für Extra-Speicher gleich zum iPhone-Modell mit mehr Speicher greifen sollen, das natürlich unangemessen viel teurer ist. Hätte das iPhone einen SD-Karten-Steckplatz, könnten Sie ja einfach stattdessen eine SD-Karte kaufen, aber das würde Apple nicht so gut die Kassen füllen.

    Das mit den Akkus gilt übrigens auch für MacBooks.

    Mac-Rechner sind technisch gesehen normale PCs, bestückt mit günstiger Massen-Hardware aus fernöstlicher Produktion. Damit nun nicht einfach jemand normale PCs für die Hälfte des Apple-Preises kauft und darauf MacOS installiert, hat Apple mit Hilfe eines BIOS-Ersatzes namens EFI sein Betriebssystem aufwendig mit seiner Hardware verdongelt. Das kann man auch umgehen, aber es ist so schwierig, dass so gut wie niemand das macht, zumal Apple dann auch keinen Support leistet.

    Das wärs erstmal für den Anfang. Aber es gibt noch so einiges mehr – z.B. setzte das iTunes Music Store bis vor kurzem ebenfalls auf DRM.

  18. @ kurt: Danke!

    Wir formulieren das so:

    Apple mit Steve Jobs haben nunmal eine schlechte Angewohnheit, sich so zu geben wie die Bankmanager.
    Hohe Preise für miserable Leistung!

    @ Muriel: Verdummung und Verblödung muß man sich leisten können.

    Warum lässt sich der Focus-RedakTEUER für ein Produkt kaufen, das es schon seit 3 Monaten im FREIEN Handel gibt? ;)

    Tipp für möchtegerne-ein-Mac: gOOgel Hackintosh!

    MfG
    Roboter lassen sich nicht veräppeln

  19. Lieber Kurt,

    wir waren schon viele Male an diesem Punkt, aber ich würde das jetzt gerne nochmal wiederholen: Wenn Sie soviel zu sagen haben und die Themen, über die Sie sich mit der Welt austauschen wollen, nur über vage Assoziationsstränge mit denen zu tun haben, über die ich schreibe — warum machen Sie kein eigenes Blog auf?

    Ich finde Ihr Publikationsverhalten, bei aller Untenoffenheit dieser Kommentarspalten, ein bisschen unfreundlich.

  20. @kurt, #27: „Am freizügigsten ist Microsoft …“

    Ach! Schauen Sie sich mal das Neo freerunner auf Linuxbasis an. Da bekommt man den Quellcode für die gesamte Handysoftware mit dem Gerät ausgeliefert, komplett mit dem Recht die Software zu verändern und weiterzugeben.

    Das ist Freizügigkeit.

  21. Zurück zum Thema: Ab und zu ist Herr Markwort im Fernsehen zu sehen – als flammender Feuergott der freien Presse. Wider alle (natürlich sozialistischen, brrrr!!) Experimente. Ein feiner Herr, der Herr Markwort, ganz ein Vorbild für die Zunft! Nachdem der Herr Diekmann jetzt seinen eigenen Blog hat – vielleicht sollte sich Herr Markwort einklinken? Gleich und gleich gesellt sich ja doch gerne.

  22. @ Stefan Niggemeier: Worin besteht die „Untenoffenheit“ dieses Blogs?
    @ kurt: Ein eigenes Blog sollten Sie wirklich aufmachen. Sie hätten nicht nur mich als Leser.

  23. @ kurt: Danke. Als jemand, der mit PC-Abstürzen kämpfte und ein Jahr lang einen Apple nur bestimmungsgemäß nutzte ohne etwas auszuprobieren, fand ich den apple wesentlich komfortabler. Egal

    @ SN: Ihren Ärger verstehend – wäre es tolerabler, wenn über Kurts Text „Anzeige“ stände, oder „Anti-Anzeige“, also sein Text als etwas gekennzeichnet wird, was mit dem redaktionellen Teil des Blogs nur peripher etwas zu tun hätte? ;-)

  24. Stefan ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll…

    Die Nummer ist natuerlich dreist und steht sicherlich in einer Riege mit den tollen BILD-„Volks“ irgendwas Angeboten und Beilagen. Von daher ist das erst einmal bedenklich.
    Da es aber ne Verlags-Sonderbeilage ist und vorne auch noch dick draufsteht, dass Winzigweich die Kiste sponsort…
    Ehrlich, ich erhoffe von den Focus-Lesern(erwarten kann ich es leider nicht, ich denke da sind wir uns einig), dass sie dies als Hardcore-Guerilla-Marketing abtun und dahin packen, wo es hingehoert, naemlich in den Papierkorb bzw. es mit einem sueffisanten Schmunzeln lesen.

    Auch wenn es sehr Offtopic wird und ich die wie immer klasse Diskussion hier nicht sprengen will. Kurt hat sowas von recht. Die Jungs aus Cupertino machen das alles ne Ecke subtiler und irgendwie kann ich die FCC in den Staaten inzwischen verstehen, dass die in Zunkunft fordern, dass Sponsoren genannt werden.

    Ein Thema, welches ich auf meiner Seite recht progressiv angegangen bin und dafuer oft genug einen auf den Deckel bekommen habe, nach dem Motto, der Sascha besucht jetzt nur noch Monopolisten (nachdem ich mitgeteilt habe, dass Intel mir mein Hotel fuer IDF bezahlte und Mickysoft mich nach Muenchen einlud).

    Stimmt der Content, dann ist das kein Problem (und damit meine ich, dass der weiterhin kritisch und unabhaengig ist), im Falle von Fokus ist es peinlich und in meinen Augen eher ein Marketing-Flop.

    Ich hoffe es zumindest und wuensche MS Deutschland in Zukunft ein besseres Haendchen und dir weiterhin solche News, denn die sind wichtig!

    Danke und cheers aus Taipei

  25. @Sacha Pallenberg: Es ist keine Verlags-Sonderbeilage und es steht nicht drauf, dass Microsoft das sponsert. Und, nochmal: Jenseits der fehlenden Kennzeichnung als Anzeige finde ich das Schlimme daran, dass der „Focus“ seine Redakteure dadurch zu PR-Leuten macht.

  26. @Stefan Niggemeier:

    Wenn Sie soviel zu sagen haben und die Themen, über die Sie sich mit der Welt austauschen wollen, nur über vage Assoziationsstränge mit denen zu tun haben, über die ich schreibe — warum machen Sie kein eigenes Blog auf?

    Weil die Leute, mit denen ich mich austauschen möchte, hier sind, und vor allem, weil ein Blog regelmäßige Pflege braucht – womit ich nicht meine, dass man regelmäßig Beiträge einstellen sollte, wenn man einen Leserkreis aufbauen möchte, sondern dass heutzutage mit einem Bein im Gefängnis steht, wer im Internet veröffentlicht und anonyme Kommentare ohne vorherige Prüfung zulässt (ohne bzw. nur mit vorheriger Freischaltung von Kommentaren fände ich ein Blog reichlich witzlos). Sie scheinen das Risiko tragen zu wollen – was ich respektiere, aber auf der anderen Seite fährt man eben einem gestandenen Journalisten mit einem gewissen Ruf auch nicht so schnell (juristisch) an den Karren wie Blogger X. Was nicht bedeutet, dass Sie keine Risiken eingingen: Ich weiß, dass Sie diesbezüglich schon so einige unangehmen Erfahrungen hinter sich haben.

    Was die gestrige Diskussion betrifft, so bin ich nach wie vor der Meinung, dass alles, was ich geschrieben habe, einen direkten Bezug zum Thema besitzt – wenn Sie das anders sehen, würde mich interessieren, wo und warum. Womit ich nicht sagen will, dass Sie verpflichtet wären, jede ausufernde On-Topic-Diskussion zuzulassen. Aber wenn Sie die Frage aufwerfen, wie man als Journalist mit medizinischen Studien umgeht, dann ist das ganz sicher ein Thema, das einen sehr langen Kommentarstrang ganz ohne irrelevantes Zeug füllen kann und der ausführlichen Diskussion wert ist.

    Aber ja: Ich habe Ihren – zugegebenermaßen sehr höflichen – Rauswurf schon verstanden, ganz blöd bin ich nun auch wieder nicht. Sie werden mich in Zukunft zumindest nicht mehr in epischer Länge ertragen müssen. Vielleicht mache ich ja wirklich ein eigenes Blog auf. Und ich verspreche Ihnen: Ich würde Sie ertragen. Auch in epischer Länge.

    Ein bisschen enttäuschend finde ich schon, dass Sie einerseits Manifeste über die Freiheit des Internets und der Blogkultur veröffentlichen, andererseits aber offenbar in meinen Kommentaren eine Monopolisierung der Diskussion oder gar eine Art feindliche Übernahme Ihres Blogs sehen. Insgesamt habe ich vielleicht 2% Ihrer Blogbeiträge überhaupt kommentiert, wenngleich in einigen Fällen dann sehr ausführlich, und es war immer ein Bezug zum Thema da. Das könnten Sie aushalten. Müssen Sie aber natürlich nicht, da gebe ich Ihnen recht. Vielleicht haben Sie auch einfach nur das Gefühl, dass ich Ihnen zuviel Zeit stehle.

    Möglicherweise ist das Problem auch nur ein technisches: Wenn die Kommentare nicht linear, sondern threadbasiert strukturiert wären, könnten ich – oder natürlich auch jeder andere – sich darin „austoben“, ohne dass das „echte“ Ontopic-Diskussionen stören würde. Ich will Ihnen weder Ihr Blog klauen noch Leuten meine Meinung aufdrängen, die das nicht interessiert, ich mag einfach nur tiefergehende Diskussionen. Dass jemand von Ihrem Format – und das ist wirklich nicht ironisch gemeint – sich unwohl fühlt, sobald Themen angeschnitten werden, die nicht hundertprozentig in Ihr Metier gehören, finde ich schade, aber ich muss es wohl akzeptieren.

    Jemand wie Sie müsste sich nicht sein Leben lang auf Meta-Medienkritik beschränken, haben Sie mal etwas Mut!

    Naja, wie auch immer. Ich halt jetzt die Klappe. Versprechen kann ich nicht, dass ich sie nicht bei anderer Gelegenheit wieder öffnen werde. Aber wenn, dann zumindest strikter themenorientiert und nicht ganz so ausführlich. Vielleicht können Sie dann damit leben.

  27. @kurt: Ich habe mich gar nicht nach der gestrigen Diskussion beschwert, sondern nach der heutigen. Aber, hey, Microsoft gegen Apple, das ist wirklich ein mutiges Thema, über das bislang viel zu wenig diskutiert wurde.

    Trotzdem: Es war kein Rauswurf, sondern die Bitte, anders zu kommentieren oder ein eigenes Blog aufzumachen. Das Interesse und die Leserschaft scheint ja vorhanden zu sein.

  28. @38: Ich frage mich, warum sich „Focus“-Redakteure zu PR-Leuten machen lassen. Ist das Teil des Arbeitsvertrages, oder gibt es dafür Unmengen von Geld (eigentlich bezahlt der „Focus“ seine Leute ja alles andere als schlecht)? Gerade Redakteure wie Hannemann oder Matting, die ja auch viele Produkttest für den „Focus“ machen, sollten doch alles daran setzen, ihre Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen.

  29. Wen wundert denn sowas? Bei Helmut Markwort als Chef?

    Dieser ist bekennendes FDP-Mitglied, There-is-no-alternative-Prediger und darf immer kurz vor Bundestagswahlen zur Primetime seinen unreflektierten neoliberalen Senf abgeben, und zwar auf die platteste Art und Weise.

    Wie kann man von so jemandem überhaupt kritischen Journalismus erwarten?

  30. @Stefan

    da gebe ich dir absolut Recht, die machen PR aber da steht doch fuer jeden Menschen ersichtlich drauf „in Zusammenarbeit mit Microsoft“ und da weisst du doch auch noch drauf hin!
    Zaehle ich das mit dem Content dieses Blaettchens zusammen, weiss ich doch wie der Hase laeuft (sorry fuer mich reicht schon der „in Zusammenarbeit“ Hinweis).

    Ich denke als muendiger Leser, sollte man damit klarkommen.

    Der Umfang dieser Beilage ist fuer mich das eigentlich Erstaunliche. Das war sicher nicht billig ;)

    Wenn die meinen sich so finanzieren zu wollen…. Schwamm drueber, das ist nur ne kleine, lebensverlaengernde Massnahme.

  31. @Sascha

    Ich weiss nicht, ob das für jeden so offensichtlich ist. Ich hätte beispielsweise auch gedacht, dass die Gerichtshows im TV eindeutig als gestellt zu erkennen wären. Aber Irrtum, meine Oma hat sie für real gehalten. Also auch wenn nur wenige Leute darauf reinfallen, ist es trotzdem nicht in Ordnung. Auch „dumme“ Leute haben das Recht, vor Betrug geschützt zu werden.

  32. Heißt das, in Zeitungen und Zeitschriften muss demnächst nicht mehr „Anzeige“ über einer solchen stehen, sondern es reicht der Hinweis „in Zusammenarbeit mit…“?
    Das Problem ist ja nicht, ob die bei den „mündigen Lesern“ damit durchkommen. Sondern, dass sie es überhaupt versuchen.

  33. @ Stefan (wegen Kurt)

    Das mit Apple vs Microsoft passt hier wirklich nicht hin. Es schein so eine Art godwins law ( http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz )zu sein. so dass man nicht über Mircosoft reden kann, ohne das jemand mit Apple anfangen muss. Andersrum gilt es übrigends genauso. Das hier ein Informatiker mit dem Thema anfängt ist umso klischehafter :)

    Trotzdem, ich denke die Kommentare von Kurt sind zum großen Teil dass, war man sich von Kommentarschreibern wünschen sollte. Unbegründete Statements welche eine Länge von 4 Sätzen haben gibt es hier genug. Liest man die alle, gibt es selbst nach dem Hundertsten Verfasser keinen Mehrwert. Jetzt kommt jemand daher, der seine Meinung ausführlich begründet und wird dafür gleich zurechtgewiesen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Besonders die Argumentationen der letzten Diskussion fand ich interessant.

    @ Hier mit Apple vs. Microsoft anzufangen ist trotzdem daneben. Fehlt nur noch, dass du uns überreden willst morgen die neue Ubuntu Version (darauf freue ich mich!) zu installieren und diese als Optimum verkaufst.

  34. Ich wuerde sogar mal ganz stark bezweifeln, dass diese Beilage von den Focus Redakteuern selber geschrieben wurde. Vielleicht zu gewissen Anteilen aber der dickste Part duerfte von nem MS PR-Fuzzi stammen.
    Wie gesagt, versuchen hin der her… diese Beilagen hauen uns die Holzmedien doch schon seit Dekaden um die Ohren.
    Hier wird ein Monopolist gefeatured und der verhaelt sich entsprechend. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es moralisch und auch marketingtechnisch hoechst fragwuerdig aber es erstaunt mich null!

  35. @Sacha Pallenberg
    Ist das vielleicht für Technik-Journalisten (wenn ich deinem Websitelink folge, scheint mir dass du vielleicht einer bist) völlig klar, dass „in Zusammenarbeit mit…“ gleichbedeutend ist mit „als redaktioneller Inhalt getarnte Werbung“? Es werden ja immer wieder neue Begriffe gefunden, um etwas wohlklingend inhaltlich umzuverpacken.
    Ich als Laie würde so einen „in Zusammenarbeit mit“-Satz jedoch ähnlich lesen wie ein „Diese Sendung wird Ihnen präsentiert von…“ im TV. Die Firma zahlt für ein Erwähnen an prominenter Stelle, mehr aber auch nicht.

  36. @Tom (45)
    es geht auch um die Länge. Stefan muss sich das ja alles durchlesen, weil – wie Kurt selber schreibt – der Blogbetreiber auch für die Kommentare gradestehen muss. Wir können ja blind weiterscrollen, wenn uns was nicht interessiert, Stefan kann das nicht.

  37. > Fakten, Fakten, Fakten!” scheint Geschichte zu sein. Stattdessen gilt nun offenbar „Moneten, Moneten, Moneten!”…

    Ne. „Developers, Developers, Developers“. :-)

  38. Dieses „Spezial“ überrascht natürlich jeden, der „Focus“ bisher für ein neutrales, unvoreingenommenes Nachrichtenmagazin gehalten hat (die Zahl der Schockierten dürfte also überschaubar sein).

    Ähnliches „Specials“ sind seit vielen Jahren regelmäßiges Brot bei „Stern“ und Co. – dort meistens von mehreren Werbepartnern finanziert, aber ebenfalls von regulären Redakteuren und Mitarbeitern verfasst.

    Bei Tageszeitungen kennt man das ebenfalls seit Jahrzehnten – als „Kollektiv“ (ein Redakteur oder „Freier“ jubelt mit Text und Bild z. B. zu einer Geschäftseröffnung, darunter sind die Anzeigen des Betriebes und der beim Bau beteiligten Firmen).

  39. > so dass man nicht über Mircosoft reden kann, ohne das jemand mit Apple anfangen muss.

    Hat schon jemand „mit Linux wär das nicht passiert“ gesagt?

  40. @Sascha Pallenberg: Mich erstaunt da schon noch etwas: Was für ein erschreckend schlechtes Bild der Focus von seinen Lesern zu haben scheint. Diese Vorgehensweise spricht aus meiner Sicht nicht dafür, dass man besagte Mündigkeit bei den Lesern vermutet.
    Nachdem ich mir das oben in den Kommentaren verlinkte Impressum anschaue frage ich mich: Gab es in dem Spezial tatsächlich noch Anzeigen? Oder sind die Anzeigenverantwortlichen nur der Vollständigkeit halber genannt?
    (Dieser Kommentar entstand in Zusammenarbeit mit Mozilla Firefox)

  41. Die Grafiker haben da was verwechselt. Herausgeber ist Microsoft. Das Heft entstand in Kooperation mit dem Focus. Bin mir sicher, dass der Focus das noch mal klarstellt.

  42. unglaublich, dass ein cdu-mann (m)einer großflächig schnarchig agierenden landesregierung tatsächlich mal einen fast investigativ zu nennenden beitrag geleistet hat. natürlich total sicher ungewollt.
    und: war nicht vor kurzem ikea bei brigitte ebenso eingeladen wie jetzt die firma bei focus? für mich reicht der hinweis „in zusammenarbeit mit…“, um da ganz sicher nicht mehr hineinschauen zu wollen. außer …. – außer natürlich: es wäre apple, oder groning, oder ferrero, oder macfarlane, oder haribo. also bei irgendwas leckerem.

  43. Ich bin vor einem guten Monat über „Focus Spezial: Bayern – Das Geheimnis des Erfolges“ gestolpert. Das Heft lag damals meiner Lokalzeitung bei und entstand „In Kooperation mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft„.
    Erscheinungsdatum: 14.09.2009, also kurz vor der Wahl.
    Dass das Heft die Werbetrommel für das Land Bayern und seine alte schwarze und jetzt schwarz-gelbe Regierung rührte, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

    Damals wollte ich eigentlich dazu bloggen, weil diese „Kooperation“ so offenkundig eine gekaufte widerliche PR-Aktion war, aber habe es dann irgendwie aus den Augen verloren. Ich meine auch, dass ich damals einen Blick ins Impressum geworfen und festgestellt habe, dass die redaktionelle Bearbeitung dem normalen Focus-Team oblag. Garantieren kann ich es aber nicht.
    Weiß da jemand sicher Genaueres?

    Und weiß jemand, ob diese Masche bei „Focus Spezial“ System hat? Ich nämlich kenne davon keine weiteren Ausgaben.
    Also?


    Offtopic: Es ist mir ja eigentlich unangenehm, schon wieder nachzufragen, aber ich würde mich über Post vom Hausherren auf meine Mail freuen.

  44. @Tom:

    Ich habe nicht mit „Apple vs. Microsoft“ angefangen. Das Thema des Blogeintrags war „Microsoft kauft Focus-Redakteure“, und mein Kommentar dazu war „Woran liegts, dass Apple kaum Pressefuzzis kaufen muss, weil die alle Apple so grundlos geil finden?“. Zugegeben, Thema verfehlt, aber es ging um Journalisten und ihre Beziehung zu Apple, nicht um Apple vs. Microsoft.

    @S. Niggemeier:

    Das mit dem Mut bezog sich natürlich nicht auf diesen Blogeintrag, aber das wissen Sie sicherlich auch selbst. Das Geheimnis der weit überproportionalen Affinität der Medienschaffenden zu Apple zu untersuchen, finde ich übrigens gar nicht so irrelevant und auch nicht so krass an Ihrem Thema „MS kauft Focus“ vorbei. Aber ich will Ihnen Ihren Mac nicht madig machen (Sie haben doch sicher auch einen, oder? ;-). Die Auflistung der Kritikpunkte am iPhone war die (zugegeben, ausführliche) Antwort auf die Frage eines anderen Kommentators. Mein Ursprungskommentar war einfach eine provokante Polemik mit einem wahren Kern. Löschen Sie’s, wenn Sie es nicht aushalten, aber soo lang war’s doch diesmal gar nicht.

    So, gute Nacht allen Mitlesenden, und jetzt ist auch wirklich Ruhe im Karton von meiner Seite.

  45. „Journalismus“ und PR „intelligent vernetzt.“
    28 Seiten Papier für die Tonne.
    „Mein Freund der Baum ist tot.“
    (und aus dem Lokus stinkt der Kot.)

  46. wohlgemerkt: im apple-lager erscheinen gleich mehrere monatliche zeitschriften die eine vergleichbare „ausgewogenheit“ zu bieten haben.

    totaler mist ist sowas natürlich trotzdem.

  47. @Usul

    Auch Medienkompetenz aendert sich ueber die Generationen und deshalb hat deine Oma diese Gerichtshow auch nicht als fake wahrgenommen.

    @Harco

    bei deutschen Printmagazinen und Online-Auftritten der klassischen Medien ist fuer mich „in Zusammenarbeit mit“ ganz klar eine komplett gesponsorte Nummer. Das mag vielleicht redaktionell ein wenig aufgepustet und angepasst sein, aber hier schreiben eher die Agenturen bzw. Dritte diese Texte. Wen vom Focus haltet ihr so kompetent um ueber ein aktuelles Betriebssystem zu berichten bzw. ueber ein(e) vernetzte(s) Haus/Wohnung?
    Die haben da hoechstens am Interview ein wenig mitgewirkt.

    Ich halte diese Masche, wie bereits Stefan, fuer absolut bedenklich und dank seiner Veroeffentlichung nun auch fuer eine prima Negativ-Kampagne der Redmonder. Da haette man sich weitaus geschickter anstellen koennen, zumal ich in keinster Weise weiss, welche neuen Maerkte sie damit als Monopolist erschliessen wollen. Ok, User sollen auf Win 7 umsatteln aber das machen die meissten eh. Die Focus Werbung ist ein Lehrstueck dafuer, wie man es nicht macht, denn sie ist getarnt unter dem Deckmantel einer redaktionellen Arbeit.
    Ich glaube im Jahre 2009 funktioniert sowas einfach nicht mehr und Stefan und sein Team sind da wunderbar hinterher. Diese Aufklaerung ist wichtig!

    @Daniel A.

    das unterschreibe ich mal so. Entweder denken die wirklich, ihre Leser sind richtig dulle (mal ganz ehrlich, wer liest bitteschoen den Focus? Wer ist Zielgruppe? Ich kenne einfach niemanden in meinem Umfeld der sich das Magazin kauft) oder aber Markwort und Co sind ziemlich naiv.
    Ich befuerchte aber die sind weder naiv, noch denken sie, dass ihre Leser darauf reinfallen. Die Focus Macher sind unglaublich arrogant und wenn das mit Verzweiflung ueber sinkende Auflagen und Anzeigen-Einnahmen kombiniert wird, dann kommt sowas dabei raus.

  48. Herr Niggemaier, sehen Sie sich doch mal diese (auch als Print-Medium erhältliche) Publikation an:
    http://www.network-karriere.com/

    Danach können Sie nachsehen bei wievielen der Unternehmen über die Herr Seitz berichtet er in irgendeiner Form beteiligt ist und/oder profitiert. Das Wörtchen „Anzeige“ oder „mit Unterstützung von“ bzw. ähnliche Forumlierungen kann ich nirgends entdecken.

    Ich würde einmal behaupten: Ein Großteil der Medien lebt heute vor allem davon, daß eben keine Anzeige im herkömmlichen Sinn mehr geschaltet wird, sondern das freundliche Journalisten/Reporter freundliche „Berichte“ schreiben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
    Ich denke, daß ist zwischenzeitlich einfach normal und man kann auf zwei Arten darauf reagieren:
    a) das entsprechende Medium erst gar nicht kaufen
    b) die entsprechenden Artikel ignorieren bzw. wenn sie als Sonderbeilage vorhanden sind sofort am richten Platz (Papiermüll) ablegen.

  49. Nachdem ich mir vor zwei Jahren das iPhone gekauft hatte, las ich einen Monat später einen begeisterten Artikel bei FAZ.net, dessen Inhalt nahelegte, dass das Gerät gar nicht wirklich getestet worden war, wie man vorgab. Einige der erwähnten Vorzüge enthielt das fertige iPhone gar nicht, die großen Schwächen, unter denen alle Besitzer des iPhones damals längst litten, wurden gar nicht erwähnt.
    Der Text kam mir verdächtig identisch mit einem Werbetext von Apple vor, den ich am Tag zuvor gelesen hatte. Ich beschwerte mich deshalb bei der Redaktion. Die Antwort erhielt ich allerdings von der Werbeabteilung, die mir witzigerweise versicherte, Redaktion und Werbung seien bei FAZ.net streng getrennt, aber – ich zitiere wörtlich – man müsse schließlich auch von etwas leben. Bei der Angelegenheit habe ich übrigens erst gemerkt, dass der Pressekodex für die Internetportale der Zeitungen gar nicht gilt.

    Das Gegenteil ist auch schlimm: Obwohl mich Googles Ambitionen stören, stört mich noch mehr, dass Zeitungen wie die Zeit nur deshalb so kritisch gegen Google schreiben, weil Google-News nun ihr eigenes Geschäftsfeld bedroht. Das ist auch interessensgelenkter Journalismus.

  50. [Ich hatte mich so gezwungen nicht mitzumachen, aber was solls]

    @ #65,mosley: Diese Apple-Zeitschriften gehen aber mit Appleprodukten bedeutend kritischer um als focus-Redakteure mit microsoft.

  51. Schon ulkig dass, obwohl kaum ein Wort über Apple in Ihrem eigentlichen Blogbeitrag verloren wurde, die Diskussionen in den Kommentaren sofort auf genau dieses eine Thema umschlagen: Microsoft gegen Apple. Vieles, was ich hier gelesen habe, auch Anti-Apple, kann ich unterschreiben, vieles aber auch wieder nicht. Zum Thema DRM: Apple war einer der ersten, die Musik vollständig DRM-frei angeboten haben. Dass Software DRM-geschützt ist, kann ich aber durchaus nachvollziehen. Wer seinen Entwicklern die Möglichkeit gibt, seine Software für 0,79 € zu verkaufen, der sollte auch für den Schutz dieser Anwendungen sorgen. Leider gibt es immer noch genügend Deppen, die trotz der geringen Preise raubkopieren, aber DRM ist wenigstens eine Methode dagegen. Denn, ganz ehrlich, der Austausch von Anwendungen unter „Freunden“ ist bei den Preisen ehrlich nicht notwendig, oder? Bei Musik sehe ich das etwas anders, das Recht der sieben Privatkopien existiert doch weiterhin, oder?

  52. Herr Klose, das ist nicht ulkig, das ist ein Automatismus in diesem Internet, von dem man in letzter Zeit so viel hört. Und danke für ein weiteres Fass!

  53. @30 Stefan Niggemeier:

    „Produkte der Konkurrenz, seien es Google, Nintendo oder Apple, kommen in diesem Heft, das laut „Focus” „Antworten” auf die Frage nach der klugen Vernetzung von Handy, Laptop und PC geben soll, praktisch nur vor, um darauf zu verweisen, dass Microsoft jetzt mindestens genau so gut sei.“

    Und jetzt wundern sie sich, dass das Thema „Apple vs Ms“ hier von wenigen Teilnehmern aufgegriffen wird? Wo es doch zumindest nebensächlich von Ihnen erwähnt wird? Dürfen wir Kommentatoren uns zukünftig nur in epischer Breite über Punkte echauffieren oder diskutieren, die Kern Ihres Blogs sind? Möchten Sie uns vielleicht zukünftig vorgeben, welche Dinge diskutiert werden dürfen und wieviel Zeichen pro Diskussionspunkt erlaubt sind (Hauptthema 2000 Zeichen, Nebenthemen unter 100)?

    Fragen über Fragen und nur eine Antwort: Reflektieren Sie bitte Ihre Aussage in Beitrag 30 kritisch, auch in Hinblick auf die Wirkung auf Kommentatoren die hier nur gelegentlich schreiben und sich selbst nun zukünftig fragen müssen: Bin ich mit meinem Kommentar, den ich im Kopf habe vielleicht so weit off-topic, dass ich mich auf meinen eigenen Blog verkrümeln sollte?

  54. kurt sollte sich ernsthaft überlegen, ob er tatsächlich unter die blogger geht. manchmal (s. @73) geht einem dabei der letzte rest augenmaß verloren.

  55. @ Dennis

    Wo es doch zumindest nebensächlich von Ihnen erwähnt wird? Dürfen wir Kommentatoren uns zukünftig nur in epischer Breite über Punkte echauffieren oder diskutieren, die Kern Ihres Blogs sind?

    Würde ich Ihnen (in Ihrem Wohnzimmer, die Tür stand offen) begegnen und ein Gespäch über die Auswilderungsversuche von Albinowölfen in Leipzig Anger-Crottendorf aufzwängen und Sie ein halbe Stunde darüber voll schwallen, weil ich gesehen habe, dass sie ein Jacke mit einer gelben Wolfstatze besitzen, fänden Sie das höflich?

  56. Apple vs. Microsoft ist ja jetzt wirklich sowas von durch, da jetzt ein eigenes Blog für aufzumachen lohnt nicht, auch nicht für kurt. ich kann ihm da aus dem Stand ein gutes Dutzend nennen auf dem das Thema Ad Nauseam durchgekaut wird.

    Zur Not tut es auch jede beliebige Apple- oder Microsoft-Meldung im Heise Newsticker. Auch an Kurts Beiträgen zum Thema „Apple, more evil than Microsoft!?“ ist jetzt so gar nichts neues, das wurde und wird in den Weiten des Internets auf hunderten von Seiten jede Woche wieder aufs neue durchgekaut da ist eigentlich alles zu gesagt. Insofern würde ich einfach bitten das jetzt nicht hier auch noch aufs Neue wieder hochzuwürgen.

    Zum eigentlichen Beitrag: Das ist beileibe nichts neues. Das es der Focus in dieser dreisten Form macht mag sie überraschen, aber als jemand der in seiner eigenen Firma mittlwerweile viel mit Pressearbeit zu tun hat kann ich ihnen sagen, dass ich mittlerweile schon gar nicht mehr weiß wie viele Artikel, die in Fachzeitschriften über unsere Produkte erschienen sind, eigentlich von mir oder einem meiner Kollegen stammen und im Heft lediglich mit dem Namen des Redakteurs verziert wurden.

    Bei kleineren Publikationen ist es üblich, dass viele Artikel von der PR der entsprechenden Unternehmen zugeliefert werden und auch bei rennomierten Publikationen geht da schon mal was wenn man einen kennt der einen kennt…

  57. @Alberto Green
    Ein Blog ist ganz sicher nicht mit einem Wohnzimmer zu vergleichen. Schon gar nicht, wenn es sich an eine breite, interessierte Öffentlichkeit richtet.

  58. Gerade im Bereich Technik ist der Übergang von einer „objektiven“ Berichterstattung hin zu einer kostenlosen PR-Aktion sehr gering. Kennt man die Pressetexte der Industrie und vergleicht sie mit „Nachrichten“ im Technikteil, erkennt man oft die „Seriosität“ vieler Artikel. Ob es an der Faulheit, Böswilligkeit oder Geldgier von Autoren liegt, ist sicher von Fall zu Fall zu unterscheiden.

    Mir ist auch bekannt, dass es Fachverlage gibt, die über „freundschaftliche Tauschgeschäfte“ (das Produkt gegen kostenlose Annoncenplatz) am Finanzamt vorbei ihre Redaktionen auf dem neusten Stand der Technik halten.

    Daher sehe ich es im Technikbereich als enorm wichtig an, sich von sämtlichen Kooperationen und Werbegeschenken fern zu halten und bei Nichtachtung personelle Konsequenzen zu ziehen. Da ich den Focus noch nie als eine objektive Quelle von Informationen gesehen habe, verwundert mich die beschriebene Vorgehensweise nicht und unterstützt mein Bild. das ich von dem Macher habe.

  59. P.S. Microsoft Produkte laufen übrigens auch hevorragend auf einem Apple.

    Das logische Pärchen zu Microsoft ist doch Open Office bzw. Computer (Apple) gegen PC (HP, IBM, Sony, Acer und Co). Hm. Aber ich will das nicht jetzt hier vertiefen.

  60. @Alberto: Bitte passen Sie auf, nicht dass aufgrund Ihrer Äußerung Jack Wolfskin Sie, den Blog und den Provider verklagt, auf dem der Blog gehostet wird. Ein kleines Späßchen am Rande.

    Der Vergleich hinkt ein wenig, finden Sie nicht? Ein Blog ist kein Wohnzimmer, 120 Sekunden zum lesen sind keine halbe Stunde…usw. Die Beantwortung auf höflich oder nicht wäre also rein hypthetisch und hat mit Kurts Beitrag und der aktuellen Diskussion nicht viel zu tun.

    Um vielleicht eine passendere Analogie zu finden: Ein Redner trägt eine Rede vor und im Publikum entbrennt eine Diskussion, die ein wenig ausufert. Der Redner, der daran interessiert ist, „On-Topic“ zu bleiben ermahnt die Diskutanten: „Bitte, bleiben Sie doch beim Thema, werte Herren.“ Unhöflich ist es den Diskutanten folgendes zu sagen: „Gehen Sie bitte woanders hin. Dort können Sie dann ungestört Off-Topic reden.“

    Herr Niggemeier hat natürlich das Hausrecht und er darf ständiges Off-Topic auch unhöflich, unpassend und letzten Endes sogar als zensierwürdig betrachten. Das ist als Hausherr sein gutes Recht, wie ich finde. Aber jede Medaille hat zwei Seiten und auf die zweite Seite wollte ich Herrn Niggemeier aufmerksam machen.

  61. Denn ihre Analogie ist treffender, aber so laaaaaaaaangweilig. Im Falle von kurt haben wir es aber mit einem Diskutierenden zu tun, dem das nicht bei _einem_ Redner, bei _einer_ Rede und während _einer_ Diskussion passiert, sondern sehr häufig.

  62. @Dennis: Wenn ich Ihre Analogie auf Herrn Kurt anpassen darf:

    Ein Redner trägt eine Rede vor und im Publikum sitzt wieder einmal ein Herr, der interessante Dinge zu sagen hat, aber regelmäßig das Mikrofon ergreift, um endlose Vorträge über nur bedingt verwandte Themen zu halten, aus denen sich ebenso regelmäßig eine ausufernde Nebendiskussion entwickelt. Nachdem das viele, viele Male passiert ist, weist der Redner darauf hin, dass er das unfreundlich findet, es aber genügend andere Räume und freien Zugang zu Rednerpulten gibt, so dass alle glücklich sein können.

  63. schade eigentlich, dass die Beilage nicht von Apple gesponsert wurde, dann hätte die Überschrift: „für’n Apple und n iPhone“ lauten können…

  64. Da zeigt Apple mal den Mobilfunkgeräteherstellern wie ein Handy auszusehen hat und dann sind wieder einige unzufrieden. Ich kann da keinen Hype erkennen. Und die Produkte sind doch gut.

  65. @Stefan Niggemeier: Et bien, als Stammkunde hätte ich die Häufigkeit der Kurtschen Off-Topics sicherlich bemerkt und die Bitte des Redners besser einsortieren können.

    Ich hoffe Sie fanden meine Anregungen dennoch nicht völlig deplaziert.

    Bis bald,

    Dennis

  66. @89 Vielleicht eine Kiste Gutedel?

    @Topic: Da erschien heute bei Stern.de die Rubrik „Das sind unsere neuen Ratgeber“. Schaut man sich das an, so ist es ein kleiner redaktioneller Teil mit den Versicherungs- und Anlagevergleichen, die es schon immer gab und niemand anklickt. Das geht in die gleiche Richtung wie bei der Focus-Beilage.

  67. Liebe „Focus“-Redakteure, wartet mal ab, bis im nächsten Oktober Wolfram Weimer zu euch kommt.

    Ab dann gibt es nur noch RECHTEN Journalismus!

  68. @82 Stefan Niggemeier:

    Wie kommen Sie eigentlich auf ihre Blog-Themen? Haben Sie eine Liste mit den 20 schlimmsten journalistischen Missstände, die sie abkloppern?

    Und nochmal DANKE ,an kurt, für Ihre Bemühung dem Nihilismus in der Gesellschaft den Kampf an zu sagen!

  69. Habe ich was verpasst?
    Seitdem ich den Focus vor gefühlten hundert Jahren das erste und auch einzige Mal durchgeblättert habe, ist es für mich nur ein überbewertetes Bilderbuch für Kinder über 20, die zu alt für die Bravo, aber noch zu jung für die Apothekenumschau sind. Diese Postille der esoterischen Lebensberatung und Balkendiagramm-Fetischisten ist doch kein journalistisches Erzeugnis, genauso wenig wie der reiche Bruder von Horst Schlämmer, dieser komische Faktenhuber Markwort ein Chefredakteur ist. Mir war dieses ganze Ding immer suspekt, hab mal meinen Zahnarzt gewechselt, weil der nur Focus im Wartezimmer hatte, so einem vertrau ich doch nicht meine Beißerchen an, nachher bin ich noch so zahnlos wie diese Blatt. Da hat ja die Mens Health mehr Substanz. Zu peinlich, um es auf dem Klo liegen zu haben…außer das Papier ist aus.

  70. So ein Zusatzheftchen gab es auch schon vom „Focus“ oder „Focus Money“, ich weiß es nicht mehr so genau, für die Hamburg Mannheimer Versicherung, wo die Rentenprodukte der Versicherung hoch angepriesen wurden. Deshalb verwundert mich das gar nicht.

  71. Ich fürchte, das ganze zieht noch weitere Kreise (auch wenn es nicht ganz so aktuell ist):
    http://linuxundich.de/de/ubuntu/offener-brief-chip-windows-mac-os-linux-hartetest/

    Die Methoden des Chip-Redakteurs und seine Schlüsse sind schon (für mich als Informatiker) ziemlich hart an der Schmerzgrenze und meiner Meinung nach das genaue Gegenteil von objektiver Berichterstattung.

    Der Artikel bei focus.de:
    http://www.focus.de/digital/computer/chip-exklusiv/tid-15712/windows-mac-os-linux-betriebssysteme-im-haertetest_aid_440818.html

    Bemerkenswert ist das Fazit (Seite 6). Es liest sich (aus meiner Sicht) wie gekauft! Dass mich dann noch eine Anzeige direkt darunter zur Vorbestellung von Windows 7 einläd, mag Zufall sein. Es würde aber irgendwie gut passen.

  72. Focus Money macht solche Beileger schon *laaaange*. Die hatten auch wenig Skrupel Leute Aktien empfehlen zu lassen, die andere schon seeeeehr kritisch gesehen haben (also sowohl die Leute wie auch die Aktien). Es müsste sich mal jemand mit einer guten Rechtsschutzversicherung die Connection zwischen Focus Money (bzw. einigen Redakteuren) und der SdK und eingen obskuren Schweizer Pusherbuden anschauen.

    Bin aber über die letzten 2 Jahre bei Focus Money nicht auf dem Laufenden. Habe mein Abo gekündigt. Ich befürchte aber, dass die journalistische Unabhängigkeit nach geschätzten 50% Anzeigeneinbruch nicht besser geworden ist …

  73. Bei dem unteren Bild hat aber jemand heimlich Schleichwerbung für Open Office reingemogelt. Da steht ganz groß: „Offenes Büro“. ;-)

  74. Das ist absolut gängige Praxis. Oft noch dreister und versteckter als in diesem Fall. Nicht nur bei Focus. Sehr viele Redaktionen sind käuflich. Dazu kommen dann noch die Heerschaaren fauler Redakteure, die ohnehin nur Pressemitteilungen abschreiben.

  75. Danke für den Beitrag.
    Das reiht sich ein in die Hype-Berichterstattung und Werbekampagnen für das neue Windows 7.
    Eigentlich hat MS das nicht nötig, denn durch die „automatische“ Bündelung fast jeden PCs oder Notebooks/Netbooks mit Windows, wird dem Benutzer das gute Windows ja aufgeholfen. Dazu kommt die Prägung durch Schule, Lehre und ständige Medienpräsenz, die in der Regel nach der Formel Computer => PC => Windows => Microsoft-Programme ein sehr eingechränktes Bild der Wirklichkeit vermittelt.

    In kaum einem der Medien finden sich hingegen Beiträge zu kommerziellen oder gar den freien Alternativen sowohl zu MS-Anwendungsoftware als auch zu den Betriebssystemen selbst.
    Obwohl viele der freien Projekte es mehr als verdient hätten.

    Mitunter muss man sich wirklich fragen, ob das nur selektive Wahrnehmung oder gesteuerte (bezahlte) Ignoranz ist. Schliesslich macht es ja auch das vielgepriesene Betriebssystem aus dem Hause MS vor: es will weder fremde Partitionen beim Namen nennen („unbekannt“), noch mit anderen Betriebssystemen auf einem Massenspeicher koexistieren, ebenso wie es und die MS-Software allgemein seit Jahren gängige (Netzwerk-)Protokolle, Techniken und Gepflogenheiten ignoriert.

    Was den Beitrag betriff: Vermutlich wurde er durch MS nicht (nur) finanziell unterstützt sondern im Wesentlichen auch ausgearbeitet. Das spart sich die Redaktion gleich noch ein Stück Arbeit.

  76. Deutsche Unternehmen sind doch im Allgemeinen sehr klagefreudig, wenn sie in Blogs missliebige Meinungen entdecken und verschicken auch gerne Abmahnungen.
    Hat sich denn Herr Markwort noch nicht persönlich oder über einen Anwalt gemeldet um festzustellen, dass der Focus nicht käuflich ist? (Die Begründung warum es nicht so ist, wäre natürlich lustig zu lesen, aber für den Ausgang des Verfahrens nicht unbedingt bedeutend, siehe Weinreich ./. DFB)
    Das Herr Markwort käuflich ist, nicht mal als persönliche Meinung, sondern als allgemeine Aussage, ist doch eine Feststellung, die einen als unabhängigen Journalisten (oder jemanden, der so tut, als wäre er einer) im Ansehen der Leser schwer beschädigt.

  77. Es ist gefühlte 2000 Jahre her, dass ich freudig erregt, da Interesse an dem Titelthema, meinen ersten/einzigen/letzten Focus erworben habe. Jegliche Freude schwamm mir aber innerhalb kürzester Zeit aus dem Gesicht als ich die ersten Zeilen der Artikelserie las. Dieser Zustand verbesserte sich auch nicht, als ich in den nächsten, oder übernächsten Artikel hineinlas. Selten habe ich eine so oberflächliche Berichterstattung (falls man das Zeug überhaupt so nennen mag) gelesen. Selbst ich, als unstudierter, wusste, das alles (beschönigend gesagt) erstunken und erlogen bzw rein auf Mundpropaganda basierte. Das hat dem jeweiligen „Redakteur“ die Oma erzählt, oder ein Freund von einem Fraund, dessen Freund mal ganz entfernt was davon gehört hatte. Goootttt! Mit jedem Satz hat sich meine Wut mehr gesteigert, die dann in einer netten freundlichen und maßlos untertriebenen Mail an die Redaktion gipfelte. Geäußert hat sich zu dem Schund schon damals niemand, und das wird auch sicher bis zum Ende aller Tage dort weiter so gehandhabt!

    Kaum drüber geschrieben, bin ich schon wieder wütend *grml* (Ja, ich bin nachtragend!)

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