Peer aspera ad astra: Dschungelkrönung live

Ich habe das Vergnügen und die Ehre, das Finale von „Ich bin ein Star — holt mich hier raus“ mit dem Herm gucken zu dürfen. Und Sie können dabei sein. Im Liveblog. Jetzt.

137 Replies to “Peer aspera ad astra: Dschungelkrönung live”

  1. Große Freude! Hättet ihr das schon für die bisherigen Folgen gemacht, hätte ich mich verpflichtet gefühlt, es mir anzugucken – so lag’s doch meistens daran, dass ich erst den Ausschaltknopf nicht gefunden habe und dann doch halb fasziniert, halb entsetzt hängen geblieben bin. Heute Abend wird ein Spaß!

  2. Meinen Respekt dafür, dass sich hier jemand traut, gegen den Intellektuellenstrom zu schwimmen und zugibt, dass er sich das – womöglich gerne – anschaut.

    Für uns ist der Dschungel eines der letzten Fernsehereignisse: also etwas, das man bei der Tagesplanung berücksichtigt. Das schafft sonst (fast) keine Sendung.

  3. So richtig spannend wird das Finale heut abend aber nicht, wenn Peer mit einer an DDR-Wahlergebnisse erinnernden Prozentzahl zum Dschungelkönig gewählt wird.

    Mein persönliches Fazit: Das war das beste von allen Dchungelcamps (…und von allen, die noch kommen werden). Zumindest von der Dramaturgie her, die dem Zuschauer geboten wurde, war das ganz großes Kino. Die ekligen Das-Abendland-geht-mal-wieder-unter-Dschungelprüfungen waren zur unwichtigen Nebensächtlichkeit degradiert und die gruppendynamischen Prozesse, die sich im Lager entwickelten könnten dem feuchten Traum eines Soziologen entsprungen sein.
    Beachtlich, mit welcher Perfidität die Geschichte, die sich RTL entschloss, zu senden, die Sympathien für die Insassen vom einen auf den anderen Tag komplett gekippt werden konnten und am Ende nur ein einziger Teilnehmer unbeschadet aus der Geschichte herauskommt: der moralische Sieger der Herzen Peer.

    Ansonsten dürfte jetzt die eine oder andere Existenz nach diesem Dschungelcamp komplett zerstört worden sein. Kein Wunder, dass Jay im Hotel einen Nervenzusammenbruch erlitt. Ob an der Geschichte mit der Inszenierung was dran ist oder nicht, der Mann ist komplett vernichtet, absolut unten durch und wird nie wieder irgendwo ein Bein auf die Erde bekommen.

  4. Kann man machen. Aber finde nur ich es seltsam, wenn man sich über die schlechten Menschen von „Deutschland sucht den Superstar“ aufregt und gleichzeitig das Dschungelcamp mehr oder minder als TV-Highlight ansieht?

  5. @7

    Wem der Unterschied im Umgang mit den Kandidaten (und der Unterschied in der Medienerfahrung der Kandidaten) nicht auffällt, dem wird man es kaum erklären können.

  6. @Kuzy

    Mit einem Fernsehgerät kann man sich das anschauen. Son Ding, was Sie vor Jahren abgeschafft haben.

  7. Unser Sankt Nigg ist offensicht Fan. Erst (ganz ernsthaft, mehrmals & begeistert) deutsche Schlager, jetzt dies.
    Ist das tatsächlich der Geschmack von St. Niggemeier?
    Morgen dann Musikantenstadl und übermorgen Kommentator in der Bunten?

  8. @Kuzy: Wie man sich das anschauen kann, wenn man das Fernsehgerät schon vor Jahren abgeschafft hat? Na auf rtl-now.de.

    Nix zu danken.

  9. Auch mit einem Computer – zu dem jeder Kommentator hier ja zweifelsfrei Zugang hat – kann man sich das anschauen.

    Ich freu mich jedenfalls *sehr* auf den Liveblog!

  10. @Klaus und wenn so wäre? Nichts ist langweiliger, als wenn immer alle das gleiche schätzen. Also von mir aus kann Niggi auch Musikantenstadl gucken und darüber schreiben, ich würds dann zwar deswegen selbst nicht gucken, aber lesen würde ich es sicher ;)

    P.S. ich gucke #ibes allerdings auch (ja es ist Dreck, aber es ist unterhaltsamer Dreck ^^)

  11. @Horst, #4:
    Ich habe schon lange nicht mehr etwas derart Belehrendes und Peinliches gelesen wie das von Frau Schuster. Den Lageraufseher-Vergleich dieser Dame mag ich schon gar nicht mehr kommentieren.

    @SN: Die Idee mit dem Liveblog ist eine nette Idee.

  12. @Horst

    Katrin Schuster hat offenbar weder das Gespür für die absurde Komik des Dschungelcamps noch die Selbstachtung, wenigstens den Lageraufseher-Vergleich wegzulassen.

    Das ist das eigentlich Bemerkenswerte: Das ein harmloses, komisches Format derart viel Verkniffenheit, derart viel Wichtigtuerei hervorrufen kann.

  13. Mal eine technische Frage:
    Der Live Blog ist dann hier in diesem Beitrag/Blog? Steht bei Herm dann eins zu eins das gleiche oder wie oder was?

  14. Schwester im Geiste von Frau Schuster ist die FAZ-Autorin Eleonore Büning (siehe faz.net, Medien).

    Völlig verkrampft. Keine Ahnung hat, worüber sie schreibt. Allein schon der Kommentar zur Musik innerhalb der Sendung… und dann noch der angebliche Hinweis darauf, dass alles von Anfang an inszeniert worden sei – bei keiner Staffel vorweg hatte man das Gefühl, dass die Macher der Sendung derart viel improvisieren mussten. Sie haben komplett die Richtung geändert, sie haben sich selbst mehr und mehr auf die Schippe genommen und konnten dann doch noch am Donnerstag, kurz vor dem Finale, eine recht unauffällige und vergleichsweise langweilige Sendung bauen, weil der Tag im Dschungel halt nicht viel hergab.

    Viel mehr kann man eigentlich kaum noch beweisen, dass das alles eben nicht durch-inzeniert war.

    Eine Frau, die professionell TV-Kritik betreibt und das alles nicht wahrnimmt, sollte vielleicht doch besser Konzerte besprechen.

  15. @onlime:
    Das Dschungelcamp scheint doch näher an der guten alten „Brot-und-Spiele“-Tradition dran zu sein als ich bislang dachte…

  16. @theo

    Ebenso traurig ist auch, dass die allerwenigsten Kritiker wahrnehmen, wie liebevoll die Sendung produziert wird, wie viel Humor auch in kleinen Details steckt, man denke an das „Käfer-Zelt“ beim „Oktoberfest“.

    Geschrieben wird immer nur über die angeblich so ekeligen Dschungelprüfungen. Und was ist das denn: Kleine Mutproben für Erwachsene, hübsch inszeniert und mit jeder Menge Schadenfreude garniert. Nichts Schlimmes.

  17. Wenn das Finale so unterhaltsam wird wie es diese Staffel im Durchschnitt war, werde ich kaum dazu kommen ins Live-Blog zu gucken….
    Das war wieder mal ganz großes Kino und der #6 absolut zu, dass die ach so umstrittenen Prüfungen dieses mal aufgrund der explosiven Mischung im Camp gänzlich zur Nebensache geworden sind. Ob Peer allerdings gewinnt? Bald wissen wir es.

  18. Auch wenn ich damit meine eigenen Ratschläge ad absurdum führe: Mir gefällt Kommentar #3 in all seiner Schlichtheit so gut, dass ich mich uneingeschränkt anschliessen möchte: Nein, danke!

  19. @12/struwwelpeter:
    Naja, natürlich ist es „verwerflich“, DSDS-Kandidaten durch Kommentare und Animationen lächerlich zu machen. Prominente hin, originelle Gagschreiber her – Kandidaten mit Ungezieger, Essensentzug oder Stromschlägen zu schikanieren, ist nicht viel netter.
    Auch das Argument der unterschiedlichen Medienerfahrung der Kandidaten zieht meines Erachtens nur so halb: Wenn es A-Prominente wären, von mir aus… Aber oft sind es doch Leute, die vom Gerichtsvollzieher gejagt werden und es aus reiner Geldnot machen. Oder es sind Leute, die erst kurz zuvor durch Castingshows halbwegs bekannt wurden: Also bei DSDS und Topmodel noch schützenswerte Kandidaten, etwas später im Dschungel mit moralischer Legitimation zum Abschuss freigegeben – das kann es doch auch irgendwie nicht sein?

  20. Und spätestens dann, wenn struwwelpeter (#12) diese Sendung gutheißt, würde ich an Eurer Stelle nochmal darüber nachdenken, ob bei der Bewertung nicht vielleicht doch irgendetwas grundlegend schief gelaufen ist…

    o.k, o.k, bin schon weg, ich wünsche viel Spaß. War nur ein kurzes Aufflackern meines Sendungsbewußtseins, ist aber schon wieder vorbei…

  21. @Olly:
    Intellektuelle Leichen treiben hier den Bach hinunter.
    Niggemeier hält dagegen, Struwwelpeter zollt Respekt
    Im Pluralis majestätix macht der seinen Tagesplan

    Tatsächlich. Wenn Struwwelpeter Suppenkaspermentalität entwickeln und gegen Ströme von Intellektuellen anschwimmen (lassen), wird es bedenklich. (duck und weg)

  22. @Struwwelpeter: Da haben Sie absolut Recht, an diesem sog. „Gespür für die absurde Komik“ fehlt es mir tatsächlich völlig. Gucke das, wer will, und blogge drüber, wer möchte – mich stößt das eben ab. Und genau das wollte ich (übrigens in sehr kleinem Rahmen: Mein Blog wird normalerweise nur von einer Handvoll Leute gelesen, ums Wichtigtuen oder Belehren ist es mir also sicher nicht gegangen) in Worte fassen. Ich hoffe doch, das ist genauso erlaubt wie die Begeisterung?

  23. @jajaja schon, aber deins lässt mich nicht so witzig da stehen. und außerdem … ach nee, den kalauer nicht vor allen leuten. montag. habt viel spass.

  24. @Stefan Rhetorische Fragen sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren. (Den Vorschlag mit dem Musikantenstadl-Liveblog finde ich allerdings äußerst reizvoll, ganz ehrlich. Das gibt imho mehr her als die Psychoklinik unter Palmen)

  25. kann ich also dem ganzen entnehmen, dass nun dem spuk endlich ein ende gesetzt wird und in den ÖRs nicht mehr täglich darüber gequatscht wird? dachte schon, der kram hätte bigbrother-auswüchse.

  26. @Stefan: wirklich? verdammt… nein, war nicht rhetorisch. ich gucke es wirklich nicht. macht ihr dann nach dem camp auch so mit DSDS weiter oder ist danach der blog „RTL-frei“? *grins* aber weiter so… lese auch bildblog und die FAZ-kolumne gerne.

  27. @onlime danke für den hinweis, der herm ist mir ja heute das erste mal begegnet, dann muss ich ihn wohl mal näher kennenlernen.

  28. Tolles Bild, gut getroffen!
    Titel: [Denkblase Katy] wenn ich dadurch Dschungelkönigin werde und ein Haufen Interviewanfragen kriege, dann fass ich auch beide an!

    P.S: Peer wird Dschungelkönig!

  29. Hat man jetzt GayJay als Trostpreis den Titel des Homofürsten angedient, oder was ist da los mit dem?

  30. @ polyphem

    Immer, wenn Sie mir antworten, muss ich reimen. Ist so ´ne Art Zwang. Jetzt schauen Sie, was Sie mal wieder angerichtet haben:

    Es gibt junge menschen, die sind frei von Talent
    Selbst wenn jeder von denen in ´ne Casting-Show rennt
    ist es falsch sie zu quälen
    damit Zuschauer sie wählen
    Das gilt auch wenn man ihren Namen vorher schon kennt!

  31. @Olly, #44:

    Wat denn nu?

    (#31: „o.k, o.k, bin schon weg, ich wünsche viel Spaß. War nur ein kurzes Aufflackern meines Sendungsbewußtseins, ist aber schon wieder vorbei…“)

  32. Wenn man nicht in Deutschland weilt, aber gerne den Liveblog hier verolgen würde mit einem Bild dazu, das Sinn macht… Kann man das Finale irgendwo live im Internet verfolgen?

  33. Liveblogging ohne Leserlivekommentare? Wie soll man denn da Drinkinggames organisieren? Wohl noch nie Topchef oder Project Runway Livelogging gesehen!

  34. peer erinnert mich jetzt mit dem hut und der unterirdischen behausung an einen vodoo-priester in „live and let die“

  35. Ich finde es übrigens grenzwertig, hier über Ekelsendungen zu chatten. Mir kommt es schon fast hoch, wenn ich an Florian Silbereisen nur denken muß.

  36. @ 11
    Auch im Bundestag gibt es jede Menge Maden.
    Manche leben im Speck.
    Manche ernähren sich von Aas.
    Aber es sind immer welche da.

  37. @onlime (#6):
    „….die gruppendynamischen Prozesse, die sich im Lager entwickelten könnten dem feuchten Traum eines Soziologen entsprungen sein. …“

    Nee nee, Soziologen schreiben keine Drehbücher. Sie erforschen menschliches Zusammenleben. Wenn es so wäre, wie Sie sich das vorstellen, hätte SoziologIn den Beruf verfehlt. Sozilogen forschen ergebnisoffen, nicht mit offener Hose. Ein feuchter Traum würde bedeuten, dass frau/man ein bestimmtes Ergebnis erwartet. :-)

  38. Die Sendung gucke ich nicht, aber sie hat es mit diesem Artikel doch geschafft, dass ich mich für jemanden fremd-schämen muss.

  39. Ihr seid doch behämmmmmmmert! Geht’s eigentlich noch, wenn wir sonst keine Sorgen haben … Dann is ja gut. Und RTL macht gestern mit einem Kind auf, das vor einem halben Jahr ermordet wurde, während in Ägypten Geschichte geschrieben wird. Und Ihr schaut Dschungelcamp. F*** Ich fass‘ es nicht.l

  40. Fazit: wir warten auf die nächste Staffel mit – sofern möglich – noch unbekannteren Stars (hey, von mir waren schon zweimal Fotos in der Mopo, vielleicht sollte ich mich bewerben?) sowie die Auflösung der weltbewegenden Fragen ob nunr Jay Indira oder Sarah schwul sind oder einer von ihnen versehentlich die Wahrheit gesagt hat oder – äh nein, eigentlich ist das völlig egal.

  41. So ein Scheiß. Nie wieder verfolge ich beim Niggi einen Liveblog über einen hirnverbrannten Blödsinn, der mich absolut null interessiert. Und kommentiere das hinterher auch noch. So ein verdammter Scheiß.

  42. @Dirk

    Sie haben bestimmt auch das Taz-Abo gekündigt, weil die den Dschungel und nicht die Pyramiden aufm Titel hatten, hmm?

    Himmel, warum müssen selbsternannte Moralisten bloß immer so humorlos sein…

  43. (Satz weggelassen). Wurde bei unserer gemeinsamen Schulzeit am FG schon offenbar. Leider schade, dass es scheinbar in zusammen gecasteten Boy Bands nicht so gut bei der Zielgruppe ankommt. Unverständlich. Naja, er schuldet mir ja nur noch 150 Mark. Geht ja. Hat er sich bestimmt verdient.
    Ich mir auch.

  44. Schade, aber toll.
    Schade, dass ab morgen kein Dschungelcamp mehr im TV läuft. Toll, dass es in dieser Staffel derart unterhaltsam war.

  45. Was ist denn dieses „raclette“ vom dem die ganze Zeit die Rede war? (Also was raclette ist, weiß ich, aber es scheint ja um eine Lokalität zu gehen…?)

  46. Wahrscheinlich denkt sich der durchschnittliche Bild-Autor auch: Ich bin noch nicht dafür da, was für die Volksbildung zu tun, ich bin da, um die Leute zu unterhalten und wenn jemand mal in einem Porno mitgespielt hat (freiweillig ins Dschungel-Camp gegangen ist), dann darf ich auch so gehässig über ihn schreiben/reden, wie ich will. Die Leute haben doch gelacht/meine Zeitung gekauft/meinen Lieveblog gelesen. Also muss es richtig gewesen sein und niemand darf mich dafür angreifen oder verachten, geschweige denn als Söldner beschimpfen.

    Vielleicht bin ich einer von den Moralisten, aber ich kann nicht verstehen, wie man auf der einen Seite die Bild für ihre Art kritisieren kann, sich über Leute lustig zu machen oder aus den Schwächen der Leute Geschichten für Gaffer zu machen und dann in einem Livekommentar zu dieser Sendung ein paar halbwitzige Gehässigkeiten und sonst aber mal gar nichts auch nur ansatzweise Kritisches ablassen kann, das über Mäkeleien bezüglich der Verkleidung der Moderatoren oder die Musikauswahl hinausgeht.
    Sorry, das ist nicht meine Welt.

  47. Ich war gestern Abend leider verhindert und habe es mir dann erst ab 23:15 zeitversetzt angeschaut. Daher habe ich nicht ins Internet geschaut, sondern das jetzt erst nachgeholt. Der Livestream ist auch aus der Konserve noch sehr unterhaltsam. Kompliment.

    Was mich neben dem bereits gesagt auch am Dschungelcamp begeistert ist die handwerkliche Professionalität, hintergründiger Humor und die Liebe zum Detail (und das bei RTL).

    Ein absolutes Highlight war die Bauchbinde als Fraoonk Mathees Mutter eingeblendet wurde und rechts im Hintergrund ein paar Puppen in einem Korbstuhl saßen: »Mutter von Froonck (links im Bild)«

    Endlich mal eine Sendung, die nicht ausschließlich von Menschen gemacht wird, die ihr Medium hassen und das Publikum verachten.

  48. Volle Zustimmung für Karl, #81:
    Bild verachten, aber den Dschungel bejubeln – das passt irgendwie nicht zusammen…
    Ich bin gespannt, was jetzt wieder für Argumente kommen, warum die Dschungel-Show so originell/ehrlich/detailverliebt und mit guter Musik ausgestattet ist. Wenn Bauchbinden wie „Frooncks Mutter (links im Bild)“ schon Begeisterungsstürme auslösen, bin ich auf einiges gefasst ;-)

  49. @83:

    „Ich bin gespannt, was jetzt wieder für Argumente kommen, warum die Dschungel-Show so originell/ehrlich/detailverliebt und mit guter Musik ausgestattet ist.“

    Da muss man nicht argumentieren. Entweder man merkt es oder man merkt es nicht.

  50. @83, Medienfuzzi: Das Dschungelcamp mag auf den ersten Blick nicht allzu originell sein, aber es spielt auf so vielen Ebenen mit vermeintlicher oder auch echter Authentizität der Kandidaten, dass einem beim Nachdenken drüber schon mal schwindlig werden kann. Das wäre vielleicht der intellektuelle Anreiz.
    Rein vom Bauchgefühl her sag ich mal ganz einfach: Grandiose Moderation, großes Drama im Camp, heftiges Aufeinanderprallen von Selbstbild der Kandidaten und Fremdwahrnehmung – woran ja letztlich auch Jay Khan scheiterte. In dieser Show lernen wir noch was über die Macht der Bilder, und seien sie auch noch so suggestiv geschnitten.
    Kurz: Mir hat die Show sehr gefallen.

  51. @Olly (Nr. 31)

    Nachdem ich mir auf meine Wichtigkeit für die Meinungsbildung fünf mal einen runtergeholt habe und ich ein unangenehmens Ziehen im Sack verspüre, versuch ich mich mal an einer Antwort, fast ernsthaft, auch wenn es schwer fällt:

    Vielleicht sollten sie hinnehmen, dass es Menschen mit anderen Standpunkten gibt. Die keine Anglizismen mögen und auch keine linksradikalen Kabarettisten, die aber trotzdem nicht der menschgewordene Teufel sind. Mit denen man einige Standpunkte nicht teilt, aber vielleicht viele. Vielleicht war ich gestern einer der wenigen liberalen, die – zwar kopfschüttelnd über ein paar linke Chaoten, aber dennoch in fester Überzeugung – 100 Kilometer für eine Demo gegen rechts gefahren sind. Die reines Deutsch zu sprechen versuchen und die ebenso reines Türkisch gelernt haben. Die gute Bücher lesen und gerne gut gemachte Unterhaltung sehen. Die mal teuer essen gehen und mal einen Cheeseburger (nicht: Käse-Hackbratling-Brötchen) essen, wenn sie Appetit haben.

    Wenn Ihnen das zu komplex ist, dann kann ich das auch irgendwie verstehen.

    @Medien-fuzzi

    Sie meinen nicht, dass Sie die tagtägliche Hetze in der BILD verharmlosen, wenn Sie sich mit einer Unterhaltungssendung vergleichen? Auch wenn Ihnen diese vielleicht nicht gefällt?

  52. Das Live-Blogging war zwar witzig, weil man das Gefühl hatte, sich die Show nicht alleine anzuschauen (in meinem Bekanntenkreis ist das auch eher verpönt), aber es hat nicht so gut funktioniert wie beim Grand Prix oder von mir aus Musikantenstadl. Einfach weil die ironische Ebene ja sowieso schon von Bach/Zietlow bedient wird.
    Ansonsten muss ich sagen, dass ich in dieser Staffel auch ordentlich geschluckt habe, als diese Psychodramen ausbrachen. Zu sehen, wie sich eine ganze Gruppe auf ein (zugegebenermaßen ziemlich anstrengendes aber doch erst 24jähriges) Mädel stürzt und danach den einzigen, der sich nicht demonstrativ gegen sie stellen wollte, mobbt, fand ich schon ganz schön grenzwertig. Es wäre mal interessant gewesen, was sich gruppendynamisch getan hätte, wenn Jay und Indira ihr Ding nicht so offensichtlich inszeniert hätten. Und ob die Zuschauer das Mobbing alleine auch abgestraft hätten oder sie nur darauf so empfindlich reagiert haben, dass man sie verschaukeln wollte.

    @Medien-fuzzi: Ich kann Deine Argumentation schon verstehen, insbesondere den Vorwurf, man würde die (finanzielle) Notlage der „Stars“ ausnutzen, um sie vorzuführen. Nur, die Leute werden zwar kräftig verarscht, aber, wie ich finde, auf beinahe liebevolle Weise. Bach und Zietlow behandeln die Dschungelcamper eben gerade nicht wie arme, bemitleidenswerte Würstchen, sondern wie erwachsene Menschen, die sich als solche für das Camp entschieden haben und für jeden Schmarrn, den sie öffentlich so treiben in den zwei Wochen, eben auch selbst verantwortlich sind. Das ist etwas völlig anderes als die herablassende Art eines Dieter Bohlen.

  53. @84, theo: Na gut, auf der Ebene, dass alle, die es doof finden, nur die Genialität der Sendung nicht bemerken, brauchen wir nicht zu diskutieren. Da kann ich genauso gut sagen: „Entweder man merkt, dass es Parallelen zu DSDS und Bild gibt, oder man merkt es nicht.“

    Ich will doch gar nicht in Abrede stellen, dass das ein professionell gemachtes Format ist und von mir aus auch etwas selbstironisch daherkommt. Das ändert aber auch nichts daran, dass der Umgang mit den Kandidaten (auch wenn sie eine gewisse Medienerfahrung haben) nun nicht gerade menschenfreundlich ist – vielleicht eine altmodische Ansicht, aber ich finde, das ist ein durchaus zentraler Punkt der Sendung, den man kritisieren kann.

  54. @Medien-fuzzi

    Auf dieser Grundlage dürfen Sie dann aber auch keinerlei Kabarett-Sendung mehr anschauen, was DA immer so alles über Menschen gesagt wird…

  55. @88, Medien-fuzzi: Diese Kritik konnte man nach der 1. Staffel durchaus bringen, aber hier handelt es sich um die fünfte. Jeder von den „Stars“, der dort freiwillig (im Sinne von „eigene Entscheidung“, auch wenn es nur wegen des Geldes sein sollte) mitmacht, weiss, wie die Sendung abläuft und die Moderatoren ticken. D.h. aber auch, über die Aussendarstellung kann sich niemand von denen ernsthaft beklagen.

    Und ja, ich finde die Sendung – und gerade das Dickerchen und die Blonde – sensationell…

  56. @Medienfuzzi, Karl

    Vielleicht liegts auch einfach am Humor. Und man muss auch übrigens nicht bei jedem Unfug sein politisches Gehirn kramphaft einschalten, um ein Haar in der Suppe der Unterhaltung finden zu müssen. Wenns nicht gefällt, bitte, aber dann den Untergang des Abendlandes zu bemühen, ist mir dann doch zu trocken. Das wäre ja so, als würde man Niggemeier ständig „Bild-Methoden“ vorwerfen. Nur weil etwas gleich aussieht, muss es noch lange nicht das Gleiche sein.

    Und ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber Kritik an solchen Sendungen (oder meinetwegen auch an kontroversen Filmen, kann mich da noch gut an „Natural Born Killers“ erinnern) kommt meistens von Leuten, die sich das gar nicht angucken (wollen). Und da hört bei mir dann das Verständnis auf.

  57. Herr Niggemeier, Herr Niggemeier, Herr Herm, Herr Herm.

    Ich habe mir gerade einmal die Mühe gemacht und zeitversetzt die Show und ihre Kommentare dazu durchgelesen: Ein netter Versuch des Live-Bloggings.
    Durch die unterdrückte Kommentarfunktion haben Sie die mögliche Dynamik von anderen Kommentatoren verhindert und sich quasi auf ein Bühne gesetzt. Ihr Publikum sollte Ihnen folgen:
    Nüchtern betrachtet werden Sie im Nachhinein sicher selbst große Lücken in der Dramaturgie, bei den Pointen und im Spannungsbogen finden – wenn Sie denn diese Teile überhaupt finden. (Das ist nicht schlimm, daher werden Produktionen ja auch gescrippted und besitzen Autoren und Regisseure, die das gelernt haben und sich im Vorfeld darüber Gedanken machen. Selbst ein HP Kerkeling, mit dem größten, angeborenen Mutterwitz aller Zeiten, würde eine Live-Show ohne diese Personen vermutlich auch in den Sand setzen.)
    Sorry, aber so spricht mich diese Form des Live-Bloggings an, wie laute, spontane Kommentare während einer Kinovorstellung – nämlich gar nicht!

    @SvenR
    Was ich immer wieder faszinierend finde: Ich kenne einen Autor, der sowohl die Texte für DSDS als auch für das Dschungelcamp schreibt – daher auch der Pathos. Auch bei den Cuttern und Redakteuren kommt es zu Überschneidungen in beiden Produktionen… Hängt nun die Qualität der Arbeit wirklich an diesen Mitarbeitern?
    Sagt Dirk Bach einen Satz, ist es lustig, sagt ihn aber Marco Schreyl, ist es nicht lustig.
    Daher sind alle Autor auch sehr dankbar, wenn beliebte Moderatoren oder Schauspieler ihre Sätze aussprechen.

    @Inga
    Mit dem Mobbing sehe ich es genau so.
    Seit dem Zeitpunkt, bei dem mir die Produktionsfirma bekannt war, hatte ich das Gefühl, dass der Gewinner wohl etwas mit „kochen“ zu tun haben wird, da zu der „Dschungelkönig-Krone“ ja auch ein Produktionsvertrag für eine neue Sendung dazugehört. Daher war ich vom „Mobbing“ nicht all zu sehr überrascht, durch dass die Gruppe sich ins Sympathie-Aus befördert hat und Peer als Opfer und Gewinner herausgearbeitet wurde.

    Interessant fände ich ja mal herauszufinden, in wie weit dieses initiiert wurde von der Produktionsfirma. Tatsache ist zwar, dass wir es hier mit Medienprofis zu tun hatten, die alle auch über Jahre gecoached wurden, jedoch unterscheidet sich ein PR-Coaching, das Künstler, Models, Schauspieler erhalten eindeutig von einem Moderatoren-Coaching. Diese Unterschiede und Schwachpunkte zu kennen und auszunutzen, ist das Handwerk eines Psychologen, der ja immer vor Ort anwesend war. In wie weit nun das „Mobbing“ von außen provoziert wurde (durch die Interviews, die Kontakte mit dem Psychologen bei der täglichen Aufnahme) kann und will ich nicht beurteilen – diese Antwort können nur die Protagonisten des Dschungelcamps selber geben.

  58. JO:

    Sie sehen zunächst einen Zusammenhang der „Siegerprämie“ und dem „Mobbing“ unter den Kandidaten („nicht überrascht“), dann möchten Sie gerne herausfinden, inwieweit das von Granada initiiert wurde, und schließlich konstatieren Sie, dass Sie nicht beurteilen können, inwieweit das „Mobbing“ von außen provoziert wurde…

    Das sind schon ordentliche Volten für einen winterlichen Sonntag. Hoppala.

    (Mal abgesehen davon, dass der Kreis der Autoren, welche für beide Formate arbeiten, so überschaubar ist, dass Sie eigentlich gleich dessen Namen hätten publizieren können.)

  59. @onlime, #75
    Und mit Ihrem Kommentar wäre eigtl auch schon alles wichtige zu dem Thema gesagt. Wer Spaß an derlei Blödsinn hat, kann sich das gerne angucken, alle anderen sollten es um Himmels willen bleiben lassen… verursacht ansonsten unter Umständen mittelstarke Übelkeit (als Katy brechen musste, wurde mir selbst kurzzeitig kotzübel) und ein ganz widerliches Gefühl im Kopf. Wer trotzdem wider besseren Wissens dieses Format verfolgt, bestraft sich im Prinzip nur selber und ist daran auch ganz alleine selbst schuld – Geheule von wegen „böses Niggi macht Liveblog dazu und berichtet nicht über Ägypten“ ist dagegen reichlich absurd… wie kommen manche hier überhaupt dazu, anderen Leuten ihre samstagabendliche Freizeitgestaltung vorschreiben zu wollen?

    Fazit für alle Dschungelcamp-Verächter (mich eingeschlossen): entsprechende Blogeinträge hier künftig einfach überlesen und während Liveblogberichten irgendeinen anderen Blödsinn machen, schon sind alle zufrieden. Sofern man aus irgendwelchen merkwürdigen Gründen das dringende Bedürfnis verspürt, seine Meinung dazu abzugeben, dies bitte genau einmal machen (habe ich in #73 bereits erledigt) und ansonsten allen Fans hier nicht weiter auf die Nerven gehen… und von eklig arrogantem „wer das gut findet, ist doof/böse/ein Mitverusacher des Untergangs des Abendlandes“ bitte ganz absehen, da man sich damit nur lächerlich macht (man sollte vorher lieber seine eigene Freizeitgestaltung hinterfragen, da gibt es sicher genug, was andere Menschen nicht nachvollziehen können). Moralkeule diesmal auch besser stecken lassen – zwischen bizarren Survival-Dschungel-Spielchen einiger C/D/E-Promis und der massenhaften Verächtlichmachung von unbegabten (und teils wohl auch etwas unbedarften) Kandidaten bei DSDS besteht denn doch ein Unterschied. Und wer diesen Liveblog mit dem, was die Bild so alles veranstaltet, vergleicht, disqualifiziert sich dadurch so sehr, dass es gar nicht weiter kommentiert werden muss.

    Und last but not least: sollten einem die Themen dieses Blogs generell nicht mehr zusagen, es einfach nicht mehr ansurfen. Ich für meinen Teil lese hier aber nach wie vor sehr gerne, auch wenn ich mir gestern durch das Liveblog neugierig gemacht mit dem Dschungel-Finale recht gründlich den Abend versaut habe. Diese verdammte Faszination des Grauens aber auch… ein Teil der Quote kommt sicher dadurch zustande, dass Leute angewidert vor dem TV sitzen, aber einfach nicht umschalten können. Wird mir zumindest beim Dschungelcamp garantiert nicht nochmal passieren. Hoffe ich zumindest. Sehr.

    Wer diesen Kommentar trotz komplett konträrer Ansichten bis hierhin gelesen hat… habt ihr nichts besseres zu tun? Ist echt ein Scheißgefühl, ich kenne das… ;)

  60. @92, JO: Das mit dem „Kochen“ und Granada und dem festgelegten Wunsch-Sieger liest sich zwar schön und erscheint wie bei allen Verschwörungstheorien auf den ersten Blick schlüssig, darf aber getrost ins Reich der Phantasie verbannt werden.
    Laut IMDB (http://www.imdb.com/company/co0121062/) war Granada nämlich schon (mindestens) 2009 die „production company“ – „mindestens“ deshalb, weil für die anderen Staffeln keine solche hinterlegt ist. Und Ingrid van Bergen hat m.W. nichts mit „kochen“ zu tun…
    Ausgehend davon, dass der Gag-Schreiber hinter Dirk und Sonja (ihr Mann) seit der ersten Staffel dabei ist, ebenso wie die Musikredaktion (nachzulesen in Interviews, die ich auf die Schnelle nicht finde, aber nachreichen könnte/werde), könnte ich mir vorstellen, dass auch Granada von Anfang an dabei ist.

  61. @JO #92: Es macht zwar einen Unterschied, wer, wann, wo und wie „einen Spruch macht“. Aber das ist nicht ausschlaggeben. Ich glaube, es ist wirklich diese Kombination.

    Ich finde Dirk Bach als kleinen dicken Mönch im ZDF und im Dchungelcamp lustig. Ansonsten kann ich ihn nicht recht leiden. Sonja Zietlow mag ich viel mehr, solange nicht „Die zehn…“ davor steht. Beide sind als Moderatorendarsteller fantatstisch.

    Interessante Musik gibt es auch bei „Unser Traum vom Haus“, „Mieten, kaufen, wohnen“ und anderen Formaten.

    In den DSDS Liveshows gibt es eine sehr gute Band, tolles Licht, tolle Kamerafahrten eine sensationelle Bühne, das ist ungefähr das gleiche Niveau wie bei der Dschungelshow.

    Marco Schreyl (den ich als Radiomoderator sehr schätze) ist nicht das Problem von DSDS. Es ist die Verlogenheit und Verderbtheit der Sendung. Es gibt da keine ironische Überhöhung, sonder „lustige“ Frösche, die durchs Bild hoppeln, Zeitlupen von Missgeschicken mit „lustigen“ Geräuschen untermalt und immer die gleiche Dramaturgie. Die Sendung wendet sich an Heranwachsende und tut so, als ob sie tatsächlich einen Superstar sucht. Und sie tut so, als ob es um das größte Talent, die tollste Ausstrahlung, das Können an sich ginge. Dabei geht es um auschlachtbare Schiksale, Zielgruppenmarketing und „die schnelle Nummer“.

    Und es ist ein riesiger Unterschied, ob man medial mehr (Mathieu Carriere) oder scheinbar weniger (Sarah Dingens) erfahrenen Menschen die Chance auf eine Karierrebelebung gibt und sie dabei deftig durch den Kakau zieht, oder ob man sich auf Kosten von Luca Schmidt oder Gwendolyn Müller belustigt, die sowieso – weil vollkommen talentfrei – keine Chance haben, „Superstar“ zu werden.

    Auch da der Unterschied: Einmal wird man „Dschungelkönig“ das andere mal „Superstar“.

    Komischerweise kann ich mich an alle Dschungelkönige und viele Teinehmer erinnern, von den Superstars und den Teilnehmern sind mir nur Daniel Kübelböck und Mark Medloc (beinahne hätte ich „Mattlock“ geschrieben) erinnerlich.

    Das man in jeder Hinsicht erfolgreiche Musikcastingshows machen kann, die nicht menschenverachtend sind, hat Stefan Raab mehrfach bewiesen.

  62. @JO: Klar, wenn man eine Stunde von 24 zeigt, dann kann man natürlich auswählen, was man zeigt und entsprechend manipulieren. Ich habe aber den Eindruck (der möglicherweise meiner Naivität geschuldet ist), dass man vor allem bemüht war, das Interessante zu zeigen (wie zwei Campbewohner zusammen eine Grille verspeisen, die großen und kleinen Lästereien, die Verteilung des vermeintlich rationierten Klopapiers, etc.). Auch Peer wurde ja nicht nur von der positiven Seite gezeigt, sondern ebenso oft von seiner eher schrulligen. Und wie er Indira wegen ihrer Aktfotos schwach von der Seite angeredet hat, war ja nun auch nicht gerade sympathisch. Ich glaube auch nicht, dass man bei 11 Kandidaten wirklich als Produzent das Ganze so steuern kann, dass der einem genehmste gewinnt.

    Und noch ein paar Worte zur angeblichen Entwürdigung der Kandidaten: Wer gesehen hat, mit welcher Nonchanlance Katy an ihrem Hirschpenis herumgekaut hat, der kann wirklich nicht von Würdelosigkeit sprechen. Es ist doch interessant, dass diejenigen, die sich auf die Dschungelprüfungen eingelassen haben, wesentlich mehr Würde gezeigt haben, als die sich verweigernde Sarah (wobei, wenn die gesagt hätte: Nee, mach ich nicht, sorry Leute, ihr spinnt doch! anstatt so herumzujammern, wäre das alles wohl auch halb so wild gewesen).

  63. @theo
    Sonntags demaskiere ich gerne mal. Und nö, ich habe auch die Lösung genannt: Die Kandidaten könnten das sagen – werden sie wahrscheinlich aber nicht wegen ihrem Vertrag. Nach dem ganzen „Hype“ um diese Sendung, werde ich doch wohl auch mal einen medien-kritischen Gedanken äußern dürfen, oder? Wir befinden uns ja schließlich in einem Blog eines Medienjournalisten.

    Außerdem: Die Anzahl der Autoren (1,2 oder vielleicht doch 3) ist bei jeder Unterhaltungssendung sehr begrenzt. Wenn es nun so weit geht, dass die eine Arbeit als „menschenverachtend“ bezeichnet wird und die andere als „grandios“, kommen mir einfach tiefe Zweifel! Und die äußere ich hier gerade, da ich mir nicht sicher bin, ob SvenR oder Herrn Niggemeier diese Fakten kennen. Fürs Publikum, für Fans mag das alles sehr uninteressant sein, für einen Medienjournalisten hingegen nicht.

  64. @98, JO: Der Unterschied zwischen „menschenverachtend“ und „grandios“ sind die Kandidaten.
    Auf der einen Seite unerfahrene Jugendliche, die gar nicht einschätzen können, was dort auf sie zukommt – auf der anderen Seite Erwachsene, von denen schon jeder Erfahrungen mit Medien gesammelt hat und wissen (sollte), auf was er/sie sich einlässt.

  65. @84, Squeedly: Vielen Dank für diese differenzierte Darstellung aus Sicht eines Dschungelcamp-„Verächters“. Völlig ernst gemeint, keine Ironie, muss man ja leider dazuschreiben :-)

    Für mich liegt der Reiz der Sendung auch nicht in den (völlig ungefährlichen, nur Überwindung kostenden) Dschungelprüfungen, sondern vor allem in der Moderation. Ich sag nur „Schulschiffmädchenreport“, „Senioren VZ“, „zurückgebliebene Schwestern“ und als absolutes Highlight die Szene, in der Sonja von Dirk zwecks Anpassung des Niveaus aufgefordert wird, eine Dose mit ihren Brüsten zu zerdrücken. Wobei der eigentliche Gag für mich erst nach der folgenden Werbepause kam…

  66. @JO #98: Das macht mich jetzt schon etwas traurig, dass Sie glauben, dass wir nicht lesen können. Wobei ich am liebsten einfach „Selber!“ sagen würde.

    Um es ganz klar zu machen: Viele Einige Manche „Sprüche“ bei DSDS sind wirklich gut. Wobei es sicherlich einen Unterschied macht, ob man ein Dutzend Sprüche auf’m Zettel stehen hat, und sich Dieter Bohlen den „passenden“ aussucht, oder der Autor vollständige Moderationen schreiben kann, nachdem der Schnitt zu Ende ist.

    Und nochmals: Es macht einen Unterschied, wer, wann, über wen, wo und wie „einen Spruch macht”.

  67. @98, JO: Nochmal ich – um Ihre Unsicherheit bzgl. der Faktenkenntnis von Stefan zu beseitigen:

    Lesen Sie doch einfach mal das Interview mit dem Ressortleiter Comedyshow bei RTL vom Januar 2009, veröffentlicht im FAZ-Blog (http://faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog/archive/2009/01/22/ich-bin-ein-star-legt-vernuenftige-musik-unter-mich.aspx). Da klären sich dann auch andere Fragen, z.B. „Haben Sie, so weit weg von der Zentrale, mehr Freiheiten als sonst? „.
    Bonusfrage: Wer hat wohl das Interview geführt?

  68. @JO: Seit fünf Jahren produziert die Firma Granada „Das perfekte Dinner“, seit sechs Jahren „Ich bin ein Star — holt mich hier raus“. Nun hat in der fünften Staffel zum ersten Mal jemand gewonnen, der kochen kann, und Sie vermuten eine Verschwörung?

    Und der Gewinner bekommt einen Produktionsvertrag? Welche Ingrid-van-Bergen-Show hab ich denn verpasst? Und die Show, die Ross Antony „gewonnen“ hat, wurde dann komischerweise gar nicht von Granada, sondern von Endemol produziert. (etc.)

    Die Unterschiede zwischen DSDS und „Ich bin ein Star“ liegen übrigens nicht nur in der Medienerfahrenheit der Kandidaten. DSDS basiert darauf, die Lüge (oder sagen wir: Illusion) aufrecht zu erhalten, dass es sich um einen Talentwettbewerb handelt und ein neuer Superstar gesucht wird. „Ich bin ein Star“ funktioniert, im Gegenteil, weil einzigartig ehrlich (oder genauer: zynisch) die Tatsache, dass es eigentlich nicht für die Karriere eines Prominenten spricht, hier mitzumachen, thematisiert wird.

    (Ich habe übrigens selbst schon mit Jens Oliver Haas zusammengearbeitet. http://untergeschoss.wordpress.com/2010/03/05/preisverleihungen/ )

  69. @Frank
    Aus dem Interview:
    […] – nur wenn man hier vor die Tür geht, ist nicht ein trauriges Industriegebiet, sondern Dschungel. […]
    Ach, echt jetzt? Ich kann den Bericht einfach nicht vergessen.

    Da die Produktionsbedingungen nicht öffentlich sind (es sei denn, es geht um die Auswahl der Hintergrundmusik), ist man auf das Spekulieren angewiesen – leider.

  70. @Niggemeier

    Kann das übrigens sein, dass die Länge der Werbepausen immer noch in fundamentalen Mißverhältnis steht zur Quote, insbesondere was die Zusammensetzung des Publikums angeht? Und wenn ja, warum ist das so?

  71. @Frank, #100
    Ich denke, es ist wie so vieles im Leben einfach Geschmackssache – mir ist halt die ganze „abgehalfterte Möchtegern-Promis im Ekelcamp“-Thematik ziemlich zuwider, die Dschungelprüfungen verursachen mir wie gesagt teilweise (Fressprüfungen) sogar echte Übelkeit, Dirk finde ich allgemein nur begrenzt lustig und Sonja ist mir seit jeher eher unsympathisch… insofern fällt es mir schwer, den sicherlich vorhandenen Humor oder andere positive Aspekte der Sendung zu würdigen.

    So what. Dafür bin ich ein großer Fan des Zombiefilm-Genres, kann also ziemlich gut nachempfinden, wie es ist, wenn eine von einem selbst geschätzte Unterhaltungsform von vielen Leuten als widerlich abgelehnt wird… und was für bizarre Diskussionen (inklusive bösartigster Unterstellungen den geistigen, moralischen oder sonstigen Zustand betreffend) da teilweise entstehen können. ;)

  72. @Squeedly: Ich mag sogar gewisse Zombiefilme UND das Dschungelcamp! Ein Leben mit solchem Geschmack ist der Horror, sag ich Ihnen.

  73. Ein medienkritischer Journalist, der ansonsten überall Menschenverachtung wittert, goutiert diesen Schwachsinn, der von einem bald platzenden ehemaligen Kabarettisten und einer abgehalfterten Blondine „moderiert“ wird, weil es so schön zynisch ist. Das ist übrigens keine Geschmacksfrage (das wird immer ins Feld geführt, wenn es keine Argumente mehr gibt), sondern eine Frage der Konsequenz.

  74. Zombiefilme? Wie kann man sich so einen Schund denn nur ansehen? Das ist ja echt das Letzte – widerwärtig, abartig, ekelhaft… mir fehlen die Worte; echtes Unterschichtenfernsehen, pure Volksverdummung, quasi der Untergang des Abendlandes.

    Mal im Ernst: Ich würde mir sowas nicht anschauen, selbst wenn ich könnte (*), aber wem’s gefällt – ist eben Geschmackssache, wie schon geschrieben.

    (*) Ich habe gar keinen Fernseher und greife nur für das Dschungelcamp auf das rtl-now-Angebot zurück. Daher kann ich auch die sonstigen Einlassungen zu den Qualitäten von Dirk und Sonja nicht beurteilen…

  75. @110, Frank: Man kann ja für Zombiefilme auch ins Kino gehen. Da hab ich zum Beispiel vor vielen Jahren das Genrewerk „28 days later“ gesehen und war hin und weg.

  76. @Gregor Keuschnig: Ach, „bald platzend“ und „abgehalftert“ über seine Mitmenschen zu sagen, ist aber okay, wie?

  77. das abhandeln der dschungelsendung hier find ich total lustig und erst jetzt habe ich die geschichte mit peer und mathieu etc. nachgelesen. sehr erstaunliche zuschauerwahl.

    die sendung selber angucken verursacht bei mir plack. auch deshalb, weil ich mich weder mit sonja noch mit dirk auf einer ironischen geschweige denn zynischen ebene solidarisieren kann. die übrigen sendungen der beiden sind sowieso unerträglich, warum sollte ich das absprechen von moderatorenkärtchen als persönliche leistung begeistert honorieren.
    was die „promi“kandidaten freiwillig abliefern, brauch ich mir nicht anzusehen – die zweit- und drittverwertung ist in diesem lande seit jahren gewährleistet. und einen ständig heulenden peer ertragen? mit irgendwelchen konstruierten sprechblasen? please.

  78. @Frank, #110
    Ich könnte jetzt seitenweise über die beeindruckenden Special-Effekts, den schwarzen Humor und die Sozialkritik, die gerade (aber nicht nur) in den Romero-Filmen versteckt ist, sinnieren… aber ich glaube, ich lasse das hier lieber und wir verbleiben bei „Geschmackssache“. ;)

  79. Jetzt habe ich alle Folgen gesehen und weiß es immer noch nicht: Warum dürfen die eigentlich nicht alleine zur Toilette gehen? Gibt’s darauf überhaupt eine Antwort?

  80. @Gregor Keuschnig

    Ernste Frage: Sie glauben wirklich, dass es gar keinen Unterschied macht, ob man nun geistig etwas zurückgeblieben wirkende Sangesversuchler in einer Pipikaka-Athmosphäre bloßstellt und verarscht, weil sie halt so doof sind, dran zu glauben, man verschaffe ihnen Glück und Stardom und Menschen, die sich vollkommen freiwillig (und gut bezahlt) in den Dschungel sperren lassen? Und das auch noch in der fünften Staffel?

    Ihnen muss das alles nicht gefallen, aber die Differenz zwischen einer Sendung, die Ernsthaftigkeit enervierend vorgaukelt und einer, die noch nichtmal ansatzweise versucht, ernst zu sein, ist doch mehr als offensichtlich.

    Und wenn man Niggemeier mangelnde Konsequenz vorhält, vermag ich das darauf zu schieben, dass man nicht wirklich durchstiegen hat, worum es dem Hausherr denn eigentlich geht.

  81. @ struwwelpeter, #86

    Mein Kommentar #31 war nicht nur schlechter Stil, er war schlicht und ergreifend blöd. Ich finde zwar, dass diese Beschreibung auch auf einige Ihrer Kommentare (in anderen Threads) zutrifft, aber deswegen sollte ich natürlich trotzdem nicht auf einer persönlichen Ebene derart unsachlich werden. Hinzu kommt, dass die meiner Ansicht nach berechtigte Kritik an Ihren Äußerungen durch solche argumentfreien Beleidigungen nicht gerade überzeugender wird. Aber unabhängig davon: Verzeihen Sie bitte meinen Griff in die unterste Schublade der Konversation.

  82. @Gregor Keuschnig:

    Sie sind schlecht gelaunt, Niggemeier macht aus ihrer Sicht etwas Falsches, the same procedure as every thread. Wenn Sie etwas als „Schwachsinn“ deklarieren und uns belehren, dass das alles mit Geschmack nichts zu tun hat, schauen wir uns betroffen an und nehmen uns bei den Händen und möchten am liebsten geloben:

    Danke, Gregor, dass Sie uns die Augen geöffnet haben. Wie konnten wir so naiv sein, uns ein Urteil unabhängig ihres Diktums zu bilden? Was um alles auf der Welt hat uns die Sinne vernebelt, dass wir uns davon gut unterhalten glaubten?

    Aber auch Sie, Gregor, müssen sich einer Kritik stellen: warum denn, bitteschön, haben Sie ihre mahnende Stimme nicht eher und lauter vernehmen lassen und so Millionen Menschen ins Verderben schauen lassen?

    Feiern Sie eigentlich Karneval? Für die Herrensitzung auf Helgoland sind noch Karten zu haben.

  83. @Gregor K: Ich kann Ihnen nur zustimmen. Übrigens, das Wort „Geschmacksfrage“ wird immer von denen in die Diskussion geworfen, die keinen haben.

  84. @Olly

    Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit, und wer manchmal austeilt, der muss auch oft einstecken können. Mein Respekt und mein Dank für die Bitte um Verzeihung, ab jetzt geraten wir wieder auf der Sachebene aneinander und alles ist gut ;-)

    Zur Sache:

    Mich wundert es ja, wie viele Menschen den Sachverhalt „Menschen leben zwei Wochen in einem an Rande des Dschungels gelegenen Abenteuer-Camp und müssen dort für Geld ekelige Dinge tun und böse Sprüche ertragen“ etwas zutiefst Menschenverachtendes sehen. Jeder Mensch, der zum Teil von Öffentlichkeit lebt, muss Satire ertragen.Viele Menschen müssen oft Ekelhaftes tun, um Geld zu verdienen. Man frage mal bei Gelegenheit bei Hautärzten, Versicherungsvertretern oder Installateuren nach.

    Im übrigen finde ich, dass „X hat einen Penis gegessen“ eine neutrale Aussage ist, „Wie menschenverachtend: X hat einen Penis gegessen.“ hingegen interpretiert da eine Menschenverachtung hinein, die vielleicht nie statgefunden hat. Ich fand – so übertrieben es klingen mag – dass die Kandidaten angesichts der Prüfungen manchmal eine fast rührende Würde ausstrahlten. So seh ich die Sendung zumindest: Eher mit jeder Menge Sympathie als mit Häme.

    Der Sieg von Peer mag darauf hindeuten, dass die meisten anderen Zuschauer das ähnlich sehen.

  85. Satire…joar…und so’n Installatuer nimmt ja ooch viel Ekelhaftes in Kauf…ansonsten allet sehr würdevoll.

    „Nachbar, euren Speikübel!“

  86. „das Wort „Geschmacksfrage” wird immer von denen in die Diskussion geworfen, die keinen haben.“ – was übrigens immer von denen festgestellt wird, die für sich die Geschmackshoheit beanspruchen…

    Jeeves, Sie müssen nicht dauernd stehen. Setzen Sie sich, machen Sie es sich bequem.

  87. Ich sag zu solchen Diskussionen immer: Jeder darf seinen eigenen Geschmack haben – so lange er nur dem meinigen entspricht.

  88. ich kann mich noch daran erinnern, dass bei der ersten Big Brother Staffel (als verwandtes Fomat) ein Interview von Kandidatin Kerstin in der SZ mit „Der grosse Leichtsinn“ betitelt wurde. Das trifft es beim „Dschungel“ sicher nicht mehr.
    Es könnte „Inkaufnahme“ heissen, denn die Kandidaten haben es ja alle irgendwie nötig, das zu tun. Für die Zuschauer aber heisst es „auf Kosten von“.
    Ich will ja nicht einmal sagen, dass das Format keine unterhaltenden Momente hat – aber darf man sich davon unerhalten lassen, dass Kandidaten sich in einer Notsituation (Karriere, Geld) für dieses Format entscheiden, wo sie dann aufeinandergehetzt werden? Das Format lebt ja nicht einmal mehr von den viel besprochenen Ekel – Prüfungen, es zieht seinen Erfolg aus der Darstellung des Menschzoo und appelliert damit an niedere Instinkte.
    So ist es irgendwie auch eine Zusammenfassung des gesamten RTL _ Programmschemas und ganz gewiss nicht die Ausnahme, zu der es hier teilweise deklariert wird.

  89. Und wiederum, wer ist hämisch: Derjenige, der Menschen im Abenteuercamp aufeinander prallen lässt und sich an Verhaltensweisen und deren satirischer Kommentierung erfreut? Oder derjenige, der das alles dann „Menschenzoo“ nennt?

  90. Satire, struwwelpeter? Worin soll die denn bestehen?
    Schlechte Witzchen von Armleuchtern über Armleuchter, um andere Armleuchter beim Feierabendbier zu amüsieren.
    (Aber man kann natürlich alles Mögliche Satire nennen.)

    Schönen Feierabend.

  91. Die Dschungelshow-Geschmacks-, -Sittenwächter und Menschenverachtungsfeststeller wirken auf mich alle so, als ob sie das, was andere ihnen erzählt haben, frei nacherzählen. Big Brother, DSDS und IBES über einen kamm zu scheren – Sie haben sich selbst enlarvt (Spitzenwortspiel).

  92. Mein Nachbar hat mir die Sendung mit den folgenden Worten empfohlen: „Schau dir das bloß an, das ist ein super Unterhaltungsprogramm. Das gibt es bestimmt nie wieder!“ – vielleicht behält er ja Recht.

  93. Aus „Fink und Frosch“ von Wilhelm Busch:

    „Juchheia, heisa, sprach der Fink,
    Fort flieg ich flink.
    Und schwingt sich in die Lüfte hoch.
    „Wat?“ quakt der Frosch, „Dat kann ich och.“
    Tut einen ungeübten Satz,
    Fällt auf den harten Gartenplatz,
    Ist platt, wie man die Kuchen backt
    Und hat für immer ausgequakt.“
    Merke:
    „Wenn Einer, der mit Mühen kaum.
    Geklommen ist auf einen Baum,
    Schon glaubt, dass er ein Vogel wär,
    So irrt sich der.“

  94. Sag mal wo die Sarah gehe wollte haben sie am Feuer doch ein Lied gesungen. Haben die das selbst erfunden oder gibts dieses Lied wirklich?

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