154 Replies to “Lenas doofes dauerndes h-Moll”

  1. Der hat dabei leider den wichtigsten Satz von Stefan Raab vergessen:
    „Man merkt sofort, dass du nie Gesangsunterricht hattest oder an einer Musikschule warst. Würd ich an deiner Stelle auch nicht machen, sondern ich würde eine Schule aufmachen und deinen Stil unterrichten“

  2. Ach, kommt! Ich habe beide Lieder gehört und Lenas Version war die „bessere“. Was heißt das: die Interpretation war auf den Punkt. Ihre Art, Lieder zu „erzählen“ wird durch die vermeintlichen Mängel unterstützt, heißt: Akzente und Aufmerksamkeitspunkte werden durch sie gesetzt, nicht durch die Komposition. Beides wäre auch wohl zu viel des Guten.

  3. Nicht, dass ich ein Experte wäre, aber der Tonartwechsel zum Refrain im „Original“ lässt das Ganze wie eine klassische Schnulze klingen, genauso schön handwerklich zurechtkomponiert wie in dem Video beschrieben. Und die Höhepunkt auf Satellite ist furchtbar platt.

    In der Lena-Version (http://www.youtube.com/watch?v=esTVVjpTzIY) ist der Bruch zum Refrain nicht über die Tonart, sondern über einen einen melodischeren Einstieg. Und der Höhepunkt auf „Like“ (a satellite) ist viel erfrischender als auf dem Titel-Wort zu kleben. Im Gegenteil, bei ihr nimmt der Satellit so noch einmal Fahrt auf, bei Jennifer ist er einfach weiter im Orbit dahinvegetiert. Aber natürlich in einer anderen Tonart.

  4. Also ich halte von dem Lied auch nichts, aber konträr zu dem Mann im Video finde ich die Balladenversion noch um einiges schlimmer.

    Der Verzicht der Rückung ist mir auch schon aufgefallen, ich verstehe allerdings nicht, wieso die keine Steigerung irgendeiner Art in Lenas Song haben. Nach 30 Sekunden ist alles Material abgenudelt und dann wiederholt sich alles nur noch, mit kleinen Variationen. Der Break vor dem letzten Refrain klingt auch einfach so, als hätte der Schlagzeuger zu früh eingesetzt, oder die anderen zu spät. Da ist leider überhaupt keine Spannung drin.

    Was die Rückungen angeht, da habe ich (vor 2 Jahren?) mal einen kleinen Videoblog übernächtigt nacht dem Grand Prix gemacht: http://www.uiuiuiuiuiuiui.de/?p=1696

  5. Hab mir beide Lieder gerade das erste mal angehoert und kann Klaus‘ Problem gut nachvollziehen. Die Version klingt verdammt nach Schueler-Rumpel-Band. Allerdings lassen sich durch das hoehere Tempo und den arg begrentzen Tonumfang die gesanglichen Schwaechen leicht ueberdecken.
    Also wenn ich das jetzt richtg verstanden habe, hat diese Lena nun das Rennen gemacht, oder? Schade.

  6. Der Videobeitrag hat Spass gemacht. Ich finde es immer spannend, wenn sich jemand mit Fachwissen und Professionalität etwas „Alltäglichem“ widmet. Die Umsetzung des Videos fand ich auch pfiffig gelöst (Klaviatur-Notenblatt-Moderation“), das hat mir das „fachfremde Folgen der Argumentation erleichtert.

    Doch letzten Endes bleibt das Ganze doch Geschmacksache. Ich hab an dem Abend beide Versionen hintereinander gehört und fand die von Lena auch irgendwie griffiger, bzw, die von Jennifer langweiliger.

    Wäremal interessant, beide Versionen noch einmal von der jeweils anderen Interpretin zu hören.

  7. Stefan, harmonietechnisch hat er allerdings einen Fehler drin, der Verse hat nicht Bb5, sondern ein verminderter B-Akkord. Das macht das ganze zwar nich viel besser, aber nur noch halb so schlimm.

  8. Ich mag Lenas Variante auch lieber, wahrscheinlich weil sie „anders“ klingt, vielleicht nicht so handwerklich perfekt wie Jennifers Version.

    Aber das ist doch mal ne Kritik, mit der man was anfangen kann, ganz anders als das ständige „Lena kann nicht singen“.

    Ich schieb den für Profis wohl offensichtlichen Qualitätsunterschied aber mal auf den Zeitdruck, dem Stefan Raab und die Band ausgesetzt waren, und hoffe, daß sie sich für Lenas Album mehr Zeit nehmen.

  9. Kunst ist meist das, was sich nicht in gültige Normen pressen lässt. Picasso wurde nicht bekannt für realistische Malerei, sondern weil er die Grenzen für sich neu definiert hatte. Das gilt ebenso in der Musik, die in Grundzügen zwar mathematisch definierbar ist, aber vor allem dort interessant wird, wo diese Grenzen wirkungsvoll gesprengt werden. In der Norm zu bleiben, ist nichts besonderes. Echte Künstler sprengen die Norm. Kunst ist auch keine Frage der Ausbildung, sondern vor allem des Gefühls und dessen Umsetzung.

  10. Was man nicht vergessen sollte ist, dass er an keinem Punkt des Videos gesagt hat, dass das Lied an sich schlecht ist, oder die Version von Lena nix taugt.
    Die Kernaussage war einfach nur: Die Version von Lena ist handwerklich langweilig, während die von Jennifer grundsolide ist.

    Ich zumindest fand es interessant, dass Ganze aus der theoretischen Sicht eines Komponisten zu hören.
    Interessant wäre jetzt nur noch zu wissen, warum sich die „langweilig“ komponierte Version für fast alle trotzdem besser anhört. Außer dem wesentlich höheren Tempo und der anderen Stimme kann doch fast nichts mehr daran schuld haben, oder?

    Ich hatte beim ersten Mal hören das Titelwörtchen übrigens auch nicht gefunden, weil meine Ohren nach dem ersten Teil des Refrains wohl abgeschaltet hatten. Dank dem Video weiß ich jetzt wenigstens warum das so war.
    Ungeachtet davon gehöre ich aber trotzdem zu den Leuten die Lenas Version auch angenehmer anzuhören findet, auch wenn ich mir keine Hoffnungen für den Grand Prix mache, dafür hört es sich für mich trotz allem zu sehr nach Einheitskost an (Und hat es schon vor dem Video von Herrn Kauker.

  11. @16:
    Das Lied wurde nicht von Stefan Raab komponiert, sondern von Julie Frost und John Gordon.
    Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Raab das umgeschrieben hat, sondern nehme mal an, dass beide Versionen von den beiden geschrieben wurden.

  12. Die einfachste Lösung wäre, Instrumentation, Tempo und Rhythmus von Lenas Version beizubehalten, aber einfach die Akkorde der anderen VErsion zu nutzen. Hab ich gerade ausprobiert, geht ohne Probleme. Vielleicht sollte das schnell jemand noch Raab sagen, dann kann man noch was drehen.

  13. @Norbert:
    „…Das gilt ebenso in der Musik, die in Grundzügen zwar mathematisch definierbar ist, aber vor allem dort interessant wird, wo diese Grenzen wirkungsvoll gesprengt werden..“

    Ach.?
    mfg – Bach

  14. @18: Du hast nicht gerade wirklich die Kunst von Pablo Picasso mit dem deutschen Grand Prix Beitrag 2010 verglichen, oder? ;-)

    Spass beiseite: Sehr gutes Video und der gute Mann hat auch völlig recht, wie ich finde.

    Allerdings spielen meiner Meinung nach diese Fakten keine Rolle.
    Das Lied ist „gut“..auch „Grand-Prix“ gut. Viel wichtiger ist aber das mit Lena Meyer-Landruth eine Person dieses Casting gewonnen hat, die eine Entwicklung wieder-spiegelt die ich sehr gut finde.

    Sie hat eine gute/eigene Stimme – ist aber weit weg von „perfekt“
    Sie sieht gut aus – ist aber weit entfernt von einem Model

    …und: (nicht böse gemeint) sie wirkt leicht „trampelig“.

    Das alles in Kombination macht sie zu einem Charakter und so schlimm das klingt: Das macht sie im ganzen Einheitswust der Casting-Manie einzigartig.

    Sie hat nicht durch „schwere-Kindheit-Sozial-MAZen“ geglänzt, oder durch 90-60-90. Sondern einfach nur durch Ihren Charatkter..und das beste? Die Zuschauer mochten es!

    Das spiegelt sich auch in den Abverkäufen wieder.
    Soweit ich mich erinerre ist die letzte „Popstars“ Single irgendwo um die 45 eingestiegen.

    Ergo: Anscheinend haben die Leute endgültig genug von „durch-gestylten“ Castingprodukten und wollen wieder Charaktere vor der Kamera/auf der Bühne und das ist (mir persönlich) tausendmal wichtiger als die Tatsache ob wie diesen unnützen Europäischen-Mittelklasse-Gesangwettbewerb gewinnen, oder nicht.

    In diesem Sinne: An alle (bald) ein schönes Wochenende!

    /norman

  15. Ich weiß, daß das Lied nicht von Raab ist, hatte nur angenommen, daß sie es eingekauft und dann in der letzten Woche für Lena umkomponiert haben.

  16. Bin davon überzeugt, dass die Moll-Variante keinen Stich gemacht hätte in diesem Wettbewerb. Trotzdem interessant wie ein Musiker die Komposition auseinandernimmt. Wir wissen von Paul McCartney das die Kenntnis von Noten und Notenschlüsseln nicht zwingend zum Erfolg führt…

  17. Ich finde es sehr interessant, dass so ein Stück mal analysiert wird. Bei einmal hören kann man sich da ja selbst gar keine Gedanken zu machen. Außerdem ist sowas ein super Diskussionsthema.

    Allerdings würde ich die Bewertung, welche in diesem Video abgegeben wird um einiges neutraler formulieren. Der Aufbau von Lena’s Version ist erstmal im Gegensatz zu anderer Musik heutzutage, grade auch im Vergleich zu den Charts nicht minderwertig. Dabei meine ich nicht, dass die Stücke mit denen ich jetzt ihre Version vergleiche alle minderwertig sind. Viele, wirklich gute Rockstücke, sind von der Harmonie her nicht viel komplizierter oder genauso kompliziert aufgebaut. Das Endergebnis (wozu ja nicht nur die Harmonie zählt) ist dann aber wirklich respektabel.
    Außerdem sind Balladen im Schnitt immer komplexer aufgebaut. Ansonsten wären sie ja einfach nur langweilig.

    Und dass man aufgrund der Komplexität ein Stück in handwerklich gut oder schlecht einordnen kann, möchte ich auch nicht so stehen lassen. Nimmt man als extremes Beispiel mal gute Jazzkompositionen…
    Dagegen sieht dann auch Jennifer’s Version von Satellite wie ein billig zusammengeschustertes Stück aus.

    Mir hat an sich auch die Version von Jennifer besser gefallen, da sie für mich mehr Tiefe hat und interessanter ist. Lena’s Version spricht halt andere Personengruppen an – ist aus meiner Sicht jetzt aber nicht pauschal minderwertiger, nur weil sie nicht an die Komplexität von Jennifer’s Balladenversion ran kommt.

  18. Irgendwie spannend, wie der Herr das erklärt. Aber mich beschäftigt auch die Frage, von WhiteWolf. Warum finden viele die Version von Lena besser?

    @25: In einem Interview, kann auch der Vorentscheid selber gewesen sein, hat Stefan Raab gesagt, dass diie Lieder vor der Show gesammelt wurden und dann aus einem Pool von mehreren hundert Liedern ausgewählt wurde.

  19. trotz langweiligem h-moll ist es durch lena zu einem extrem radio-tauglichen song geraten. performance muss als faktor also mit berücksichtigt werden.
    finde das video übrigends extrem anregend. hätte nicht gedacht als totale noten-nulpe etwas dazulernen zu können.

  20. Ja, so ist das mit der Theorie. Nur das Theorie und Praxis oft wenig miteinander zu tun haben. Zu 50% wird den Zuschauern in Oslo eine verunglückte Line Progression gar nicht interessieren.

    Und zudem macht etwas Unerwartetes ja genau Lenas Typ aus. Lena ist halt theoretisch nicht beschreibbar.

    Was passiert, wenn sich jeder an die Theorie hält sieht man ja am Zustand der heutigen MI. Bloss nicht mal einen Schritt daneben. Alles berechenbar, glatt und arschlangweilig.

  21. @23. Genau, vielen Dank für diese präzise (und hoffentlich auch zutreffende) Einschätzung.
    Ich meine auch, dass „Satellite“ nur notdürftig für Lena umgeschrieben wurde, mit dem Ziel, dass Jennifers „Satellite“-Ballade und Lenas „Bee“-Version das Rennen machen und am Ende gegeneinader antreten können.
    Dann ist beim Song-Voting wohl etwas schief gelaufen (sowas wäre bei Bohlens durchgestylter Einheitsshow mit verlässlich manipulierbarem Publikum sicher nicht passiert…).
    Schön ist auch, dass sich alle Finalsongs verdammt gut verkaufen – und das trotz demonstrativen Totschweigens der BILD.
    Und dank Lena muss ich mich dieses Jahr nicht für den deutschen Beitrag schämen.

  22. Die Kleine hat ein wenig was von Kate Nash, leider nur sehr wenig, würde sie diese Schiene intensiver einschlagen, was Aussprache und Töne angeht, wäre länger was für sie drin. ich freu mich auf Oslo, konnte leider das gesamte Casting nicht sehen.

  23. Mein Harmonieempfinden wird im Moment eher dadurch geschwächt, dass Lena hier ein h zuviel im Namen hat.

  24. Interessant! Auch wenn ich als Nicht-Musiker, nur 10% von dem verstanden habe, was da erklärt wurde, weiß ich jetzt detailiert was mich an dem Song gestört hat. Den besagten Übergang fand ich auch irgendwie ‚komisch‘ und ‚holprig‘. Aber jetzt kann ich mit seiner Argumentation ordentlich Eindruck schinden… so nochmal anschauen und auswendig lernen :D

  25. Der ist ja cool. Wenn ich so einen Musiklehrer gehabt hätte, wäre vielleicht auch ein bisschen mehr Interesse meinerseits für die Materie vorhanden gewesen – auch wenn ich den Großteil seiner Ausführung nicht verstanden habe. Aber wenigstens hätte ich im Unterricht interessiert geguckt.

  26. Ich finde Klaus Kauker sollte uns mit diesem Vortrag beim Grand Prix vertreten. Das wäre cool und bizarr.
    Coole Sache.

  27. So sympathisch Lena auch ist, Deutschland wird wieder auf den hinteren Rängen landen. Der Grand Prix ist eine ganz andere Veranstaltung als ein Casting. Bei Stefan Raab konnte das Publikum mitfiebern, mitwirken und Lena entdecken. In Oslo tritt sie einmal gegen alle anderen an und niemand außer D/CH/AT wird ihre Geschichte kennen.

    Da wird es sicherlich wie jedes Mal wieder einige Mitbewerber geben, die gesangs- und Performance-mäßig wie eine Bombe einschlagen werden. Und da sehe ich Lena einfach nicht in derselben Liga. Bei Satellite lag sie von der Intonation her unglaublich oft daneben (und ja, teilweise ist daran der Song schuld). Und wer nur den Auftritt gesehen hat ohne all das Drumherum muss zugeben, dass die Performance nicht eine Glanzleistung war.

  28. Joh, er hat da sicher Recht.
    Er läßt aber, wie viele Musiktheoretiker, die Rock/Popmusik sezieren ausser Acht, dass gerade diese Musikform eben nicht von formal makellosen Kompositionen leben, sondern vor allem von charismatischen Auftritten.
    Und das erwähnt er halt bestenfalls am Rande.
    Da mag Jennifers Version kompositorisch noch gutes Handwerk sein – sie war eben auch etwas langweiliger.

    btw: Würde mich mal die Aufdröselung eines beliebigen Status Quo Songs interessieren :-))

  29. Ist die Frage der Qualität nicht obsolet?

    Enkelin von Andreas Meyer-Landrut…? Wer der Großvater war ist leicht zu erkunden. Was macht eigentlich der Vater?..
    Ich möchte damit nicht unterstellen, daß die Abstimmung ein Fake war…….

  30. @51: Als ich Lena das erste Mal gesehen habe (mit Adeles „My Same“), kannte ich sie nicht und war elektrisiert.
    Das ist eigentlich genau ihre Stärke. Sie ist ein Hingucker und deshalb glaube ich, wird sie besser abschneiden als die Songs der letzten Jahre.

    (Aber ich hatte auch Texas Lightning viel weiter vorne gesehen)

  31. Ich finde, das hat Klaus Kauker wirklich schön aufgedröselt. Wahrscheinlich hat er musiktheoretisch 100% recht. Nicht von ungefähr haben viele ja schon vor ihm festgestellt, dass Lena ziemlich weit unten rumkrebsen musste.

    Praktisch hat Lena aber viel mehr aus dem wesentlich schwierigeren/schlechteren Arrangement gemacht. Es sollte doch ein leichtes sein, das Arrangement für Oslo noch ein wenig zu optimieren. Wenn dann zum Ende hin noch eine Rückung käme…hach!

    (Disclaimer: Ich höre seit Tagen nur noch USFO-Allstars – alles von Lena und Kerstin, meine Lieblingstitel von Sharyhan und Dursti – und kriege dieses zufriedene Dauergrinsen nicht mehr aus meinem Gesicht).

  32. Stimme erstmal 54 zu: Ging mir genauso, Lena KANN also definitiv auch mit EINEM Kurzauftritt begeistern. Und was das Video von Hr. Kauker angeht – schön, wenn dadurch ein paar mehr Menschen Lust bekommen, Musik genauer zu erkunden.

    Aber ein bisschen kann ich mich noch an mein MuWi-Studium erinnern, und in der Popmusikforschung gilt es inzwischen wirklich als sehr veraltet, sich bei der Analyse von Popsongs auf die Harmonielehre zu konzentrieren.
    Rhythmus, Performance, Charisma, Tanzbarkeit, ausgelöstes Körpergefühl, Auftrittsrahmen, Instrumentenklang, emotionale Assoziationen, Raumklang (durch Hall oder „intimen“ Nicht-Hall), Stimmfarbe, Image des Künstlers und und und – es gibt sehr viele Faktoren, die den Erfolg ausmachen können – die reine Akkordlehre ist da viel zu kurz gegriffen. Und es gibt so viele harmonisch simpel gestrickte Hits – „Live is Life“ von Opus z.B., oder „Scientist“ von Coldplay, die wären nach Hr. Kaukers Logik auch absolut „mangelhaft“, haben aber eben unbestreitbar Hitqualität.

  33. „grundsolide“ ist für mich ja auch son begriff wie „nett“. je nach zusammenhang…naja.
    mein tisch und mein haus sollen „grundsolide“ sein, aber wehe einer sagt das zu meinen kochkünsten…
    genauso mag ich es, wenn mir einer sagt, ich sei nett, aber wehe dem der sich traut, das über meine mühsam eingerichtete wohnung zu sagen. ;)

    das video fand ich trotzdem klasse, weil ich zumindest den eindruck hatte, dass da jemand meckert, der weiss wovon er redet und nicht einfach nur gern dagegen hält, weil es grad schick ist.

  34. Ich fand die Jennifer-Version unfassbar langweilig und belanglos. Lenas Version fand ich um Längen besser.

  35. Natürlich ist der Song sehr reduziert in den Strukturen und unglaublich simpel in den Harmonien. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das kein Versehen, sondern bewusstes Kalkül war. Hierdurch wird der Song nämlich zu einem Kinderlied. Wenn man genau hinhört, könnte sehr gut im gesamten Refrain im Hintergrund ein Kinderchor mitsingen. Es wird also genau das Besondere von Lena Meyer-Landrut unterstrichen: Sie ist jung, sie ist „fresh“.

    Interessant wird es natürlich in 20-30 Jahren, wenn Frau Meyer-Landrut dann noch einmal dieses Lied singen sollte. Ich hoffe für sie, dass sie sich bis dahin sich breiteres Gesangsspektrum und eine dicke Haut erarbeitet hat, ähnlich wie eine Nina Hagen. Denn, spätestens bei einem Nicht-Sieg wird sie die Häme des deutschen Publikums zu spüren bekommen und das ist bekanntlich weder loyal, noch gutartig. Denn, genauso schnell wie „Star“ und Songs produziert werden, werden sie freudig wieder demontiert. Meine Hoffnung ist nun, dass genau diese Vorurteil von mir dieses Mal nicht eintrifft.

  36. Es ist nur die Meinung von Herrn Klaus Kauker!

    Mehr ist es nicht!

    Was man alles macht um seine Eigenwerbung voran zutreiben!

    Daumen hoch Herr Klaus Kauker…

  37. Nun ja, ich bin keine Musiktheoretikerin. Ich würde mich eher als Musikliebhaberin bezeichnen. Jennifers ‚Satellite‘ mag durchaus ‚handwerklich‘ besser sein. Doch ich fand ihn so – im Gegensatz zu Lenas Variante – schlicht langweilig, ein steriler Tralala-Popsong ohne Überraschungen, ohne Spannung, ohne Pep. Lenas Version jedoch hat mich (mein Ohr und meinen Bauch ;o) sofort viel mehr angesprochen. Vielleicht ja gerade weil der Song nicht so ist, wie man es erwartet (weil man es schon tausendfach in ähnlicher Form gehört hat)? Oder noch weiter zugespitzt: Möglicherweise darf Musik, die einen aufhorchen lässt und mitreißt, ja gar nicht zu harmonisch/gefällig/gewöhnlich sein?

    btw: Ich würde nie Musiktheoretikerin werden wollen. Denn man soll nichts sezieren, was man liebt. Ich denke aus demselben Grund werden auch Gedichte, die man in der Schule interpretieren musste, selten zu Lieblingsgedichten.

  38. Schwall… Laber… Komisch, dass der Herr Dozent es mit seinem Wissen nicht bis zum GP gebracht hat. Ist es aber nicht genau diese Sorte von Lied, die das Publikum hören möchte? Warten wir, bis der GP rum ist.

  39. @63:
    Der Großteil der Musiktheorethiker in Deutschland hat es noch nie zum Grand Prix geschafft. Oder fällt Ihnen auf Anhieb ein Professor für Musik ein der am Grand Prix teilgenommen hat?

    Das Eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun und wie ich bereits in meinem früheren Post geäußert habe:

    Er hat doch nicht gesagt dass das Lied SCHLECHT ist, oder die Leute es nicht hören wollen, sondern nur dass es handwerklich langweilig gelöst ist und es wesentlich elegantere Methoden gibt.
    Unter anderem halt eine, die in der Jenniferversion angewandt wurde.

  40. Ach so, eins noch zur Einordnung (#62): Ich fand, Lenas ‚Satellite‘ war der beste Song des Finalabends. Doch wirklich begeistern konnte mich ehrlich gesagt keiner der vorgestellten Titel – nicht annähernd so wie z.B. Lenas ‚New Shoes‘.

  41. naja, also eine terz-rückung eines moll-akkords ist aber auch ein ziemliches klischee. halt der klassische drama-knopf (im kontext einer ballade zumal!). wird gerne auch in billigen filmmusiken benutzt wenn man mal schnell ordentlich wind machen muss.

    die dimension, die dem herrn kauker hier offensichtlich nicht geläufig ist, ist das stilmittel der bewusst eingesetzten naivität – eine kunstform für sich, und gerade pianisten tun sich hier oft schwer. auf dem klavier ist die modulation und das hüpfen durch den quintenzirkel eines der hauptwerkzeuge um beim zuhörer diese oder jene emotionale reaktion hervorzurufen. bei der gitarre stehen diese aspekte längst nicht so im vordergrund, da kann man auch mal nur ein paar reine quinten durch die gegend schieben und der gesamte reiz ergibt sich über rhythmik und sound (der je nach charakter auf ein anderes jahrzehnt der jüngeren musikgeschichte verweisen und jeweils völlig unterschiedliche assoziationen auslösen kann).

    wer das auf die reine modulation reduziert und dann ob der schlichtheit die nase rümpft, der hat nicht den komponisten durchschaut sondern der demonstriert eher seine unkenntnis der völlig anderen prioritätensetzung je nach instrument (dieses spiel lässt sich natürlich für so ziemlich jedes instrument aufs neue spielen).

    und wers nicht glaubt, der soll gerne mal ein paar gitarrenklassiker marke „TNT“ von ACDC o.ä. auf dem klavier spielen und staunen wie dumm, simpel und schrecklich das klingt. sind das deswegen alles schlechte kompositionen? natürlich nicht. es sind nur kompositionen mit anders gesetzten prioritäten als ein pianist sie setzen würde.

  42. @57: sehr schön auf den punkt gebracht. und eine schöne liste der faktoren, die je nach stilrichtung bedeutend mehr einfluss auf das endergebnis haben als das reine harmonische grundgerüst.

  43. Warum setzt eigentlich jeder „langweilig und einfach“ komponiert mit „schlecht“ gleich Oo

    Der Videoautor hat das nicht getan Oo

  44. Zu der Lena-Version bleibt nur zu sagen, dass mir die Saengerin nach dem ersten Refrain einfach Leid tut — der Song ist eigentlich vorbei und muss sich dann hoehepunktlos durch weitere Strophen kaempfen. Von den „Finalesongs“ habe ich „I care for you“ von Jennifer und „Bee“ von Lena am staerksten in Erinnerung. Und „Bee“ ist fuer den GP zu langsam. Begeistert hatte mich vorher „Mr. Curiousity“ von Lena. Mit dieser Nummer wird das aber IMHO so eher nix.

    Nebenbei:
    http://www.youtube.com/watch?v=JdxkVQy7QLM
    http://www.youtube.com/watch?v=qHBVnMf2t7w

  45. Moin!

    Zunächst applaudiere ich ersteinmal #66 (mosley).

    Und nun mein Senf.

    1.) Ich bitte den Respekt gegenüber Musiktheoretikern/Musikwissenschaftler/Komponisten etc. abzulegen. Die kochen auch nur mit Wasser (hab selber Musikwissenschaft studiert) und zweitens sind sie mindestens so ideologisch geprägt wie Politjournalisten.

    2.) Klaus Kauker scheint der musikideologischen Richtung entsprungen die glaubt, je „komplizierter“, bzw. harmonisch interessanter ein Song ist, desto besser ist er dann auch. Da gibt es auch andere Meinungen zu. (siehe z.B. #27,#57,#66)

    3.) Herr Kauker behauptet, dass die Balladenversion die UR-Version wäre. Dies möchte ich stark bezweifeln. Als Beweis ziehe ich hierzu den Text heran.
    – „I bought new underwear, they’re blue. And i wore it just the other day“
    – „I left the porch light on for you“
    – „I even painted my toenails for you…“

    Dies sind alles Zeilen, die nix in einer Ballade zu suchen haben, sondern in einem neckisch-ironischen Popsong, der mit einem Augenzwinkern dargebracht werden muss, damit der Text funktioniert. In der Balladenversion von Jennifer wirkt der Text zum Haareausreißen schlecht und schwachsinning.

    4. Die abgebrochene Line Progression, die Herr Kauker kritisiert, hat für mich durchaus einen guten Grund zu existieren. Sie macht den Song kurz vor dem Refrain statisch, er kommt harmonisch nicht vom Fleck. Man wartet darauf, dass was passiert. Und was passiert? Der Refrain explodiert. Mit anderen Worten: Man zögert den Höhepunkt etwas heraus, um letztendlich im Refrain eine größere Wirkung zu erzielen.

    5. Herr Kauker ignoriert zudem einige Dinge, die die freche Version von Lena frech machen, trotz der einfacheren Harmonik: Zum einen die Verkürzung um einen Takt im Refrain um das Perpetuum Mobile des Songs nicht zu stoppen. Der Trick zwei Zeilen miteinander zu verschränken ist nicht neu – aber es funktioniert wunderbar. („And I would fall out into the night, Can’t go a minute without your – Love, oh, love, I gotta tell you how I feel about you“)
    Die Stelle des falschen Drumeinsatzes wurde schon einmal erwähnt. Ich finde dies ist ebenfalls ein wundervoller Einfall (wenn auch nicht ganz neu), der den neckisch-ironischen Tonfall des ganzen Lieds noch einmal betont.

    Die Version von Jennifer war für mich eine Katastrophe. Musikalisch unendlich zuckrig. Einfach bäh. Wie schon gesagt, der Text passt nicht zur Musik. Gesanglich war dies die einzige unterirdische Leistung nicht Jennifer gebracht hat: Unsicher und zittrig im Klang.

    So, ich weiß nicht, ob ich noch was vergessen habe. Aber das wars fürs erste…

  46. Ich sag da nur… Moon River…
    Extra geschrieben, dass sich Audrey Hepburn kein Stimmband verheben muss und auch heute noch beliebt. Meiner Meinung nach ein ganz praktisches Stück für Schulchöre. Wenig Anstrengung, großer Erfolg. Ohne Ironie oder ‚böse Absichten‘.
    Ob da jetzt allerdings chromatische Verschiebungen, Terzen, Subdominate oder andere Tierchen drin leben, keine Ahnung, is was her.
    Wo sich bei mir harmonisch immer die Ohren verschließen wollen ist ‚Heavy Cross‘ von Gossip. Bitte einmal Gitarre stimmen, vielleicht wirds dann besser….

    Und noch was für 42:
    Tja, wenn sie noch ein bischen dies und ein bischen das…
    …und plötzlich steht da jemand, der so tut wie Kate Nash und aussieht wie Lena. Braucht die Welt unbedingt eine 2. wer-auch-immer wenn sie statt dessen ein weiteres Original haben könnte?
    Ich schätze mal, 99% der bisherigen Musiker könnten einpacken, weil sie nicht so singen wie such-dir-jemanden-aus.
    Monotonie is aber blöd… dafür braucht man keinen Musiktheoretiker um das zu verstehn. Das merken Ohren auch ohne.

  47. Danke fürs Bloggen.

    Spannende Diskussion hier. Beim Vergleich der beiden Versionen, bin ich auf zwei drei Aspekte eingegangen. Sowas wie „Herr Kauker vergisst zu erwähnen“ (übrigens, man kann mich Klaus nennen) kann ich absolut nicht nachvollziehen. Es handelt sich im Video um Aspekte, die mir rein vom Gefühl her am deutlichsten aufgefallen sind. AufGrund meiner Ausbildung kenne ich musiktheoretische Gründe dafür. Das ist keine Analyse.

    Ich könnte mich jetzt im Bezug auf viele Punkte rechtfertigen. Aber es schockiert mich etwas, dass einige Sätze im Video einfach außer Acht gelassen werden, damit man meinen beschränkten Horizont in einem noch viel beschränkteren Satz zusammenfassen kann. Ich will es nicht nötig haben, mein eigenes Video zu zitieren, um die Dinge klar zu stellen.

    Zum Schluss möchte ich sagen, dass ich mich sehr über die große Diskussion zu dem Thema freue, die vielleicht ohne meine undiplomatische oder polarisierende Art nicht in dem Umfang zustande gekommen wäre.

    Gruß,
    Klaus

  48. @51: Als bis dato vollkommen Unbeteiligter stimme ich 54 zu – ich habe USFO nicht ein einziges Mal verfolgt oder auch sonst nur etwas davon mitbekommen. Nur aufgrund dieses Beitrags sah ich mir die beiden Versionen mal an und muss Folgendes festhalten:

    Mir gefällt die Lena-Version tatsächlich. Das ist allein deshalb überraschend, weil ich mich nicht an irgendein Lied, das einst an einem Grand Prix teilnahm, erinnern kann, das mir auch nur im geringsten zusagte. Handwerklich scheint es wirklich nicht aufregend zu sein, ihre Stimme ist nicht sonderlich toll und alle Töne trifft sie auch nicht – aber sie kommt erstaunlich erfrischend rüber. Geradezu äh erheiternd (ich stelle gerade fest, dass ich den Wortschatz meiner Oma plündern muss, um das in Worte zu fassen).

    Ich schätze, sie hat eine echte Chance, einen höheren Platz zu bekommen, wenn sie auf der Bühne auch nur halb so spritzig (Querverweis: Oma) rüberkommt wie in dem Video.

    @Klaus Kauker: Unabhängig von meinem Eindruck des Liedes fand ich den Beitrag extrem interessant!

  49. Hui – da hat sich mein Kommentar mit dem Autor himself überschnitten. Daher die Korrektur:

    @Klaus: Unabhängig von meinem Eindruck des Liedes fand ich den Beitrag extrem interessant!

    ;-)

  50. Das Video ist super-interessant, aber ich muss der (gefühlten) Mehrheit hier zustimmen: Jennifers Balladenversion ist einfach eine Katastrophe. Und obwohl ich anfangs für Lena „Love me“ und vor allem „Bee“ besser fand, hat sich ihre „Satellite“-Version bei mir als echter Ohrwurm festgesetzt.
    Irgendjemand kommentierte, dass der Song in der Video-Version etwas höher ist als im USF-Finale … das kommt mir auch so vor, und dadurch gewinnt der Vortrag auch enorm. Und bis zum ESC ist es ja noch etwas hin, vielleicht wird ja auch noch am Arrangement ein wenig gefeilt.

  51. Total interessant, aber ich glaube nicht, dass es beim Songschreiben ein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Denn es gibt ja da noch das ewige Castingshowgesetz: „Das Package muss stimmen“. ;)

  52. Alles schön und gut.
    Was ich aber nicht verstehe: Anstelle den Vergleich beider Versionen für ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kunst zu nutzen, die frei ist, keine Regeln und Grenzen kennt und in der alles erlaubt ist (im Gegensatz z.B. zur Statik, die sich an Naturgesetze halten muss), wird aus der Analyse ein leicht verwundertes: aber die andere – zwar erfolglosere – Version ist doch viel cleverer.
    Ein Song/Musik funktioniert unabhängig irgendwelcher Regeln. Das wäre doch eine schöne, inspirierende Botschaft von einem Komponisten und Musiklehrer gewesen.

  53. @Haco: Das ist aber doch quatsch. Natürlich kennt Kunst Regeln und Grenzen und sie lebt davon, diese Regeln zu befolgen oder sie zu brechen. Musik, gerade auch Popmusik, funktioniert nicht unabhängig irgendwelcher Regeln. Es ist nur so, dass das Befolgen bestimmter Regeln keine Gewähr ist für den Erfolg und umgekehrt.

  54. @Stefan Niggemeier: Man kann alles in Bezug zu existierenden Regeln setzen. Aber ich glaube nicht, dass die ersten Rapper, als sie einen Sound gesampelt hatten, als Loop nutzen und dazu Texte sprachen, an irgendwelche Regeln dachten, die sie da gerade brechen. Sie haben’s einfach gemacht, weil ihnen danach war. Und irgendwann haben dann auch andere gesagt: Ja, auch das ist Musik, auch wenn es etlichen musiktheoretischen Vorstellungen widerspricht.

  55. Ich finde nicht unbedingt, dass der Song das Problem ist, sondern die Art wie Lena ihn verkauft. Sie zappelt mit dem Oberkörper wild herum und hüftabwärts macht sie den auf halber Höhe stehenden Hebekran. Sie hat zur Zeit noch ein Problem, sich in den Song hereinzufinden (das zeigt auch das offizielle Video:http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,330154,00.html), aber wie #77 richtig sagt, ist noch ein bisschen Zeit dafür.

    Und zur ganzen Harmonielehrenreiterei sage ich einfach, dass Lena selbst fernab aller gesangstechnischen Konevntionen ihren Stil entwickelt hat und nun einen Song bekommen hat, der ebenfalls unkonventionell ist. Passt doch!

  56. Angeregt durch Hr Winterhoffs aktuelle PromoTour kann ich nur sagen: Lena ist ein ‚ungereiftes‘ Kind (Danke für den Vergleich zu Kübelböck & Björk), was dem aktuellen Medien-Geschmack entgegen kommt. So singen 5jährige Prinzessinnen und Elfen trallalala, versunken in ihrer selbst-gezauberten Welt.

    Dass nun 5jährige, vielleicht mit Ausnahme eines Bachs oder Mozarts, keine Qualität abliefern, versteht sich doch von selbst.

    Der Kleinste Gemeinsame Nenner .. lallalala ist dann ‚voll derbe‘ … Erschreckend, diese Tendenz.

    In 20 Jahren kann sie dann ja immer noch Bäume umarmen etc. .. –

  57. Eine tolle Stimme hat der Mann, wenn er sie auch gänzlich falsch zum Einsatz bringt… – aber beim Thema ESC drückt man ja in dem Zusammenhang schon mal ein Auge zu.

  58. @Haco, 82: Man denkt beim Sprechen auch nicht an die Regeln der Grammatik, dennoch befolgt oder bricht man sie und erzielt damit bestimmte Effekte oder eben nicht. Die Grammatik gab es, bevor sie jemand beschrieben und aufgeschrieben hat, und es gäbe sie auch, wenn das niemand hätte. Der Bezug zu den Regeln wird nicht erst nachträglich von irgendeinem Theoretiker hergestellt, sondern die künstlerische Arbeit ist von vornherein regelgeleitet. Und ich denke schon, dass die Hiphopper wie andere Künstler auch eine Vorstellung davon hatten, was sie nicht wollten. Spätestens beim Experimentieren merkt man doch, was man nicht will, dazu macht man das ja. Das muss nichts mit einem platten „wir wollen jetzt Regeln brechen“ zu tun haben.

  59. @Sebastian: Natürlich lebt niemand im luftleeren Raum, und jeder ist von dem geprägt, was einen umgibt. Aber grundsätzlich würde ich in Bezug auf Musik schon sagen:
    Erst war die Musik, dann kam die Musikwissenschaft. Letztere soll/will sich der Musik interessiert nähern und nicht umgekehrt. Wenn die Musikwissenschaft meint, zum Verständnis von Musik sind Theorien und Regeln hilfreich, dann soll sie welche aufstellen. Aber es ist nicht Aufgabe von Musik, sich an diese zu halten. Und wenn ein Song trotz „Regelverstößen“ funktioniert, dann liegt es vielleicht weniger am Überschreiten von Regeln, sondern an unscharfen Theorien.

  60. JB hat die Stimme und den Appeal einer typischen Coverband-Sängerin nicht weniger aber eben auch nicht mehr. Lena hat einen sehr eigenen Stil und bestich grade durch ihre unkonventionelle Art.

  61. @Stefan

    Möchtest du der Rückung vielleicht nochmal ein Nutzungsbedingungskompatibles Beispielvideo spendieren? Die alten standen wohl zu lange in der Sonne…

  62. Also nun muss ich Herrn Kauker…äh, Klaus einmal beispringen.
    Wieso wird hier so radikal behauptet, es gäbe einen Gegensatz zwischen dem (guten) Gefühl für Musik und der (bösen) Theorie?
    Warum diese Intellektuellenfeindlichkeit? Die Musikwissenschaft ist doch kein realitätsfernes Konstrukt. Sie stellt auch keine Dogmen auf. Sie untersucht, wie bestimmte Musik in unserem Kulturkreis wahrgenommen wird, welche Emotionen sie auslöst. An keiner Stelle wird im Video derart dogmatisch argumentiert wie es in den Kommentaren teils behauptet, bzw. praktiziert wird.
    Und wenn einzelne oder gar viele die Lena-Version von „Satellite“ besser finden, heißt das eben noch nicht, dass eine Mehrheit das so sieht. Eine Mehrheit will halt nichts von „Tabubrüchen“ etc. wissen, sondern ist auf bestimmte Harmoniefolgen konditioniert und reagiert mit Unlust oder Verwirrung, wenn die Erwartung nicht befriedigt wird.
    Darum ging es Klaus (glaub ich zumindest) und nicht darum , eine spannende, erfrischende 18-Jährige, die gerade unfreiwillig zu einer Art Nationalheiligtum aufsteigt, mies zu machen.

  63. Danke Herr Klaus Kauker das Sie versucht haben den „Star“-Lena auf der quantenmechanischen Ebene zu entzaubern!

    Apropos: luftleeren Raum

    Richtig Haco!Das gilt auch für andere Wissenschaften.Vom empirischen (Beobachtung) zur Wissenschaft über die Analyse!

    Und nun zur Zukunftsvorhersage für die nächsten drei Monate!

    Hier der Link: http://imagine.gsfc.nasa.gov/docs/science/know_l2/supernovae.html

    Lena und Herr Raab sollten ein Augenmerk auf den Abschnitt „What Causes a Star to Blow Up?“ legen.

    Man könnt aber auch so fragen!

    Was wird wohl passieren wenn der „Satellit“-Lena , nach ausbrennen (Burn-out) der Feststoffrakete, wieder in die Erdatmosphäre eintritt?

    Aber kein Problem auch da für haben Wir,die Roboter, für Lena ein „Lifestyle-Buch“ von einer sehr prominenten
    Kommunikationswissenschaftlerin!

    In diesem sinne: flieg,flieg,flieg,flieg up up to the sky!

    MfG

    Anna Lüse

    Roboter

  64. @87: Naja, nicht ganz. Die Musikwissenschaft schreibt ja nicht vor, wie man einen Song zu schreiben hat, und ist falsifiziert, wenn jemand das anders macht. Man kann auf Basis ihrer Theorien aber zum Beispiel feststellen, und das macht der Herr K. hier, ob das, was man will (hier zum Beispiel einen geradlinigen, eingängigen Popsong, der nicht nach einer halben Minute langweilig wird), und die Form, die man dafür gewählt hat (hier zum Beispiel der Verzicht auf Tonartwechsel, halbe Scale Progressions, sperrige Akkordstruktur im Refrain) zusammen passen. Die Meinung des Herren, die er sich auch auf Basis musiktheoretischer Überlegungen gemacht hat: Hat nicht gut geklappt. „Die Musiktheorie“ bildet sich darüber keine Meinung.

  65. @91: Nur zum Verständnis: Sie sind ein verzauberter Quantenroboter und wollen den „Satellit“-Lena in die Luft sprengen? Weil sie erst zu Eisen wird und dann implodiert?

    Man könnte aber auch so fragen!

  66. Danke! Das ist ein sehr musiknerdiges und informatives Video und es bestätigt meinen intuitiven Eindruck. Welcher da wäre, dass die JB-Version eine handwerklich solide Komposition mit Anfang, Steigerung, Klimax, Ende und durchdachtem Melodieverlauf ist, während die LML-Version doch recht eintönig und auf die ständige Wiederholung des Ewiggleichen (Refrain) hin angelegt ist. Die erste Version will eine Geschichte erzählen (auch wenn ich den Text an und für sich recht schwach finde), die zweite will sich nur ins Hörerohr kloppen. Das klappt, ist aber ja kein Zeichen für Qualität. Ich habe zum Beispiel regelmäßig einen Ohrwurm von „Eisgekühlter Bommerlunder“, kein Mensch weiß warum, ich mag’s nicht, aber es hat sich halt auch reingekloppt.

    Interessant finde ich an dieser ganzen USFO-LML-GP-Geschichte, dass wir nach einer Castingshow, die ja immer wieder ihren hohen Qualitätsmaßstab betont hat, nun mit einem sehr eintönigen Lied dastehen, dass dazu noch von einer nicht eben vielseitigen Interpretin gesungen wird – und uns das Ganze als total unkonventionell verkaufen (lassen).

    LML hat eigentlich in jeder Sendung dasselbe Lied auf dieselbe Art gesungen, let’s call it „das schnelle Lied“. In einer Sendung hat sie dann noch „das langsame Lied“ rausgepackt. Als sie das gesungen hat, hat sie ihren very british accent kurz weggepackt, um den danach dann aber gleich wieder rauszupacken (für „das schnelle Lied“, klar.) Sie hat weder ein erwähnenswertes Stimmvolumen noch eine große Range, ja nicht mal ne besondere Stimmfarbe. Ich finde, da ist so insgesamt gesehen wirklich nix Unkonventionelles dran.

    Was das Glück der LML ist und sie meines Erachtens auch besser beschreibt: Sie hat Präsenz und kurzweiligen Charme. Sie fällt einem auf und man merkt sie sich. Und in Oslo kommt’s ja genau auf den ersten und einzigen Eindruck an. Obwohl es sicher auch nicht schaden würde, wenn sie ne geile Stimme und nen Burner-Song hätte ;-)

  67. Was hier m.E. wieder mal deutlich wird ist eine „urdeutsche“ Auffassung über Fähigkeiten, besonderes künstlerische Fähigkeiten. Es ist in Deutschland – obwohl die Mehrheit sich und die Gesellschaft als eher atheistisch und aufgeklärt sieht/beschreibt/bezeichnet – immer noch gang und gäbe künstlerische Fähigkeiten an irgendetwas „metaphysischem“ wie „Talent“ oder gar „Ausstrahlung“ etc. zu erklären. So ist im deutschen Bewusstsein z.B. der Gedanke, dass man als „Schriftsteller“ geboren wird und dies nicht lernen kann, tief verwurzelt. Dies erklärt auch, warum es in ganz Deutschland gerade mal zwei Hochschulen gibt an denen man „kreatives Schreiben“ erlernen kann, sich also quasi zum „Schriftsteller“ ausbilden lassen kann. In angelsächsichen Ländern ist das völlig anders und es gibt ein Bewusstsein dafür, dass Kunst nun mal auch „Handwerk“ ist, dass man erlernen kann. Und dies erklärt auch, warum für das so unglaublich deutsche „Phänomen“ eines „Wunderkindes“ in angelsächsischen Ländern gern der deutsche Begriff „Wunderkind“ verwendet statt einer englischen Entsprechung. („Das Wunderkind“ ist ein durch und durch deutsches Konzept.)
    Was mich unglaublich stört ist, dass viele Kommentatoren hier vielen Leuten, die jahrelang hart und zielstrebig an ihren Fähigkeiten und der Ausbildung dieser arbeiten, einfach so ins Gesicht spucken. Da gesteht man einer Jennifer Braun zwar zu, dass sie über gesangliche Fähigkeiten verfüge, relativiert das ganze aber wieder mit einem „ja, aber ganz langweilig“. Das ist so unglaublich deutsch, genauso wie es typisch deutsch ist eine xenophobe Bemerkung zu machen und dann gleichzeitig von sich zu weisen, dass man xenophob sei.
    In Deutschland erklärt man – wie bereits gesagt – bestimmte besondere Fähigkeiten gern mit irgendetwas Metaphysischem. Jemand, der sich u. U. jahrelang damit beschäftigt z.B. ein Musikinstrument zu erlernen oder seine gesanglichen und kompositorischen Fähigkeiten auszubilden und zu verfeinern, wird dann als „langweilig“ abgestempelt, weil der-/diejenige hat das ja „erlernt“ oder „geübt“ und ist nicht mit den Fähigkeiten aus dem Mutterleib in die Welt geplumpst ist. Einem vermeintlichen Wunderkind, dass irgendwas ins Mikro rotzt und in Waldorfschulmanier seinen Namen tanzt (bevor hier jemand auf mich grundlos eindrischt wegen der Formulierung: ich meine damit nicht Fräulein Meyer-Landrut, schon deshalb nicht, weil das Fräulein eine IGS in Hannover besucht und mit der Waldorfschule nichts am Hut hat), wird „Natürlichkeit“ und „Authentizität“ bescheinigt, obwohl beides keine „Qualitätskategorien“ sind, und übertrieben gehuldigt. (Eine Flatulenz kann auch ganz natürlich und voll authentisch sein.) Für Menschen, die sich jahrelang mit der Ausbildung (und damit ist zwangsläufig nicht eine formale Ausbildung wie z.B. ein Gesangsstudium/Musikstudium an einer Hochschule gemeint, sondern ist auch das jahrelange (aus-)üben einer Fähigkeit gemeint) ist das ein Schlag ins Gesicht.
    Im Gegensatz zu so manchem erhebe ich meinen rein persönlichen Geschmack nicht für allgemeingültig. (Sowas sagt
    /behauptet zwar niemand direkt, aber es schwingt sehr oft mit.)
    So kann man z.B. einem „pop song“ bescheinigen, dass er handwerklich gut gemacht ist, auch wenn er einem persönlich nicht zusagt bzw. man ihn langweilig finden mag. Ein Phil Collins wird ja auch als „Hitmaschine“ belächelt und als zu „mainstreamig“ betrachtet, obwohl er nichts anderes gemacht hat „handwerklich gut gemachte“ Popmusik, denn das „Pop“ in „Popmusik“ steht für „populär.“ Dies ist nicht automatisch mit „kommerziell erfolgreich“ zu übersetzen, sondern mit „beliebt und was die Leute hören wollen.“ Es ist einfach anmaßend etwas nur weil es einen „Mehrheitsgeschmack“ trifft als „schlecht“ oder „scheiße“ zu bezeichnen, denn es beleidigt eine ganze Menge von Leuten.
    Ich kann mit vielen „gehypten“ Dingen nichts anfangen, auch wenn es sich hierbei um Dinge handelt die einer Mehrheit gefallen. Dennoch kann ich einer Sache, mit der ich vielleicht nichts anfangen kann, zugestehen, dass sie „handwerklich gut gemacht ist.“ Jedenfalls bin ich nicht der Aufasssung alles müsse „Avantgarde“ und voll „Indie“ sein und das alles was nicht „Avantgarde“ und voll „Indie“ ist automatisch schlecht/scheiße ist.

  68. @ Haco

    Die zute Tute
    En as hja in de poede seach,
    Dan wieren d’r reade kjessen yn.
    Und als sie in die Tüte sah,
    Da waren rote Kirschen drin.
    Dann make hja de poede ticht,
    Dan wier de poede ticht.
    Da war die TUTE zu.
    (Kurt Schwitters)

    Natürlich funktioniert Musik intuitiv. Kommerzielle Pop-Musik jedoch funktioniert nach Regeln.

    Der erste „Rap-Song“ der mir in den Sinn kommt ist von Chaca Khan, I feel for you, aus dem Jahr 1984. Erst nach und nach testeten amerikanische Musikproduzenten, ob rhythmischer Sprechgesang ankommt und gewöhnten so das Ohr der breiten Masse an Rap, so dass heutzutage ein Markt, mit einem speziellen Image, existiert. Auch wenn es den meisten Konsumenten weder bewusst ist und meistens auch nicht gefällt, aber fast alles was man kaufen kann durchläuft einen geplanten Designprozess, der nach Regeln, einer speziellen Theorie verläuft.

    Desillusionierend ausgedrückt ist der European Song Contest nichts anderes als die Spitze der europäischen Musikindustrie und ist keine Underground oder „Alternativ“ Veranstaltung. Seine Songs, und über die wird hier gerade geredet, „funktionieren“ nach speziellen Designregeln. Übrigens, ohne die Vorbereitung von „Unser Star für Oslo“ ist es für mich fraglich, ob beim alten Vorauswahlverfahren dieser Song und diese Künstlerin überhaupt eine Chance gehabt hätte beim Publikum. Aber das ist eine andere Diskussion.

  69. Ist so wie bei Gemälden. Bei zu viel Perfektionismus geht das Interessante verloren.
    Die Ballade wirkt übrigens sehr No Angel like. Was mir ganz und gar nicht gefällt.

  70. @Klaus: Ja und was poppt da nun immer im Hintergrund? Klavier kaputt? Bürosessel verstimmt? Fensterereignis auf dem Mac? Oder doch Sektkorken?

  71. @ 93 Ommelbommel : Hier Unsere ethischen Regeln!

    „0.Ein Roboter darf die Menschheit nicht verletzen oder durch Passivität zulassen, dass die Menschheit zu Schaden kommt.

    1.Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen, außer er verstieße damit gegen das nullte Gesetz.

    2.Ein Roboter muss den Befehlen der Menschen gehorchen – es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum nullten oder ersten Gesetz.

    3.Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieses sein Handeln nicht dem nullten, ersten oder zweiten Gesetz widerspricht.“

    Wir verstehen schon ihr Problem, das ist wie mit dem Vornamen ANNA oder einer Vinly-Platte, die sind beidseitig bespielbar\abspielbar!

    Ihnen ist aber bewusst was passiert wenn ein „Supermass-Star“ implodiert?

    Es würde das Zeit-Raum-Continuum zerstören und eine Singularität entstünde.
    ( ein Schwarzes Loch – alle sexuellen Assoziationen untersagen wir den Menschen )

    Beispiele für „Supermass-Stars“ die zu schwarzen Löchern wurden: altZeit- Mozart,Bach und neuZeit- John Lennon, Michael Jackson usw.

    Und was ist Lena?

    Nun, Lena ist die Umkehrung von der Wissenschaft!

    „Synthese“ – Lena ist ein Kunstprodukt ( man könnt auch sagen, Plastique oder Saccharin ist der älteste synthetische Süßstoff usw.)

    MfG

    Wir sind eure Diener und eure Herrn zugleich!

    Roboter

  72. @ Mensch

    Persönlich finde ich ja Schwarze Löcher toll und frage mich immer wieder, was eigentlich hinter ihnen so passiert. Warum haben Sie denn Angst davor?

  73. Der Song mag ja ganz eingängig daher kommen und durchaus Radio- und Chartskompatibel sein, aber auf der emotionalen Seite versagt er Komplett – die Gründe wurden ja bereits genannt: kein Klimax, viele Wiederholungen usw, – was für einen ESC-Song ziemlich Fatal sein kann. Bleibt nur zu hoffen das am Ende die show stimmt.

  74. Jetzt wollte ich auch was Tolles zu dieser super Diskussion beitragen, aber es ist schon alles gesagt. Also remixe ich mal ein paar Samples: Ich frage mich immer: Was erwarten die Deutschen denn vom Grand Prix? Das wir endlich auch musikalisch Europa dominieren? Das wir uns für den Beitrag nicht schämen müssen? Das wir mit Qualität und Anspruch angeben können? Ich teile die schon oft geäußerte Meinung, dass harmonisch zu Tode optimierte Popsongs vor allem langweilen. Aber seien wir ehrlich: Vom Eurovision Song Contest erwartet niemand ernsthaft Anspruch oder gar Kunst – sondern: harmonisch zu Tode optimierte Popsongs interessant interpretiert, so gesehen haben wir mit Lena sicher halkbwegs gute Chancen auf einen vorderen Platz. Andererseits halte ich es mit Kommentar #84 – Lena wirkt – trotz ihrer Jugend und ihres Charmes, auf mich immer zu sehr um Originalität und Anspruch bemüht. Und ich glaube: Die Kombi eines nicht ganz schlüssigen Songs mit einer etwas zu eigenbrötlerischen Sängerin wird nicht so super goutiert werden. Deshalb: Max. Platz 8, aber eher Platz 11. Wer wettet mit?

  75. Wie immer bei allen Menschen (inklusive mir):

    Zuerst bildet man sich seine Meinung,

    dann versucht man sie objektiv zu begründen.

    Es ist eben nicht andersherum.

  76. Ich bin sehr froh, das der Song genau diese Ecken und Kanten hat, die er hat. Genau das macht den Song einzigartig. Diese schulmeisterliche Belehrung zeigt, wie wenig der Mann von Kreativität versteht. Denn die ist es, die Bekanntes unerwartet unbekannt präsentiert.

  77. Interessant, wenn jemand einem so emotional aufgeladenen Thema mit Fachwissen und theoretischem Handwerkszeug beikommt, ist immer, mit welchen Gegenargumenten den vorgebrachten Sachargumenten begegnet wird.

    Auf die zehnminütige Erklärung von Klaus Kauker, die mehrere Schwachstellen des deutschen GP-Beitrags darstellt, sind hier zum Beispiel bisher folgende Entgegnungen eingegangen:
    Wahre Kunst muss sich nicht an Regeln halten, das Lied ist doch gerade so gut, weil es sich nicht an die Regeln hält.

    Und das ist doch ein Paradebeispiel für solche Diskussionen. :)

  78. @cosmo: Wieso Schwachstellen?
    Ein Popsong will doch populär sein.
    Nun haben wir hier zwei Versionen eines Songs. Die eine verwendet mehr Akkorde und eine Rückung, die andere hält sich harmonisch zurück. Das Publikum bevorzugte die zweite Version. Ich würde da ja jetzt draus schließen, dass es klug war, sich bei den Harmonien zurückzuhalten.

  79. @ 101 JO: Wieso? Wieviel schwarze Löcher kennen Sie denn so persönlich?

    Wir denken ja das Sie uns,die Roboter, anlügen wollen!

    Wir wissen nämlich das schwarze Löcher Materie verschlingen! Das heißt wenn Sie ,JO, eins kennen würden ,wären Sie bis auf die quantenmechanischen Ebene zerrissen!

    Hier noch ein Video zu Stars: http://www.youtube.com/watch?v=8Sc_sq9aPK4&feature=fvw

    MfG

    brought to you by Robot

  80. @Haco
    Wieso das Schwachstellen sind, sagt doch Klaus Kauker. Hör dir das ruhig nchmal an, er erklärt das sehr verständlich.

    Bis jetzt habe ich übrigens noch niemanden gesehen, der anderen abspricht, den Song in der schnelleren Fassung gut zu finden – weder Klaus, noch Stefan, noch jemand in dem Diskussionsstrang hier.

    Menschen, die „Ich finde XY problematisch und zwar wegen…“ als „Ich finde den ganzen Song schlecht und wer ihn gut findet ist doof“ verstehen, scheint dieses Video hingegen anzuziehen.

    (Disclaimer: Ich habe gerade zugegeben etwas übertrieben. Es wurden hier durchaus gute Gegenargumente geliefert, z.B. von Markus Ponto. Die meisten Kritiker zeigen aber einen simplen Beißreflex.)

  81. @cosmo
    die Schwachstellen sind doch nur da, wenn man sagt: auf den Akkord sollte dieser Akkord folgen und nicht dieser. Ich finde halt die Unterstellung, dass da schlampig in der Mittagspause gearbeitet wurde, etwas vermessen; denn vielleicht war es das Beste, was dem Song passieren konnte, dass man ihn harmonisch entrümpelt hat.

  82. @ Mensch

    Theoretisch weit über 100 Millionen, denn in fast jeder Galaxie steckt ja eins. Sonst würden sich die Sterne ja nicht drehen. Praktisch und persönlich bin ich natürlich mit keinem bekannt, nur mit den wandernden Sternen drum herum. Da mache ich doch lieber einen Rückzug (s.o.).

  83. Ich bin einigermaßen baff. Wird das jetzt hier allmählich ein Schlagerblog? Da geh‘ ich doch lieber zu Don A. und lass‘ mir dort die Welt erklären; der hat zumindest ’nen besseren Musikgeschmack.

  84. Stefan, das wäre doch eine Idee: Schlagerblog! Im Header. ‚Medienjournalist‘ kannste ja später wieder.

  85. Wenn sich jetzt noch dieser »lustige« Mensch Roboter – was auch immer – verabschieden würde…

  86. ich versteh nur bahnhof bei dem sogenannten musiklehrer, es interessiert mich auch nicht sonderlich.
    ich weiss nur, dass mir diese lena suspekt ist.
    und das zählt.

  87. @90/thorn:

    „Warum diese Intellektuellenfeindlichkeit? Die Musikwissenschaft ist doch kein realitätsfernes Konstrukt. Sie stellt auch keine Dogmen auf. Sie untersucht, wie bestimmte Musik in unserem Kulturkreis wahrgenommen wird, welche Emotionen sie auslöst. An keiner Stelle wird im Video derart dogmatisch argumentiert wie es in den Kommentaren teils behauptet, bzw. praktiziert wird.“

    ich kann hier nur für mich sprechen – ich würde etwas ganz anderes „vorwerfen“. nicht dass hier vermeintlich dogmatisch argumentiert wird (geschenkt!), sondern dass nur ein winziger bruchteil der musikalisch relevanten aspekte betrachtet wurde. plump gesagt, modulation ist nicht alles. ok, wird auch nicht explizit im video behauptet, aber die analyse läuft schon so ab dass man den eindruck bekommt dass der autor ein wenig in diese richtung denkt (stichwort „simple harmonik = bestimmt in der mittagspause umgeschrieben“ u.ä.)

    insofern ist das keine feindlichkeit gegenüber der musikwissenschaft sondern, muss ich wohl zu meiner schande gestehen, eher das gegenteil. nämlich der vorwurf, musikwissenschaftlich viel zu eindimensional, streng genommen insofern sogar ein bisschen inkompetent an die sache herangegangen zu sein. tut mir leid, aber so eine nummer derart auf das harmonische grundgerüst zu beschränken ist schlicht ein fachlicher fehler.

    es handelt sich bei meiner kritik also letztlich um nichts weiter als die gute alte klugscheisserei. noch so ein volkssport ;)

  88. Mein Deja-vu beim Anschauen des Videos: vor einem knappen halben Jahrhundert hat mein Musiklehrer der Klasse erklärt, warum »Can’t Buy Me Love« erstens nur ein mittelmäßiger Song ist und zweitens die Version von Ella Fitzgerald viel besser ist als die von den Beatles. An die Argumente kann ich mich nicht mehr erinneren, was sicher nicht nur daran liegt, dass er sie noch nicht so toll an einem Apple Mac präsentieren konnte. Aber vermutlich waren sie so ähnlich wie die von Herrn Kauker.

    Gibt’s noch keine Studie, wie die Chancen der deutschen Musikproduktion auf dem Weltmarkt verbessert werden könnten, wenn die Plattenfirmen sich vermehrt von Musiklehrern beraten lassen. Börsenanalysten verzeichnen bekanntlich nicht mehr Treffer als Schimpansen.

    Ansonsten stimme ich #104 zu: man hat eine Meinung, dann sucht man einen passenden Grund.

    PS. Ich mag Beatles *und* Ella Fitzgerald. Ob das mit meinem Musiklehrer zu tun hat? Hab‘ ich noch nicht drüber nachgedacht.

  89. Ich versteh die Aufregung nicht. Ist doch einfach nur mal interessant was der Typ da sagt, für so Musik-Unstudierte.
    Ich fand Satallite als Ballade von der anderen auch besser, wenn es auch einfach nur eine weitere, langweilige xyz-Ballade ist, aber irgendwie finde ich Lenas Satallite zu monoton.
    Meiner Meinung (nach meinem Geschmack) war das Satallite-Lied von Lena sogar das schlechteste aller 6 Lieder. Nichts desto trotz war ich dafür, dass Lena nach Oslo fährt. Hätte mir nur das Love Me für sie gewünscht.

    Aber jedes Land kriegt das Lied was es verdient. Und man wird dann ja sehen, wie weit man mit dem Satallite-Lied kommt. Ich glaube nicht, dass der Geschmack der Leute so analytisch ist, wie die des Herren. Insofern: Nette Spielerei, auch interessant, aber nicht überbewerten.

  90. Mahlzeit,

    vorweg: Ich hab weder „Unser Star für Oslo“ verfolgt, noch Jennifers Finalsongs gehört. Möchte aber dennoch meine Eindrücke schildern als ich Lenas Satellite das erste mal hörte:

    „Und das ist jetzt _der_ Hit für Deutschland?“ „Und wieso heißt der Song eigentlich Satellite?“
    Ein komplett unprofessionelle Meinung , ganz ohne Wissenschaft, die sich gebildet hat ohne die Show und das ganze TamTam verfolgt zu haben…

    @103: Mein Gefühl sagt mir das Lena abstinkt. Mehr als Platz 8 ist vermutlich wirklich nicht drin.

    mfg Dr. Klaus Trohpobie

  91. Ich vergaß: Bei einigen comments könnte man meinen der junge Herr aus dem Video hätte den Schreibern höchstpersönlich auf den Schlips getreten. Nicht vergessen: Jeder hat seinen eigenen Geschmack und nur weil jemand analysiert, dass das eigene Lieblingslied vermeintlich schlecht/einfach oder was auch immer ist, ist weder der Musiktheoretiker noch man selbst als Fan dumm oder schlecht. Man sollte das alles nicht so persönlich nehmen.

  92. @120: Platz acht wäre aber alles andere als „abstinken“. Mir gefällt weder der Song, noch die Interpretin geschweige denn ihre Aussprache, Ausstrahlung, Musik. Einfach nur gruselig. Und dann noch das falsche Lied dazu. Uah.

  93. Wo bleibt denn Gregor Keuschnig, wenn man Begriffe wie „irrelevante Geschmackssästhetik“ o. ä. braucht? Hilfe.

  94. Mal wieder zurück zum Thema und zur Fragestellung, um wieviel die deutschen Sieg-Chancen durch den Verzicht auf eine Rückung im Song geschmälert werden. Beim kurzen durchsehen der anderen Songs ist mir aufgefallen, dass kaum ein Lied eine Rückung aufweist, dafür jedoch viel Show und noch mehr drum herum. Wenn das wirklich der Geschmack der anderen Länder ist, wird es Lena schwer haben – weniger wegen dem Song sondern wegen der fehlenden Showeinlage.

    Könnte man da bis Mai nicht noch was daran ändern – z.B. ein paar explodierende weiße Tiger, hektische Funke-Mariechen (die haben doch gerade nichts zu tun) oder irgend was mit Tüchern im Hintergrund? Das haben ja sogar Serbien und Azerbaijan hinbekommen.

  95. Mir fällt dazu eine kleine Anekdote aus dem Beatles-Buch „Antholgy“ ein: bei „She loves you“ wollten die Beatles am Ende des Refrains dieses dreistimmige „Yeah“ singen. Geoge Martin meinte als gestandener Musik-Theoretiker: „Sowas macht man nicht.“ Die Beatles wurden bockig, bis George Martin entnervt zugestimmt hat. Den Rest kennen wir: die Stelle klingt toll, das Lied wurde ein Hit, die Beatles haben anschließend mit „falsch“ komponierten Liedern die Musikwelt revolutioniert.
    Also: bloß nicht auf die Musiktheoretiker hören. Sonst klingt die Musik in zwanzig Jahren noch wie heute, und es wird keine interessanten Neuerungen mehr geben.

  96. Info:
    Da das Video aufgrund der Schnitttechnik komisch wirkt, haben Wir ,die Roboter, uns entschlossen das Video unter der Rubrik „Unterhaltung“ zu stellen.

    Wir haben in den unendlichen Weiten des Internetz eine ganz besonderes Video-Remix gefunden, das die Problematik von Öffentlichkeit, Meinungsfreiheit, Starrummel,nicht für die Augen der Öffentlichkeit bestimmte Videosequenzen (Hänsel und Gretel 10 sec von Zeitindex 02:42 min bis 02:52 min) usw., kondenstiert!

    Uns hat das Video-Remix zum vor-, mit- und nachdenken motiviert!

    (englischkenntnisse werden vorausgesetzt)

    Hier das Video: http://www.youtube.com/watch?v=IlkpHcLjRSo&feature=related

    [Ähnlichkeiten mit den hier diskutierten Persönlichkeiten sind reiner Zufall]

    MfG

    Paranoid Android

  97. Die Diskussion klingt für mich wie die über Fußballspiele. Man hört oft: A hat besser gespielt (dafür gibt es auch x fußballwissenschaftliche Gründe), aber leider verloren. Das Reden mit Experten macht auch Spaß und man lernt was über Fußball. Aber: Der gültige Maßstab im Fußball ist eben, wer in 90 Minuten mehr Tore erzielt. Alle anderen Maßstäbe sind dann eben nur Gerede ala: „Hat unverdient gewonnen“. Populär war bei USFO die LML. Kauker sagt: Sie hat es nicht „verdient“, weil dingens, aber dieses dingens ist eben nicht der entscheidende Maßstab für Pop, auch wenn es unterhaltsam ist, darüber zu diskutieren.
    Nun muss man mal abwarten, wie es auf europäischer Ebene ausgeht. Bisher hat Raab mit seinen Vorschlägen und Songs relativ besser abgeschnitten als die anderen. Ein einstelliger Platz wäre schon ein Erfolg im Vergleich zu „Rückungs“-Liedern wie dem von den No Angels.

  98. Die Vorstellung, daß ich mir von einem Musiklehrer erklären lassen soll, warum mir der Song, der sich bei mir nach dreimaligem Hören als Ohrwurm an mein Trommelfell gesaugt hat, schwächer sei als die Variante von Jennifer, die selbst Anna Bergendahlen damit von der Bühne direkt ins Koma gesungen hätte, finde ich extrem unsexy.

  99. Die Sängerin ist „schräg“ und braucht ein „schräges“ Lied, um damit Ihre Auffälligkeit potenzieren zu können. Ich empfinde es als einen klaren Schritt nach vorne und oben, dass Deutschland nicht mit einer totharmonierten Melodie und einem angepassten Schlagersternchen antritt. Mit „ordentlichen“ Produktionen und stromlinienfärmigen Interpreten haben wir doch genug schlechte Erfahrungen machen müssen.

    Zur Diskussion so viel. Auf dem Niveau des Spezialisten im Video kann hier bisher niemand diskutieren. Kann man hier auch nicht erwarten. Möchte man eventuell auch nicht. Also lasst uns lustvoll dilettieren. Ist doch auch mal ganz schön, wenn man hier freestylen kann.

    Schön locker bleiben! Überrascht doch auch mal mit einer Meinungseinrückung, damit hier nicht alle Diskussionen zu egal welchem Thema immer im selben Stil enden.

  100. Man kann ein Lied auch totreden. Genauso reden Filmschüler, wenn sie aus dem Kino kommen. Technik ist nicht alles, ein perfekt arrangiertes Lied nützt nichts, wenn die Sängerin keine Ausstrahlung hat und es leidenschaftslos runterrasselt und gerade bei Lena zieht die chromatische Jammerei des Gymnaseweis nicht. Wie schade, daß man Charisma nicht messen kann. :)

  101. Es stimmt das Technik nicht alles ist, aber Refrain und strophen klingen irgendwie gleich (langweilig), etwas mehr dynamik im refrain wäre doch was gewesen.

  102. Naja, ob die Qualitäten oder Schwächen von Popularmusik mit Hilfe der Harmonielehre zu ergründen sind, halte ich doch für fraglich. Punk-Rock funktioniert auch mit nur 2 Akkorden und das Rheingold-Vorspiel wabert 3 Minuten lang auf Es-Dur herum…
    Dass die Akkordprogression vielleicht etwas interessanter gestaltet hätte werden können, mag sein.

  103. Die einen verstehen Musik, die anderen Pop.
    Die einen sind Mucker, die anderen Rocker.

    Schöne deutsche Gründlichkeitsgeschichte.
    Klasse verlinkt!

  104. @129/jörg:

    „Zur Diskussion so viel. Auf dem Niveau des Spezialisten im Video kann hier bisher niemand diskutieren.“

    *hust* also DAS erlaube ich mir anders zu sehen. gibt eine menge einträge die über die rein geschmäcklerische „mir gefällt trotzdem A besser“-ebene hinausgehen. als beispiel sei nur beitrag 57 genannt, der eine hübsche kleine liste der vielen faktoren enthält, die bei einer derart eindimensionalen betrachtung unter den tisch fallen. es lässt sich nämlich innerhalb gewisser grenzen sehr wohl „messen“, warum die leute vielleicht trotzdem die vermeintlich schwächere variante bevorzugen.

    ein „spezialist“ der mehrere, teilweise für diese stilrichtung deutlich relevantere parameter einfach komplett ausblendet, darf sich nicht wundern wenn er dann von anderen spezialisten eins auf den deckel bekommt. um die wette klugscheissen macht schliesslich viel zu viel spass als das man sich das entgehen lassen würde ;)

  105. @ 127 „Bisher hat Raab mit seinen Vorschlägen und Songs relativ besser abgeschnitten als die anderen. “

    Von Raab war aber das ‚Love Me‘ ;-) Trotzdem sollten die No Angels locker zu schlagen sein.

  106. Ich fand die Ausführungen im Video toll, ohne Ahnung von Musik zu haben. Lenas Song stolpert wirklich irgendwo im Refrain.
    Andererseits können wir froh sein, keine Ballade zu schicken. Davon gibt es dieses Jahr schon so viele für Oslo, daß keine gewinnen wird. Nur damit könnte der Stil von Lena mal ESC-tauglich sein.

    Andererseits wird es für Lena, die ja kein Halbfinale singt, davon abhängen, daß sie insbesondere in Osteuropa, Promotion und Fernsehauftritte macht. Denn die immer wieder angemerkten Nachbarschaftsstimmen sind in Wirklichkeit ja Promiboni der Künstler in diesen Ländern. Ein Star in Russland ist es halt auch immer automatisch in der Ukraine usw, ein serbischer Star wird auch in Montenegro geliebt.
    Max Mutzke hätte es schaffen können, wäre man damals im Osten getourt.

  107. Moin,
    interessante Diskussion um den Song. Die Shows habe ich zum größten Teil verfolgt, und muss sagen, dass ich unabhängig vom „Siegersong“ bereits beim ersten Auftritt Lena als Favoritin gesehen habe. Sie hat eine gewisse Ausstrahlung die bei vielen Zuschauern sehr gut ankam. Die Version war am Ende wohl nicht ausschlaggebend, sondern hauptsächlich die Person. Ich denke wenn Lena die Blladen-Version gesungen hätte, wäre Sie trotzdem gewählt worden, aber dann wohl mit dem dritten, extra für sie komponierten Titel. Auf der Single CD ist nämlich folgendes zu lesen:
    „LOVE ME“ written by S.Raab / Lyrics by L.Meyer-Landrut
    Es kam mir bereits bei der letzten Show vor als wäre Lena eben bei diesem Titel am lockersten/fröhlichsten gewesen. Bei dem ersten Auftritt mit dem späteren Siegertitel wirkte sie aus meiner Sicht auch noch recht angespannt.
    Ich denke daher den Titel LOVE ME hätte sie vielleicht noch besser als Ihr Lied in Oslo verkaufen können.
    Unabhängig von der Harmonie-Struktur, finde ich es doch sehr eigenartig, daß überhaupt irgendwoher die Songs eingekauft wurden. Was hat das Ganze dann überhaupt noch mit den Teilnehmer-Ländern zu tun, wenn die Titel aus dem Ausland kommen ?!?

  108. Geiler Beitrag, danke dafuer!
    Ich finde auch, dass das gewaehlte Lied das definitiv schlechteste war. Nicht nur, dass die Bearbeitung sehr lieblos war, ich hatte stark das Gefuehl, dass ihr das Lied nicht gefiel und sie sich darum entsprechend schlecht eingearbeitet hat. Das erste Lied passte „von Haus aus“ sehr gut zu ihr und das letzte hat sie sich selbst aussuchen duerfen – da ist das „Sattelite“ einfach „auf der Strecke geblieben“…
    Grad waerend des Refrains hat man in der „Urauffuehrung“, finde ich, nicht mehr gehoert, dass die Frau eigentlich wirklich singen kann – das „Around me“ hat sie nicht einmal korrekt getroffen.. Das klang teilweise wie besoffen.. :(
    Ich war mir nicht im Klaren darueber, woher diese Meinung meinerseits kommt, dachte eigentlich es laege nur an ihrer schlechten Leistung bei diesem Lied, aber dank Deiner ausfuehrlichen Sezierung bin ich ja nun im Bilde.. ;) Danke! :)

    PS: Weils ja um USFO geht.. ;) Ich bin Lena-Fan und wollte eigentlich von Anfang an, dass sie gewinnt, aber spaetestens seit der vorletzten Sendung musste ich einsehen, dass Jennifer, zumindest technisch, um WELTEN besser ist. Jetzt ist die Frage: Kommt Lenas Charakter bei Rest-Europa genauso gut an, wie bei uns? Reicht das? Haette ich das zu entscheiden gehabt, haette ich in letzter Sekunde auf Jennifer mit Sattelite umgeschwenkt..

  109. PS: Zumindest technisch ist sie in dem „offiziellen video“ schon um Laengen besser, als sie es im Finale war..
    Aber dank Dir nervt mich nun die geringe Variation in der Melodie.. ;) :D

  110. […] zu Fragen von gut und böse, und Musik wird zu etwas, das man wiegen, zählen, messen kann. So verlinkt Stefan Niggemeier auf einen Komponisten und Musiklehrer, der überzeugend begründet, warum “Satellite” in der Lena-Version schlechter ist als […]

  111. Ich darf mich mal als „Musikverbraucher“ dazu zu Wort melden.
    Für mich gibt es in Sachen Musik drei „Klassen“

    – „gefällt mir nicht“
    – „einzelne Werke von Interpreten/Komponisten die mir gefallen“
    – „das Gesamtwerk des Interpreten/Komponisten gefällt mir“

    Unterscheiden nach Pop/Klasikk/Jazz/Schalger/Rap/u.s.w. tue ich nicht, da bin ich vorurteilsfrei, ich konsumiere quer durch alle Richtungen.
    Jetzt zu Lena, bisher gehört sie bei mir in die Gruppe drei mit ihrer bisher kurzen Laufbahn, ich lass mich mal überraschen ob es so bleibt.
    Was ich aber ergänzen muß, Lena muß live genossen werden um volle Wirkung zu erzielen, nur dann bekommt man das „Wohlfühldauergrinsen“ ins Gesicht.

  112. Abgesehn davon das der Song genug trallala-blahblahblah für den Eurovision Song Contest ist, wundert mich das niemendem der Akzent, der an einen in jungen Jahren aus Südafrika nach Australien ausgewanderten Schafscherer ohne Zähne erinnert. Glücklicherweise drücken die Engländer auch mal ein Auge zu solange der Akzent nicht zu amerikanisch ist. Abgesehen davon das die steife und unbeholfene Art von Frl. Meyer-Landrut sich zu präsentieren wahrscheinlich gegen die anderen Länder, denen die Show nicht bunt und glitzernd genug sein kann, der Punktzahl den Todesstoß versetzt.

  113. And the winner is … !
    Wer hätte das gedacht ?
    Klar zu erkennen aus meiner Sicht : Es kommt eben doch extrem auf die Interpretin als Sympathieträgerin an, und nicht auf die harmonische Struktur des Songs !!
    => Also alles richtig gemacht, LENA !
    Germanyyyyyy 12 Points

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