Perlen für die Pannenshows: Monty Arnold und das Wunder von „Upps!“


Wir sehen eine sehr alte, sehr bucklige Frau, die mühsam eine Bowling-Kugel auf die Bahn hievt, die unwahrscheinlicherweise alle Pins abräumt, und der Sprecher sagt aus dem Off: „Oma Crackle ist die einzige, die Miss Marple in mehreren sportlichen Disziplinen bedient hat. 1907 im Fechten, 1910 im Handfeuerwaffenschießen der Damen und 1911 im Salatcatchen.“


Wir sehen ein Mädchen, das wild in einer Hüpfburg herumgeschleudert wird, und der Sprecher sagt aus dem Off: „Das ‚Fabelhafte Flatterinchen‘ erzählt die Geschichte einer kleinen Obstmotte, die sich in ein Fachgeschäft für Fliegengitter verirrt hat. Dieses geniale Werk gehört auf jeden Gabentisch.“


Wir sehen eine Kutsche mit einer Hochzeitsgesellschaft, die umkippt, als das Pferd durchgeht, und der Sprecher sagt aus dem Off: „Nach dem Vorbild von Krystle und Blake Carrington aus dem ‚Denver Clan‘, die dreimal geheiratet haben, ohne je geschieden worden zu sein, erlebt der Tennisprofi Craig Jackson einen nicht enden wollenden Honeymoon mit seiner Dauerfreundin Loreen.“

Monty Arnold hat aus der Text-Bild-Schere eine Kunstform gemacht. Seit siebeneinhalb Jahren schreibt und spricht er die Kommentare zu den Pannenclipshows auf RTL und Super-RTL. Heute Nacht beginnt auf RTL eine Staffel mit zehn neuen Folgen. Zeit für eine Würdigung.

Beginnen wir vor vierzig Jahren, in einer Zeit, als es in Deutschland nur drei Programme gab und das ZDF freitags am Vorabend in ganz eigener Weise das Wochenende einläutete: mit Schwarz-Weiß- und Stummfilm-Klassikern von Pat & Patachon und Laurel & Hardy, die neu arrangiert auf ein fernsehfreundliches 25-Minuten-Format gebracht wurden.

Ab 1973 liefen hier unter dem Namen „Väter der Klamotte“ amerikanische Slapstickfilmschnipsel aus den 1930er Jahren, die mit großer Lust an der Albernheit in ironischem, leicht parfürmierten Ton von dem Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch kommentiert wurden. Der Witz bestand nicht selten in der Diskrepanz zwischen dem Originalmaterial und dem, was Hüsch und die ZDF-Leute daraus machten.

Die Filme fingen typischerweise mit Sätzen an wie:

Unser heutiger Bericht nimmt seinen Anfang in den Geschäftsräumen eines gut gehenden Unternehmens der Immobilienbranche. Hier bekleidet Charly Chase derzeit den verantwortungsvollen Posten eines dritten Hauptbuchhalters.

Oder auch:

Nach diesem für alle recht rühmlichen Ausgang sind wir nun bei Multi-Millionär Franz-Erich Kleingeld, dessen einzige Tochter, die liebreizende Heidemarie, bereits fest dem begüterten Baron Pomadius von Blankenese versprochen ist.

Hüsch und seine Off-Texte waren stilprägend für die Art, wie Monty Arnold seine „Upps“-Kommentare anlegt: „Ich bin natürlich ein großer Hanns-Dieter-Hüsch-Jünger“, sagt er. „Der Mann ist von den vielen Vorbildern, die ich habe, das größte und wichtigste. Ich verehre ihn hündisch. Ich formuliere die Frage zwar nicht aus, aber eigentlich steht sie für mich immer über der Arbeit an ‚Upps‘: ‚Was hätte Hüsch jetzt gesagt?'“

Schon Mitte der neunziger Jahre hatte Monty Arnold, der damals als Synchronsprecher arbeitete und als Komiker auftrat, kurzzeitig eine Pannenshow mit ähnlichem Konzept betextet: „Smile“ auf RTL 2. 2005 kam vermutlich deshalb die Produktionsfirma Straßenfeger auf ihn, als es darum ging, für Super-RTL aus dem riesigen Fundus, den Mitgesellschafter Disney von Amateuraufnahmen hinfallender Kinder, verunglückender Heinis und sich vergaloppierender Tiere hat, eine Clipshow zu machen. Die Quoten der ersten Sendungen von „Upps! Die Pannenshow“ auf Super-RTL war so sensationell, dass die große Schwester RTL das sofort haben wollte. Dank der direkten Verbindung zu Disney konnte es sich das kleine Super-RTL aber erlauben, die Show nicht abzugeben, sondern zu sagen: „Ihr könnt ja auch eine machen.“

Und so gab es ab Ende 2005 zwei Aufträge für Monty Arnold — und zwei Pannenshows: eine, die die Quoten in der Primetime von Super-RTL explodieren ließ, und eine, die auf RTL zwischen zwei Teilen von „Deutschland sucht den Superstar“ lief und dort die absurd große Zahl von bis zu sechs Millionen Zuschauer erreichte.

Natürlich weiß niemand, welchen Anteil Monty Arnolds sprachverliebte Texte an diesem Erfolg haben und ob nicht die meisten Menschen genauso glücklich gewesen wären, einfach schnell zu Musik geschnittene Bilder von aufditschenden Heiopeis, unterlegt mit lustigen Onk-, Huiiii-, Öttel- und Dengel-Geräuschen zu sehen. Andererseits half der Erfolg, dass Arnold relativ unbehelligt von Bedenkenträgern und Witznichtverstehern mit seiner speziellen Art des Humors weiter machen konnte.

Sein Glück ganz am Anfang war, dass diese Clip-Show, wie er sagt, „ein sehr kleines, unwichtiges Thema in dieser ganzen Senderstruktur“ war. Das ermöglichte es ihm, seinen Humor durchzusetzen — vor allem, weil er klare Vorstellungen hatte, wie das werden sollte, die Auftraggeber aber nicht. „Von Kleinigkeiten abgesehen haben die mich machen lassen und ich musste denen nicht meine Witze erklären — was ja auch gar nicht gegangen wäre: Wenn man es könnte, wäre es nicht mehr komisch. Das blieb bis heute so, dass ich keine Scheren im Kopf habe, sondern fröhlich vor mich hinarbeite.“

Monty Arnold geht durch die Welt und macht sich Notizen. Schreibt sich lustige Namen auf, die ihm irgendwo begegnen, Buchanfänge, die ihm einfallen, Plots für irgendwelche Geschichten. „Ganz stolz bin ich auf meine Katzennamen“, sagt er. „Ich hab bestimmt 60 Katzennamen erfunden, die dann bei ‚Upps‘ manchmal auftauchen, Pusseliese und Schnurrinate und Milbertine …“

Seine selbstgemachten Notizbücher hat er „Notary Sojac“ genannt, und so nennt er auch heute die entsprechenden Archive auf seinem Computer. „Notary Socac“ ist ein eigentlich sinnloser Begriff, der immer wieder in den „Gasoline Alley“-Comicstrips auftauchte. Aber gelesen hat er hauptsächlich andere: „Die Marvel-Comics waren abgesehen von Hüsch meine wichtigste kulturelle Prägung“, sagt Monty Arnold, „auch was die Liebe zur Sprache angeht.“

Manchmal sitzt er bei der Arbeit vor einem „Upps“-Clip, den er betexten soll, und sagt sich: „Es gab mal beim ‚Hulk‘ eine Situation, wie war denn noch die Formulierung“, geht an den Schrank mit der großen Marvel-Comic-Sammlung, die er seinem großen Bruder mal abgeluchst und dann vervollständigt hat, und findet binnen 80 Sekunden (er sagt wirklich „binnen“) das richtige Heft.

Etwa eine Woche braucht er für eine Stunde Clip-Rohmaterial. Er macht es sich gemütlich in seiner Wohnung in Hamburg, lässt alte symphonische Filmmusik laufen und schaut, dass er noch parallel irgendetwas zu tun hat, Zeitungsausschnitte einpflegen, sowas, womit er sich immer ein paar Minuten beschäftigen kann, um zwischendurch Abstand zu bekommen. Meistens wird dann eine Assoziation aus dem Hinterkopf nach vorne gereicht. Oder es tritt eine blöde Katze auf, dann guckt er in seinen Katzenordner.

Er reichert sein Beschreibungen und Nichtbeschreibungen mit Namen wie „Herkulette Pfennigfort“ an, gibt den Clips eine absurde Konkretheit oder eine übertriebene Überhöhung. Zu einem Kind, das mit einem quer gehaltenen Besen gegen den Türrahmen brettert, formuliert er: „Einmal mehr scheitert ein frühbegabtes Kind an der Enge seiner Verhältnisse. Frau Familienministerin, Sie dürfen nicht länger schweigen!“ Und wenn verwackelte Bilder von einem Mann zu sehen sind, dessen Versuch, eine Wand hochzuklettern, unglücklicherweise nicht im Wasserbecken endet, sondern auf dem Rand daneben, sagt er: „Merzig-Wadern hat jetzt ein eigenes Wellness-Sanatorium. Die zuvor in diesen Räumen untergebrachte Stuntmen-Erziehungsanstalt musste wegen zahlreicher Krankmeldungen geschlossen werden.“

Zum Homevideo von einem Mann, dessen Ruderboot bei der Rückkehr ans Ufer auf traurigste Art absäuft, lautet der Text: „Was den Schulkindern stets verschwiegen wird, ist, dass Odysseus nicht von Anfang an nicht der verwegene Mittelmeersegler war, als den ihn die Geschichtsbücher heute hinstellen.“

Und natürlich könnte schon jedes Kind, das die „Was passiert dann“-Bilder aus der „Sesamstraße“-kennt, vorhersagen, was sich hier gleich ereignen wird:

Umso schöner, wenn es währenddessen aus dem Off heißt: „Vergeblich versucht Rangi in dem Erpel, den er auf dem Erlangener Comic-Salon bei einer Tombola gewonnen hat, den Geist von Donald Duck zu erblicken.“

Wenn sie gelingen, geben Monty Arnolds Kommentare der kleinen schmutzigen Filmparade, die sich an unsere niederen Humorinstinkte richtet, einen doppelten Boden, weil ihre Albernheit auf ganz anderer Ebene stattfindet.

„Ich bin gar nicht so sehr der Schadenfreudetyp“, sagt Monty Arnold. Er mag lieber den Witz, der im Moment entsteht, wenn man plötzlich etwas begreift. In diesem Sinne versteht er auch seine Texte, die oft als Bildunterschriften oder Erklärtexte daherkommen, wenn er den Jargon einer Reportage oder einer Abhandlung imitiert.

„Das hat Hüsch ja auch gemacht, wenn er die ‚Väter der Klamotte‘-Sendungen so anfangen ließ: ‚Unser heutiger Bericht schildert in anschaulicher Weise die schlimmen Folgen des Alkoholkonsums.‘ Es sind fast immer Parodien auf Sachtexte.“

Handwerklich sei sein Vorgehen und das von Hüsch das gleiche: ohne den O-Ton zu nutzen oder zur Verfügung zu haben, aus dem Material machen zu können. (Hüsch dachte sich Namen wie Therese Jubelhose aus für die Amerikanerinnen, die zum Beispiel mit Stan Laurel auftraten.) „Mit dem riesigen Unterschied, den ich nicht laut genug betonen kann, dass die Dinge, die Hüsch zu vertonen hatte, Kostbarkeiten waren. Er hatte es mit den edlen Rittern aus dem Dinosaurierreich der Kino-Slapstick-Kunst zu tun.“

Welche Qualitäten ein Clip haben muss, um sich für einen schönen „Upps“-Moment zu eignen, kann er nicht so genau sagen. „Oft ist es natürlich identisches Hingefalle und Ausgerutsche. Es kommt vor, dass Sachen unheimlich langweilig sind, aber vor dem Hintergrund, dass man sie betexten darf, Potenzial mitbringen.“

Monty Arnold sagt, er habe von Anfang an, schon als Kind, beim Fernsehen immer das Bewusstsein gehabt, dass da im Hintergrund gearbeitet wird. „Ich habe das Fernsehen nie mit dieser Unbefangenheit betrachtet, die man Kindern immer unterstellt. Ich finde das aber auch gut so — umso mehr hatte ich davon.“

Sein Bruder zeigte ihm einmal in einem Poplexikon ein Foto von Hüsch, „mit seinen schrecklichen langen Haaren, diesen weißen Koteletten und der Kassenbrille. Er sah entsetzlich aus, ich habe ihn sofort geliebt.“

Er hat ihn später auch getroffen, saß zu Füßen seines „Großen Meisters“ und hat drei Auftritte mit ihm bei dessen Kabarettreihe mit Gästen im Saarländischen Rundfunk gehabt.

Von der Bühne hat er sich vor Jahren verabschiedet. Heute arbeitet er als Sprecher, synchronisiert Computerspiele oder spricht Radiowerbung. Er unterrichtet Geschichte an Musicalschulen und arbeitet als Auftragsschreiber, für Events, Aufführungen, andere Komiker, auch mal einen Songtext.

Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich aus „Upps“ noch eine andere Autorenarbeit ergeben hätte, Drehbücher oder seriöse Kommentare. Aber dafür ist das als öffentliche Bewerbung womöglich nicht geeignet. Hat „Upps“ seinen Ruf gemehrt? „Hat es nicht.“

Arnold sagt: „Obwohl ich die Sendung liebe und ich es immer noch schön finde, mich in dieser Weise produzieren zu können: Es ist natürlich nichts, womit man vor irgendjemandem prahlen kann. Es ist halt eine Clip-Show, das rangiert in der Publikumswahrnehmung ganz unten.“

Für ihn ist es auch deshalb ein Vergnügen, in diese „in mancher Hinsicht etwas undankbare Ecke hineinzuarbeiten“, weil er dem RTL-Publikum manches „unter die Weste jubeln“ kann: „Ich sage halt in ihrem Wohnzimmer ‚Jacques Offenbach‘ und keiner hindert mich dran, das finde ich toll.“

Und manchmal reicht es völlig, bloß Schnipsel um Schnipsel vom beim Tanzen stürzenden Menschen aneinanderzureihen, und ihnen die Sätze voranzustellen: „Der berühmte Choreograph Echnaton Pusswalder wäre heute 125 Jahre alt geworden. Überall, landauf, landab, wird sein Andenken in Ehren gehalten.“

  • Upps! Die Superpannenshow, zehn neue Folgen mit Monty Arnold (und ohne Andrea Göpel und Oliver Beerhenke) ab heute Nacht 0.40 Uhr, RTL

70 Replies to “Perlen für die Pannenshows: Monty Arnold und das Wunder von „Upps!“”

  1. Ich finde, die genannten Beispiel erinnern eher an die Bildunterschriften von Max Goldt, nur dass sie im Unterschied zu diesen vorhersehbar und sturzlangweilig sind.

    Ich hab diese Hüsch-Schwarzweiß-Serien übrigens als Kind gerne gesehen, aber nicht wegen, sondern trotz Kommentar. Wahrscheinlich hat Hüsch mit seiner Verballhornung und Klamaukisierung der zum Teil wirklich großartigen Stummfilmkomik am meisten dazu beigetragen, dass diese Filme in Deutschland heute kein Publikum haben und als unsäglich albern gelten. Waren sie ja auch, damals im ZDF.

  2. Als Synchronsprecher und Stand up-Comedian schätze ich Monty Arnold – die Kommentare zu den Pannenshows finde ich hingegen zu beemüht und unkomisch. Nachdem ich hier einige nachgelesen habe, wird es beim schnellen Wegzappen, wenn ich auf die Pannenshows stoße, bleiben.

    Und Hüsch gebührt für die Art, wie er Stummfilm-Meisterwerke auseinandergerissen und deren subtile bis brachiale Komik durch seine Kommentare übertönt hat, ewige Verachtung. Als hätte Klein-Schmierfink Picasso übermalt.

  3. da haben sie mich aber erstmal auf die falsche fährte gelockt. ich hatte einen vernichtenden verriss erwartet, weil der hier ja auch gerne mal geblogt wird. dass dann eine monty arnold lobhudelei draus wird, hatte ich nicht geahnt. und so, lieber herr niggemeier, habe ich mich heute morgen erstmal eine minute über sie geärgert, bis ich bemerkte, dass es völlig grundlos war.

  4. Fürchte, ich bin auch nicht auf Niggis seite dabei. Mit Komik (hier im gegensatz zu „Witzen“) komm ich ohnehin nicht so aus, und die Erzählstimme hat mir da noch nie Bereicherung geboten. Irgendwann hatten sie auch mal die dreistheit, Youtube-videos im Fernsehen zu zeigen, mit „internet-rahmen“ und allem um darüber zu quatschen. War den ganzen Tag darüber erbost.

  5. Och Gottchen, es gibt bestimmt auch Leute, die sich darüber mokieren, was Rainer Brandt aus so überaus ernsthafter Filmkunst der intalienisch intellektuellen Postdramaten Carlo Pedersoli und Mario Girotti gemacht hat.

  6. Da habe ich doch gleich mal bei YouTube geschaut, ob da noch alte „Väter der Klamotte“ Folgen mit Hanns Dieter Hüsch eingestellt sind. Und siehe da, wen treffe ich: Franz-Erich Kleingeld, seine Tochter Heidemarie sowie den designierten Ehemann Baron Pomadius von Blankenese! So ein Zufall aber auch!
    Die anderen Folgen auf YouTube wurden übrigens von Ernst H. Hilbich gesprochen, falls das irgendwen interessiert.

  7. Ich schau es nur selten, aber wenn ich dann dran bleibe, dann genau wegen dieser Texte. Muss ja nicht immer große Kunst sein. Manchmal sind die kleinen gescheiten Blödeleien viel schöner. Danke für die nette Würdigung und auf diesem Weg „thumbs up“ für Monty.

  8. Wenn Ihnen das gefallen hat, mögen Sie vielleicht auch:

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  9. Monty Arnold ist in meinen Augen ein begnadeter Comedien und ich finde es unendlich schade, dass er keine Bühnenprogramme mehr macht. Alleine für seine liebevolle Entdeckung und Persiflage von Paolas „Ich hab in’s Paradies geseh’n“ gebührt ihm meine niemals enden werdende Verehrung.
    Und was „Upps!“ angeht, so habe ich tatsächlich schon etliche Folgen, über die ich beim Zappen gestolpert bin, seinetwegen fertig gesehen. Die Schnipsel sind ja nun wirklich größtenteils langweilig, aber seine Texte sind von solch beinahe schon poetischer Schönheit, das lässt sich nur mit dem Wort „hach!“ zusammenfassen.

  10. Ich mag das nicht, wenn Menschen ihre Kinder filmen, wenn sie Hinfallen und sich wehtun, anstatt sie zu trösten. Oder Tüpen, die etwas „wagehalsiges“ machen und sich zufällig dabei filmen. Schadenfreude empfinde ich bei Fremden nicht. Und diese beiden dicken Menschen (Offenlegung: bin selbst dick), die das in RTL „moderieren“ , die mag ich auch nicht. Fremdscham stellt sich unmittelbar ein. Upps! mag ich auch nicht. Monty Arnold trotzdem.

  11. Ich hatte die Ehre, mit Monty Arnold bei der Vertonung von Werbespots zusammenzuarbeiten (Dette und Lesch). Abgesehen davon, dass er ein Vollprofi ist, ist er extrem nett, normal und sympathisch. Toll war er auch bei Kommissar Dobranski (RIP Konny!).

  12. @ Stefan Niggemeier
    Da haben sie natürlich Recht, aber der Text ist so lang, ich hatte unten schon wieder vergessen, dass oben noch Links waren!

    @ peter
    Die „Kommissar Dobranski“ Serie habe ich auch letztens auf Youtube entdeckt, die ist wirklich gut. Zwar offensichtlich bei „Schimanski“ abgeguckt, macht aber nichts!

  13. Diese Upps-Kommentare nerven mich total. Wenn ich mir also tatsächlich mal diese Pannenvideos antue, dann schalte ich geschwind den Ton weg, da mir bei den Kommentaren das Lachen im Halse stecken bleibt.
    Als Kunstform kann man diese Art des Humors natürlich würdigen, aber ich kann damit nichts anfangen. Genauso wie ich die Vertonungen mancher Slapstickfilmchen der Stummfilmzeit nicht lustig finde (Hüsch und Konsorten).

  14. Ich hab´s tatsächlich alles aufgelesen! Viel Text für nen guten Freund?
    Ich werd mir die Kommentare der Pannenshow wohl noch einmal unter künstlerisch humorvollem Aspekt ansehen müssen. Bisher nervten sie mich arg. Ich warte also auf die Sendung und öffne mich für Neues.

  15. Diese bundesdeutschen laurel/hardy-chaplin-keaton-„bearbeitungen“ aus den 70ern hatten vergleichsweise das identische niederschmetternde niveau wie die jesus-fresko überpinselung in borja, spanien. Ein verbrechen an der kunst wie sonst nur der diebstahl der mona lisa etwa sechzig jahre davor.

    Und zu „upps!“ hat zuletzt kalkofe die exakt passenden wörte gefunden:

    „Eine der schmerzaft unlustigsten Spaß-Shows im deutschen Fernsehen war stets UPPS – DIE SUPERPANNEN-SHOW auf RTL, in der ein talentfreies Walfisch-Pärchen schrabbelige VHS- und Handy-Filmchen von Leuten beim Hinfallen präsentierten. Witzig wie ein Splitter im Hintern und halb so unterhaltsam wie einem Pickel beim Eitern zuzuschauen. Und weil niemand es wiedersehen wollte, kommen jetzt endlich neue Folgen! Allerdings ohne die zwei dicken Humor-Bremsklötze, sondern noch billiger einfach die Filmchen mit Konservenbekicherung aneinander gedengelt. Demnächst wird wahrscheinlich einfach eine Kamera in eine offene Mülltüte gehalten und ein Praktikant muss im Hintergrund lachen und alle fünf Sekunden dagegen treten.“ ( http://kalkofe.de/kalkofes-letzte-worte/469-fremdkorper-zuschauer-tvs-0513.html )

  16. Dieser unbedingte schwule Zusammenhalt ist manchmal auch ein Fluch und diese Lobhudelei deutlich zu lang.

    „Nicht wegen sondern trotz“ trifft voll und ganz ins Schwarze. Wir hatten damals ja auch nix nach’m Krieg, da hat man halt das wenige geguckt was man kriegen konnte. Der Ton wurde auch nur wegen des schmissigen Soundtracks von Strittmater/Amper nicht abgedreht, das überflüssige Gequatsche hab ich dann gekonnt überhört.

    Den einzig brauchbaren Einsatz von Monty Arnold gab es bei den Teletubbies.

  17. Hüsch war ein mediales Unglück, aber keinesfalls witzig. Der Sinn des Wortes ‚Fremdschämen‘ ging mir angesichts von dessen Kleinkunstbemühungen erstmals auf. Da war ein Mensch, der plumpe Reimereien ‚Spaß mit Aufklärung‘ nannte, der dilettantisch auf einem Harmonium herumfiepte, der sich selbst unentwegt in eine Reihe mit Brecht und Tucholsky stellte, und auf evangelischen Kirchentagen absolut ironiebefreit für den gottgefälligen Schmunzel sorgte. Ältere Studienräte glaubten ihm vielleicht dies Märchen vom großen Aufklärer (das damals alle Journalisten in ihren Blättern inserierten) dann, wenn sie samtagsabends ‚mal lustig‘ sein wollten und das Gefühl genießen wollten, ihr Eintrittsgeld ‚gut‘ angelegt zu haben. Der Eckhard Henscheid hat ansonsten zu dieser absolut unkomischen Figur alles Nötige gesagt …

  18. Ehrlich gesagt warte ich die ganze Zeit darauf, dass sich endlich Hape Kerkeling die Maske runterreisst und wir über diese RTL Lobhudelei lachen können.

    „Heute Nacht beginnt auf RTL eine Staffel mit zehn neuen Folgen. Zeit für eine Würdigung.“

    Ich hatte für einen Moment das Gefühl, das könnte halblustig gemeint sein, fürchte aber das ist absolut ernst gemeint.
    Pannenshows sind als Konzept noch langweiliger als der 10te DSDS Aufguss und wenn sich der Autor der lustigen Texte noch explizit an den Witzen orientiert, über die schon meine Oma gelacht hat, dann macht es das nicht unbedingt kreativer.

    Am Ende bedeutet das, man macht lustige Texte zu billigstem Archivmaterial und füllt die blöde Zeit zwischen den Werbeblöcken. Echtes Qualitätsfernsehen.

  19. Also ich glaube, wir sollten doch jetzt ein wenig die Kirche im Dorf lassen!

    1. Bei Hanns Dieter Hüsch geht es um das augenzwinkernde Aufpeppen von lustigen Schwarz-Weiß Filmchen aus den zwanziger Jahren und nicht um die Umdeutung Oscarprämierter Blockbuster durch schlechte Synchronisation!
    Ich fand es früher gelungen und tue es heute auch noch!
    Seine Qualitäten als Kleinkünstler oder seine musikalischen Fertigkeiten auf dem Harmonium stehen hier nicht zur Debatte!

    2. Monty Arnold hat sich offenbar für die Vertonung der Upps!-Clips Hüsch zum Vorbild genommen und gestaltet seine Texte in ähnlicher Weise. Ich kann daran nichts anrüchiges oder kritikwürdiges finden.
    Das hier von einigen Kommentatoren in mir unverständlicher verbaler Schärfe vorgetragene Erregungspotenzial sehe ich überhaupt nicht.
    Ansonsten wünsche ich allen einen schönen Sonntag!

  20. @BlueKO
    „Dieser unbedingte schwule Zusammenhalt ist manchmal auch ein Fluch und diese Lobhudelei deutlich zu lang.“

    Vor wenigen Monaten erste schireb hier ein Kommentator unter einen Artikel, der MArkus Lanz behandelte: „Oft genug sehe ich, dass gerade schwule Männer andere Männer besonders gut verachten können. Ich möchte diese These nicht in Stein meißeln. Aber wenn ich Sie, mich selbst und im Grunde die ganze Szene (zumindest in Köln) beobachte, komme ich zu dem Schluss, dass ein unverhältnismäßiger Hass anderen Männern gegenüber eine Folge der Sexualität sein könnte.“
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/es-ist-manchmal-so-schlicht-wie-mans-unterstellt/#comment-447585

    Wenn Stefan also einen Mann kritisiert, dann tut er das, weil er schwul ist. Und wenn er einen Mann lobt, dann tut er das, weil der schwul ist.
    Und wenn er alle fünfeinhalb Jahre einmal durchscheinen lässt, welche sexuelle Orientierung er hat, dann heißt es, er solle damit nicht hausieren gehen.

    Finde den Fehler.

  21. Für die Generation Menschen, die jung waren, als „Väter der Klamotte“ noch lief.

    Ich bekomme ehrlich gesagt die Idee, wegen Upps den Fernseher anzuschalten (oder wegen irgendwas sonst) nicht mit meinem Konsumverhalten im Internet übereinander. Alles was ich gucken will geht sofort los wenn ich es aufrufe. Die einzige Möglichkeit, dass ich mir diese Folgen Upps anschauen würde, wäre die Einbindung als Video in diesen Beitrag bzw. wenn ich den entsprechenden YouTube-Kanal abonnieren könnte und dann benachrichtigt werde wenn die nächste Folge ins Internet gestellt wurde.

    Ich weiß dabei jetzt wirklich nicht, ob diese Einstellung so extrem neumodisch ist oder nicht, aber es gibt für mich außerhalb von Live-Events von Sport bis ESC keinen guten Grund mehr, den Fernseher einzuschalten. Nicht für Upps, nicht für den Tatort-Reiniger… selbst Roche & Böhmermann habe ich lediglich in der Mediathek gesehen und da muss man ja bei den ÖR Angst haben dass schon depubliziert wurde. Und die gemeinsame Video-Plattform von RTLPro7Sat1Kabel1Vox ist vom Kartellamt verboten worden.

    In vielen Belangen kommt mir der Hinweis auf die Sendung wie ein Rückblick in längst vergangene Zeiten vor.

  22. Wir nehmen also zur Kenntnis, dass hier einige Menschen den Humor von Monty Arnold als intellektuelle Zumutung beklagen. Da aber diese Sendung (im Unterschied zu anderen RTL-Formaten) niemandem sonst wehtun, können wir uns doch darauf einigen, dass Geschmäcker verschieden sind. Und gut ist. Mit Klaus Jarchow zum Beispiel möchte ich gar nicht darüber diskutieren, was witzig ist und was nicht (Henscheid war das m.E. recht selten).

    Man muss auch weder Hüsch noch Arnold in den Dreck ziehen, nur weil man selbst sie nicht mag. Monty Arnold muss – im Unterschied zu Max Goldt – in kurzer Zeit sich viel einfallen lassen. Ich würde ihn nicht als Künstler, sondern als Kunsthandwerker bezeichnen – eine ehrliche Arbeit, kein Blendwerk, ein Meister seines Faches. Wer es selbst besser kann, wer origineller ist als er, wessen Oma angeblich schon solche Witze gemacht hat, schaut sich halt was anderes an (oder gibt hier mal eine Kostprobe seines/ihres Könnens).

  23. @Stefan Niggemeier: doch, von mir aus geht es gern auch ein paar Nummern kleiner, zumal mir das Fernseh so wichtig nun doch nicht ist. Es ärgert mich halt, dass Hüsch mein Bild von Laurel/Hardy et al. als Kind für Jahre geprägt hat. Und ich sympathisiere nach wie vor mit der Kritik, die Eckhard Henscheid unter dem Titel „Der Allerunausstehlichste“ vor ca. 25-30 Jahren an ihm geäußert hat.

    Und natürlich, theo, ist es jedem unbenommen, Monty Arnolds Arbeit für die Pannenshow zu schätzen. Mit meinem ersten Kommentar wollte ich einen Kontrapunkt zu Herrn Niggemeiers überraschend enthusiastischem Artikel setzen.

  24. @24:
    „Wir nehmen also zur Kenntnis, dass hier einige Menschen den Humor von Monty Arnold als intellektuelle Zumutung beklagen. Da aber diese Sendung (im Unterschied zu anderen RTL-Formaten) niemandem sonst wehtun, können wir uns doch darauf einigen, dass Geschmäcker verschieden sind.“

    na, wenn es keinem weh tut, dann muss es ja gut sein…
    Ich erwarte von RTL keine intellektuelle Meisterleistung. Mir ist auch absolut egal, ob einer schwul oder hetero ist.
    Aber Upps ist gähnend langweiliges trash-Fernsehen. Ich schätze was Stefan sonst so schreibt, aber angesichts der letzten RTL bezogenen Beiträge kann man nur vermuten, dass er auf einen Job bei RTL scharf ist. Ich warte noch darauf, dass wir demnächst eine Laudatio auf eine Doku-soap lesen, wegen der lustigen Off-Kommentare.

  25. Auch ich fand den Hüsch spätestens nach der dritten Folge nervtötend. Dagegen war es geradezu wohltuend, als dann (auf dem gleichen Sendeplatz?) „Western von gestern“ mit vernünftiger Synchro lief.

  26. Mich haben diese Clipshows schon genervt, als ich das damals zum ersten Mal bewusst mit Max Schautzer im ÖR gesehen habe. Aber eher aus dem Grund, dass ich mich gefragt habe, warum sich Menschen ins Publikum setzen, um Clips anzuschauen.

    Aber, meine Gütet, das ist günstig zu machendes Programm, tut keinem weh (außer vielleicht einigen Clip-Hauptdarstellern) und ab und zu ist es vielleicht auch lustig. Ist halt alles Humorsache.

    Ich werd’s mir aufzeichnen und mal schauen, ob die Kommentare wirklich so dolle sind.

  27. @Malte: Das lässt sich aber doch leicht aufklären. Schwule halten mit schwulen Männern zusammen, bekämpfen aber (vermeintlich gutaussehende) heterosexuelle Männer, weil sie die nicht kriegen können.

  28. Upps ist das beste was Trash TV zu bieten hat!

    Natürlich nur wegen den Kommentaren, man merkt das wenn mal vergleichbare Formate laufen. Das nicht jeder die tiefsinnigkeiten der Kommentare versteht, ist aber nicht schlimm :-)
    Das die Clips oft mit Punkrock unterlegt wird, macht es noch lohnenswerter.

  29. Danke für die Doppelwürdigung von Monty Arnold und Hanns Dieter Hüsch. Ich war richtig erschrocken, dass es (intelligente) Leute gibt, die die Arbeit dieser beiden kennen und nicht gut finden.
    Da fiel mir wieder ein, dass es ja auch Leute gibt, die die Beatles, Disco-Musik oder Monty Python hassen. Klar – was Mainstream ist, muss logischerweise kritikwürdig sein. Besonders, wenn es bei SuperRTL läuft. Leider verbauen sie sich mit ihren Vorurteilen den Zugang zu den Juwelen, die immer wieder im grauen Geröll zu finden sind.

  30. nur von mir aus: brachten mich die Clips nicht zum Lachen, war es spätestens das Off.Sprech.. aber das ist sehr lang‘ her. Ich schaue schon ewig kein Fern mehr… vielleicht leider/vielleicht zum Glück.. mir fehlt bislang wenigstens nix…

    weitermachen, bitte..

  31. Diese Kommentare zu den Pannenclips erinnern mich immer an das Buch „1001 Witze für Jungen und Mädchen von Pfarrer Georg Geßner“ das ich als Kind hatte. Das ist so bemüht unlustig das ist nichtmal das Gegenteil von lustig. Könnte daran liegen dass das die gleichen Gags sind.

  32. @35: „Beatles, Disco-Musik oder Monty Python“?? Geile zusammenstellung!

    In meinen ohren klingt das wie:
    Neil young, musikantenstadl oder michael haneke;
    ferran adria, tiefkühlpferdefleischlasagne oder tom waits;
    sopranos, traumschiff oder woodstock;
    jon stewart, atze schröder oder stanley kubrick;
    orgasmus, hodenkrebs oder karneval in rio;
    albert einstein, uri geller oder richard dawkins;
    maledivenurlaub, abu ghuraib oder lottogewinn;
    bob dylan, esc oder woody allen;
    banksy, der typ der vis-à-vis die mauer beschmiert hat oder voltaire;
    magdalene st. michaels, ilka bessin oder leonardo da vinci;
    evolutionswissenschafter, taliban oder fc barcelona;
    buddenbrooks, berlin tag&nacht oder beethoven;
    wwm, dsds oder acdc;
    gandhi, schicklgruber oder bonobos; …

    Ich könnte zwar noch ein bisserl länger so weitermachen, aber es steht zu vermuten, dass es sich wahrscheinlich inzwischen eh schon grob herauskristallisiert hat, was ich von diesem mit dem d-wort bezeichneten geschrammel so halte.

  33. @41 Du hast das Prinzip verstanden. Disco-Musik, esc, Hanns Dieter Hüsch können gehen zu Herzen von vielen guten Menschen. Ich dachte, als Leser dieses Blogs sollte dich das nicht überraschen.

  34. @42:
    Na ok, aber was hast du gegen den musikantenstadl, das traumschiff, oder – was weiß ich – den atze oder den geller? Sollten gutherzige menschen nicht auch in deren hervorbringungen die (sehr gut) versteckten perlen und juwelen suchen?

    Ja selbst der pepihacker-nudelauflauf müsste doch auch vielen vorurteilslosen genießern mit etwas gutem willen durchaus munden.

  35. @44 Wie gesagt, viel Schrott, wenig Juwelen. Wenn ein Guter wie Stefan Niggemeier hier mit Herzblut seine Sympathie für den Einen oder Anderen darlegt, könnte es doch sein, dass was dran ist. Ich werde wohl auch kein Atze-Fan mehr, andererseits hätte ich vor 15 Jahren auch nicht geglaubt, dass ich eines Tages lieber die FAZ als die taz lesen würde.
    Shine on, gute Nacht!

  36. Am Schönsten und Richtigsten finde ich

    „Wenn sie gelingen, geben Monty Arnolds Kommentare der kleinen schmutzigen Filmparade, die sich an unsere niederen Humorinstinkte richtet, einen doppelten Boden, weil ihre Albernheit auf ganz anderer Ebene stattfindet.“

    Leider geschieht das meiner Meinung nach nahezu nie. Größtenteils trifft eher das hier zu: http://bit.ly/XMouuJ

    Irgendwie habe ich bei uups eine Art 9Live-Aversion. Ich hasse das Format, will aber ab und an mal sehen wie erbärmlich es ist. Wobei ich zugegebenermaßen öfter 9Live als uups gesehen habe.

    Aber das ist mit Humor halt so die Sache: Jeder hat einen anderen. Und wenn’s jemandem gefällt – warum denn nicht? Ich persönlich mag in Sachen deutscher Entstellungen statt Hübsch eher die einleitenden Kommentare bei Tom&Jerry.

    Trotzdem finde ich den Artikel selbst äußerst interessant – eben weil er Niggemeier-typisch mit vielen unbekannten Infos versehen ist und man mal einen sehr interessanten Einblick in die Welt eines Autors einer Sendung bekommen hat, die man eventuell mit gutem Gewissen hassen darf.

  37. Vielleicht der Vollständigkeit halber, Stefans erste Würdigung Montys aus der FAS von vor sechs Jahren: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/monty-arnold/

    Ich war in meiner Jugend schon ein Fan und habe nach dem verlinkten Artikel dann auch ab und zu mal wieder die Pannenshow nicht innerhalb weniger Milisekunden weggezappt. Das ist wirklich sehr schön, was er macht. Freue mich auf die nächste Würdigung 2019, in der Hoffnung, dass Monty dann noch irgendetwas macht.

  38. hat sich der monty auch in die kommentarmoderation eingeklingt?
    der kommentar (ich glaube nr. 37)
    „[gelöscht. geh weg.]“
    ist einfach großartig..:-)

    meiner meinung nach sollte das auch als comedyform betrachtet werden, also das durchmoderieren unliebsamer kommentare..
    man könnte da ja so dinge schreiben wie:
    [gelöscht. betrachte dich als durchmoderiert.]
    [gelöscht. dei mudda hatte schnaps in ihren brüsten.]
    [gelöscht. dein penis ist zu klein.]
    [gelöscht. oooaaahhh ey..]
    [gelöscht. meinefresse.]
    [gelöscht. irgendwas.]

    ich finde die kommentare bei dieser upps show sind ok. ich wusste gar nicht, dass da ein mensch hinter steht und sich das einfallen lässt. aber er macht es anscheinend so gut, dass es einem nicht auffällt. die nächsten male gucken werde ich besonders auf die kommentare achten.

    was mich allerdings vom lachen abhält, wenn ich die upps sache schaue: schadenfreude ist eigentlich eine charakterschwäche.
    ich lache nur, wenn tiere was dingsiges machen. wenn wieder mal der eine oder andere tänzer umfällt, gegen einen tisch rennt oder sogar die oma umhaut, dann kann ich leider nicht lachen.

    vermutlich wird jeder einzelner lacher den man aus schadenfreude absetzte, später als mieses karma zurückkommen. ich vermute, dass man pro lacher ein leben als scheisshausfliege verbringen muss.

    die währung wird bestimmt schadenfreudelacherscheisshaufen (sflsh) genannt. ja, als kind lachte ich viel. vermutlich werde ich also mindestens 500 sflsh bezahlen müssen.

    schadenfreudelacher passen übrigens perfekt zu rtl und rtl2 und sat.1 und pro7 und all die anderen haufenanbieter..

  39. Als ich klein war hatten wir auf dem Land kein Privatfernsehen, nur ARD und ZDF, ich kenne daher nur „Pleiten Pech und Pannen“mit Max Schautzer, und das war relativ grauenhaft :P

  40. @Tilman: Die Schautzer-Sendung war schon am Rande des „naja“.
    Wer jedoch das richtige Dritte zu dieser Zeit empfangen konnte hatte die Gelegenheit die wesentlich charmantere Sendung „Hoppala“ des ORF zu sehen. Diese Sendung bestand ausschließlich aus Fernsehpannen, auch aus anderen Ländern. Sie kam erstaunlicherweise ohne umfallende Babys und Menschen, die sich ernsthaft verletzten aus.
    Auf youtube gibts momentan diesen Ausschnitt:
    http://www.youtube.com/watch?v=mkoi5jNqNwo
    Und hier gibts eine sachliche Beschreibung:
    http://www.wissenswertes.at/index.php?id=hoppala

  41. Monty Arnold. Aha. Ich weiss nur, wie ich einmal beim durchzappen bei der Sendung geblieben bin und es wurde ein kleines beschneeanzugtes Kind im Schnee gezeigt, welches sich während des Clips in VHS-Matsch auflöste. Keine Ahnung mehr, was genau der Kommentar dazu war, aber das Ergebnis war ein so großer, toller Riss in der üblichen TV-(und Pannenshow-)Matrix, dass ich mich nach Jahren noch daran erinnere.
    Von daher: Daumen hoch hier.

  42. Seit Jahren ist Upps mein guilty pleasure. Allein die Masse machts ja, wenn bei zehn (oder auch zwanzig) Clips ein guter, sprich halbwegs origineller, dabei ist, sind das immer noch mehr Lacher pro Minute als in den meisten anderen komischen Fernsehformaten hiesiger Produktion. Und anfangs dachte ich auch, ich schaue es trotz der Kommentare, habe mich aber zunehmend dabei erwischt, wegen dieser und nicht des Clips amüsiert zu sein. Schön, dass ich nicht allein bin.

  43. Monty Arnold macht mit seinen Kommentaren etwas Schreckliches noch viel schlimmer.Wer hält denn sowas aus?
    Der Typ ist H.D.Hüsch Jünger?Was ist da schiefgelaufen?
    Hätte jetzt schwören können,er sei F.J.Wagner-Jünger!

  44. Immer habe ich mich gefragt, wer diese tollen Kommentare bei Upps schreibt und spricht, jetzt weiß ich es. Danke Stefan.
    Und da nur struppi #33 auf die begnadete Musikauswahl bei Upps hingewiesen hat, nehme ich an, dass hier leider nur wenige echte Upps- Connaisseure unterwegs sind. Die Menschen sind eben verschieden, Die einen verachten aufs allerschärfste bis in die Ewigkeit, während die anderen sich ein wenig Unterhaltung bei Upps gönnen.
    Always look on the bright side of life.

  45. Die Upps-Texte in der Tradition von Hanns Dieter Hüsch? Das ist fast so hübsch, als würde man Mario Barth als Enkel von Dieter Hildebrandt bezeichnen.

  46. Und den Oberlehrer-Schreiberlings-Kommentatoren und „UPPS“-Hatern hier fällt nicht das Wortspiel in der Überschrift auf? Perlen->Säue->Pannenshows?
    Das eventuell die Leistung Arnolds und NICHT die der eigentlichen Sendung gewürdigt wird?

    *facepalm*

  47. Wow – nie hätte ich gedacht, dass ich in upps einen solchen Fürsprecher finden würde. Gut, ich habe es seit 5 Jahren ohne Fernseher kaum gesehen (ab und zu bei den Schwiegereltern), aber finde es immer noch zum Brüllen!
    Meine Frau kann den (guten) Humor leider nicht teilen. Komisch.

  48. Was mich bei diesen Shows stört, sind folgende Punkte:
    1) Das hunderste Baby, das auf die Nase fällt wird langweilig.
    2) Je mehr Aua für die Protagonisten, desto mehr Lacher für den Moderator.
    3) Wie sieht es rechtlich mit den Clips aus? Werden die Urheber entlohnt? Werden die Protagonisten gefragt, ob sie im Deutschen Fernsehen zu sehen sein wollen? Ich nehme mal an, Nein. Statt dessen wird IMO einfach nur derjenige entlohnt, der sich das Zeugs bei Youtube oder entsprechenden Seiten wie failblog.org zusammengeklaut hat.

  49. Ich persönlich mag solche Kommentare überhaupt nicht. Auch wenn jemand auf Stummfilme oder auf Cartoons wie Pink Panther spricht ist das extrem störend für mich persönlich.
    Ein Pantomime wird auch nicht besser, wenn sich jemand daneben stellt und seine Performance „witzig“ kommentiert.

  50. @56
    Geht mir echt genauso … die Texte sind das eigentliche Highlight. Die Clips sind ja zu 98% immer wieder dasselbe, aber zusammen mit den absurden Texten of so lustig, dass ich laut lachen muss.

  51. ach nee. Ein Lob für dieses Trashfernsehen.
    Die Kommentare des Herrn Monty sind nicht witzig, sondern oft reine Häme.
    Es ist auch nicht witzig wenn 80jährige vorgeführt werden.

    Ich hoffe noch dazu das jede „dicke Tante“ die den Kinderstuhl zerbricht und deren Gebiß rausfällt, gefragt wurde ob sie das in der Öffentlichkeit sehen will.
    Wie sieht der Herr Niggemeier denn nun die Menschen/Persönlichkeitsrechte?
    Aber anders herum sich über mangelnde Verpixelung bei Konkurrenzblättern echauffieren.

    Würde Herr Monty eigentlich auch ein solch hohes Lob erhalten ohne die (wie Herr Niggemeier sie zeigt) Affinität für LGBT-Themen?

    Hätte Ingo Appelt solche Kommentare für Upps geschrieben, er wäre entweder nicht erwähnt worden, oder komplett verrissen.

  52. Ein Pantomime wird auch nicht besser, wenn sich jemand daneben stellt und seine Performance »witzig« kommentiert.

    Pantomime wird so nur erträglich und so verhält es sich mit Pannenfilmchen, bei denen man z.T. am unten eingeblendeten Datum sieht, dass der Ingo Scholzke, 52, gebürtiger Berliner und Oberbezirksschornsteinfeger in Donaueschingen als erster in der Hermann-Löns-Siedlung den Übergang von Super8 geschafft hat.

  53. Das einzig lustige an der ganzen Sache ist das hier:

    „Er unterrichtet Geschichte an Musicalschulen“

    So funktioniert Humor!

  54. Was lernen wir: Stefan Niggemeier schwingt sich zum Fürsprecher für alle Opfer der Medien aus, außer, deren Vorführung wird – und sei es auf eine denkbar stumpfsinnige Art und Weise – irgendwie in den Kommentaren mit einem klebrigen Guss aus irgendetwas wie Humor übergossen.

    Dann wird aus dem Dschungelcamp liebevoll gemachtes Fernsehen, und da werden ohne Zustimmung im Fernsehen gezeigte Szenen von Menschen in peinlichen Situation Programmhinweise, weil da jemand irgendwelche Witzischkeiten drüberspricht.

  55. Sie sehen dadurch, dass der Sender dem Einsender für 200 Euro die „Garantie“ abkaufen, dass die Aufgenommen jetzt und in aller Zukunft mit der Ausstrahlung einverstanden sind, eine ausreichende Zustimmung?

    Ich bin gespannt, wie Sie auf dieser Grundlage dann in anderen Fällen mit den Verträgen zwischen Fernsehen und Laien umgehen.

  56. roman g i.A.v. Wachtmeister Baron Franz-Erich Ingo Echnaton Pomadius von Blankenese-Kleingeld-Pusswalder zu Seidenkröster-Knickebein-Scholzke und seiner Oma Flatterinchen-Evalotte-Pusseliese-Schnurrinate-Milbertine-Therese Jubelhose sagt:

    Man sollte es nicht für möglich halten, aber das außerirdische Namenswitz-Humorniveau von Montgomery Arnoldemus Hüscheson findet offenbar tatsächlich auch noch Nachahmer in der deutschen U-Television des Jahres 2013.

    Lt. http://www.spiegel.de/kultur/tv/circus-halligalli-mit-joko-und-klaas-auf-pro-sieben-circus-langiweili-a-885472.html wurden in der neuen Joko/Klaas-Halligalli-Langiweili-Show Helge Schneider als „Marvin Donnerbalken“ und Olli Schulz als Außenreporter „Charles Schulzkowski“ benamst.

    Unglaubliches Erstaunen, quasi Hilfsausdruck!

    Nach Diktat verreist (zum Lachen in den Keller):
    Wachtmeister Baron Franz-Erich Ingo Echnaton Pomadius von Blankenese-Kleingeld-Pusswalder zu Seidenkröster-Knickebein-Scholzke und seiner Oma Flatterinchen-Evalotte-Pusseliese-Schnurrinate-Milbertine-Therese Jubelhose

  57. Ich fand diese Pannen-Heimvideo-Shows auch noch nie lustig, und Monty Arnolds Kommentare finde ich meistens auch zu bemüht, gewollt und nur mäßig witzig, auch wenn ich ihn sonst als Künstler sehr schätze. Wenn man einem wirklich witzigen Kommentar wollte, könnte man ja David Gromer und Norman Cöster engagieren. Erinnert sich noch jemand an Ninja Warrior? War eine japanische Spielshow zwischen Takeshis‘ Castle und American Gladiators, die ca. 2008 auf RTL 2 lief und von eben diesen Herren kommentiert wurde, und deren Kommentare und Kabbeleien untereinander waren wirklich witzig. Vor ewigen Zeiten gab es auf DSF auch mal „Außer Kontrolle“, eine Clip-Show, in der ausschließlich Motorsport-Unfälle gezeigt wurden, kommentiert von einem Mann und einer Frau, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere, die aber auch stets sehr unterhaltsam waren.

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