Oliver Pocher

Guckt mal, wie er sich freut! Da vergluckst er wieder die halbe Pointe, weil er so sensationell lustig findet, was er gleich sagen wird. In seinem Bühnenprogramm wirft ihn sein eigenes Gekicher regelmäßig aus der Rolle, die er gerade spielt. Und als er bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises auf der Bühne steht und alle im Saal abwatscht, die abgewatscht gehören, müssen sich die guten bösen Worte mühsam einen Weg durch eine Art Schluckauf aus Aufregung und Begeisterung bahnen.

Das ist erstmal eine feine Sache, wenn jemandem die eigene Arbeit offenkundig so viel Vergnügen bereitet wie Oliver Pocher. Man sieht das nicht so oft, gerade im Fernsehen. Und es ist der größtmögliche Gegensatz zur ausgestellten Langeweile Harald Schmidt, mit dem sich Pocher von Ende Oktober an eine Show teilen darf.

Nur manchmal scheint es, als sei es gar nicht die eigene Lustigkeit, die Pocher so begeistert, sondern, im Gegenteil: Das Wissen, wie unwahrscheinlich das ist, dass er nur ein bisschen den Kasper machen muss, mit durchaus begrenzten Mitteln, beschränktem Repertoire und Unerschrockenheit als vielleicht größtem Talent, und Tausende zahlen Geld, um sich das live anzusehen, und Millionen schalten den Fernseher ein. Er steht dann da auf der Bühne wie ein Zwölfjähriger, der sich einfach aus dem Publikum aufs Podest geschlichen hat und nun wild entschlossen ist, so lange seine im Kinderzimmer und bei Klassenpartys geprobten und irgendwie von Otto Waalkes abgeguckten Witze zu erzählen, bis der eigentliche Künstler kommt, die Wachmänner oder seine Eltern – und erstaunt feststellt, dass das Publikum nicht buht, sondern sich wegwirft vor Lachen.

Ich kann es nicht glauben, scheint Pochers Dauerlachen dann zu sagen, dass das reicht: Diese Husten-Sie-mal-Musterungswitze, diese Geschichte, dass Mainzelmännchen wohl Ecstasy nehmen, sonst würden sie einem nicht so „GudnAaahmt“ entgegen schleudern, dieser Kalauer, dass der D-Day wohl ein eigener Feiertag für Detlef „D“ Soost sein muss. Man sieht es Pocher in jeder Sekunde an, was für eine außerordentliche Erfahrung es ist, vor einem solchen Publikum zu stehen und tun zu können, was man will, und manchmal treibt ihn diese Energie sogar in einer Weise an, dass gute Unterhaltung daraus wird.

Und selbst das merkwürdig pubertäre Dauergegluckse hat sein Gutes: Weil Pocher die ganze Zeit selber über sich lacht, braucht er keinen Manuel Andrack, der es für ihn tut.

(c) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

84 Replies to “Oliver Pocher”

  1. Ach seids doch nicht so. Ich würde ihn, den kleinen Oli, im besten Fünftel der deutschen Comedy ansiedeln. So im Vergleich zu denen, die durch all diese Shows touren müssen, wie die eine Sendung von Lück, oder die ganzen Musikshows mit Geißen.

  2. Ich habe so witzige TV Comedy gesehen – ich glaube, wer Pocher wirklich gut findet hat einen Dave Chapelle oder so noch nie mitbekommen. Denn auf diesem Gebiet sind die Amerikaner den Deutschen doch weit voraus…

  3. Das gibt’s noch andere, die mehr über sich selbst glucksen als ihr Publikum über sie. Beispielsweise Bernhard Hoecker.

  4. Das Niveau von Chappelle ist eigentlich noch weit unter Pocher, allerdings ist Chappelle was Timing und Co angeht weit voraus. Pocher ist halt kein Stand-up Comedian.

  5. Haha, ich seh schon! Das wird der Post der Woche. Mit 300 Kommentatoren, die sicher erst dann einigen können, ob Chapelle oder Pocher besser ist, wenn irgendeiner ein BGH-Urteil vom März des vergangenen Jahres verlinkt.

  6. Gegen Otti’s Schlachthof’s Gäste ist der Pocher nur ein pochiertes Ei.
    Ich kann ihn nicht ab. So mit unbescholtenen Zuschauern umzugehen, wie damals bei Wetten das!.
    Der gehört rausgeworfen.

  7. Er is’n dummer Junge, der in der Comedywelt halt eine Rolle ausfüllt, die besetzt werden muss… Einer mehr von der Sorte wäre grauenvoll.
    Ich kann mir ja den Gegensatz von Schmidt und Pocher in einer Sendung als ganz lustig vorstellen, wie Schmidt allerdings darauf kommt im „hochtalentierten“ (S. über) Pocher einen ebenbürtigen Nachfolger zu sehen, ist mit schleierhaft…

  8. pocher, iih-bähh! *lach*

    ernsthaft: der mann ist äußerst schmerzfrei, geht damit manchmal auch über grenzen und wird mit der zeit weiterhin seinen weg machen und sich selbst finden. top, die wette gilt.

  9. @ #11
    Bernhard Hoecker lacht nicht über sich selbst. Er hat sich in der Comedian-Klinik auf der Station für die ganz schweren Fälle eine Lachmaschine einbauen lassen, damit die Zuschauer wissen, wann ihr Einsatz kommt. Schlimm.

  10. Ich habe die Kolumne über Oliver Pocher schon gestern in der FAS gelesen. Nach dem ersten Lesen war ich mir nicht sicher, ob Dein Text jetzt ein Kompliment oder ein Verriss sein sollte. Dann habe ich es nochmals gelesen, und gedacht, der kann ja auch subtil nett sein, der Niggemeier. Wobei am Ende gibst Du dem armen Manuel Andrack noch eine mit. Den mag ich auch. Darf man das eigentlich – Pocher und Andrack mögen?

    Ich finde es ein bisschen schade, dass Du Dich nicht dazu durchringen konntest, wirklich Partei für Oliver Pocher zu ergreifen.

    Am Samstag hatte ich das zweifelhafte Vergnügen dabei zuzusehen, wie Thomas Gottschalk an der Moderation von Wetten Dass…? herumdilletierte. Der interressiert sich nicht mal mehr so richtig für sich selbst. Während Schmidt seine Langeweile wenigstens zelebriert, langweilt sich Gottschalk scheinbar über sich selbst und seine Langeweile.

    Dann doch lieber einem zusehen, der „die ganze Zeit selber über sich lacht“.

    Hab ich schon gesagt, dass ich Oliver Pocher toll finde? Aber nicht so toll, wie Anne Will…

  11. #13

    Nein nein, nicht qualitativ drunter. Ich meine, was das Niveau seiner Scherze angeht, ist Chappelle weit unter Pocher noch. Also was Fäkal- und Fickhumor angeht, macht dem Dave kaum einer Konkurrenz. (Übrigens keine Kritik, ich kann drüber lachen)

  12. @SvenR: Dann doch lieber einem zusehen, der „die ganze Zeit selber über sich lacht”.

    Zur Radikalkur empfehle ich Ruth Moschner …

  13. #20

    bei chapelle mag ich das unter und neben diesem fickhumor usw. großartige gesellschaftskritik immer (na gut, meistens) durchscheint. besonders was rassismus angeht.
    man denke nur an den sketch mit dem blinden waisen, der im irrtum aufwächst weiß zu sein und dem kkk beitritt. soo großartig (‚I left my wife!‘ ‚Why?‘ ’she’s a niggerlover!‘ oder so ähnlich)

    deswegen sehe ich den fäkalhumor bei chapelle oft eher als zweck denn als ziel wie bei den meisten deutschen comedians.

    hat jemand schon das BGH-urteil rausgekramt?

  14. Ich will ja nicht „unken“ aber nach lesen des Artikels im politblog.net – „Mitwirkung bei US-Einsatz im Irak und Uranmunition in Afghanistan“ bin ich nicht mehr so sicher ob wir in erster Linie auf unsere gesteuerte Unterhaltung achten sollten (Hofberichterstattung). Wenn wir weiter uns mit uns selbst beschäftigen schlagen andere bald ihren Profit daraus und Lachen uns am Ende aus. Wenn Mütter Kinder auf die Welt bringen die so aussehen wie auf den Fotos im Politblog vergeht mir jegliches Lachen über Herrn Pocher’s flache Witze. Die VIP’s und die Promis der Republik sollten sich mal an Grönemeier orientieren und kritisch in den Staat Deutschland schauen und dies auch artikulieren.

  15. Wenn das stimmt was der politblog berichtet ist das der größte Skandal in Deutschland. Es wurden nicht nur die Wähler auf das übelste getäuscht, es wurden auch Müttern ihrer Söhne genommen für Dollar’s und Machtgier einer Riege die man schnellstens aus ihrer Verantwortung entlassen muss. Radioaktive Munition in einen Krieg zu benutzen der jeglicher Rechtfertigung entbehrt ist das aller letzte was die Politik machen kann. Merkel und Freunde stecken so tief im Schlammassel das es nur noch eine Alternative geben kann bevor 100.000 Tausend in Berlin auf die Straße gehen. BdI Schäuble hatte ja schon Rekordzahlen von 20.000 Menschen die ihren Arsch bewegt haben.

  16. Noch einmal zurück zu Herrn Pocher. Harald Schmidt scheint ihn ja hoch zu schätzen und hält ihn für seinen einzig geeigneten Nachfolger im „Late Night“ Betrieb, wie ich lese. Obwohl meine Begeisterung für Harald Schmidt seit seinem Wechsel zur ARD sehr stark nachgelassen hat (ich wüßte gar nicht zu sagen, wann ich seine Show überhaupt zum letzten Mal gesehen habe), halte ich ihn doch für einen absoluten Medienprofi, der Talente auch erkennen und einschätzen kann.

    Mein Problem bei der Sache ist: Ich kann diese Einschätzung partout nicht nachvollziehen. Ich halte Pocher, wie die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen (Köster! Elton! Appelt! Barth!!!), für eine vollständig unlustige Nervensäge. Ungewollt lehrt er in einem Punkt allerdings Dankbarkeit und Demut. Erscheint er auf dem Bildschirm, so werde ich nicht müde, die segensreiche Erfindung der Fernbedienung zu preisen, die es mir erlaubt, ihm ohne Zeitverzögerung zu entkommen.

    Ob ich mir diese Schmidt/Pocher-Geschichte ansehen werde, weiß ich noch nicht. Vermutlich eher nicht.

  17. @25

    kann ich so nur unterschreiben. ich hätte von schmidt auch mehr erwartet und bin vom glauben abgefallen, als ich damals von der pocher nummer hörte. auch, dass er ihn an kogel und schmidt vertraglich gebunden hat! wahnsinn. diesen mittelmäßigen klassenclown.

    überhaupt ist es mit guter comedy im deutschen fernsehen ein schwieriges thema. wen gibt es denn da? schmidt, genauso wie anke engelke, war mal gut, rainald grebe ist ein lichtblick, helge schneider steht weiterhin über allem, dann natürlich heinz strunk, der große heinzer! stermann und grissemann sind in diesem atemzug gleich noch mitzunennen, um beim radio zu bleiben: wischmeyer, oder horst evers (wobei ich auch denke, dass er mal besser war) und -natürlich- tommy wosch: als radiomoderator eine eins, als produzent leider mitverantwortlich für solche katastrophen wie zack – die übliche sat1 schwachsinns comedy eben (ich kann ihm das nicht übel nehmen, weil der markt das eben verlangt, und irgendwie muss man seine brötchen ja verdienen).
    fehlt noch christian ulmen, pastewka (der richtig gut sein KANN), kerkeling, der sich nicht verzetteln sollte mit dem ganzen schrott, den er plötzlich macht (moderation dance contest… was soll das denn? das hat er wahrlich nicht nötig) und alst großmeister deutscher fernsehunterhaltung: loriot.

    soweit zu den wenigen, von mir wild durcheinander gewürfelten lichtblicken. ich bin fast sicher, dass ich keinen vergessen habe.

    und nun guckt man über den tellerrand und blickt wehmütig rüber nach england, in das mutterland guter comedy: the office, extras – ricky gervais generell – unerreicht gut. oder noch ein blick weiter, in die staaten: larry david. „curb your enthusiasm“ – großartig.

    und für alle die sich für die thematik interessieren: „Ricky Gervais meets Larry David“. da bleiben keine fragen offen.

    und wir haben pocher, über den schmidt sagt: „Ich beobachte Pocher schon lange. Hochtalentiert und der Einzige, der eine Late-Night-Karriere starten könnte“.
    na dann: gute nacht.

  18. @ 26

    „ich bin fast sicher, dass ich keinen vergessen habe“

    Kleine Ergänzung: Hagen Rether, Zärtlichkeiten mit Freunden, Olaf Schubert, Hans Liberg, Harry Rowohlt.
    Oder?

  19. @ Modran #21:

    Ruth Moschner lacht auch über sich selbst? Ist mir echt noch nie aufgefallen, bin immer zu sehr von ihren Brüsten abgelenkt…

    @ Lottoquen #23 und Blos nicht meckern #24:

    Sie haben vergessen auf den Hunger in der Welt, die Unterdückung der Frau und die sich weiter öffnenede soziale Scheere in Deutschland hinzuweisen. Und dass diese Frau Merkel jetzt echt mit radioaktiver Munition auf verkrüppelte Kinder schießt, das finde ich auch nicht in Ordnung. Wer ist eigentlich dieser Grönemeier, an dem ich mich orienteiren soll?

    @ schläfer #27:

    Willy Astor, Tom Astor und Margret Astor bitte nicht vergessen. OK, die letzten beiden habe ich nur wegen eines billigen Gags hingeschrieben und dabei über mich selbst gekichert. Hab aber nicht gegluckst.

  20. @28: Wir trinken nie mehr zusammen! Erschreckend, daß ich auch genau den Ruth-Moschner-Kommentar abgeben wollte!!! Andererseits lag der auch nicht so fern. Bei Anne Will wärs erstaunlicher…

    @Rest: Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Habe tatsächlich ein Problem damit, Komiker gegeneinander auszuspielen. Finde auch, daß eine Menge der Genannte „besser“ sind als der Pocher. Weil ich über sie eher lachen kann oder sie einfach sympathischer finde. Das sind aber keine Kriterien, um sagen zu können, der ist besser oder schlechter. Ich kann nur sagen, den finde ich jetzt nicht soo toll, den anderen dafür um so mehr. Das hat auch nichts mit Bildung zu (Akademiker lachen eher über Horst Evers als über Pocher), weil aus dieser Gruppe z. T sehr viele auch heute noch über Bud Spencer und Louis de Funes (ich kann französisch völlig akzentfrei tippen!) totlachen.

    Selbst wenn es eine große Schnittmenge gibt, kann man noch nicht mit „besser“ oder „schlechter“ argumentieren, da das die berühmte Geschmackssache ist. Ich darf ja auch nicht behaupten, daß Thomas Mann besser ist als Goethe, weil ich ihn lieber lese. Ebenso sind Paul Auster und Haruki Murakami nicht besser als die beiden (DOCH!!!).

    In dem Sinne finde ich den Artikel über Pocher sehr gelungen, weil er eben nicht sagt: „Öh der Pocher ist so doof/Mann, hat der Pocher es drauf!“ Sondern eine persönliche Beurteilung abgibt, die dennoch ausgewogen ist.

  21. Poscher ist ganz einfach Stellvertreter-Humor:

    Er verzappelt auf der Bühne die Witze, die 95% der im Saale Befindlichen auch bringen könnten, sich aber nicht trauen.

    Deswegen wird auch Pocher/Schmidt untergehen: Schmidt, dessen wirklich witzige PlayMobil Interpretation des Wissen der Klassiker voraussetzt (ok, Vorwissen ist eine generische Voraussetzung bei Parodien…), bindet eben ein Publikum, das gern selbst Bildung mitbringt. Pocher dagegen grast am unteren Ende, er setzt voraus, dass sein Publikum die gleichen Medien-Banalitäten goutiert wie er (und seine Autoren) – da wird es keine Schnittmenge geben. Die einen finden’s blöd, die anderen verstehen die Pointe nicht…-

    Insofern ist der Vergleich mit Chappelle schon erlaubt, der auf ‚Bildung‘ nicht setzen kann, nur beherrscht der sein Handwerk mit Abstand besser, schöpft aus einem größeren Pool an Vorlagen, setzt aufwändiger um ..-

    Gebt Schmidt ne Rolle als Hausmeister in ‚Die Anstalt‘, aber haltet ihn fern von diesem ‚Partytier’… da war Fips Assmussen besser.

  22. Seitdem ich gelesen habe, dass Oliver Pocher seine Kindheit und Jugend in den Klauen der Zeugen Jehovas verbracht hat, wundere ich mich bei ihm über nichts mehr.
    Solche Erfahrungen muss man irgendwie kompensieren.

  23. Muss Alberto Green da zustimmen. Humor miteinander zu vergleichen ist mehr als schwierig. Habe erst gestern einem Freund von mir mehrere Sachen von dem, von mir sehr geschätzten Rainald Grebe vorgespielt – fand er ziemlich unkomisch, obwohl er zum Beispiel die Nonsens-Dialoge von Helge Schneider wiederum sehr schätzt.

    Helge Schneider sollte bei guten „Comedians“ (oder wie immer man die Witzbolde nennen möchte) auf jeden Fall auch mit erwähnt werden – auch wenn er teilweise sehr haarscharf am Wahnsinn vorbei wandelt.

    Ansonsten empfiehlt sich meines Erachtens immer ganz gut ein Blick in die „Dritten“ der Öffentlich Rechtlichen. Die strahlen zumindest immer mal wieder Kabarett und Comedy auch mit unbekannteren Leuten aus.

  24. @Karsten:
    Nee, da erhoffe ich mir genau das Gegenteil…
    Gerade diese Kombination „Dumpfbacke vs. Oberschichtenfernsehen“ kann ich mir ganz reizvoll vorstellen

  25. Es sitzt tiefer. Pocher hat aktuelle den Grad gefunden, an dem man sich am meisten ärgert, dass man das guckt, aber nicht abschalten kann. Insofern Self-triggered-Emotion pur.

    Scheisse war das.

  26. Also, wer (die Sendung) Harald Schmidt für intellektuell hält, sollte wirklich mal seinen Fernseher abschaffen!

  27. @19
    An „Dille-tanten“ (sic) rummäkeln aber nicht mal das Wort selbst schreiben können, hä hä …daraus macht Oli Pocher sicher’n Riesen-Lacher.

  28. Ich behaupte, das Lachen ist schlichtweg abgekupfert. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Pocher das bei den Vorlaeufen zu seiner Buehnenshow im Quatsch Comedy Club nicht gemacht, sondern es schlichtweg von Mario Barth uebernommen.

    Ich mag Barth sehr gerne, und seine Art, sich vor der Pointe darueber kaputtzulachen hat etwas sehr sympathisches und macht auch eher maue Witze zu bruellern. Dass das Teil des Programms ist, und er Abend fuer Abend gleich darueber lacht ist fast offensichtlich, macht aber trotzdem Spass. Pocher scheint das uebernehmen zu wollen, scheitert aber jaemmerlich daran, weil es in sein „Wir machen uns ueber Medien und Promis lustig“-Programm nicht reinpasst. Haette ihm vielleicht mal jemand sagen sollen, den wenn er will, kann er ziemlich lustig sein..

  29. @ Jeeves #36:

    Oliver Pocher bestimmt, Jeeves leider nicht.

    Übrigens: Ich kann auch „Lottoqueen“ und „orientieren“ nicht richtig schreiben. Und noch vieles mehr.

  30. @ Dennis #37, de gustibus non est disputandum. Also, wenn Sie Herrn Barth mögen, dann werde ich das nicht kritisieren. Er hat ja jetzt auch diese Quiz-Sendung spät abends auf Pro7, wo er in der Tat halbwegs erträglich wirkt. Trotzdem kann ich ihn nicht leiden, und zwar gerade wegen dieses unerträglichen Gekicheres.

    Ich meine, früher stand da ein Mensch auf der Bühne, hat einen Witz gemacht, das Publikum hat den Witz verstanden und gelacht. Dann kamen die „applause“ Zeichen für das life-Publikum, und die Leute wußten, wann sie zu klatschen (oder auch lachen) hatten. Heute lachen sich diese „comedians“ (zumindest einige von ihnen) schon vor dem Scherz tot und signalisieren dem Publikum: „Achtung, jetzt kommt´s gleich … hehehehe …. die super-Pointe … bruhahaha … die ist sooooo lustig! ….. „. Und das Publikum macht es mit, auch wenn sich die Pointe als Rohrkrepierer erweist.

    Ich will Herrn Pocher auch nicht in Grund und Boden reden. Daß er auch intelligent sein kann, hat er bei seiner Fernsehpreisrede bewiesen. Trotzdem glaube ich nicht, daß ein Pocher (sogar „at his best“) mit einem (mittlerweile, na ja, wie sage ich das jetzt, ohne ein ehemaliges Idol zu beschmutzen) müden Harald Schmidt gleichziehen kann.

    Ich werd´s mir wohl doch angucken, und sei es nur, um Recht behalten zu haben.

  31. Pocher-Bashing ohne Unterlass, es ist sowas von ermüdend. Jetzt auch noch N., der doch manchmal wohltuend genau beobachten kann. Da durchbricht einer die folkloristisch-bräsige Selbstbeatmung „Fernsehpreis“ mit lautem Frotzeln – und jetzt war’s doch falsch, weil er dabei gegluckst hat? Er gluckst schon immer.

  32. Man sollte Menschen aus gutem Grund nicht in Sippenhaft nehmen. Im Fall Pocher aber würde ich am liebsten gegen ihn argumentieren, indem ich auf seine Lebensgefährtin verweise. Doch nicht nur seine Freundin spricht gegen ihn: Im April hat Pocher bei Kerner einen furchtbar stammtischlerhaften Spaß mit Migranten getrieben und mir damit zu einer wichtigen Erkenntnis verholfen. Er beschwerte sich bei Kerner und Publikum darüber, dass er auf dem Balkon seiner neuen Eigentumswohnung keine Satellitenschüssel anbringen lassen darf, während jeder Moslem das offenbar dürfe, nur damit er seine lächerliche Kulturpflege betreiben könne (so ungefähr). Welche Erkenntnis also? Das „Po“ in „Pocher“ steht entweder für „Populist“ oder für „Arsch“, im Zweifel aber für beides!

  33. von oliver pocher kriegt man im besten fall kopfschmerzen. kannst du nicht mal über götz alsmann schreiben, bitte? das würde mich sehr trösten.

  34. -> helge schneider ist „komiker“? glaub ich nicht. helge schneider ist jazzer. das was er mit musik macht, macht er auch konsequent mit sprache – und das ist finden manche manchmal lustig. ich würde aber schwer bezweifeln, dass er unter all den genannten irgendwie glücklich wäre.
    -> götz alsmann ist interessanterweise auch musiker mit garnitur. wer ihn allerdings mal abseits einer laufenden kamera erlebt hat, weiss von einer ziemlich ungenießbaren cholerischen und egozentrischen diva zu berichten – man erkundige sich zu diesem behufe mal bei technik oder service diverser lokaler veranstaltungszentren der republik (und nicht beim wdr!)

  35. Harald Schmidt als „angestellte Langeweile“ zu deklarieren ist schon mehr als daneben. Bei Schmidt steckt reichlich potential dahinter, vielmehr als ich es einem Oliver Pocher unterstellen würde, was wohl altersbedingt ist. :lol:

  36. @vert, #43: naja, mir als zuschauer ist es herzlich schnuppe, wie sich götz alsmann oder sonstwer hinter der bühne aufführt. das würde ich weniger mit seinen qualitäten als künstler in verbindung bringen wollen. zumindestens, solange er nicht bei mir im wohnzimmer sitzt. dann fände ich das auch kritischer, oke. :)

  37. Pocher beherzigt die Lebensweisheit – Wer nicht über seine Zukunft nachdenkt, hat keine – . Natürlich ist Harald Schmidt der ungekrönte König. Natürlich ist er etwas müde geworden oder satt (oder beides). Für den jungen Pocher ist die Zusammenarbeit mit dem Meister eine tolle Rampe für seinen weiteren Berufsweg. Natürlich haben andere mehr Humor oder Stil oder Potential im allgemeinen. Pocher traut sich jedoch. Er ist da ziemlich scmerzfrei. Niggemeier seine einschätzung…..

    Das Wissen, wie unwahrscheinlich das ist, dass er nur ein bisschen den Kasper machen muss, mit durchaus begrenzten Mitteln, beschränktem Repertoire und Unerschrockenheit als vielleicht größtem Talent, und Tausende zahlen Geld, um sich das live anzusehen, und Millionen schalten den Fernseher ein. …..

    trifft den nagel auf den Kopf.

  38. Jetzt ist es endlich klar: Pocher ist witziger, aber die Herman bringt mich schneller zum Lachen!

  39. @ Michael Wiemer #49:

    Niggemeier seine einschätzung…

    Ah, Sie sind also auch Hesse.

    @ Alberto Green #50:

    Ich kann über Frau Herrmann leider nicht lachen. Sie ist so gefangen in ihrer Opferrolle…

  40. @SvenR:

    Nein ich bin Sachse. Über die ehemalige Nachrichtensprecherin kann ich auch nicht lachen. Jedoch ist sie auch selber Schuld zu Kerner zu gehen. Zu Kerner geht man nicht. Das tut kein Mensch mit Charakter. Wie er sich damals beim Schülerblutbad in Erfurt wie ein Leichenflederer aufgeführt hat. Abscheulich. Er suhlte sich so richtig im Blut. ZDF sollte diesen „charakterlichen Feingeist“ vom bildschirm nehmen.

  41. @51 SvenR: Für eine Minute dachte ich, ich hätte die Frau falsch geschrieben (Efa). Aber wie kann man angemessen darauf reagieren?
    Mitleid: Nö. Selber schuld.
    Entrüstung: Nach dem ersten Auftritt ja, jetzt nicht mehr.
    Fassungslosigkeit: Schon eher, weil das Thema zu ernst ist.
    Lachen: Meines (mir sein) Erachtens auch, weil trotz des ernsten Themas ihr Verhalten einfach lächerlich ist.
    Das ist die neue Dimension: Das ist der erste Hitler/NS-„Fall“, der nicht mit 100%iger Empörung aufgenommen wird, sondern wirklich belächelt wird.
    Merke gerade, daß ich meine Meinung nicht wirklich gut beschreiben kann.
    Komm, wir genehmigen uns ein paar Dujardin, ruinieren dem Niggemeier sein Sofa und ich erklärs noch mal in Ruhe.

  42. @ Alberto Green #55:

    Ne, ne, ich schreib‘ das (fast) immer so. Obwohl ich mir gerade überlege, ob ich das in Zukunft nicht lassen soll. Die macht es sich selbst schwer genug. Ich schau gerade nochmal die Aufzeichnung und sie redet sich gerade um Kopf und Kragen…und das mit dem Düjadähn verschieben wir bitte auf demnächst, ich hab‘ jetzt noch Kopfschmerzen vom letzten mal.

  43. […] Oliver Pocher « Stefan Niggemeier »Das Wissen, wie unwahrscheinlich das ist, dass er nur ein bisschen den Kasper machen muss, mit durchaus begrenzten Mitteln, beschränktem Repertoire und Unerschrockenheit als vielleicht größtem Talent, und Tausende zahlen Geld, um sich das live anzuse (tags: feineschreibe promis tv humor) […]

  44. Mein Komiker ist besser als dein Komiker.
    Es erinnert mich manchmal ein bisschen an:
    Tokyo Hotel sind beser als die Kelly Family. Oder vice versa.
    Ja, wo sind wir denn hier?

  45. Wenn ich darueber nachdenke, welcher Komiker (Kabarettist, Comedian) mir gefaellt und welcher nicht, komme ich auf ein zentrales Kriterium:

    1. er/sie ist selbstironisch, lacht gern ueber sich selbst (-> sympathisch)

    2. er/sie bevorzugt es, ueber andere zu lachen bzw. herzuziehen (-> unsympathisch)

    Daraus leitet sich meine persoenliche Wertung ab:

    Schmidt beherrscht sowohl 1. als auch 2., Pocher ausschliesslich 2. Kein Wunder, dass mir Schmidt besser gefaellt.

  46. Meine Meinung zu Pocher? Fröhlichkeit auf Knopfdruck, d.h., wenn das Rotlicht an der Kamera leuchtet. Ansonsten heisst es, wie bei Herrn Raab, „Herr Pocher“. Man redet nicht miteinander, das macht man über die Aufnahmeleiter, obwohl man direkt neben dem lustigen Herrn Pocher steht. Bei Pochers WM Tour konnten die Campingfans einmal feststellen, wie so ein B-Promi wirklich ist, da hat er sich nicht nur Freunde gemacht.

  47. 2 x habe ich den Trailer zu Pochers Show gesehen. Beim ersten Mal dachte ich, dass es sich um eine Satire handelt, mit der er Leute wie Mario Barth oder Michael Mittermaier abwatschen, den Spiegel vorhalten will. Aber nein, beim zweiten Sehen wurde mir bewusst, dass er es tatsächlich ernst meint. Und er tritt damit nicht in deutschen Kindergärten auf, nein, vor einer großen Menge erwachsener Menschen. Stefan Niggemeier hat es – einmal mehr – auf den Punkt gebracht.

  48. Glaube Loriot hat mal gesagt, Humor funktioniert nur bei ernsten Themen.
    Wenn Pocher flache Witze vor einem Millionenpublikum macht, dann spricht er wohl den Durchschnitts-Bürger an. Der Durchschnittsbürger ist vielleicht 20 und hat unangenehme Erfahrungen bei der Musterung gemacht.

    Ich war oft peinlich berührt bei Sendungen von Pocher, weil er meine Grenzen überschreitet.
    Das bringt mich zu dem Gedanken, das gute Komiker, Komik mit dem Ziel betreiben, die Gedanken der Menschen auf gute Weise zu manipulieren. Z.B. Lachen über Rassismuss, kann vielleicht was verändern. Pocher stolpert munter in alle Richtungen drauf los, und verletzt Menschen nur der Komik wegen.

  49. Die Show (S&P) zeigt, in welche erschreckender Weise sich die Ferhsehlandschaft mittlerweile entwickelt hat. Da darf ein -ganz offensichtlich völlig hohler von den Medien gehypter- kleiner bloner Junge pietätlose Worte in ein Nazometer geben. und das Publikum klatscht und lacht. Und das ganze wird auch noch von Gebühren finanziert. Zwischen Schmidteinander und dem gestrigen Debakel liegen Welten.

  50. Die erste Sendung mit Schmidt und Pocher war: nicht lustig.
    Ich habe nur (aber zumindest) einmal gelächelt: beim Zeigen der Fotos u.a. mit der unsäglichen B.B. vom WDR.

  51. Gemessen an meinen Erwartungen fand ich es, jedenfalls teilweise, gar nicht mal sooo schlecht. Daß Pocher den Podolski und den Kahn so gut nachmachen kann, wußte ich z.B. nicht. Und seine Frage an Herrn Jauch, ob er nicht doch zur ARD kommen wolle, es wäre doch so einfach, die fand ich richtig gut. Und Schmidts Böttinger-Gag. Aber natürlich, als Ausbeute einer ganzen Stunde S&P ist das ein bißchen wenig. Mal sehen, vielleicht steigern sie sich ja noch.

  52. Auch wenn ich arghe Befürchtungen hatte, muss ich mich auf die Gefahr der Steinigung hin outen: Ich fand die Sendung gestern gut! Natürlich ist noch das ein oder andere daneben gegangen aber im Großen und ganzen habe ich mich wesentlich besser amüsiert als in irgendeiner anderen ARD-Schmidt Folge zuvor

  53. Gut ist, dass Zerlett und Rütten wieder dabei sind, das brachte -zusammen mit den Einspielern a la Schmidteinander- ein wenig vom alten HSS Feeling zurück…

  54. Harald Schmidt wird immer schlimmer. Das konnte man sich ja höchstens ’ne Viertelstunde ansehen. Und in das Urteil ist Pochers Vorstellung noch nicht einmal miteinbezogen.

  55. Ich fand es gut. Pocher und Schmidt ergänzen sich. Die Anspielung auf Kerner-Herman-Gate mit dem Nazo-Meter war genial.

    Die beiden haben (für ARD-Verhältnisse) sehr gute Quoten erhalten. Ich werde wieder einschalten.

  56. netter artikel ;) wolte nur mal was scheiben , damit meine richtige email adresse gespeichert wird ;p :D ;) sorry stefan! ;9 xD

  57. Die Show war von stark schwankender Qualität, meinem Empfinden nach. Zwischendurch habe ich richtig lachen können, dann wurde es wieder nur doof.

    Insgesamt aber besser als gedacht, was aber wohl mehr an den Gagschreibern lag als an SuP.

  58. Habe gerade den Deutschen Comedy Preis 07 gesehen.
    Ich finde Olliver Pocher zum „Jörg rufen“!
    Mario Barth ist der BESTE!

    Olliver, dieser Milchbubi! Was seine „schöne“ Modelfreundin mit deeeem anfangen kann?!
    Angel 74

  59. Will nicht wie 12 aussehen neben Schmidt.

    Und Geschmack hin und her, Mario Barth ist definitiv nicht der Beste.

  60. Wenn jemand wie Mario Barth tatsächlich „der Beste“ sein soll, dann zeigt das deutlich das Elend dieser Kunstform an. Sowas kann ich in jeder Stehkneipe nach dem dritten oder vierten Bier erleben.

    Dass Pocher aus diesem Geschmacks-Favela raus will, ist logisch. Man muss ihm nur sagen, dass er das nicht schafft, wenn er bei Schmidt den Ersatz-Feuerstein simuliert.

  61. @ Gregor (# 77), völlig d´accord. Nur, wenn ich mir diese Gilde von Pappnasen anschaue, die das Genre repräsentieren (und damit meine ich auch und besonders Herrn Barth), dann habe ich Zweifel, ob die Bezeichnung „Kunstform“ noch angebracht ist.

  62. Och, kein Kommentar von Herrn Niggemeier zu Schmidt&Pocher? Schade… aber DAZU fällt ihm vermultich auch nichts mehr ein… ;-)

  63. Eigentlich mögen manche Witze von Pocher, Schmidt oder Raab vielleicht wirklich witzig sein, aber alle haben eins gemein(sam): sie lästern über (meist) Unschuldige in übelster Form (da kann sich auch Dieter Bohlen anschließen) und die Meisten finden das lustig. Ich will nicht behaupten, daß mir nicht auch mal Schadenfreude gefällt, aber scheinbar ist auf Leuten rumhacken gesellschaftsfähig, sonst würde man alle zusammen öfter mal für bestimmte Bemerkungen von der Bühne schmeißen. Doch keiner tuts… vielleicht hinterfragt heutzutage niemand mehr was er/sie zu hören oder zu sehen bekommt.

    Nur mal ein Denkanstoß.

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