99 Replies to “Kein Kommentar (dafür viel Werbung)”

  1. Ich wurde gezwungen dieses Bild anzuschauen. Ich fühle mich nun schlechter als davor. Dieses Bild ist nicht symmetrisch.

  2. Heutzutage (also anders als in der guten, alten Internetzeit) kann man ja schon froh sein (oh Gott), wenn der Top-Article sich überhaupt auf zehn Seiten erstreckt, so kurz, wie heutzutage … ach, da steht ja soar „Top-Ten-Article“. Hab ich gar nicht gesehen… ach ist das doof, ich wollte diesen Kommentar gar nicht abgeben, aber ich hatte den Button schon gedrückt!

  3. Und was soll das Bild symbolisieren? Das die ach so schlimme Online-Werbung den Content killt? Die ach so schlimme Online-Werbung, die diesen Journalismus finanziert; die ach so schlimme Online-Werbung, die von vielen Browsern ausgeblendet wird; die ach so schlimme Online-Werbung, die bei Druck-Versionen i.d.R. nicht vorhanden ist…

  4. Ich kann es gut verstehen, dass die Online-Medien die Werbeschraube immer weiter anziehen. So gut wie niemand sieht die Werbung. Und diejenigen die sie sehen klicken sie nicht. Auf meinem Blog beträgt die CTR grandiose 0.5% Also von 2000 Pageviews klickt nur einer auf die Werbung.

    Aber die Entwicklung liegt auch bei den Publishern selber begründet. Hätte man nicht versucht die Einnahmen durch Flash Overlays, Pupups, usw. zu maximieren, dann wüsste Lieschen Müller noch nichts von Adblockern. Sie würde sagen, ach das bisschen Werbung stört mich nicht. Doch mit all der blinkenden Nerv-Werbung wird das Netz ohne Werbeblocker einfach ätzend.

  5. #9 Nein, das ist nicht der Punkt. Werbung gibt es bereits in der linken Grafik. Der Punkt ist, dass im Regelfall keine gehaltvollen Artikel mehr angeboten werden, sondern lediglich die tagesbekannten Schlagzeilen in Form von Klickstrecken. Und diese gehen auch noch unter in Werbung und trolligen Kommentaren.

    Die Inhalte dienen teilweise nur noch dazu, die Werbung zu ermöglichen. Das war früher mal genau umgekehrt.

  6. Es fehlt noch der Hinweis, dass die Klickstrecke, aus die der Artikel aufgebaut ist, aus Archivbildern mit lustlosen Bildunterschriften besteht. Außerdem fehlt noch das zwölfteilige Quiz, durch das man sich klicken muss und einen Titel trägt, wie: „Wie gut kennen sie Hans Mustermann?“ oder: „Wie intelligent sind sie?“

  7. Wie lustig, ich war vorhin auf einer Seite, die exakt in dieses Schema passte…

    … obwohl die Auswahl da nicht besonders schwer sein dürfte.

  8. #9: Es ist doch so, dass die Werbung immer mehr Fläche auf einer Webseite belegt und der content nur noch drum herum gebastelt wird.
    Warum braucht bspw. ZEIT Online, die im Benchmark mit anderen Portalen sehr guten Content liefert, bspw. einen DSL-Tarif-Rechner oder, jetzt ganz neu, eine Immobiliensuche?
    Da dürfen sich die Publisher über miese CTR nicht beklagen, wenn man vollkommen an der Zielgruppe vorbei wirbt. Aber anstatt auf Qualität zu setzen wird lieber noch ein zusätzliches 250×250 Feld AdSense-Werbung eingebaut.

  9. #11 Christoph:
    ‚Tschuldige, hab danebengeklickt ;o)

    Aber du triffst den Nagel auf den Kopf, Adblocker benutze ich auch, weil ich das ganze geblinke und platzverschwende nicht mehr ertragen hab. Dafür habe ich hier z.B. Adblock Pluss angewiesen nicht zu blocken. Bis auf die Visawerbung vor ner Weile hab ich das auch nicht bereut. Da fällt mir gerade ein dass ich bei Lukas noch blocke. Und na sowas, der hat keine Werbung drauf.. verrückte Onlinewelt.

  10. @christoph, +#11: „… beträgt die CTR grandiose 0.5% Also von 2000 Pageviews klickt nur einer auf die Werbung. “

    1% ist einer von 100, ergo sind 0,5% die Hälfte davon, also einer von 200. 0,05% wären einer von 2000.

  11. @ 9: Touché. Alle Vorwürfe stammen ja nur Ihrem eigenen Schädel, da oben sind nur zwei Bilder zu sehen und die treffen zu. Erst erfinden Sie Vorwürfe, um sich dann über sie zu beschweren. Genial.

  12. „Die Inhalte dienen teilweise nur noch dazu, die Werbung zu ermöglichen. Das war früher mal genau umgekehrt.“

    Besser kann man es nicht formulieren!! Danke.

  13. Gut, dass man den FF so einstellen kann, dass er sämtliche Werbung ausblendet. Von daher wundere ich mich dann immer nur über seltsam klein formatierte Artikel.

  14. Danke für den Hinweis. Peinlich peinlich. Als Ingenieur, dem nichts zu schwör ist, sollte man eigentlich Mathe können :D Schäm und in die Ecke krich… //PS: Nette Grüße an das uu.de Team, user unknown :)

  15. @9: … Online-Werbung, die bei Druck-Versionen i.d.R. nicht vorhanden ist…
    [klugscheiß]Wieso i.d.R.? Gibt es Beispiele für Online-Werbung in Printmedien?[/klugscheiß]

  16. Und ich wundere mich, warum da ADS steht! *an die Stirn klatsch* Kann mich heute irgendwie nicht konzentrieren!

  17. Hier liegt ein Irrtum vor. Nicht Web-Werbung finanziert den Online-Journalismus. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, finanziert die Werbung in der gedruckten Ausgabe den Online-Journalismus. Widerwillig – so sieht er dann leider oft auch aus. Besser geht es ohne aber auch nicht. Wer nämlich so etwas altmodisches wie eine Papierzeitung nicht im Rücken hat, behilft sich mangels Anzeigenabteilung zumeist mit den rasend intelligenten Google-Ads: „Qualitätsblog 50 % billiger“; „25 % Rabatt auf Qualitätsblog“; „Blogger billiger im Dutzend.“ Oder er nudelt sein eines, kostbares Banner 10.000 mal durchs Klickmaschinchen, indem er jeden neuen Satz zum nächsten Sheet der Bilderschau macht, um mit 0,2 Cent TKP wenigstens den Strom für die Engergiesparlampe überm Schreibtisch zu verdienen…

  18. Ich kann dieses Genörgel über Online-Werbung langsam nicht mehr hören. Das geehrte Publikum betrachtet gedruckte Medien als überholt, hält sich für clever weil es Werbeblocker bedienen kann und fordert gleichzeitig mehr teuren Journalismus. Wie unverschämt aber auch von den Verlagen, dass die das nicht spendieren!

  19. @31: Es ist ja nicht so dass Verlage grundsätzlich qualitativ hochwertigen Inhalt anbieten würden. Bei den meisten Verlagen finde ich eher selten etwas, was ich als qualitativ hochwertig ansähe.
    Ich gebe zu, ich habe einige Feeds abonniert, aber ich lese eigentlich nur selten was, und auf das bisschen was ich lese könnte ich auch gut verzichten.
    Es ist uns irgendwie eingetrichtert dass alles was irgendwer produziert geld kosten muss. Das finde ich schade. Ich fände es schön wenn es mehr Leute gäbe, die einfach Dinge aus Idealismus erzeugen. Aber dazu sind die Zeiten momentan vermutlich zu schwer, und keiner kann es sich leisten, außerhalb seiner Arbeit soetwas zu tun.

  20. @32: Es stimmt, es ist tatsächlich „nicht so dass Verlage grundsätzlich qualitativ hochwertigen Inhalt anbieten würden“. Aber da haben wir das Henne-Ei-Problem: Wollen wir mit dem Bezahlen so lange warten, bis uns mal wieder ein richtig gut recherchierter, mit viel Aufwand ersteller, total investigativer Journalismus unter die Augen kommt? Und wenn ja, wie und wieviel zahlen wir dann? Denn natürlich muss er erstmal kostenlos rüberkommen, sonst bemerken wir ihn ja nicht…

  21. @33: Also ich habe noch nie eine Tageszeitung abonniert. Oder irgendeines dieser Klatschblätter wie Spiegel, Focus, Zeit, etc. Jedes mal wenn ich darin irgendetwas lese, von dem ich Ahnung habe, finde ich es dämlich und teilweise stehen sogar falsche sachen darin. Daraus schließe ich, dass das bei den Sachen von denen ich keine Ahnung habe wohl häufig genauso ist – also wohl nicht unbedingt die beste Informationsquelle. Oft sind Artikel ziemlich krass mit der persönlichen Meinung des Autors versetzt – bei Privatblogs ist das ok, aber wenn ich bezahle will ich nicht die Meinung des Autors wissen.

    Aber zum „Henne-Ei-Problem“: Wenn mich die Online-Feeds von Spiegel&Co überzeugen würden, würde ich mir vielleicht die Zeitung sogar kaufen. Wie wäre es also damit – so als Geschäftsmodell – nur einige ausgewählte Beiträge kostenlos online zu stellen, und für den Rest Geld zu verlangen. Wenn die produzierten Beiträge wirklich qualitativ hochwertig sind findet sich dafür sicher ein Markt.

    Btw wäre hier ein sehr guter Einsatzzweck für eine „Kulturflatrate“, die ja (auch von den Verlagen) immer als Utopie abgetan wird.

  22. @34: Wie informieren Sie sich eigentlich ohne Zeitungen über das Weltgeschehen? Wer ist Ihrer Meinung nach überhaupt qualifiziert, die Welt zu informieren?

    Die Idee, ausgewählte Beiträge online zu stellen und so Leser für die kostenpflichtige vollständige Version zu ködern, funktioniert jedenfalls nicht. Für die hochwertigen Köderbeiträge findet sich sicher ein Markt, aber die Dinger sind ja leider schon umsonst online. Und ich glaube kaum, dass deshalb jemand die gedruckte Ausgabe kauft oder für die vollständige Online-Ausgabe Geld hinlegt.

  23. @32: Es ist uns irgendwie eingetrichtert dass alles was irgendwer produziert geld kosten muss. Das finde ich schade.

    Wie sonst? Wer sich wirklich ernsthaft, auf hohem Niveau, mit etwas beschäftigt, das anderen nützt, muss davon leben können. Sonst ist er ein armes Schwein, und die Nutzer sind Parasiten. Die Presse, wie wir sie kennen, ging übrigens aus Flugblättern und Bilderbögen hervor, die Unbekanntes bekannt machten oder Bekanntes einordneten und kommentierten – unabhängig von der offiziellen Version der Machthaber und Spin Doctors bei der Kirche und bei Hofe. Das Publikum war angesichts der besser gemachten Blätter zahlungsbereit, so entwickelte sich das zum Geschäft und zum Beruf mit Regeln, Pflichten und Maßstäben. Daneben gab es immer weiter auch nichtkommerzielle Flugblätter.

    Prognose: Dies wird sich im Internet genau so entwickeln. Die Kostenlos-Mentalität, die hier herrscht, ist keine Kultur, sondern ein Kult der Wertlosigkeit. Gepaart mit zum Teil absurd hohen Qualitätsvorstellungen und -Ansprüchen ist dieser Kult geradezu eine Beleidigung für die ökonomische (und auch die publizistische) Intelligenz. Wer Qualität will, muss zahlen. Hungerleider im Nebenjob können sie nicht bieten, und es wäre auch unmenschlich, das zu verlangen oder nur zu erwarten. Wer für etablierte Medien nicht zahlen will (und sie daher logischerweise nur sporadisch kennt) hat jedes Recht dazu. Aber er sollte schauen, dass er sich seine Informationen nicht nur zusammenklaut, um dann auch noch mehr oder minder maßlos über die Qualität zu meckern.

  24. und das ist nur das sichtbare die ganzen script dateien die im hintergrund geladen werden um „passende Werbung“ für den Besucher auszuwählen

  25. @ 26: Vielleicht Druck-Versionen von Onlineartikeln… ;-)
    @ 15: ZEIT online ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass die Ausgangsgrafik nicht stimmt. Wen kratzt da schon die Immo-Suchmaschine bei dem tollen Content?
    @ 18: Genial ist es jedenfalls nicht, Stammtisch-mäßig gegen Online-Werbung zu wettern. Daher die lieben anderen Gedanken zu dem Thema. Wenn zuviel Ying da ist, muss man eben ein wenig Yang dazustreuen. ;-)
    @ 12 (dazu passt 15): Es gibt genug Beispiele, auf die das nicht zutrifft. Und diejenigen, die es mit der Werbung übertreiben, verlieren ohnehin ihre Kunden – das Ganze bereinigt sich von selbst.

    Außerdem ist die Grafik irreführend, weil zwei Sachen vermischt werden: Links ist ein Artikel, rechts eine Startseite. Artikel sehen heute aber oft immer noch so aus wie einst (links).

  26. @38 pyrrhus: stimmt nicht, beide teile der karikatur sollen eben einen artikel zeigen. wie kommst du auf startseite?

    @4 onlime: es ist aber auch bei der karikierten „neuen“ artikelseite eine fotostrecke dabei, der „top ten article“ ist in einer 10-page-klickstrecke zu lesen. naja gut, nicht GENAU was du meinst, aber so schlau war der karikaturist auch schon. ;-)

  27. Oder umgekehrt gefragt: Bei welchem guten Onlinemedium sieht es so aus, wie da oben? Die einzige Ähnlichkeit, die ich dort erkenne, ist wie gesagt die Ähnlichkeit zu Startseiten. Und darauf folgen dann meist Artikel wie links. Und wenn sie nicht direkt wie links ausschauen, dann hilft wie gesagt die Druckversion der Seite weiter…

  28. Darf ich mal ne naive Frage?
    Welche Auswirkungen hätte es eigentlich, wenn die Online-Angebote sagen: Wir sind per sofort werbefrei und veröffentlichen inhaltlich den selben Content wie Print nur eben onlineisch verknappt.
    Müssten dann die Offline-Buchungen nicht durch die Decke gehen?

    Da gibt’s doch bestimmt Studien zu dem Thema…

  29. @ 38: Mein Vorwurf war vielmehr, daß Sie Ying erfinden, um dann mit Yang dagegen wettern zu können.

  30. @42: nö,
    dann holen sich alle ihre nachrichten online und die print-zeitungen wären noch absatzschwächer, als sie es ohnehin schon sind. und dann macht es erst recht keinen sinn, dort zu werben.

  31. EDIT: sorry, habe das „verknappt“ überlesen… aber liefe aufs geiche hinaus, da gerade im print eine werbe“regulierung“ geünscht ist.
    sprich, bei einer zugekleisterten zeitung, würde wahrscheinlich eher jeder auf eigene faust recherieren, als diese zu kaufen – oder aber zähneknirschend die verknappten nachrichten online lesen.
    das wäre auch finanziell das ende für die zeitungen.

  32. > Wie unverschämt aber auch von den Verlagen, dass die das nicht spendieren!

    Dann lassen die’s eben – Pressefreiheit für Blogger und Bürgerprojekte, und gut ist (kann nämlich auch kaum oberflächlicher recherchiert sein).

  33. @4 (onlime):

    der skizzierte artikel ist doch selbst zehnseitig; sozusagen eine fotostrecke ohne fotos. ist das nicht viel hübscher?

    @36 (journalist):

    ich zahle gut, gerne und wiederholt, aber nicht für müll. an meinen endgeräten herrscht die konstatierte kostenlos-mentalität nur eingeschränkt. schuldzuweisungen machen ein bezahltes angebot nicht attraktiver. erfolgreiche oder zumindest selbstbewusste produkte können da viel mehr anziehung erzeugen. jammern verprellt zahlende kunden.

    .~.

  34. begrenztes warenangebot vermittelt höheren warenwert und treibt den preis. es ist zeit für micropayments im onlinejournalismus. es wird funktionieren.

  35. @50: Es jammert ja niemand. Ich wundere mich aber schon über die zahlreichen Kommentatoren hier, die einerseits sagen, dass sie sich von Print abgewandt bzw. damit nie beschäftigt haben, andererseits aber sehr genau zu wissen glauben, was dort alles schlecht und falsch gemacht wird.

    Mein Verdacht: Diese Leute suchen gezielt im Internet nach Artikeln aus klassischen Medien, über deren Thema sie schon viel wissen. Sie verkennen dabei, dass es sich bei Presseartikeln nicht um Texte für Experten, sondern für jedermann handelt, und sagen: Oberflächlich, schlecht, doof. Daraus schließen sie auf die Qualität aller Texte klassischer Medien. Das ist aber ein Trugschluss, denn Experten sind nicht die Zielgruppe eines Zeitungsartikels, sondern Durchschnittsmenschen mit Durchschnittskenntnissen.

    Was diese Menschen dabei nicht sehen können, ist das riesige Angebot an Geschichten in klassischen Zeitungen, von denen sie bislang nichts wussten. Danach würden sie im Internet nicht suchen, weil sie von deren Existenz nichts wissen – suchen würden sie erst, wenn sie als Experten genau dieses Thema vertiefen wollen.

    In diesen Artikeln mag wiederum nichts Neues oder Bedeutendes für themenbezogene Fachleute stehen. Der Erkenntnisgewinn für interessierte Ahnungslose (also das Durchschnittspublikum) ist jedoch erheblich.

    Wer ein Suchmedium (Internet) nutzt, um ein Angebotsmedium (Zeitung) zu bewerten, wird dieses nie im Ganzen sehen und daher auch dessen Wert nicht ermessen können. Wer nur ein Suchmedium nutzt, wird viele Themen verpassen, die er in einem Angebotsmedium wie der Zeitung, auf vielen Quadratmetern Seitenfläche, präsentiert bekommt. Diese Angebote sind unverbindlich, tragen aber ungemein zur Allgemeinbildung bei. Wenn gut gemachte Printmedien vom Markt verschwänden, wäre der Erkenntnisverlust für die Gesellschaft insgesamt immens. Erkenntnis, Bildung, um nicht zu sagen Aufklärung, sind aber eine Voraussetzung für die Demokratie.

    Dazu kommt noch ein technischer Aspekt. Eine Zeitung liegt jederzeit im Blickfeld des Betrachters, sie hält still und erfordert, ermöglicht aber auch die aktive, selbstgesteuerte Auseinandersetzung. Ich könnte im Schlaf zwanzig Design-Tricks nennen, wie die Wahrnehmung des Lesers im Internet gezielt manipuliert werden kann, ohne dass er sich dessen bewusst wird – von technischen Tricks, Filtern u.ä. ganz zu schweigen.

    Fazit: Jedes Medium hat seine Berechtigung, jedes wird aber auch ganz anders wahrgenommen und erfordert daher eine eigene Herangehensweise.

    Print hat Tugenden, die das Internet nicht bieten kann, und umgekehrt. Wer Medien grundsätzlich für wichtig und richtig hält, muss daher aus Prinzip alle Gattungen würdigen. Medienkompetenz entwickelt jedenfalls nicht derjenige, der sich nur auf einem Kanal informiert. Das gilt für die hier vielfach (auch zurecht) kritisierten recherchierenden Journalisten genau so wie für das Publikum.

  36. @journalist: die Frage ist doch, welche Rolle hat die gedruckte Zeitung heute ? Die von dir beschriebene als Angebotsmedium, das seinen Leser auch irgendwie die Welt erklärt, stammt doch noch aus einer Zeit, als Zeitungen quasi das Informationsmonopol hatten, und Tagesaktualität keine so große Rolle spielte, weil die Welt sich langsamer drehte.

    Aber heute ? Das Informationsmonopol ist futsch, und die Welt dreht sich so schnell, dass Zeitungen oft nur noch das berichten können, was der Rest der Welt schon weiss.

    Zudem verändert sich die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren. Und Zeitungen sind da halt nicht sehr flexibel.

    Ich denke, was Zeitungen heutzutage fehlt, ist eine gewisse Relevanz.

    Die Qualitäts- und auch die Kostendebatte werden m.A.n. zu Recht geführt. Wir brauchen guten Journalismus, und der ist was wert und darf deswegen auch was kosten.

    Aber das Medium sollte dabei keine Rolle spielen

  37. @ Pyrrhussieg: Sie scheinen Ihre eigene Argumentation nicht mehr nachvollziehen zu können. Lesen sie am besten nach, was Sie geschrieben haben.

  38. @B.Schuss

    Aber muss man denn auf einer sich schnell drehenden Welt unbedingt jede Bewegung reflexartig nachzeichnen und die dann oft in Anbetracht der Schnelligkeit krakelig geratenen Zeichnungen der Wirklichkeit immer direkt auf die Titelseite bringen?

    Gäbe es nicht viel mehr Bedarf an Journalismus jenseits von Tagesaktualität? Wie wär’s mit einer profunden Analyse der Situation im Iran, anstatt Tag für Tag Halbwahrheiten und Viertelwissen aus Agenturmeldungen umzuschreiben? Muss wirklich irgendeine Gruppe von relevanter Größe Tag für Tag genau wissen, bei welcher Demonstration wie viele Verletzte zu beklagen waren? Oder ist nicht vielleicht für die meisten ein Blick hinter die Tagesaktualität wichtiger und wertvoller?

    Anderes Beispiel: Warum gibt es keine einzige Tageszeitung, die sich mal weigert, jeden gottverdammten Tag irgendein Informationsbröckchen zum Flugzeugabsturz vor Brasilien zu bringen? Warum wartet man nicht, bis es verwertbare (wobei: Für wen? Wozu verwertbar?) Informationen gibt? Dreht sich die Welt den wirklich schneller, oder wirkt das nur so, weil jede Spekulation, jeder Satz, der gesagt wird, direkt und weitgehend ungefiltert Schlagzeile wird?

  39. Ein Problem von Tageszeitungen ist wohl wirklich, dass sie dem Internet immer hinterherhinken. Wer brandaktuelle Informationen will, geht natürlich ins Internet, anstatt sich eine Zeitung zu kaufen, deren Redaktionsschluss irgendwann am Vorabend war. Dem Internet in Sachen Aktualität hinterherzuhecheln ist sinnlos.

    Da wäre es naheliegend für die Zeitungen, sich mehr auf Analyse und Interpretation der Geschehnisse zu konzentrieren. Also weniger minutenaktuell, dafür mit mehr Hintergrund zu berichten. Ich könnte mir vorstellen, dass wöchentlich erscheinende Blätter weniger unter der Onlinekonkurrenz leiden als Tageszeitungen, weil sie sowieso nicht auf Aktualität getrimmt sind und der Leser eben nicht die allerneuesten Meldungen erwartet, sondern vertiefende und ausführliche Artikel, die auch nach ein paar Tagen noch nicht veraltet sind.

  40. @ 56: Machen wir es einfacher. Was bedeutet dieser Satz: „Erst erfinden Sie Vorwürfe, um sich dann über sie zu beschweren.“ Also: Was sind die Vorwürfe und was ist die Beschwerde. Vielleicht weiß ich danach, was sie meinen, was ich geschrieben habe…

    @ 55 (offtopic): „Ich denke, was Zeitungen heutzutage fehlt, ist eine gewisse Relevanz.“
    Welche „Zeitungen“ sind denn gemeint? Alle? Gehören zu „Zeitungen“ auch DIE ZEIT, SZ, FAZ und die TAZ dazu? Die werden zumindest manchmal als sehr relevant empfunden…

  41. Im Durchschnitt hat B.Schuss schon Recht: Die meisten Zeitungen haben ein Relevanzproblem. Darum ging es mir aber nicht. Ich habe in #52. versucht zu begründen, warum Zeitung und Internet nicht konkurrieren, sondern komplementär zueinander stehen (könnten). In vielerlei Hinsicht, besonders was Vielfalt und leicht zu überblickende Komplexität auf einer sehr großen Abbildungsebene im Blickfeld des Lesers betrifft, ist die Zeitung unschlagbar. Das Internet wiederum ist unübertrefflich aktuell und hat unendlich Platz für lange und extrem ausführliche Expertentexte für ein spezialisiertes Fachpublikum (das wiederum eine Zeitung gar nicht anspricht oder ansprechen will).

    Denkt man diese Differenzierung aus Sicht des Medienproduzenten und auch des -Nutzers zuende, folgt daraus: Erstinformation und extreme Vertiefung zu einem Thema gehören ins Netz, Reportagen, Hintergründe, Erklärungen und Kommentare in die Zeitung.

    Schlau wäre also folgende Abfolge: Harte, schnelle News zu einem Topthema stelle ich ins Internet. Ich weise dort auf meine Printausgabe hin, in der Fotoreportage, Textreportage, Erklärstücke, die große, komplexe Grafik zu den Zusammenhängen, kurze Interviews und Kommentare für den Gesamtüberblick, die Einordnung und die Vertiefung sorgen, wie nur Print das kann. In dieser Printausgabe weise ich auf lange Original- und Hintergrundtexte im Internet hin, die ich entweder dort auf meiner eigenen Website dokumentiere (und zwar ohne Klickmaschinen-Chichi) oder, sofern sie im Netz vorhanden sind, verlinke: Fertig ist eine seriöse, journalistisch und blattmacherisch überzeugende Präsentation, die die jeweiligen Vorzüge der Online- und Printkanäle zum Tragen bringt.

    Sage jetzt keiner, das gehe nicht, und keiner könne es. Es geht, und es gibt Medien, die das können – viel zu viele tun es ihnen nur leider nicht nach.

  42. @ Pyrrhussieg: „Machen wir es einfacher. Was bedeutet dieser Satz: „Erst erfinden Sie Vorwürfe, um sich dann über sie zu beschweren.” Also: Was sind die Vorwürfe und was ist die Beschwerde. Vielleicht weiß ich danach, was sie meinen, was ich geschrieben habe…“
    Und hier ihr Beitrag (Nummer 9):
    „Und was soll das Bild symbolisieren? Das die ach so schlimme Online-Werbung den Content killt? Die ach so schlimme Online-Werbung, die diesen Journalismus finanziert; die ach so schlimme Online-Werbung, die von vielen Browsern ausgeblendet wird; die ach so schlimme Online-Werbung, die bei Druck-Versionen i.d.R. nicht vorhanden ist…“
    Sie erfinden den Vorwürf: „Die ach so schlimme Online-Werbung killt den Content“ (davon steht nichts im obigen Artikel). Dann „relativieren“, respektive verteidigen Sie das. Nur daß der Vorwurf, den Sie abwehren, von niemandem getätigt wurde.

  43. @54; ich meinte eigentlich die Anzahl der „Neuen“ Themen – das hier is ja schon durchgekaut :-) – in ca. 270.000 Foren, Blocks usw. – :-)

  44. @ Prrhus: Darüber kann man reden. Aber selbst etwas für „erfinden“ und dann dagegen zu wettern, das ist schon eine Leistung.

  45. „journalist“ schreibt:
    „Print hat Tugenden, die das Internet nicht bieten kann, und umgekehrt.“

    Ich möchte dieser Aussage widersprechen. „Print“ als Medium hat keine systematischen Vorteile gegenüber „DEM Internet“.
    Bei Print werden die Informationen erst auf Papier gedruckt und dann in Form eines Buches oder einer Zeitung usw. an den Empfänger gegeben.
    Eine Website (und das Internet ist mehr als Websites) lässt sich auch drucken und in Buchform veräußern, wäre dann also wieder Print. E-Paper macht die frisch heruntergeladene „Zeitung“ zum Morgenkaffee noch greifbarer. Da verschwimmen die Grenzen aber sowas von schnell..

    Print hat heute noch den Status von etwas das relevanter ist, doch rein aus Tradition. Man könnte die Artikel genauso (DRM-geschützt) über das Internet vertreiben, werden sie dadurch weniger relevant?

    „journalist“ schreibt:
    „Wer ein Suchmedium (Internet) nutzt, um ein Angebotsmedium (Zeitung) zu bewerten, wird dieses nie im Ganzen sehen und daher auch dessen Wert nicht ermessen können.“

    Ich möchte dieser Einteilung widersprechen. Das Internet ist ohnehin ein weiter Begriff, darum kann man es gerne als Suchmedium aufgreifen. Doch „DAS Internet“ funktioniert genauso als Angebotsmedium. Ich schaue regelmäßig z.B. auf dieses Blog um das Angebot(!) an Blogeinträgen zu konsumieren.

    „fischer“ schreibt:
    „es ist zeit für micropayments im onlinejournalismus. es wird funktionieren.“

    Dem möchte ich an dieser Stelle auch widersprechen. Niemand möchte für etwas zahlen, bei dem er nicht weiß was er bekommt. Es kann sein dass z.B. ein bestimmtes Blog allgemein ganz gute Information liefert, deswegen weiß ich trotzdem noch nicht ob der spezielle Artikel mir die gewünschten Informationen liefert. Wer legt fest wieviel ein Artikel kostet?
    -Jeder gleich viel und ganz wenig? Ok, also werden wir bald Mikroartikel mit ähnlichen Inhalt zusammenkaufen müssen für die gleiche Informationsmenge.
    -Je nach Textmenge? Ok, also werden wir bald unsäglich aufgeblähte Artikel kaufen müssen für die gleiche Informationsmenge.
    Da blicken wir doch einfach mal auf die Zeitungen und stellen fest dass wir bei einer Zeitung für eine Sammlung an Artikeln einen festen „Grundpreis“ zahlen und dafür beliebig auf den kompletten Inhalt zugreifen können. Wenn man das auf Angebote im Internet überträgt, dann kommen dabei keine „Mikropayments“ heraus. Man könnte beispielhaft tagesweise ein Bezahlung durchführen und auf alle an diesem Tag eingestellte Artikel zugreifen. Was ist dann mit den Änderungen, darf man darauf auch zugreifen? Zahle ich aus gewohnheit jeden Tag und bekomme mein Geld zurück wenn ich einen Tag das Angebot nicht genutzt habe und nicht nutzen will?
    Ich finde dass an dieser Stelle eine Kulturflatrate die Misere sehr gut lösen würde. Meinen Zugriff auf die dadurch verfügbaren Informationen könnte ich z.B. über ein Login erreichen. Komplett fehlerfrei ist die Variante auch nicht, irgendwie müsste man Zahlungsunwillige davon abhalten Logins gemeinsam zu nutzen. Wenn aber jeder zahlen muss, dann relativiert sich das. Kulturflatrate als Pflicht? Warum nicht..

  46. @journalist

    Diese Leute suchen gezielt im Internet nach Artikeln aus klassischen Medien, über deren Thema sie schon viel wissen. Sie verkennen dabei, dass es sich bei Presseartikeln nicht um Texte für Experten, sondern für jedermann handelt

    Sorry, aber diese Beschreibung ist grober Unfug. Auch und gerade Texte für die Allgemeinheit, für sogenannte Nicht-Experten haben bitte faktisch richtig sein. Dass dies bei Themen, die ein bißchen außerhalb des alltäglichen Umfeldes eines durchschnittlichen Printjournalisten liegen, ziemlich oft eben nicht der Fall ist, stelle ich auch immer wieder fest.

    Wenns dabei z.B. „nur“ um Musik, Comics oder Filme o.ä. geht, ist das zwar ärgerlich, aber vielleicht noch zu vernachlässigen. Wenns aber um „Killerspiele“, Netzpolitik oder andere kulturelle Phänomene geht, die sich dem geneigten Leser nicht auf den ersten Blick erschliessen, wirds richtig peinlich. Und gefährlich.

    Die Frage ist schon berechtigt: Wenn die schon so schlampig sind, zu den wenigen Themen, mit denen ich mich auskenne, so einen Dünnpfiff zu verbreiten, wie halten sies denn dann erst mit den wirklich wichtigen Dingen? Oder andersherum: Wenn man keine Ahnung hat von etwas, sollte man entweder gründlich recherchieren oder von bestimmten Sachen die Finger lassen.

    Deswegen ist das hier ja auch ein Medienblog und die oft gestellte Frage an den Hausherren, wie denn seine Meinung zu einem bestimmten Thema außerhalb dieses Komplexes sei, läuft völlig ins Leere…

  47. @thomas lobig & linus: Ausgedruckte Internet-Texte sind keine Zeitung, Bildergalerien keine Fotoreportagen, Flash-Grafiken kein „Graphical story telling“, und vor allem ist eine Matrix aus Links nicht vergleichbar mit der übersichtlichen Präsentation von Artikeln, Grafiken und Fotos zum selben oder auch zu verschiedenen Themen auf einer großen, ruhigen Fläche.

    Sagt einer, dass er regelmäßig in ein Blog schaut, um das Angebot dort wahrzunehmen, also sei das Internet doch ein Angebotsmedium, so versteht er das Wort „Angebotsmedium“ falsch.

    Die meisten Blogs sind monothematisch, die meisten journalistischen Internetsites bieten vorn Populistisches und Wichtiges, aber kaum neue, frische Themen, weiter hinten wohl auch Vielfalt (meist aus gedruckten Partnermedien oder Agenturen), aber es blättert kein Mensch!

    Die Statistik ist unbestechlich, und sie weist das Internet klar als Such-, die Zeitung klar als Angebotsmedium aus (Achtung: Ich beschreibe nun den langjährigen Durchschnitt des gemessenen User-Verhaltens bei zwei Online-Medien, die ich gut kenne): 45-60 % der Besucher kommen auf einem Newssite über Google (also aus gezielten Themen- und Stichwortsuchvorgängen) auf bestimmte Artikel und verschwinden gleich wieder, neun von zehn der übrigen User kommen über die Homepage und ein dort präsentiertes Thema nicht hinaus, die durchschnittliche Verweildauer pro Visit ist zumeist in Sekunden zu bemessen.

    (Hier sind es nun weithin bekannte Ergebnsse der Leseverhaltensforschung, auf die ich mich beziehe:) Der durchschnittliche Zeitungsleser blättert sein Blatt von vorn nach hinten oder umgekehrt langsam durch, liest hier und da einen Artikel an oder auch ganz, und er verweilt insgesamt zwischen 20 und 25 Minuten in dem Blatt. Die Lesequote über alle Artikel liegt bei 15 %. Bei einigen Hundert Meldungen pro Zeitung kann nun jeder vergleichen, wie unterschiedlich Informationen im Internet und im Print wahr- und mitgenommen werden.

    @70 bestätigt im Übrigen meine These, dass Print-Kritiker als ausgeprägte „Sucher“ immer dieselben Themen in klassischen Medien suchen und kritisieren, nämlich genau ihre, und genau die, die affirmativ ihre kritische Haltung gegenüber diesen Medien (durch „falsche“ Meinungen oder Oberflächlichkeit) unterstützen. Es geht halt immer wieder über „Killerspiele“, Netzpolitik… Komischerweise beschwert sich niemand darüber oder lobte etwa, wie die FAZ über Iran schreibt (da gibt es derzeit neben FAZ und NYT keine besser berichtenden Medien): Vielleicht liegt es daran, dass es niemand wahrnimmt? Denn in den immer gern gelesenen Blogs geht es sehr oft kritisch um: Netzpolitik und Killerspiele, wie die bösen Zeitungen drüber schreiben. Es geht nicht um Politik, nicht um Informationen – oder Evaluation von Informationen – aus Kultur und Ausland, nicht um Wirtschaft, sondern eben um Lieblingsthemen, nach denen gezielt gesucht wird, um sich immer wieder von den einen (den Seinen) bestätigen zu lassen, und die anderen (die „Old Journalists“ vom Print-Ufer) mit Kritik zu beträufeln. Das ist langweilig und bringt niemanden weiter.

    Schließlich, lieber Linus; Sie zitieren mich hiermit: „Diese Leute suchen gezielt im Internet nach Artikeln aus klassischen Medien, über deren Thema sie schon viel wissen. Sie verkennen dabei, dass es sich bei Presseartikeln nicht um Texte für Experten, sondern für jedermann handelt“, und kontern: „Sorry, aber diese Beschreibung ist grober Unfug. Auch und gerade Texte für die Allgemeinheit, für sogenannte Nicht-Experten haben bitte faktisch richtig sein.“

    Ich habe nicht gesagt, dass Texte in der Zeitung „faktisch falsch“ sein dürfen. Selten hat mir jemand so das Wort im Munde herumgedreht! Sie sind aber zielgruppenbestimmt so angelegt, dass sie einem großen, durchschnittlich informierten Publikum jedes Thema auf seinem Niveau nahe bringen müssen. Eine gewisse Oberflächlichkeit (aus Expertensicht) ist da unvermeidlich. Stimmen muss natürlich jede Information.

    Aber ganz ehrlich: Blogger finden in Hunderten Zeitungen mit Tausenden Meldungen zu Hunderten Themen täglich zwei, drei grobe Fehler. Wenn meine Autowerkstatt bei zwei, drei Reparaturen alle vier, sechs Monate so gründlich arbeiten würde, würde ich da deutlich entspannter hingehen – statistisch würde ich jahrzehntelang warten müssen, um den ersten Fehler zu finden. Die Fehler klassischer Medien zu kritisieren, ist natürlich richtig, aber ihre dauernde Skandalisierung („Niedergang“) sowie von ihnen auf das Ganze zu schließen, ist unfair und dumm.

  48. @ 69 (Thomas Lobig): Niemand möchte für etwas zahlen, bei dem er nicht weiß was er bekommt.
    Das stimmt so aber nicht. Die allermeisten Leute bezahlen ihre Zeitung auch, bevor sie sie gelesen haben. Also ohne zu wissen, was sie da im Einzelnen bekommen. Die Tatsache, dass eine bestimmte Zeitung in der Regel gute Qualität liefert, heißt ja nicht, dass sie nicht auch mal danebenhaut. In dieser Hinsicht sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Zeitung und Blog.

  49. @ 64 (Raventhird): Stimmt schon, der Niggemeyer postet zwischen seinen häufigen Urlauben immer bloß Bilder von walisischen Schafen und lässt ansonsten das Publikum die ganze Arbeit machen. Das ist unverschämt, respektlos und gehört abgestellt!

  50. Vielleich is er krank, der Herr Erk?? Wäre ja kein Wunder bei dem Wetter :-) – müssen wir uns Sorgen machen?

  51. Nagut, diskutiere ich halt mit, damit sich was tut: :-)

    @72: „Blogger finden in Hunderten Zeitungen mit Tausenden Meldungen zu Hunderten Themen täglich zwei, drei grobe Fehler. “

    Ehrlich gesagt halte ich diese Aussage u.a. als Ausbilderin für mehr als gewagt :-) – ich finde in den 5 Zeitungen, die ich täglich regelmäßig lese, mindestens jeweils einen ! – meist mehr — Fehler. Und jetzt rechnen wir das ‚mal hoch auf die Anzahl der (Tages-)Zeitungen alleine im deutschsprachigen Raum.

    Aber vielleicht verstehe ich ja auch was anderes unter „grober“ Fehler … – hmm –

    PS: Nein, die steigende Anzahl der Rechtschreib- und Grammatikfehler ist in meiner Statistik nicht ‚drin – da käme ich ja mit dem Zählen nicht mehr nach – ich rede nur von sachlichen Fehlern.

  52. @72, journalist:

    Die meisten Blogs sind monothematisch, die meisten journalistischen Internetsites bieten vorn Populistisches und Wichtiges, aber kaum neue, frische Themen, weiter hinten wohl auch Vielfalt (meist aus gedruckten Partnermedien oder Agenturen), aber es blättert kein Mensch!

    Merksatz zur freien Verfügung: Nicht das Blog ist das Äquivalent zur Zeitung, sondern der Feedreader. Der Sportteil der Zeitung ist auch monothematisch.

  53. @72: Ich noch ‚mal: Hier steht eigentlich alles drin, was ich sagen will –

    „61 Prozent der selbsterstellten Berichte und Features in Zeitungen enthalten mindestens einen Fehler – so ermittelte Scott R. Maier von der University of Oregon vor drei Jahren in der bisher grössten Studie, in der 4800 Artikel aus 14 verschiedenen Zeitungen untersucht wurden. … Immerhin berichtigen fast alle US-Zeitungen Falschmeldungen in «correction corners», also an festen Plätzen im Blatt. Dies hebt sich wohltuend ab von den Vertuschungsmanövern und vom Beschweigen der eigenen Unzulänglichkeiten in europäischen Medien…“

    http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/wir_entschuldigen_uns_fuer_diesen_fehler_1.2417344.html

  54. @radiofrau, @72: Hurra, eine Expertin! Stimmt schon. Daran müssen wir Journalisten auch ehrlich arbeiten (obwohl die Blogger, die hier immer für besser gehalten werden, weniger Fehler finden, heißt es ja nicht, dass es nicht mehr gäbe). Dennoch: Ist das Internet – außerhalb klassischer Medien – tatsächlich besser? Da schaut doch keiner wirklich kritisch hin. Es ging hier ja um das Vorurteil, dass 270000 Blogger (ich übernehme die Zahl mal ungeprüft) im Durchschnitt solidere, übersichtlichere Informationen bieten. Das halte ich für eine steile Behauptung; was die Übersichtlichkeit angeht, ist sie sogar mühelos widerlegbar.

  55. @Journalist: ich stimme ihnen zu, es gibt durchaus eine Nische für Zeitungen in der Zukunft. Und ich glaube auch, wie es hier schon angedeutet wurde, dass diese Zukunft nicht in täglich erscheinenden, sondern in wöchentlich erscheinenden Blättern liegen wird.

    In puncto Aktualität mit den „modernen“ Medien mithalten zu wollen, geht halt nicht.

    Ich denke, für die Art der Präsentation, und das zukünftige Zusammenspiel zwischen gedruckten Zeitungen und ihren Internet-Ablegern lassen sich Lösungen finden, mit denen auch Geld verdient werden kann.

    Vorausgesetzt natürlich, man findet genug Werbekunden, und vor allem Leser, die mitmachen.

    Ich denke aber auch, dass besonders die jüngere Generation immer weniger bereit sein wird, die Katze/Zeitung im Sack zu kaufen, besonders wenn man berücksichtigt, dass die Nachrichtenoutlets der ÖR’s ( die ja via GEZ sowieso bezahlt werden müssen ) und das Internet im Prinzip eine ausreichend breit gefächerte und umfangreiche Menge an Informationen und Nachrichten bieten, ohne dass man dafür extra zahlen muss.

    Ich denke, es wird sehr schwer werden, diese Leute zu überzeugen, dass Publikationen wie die FAZ, die Zeit, oder die Süddeutsche ( Beispielhaft für „Qualitätszeitungen“ ) im Vergleich mit den bereits jetzt mehr oder weniger kostenlos verfügbaren Medien so viel an Mehrwert bieten, dass sie ein wenig extra Geld wert sind.

    Ich seh das ja an mir. Ich schaue täglich Nachrichtensendungen ( die ÖR’s und Nachrichtenkanäle ), ich höre Radio, ich besuche News-Seiten im Internet. Eine Zeitung dagegen habe ich nicht abonniert.
    Und ich habe nicht das Gefühl, dass mir was fehlt, oder dass ich zu wenig bzw. zu schlecht informiert bin.
    Im Gegenteil: die Menge an zur Verfügung stehenden Informationen ist so groß, und die Themen sind so vielfältig, dass ich mich schon einschränken muss, wenn ich nicht den Hauptteil meiner Freizeit damit verbringen will, Nachrichten zu konsumieren.
    Heutzutage passt die Welt halt nicht mehr in eine Zeitung.

    Die FAZ kostet im Abo 39,50/Monat, die Süddeutsche 41,40/Monat.
    Ich habe so meine Zweifel, ob das in Relation zu ihrem tatsächlichen Mehrwert steht. Für mich jedenfalls nicht.

  56. @80 Um Himmelswillen :-))) – kicher — Sie müssen genau lesen und zitieren – 270.000 Blogs und Foren! – und dann stand da auch noch :-) – werter Herr Kollege, also nie was ungeprüft übernehmen :-) –

    Und jetzt Spaß beiseite:
    @72: „Blogger finden in Hunderten Zeitungen mit Tausenden Meldungen zu Hunderten Themen täglich zwei, drei grobe Fehler. ”

    Diese Ihre Aussage wollte ich widerlegen – und nichts anderes — ich habe nicht behauptet, dass in den gefühlten! 270.000 Blogs usw., in denen es um CMS geht, und in den zahlreichen anderen, in denen es nicht darum geht, alles besser ist, ich habe nur geschrieben, dass das Thema, das Herr Erk hier anfangs! aufgegriffen hat, durch ist —

    „@54; ich meinte eigentlich die Anzahl der „Neuen” Themen – das hier is ja schon durchgekaut :-) – in ca. 270.000 Foren, Blocks usw. – :-)“

    Ok???

  57. @72 journalist.

    Ähm, wir reden da einwenig aneinander vorbei…Ich hab‘ nix gegen „Oberflächlichkeit“ und erwarte keine vor allen Nerds bestehende Berichterstattung. Habe ich auch nicht gesagt…

    Komischerweise beschwert sich niemand darüber oder lobte etwa, wie die FAZ über Iran schreibt (da gibt es derzeit neben FAZ und NYT keine besser berichtenden Medien): Vielleicht liegt es daran, dass es niemand wahrnimmt?

    Doch, das wird durchaus wahrgenommen. Und das ist im Zweifel auch der Grund, warum ich (manche) Zeitungen immer noch gerne lese, da sie Informationen und Einsichten liefern (können), die ich so in Wikipedia oder diversen Meinungsblogs nicht finde. Ich bin auch nicht per se ein „Printkritiker“.

    Ich nehme aber auch wahr, wie Printjournalisten ihre vermeintlich alltägliche Arbeit verrichten. Z.B. in dem Bereich, in dem ich unterwegs bin (Nein, nicht Killerspiele, sondern Theater), wo es manchmal noch nicht mal dazu reicht, wenn man denn meine PM schon komplett abschreiben muss (selbstverständlich ohne das anzugeben), das fehlerlos zu tun, ohne komplett sinnentstellten Unsinn daraus zu drehen.

    Die mangelnde Sorgfalt, die dort an Tag gelegt wird (oder in anderen, vermeintlich irrelevanten Bereichen) läßt nur zwei Schlüsse zu: Entweder leidet in diesem Bereich die journalistische Qualität weil man seine Zeit ansonsten mit aufwändigen Recherchen über die Hintergründe im Iran verbringt. Dann wäre allerdings die Frage, warum man dann meint, gewisse Dinge überhaupt abdecken zu müssen, wenn nur oberflächlicher, meist auch leider falscher Stoff bei rauskommen kann.

    Oder es mangelt eben grundsätzlich an Sorgfalt oder der Einstellung dazu, wenn es in den alltäglichen Bereichen noch nicht einmal dazu reicht, elementare Dinge (wie z.B. einfachste Recherchen) zu beherzigen.

    Beides fände ich bedenklich.

  58. Werter Herr „journalist“, warum bleiben Sie dabei Print diametral entgegengesetz zu ‚DEM‘ Internet zu behandeln? Sie reden von beiden Medien in ihrer derzeitigen Form. Prinzipiell kann doch aber eine Zeitung komplett im Internet erscheinen. Wenns um das durchblättern geht, dann warten wir noch ein Weilchen auf passende E-Reader, die dieses Verhalten nachahmen oder gar 1:1 abbilden.
    Es will aber nicht in meinen Kopf dass Sie so tuen als wäre der Inhalt einer Zeitung allein durch das Medium bedingt. Das ist doch ..
    Historisch gewachsen findet sich in den meisten seriösen Zeitungen regelmäßig Inhalt, den man im Internet noch vergeblich suchen mag. Es handelt sich jedoch eben nicht um einen systematischen Vorteil der Zeitung. Dass Sie das anders sehen wollen ist gut und schön, Sie haben es jedoch für mich noch nicht ausreichend dargelegt.

    @gnaddrig #73:
    Sehr recht, die Leute zahlen für die ganze Zeitung und nicht für einen einzelnen Artikel. Genau das habe ich doch als positiv beschrieben. Der andere Kommentator (fischer) schlug Micropayments im Onlinejournalismus vor und ich habe versucht dagegen zu argumentieren. Sie stimmen mir mit ihren Worten doch nur zu ;o) Ich bin zumindest Ihrer Meinung.

  59. @ 84 (Thomas Lobig): Wo lesen Sie aus meinem Beitrag heraus, dass ich gegen Micropayments bin oder das Kaufen einer ganzen Zeitung positiv bewerte?

    Mir ging es mehr um das Katze-im-Sack-Kaufen. Dazu ist man gezwungen, weil man eben nicht die ganze Zeitung lesen kann, bevor man sie bezahlt (Zeitschriftenhändler reagieren immer recht verschnupft, wenn jemand sowas versucht).

    Dass ich jeweils die ganze Zeitung kaufe(n muss) finde ich gar nicht so toll. Bei der gedruckten Zeitung muss ich immer auch den Sportteil und das Feuilleton mitbezahlen, die ich beide ungelesen wegwerfe, weil sie mich nicht interessieren. Wenn ich einzelne Sparten einer Zeitung abonnieren oder einzelne Sparten gegen Preisnachlass aus einem Abonnement aussparen könnte, würde ich überhaupt erst darüber nachdenken, eine gedruckte Tageszeitung zu abonnieren.

    Ich finde die Idee mit den Micropayments gar nicht so schlecht. Wenn ein Anbieter das technisch so umsetzt, dass es nicht allzu umständlich zu benutzen ist, kann man gezielt Artikel zu Themen kaufen, die einen interessieren.

  60. @84: Werter Herr „journalist”, warum bleiben Sie dabei Print diametral entgegengesetz zu ‘DEM’ Internet zu behandeln?

    Tu‘ ich gar nicht. Ich sage: Jedem Medium seinen Charakter. Ich beziehe mich dabei auf den gesamten Gang der Kommentare hier. Ich bin eingestiegen bei: Warum wollen immer alle Geld für ihre Leistung haben (bezogen auf informativen Content)?

    Derzeit verschwenden sich Zeitungen „online first“, aber ohne Konzept für die dann folgende Printausgabe, unbezahlt im Internet, und das Netz ist vermeintlich der Gegner. Ich sehe das ganz anders (siehe oben): Es gibt gar keinen Gegensatz, sondern es könnte eine ideale Summe beider Kanäle geben, mit spezifischem Content auf diesem und auf jenem.

    Die Zeitung muss und wird sich radikal wandeln, sie hat aber auf Papier aus oben genannten Gründen eine Zukunft. Und im Internet wird es nur dann nachhaltig und dauerhaft verlässliche News geben, wenn die Zahlungsbereitschaft des Publikums den Produzenten die Lebensgrundlage gibt.

    Bleiben News im Netz immer kostenlos, und gehen die klassischen Medien deshalb unter, wäre das für alle (inklusive Leser) ein großer Verlust – denn dann gäbe es nirgens noch halbwegs verlässliche News, denn niemand könnte von ihrer Produktion und Verbreitung leben. Damit wäre Qualität reiner Zufall.

    Kurzum: Eigentlich sind wir uns alle einig. (orchestraler Abspann, Schluss :-)

  61. Also da müssten Sie, was die Einigkeit mit mir betrifft, in den letzten Stunden ja eine ziemliche Denkkehrtwende gemacht haben – oder Sie haben was gedacht, was uns eint, aber es nicht niedergeschrieben

    Ich bin mit Ihnen nicht! einig!

  62. Off topic: Ich les links in der Kommentarspalte immer „Kein Kommentar – dafür viel Werbung..) bei den letzten Postings liest das noch jemand und was bedeutet es??

  63. 90: Vielen Dank für die Aufklärung – hätte ich auch selber drauf kommen können – hmmpf :-)

  64. Ich mach mich dann mal ein paar Tage vom Internet-Acker – so lange brauche ich bestimmt, um all die Fehler zusammenzustellen, die in den letzten Wochen/Tagen in den deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, im Radio und im Fernsehen alleine über die Piratenpartei zu lesen/hören/sehen bekam – und ich mach mich noch auf einiges gefasst — (nein, ich gehöre der Partei nicht an :-)

    Könnte mir vorher bitte noch jemand einen Gefallen tun und bei der Print-Ausgabe der ZEIT nachschauen, ob das unten stimmt? Hab eigentlich gerade Urlaub und kauf die ZEIT erst am WE..

    RT Twitter: http://blog.fefe.de/?ts=b4bde0eb

    Wenn es stimmt, dann halte ich das (@journalist) für einen sehr „groben“ Fehler..

    Vielen Dank!

  65. sorry da fehlt ein „ich“ – die ich zu lesen usw. bekam, ich lese das nächste Mal vorher genau und schicke dann ab :-)

  66. sorry, hab nicht alle kommentare gelesen, vielleicht hat ja schon jemand drauf hingewiesen, geändert ist es noch nicht:
    ist ein „expatriot“ sowas wie jemand der früher patriot war? und wollte der geneigte blogger vielleicht „expatriat“ schreiben, as in someone who lives/works outside his native country for a while, not intending to emigrate fully?

  67. @94 (nörgler): Wenn schon, dann richtig: expatriate. Und überhaupt, wo kommt denn expatriot vor? Sind sie vielleicht im falschen Thread unterwegs?

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