„Seiner Aufgabe nicht gerecht geworden“: Deutschlandfunk rügt Moderator

Der Deutschlandfunk hat seinen Moderator Jürgen Liminski für ein Interview in der Sendung „Informationen am Mittag“ am vergangenen Sonntag kritisiert. Er sei „seiner Aufgabe als Moderator nicht gerecht geworden“, erklärte Chefredakteurin Birgit Wentzien. Liminski habe es versäumt, die Positionen seines Interviewpartners kritisch zu hinterfragen. Programmdirektor Andreas Weber und sie hätten mit Liminski in der Nachbereitung der Sendung ein entsprechendes „Kritikgespräch“ geführt.

Der konservative Europapolitiker Tobias Teuscher hatte, wie berichtet, in der Sendung den Grünen im Europaparlament unterstellt, bewusst pädophile Umtriebe zu fördern. Eine Mehrheit von Linken, Grünen und Liberalen arbeite daran, Homosexualität als „Leitkultur“ in der Europäischen Union festzuschreiben. Liminski hatte das nicht hinterfragt. „In diesem Falle wäre tatsächlich eine deutlich weniger affirmative Gesprächsführung angebracht gewesen“, kritisiert Wentzien.

Als Publizist vertritt Liminski dieselben erzkonservativen Positionen wie der Politiker Teuscher. Er erweckte in der Sendung den Eindruck, sein Gesprächspartner sei ein überparteilicher Experte.

Die Stellungnahme von Birgit Wentzien im Wortlaut:

Der Deutschlandfunk macht sich keineswegs die Auffassung des Gesprächspartners Tobias Teuscher zu eigen. Dies gilt für alle Positionen, die nicht nur Herr Teuscher in dem Gespräch vertreten hat, sondern die auch andere Interview-Partner in unseren Sendungen vertreten.

Unsere Aufgabe ist es, einer Meinung eine andere Meinung gegenüberzustellen. Daher dient es in aktuellen Sendungen dem klaren Herausarbeiten von Positionen, wenn der Frager grundsätzlich eine „kritische Gegenposition“ einnimmt. Die Beurteilung und die Meinungsbildung bleiben dem Hörer überlassen.

In diesem Falle wäre tatsächlich eine deutlich weniger affirmative Gesprächsführung angebracht gewesen. Jürgen Liminski ist seiner Aufgabe als Moderator nicht gerecht geworden. Ein diesbezügliches Kritikgespräch haben Programmdirektor Andreas Weber und ich mit dem Kollegen in der Nachbereitung der Sendung geführt.

150 Replies to “„Seiner Aufgabe nicht gerecht geworden“: Deutschlandfunk rügt Moderator”

  1. “Unsere Aufgabe ist es, einer Meinung eine andere Meinung gegenüberzustellen.“
    Findet noch jemand diese Äußerung ein bisschen bedenklich?

  2. @Muriel (2.)

    ja, es ist eigenlich bedenklich Meinungen gegenüberzustellen.

    Meinungen sollten nicht gegenübergestellt werden sondern auch hinterfragt werden. Das einfache gegenüberstellen bringt nichts.

  3. @alter Jakob: Was ludoergosum gesagt hat.
    Ich hoffe, Frau Wentzien hat nur unglücklich formuliert und meint nicht tatsächlich, die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erschöpfe sich darin, einer Meinung eine andere gegenüberzustellen und dann den Publikum den Rest zu überlassen.

  4. Vielleicht war es nur eine unglückliche Formulierung. Allerdings sah man ja schon am Umgang von „Spiegel Online“ mit Hitzelsbergers Outing, dass manche Medien sich offensichtlich gerne vor dem Stellungbeziehen drücken. Der Deutschlandfunk wäre dafür wieder ein Beispiel…

  5. @Susanne: Ich finde, Wentzien hat hier ungewönlich deutlich Stellung bezogen. Ein solcher öffentlicher Rüffel ist schon bemerkenswert. Dass ein öffentlicher Sender unterschiedliche Meinungen darstellen sollte, ist ja klar, sodass ich mich hier nicht an Formulierungen aufhängen würde. Es geht um kritisches Nachfragen, was hier unterlassen wurde. Das ist mindestens ein handwerklicher Fehler. So, wie es Stefan Niggemeier aber darlegt (gestützt auf zahlreiche Belege), war es jedoch ein gezieltes Vorgehen und kein handwerklicher Fehler. Das wird auch im Deutschlandfunk so wahrgenommen worden sein. Sonst würde man sich nicht öffentlich hinstellen und erklären, man habe seinem Mitarbeiter bereits die Ohren langgezogen.

  6. Tja, nicht nur, aber gerade auch im Deutschlandfunk fällt immer wieder auf, dass Interviewer im Radio gerne je nach Sympathie für den Interviewten die Rollen wechseln: mal kritischer bis aggressiver Nachfrager, mal freundlicher Stichwortgeber.

    Bspw. (ist schon etwas her, war aber besonders illustrativ) wird da im Kontext der x-ten Nahost-Friedensgespräche zunächst ein israelischer Publizist interviewt. Scharfe, teils wiederholte Nachfragen. Grundtenor: „Warum tut Israel nicht mehr für den Frieden?“ So weit IMHO OK. Kurz darauf aber interviewt derselbe Journalist einen palästinensischen Publizisten. Freundliche, als Fragen maskierte Stichworte. Grundtenor: „Was müssen die Israelis tun, damit es Frieden gibt?“ Außerdem noch die freundliche Bitte des Interviewers, ein wenig zu schildern, was die Israelis alles Böses tun, was der Interviewte sich natürlich nicht zweimal sagen lässt. Egal, wie man zum Nahostkonflikt steht: Journalismus, dachte ich, geht anders.

  7. @ Muriel,ludoergosum: Aber fürs Hinterfragen bin ich als Hörer doch auch ein wenig selbst zuständig, oder?

  8. Wegen bedenklich: Wenn man die Gesprächspartner halbwegs geschickt wählt, also halbwegs intelligente und wache Leute mit deutlich unterschiedlichen Meinungen zum jeweiligen Thema zusammensetzt, sollten die sich ihre Meinungen gegenseitig ausreichend hinterfragen und so dem Publikum genug Material für eigene Meinungsbildung liefern.

    Und wo das nicht klappt, sollte der Moderator ein bisschen bohren, damit in solchen Gesprächen die unterschiedlich Meinenden nicht in gleichzeitig nebeneinanderherlaufenden Monologen einfach nur ihre Meinungen herunterbeten.

  9. @10: Richtig. Aber die Art der Präsentation lenkt die Gedanken des Zuhörers nun mal in gewisse Richtungen, und wenn bei dieser Präsentation etwas in einem bestimmten Rahmen dargestellt wird, kommt man gar nicht auf die Idee, manche Fragen zu stellen. Wenn ich die Information, Tobias Teuscher sei ein „überparteilicher Experte“ (objektiv betrachtet eine Unwahrheit), für bare Münze nehme – und der DLF hat mir keinen Grund gegeben, das nicht zu tun -, dann stelle ich meine Fragen zu diesem Beitrag von einer fehlerhaften Position aus, ohne es zu wissen.

  10. @Alberto Green

    Nun von einer Journalistischen Sendung und von Journalisten darf man durchaus mehr erwarten, gerade dann, wenn ich als Höhrer nicht selbst eingreifen kann um aktiv zu hinterfragen.

    Wenn ein Journalist zwei Meinungen einfach nur gegenüberstellt und keine weitere Hinterfragung der Meinungen stattfindet, wofür ist dann der Journalist da? Oder wofür holt er sich überhaupt Interviewpartner? Dann kann er auch einfach zwei Statements vorlesen, dass spart dem „Interviewten“ Zeit und die Statements können auch schnell auf der Homepage veröffentlicht werden. Und dann kann auch der höhrer die Meinungen selbst hinterfragen.

  11. @ludoergosum: Aber da steht doch in dem Statement ganz deutlich, dass vom „Frager“ gefordert wird, „eine kritische Gegenposition“ einzunehmen. Was soll das denn anderes heißen, als kritische Rückfragen zu stellen? Von Nur-zwei-Meinungen-Gegenüberstellen hat doch überhaupt keiner gesprochen?

  12. @8 + 14 inga:
    Ich stimme Ihnen zu. Allerdings ist das im Fall Liminski, von dem Stefan Niggemeier hier nur ein weiteres Beispiel dokumentiert, schon seit vielen Jahren überfällig. Wahrscheinlich wäre ein Konflikt dem Deutschlandfunk schlicht zu aufwendig und darum lässt er so einen immer noch gewähren. Wir zahlens ja. Jens Weinreich dagegen wurde aus dem DLF-Sport rausgekippt, schneller als man gucken konnte.
    Ich schreibe das nur aus Stammhörerperspektive; DLF-Innereien sind mir nicht vertraut.

  13. @ludoergosum: Frau Wentzien bezieht sich m.E. auf spezifische Moderations-Formate. Und wie das Wort Moderation schon sagt, besteht hier die journalistische Aufgabe mehr in der Regulierung des Meinungsaustauschs als in einer aktiven Kritik (moderare = mäßigen, regeln, einrichten).

  14. Bedenklich finde ich Frau Wentziens Stellungnahme nicht. Zwar ist es richtig, dass sich kritischer Journalismus nicht darin erschöpfen kann, verschiedene Meinungen gegenüberzustellen (siehe hierzu Kommentar von Nobby weiter oben — „false balance“). Aber ich glaube, man muss da jetzt nicht künstlich der gesamten DLF-Redaktion unterstellen, dass Sie nichts von ihrem Fach verstehen.Der Kommentar von Frau Wentzien sollte vor allem Distanz zu Herrn Liminski signalisieren — und das ist auch gut so.
    Bedenklicher finde ich, dass sowohl Herr Liminski als auch sein Kollege Herr Kallina (siehe hierzu SZ-Artikel: http://www.sueddeutsche.de/medien/umstrittener-deutschlandfunk-redakteur-der-grenzgaenger-1.1729380) trotz offensichtlicher Nähe zu rechtsextremen Kreisen weiterhin in der Redaktion des Deutschlandfunk sitzen.
    Herr Liminski schreibt regelmäßig Artikel in der Jungen Freiheit und ist Opus Dei Mitglied. Kallina ist Mitglied der Münchener Burschenschaft Danubia, die vom bayrischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird.
    Ich finde es einen Skandal, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk diese Mitarbeiter weiter duldet.

  15. @ Daniel, #17: Auch rechtskonservative Mitmenschen zahlen GEZ-Gebühren. Sie stellen einen Teil unserer Bevölkerung und müssen daher folgerichtig auch in Rundfunkanstalten vertreten sein. Wenn sich die genannten Herren im Rahmen der geltenden Gesetze bewegen (so wie alle anderen auch), muss man ihnen einen Platz im DLF zugestehen. Dafür haben wir ja die Demokratie.
    Jetzt kommt aber der Schwachpunkt: Wenn diese Herren ihre steilen Thesen in die Öffentlichkeit posaunen können, ohne dass „kritisch hinterfragt“ wird, dann entstehen die Probleme. Leider gibt es hier in unserer Gesellschaft Defizite (siehe auch der Wegfall der bayerischen Unterstützung der Neuauflage von „Mein Kampf“). Eine echte Diskussion findet derzeit nicht statt.

  16. Ich glaube, Frau Wentzien ist ebenfalls ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden…

    Da gibt ein sogenannter „Moderator“ einem Telefon“gast“ die Möglichkeit zu einem Gefälligkeitsinterview mit Suggestivverunglimpfung nicht nur des politischen Gegners, sondern auch von Minderheiten, die sich erdreisten, nicht das vom Führer gewollte arische Leben zu leben, das sich sowohl Interviewer als auch Interviewgast erträumen – eine Methode, mit der Nazis 100 Jahre Erfahrung haben -, und auch noch so dekadent sind, das ohne Diskriminierung tun zu wollen… und das einzige, das Frau Wentzien „aufstößt“ – wenn überhaupt -, ist neben dem Umstand, dass es auch noch öffentlich aufgefallen ist, eher die ausgebliebene Gegenrede als die Beihilfe zur Verunglimpfung an sich. Ich denke, das sagt eine Menge über das politische Selbstverständnis des Deutschlandfunk aus.

    @Daniel (#17)
    Nein, ein Skandal ist das nicht. Es heißt ja schließlich Deutschlandfunk. Wie in „Deutschland, Deutschland über alles“…

    Ach, und Frau Wentzien: Wenn Sie sich jetzt verunglimpft fühlen – leben Sie damit! Die Grünen müssen das dank Ihres Senders schließlich auch…

  17. @ST:
    Ja, die DLF-Redaktion sollte ein breites Spektrum abdecken. Aber das gesamte Spektrum politischer Meinungen? Ich weiß nicht.

    Wer ist denn das Sprachrohr der NPD bei der ARD? Wer deckt denn die Position der Marxistisch-Leninistischen-Partei beim Süddeutschen Rudfunk ab?

    Ich habe nichts dagegen, dass man beim DLF auch mal deutlich rechtskonservative Meinungen hört. Und auch nichts dagegen, dass es dort rechtskonservative Journalisten gibt. Aber ich möchte schon, dass sie professionell arbeiten und ich möchte schon, dass sie eine hinreichende Distanz zum rechtsextremen Lager haben, was zumindest bei Kallina nicht der Fall zu sein scheint.

  18. @JJ Preston:
    Danke für Deinen Kommentar. Ein bisschen Nachsicht habe ich aber dann doch. Es war ja schon eine deutliche öffentliche Abfuhr durch die Chefin. Ich erwarte aber auch deutlich mehr Konsequenzen. Der Druck auf Herrn Liminski und Herrn Kallina muss nun steigen. Bis sie dann auf einer Welle der öffentlichen Empörung ihren Job verlieren. Und bevor Missverständnisse auftauchen: Mir ging es jetzt um den Job beim Deutschlandfunk, nicht um den bei der Jungen Freiheit oder beim erzkonservativen Institut für Demographie Allgemeinwohl und Familie eV oder wo auch immer dieser sogenannte Journalist noch seine Finger im Spiel hat.

  19. Nachdem ich viele Jahre den Deutschlandfunk morgens auf dem Weg zur Arbeit gehört habe, kann ich seit einiger Zeit die „Informationen am Morgen“ mit den abstrusen Interviewgästen und der deprimierenden Füllmusik nicht mehr ertragen und bin dazu übergegangen, mir stattdessen selbst ausgewählte Podcasts anzuhören. Ich dachte schon, dass ich der Einzige bin, der ein Problem damit hat, dass die seltsamsten konservativen Strömungen in den Deutschlandfunk-Interviews ein dankbares Forum gefunden zu haben scheinen. Meiner Erinnerung nach wurden Interviewpartner bisher allenfalls dann scharf angegangen, wenn es sich um Politiker der Linkspartei handelte. Ich bin nicht wirklich begeistert davon, dass mein Rundfunkbeitrag für solch einseitiges Programm verwendet wird.

  20. Will die Medienkritik ihrer Aufgabe gerecht werden, sollte sie diese Form des Gefälligkeitsjournalismus grundsätzlich ins Visier nehmen und nicht nur, wenn der Autor die Inhalte als problematisch empfindet. Ich erinnere mich als sehr unregelmäßiger Zuschauer an drei Situationen (die Themen lauteten -wenn ich mich recht erinnere- Menschenhandel, Fracking und Lampedusa-Katastrophe), in denen öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen aktive Politiker der Grünen als „Experten“ zu Wort kommen ließen, ohne auch nur eine kritische Frage zu stellen. Von den parteinahen Sprechautomaten mit Wissenschaftslametta möchte ich gar nicht erst anfangen.

    Mir ist diese Form des journalistisch lancierten und „wissenschaftlich“ und/oder parteipolitisch sekundierten Framings von Informationen schon weitaus häufiger aufgefallen. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich Menschen, die sich am Sonntag Morgen politische Interviews im Deutschlandfunk anhören ein anderes Urteilsvermögen zutraue als der Mehrheit der abendlichen ARD- und ZDF-Konsumentinnen und Konsumenten. Von der Reichweite mal ganz abgesehen.

    Ich würde mich freuen, wenn Herr Niggemeier seinen kritischen Blick demnächst auch auf ideologisch normierten Journalismus lenkt, der seiner eigenen Weltanschauung und der der Mehrheit zwar (vermutlich) weniger entgegengesetzt steht, aber dadurch ja noch lange nicht weniger problematisch wird.

    Viele Grüße, H. E.

  21. Interessant finde ich auch, dass der Teuscher (der Namenswitz wäre hier zu naheliegend, oder?) von den „Gründervätern“ spricht. Und davon, was die in seiner Phantasie zu dem Thema gesagt hätten. Wie absurd ist das denn bitteschön?

  22. So ein Gespräch wäre eigentlich jede Woche angebracht wenn die INSM ihr neoliberales Geseiere in irgendeiner Pseudo „Talk“ Show unhinterfragt in den Äther blasen darf.

  23. @ H.E.

    „Ich erinnere mich als sehr unregelmäßiger Zuschauer an drei Situationen (die Themen lauteten –wenn ich mich recht erinnere– Menschenhandel, Fracking und Lampedusa-Katastrophe), in denen öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen aktive Politiker der Grünen als ‚Experten‘ zu Wort kommen ließen, ohne auch nur eine kritische Frage zu stellen.“

    Die entscheidende Frage ist doch: Wurde in der Anmoderation (oder in der „Bauchbinde“) auf die Parteizugehörigkeit hingewiesen, so dass der Zuschauer die Aussagen einordnen kann? Das finde ich noch viel wichtiger, da grundlegender als kritisches Nachfragen (was natürlich auch seine Berechtigung hat). Wenn Herr Liminski dies getan hätte, statt seinen Gesprächspartner als überparteilichen Experten darzustellen, hätte die Sache auch im vorliegenden Fall ganz anders ausgesehen.

    „Von den parteinahen Sprechautomaten mit Wissenschaftslametta möchte ich gar nicht erst anfangen.“

    Was haben Sie eigentlich für ein Bild von Wissenschaft? Wissenschaft verkündet keine Wahrheiten (denn die gibt es außerhalb der Mathematik – 1+1=2 – nicht), sondern ist ein Handwerk, eine Vorgehensweise. Ein Forschungsergebnis ist also nicht dann wissenschaftlich, wenn es „die Wahrheit“ verkündet oder irgendwem in den Kram passt, sondern wenn es nachvollziehbar ist und wissenschaftliche Standards erfüllt. Inhaltlich ist Wissenschaft *immer* angreifbar.

  24. Ergänzung: Bei der Vorstellung von Forschungsergebnissen gehört natürlich ebenfalls eine grobe Einordnung dazu – bei Parteistiftungen also z.B. die Nennung der zugehörigen Partei, oder halt sowas wie „die arbeitgebernahe xy-Stiftung“. Das wird aber m.E. auch relativ konsequent getan.

  25. @DaW:

    Danke danke danke

    ist (meiner Meinung nach) entweder eine unglückliche Formulierung, oder ein schwerwiegender Verständnisfehler des Journalismus allgemein. Die geflügelte Formulierung „öffentliche Meinungsbildung“ wird all zu oft mit der eigenen Meinung gleich gesetzt und die Aufgabe zur „professionellen Fremdbeobachtung“ ignoriert.

    Im Interview mit einer Person ist es (wie gesagt: meiner Meinung nach) nicht die Aufgabe des Moderators/Journalisten eine gegenübergestellte Meinung zu vertreten, sondern die Meinung des Interviewten durch Nachfragen zu konkretisieren (nicht zu entlarven), bzw. diese Meinung für den Zuhörer/Zuschauer transparent und nachvollziehbar zu machen. Zu wenig wird auf Grundstimmungen, Grundüberzeugung oder irgendwelche Theorien eingegangen, die in Interviews abgesondert werden, solange sie „unbedenklich und gesellschaftkonform“ sind.

    Es wird soviel unmotivierter „nicht-hinterfragter“ Mist als Fakt durch die Medien gepustet, die erst dann angeprangert werden, wenn sie mit Rechtsextremismus oder Erz-Konservativen in Verbindung gebracht werden können.
    Es ist nun mal das Recht jedes Einzelnen seine Meinung in die Öffentlichkeit hinaus zu pusten, egal wie reflektiert oder fundiert diese ist oder nicht ist. UND es hat jeder das Recht, die Meinung eines anderen nicht als zutreffend zu verstehen, egal wie reflektiert oder fundiert diese ist oder nicht ist.
    Ich begrüße dieses Recht, wenn auch viel Schindluder damit betrieben wird.

  26. Da sind ein paar halbe Sätze unter gegangen.

    @DaW
    Das Danke war für: Inhaltlich ist Wissenschaft *immer* angreifbar.

    Und der Komentar sollte mit „Meinungen gegenüberstellen“ beginnen

  27. Herr Liminski hat aber vermutlich keine Konsequenzen im Deutschlandradio zu befürchten. Denn wie ich mit Erschrecken sah, ist er mit dem Intendanten Willi Steul seit Studientagen an der katholischen ifp befreundet, wie aus diesem Gespräch (ab min 08:40 bzw. min 09:05) hervor geht: http://www.youtube.com/watch?v=tdPTGh6Rv1Y – Ob Steul auch Liminskis Homophobie teilt, bleibt da freilich offen. Aber das gemeinsame „katholische Menschenbild“ (O-Ton Steul) verbindet sie offenbar schon.

  28. Sollten wir aber nicht aufpassen, dass wir vom Journalismus nicht auch schon fast eine erzieherische Hilfe beim Aufnehmen von Informationen fordern? Wäre den Kommentatoren hier, denen schon ein Gegenüberstellen von Meinungen nicht ausreichend wäre, nicht vielleicht auch beim Zuhören schonaufgefallen, dass der mögliche Experte einer von zweifelhafter Wissenschafltichkeit ist, dass seine Aussagen vor subjektivem Empfinden nur so strotzen und dass die Rückschlüsse offenbar gar nicht begründet werden? Das kann man doch auch als einfacher Zuhörer problemlos erkennen oder? Eine andere Frage ist freilich, ob es richtig ist, dass da ein Moderator womöglich ganz bewusst öffentlich-rechtlich finanzierte Sendezeit ausnutzt um seine persönlichen politischen Ansichten zu verbreiten, also dass das auch nicht nur deshalb geschah, weil sich der Moderator zu zurückhaltender Moderation entscheiden hat, sondern weil der Moderator genau das offenbar so dargestellt haben wollte. Ich finde das problematisch, nicht aber generell die Tatsache, dass ein Moderator nur eine Meinung darstellt. Hinterfragen kann ich die selber und mache das ehrlich gesagt für mich auch viel besser.

  29. wer sich die verbrüderungsorgie des herrn liminski mit diesem offensichtlich entsorgten cdu-euroNeurotiker tatsächlich angehört hat, stellt sich nicht die frage, ob die rüge berechtigt war – sie war es. normalerweise kann ich liminski ganz gut ertragen, aber während dieses gesprächs wurde mir geradezu „blümerant

  30. @ H.E.

    Die Bezeichnung als „Experten“ ist tatsächlich nicht ganz korrekt.
    Gemeint sind i.d.R. die ressortpolitischen Sprecher der jeweiligen Bundestagsfraktion, welches von den Journalisten fälschlich zu „Experte“ verkürzt wird. Allerdings findet das bei allen Parteien statt, nicht nur bei den Grünen.

  31. @Maximillion:
    Ich bin ausdrücklich gegen eine Gegenüberstellung von Meinungen, da es nicht die Aufgabe des Journalisten ist die Haltung einer „Gegenmeinung“ einzunehmen, sondern die Meinung des Interviewten durch gezieltes Hinterfragen zu konkretisieren.

    Wenn der Interviewte seine Meinung, nur auf persönliche Vorurteile, Halbwissen oder windigen pseudo-wissenschaftlichen „Tatsachen“ begründet, dann ist das nur recht und billig. Jeder Journalist, der der Überzeugung ist, dass jeder geneigte Leser oder Hörer, über die besprochene Materie ausreichend informiert ist, um den inhaltlichen Quatsch als solches zu erkennen, ist ein Arbeitsverweigerer.

  32. Nun mal halblang! Wir werden jeden Tag vor allen Dingen in öffentlich-rechtlichen Sendern von Journalisten indoktriniert, die meinen, völlig undifferenziert ihre eigenen rot-grünen Ideen unters Volk bringen zu müssen. Sehr lebhaft ist mir noch eine Sendung von WDR5 im Gedächtnis, in der die wohlgesinnten und gutmeinenden Moderatoren am sog. Veggie-Day der Grünen lediglich einen Ernährungswissenschaftler zum Interview geladen und mit diesem stundenlang die Vorzüge der vegetarischen und veganen Ernährung diskutiert hatten. Dass der Vorstoß der Grünen einen massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Bürger darstellte, wofür die Grünen dann ja auch die verdiente Quittung bei der Bundestagswahl erhielten, kam diesen Moderatoren-Gutmenschen nicht in den Sinn. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass diese beseelten WDR5-Herrschaften für ihre aufdringliche und undifferenzierte Nähe zu den Grünen gerügt worden wären. Das veranlasst mich zu folgender Schlussfolgerung: Wer als Journalist nicht mit im rot-grünen Meinungs-Mainstream schwimmt und entsprechende Sprechblasen ablässt (, für die der Intendant höheren politischen Ortes gelobt und bezahlt wird?) muss mundtot gemacht werden, bis jede abweichende Meinung schon mit der Schere im Kopf verdrängt ist. Am besten gelingt dies, indem man sie in die Nähe von rechtsextremen Populisten rückt. Kann das gewollt sein? Ich meine: Nein, sonst haben wir schneller eine neue DDR 2 als uns lieb ist!

  33. Guten Tag,
    als Betroffener würde ich mich gerne in die rege Diskussion einschalten. Drei Argumente habe ich heute.

    1. Die Hemmschwelle im Internet ist tatsächlich sehr niedrig. So viel Hass und Häme wie in diesem Blog habe ich in gut vierzig Jahren Berufserfahrung auf keiner Leserbriefseite gesehen. Mit der niedrigen Hemmschwelle geht leider auch ein niedriger Toleranzpegel gegenüber Andersdenkenden einher. Die werden gern pauschal als rechtsextrem verurteilt, was man in öffentlichen Debatten nicht begründen zu müssen glaubt. Deshalb die Frage: Was ist eigentlich rechts oder rechtsextrem an einer Aussage, die davor warnt, daß über die Antidiskriminierungsgebote die Meinungsvielfalt erheblich eingeschränkt werden könnte bis zu dem Punkt, daß man noch nicht einmal auf pädophile Gefahren aufmerksam machen darf?

    2. Herr Niggemeier und andere Kollegen im dominierenden, linksliberalen Meinungsspektrum halten solche Warnungen für Quatsch. Sie sollten die Papiere der EP-Abgeordneten Estrela und Lunacek mal lesen und auch die Anhänge. Ich halte die Absicht, frühkindliche Sexualerziehung im Kindergarten mit Masturbationsoptionen für Vierjährige – um nur ein Beispiel zu nennen – einzuführen, nicht für Quatsch.

    3. Die Chefredaktion hat – freundlich, konstruktiv und fair, wie das im Deutschlandfunk üblich ist – mit mir über die Sendung gesprochen. Dazu ist zu sagen, daß in diesem wie in wohl allen öffentlich-rechtlichen Sendern eine Moderationsphilosophie vorherrscht, nach der der Moderator neutral zu sein und immer die Gegenposition zu vertreten hat. Gegen diese Standards hätte ich verstossen. Das ist richtig. Fraglich ist, ob es neutrale Journalisten wirklich gibt. Der „Vater“ der deutschen Publizistik, Prof. Emil Dovifat, hat das wie viele andere verneint. Dovifat sprach von einer „subjektiven Wahrhaftigkeit“, was man mit Fairness übersetzen könnte. Ich finde es fair, auch mal andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen und zwar Meinungen, die natürlich unter dem Verfassungsbogen stehen, auch wenn sie mal gegen die rotgrüne Mehrheitsmeinung oder gar die politische Korrektheit verstossen. Und dass solche warnenden Stimmen keine Einzelstimmen sind, sieht man an der Petition in Baden-Württemberg, deren Unterzeichner – mittlerweile mehr als 120tausend Bürger – öffentlich-rechtlich als radikal, fundamentalistisch etc. verunglimpft wurden. Die Ausschaltung solcher Stimmen führt zu einer bedrückenden Verengung des Meinungsspektrums und zu einer Polarisierung, die ich in Sachen Familie und Gesellschaftspolitik generell im Diskurs hierzulande beobachte. Der Deutschlandfunk schließt, soviel ich weiß, solche Stimmen nicht prinzipiell aus, eingeladen werden sie von Moderatoren und der Redaktion – oder auch nicht, je nach ihrer „subjektiven Wahrhaftigkeit“.

    Angesichts der relativen Einseitigkeit der in diesem Blog geäußerten Meinungen ist es mir ein Anliegen, in einen argumentativen Dialog zu treten. Gerne bin ich bereit, Argumente auszutauschen. Mit Behauptungen oder Beschimpfungen kann und werde ich schon aus Zeitgründen nichts anfangen.
    Man outet sich zwar als altbacken und gestrig, wenn man im Internet grüßt, ich tu es aber trotzdem. Freundliche Grüße.

  34. @jürgen liminski

    Ja, das böse Internet mal wieder. Da gehts echt rough zu. Was waren das noch für Zeiten, als man ohne Konsequenzen einfach mal seinen Senf in die Gegend blasen konnte und eine natürliche Autorität qua Informationsvorsprung hinter sich wußte? Aber Scherz beiseite, gehen Sie mal auf Seiten oder Blogs, wo Ihre wertkonservativen – oder wie auch immer sie das bezeichnen möchten, wofür Sie stehen, Ansichten vehement und vornehmlich vertreten werden, Sie werden Sich wahrscheinlich wundern, was einem da so alles an Hass und Häme entgegenschlägt. Dagegen ist das hier ein Kindergeburtstag, bei dem rosa Wattebäuschchen geworfen werden.

    An Sie aber nur die einfache Frage: Wo ist sie denn eigentlich, diese links-grüne (oder rot-grüne oder linksliberale) Mehrheitsmeinung? Ich suche schon seit Jahren, finde aber nichts. Und wo werden andere Stimmen „ausgeschaltet“? Ihre ja offensichtlich nicht. Und die Wutbürger, die ihre Kinder in Baden-Württemberg gerne vor den Segnungen des zivilisatorischen, aufgeklärten Umganges miteinander in Schutz nehmen wollen, sind auch erstaunlich präsent dafür, dass sie ja eigentlich so mundtot sind. Das galt genauso für Sarrazin, der durfte seine Meinung ja auch nicht äußern. Und mußte sich notgedrungen mit den Titelseiten und – geschichten in Bild und Spiegel zufrieden geben. Hartes Los, das.

    Und vom niedrigen Toleranzpegel gegenüber „Andersdenkenden“ erkenne ich auch nichts. Höchstens bei denen, die sich so gern als Andersdenkende gerieren, im Grunde aber nur das Recht beanspruchen wollen, anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu leben haben. Und natürlich besonders empfindlich reagieren, wenn andere dann den Finger in den Badezimmerspiegel legen. Da kommt man dann schnell auf ein „Anti-Diskriminierungsdiktat“. Was nichts anders heißt, als dass man sich darüber beschwert, nicht mehr frisch fromm fröhlich frei und ohne Nachdenken und Empathie andere herabwürdigen zu können. Gelebte Toleranz ist, dass der Neger es gefälligst auszuhalten hat, wenn ich Ihn so nennen will. In höchstem Maße intolerant ist es (von ihm), wenn er dagegen protestiert. Da kann auch Martenstein ein lautes Lied von singen.

    Mit Verlaub (man ist ha höflich in diesem Internet): Widerlich.

  35. Hallo Herr Liminski,

    wir können gerne auch über Ihre politischen Positionen diskutieren, zum Beispiel darüber, wie unbefangen Sie Homosexualität auf eine Ebene mit Pädophilie und Schwule und Lesben mit Päderasten setzen. (Ich glaube, wir müssen nicht wirklich darüber diskutieren, warum man Positionen, wie Sie und Herr Teuscher sie vertreten, als „rechts“ bezeichnet.)

    Vorher aber würde ich gern noch auf der journalistischen Ebene bleiben. Es geht hier nicht um Neutralität und Objektivität von Journalisten. Es geht darum, ob so radikale Aussagen wie die, dass die Grünen bewusst Pädophilen den Zugang zu Kindern erleichtern wollen und Homosexualität eine „Leitkultur“ in Europa werden soll (was immer das genau bedeuten mag), wenigstens zu einer kritischen Nachfrage führen müssen. Es geht hier nicht um eine akademische Frage, ob Objektivität und Neutralität möglich oder sinnvoll ist. Es geht hier um das banalste journalistische Handwerk.

    Vielleicht können Sie mir erklären, warum Sie Ihren Gesprächspartner, dessen politische Positionen Sie teilen, nicht wenigstens korrekt vorgestellt haben: als konservativen Politiker. Warum Sie den Eindruck erweckt haben, er sei ein unabhängiger, unparteiischer Experte, der den Kampf um dieses Thema als Beobachter verfolgt, und nicht ein Wahlkämpfer. Es ist ja legitim und richtig, solche Politiker zu Wort kommen zu lassen, aber müssten Sie sie nicht wenigstens vorstellen?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihnen das versehentlich passiert ist (Sie haben Teuscher ja nicht zum ersten Mal in der Sendung interviewt). Für mich klingt das im Kontext Ihrer Gesprächsführung nach einer kalkulierten Irreführung der Hörer. Leider hat die Chefredakteurin des DLF darauf nicht Bezug genommen.

    (Ich mag aber den Gedanken, dass Sie sich erst durch das Grüßen im Internet als „altbacken und gestrig“ geoutet hätten.)

  36. @Twipsy:
    Im Vorbeitrag ist in dem Teil, in dem Teuscher versucht sich als unterdrücktes Opfer einer Minderheitendiktatur zu definieren, weil die Homoschwuchteln doch tatsächlich sein Grundrecht auf Diskriminierung und Intoleranz beschneiden wollen, und in dem der Estrela-Bericht erwähnt wird gibt es einen Link zu diesem Bericht unter „ist deutlich komplexer“ (etwa Absatz 26). In dem pdf steht auf Seite 44 unter der Spalte „Wissen“das frühkindliche Masturbation als Lehrinhalt vorgesehen ist. Das dies dann keine Anleitung zur Pädophilie ist, fällt natürlich unter den Tisch, weil das schmutzige Wort „Masturbation“ wohl so ’nen Opus-Dei-Reflex auslöst und sich ein Kathofaschist dabei wohl nur Kindesmissbrauch vorstellen kann (dafür habe ich wiederum Verständnis, weil es von der Kirche ja nicht selten auch so vorgelebt wird…).

    Den Link kann ich irgendwie nicht liefern, weil bei mir nur das pdf geöffnet wird, ich aber keine URL kopieren kann. Also nur der Link auf den Vorbeitrag:

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/der-deutschlandfunk-die-gleichschaltung-und-homosexualitaet-als-leitkultur/

  37. @Liminski: Wenn Sie das hier ernsthaft als „Hass und Häme“ bezeichnen, dann waren Sie vermutlich noch nie in den Kommentarspalten von Bild und Welt unterwegs, oder?
    Sie sind mit keinem Wort auf die eigentlichen Kritikpunkte Niggemeiers eingegangen. Wenn Sie es mit Ihrer Gesprächsbereitschaft ernst meinen, dann holen Sie das doch bitte nach.

  38. @ Jürgen Liminski:

    Vielleicht könnten wenigstens Sie sich die Mühe machen, auf die Gegenargumente konkret einzugehen – Ihr Gesprächspartner ist dazu ja leider nicht imstande oder nicht willens. Also, wo genau ist in den nun schon mehrfach verlinkten Dokumenten von Pädophilie die Rede? Was hat Homosexualität mit Pädophilie zu tun? Wieso sind die meisten Opfer von Pädophilen weiblich?

    Oder ist es das übliche Märchen von beiden Seiten des politischen Spektrums: Sie verfügen als einzige über „die Wahrheit“ (gleichwohl es ebenfalls nur Interpretationen sind), während die anderen nur Behauptungen in den Raum werfen? *Sie* und Herr Täuscher (die Schreibweise gefällt mir) haben doch nun schon mehrmals Behauptungen in den Raum geworfen, aber sich nicht die Mühe gemacht, sie zu belegen oder auf Nachfragen zu reagieren.

    Fassen wir zusammen: Sie fordern, dass man Sie und Ihre Meinung akzeptiert, obwohl Sie nicht bereit sind, Homosexuelle als Menschen zu akzeptieren und ihnen die gleichen Rechte zuzustehen wie jedem anderen auch. Sie ignorieren Gegenargumente und Nachfragen, fordern aber zugleich auf, auf Häme gegen Sie zu verzichten (wenn man jemandem gegenüber hämisch ist, nimmt man ihn zumindest wahr, weshalb ich es weniger schlimm finde als ihn zu ignorieren).

    Könnten Sie mal bitte damit anfangen, andere so zu behandeln, wie Sie selbst behandelt werden möchten?

  39. @ inga:

    „Wenn Sie das hier ernsthaft als »Hass und Häme« bezeichnen, dann waren Sie vermutlich noch nie in den Kommentarspalten von Bild und Welt unterwegs, oder?“

    Nein, nein, nein! Sie haben da etwas grundlegend missverstanden! „Hass und Häme“ ist es nur, wenn man einen weißen, heterosexuellen Mann mit nachweisbar arischer Herkunft bis 1871 wegen diskriminierender Einstellungen kritisiert. Wenn es gegen Liberale, Homosexuelle oder Muslime geht, ist es „Meinungsfreiheit“.

  40. Gott sei dank gibt es noch ein paar idealistische Kleinverlage wie Springer oder Burda, die sich trauen, gegen das dominierende linksliberale Meinungsspektrum aufzubegehren.

  41. Entschuldigen, aber die bisherigen Demontierungsversuche von diesem Interview gehen meines Erachtens an der Wurzel des Problems vorbei: Liminski sagt, was er sagt, weil er denkt, dass sein Gott das so will.

  42. @jürgen liminski #37

    Kurz zur Masturbation: Ich glaube nicht, dass Sie sich den Estrella-Bericht tatsächlich angesehen haben. Vielleicht noch das Wort „Masturbation“, damit Sie sich sicher sein können, dass das Wort auch da steht. Was diese Textpassage aber zu bedeuten hat, das haben Sie ganz offensichtlich nicht recherchieren wollen. Denn bei der frühkindlichen Masturbation geht es ganz sicher nicht einen gemeinsamen Wichszirkel im Kindergarten, sondern um Erziehung. Und selbstverständlich kann man ja der Meinung sein, dass 4 Jahre noch zu Jung sind um über Masturbation zu reden (ich bin mir selbst da auch nicht unbedingt sicher, ich kann mir aber vorstellen, dass ein(e) gute(r) Pädagoge/in das angemessen verpacken kann). Dass man dies aber so verkauft, wie es Ihr Interviewpartner getan hat, ist eine Täuschung.

    Und ich finde es nicht nur ein bisschen Bigott, wenn jemand der völlig problemlos, unwidersprochen und offenbar bewusst eine österreichische Grüne namentlich in seiner Sendung zumindest als pädophilenfreundlich diffamieren lässt, wenn sich also dieser jemand dann weinerlich als Opfer von Häme und Meinungsdiktatur zu gerieren versucht.

    Sie sind doch derjenige, der versucht mit einem irreführenden Interview offensichtlich unwahre Behauptungen eines Glaubensgenossen als Tatsache darzustellen. Sie sind doch derjenige, der versucht den Menschen, die nicht Ihrer Vorstellung vom Menschsein entsprechen, möglichst viele Steine in den Weg der Persönlichkeitsentwicklung zu legen, indem sie deren Bedürfnisse ignorieren wollen. Und dann Toleranz einfordern – so viel ignorante Frechheit hab ich das letztemal bei Berlusconi gesehen.

    (das war jetzt so Hämefrei, wie ich es geschafft habe)

    Ansonsten möchte ich mich gerne Linus#39 und SN#40 anschließen.

  43. Lieber Herr Liminski,

    ich möchte Ihnen gerne aufrichtig den Kopp-Verlag ans Herz legen.

    Dort können Sie als Journalist ganz offen zu den Themen Diktatur der Linksgrünen, Homo-Dominanz, Untergang des Abendlandes, „Bereicherung“ durch Zuwanderung etc. publizieren (den Ufo-Krams können Sie ja ignorieren) und müssen sich mit Ihrer Meinung, wie beim DLF, nicht verstecken.

    Ausgezeichnete Journalistenkollegen wie Eva Hermann und Udo Ulfkotte sind auch schon da

  44. Die Hemmschwelle im Internet ist tatsächlich sehr niedrig. So viel Hass und Häme wie in diesem Blog habe ich in gut vierzig Jahren Berufserfahrung auf keiner Leserbriefseite gesehen.

    Als Captain Obvious würde ich sagen, ist ja klar, die Redaktion hat die einfach mal nicht abgedruckt. Aber wenn Sie die Wattebäuschen hier ernsthaft als „Hass“ bezeichnen, dann können Sie doch sicher mal ein paar Beispiele dafür anführen.

    Und wo Sie schon dabei sind, beantworten Sie doch mal die Fragen Volker Pispers zur gefühlten Bedrohung durch die Homoehe: http://www.youtube.com/watch?v=5VUWZueE_wg

    Wir warten gern…

  45. @ jürgen liminski

    „Freundlich, konstruktiv und fair“ einige Fragen:

    1) Seit wann sind Sie Mitglied des Opus Dei?

    2) Welche Art der Mitgliedschaft haben Sie?

    3) Welche „journalistischen“ Aufgaben stellt Ihnen das Opus Dei im Deutschlandfunk?

    4) Ist Ihr langjähriger Freund Willi Steul (Intendant des Deutschlandradios, zu dem der Deutschlandfunk gehört; Unterstützer Ihres Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie) ebenfalls Mitglied des Opus Dei?

    Vorab vielen Dank für Ihre erhellenden Antworten.

    Freundliche Grüße aus dem Internet

  46. Ich persönlich freue mich ja, dass Herr Niggemeier sich auf das eigentliche Problem der „Irreführung“ bei diesem Interview beruft. Dabei ist es erst einmal unerheblich, was der genaue Inhalt des Beitrages war, als mehr, dass nur eine Meinung ohne jegliche Form der Hinterfragung durch den Interviewer als Fakt darstellt wurde.

    Ähnliche Interviews mit roten, grünen, gelben, blauen und pink-gepunkteten Anhängern kommen uns allen tagtäglich unter, werden aber weniger beachtet, weil der gesprochene Inhalt weniger gegen die gängige Meinung anrennt.

    Zum Inhalt des Interviews sage ich mal gar nichts …

  47. @alter Jakob: Ich finde, Kinder sind dann bereit, über das Thema Sexualität zu reden, wenn sie entsprechende Fragen stellen. Aufdrängen würde ich ihnen das Thema nicht. Die Vermutung, man wolle mit dem Anspruch, auch schon im Kindergarten unverkrampft mit dem Thema umzugehen, Pädophilie fördern, ist umso absurder, als klar sein dürfte, dass Aufklärung der beste Schutz vor Missbrauch ist.

  48. @Inga

    Ich glaube, jetzt hab ich endlich verstanden, worums eigentlich geht. Kindesmißbrauch darf nicht einfach den gutmenschelnden Grasfressern überlassen werden.

  49. Emil Dovifat ist übrigens Mitbegründer der CDU und Katholik, Träger des Bundesverdientskreuzes, natürlich durch Adenauer verliehen.

  50. Ich finde es fair, auch mal andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen und zwar Meinungen, die natürlich unter dem Verfassungsbogen stehen, auch wenn sie mal gegen die rotgrüne Mehrheitsmeinung oder gar die politische Korrektheit verstossen.

    Interessant ist diese Stoßrichtung gegen die (von jemandem, der sich gegen bloße Behauptungen verwahrt, bloß behauptete) „Mehrheitsmeinung“ und das (ebenfalls bloß – und lächerlicherweise – behauptete) „dominierende, linksliberale Meinungsspektrum“ vor allem deswegen, weil sie nicht ungeschickt von dem einzigen relevanten Punkt ablenkt: daß einige der geäußerten Meinungen faktisch hanebüchener Blödsinn sind (z.B. daß Kindern beizubringen, daß Schwule genauso Menschen mit denselben Rechten und Pflichten wie alle anderen sind und deren Lebensweise nicht stigmatisiert werden darf, auf die Etablierung einer neuen homosexuellen „Leitkultur“ hinauslaufe) und daß der Moderator seiner Pflicht nicht nachgekommen ist, dem Zuhörer eine unabhängige Meinungsbildung zu ermöglichen, indem er einige relevante Details zu seinem Gesprächspartner verschwiegen hat.

    Wenn die Nebelkerzen dann jetzt ausgebrannt sind, wäre es nett, wenn sich Herr Liminski zur diesen tatsächlich relevanten Punkten auch noch äußern könnte.

  51. Zumindest kämpfen die Herren Liminski, Teuscher und Niggemeier mit offenem Visier und müssen sich dafür auch noch kindische Verballhornungen ihrer Namen gefallen lassen. (Teuscher – Täuscher, Muhaha)
    Die meisten Kommentatoren hier ziehen es hingegen vor, aus der sicheren Deckung des anonymen Heckenschützen zu feuern!
    (Martialischer Vergleich mit Absicht gezogen)

    Frank Plasberg in einem Interview bei Meedia:
    „Natürlich ist die Tonalität im Netz eine andere ist als in der realen Welt. Nichts gegen raue oder auch aggressive Statements, auch nichts gegen eine Polemik, wenn sie Leidenschaft in eine Diskussion bringt. Dann aber bitte mit einem realen Namen, und nicht als „Carla Cassandra“ oder „Miesepeter14″, wobei so was schon fast Selbstironie ist. Ich finde mit offenem Visier zu diskutieren, ist ein Akt der Fairness. Fairness gegenüber Politikern, Vertretern aus der Wirtschaft oder auch Kirche, die mit ihrem Namen und Gesicht für ihre Meinung einstehen. Wenn wir uns unser eigenes Ziel vor Augen führen, Talk auf Augenhöhe zu bieten, dann gehört dazu eben ein offenes Visier. Wir alle haben uns schon viel zu sehr an die Anonymität von Meinungsäußerungen im Netz gewöhnt. Warum eigentlich? Es ist mir klar, dass unser Vorhaben nicht gleich auf Begeisterung stößt, aber wir wollen das trotzdem versuchen. Ich habe keine Angst davor, Politiker hart anzugehen. Genauso wenig Angst habe ich davor mich einer Debatte mit den Zuschauern zu stellen.“

  52. @Reichelt: Hat eigentlich so gar nichts mit dem Thema zu tun. Und Sie haben es noch immer nicht verstanden. Es gibt Unterschiede zwischen anonym und pseudonym. Die Plasberg-Stelle in der letzten Sendung vom Montag empfand ich außerdem als unerträglich, weil einseitig. Witzigerweise hat Plasberg seine Meinung fast schon revidiert, da er doch ausschließlich von „agressiver Anonymität“ gesprochen hat und auch zugeben musste, dass es auch problematisch werden kann für Arbeitnehmer, Opfer und Minderheiten etc.oder wenn es um schwierige Fälle wie Kindesmissbrauch usw. geht. Seltsam fand ich auch, dass anonym sofort mit „Beschimpfung“, „Pöbeln“, „Hetze“, „mächtige Meinung raushauen“ gleichgesetzt wurde. Das ist nicht sonderlich differenziert und diskutiert worden.

  53. @Frank Reichelt: Inwiefern ist es bei der Beurteilung meiner Argumente von Belang, wie ich im Alltag heiße? Liminski und Niggemeier sind Journalisten, Teuscher ist Politiker. Beiden Berufsgruppen ist gemein, dass sie in der Öffentlichkeit stehen. Das weiß man, bevor man diesen Beruf ergreift. Um Kommentare zu beurteilen, ist es hier, anders als bei Privatmenschen, von Interesse, welche Meinung sie öffentlich vertreten. Da ich ein gänzlich unprominenter Mitmensch bin, kann ich Ihnen sagen, dass mein Klarname Sie in keinster Weise weiterbringt. Auch geht es z.B. meinen (derzeitigen und möglichen zukünftigen) Arbeitgeber, meinen Vermieter oder meinen Nachbarn absolut nichts an, welche Meinung ich zu welchen Themen habe. Das hat mit geschlossenem Visier exakt überhaupt nichts zu tun. Sollte ich nämlich über die Stränge schlagen, kann man mich trotzdem belangen.

  54. Herr Reichelt, ihr Plädoyer für Klarnamen in Internet-Diskussionen ist eine Nebelkerze, hat sie doch keinerlei Relevanz für die vorliegende Diskussion. Oder wollen Sie behaupten, dass die „Anonymen“ hier (die gar nicht anonym sind, weil Herr Niggemeier, der als Blogbetreiber für die Kommentare als Mitstörer haftet, gültige Mailadressen eines jeden Users besitzt) weniger konstruktiv kommentieren als die Klarnamen? Sie finden im Internet Millionen von Threads, in denen das tatsächlich so ist (weswegen die Frage schon ihre Relevanz hat), aber ausgerechnet hier missionieren zu wollen, ist lächerlich. Es ist aber ein gutes Zeichen, dass Sie inhaltlich nichts auszusetzen haben und auf solche Nebenkriegsschauplätze ausweichen müssen.

    Übrigens: Plasberg hat auch gesagt, dass die Redaktion natürlich nicht prüfen könne, ob jemand wirklich z.B. „Albert Schweitzer“ heißt. Darum will man bei „hart aber fair“ in Zukunft nur Kommentare aussieben, die *offensichtlich* Pseudonyme sind. Aber wenn sich die Leute dann alle „Heinz Schulze“, „Fritz Müller“ oder „Gregor Keuschnig“ nennen, was ist dann gewonnen?

    Inhaltlich haben meine Vorredner schon alles gesagt. Bin auf Antworten von Herrn Liwinski gespannt.

    Matthias (der seinen Nachnamen nicht nennt, weil ihn jeder mit dem Vornamen anspricht – auch Chefs und Nachbarn, willkommen in der modernen Zeit).

  55. @ Frank Reichelt: Ich habe mich sonst zwar immer DaW genannt, aber wenn Ihnen ein authentisch wirkender Name so wichtig ist, kann ich mich auch Hans Müller nennen. Wer beweist mir eigentlich, dass Sie Frank Reichelt heißen und nicht eigentlich Marian Schulze?

    Achja: Als Sachse verzichte ich lieber darauf, meinen Klarnamen zu nennen – sonst habe ich womöglich auch bald Rechtskonservative im Hausflur stehen.

    http://www.berliner-zeitung.de/politik/hoyerswerda-in-todesangst-vor-neonazis-und-kein-schutz-der-polizei,10808018,25861920.html

    @ Ste, inga: Danke

  56. @Frank Reichelt, #58:
    Ich finde mit offenem Visier zu diskutieren, ist ein Akt der Fairness. Fairness gegenüber Politikern, Vertretern aus der Wirtschaft oder auch Kirche, die mit ihrem Namen und Gesicht für ihre Meinung einstehen.

    Was wir brauchen, sind allerdings nicht Leute, die mit ihrem Namen für eine Meinung einstehen, sondern Leute, die mit guten Argumenten für ihre Meinung einstehen. Der Name etc. sollte gerade irrelevant sein für die Beurteilung und weitere Diskussion der Meinung. (Außer für strafrechtlich Relevantes, was aber ein völlig anderes Problem ist und mit Klarnamen nichts zu tun hat.)

    Wir sollten den Spieß umdrehen und sagen: Es ist eine viel größere Gefahr für eine freiheitliche Gesellschaft, daß in Talkshows usw. Leute gerade deswegen eingeladen werden, weil sie einen Namen haben, weil sie einer Partei angehören oder sonstwie parteilich sind. Respekt hätte dagegen eigentlich eine Talkshow verdient, die sagt: Wir haben die relativ unbekannte Person X eingeladen, weil sie gute Argumente hat, die die Diskussion bereichern und voranbringen.

  57. Was, inga heißt gar nicht inga? Mein Weltbild bricht zusammen! Ich dachte bisher ja immer dass Frank Reichelt der einzige ist, der hier ein Pseudonym benutzt …

    Mit freundlichen Grüßen
    Frau Jakob Alter

  58. Als ich beim Lesen der Kommentare auf den Post von Jürgen Liminski gestossen bin, habe ich mich schon gefragt, ob es wohl bei dieser einmaligen Stellungnahme bleibt oder ob er tatsächlich in eine Diskussion tritt, an der ich persönlich schon sehr interessiert wäre. Problematisch hierbei ist wohl, dass er nicht einem, sondern vermutlich 30 Kommentatoren gegenübersteht. Ob dies zu einem befriedigenden Gesprächsverlauf führt, wage ich einmal zu bezweifeln, aber vielleicht geht es darum auch gar nicht.

  59. @Frank Reichelt

    Offenes Visier, Fairness und Transparenz sind jetzt nicht die ersten Begriffe, die mir in diesem Zusammenhang einfallen. Denn bei dieser dusseligen und überflüssigen Diskussion um Klarnamen im Netz geht es letztendlich nicht darum, anonyme Beleidigungen zu verhindern. Das Tolle am Internet: Es demokratisiert die Kommunikation. Und das erschreckt diejenigen, die es nicht gewohnt sind, sich womöglich für ihr öffentliches Tun und Handeln rechtfertigen zu müssen. Und das auch noch – Gott bewahre – öffentlich.

    Ein Bela Rethy glaubt womöglich tatsächlich, dass die Kritik an seiner Fussballkommentierung erst mit diesem Internet und den ekligen anonymen Foren entstanden ist. Dabei war die schon immer da, er hat sie bloß nicht gehört und ist in seiner Verblendung wahrscheinlich auch nicht davon ausgegangen, dass es überhaupt was auszusetzen hätte geben können.

    Und jemand, der ach so offene Diskurse eingehen möchte, sollte vielleicht nicht als Ausgangsstatement sachliche Kritik als „Hass“ und Häme“ titulieren. Könnte schwierig werden, da „fair“ zu bleiben.

  60. @Frank Reichelt:
    Plaßberg hat Recht, falls sich hinter dem Visier ein Prominenter oder gar ein Journalist verbirgt. Wer pöbeln will, sollte das auch unter seinem Realnamen tun.

    Ansonsten stimme ich „inga“ zu. Es zählt das Statement, nicht der Name. Mit Kommentare im „Internet“ ist es in etwa wie mit anonymisierten Bewerbungen. „Niemand weiß, ob Du ein Hund bist.“ (Nicolas Negroponte) Oder ob Du Frau oder Mann bist, ob Du alt oder jung bist, ob Du groß oder klein bist, ob du schwul oder hetero bist, ob Du dünn bist oder dick, ob Du Kinder hast oder hasst (was sich nicht ausschließt), ob Du arm bist oder riech. – Wichtig ist, dass Du bist.

  61. @all

    Ich möchte jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehen und die Diskussion unnötig in die Länge ziehen. Viele Argumente habe ich schon bei anderen Debatten dieser Art gehört und gelesen, ich finde sie nicht immer überzeugend, sei´s drum.

    Ich habe anfangs auch unter einem Pseudonym kommentiert. Seit ich meinen Klarnamen verwende, warum sollte ich mir einen falschen ausdenken, überprüfe ich jedenfalls jede Formulierung lieber zweimal auf ihre Justiziabilität und vermeide persönlich beleidigende Ausdrücke so gut es mir als Gemütsmensch möglich ist! Ich sehe mich einfach mehr auf Augenhöhe wenn ich mit einer Person des öffentlichen Lebens diskutiere, ist nur meine persönliche Ansicht.

  62. Sogar die „Süddeutsche“ berichtet heute auf ihrer Medienseite, dass Jürgen Liminski gerügt wurde.

  63. Was mich an dieser Anonymitäts-Diskussion stört, ist, daß Schlüsse anscheinend aus dem Bauch heraus gezogen werden und Emotionalität und wenig Verstand die Diskussion beherrschen. Ungenauigkeit kommt noch dazu. Da wird nicht zwischen Anonymität und Pseudonymität unterschieden und es wird gleich vorausgesetzt, daß die Anonymität den Ton des Kommentars bestimmen würde. Weiß das jemand, hat das jemand mal an irgendeinem Korpus überprüft? Nein, natürlich nicht. Und mit der Anonymität, an der, so wird meist impliziert, das Internet schuld ist, werden die Sitten roh, verwildet und degeneriert. Ohne das Internet war alles besser, hatten die Menschen noch Namen und benahmen sich zivilisiert. Nun kann es natürlich sein, sicher bin ich mir nicht, da es eben keine diachronen Untersuchungen dazu gibt. Aber ein Blick in den Artikel „Echo aus dem Publikum“ von Bernhard von Watzdorf aus dem ZDF-Jahrbuch 1967, dem Jahr der Einführung des Farbfernsehens, läßt mich zweifeln, daß die Zustände damals wesentlich anders waren. Hier ein paar Auszüge, die den positiven Tenor wiedergeben, aber auch zeigen, mit was für einem „Pöbel“, ob anonym oder nicht, man schon damals zu kämpfen hatte:

    „Wie reagieren die Zuschauer auf das Programm des ZDF? Vor allen Dingen: zahlreich. […] Genauer: mit 59510 Zuschriften und 13421 Anrufen im Jahr 1967. Das sind 245 Zuschriften je Werktag und 37 Anrufe pro Tag, die Sonntage und Feiertage mitgerechnet. […]
    Viele Zuschauer fühlen sich dieser der Fernsehanstalt, diesem fernen Gebilde gegenüber mit ihrem Anliegen von vornherein auf verlorenem Posten. Sie wissen zu wenig von ihr, von der Rechtsstruktur, der Organisation. Eine Anschrift: „Bayerischer Rundfunk, 2. Programm, Mainz“, bezeugt das. Etwas überraschend ist auch: „Doch lesen Sie wahrscheinlich nur die Springer-Presse, mit der das 2. TV irgendeinen Vertrag haben soll“.
    In der Form durchläuft die Kritik am Programm alle Register menschlicher Ausdrucksfähigkeit, vom höchsten Lob und wohlwollender Zustimmung bis zum gekonnten Verriß und persönlicher Beleidigung; aus Hamburg etwa die lapidare Mitteilung: „Diese Woche mal wieder ein Programm zum Kotzen!“ oder aus München die unerbetene Auskunft; „Bin Jahrgang 13 und ich liebe das Fernsehen prinzipiell überhaupt nicht; habe bis heute auch keinen FS, und werde mir auch in absehbarer Zeit keinen kaufen, nicht weil ich das nicht könnte, sondern weil ich nicht will. Weil mir das Reingaffen zu blöd ist“. Das ist eine klare Sprache, auf die nichts zu erwidern ist. Bedenklicher sind da schon die Angriffe aus der rechten Ecke: „Ihre freche und arrogante Diktatur gegenüber den Zuschauern wird uns jetzt zu dumm. Eine gute, alte deutsche Operette derart zu versauen ist der Gipfelpunkt der Unverschämtheit. Unsere dauernden Kritiken, die gute und alte deutsche Kultur nicht dauern… usw.“ Oder: „Wer setzt solche Filme immer wieder auf das Programm. Sind das Juden? Ihrer Rückäußerung sehe ich mit großem Interesse entgegen“. Gelegentlich klopft man uns auch voller wohlwollender Anerkennung ein bißchen auf die Schulter: „Wie gesagt, der Wille adelt Sie.“
    […]
    Die ernste Auseinandersetzung überwiegt jedoch. Da werden Argumente vorgebracht, denen man zustimmen muß, werden sachliche Vorschläge gemacht; da läßt sich argumentieren, da sind viele Einsichtige, die sich überzeugen lassen. […] Mit einer Landeselternschaft der Realschulen gestaltete sich die Diskussion wieder schwieriger: „Sie verlangen zu viel von uns, wenn Sie die Angabe der Titel wünschen, auf die sich unsere Kritik bezogen hat“.[…]
    Programmkritik enthält jedoch nur die Hälfte aller Zuschriften; von den Telefonanrufen etwa drei Viertel. In den übrigen wird nach Senderterminen, Musikstücken […] gefragt. Auf alle wird nach Möglichkeit Auskunft gegeben, von vielen als Selbstverständlichkeit entgegengenommen, von vielen mit Dank: „Ich möchte mich sehr herzlich bedanken […]. Es gibt also doch noch Institutionen, die sich eines gewissen Taktes bedienen.“
    Da ist sie wieder, die Institution. Und gerade diese verbreitete Vorstellung von der Fernsehanstalt als einer anonymen Institution zu überwinden, dem Zuschauer das Gefühl zu geben, daß nicht an ihm vorbei, sondern auch und gerade für ihn gesendet wird, ist das Bemühen des zuständigen Ressorts in der Informations- und Presseabteilung des ZDF. In über 70000 Fällen ergibt sich dazu die Möglichkeit. Aber was sind 70000 Zuschauer bei 25 bis 30 Millionen, was sind sie wirklich? Sehr oft, und das muß wohl genügen und anspornen, die Interessierten und die Dankbaren. Was veranlaßt sonst den Mann, an einem Werktag um 13.20 Uhr, wie es protokolliert ist, anzurufen und zu erklären: „Ihr seid ein Freudenspender von Format“ […].“

  64. Kann mal jemand mit journalistischem Hintergrund erzählen, wie das Beschäftigungsverhältnis zwischen einem ÖR-Sender und einem Moderator aussieht? Es soll ja Arbeitnehmer geben, die bei schlechter Leistung – insbesondere wenn es um Basiscs geht – auch mal eine Abmahnung kriegen. Und bei wiederholtem Fehlverhalten noch eine. Sowas führt auch mal zum Ende eines Beschäftigungsverhältnisses.

    Ein „Kritikgespräch“ finde ich ja eine geradezu glimpfliche Angelegenheit. Es wird ja auch nicht unbedingt in der Tagesschau um 20:01 Uhr bekannt gegeben, was im öffentlichen Rundfunk heute wieder schief gelaufen ist. Obwohl so ein Pranger zu populärer Sendezeit vielleicht disziplinierende Wirkung hätte, was das journalistische Handwerk angeht. Ich als Gebührenzahler wäre auch bereit, den Radio-Anteil an den Gebühren zu erhöhen, wenn gutes Handwerk auch bessere Löhne/Honorare oder personalintensivere Vorbereitung (das Interveiw wurde ja sicherlich nicht spontan geführt) benötigt. Es gibt sicher eine Menge Gegenfinanzierungspotenzial…

  65. Heute ist im Medienteil der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung ein Artikel zu diesem Thema abgedruckt (Titel: Keine Fragen).

    Eine PDF-Version habe ich vom SZ-Archiv heruntergeladen und online bereitgestellt unter: http://10dj.de/sueddeutsche_liminski.pdf

    Die Süddeutsche hat beim Deutschlandfunk nachgefragt, ob der Sender es problematisch findet, dass Liminski auch regelmässig für die Junge Freiheit schreibt und ob Herr Liminski weiterhin moderieren darf.

    Der Deutschlandfunk hat sich dazu bislang bedauerlicherweise nicht geäußert.

  66. @Jens Weinreich:
    Sie stellen einige sehr interessante Fragen.

    In den Medien ist das Thema bisher meines Erachtens noch nicht systematisch genug behandelt worden.

    Willi Steul: Leiter Deutschlandfunk (DFL)
    Jürgen Liminski: Regelmäßiger Autor bei der Jungen Freiheit, Opus Dei Mitglied, Studienfreund von Willi Steul bei der katholischen Journalistenschule ifp, DLF-Journalist
    Bernd Kallina: Mitglied in der vom bayrischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Danubia, DLF-Journalist

    Kallina und Liminski sind schon wiederholt aufgrund ihrer Berichterstattung und Interviewführung massiv kritisiert worden. Gerüchteweise ist Bernd Kallina innerhalb des DLF weitgehend marginalisiert. Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen.

    Ich gehe davon aus, dass Kallina und Liminski in der Redaktion der Tagesthemen binnen einer Woche vor die Tür gesetzt würden.

    Nun ist die Frage, mit welchen Argumenten die Chefredakteure des DLF an diesen höchst umstrittenen „Journalisten“ festhalten.

    Um es noch einmal deutlich zu sagen: Herr Liminski und Herr Kallina haben natürlich jedes Recht, sich politisch rechts, rechtskonservativ oder auch weiter rechts einzuordnen und ihre Positionen auch jederzeit öffentlich zu vertreten. Ich bin nur der Meinung, dass Ihre Einstellungen in einem öffentlich-rechtlich geförderten Radiosender mit dem Ansehen, das die DLF genießt, nichts verloren haben.

    Die Demokratie gibt Raum für eine sehr sehr breite Palette an Meinungen und ebenso breit ist auch die Palette der Medien, mit deren Hilfe diese Meinungen öffentlich gemacht werden können.

    Herr Liminski hat da mit seinem Zweitjob schon eine ganz passende Lösung gefunden und sich fürs Publizieren in der Jungen Freiheit entschieden.

    Ich würde gern von Frau Wentzien und Herr Steul hören, welche Konsequenzen Sie daraus ziehen, dass mitten im DLF-Kollegium ein Journalist sitzt, der zugleich Mitglied einer rechtsextremen Burschenschaft ist, und ein weiterer, der Stammautor bei der Jungen Freiheit und Mitglied bei Opus Dei ist.

    Ich jedenfalls habe keine Lust noch mal beim Deutschlandfunk zu hören, dass Rot Grün Liberale „Homosexualität als Leitkultur“ installieren wollen, um nur einen kleinen Auszug aus dem absoluten Nonsens des Teuscher/Liminski Gesprächs zu zitieren.

  67. @Frank Reichelt

    Ich möchte jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehen und die Diskussion unnötig in die Länge ziehen.

    Und genau deshalb haben Sie überhaupt mit diesem Off-Topic-Beitrag angefangen. Überzeugend.

  68. @Daniel O. #74 Sie schrieben u.a. „Die Demokratie gibt Raum für eine sehr sehr breite Palette an Meinungen und ebenso breit ist auch die Palette der Medien, mit deren Hilfe diese Meinungen öffentlich gemacht werden können.“ So ist unsere Pressefreiheit in Art. 5 GG in der Tat angelegt. In den ernstzunehmenden Printmedien (Zeit, Spiegel, SZ etc.), vor allem aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen dominiert hingegen tagtäglich die rot-grüne Mainstream-Meinungssoße, mit der alles andere – vor allen Dingen die abweichende Meinung – gnadenlos erstickt wird. Mit dem, was nach Art. 5 GG intendiert war, hat das nicht mehr viel zu tun. Mittlerweile schalte ich ab, wenn ich an einem Tag in der Tagesschau lang und breit den 20. Beitrag über das Coming out irgendeines Sportlers oder die dringend erforderliche Frauenquote für Aufsichtsräte in (höchstens 10) börsennotierten DAX-Unternehmen höre. Das alles ist so langweilig und uninteressant wie weiland die Berichte der Aktuellen Kamera in der DDR, die über den neuen 1571. Held der Arbeit, den 20. Parteitag der KPdSU oder die Brudergrüße und -küsse zur Eröffnung eines neuen Stahlwalzwerkes in Hettstedt „informierten“. Aber all diese Berichte haben einen Vorteil: Sie sind politisch korrekt und ecken nicht an, weil man sich des Lobs der Herrschenden gewiss sein kann. Sie überbieten sich darin, die – übrigens meist unüberlegten und dilettantischen – Vorhaben unserer politischen Parteien wiederzugeben, ohne auch nur ansatzweise deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Was hat das noch mit Demokratie und Pluralismus zu tun? Nichts! Und da finde ich es sehr erfrischend, wenn mutige Journalisten wie Jürgen Liminski versuchen, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen. Das kommt mittlerweile in Deutschland so selten vor, dass diejenigen, die sich zum Lordsiegelbewahrer der rot-grünen Meinungs-Einheitssoße aufschwingen, schon dieses kleine Fitzelchen ausgeübter Meinungsfreiheit als Bedrohung ihrer Meinungspfründen betrachten – die Inquisition der Katholischen Kirche hätte sicherlich ihre wahre Freude an einer solchen Verfolgung sanktionswürdigen Ketzertums. Wir sind mittlerweile weit gekommen in diesem angeblich ach so freien Land. Meinungsfreiheit wird angeblich geschützt, in Wirklichkeit aber zerstört, indem man dem Gegenüber unter Androhung von Konsequenzen die angeblich falsche Meinung vorhält. Mutige Journalisten wie Liminski unbedroht an einer wirklichen Meinungsfreiehit (wie er es auch nicht anders will: auf dem Boden des Grundgesetzes) partizipieren zu lassen, ohne gleich einen neuen Radikalenerlass zu fordern, täte der Meinungskultur in diesem Lande sehr gut.

    Lieber Herr Liminiski, ich freue mich auf Ihre nächste Sendung und auf ein neues, möglichst politisch unkorrektes Thema. Nach einer solchen Sendung kann ich wesentlich freier durchatmen!

  69. @Saftkommentator

    Natürlich können Sie jedes Wort und jedes Komma gegen mich auslegen ohne auf die Argumente eingehen zu müssen. Freuen Sie sich doch einfach, dass ich den Blog nicht weiter mit dem Nebenthema verstopfe, das hat man hier auch schon ermüdend anders erlebt.

    @JohnSturges

    Oh Oh, ich fürchte, Sie werden für diesen Beitrag bald die ganze Wucht des Blogs zu spüren bekommen, freuen Sie sich auf einen ungemütlichen Vormittag.

  70. Sehr geehrter Herr JohnSturges!
    Sie beklagen, wie auch einige andere in dieser Diskussion, die vorgebliche „Rot-Grüne Mainstream-Meinungssoße“
    Vielleicht nehmen Sie einfach mal zur Kenntnis, oder versuchen zu verstehen, daß Homophobie -übrigens genauso wie Rassismus“ keine MEINUNG darstellt, sondern schlicht gegen grundlegende Menschenrechte und auch gegen den Kern unserer Verfassung verstoßen. Und die Gleichstellung Homosexuelle=Pädophile eine Verleumndung der ganz miesen Sorte ist. Und man wundert sich doch sehr, wie sehr sich Menschen, die andere am liebsten ins Fegefeuer schicken wollten, als Verfolgte stilisieren.
    Hochachtungsvoll
    Thomas Hackenberg

  71. @John Sturges: Wer allen Ernstes die heutige deutsche Medienlandschaft mit der repressiven Situation in der DDR oder der Inquisition vergleicht, hat es eigentlich nicht verdient, dass man überhaupt auf ihn eingeht. Aber ich will mal nicht so sein.
    Sie meinen also, es gebe eine „rot-grüne Mainstream-Meinungssoße“, die -hörthört!- sich „des Lobs der Herrschenden gewiss sein kann“. Und die herrschende Politik wird nicht kritisiert. Hm. Sie haben aber schon mitbekommen, dass wir keine rot-grüne Regierung mehr haben? Seit so ein paar läppischen Jährchen? Dass wir auch keine Frauenquote in „börsennotierten“ Dax-Unternehmen (hihi, gibt es auch nichtbörsennotierte Dax-Unternehmen?) haben? Dass die Regierung sich weiterhin dagegen stemmt, Homosexuellen dieselben Rechte zu geben wie Heterosexuellen? Finden Sie den Fehler in Ihrer Argumentation selbst? Vermutlich nicht, daher mache ich es Ihnen einfach: Sie müssen sich schon entscheiden, entweder haben wir eine rot-grüne Einheitsmedienlandschaft oder wir haben eine den Herrschenden gegenüber kritiklose Medienlandschaft. Beides geht nicht. (Und für den Fall, dass Sie diese Neuigkeit verdaut haben: Es gibt sogar die Möglichkeit, dass wir Medien haben, die der Politik zustimmen UND Medien, die dies nicht tun! Verrückt, nicht?).

  72. @John Sturges

    “ In den ernstzunehmenden Printmedien (Zeit, Spiegel, SZ etc.), vor allem aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen …“

    Erstaunlich. Der erste Konservative, der schriftlich zugibt, dass die FAZ und die ganze Springer-Presse nicht ernstzunehmen sind.

  73. @inga: Aber gewiss doch. Diese rot-grünen Linksjournalisten sind hauptsächlich in den Konzernen Springer, Bertelsmann und Burda beschäftigt. Bei „Bild“ sind jetzt sogar APO-Leute zugange. Was soll nur werden?

  74. @Frank Reichelt

    Selbst wenn Sie Argumente gebracht hätten, wäre ich nicht drauf eingegangen, da OT.

  75. Ist „rot-grüne Meinungssoße“ und „rot-grüne Meinungshoheit“ ein Art Synonym, weil man lieber „rot-grüne Weltverschwörung“ sagen wollte, sich aber nicht traut?

    Wenn ich Nachrichtenmagazine der verschiedenen Sender sehe und Kommentare aus dem Springerverlag lese, frage ich mich, bzw. die kommentierenden Herrn Liminski und ähnliche: Wenn Sie das für rot-grüne Meinungen halten, warum haben Sie damit Probleme, im rechten Spektrum verortet zu werden.

  76. Heißa, der jürgen liminski, der sich hier gestern gemeldet hat, führt ja einen ziemlich intensiven „argumentativen Dialog“ mit den enthemmten Kommentatoren.

    Da will ich flink nochmal »freundlich, konstruktiv und fair« meine Fragen in Erinnerung rufen, lieber jürgen liminski:

    1) Seit wann sind Sie Mitglied des Opus Dei?

    2) Welche Art der Mitgliedschaft haben Sie?

    3) Welche »journalistischen« Aufgaben stellt Ihnen das Opus Dei im Deutschlandfunk?

    4) Ist Ihr langjähriger Freund Willi Steul (Intendant des Deutschlandradios, zu dem der Deutschlandfunk gehört; Unterstützer Ihres Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie) ebenfalls Mitglied des Opus Dei?

    Wie immer: Freundliche Grüße aus dem Internet!

    Ach so, und sagen Sie mal bitte:

    5) Erlaubt das Opus Dei Ihnen eigentlich, in Ihrer „journalistischen“ Arbeit Meinungen dazulegen/Fakten herauszuarbeiten/Enthüllungen zu produzieren, die von den „Normen“ und vom „Lebensplan“ des Opus Dei abweichen?

  77. Vielleicht kann man die Debatte Journalist/Aktivist nochmal am Beispiel Jürgen Liminski aufarbeiten.

    Wie ist denn das Selbstbild?

    Lieber Herr Liminski, sehen Sie sich als Journalist oder als Aktivist?

  78. @35 „Jeder Journalist, der der Überzeugung ist, dass jeder geneigte Leser oder Hörer, über die besprochene Materie ausreichend informiert ist, um den inhaltlichen Quatsch als solches zu erkennen, ist ein Arbeitsverweigerer.“

    Damit haben Sie ja ein Stück weit recht. Und dennoch: Ich wollte nur sagen, dass ich gar nicht immer arbeitswütige Journalisten benötige und dass ich mir auch durchaus Modelle der Berichterstattung vorstellen kann, in denen eine solche Arbeitsleistung gar nicht gefordert wird, sondern man sich auf die Darstellung beschränkt. Aber vermutlich hat das auch damit zu tun, dass mir als Konsumenten von Journalistenleistungen viele dieser Arbeitsleistungen und Nachfragen an solche Interviewpartner auch einfach zu dämlich, pampig, ungenau, tendenziös, nervig, platt oder effekthascherisch vorkommen. Da sehnt man sich manchmal etwas danach, sich einfach ein eigenes Bild von der Sache machen zu können, ohne solche Zwischenrufe.

  79. Bericht über Liminski nun auch beim EPD:
    http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/schwerpunktartikel/deutschlandfunk-moderator-liminski-der-kritik

    @JohnSturges:
    Zu der Diskussion über die rot-grüne Meinungshegemonie.

    Wie schon erwähnt, scheint diese angebliche Hegemonie nicht so weit zu gehen, dass rot-grün auch nur annähernd bundesweit eine Mehrheit hat. Die letzte bundesweite Wahl, bei der eine rot-grüne Mehrheit vorhanden war, liegt nun mehr als 11 Jahre zurück (2002).

    Dann erinnere ich noch mal daran, dass wir in diesem Land Zeitungen haben wie die FAZ (wo kürzlich Jasper von Altenbockum seine Angst bekundete, dass es bald Mut bedürfen könnte, zu sagen „ich bin heterosexuell“), die Welt, die Bild Zeitung oder Zeitschriften wie den Focus.
    Im Fernsehen gehören bei Talkrunden Gäste der CSU und CDU sowie der Kirchen nicht zu einer verfolgten Minderheit. Ja auch die AfD ist immer mal wieder dabei und siehe da, auch Herr Liminski hat sich schon an einigen Talkrunden beteiligt.

    Wenn man sich die Zeitungen der Mitte / der linken Mitte anschaut:
    Es ist nicht schwer Artikel in der Süddeutschen zu finden, die wirtschaftsliberal sind oder Artikel im Spiegel, die Anti-Frauenquote sind. Die Zeit unterstützte massiv das konservative Bürgertum Hamburgs als es um das Thema Gesamtschule in Hamburg ging.

    Diese Vielfalt … dieser Austausch … aus meiner Sicht sehr begrüßenswert, aber gewiss keine Meinungshegemonie.

    Und dass wir rechts von der FAZ noch genügend Zeitungen haben … von rechtskonservativ bis rechtsextrem ist denke ich genauso bekannt, wie die Tatsache, dass es auf der linken Seite junge welt, Neues Deutschland oder Jungle World gibt.

    Was Kommentatoren wie Herr Sturges für rot-grüne Meinungssoße halten, ist schlichtes Eintreten für die Werte unserer Verfassung, für Menschenwürde, für den Grundsatz, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind. Und im EU-Recht klar und an mehreren Stellen verankert ist etwas, was Herrn Liminski wahrscheinlich besonders stört, der Verbot der Diskriminierung wegen der sexuellen Ausrichtung.

  80. @ John Sturges

    Das Wesentliche haben meine Vorposter ja schon gesagt, nur zwei Sachen noch:

    1. Es ist nicht die Aufgabe der Tagesschau, besonders „interessante“ Beiträge zu bringen (oder solche, die Sie für interessant halten), sondern über aktuelle Geschehnisse zu berichten, denen eine gewisse gesellschaftliche Relevanz zukommt.

    2. Warum halten Sie es für „mutig“, wenn ein Journalist seinen Zuhörern/Lesern (s)eine Meinung unter Vorenthaltung wichtiger Fakten als allgemeine Wahrheit verkaufen will?

    Man kann das natürlich für mutig halten, aber dann gehört wohl auch dazu, mit dem Echo klarzukommen. Ich habe jedenfalls noch von keinem Beispiel von „Mut“ gehört, bei dem der sich mutig Verhaltende nicht auch ein gewisses Risiko eingegangen wäre. Etwa jenes, von Menschen anderer Ansicht als Fascho, Dummkopf, Demagoge oder Lügner bezeichnet zu werden (was hier noch nicht einmal explizit geschehen ist). Sie müssen sich schon entscheiden, was Sie wollen: Politische Unkorrektheit besteht nun einmal darin, dass sich manche Menschen von ihr verprellt fühlen, sonst wäre sie am Ende auch nur „rotgrüne Einheitssoße“, mit der Sie sich so gut auskennen.

    3. Würden Sie sich eigentlich mit der gleichen Vehemenz darüber auslassen, wenn alle Medien schwarzbraune Einheitssoße verbreiteten oder wäre das dann OK?

  81. Je länger ich mich mit Liminski beschäftige, desto widerlicher wird’s.

    Er schreibt „Gegen diese Trendwende laufen die Befürworter von Abtreibung und Pädophilie Sturm.“

    Offenbar sind Pädophilie und Abtreibung für ihn dasselbe. ( http://www.freiewelt.net/tumult-im-europa-parlament-10014134/ )

    Hier sehen wir ihn lang und breit die Bürgerinitiative „One of Us“ loben:

    http://www.freiewelt.net/lebensschutz-auf-der-kippe-10013465/

    Dort treffen wir:

    „Mit der Entschließungsvorlage nehmen die Europaparlamentarier nach Einschätzung von „One of us“-Mitarbeiter Tobias Teuscher eine Vertragsverletzung gegenüber den Mitgliedsstaaten in Kauf.“

    Über die Proteste gegen die Homoehe in Frankreich schrieb er:

    „wobei die Demonstration in der Hauptsache ein millionenfaches Plädoyer für die normale Ehe und Familie war.“

    ( http://www.freiewelt.net/widerstand-aus-liebe-zur-familie-5464/ )

    Er ist „Geschäftsführer des im selben Jahr gegründeten Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V. , der gemeinsam mit der Offensive Junger Christen und dem Deutschen Familienverband e.V. im Rahmen des „Aktionsbündnis Familie“ zusammenarbeitet.“

    ( http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Liminski )

    Diese betreiben das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ (DIJG):

    „Dem DIJG zufolge ist gelebte Homosexualität mit vielen Risiken behaftet. Das DIJG lehrt, dass „in der männlichen Homosexualität immer Promiskuität vorhanden“ sei“ usw. usf.

    ( http://de.wikipedia.org/wiki/Offensive_Junger_Christen )

    Lassen wir mal seine JF-Autorenschaft ganz beiseite, dann stellt sich die Frage: das alles ist dem DLF nie aufgefallen? Hier hetzt einer seit Jahren gegen Homosexuelle, gegen demokratische Prozeße, gegen Frauenrechte… und keiner merkts?

  82. @jürgenliminski

    Hallo Herr Liminski,

    ich habe eine persönliche Frage an Sie. Ich verstehe aber, wenn Ihnen diese Frage zu persönlich ist und Sie es vorziehen, darauf nicht zu antworten. Dennoch Ihre Antwort würde mich wirklich interessieren:

    Sie haben — wie ich gelesen habe — 10 Kinder. Ich weiß nicht, ob eines dieser Kinder schwul / lesbisch / bisexuell ist. Mit letzter Sicherheit wissen Sie es vielleicht auch nicht. Aber sollte eines Ihrer Kinder sich Ihnen gegenüber als homosexuell outen … wie würden Sie reagieren?

    Ich kenne selbst auch jemanden, der Mitglied bei Opus Dei ist. Wenn ich richtig informiert bin, ist die verbreitete Haltung zum Thema Homosexualität mit „Hate the sin, love the sinner“ ganz gut beschrieben.

    Wenn dies so ist, dann freue ich mich (das meine ich ernst … keine Ironie), dass Sie Homosexuelle lieben. Es ist mir lieber, dass Sie uns als Menschen nicht verdammen, sondern „nur“ ein Problem damit haben, dass wir unsere Sexualität ausleben.

    Wie sehr würde ich mich freuen, wenn Sie nun noch den nächsten Schritt gehen könnten und anerkennen würden, dass Schwule / Lesben / Bisexuelle mit ihrer Liebe zu einem anderen Menschen niemanden schaden, niemandem wehtun etc.

    Die Floskel „Hate the sin, love the sinner“ erlaubt es Ihnen und anderen fundamentalen Christen, Ihre Ablehnung Homosexueller mit dem Gebot zur Nächstenliebe zu vereinbaren. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies eine Mogelpackung ist. Und ich glaube tief innen drin, wissen auch Sie, dass Ihre Haltung mit Nächstenliebe sehr sehr wenig zu tun hat.

  83. @Stefan Pannor:
    Sind Sie auch Journalist/Zeichner beim Tagesspiegel?
    Es wäre doch gut, wenn dieses sehr interessante Thema breiter diskutiert würde und nicht nur hier im Blog aufgegriffen würde.

  84. @Alberto Green/83: „Wenn ich Nachrichtenmagazine der verschiedenen Sender sehe und Kommentare aus dem Springerverlag lese, frage ich mich, bzw. die kommentierenden Herrn Liminski und ähnliche: Wenn Sie das für rot-grüne Meinungen halten, warum haben Sie damit Probleme, im rechten Spektrum verortet zu werden.“

    Die wollen halt nicht rechts genannt werden, weil sie wissen, dass das keinen so tollen Klang mehr hat (eine Gemütslage, die sie dann paradoxerweise anderen gerne als „Schuldkult“ u.ä. unterzuschieben versuchen). Und viele halten sich wohl tatsächlich gar nicht für rechts, sondern für freigeistige Querdenker jenseits aller Lager. Was es natürlich auch nicht besser macht.

  85. Für Kleinkaliber ;-): Es gibt auch börsennotierte Nicht-Dax-Unternehmen.

    Die verfassungsrechtlichen Implikationen, die in diesem Blog sicher sofort in die Homophobie-Ecke gestellt würden, schenk ich mir. Deshalb hier nur ein interessanter Artikel des früheren Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes für das Land NRW, der sich mit guten Gründen gegen Gleichmacherei von Ungleichem zu jedem Preis verhält und auch deutliche Worte zur Rechtsprechung des BVerfG findet: http://www.ksta.de/debatte/homosexuelle-gleichstellung-um-jeden-preis,15188012,22021262.html

    Zur Generation G der die meisten Medien beherrschenden Alt- und Jung-68er-Journalisten (G steht für Greenpeace, Gender, Gerechtigkeit), die sich – wie man auch diesem Blog sehr schön entnehmen kann – gegen journalistische Pluralität sperrt und die Pressefreiheit in der BRD von innen heraus aushöhlt, ein lesenswerter Beitrag im Cicero:

    http://www.cicero.de/berliner-republik/einseitiger-journalismus-pressefreiheit-in-gefahr/54351

    In diesem Sinne rufe ich Ihnen ein fröhliches „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“ zu. Viel Spaß bei Ihren nächsten Beiträgen ;-)

    Viele Grüße
    JohnSturges

  86. @99: Sie werfen uns hier im Stefan-Niggemeier-Blog also Hegemonie, Gleichmacherei, Verstoß gegen Pressefreiheit und und vor, weil Sie mit Homosexualität ein Problem haben?! Das ist doch nicht Ihr ernst oder?! Ich muss echt kotzen! Das sind nicht nur ganz alte Steine die Sie da werfen und die übliche Strategie, seinen GegnernVerfassungsbruch und sonst was vorzuwerfen.Sie und Ihre angeführten Kommentatoren sind es doch die genau das machen, was sie anderen vorwerfen. Bspw. eine „Generation G“ als eine „homogene“ Masse vorzustellen gegen deren Tyrannei man ankämpfen muss, ist eine ganz perfide Nummer um sich, seine Welt und sein komisches Argument vor jeden Widerspruch zu schützen.

    PS: Jetzt weiß ich übrigens auch warum ich Westernfilme nie gern gesehen habe.

  87. Dass die Juden sich auch immer über Antisemitismus beschweren müssen. Ich bin halt Judenaversiv. Ist doch klar, dass man denen nicht bis in den letzten Winkeln des menschlichen Zusammenlebens Gleichstellung angedeihen lassen will. Die tragen ja auch nichts bei zum Fortbestand der deutschen Nation. Und überhaupt, ich halte ja auch nicht jedem meine beschnittene Vorhaut unter die Nase.

  88. @Daniel

    Haben Sie den Mumpitz gelesen, den JohnSturges verlinkt hat, besonders in #101? Tut mir leid, aber dazu fiel mir nichts anderes ein. Besonders die Formulierung, man solle sich doch bitte nicht so haben, wenn Schwule und Lesben jetzt nicht bis in die allerletzten Winkel gleichgestellt seien, hat bei mir akuten Brechreiz ausgelöst.

    Schwul darf man sein, wenns denn sein muss, bitte. Aber bitte nicht öffentlich. Und nicht so, dass mans mitkriegt. Und nicht so, dass Bilder in meinem Kopf entstehen. Und wenn Schwulsein und Pädophilie in meinem Kopf gleichgesetzt werden, sind ja nicht meine Vorurteile (oder mein Kopf) schuld, sondern die Schwulen. Das ist ein sehr beliebtes Argumenationsmuster, dass man auch im Bereich Antisemitismus immer wieder gerne rauskramt.

  89. #103 Solche unreflektierten Statements sollten Sie noch einmal überdenken, wobei wir uns alle darüber im klaren sind, dass beide Gruppen in den KZs der Nazis unendliches Leid erfahren haben.

  90. @107

    Die haben Leid erfahren? Ah ja. Gut zu wissen. Warum bloß? Müssen Aliens gewesen sein, die in Deutschland gelandet waren. Kann mir gar nicht vorstellen, wo dieser Hass und diese Häme herkommt. Und solange Schwule nicht allzu sehr für Ihre Rechte kämpfen und uns damit auf den Wecker fallen, dass Sie gleiche Rechte reklamieren, laufen Sie auch bestimmt nicht Gefahr, dass man Ihnen „unendliches Leid“ antut. Versprochen. Dafür steh ich mit meinem guten Namen.

  91. Okay, da es bislang noch keiner gesagt hat, übernehme ich jetzt mal die Rolle des Captain Obivous: „JohnSturges“, wie verträgt sich eigentlich Ihre vielzitierte, unentrinnbare „rot-grüne Mainstream-Meinungssoße“ mit der Tatsache, dass Sie hier fröhlich einen Ihnen genehmen Artikel nach dem anderen herumposten? Wo die doch in so jeder totalitären Meinungshegemonie, die etwas auf sich hält, längst hätten verboten und die Autoren hinter Schloss und Riegel hätten verbracht werden müssen?

  92. @Linus
    Was ich meinte ist: Wollen Sie sich mit John Strugess wirklich auf einen Nazivergleichs-Wettbewerb einlassen? Er macht das bestimmt gerne.
    Inhaltlich haben Sie mit dem, was Sie danach gesagt haben, durchaus recht. Aber Judenvergleiche? Das ist nicht hilfreich.

  93. Aha, ich bin also intolerant. Wo denn? Wann denn? Ich habe Ihnen lediglich vorgeworfen ganz seltsame Argumentationsstrategien vorzutragen, statt Sie mal auf einige Punkte eingehen, die gestern und heute gemacht wurden: Wo gibt es den links-grünen Mainstream? Wo ist Ihre „Generation G“ überall so übel drauf mit Fackelzug und Regenbogen-Flaggen und propagieren Masturbation mit 4jährigen? Wo sind unsere Hetztriaden? Wo versuchen wir Sie ohne objektive Argumente mundtot zu machen? Hm? Na?

  94. Ich finde das reichlich offensichtlich und daher auch hilfreich. Wenn man diese verschwurbelte „Ich werd ja wohl noch sagen dürfen, dass ich Schwule ablehne“-Scheisse mal zu Ende denkt, ist man bereits in Sichtweite der KZs. Aber wo wären wir denn hier, wenn man darüber nachdenken müßte, was man so von sich gibt. Da müßte man ja das Hirn einschalten, nee, nee.

  95. @113 Ach, hören Sie auf. Wenn wir uns hier sachlich über die unterschiedlichen Standpunkte hätten austauschen können, könnte ich Ihrem Einwand etwas abgewinnen. Aber schauen Sie sich die Möchtegernpolemiken und das zum Teil unflätige Gezeter Ihrer Mitforisten und Ihr eigenes Statement einmal an: Ihre Beiträge bestätigen meine These, dass abweichende Meinungen in diesem Blog (und in diesem Land) nicht toleriert werden. Und dass dann von @103, 108, 110 auch noch die „Juden-Karte“ gezogen wird, die Kritiker wie mich, der übrigens Mitglied in einer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ist, in die Nähe von NS-Tätern rückt, ohne dass Ihnen und Ihresgleichen dazu mehr als ein „nicht hilfreich“ „… aber gut“ einfällt, zeigt in aller Eindringlichkeit, welchen Stellenwert die Meinung anderer bei Leuten Ihres Schlages hat. Dabei will ich es belassen.

    Ihnen allen noch eine schön einseitige „Diskussion“.

  96. Beeindruckend finde ich wie schwindelerregend das Bild eines links-grünen Schwulen, der die DDR zurück haben will und whatever gezeichnet wird, der rumpöbelnd durch die Straßen zieht und alles niederknüppelt was „homoaversiv“ ist, nirgends auf Fragen und Argumente eingegangen wird und wenn es heiß wird man sich zurückzieht, weil ja so angeblich intolerant rumgepöbelt wird. Ich bin fassungslos! Erinnert mich wie in den 1930er Jahren der Klischee-Bolschiwist und später der geldgierige Jude mit Hakennase als Feindbild herhalten musste. Das ist mehr als nur boulevardesk vereinfachende Rhetorik und die Verweigerung mit Alterität umzugehen. Es tut mir leid, aber ich finde Linus zugespitzten Gedanken nicht falsch.

  97. l119 – Nein, Linus hat es auf den Punkt gebracht. Und als jemand, der die Arbeit der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit schätzt, bin ich erschrocken, dass jemand, der sich hier äußert wie @JohnSturges, angibt, dort mitzuarbeiten.

  98. Sie halten es für sachlich, die gegenwärtige mediale Situation in Deutschland mit der Inquisition zu vergleichen? Sie haben nicht diskutiert, sondern nur lauter Artikellinks gepostet (obwohl es diese Artikel ja eigentlich gar nicht geben dürfte, weil wir ja in Zeiten der rotgrünen Inquisition leben). Und da wollen Sie ernst genommen werden?

  99. @John Sturges

    Homophob durch und durch, aber Hauptsache in “ in einer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ als Ausweis dafür, dass Sie per definitionem ja niemals niemandem was Böses tun könnten.

    Beate Tschäpe kann ja auch nichts gegen Ausländer haben, die hat schließlich einen rumänischen Vater. Ätsch.

  100. @John Sturgess
    Bitte nicht. Wenn Sie sich jetzt wieder nach rechts verdrücken, stehe ich das der da, dem Sie am Ende noch schnell die Armbinde übergestreift haben. Ich bin aber nicht in Ihem Team. Im Gegenteil.
    Sie lügen, erfinden und polemisieren und verbreiten Lügen und Erfindungen weiter. Das sollte man unter Ihre Posts schreiben. Nur weil Ich Sie nicht für Nazivergleichbar halte bedeutet das nicht, dass ich mich mit Ihrer Ignoranz gemein mache.

  101. Köstlich! Ich lass Ihre unsäglichen Beiträge einfach mal so stehen; sie sprechen in jeder Hinsicht für sich!

  102. Könnte der Blog vielleicht zum Thema zurückkehren?

    Ich finde das Kernthema des Blogs (Äußerst fragwürdiger Journalismus durch DLF-Redakteur / Vereinbarkeit von Opus Dei, Junge Freiheit und DLF) zu wichtig, als dass wir uns jetzt über Nazivergleiche etc streiten. Das führt doch zu nichts.

    Die Positionen, die Jürgen Liminski und sein Kollege Bernd Kallina in vielen Punkten vertreten, sind für mich zwar durch die Meinungsfreiheit selbstverständlich mehr als gedeckt aber für das öffentlich-rechtliche geförderte DLF zu sehr am äußersten rechten Rand des Spektrums. Das bedeutet nicht, dass diese Meinungen nicht vertreten werden können — natürlich können Sie das — aber ich würde sie im DLF genauso wenig erwarten wie die Meinungen eines Linksextremisten.

    Hinzu kommt, dass Jürgen Liminski in diesem Fall — jenseits seiner persönlichen politischen Haltung — journalistisch äußerst fragwürdige Arbeit geleistet hat. Und dies ist scheinbar auch kein Einzelfall. Er hat gezielt einen Gesprächspartner gesucht, der seine eigenen Thesen vertritt (Beispiel: Homosexualität als Leitkultur). Und der einzige, den er gefunden zu haben scheint, ist ihm auch persönlich gut bekannt.Dann lieferte er ihm unverhohlen Stichworte und gab Herrn Teuschers abstruse Positionen noch einen seriösen-bürgerlichen Anstrich.

    Aus beiden Gründen ist Herr Liminski aus meiner Sicht in der Redaktion des DLF untragbar. Gleiches gilt aus anderen Gründen für seinen Kollegen Bernd Kallina, der in der Burschenschaft Danubia Mitglied ist, die der bayrische Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft.

  103. Die Nazivergleiche sind zum Teil absolut berechtigt. Einfach weil sich die Christofanatiker so gern der Naziterminologie und -ideologie bedienen.

    Was soll man denn sonst sagen, wenn behauptet wird dass Deutschland keine Zukunft mit Schwulen und Lesben hat, weil sie keine Kinder bekommen (abgesehen davon dass das schlicht falsch ist)? Oder wenn wie der FDP Fraktionsvorsitzende in BW Hans-Ulrich Rülke sagt, dass Menschen die keine Kinder produzieren minderwertig sind, und damit ihren Wert einzig und alleine daran fast macht wie viele Kinder sie für den Staat produzieren. Er hat dann angeblich zurückgerudert, aber dabei immer noch kinderlose Paare als minderwertig eingestuft.

    Aber das endet auch nicht bei Antisemitismus. Diese Argumentationsmuster wiederholen sich ständig, egal gegen welche Gruppe gerade diskriminiert wird. Die Argumente die heute gegen die gleichgeschlechtliche Ehe (nicht „Homo-Ehe“ wie es dt. Journalisten ständig nennen) vorgebracht werden ähneln extrem den Argumenten die man in den USA in den 50ern und 60er für die Rassentrennung gemacht hat. Auch da hat man argumentiert, dass es Tradition ist, dass die Kinder krank oder benachteiligt werden, dass farbige Männer sexuell aggressiv sind und weiße Frauen vergewaltigen, dass es die Gesellschaft auseinanderreisen wird, etc. Und genauso wurde immer wieder betont man habe ja nichts gegen Farbige (…solange sie ihren Platz in der Gesellschaft kennen).

  104. @StefanS:
    Ich kann Deinem Kommentar nur zustimmen.
    Mir ging es nur darum, dass man sich jetzt nicht zu sehr in einen Streit über die Angemessenheit von Nazivergleichen verliert, sondern sich in diesem Blog vor allem der Frage widmet, ob für Personen wie Liminski oder auch für seinen DLF-Kollegen Kallina mit ihren Meinungen, die zum Teil am äußersten rechten Rand des Meinungsspektrums zu verorten sind, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Platz ist oder nicht. Ich bin der Auffassung, dass sie dort nicht sitzen sollten. Ich gehe auch stark davon aus, dass der Großteil Ihrer DLF-Kollegen froh wären, wenn die zwei Herren nicht mehr im Team säßen. Und ich hoffe, dass DLF-Chef Willi Steul und Chefredakteurin Birgit Wentzien den Mut haben, entsprechende Konsequenzen zu ziehen und Kallina und Liminski entlassen. Sollte dies rechtlich problematisch sein, wäre ein klares Abgrenzungs-Statement der gesamten DLF-Redaktion zu diesen beiden Journalisten zu wünschen inklusive einer Versetzung von Liminski und Kallina in eine Redaktion, in der ihre politischen Ansichten nicht zum Tragen kommen.

  105. Guten Tag,
    ich hatte am Freitagabend unter 106 einige Antworten gepostet,auf die auch geantwortet wurde, was ich jetzt leider in dieser Reihe nicht wiederfinde. Diese Passage ist zeitlich zwischen 124 und 125 verloren gegangen oder entfernt worden. Eigentlich wollte ich heute zu anderen Vorwürfen Stellung nehmen. Aber der Vollständigkeit halber und um Fragen von Blogforisten – so viele sind es offenbar nicht – im Vorfeld zu beantworten, erlaube ich mir eine Wiederholung.

    106. jürgen liminski, 17. Januar 2014, 23:05
    Guten Tag auch heute,
    Danke Herr Niggemeier für den Hinweis, wo der Kommentar gelandet war. Wie Sie sehen, bin ich in Blog-Diskussionen ein Neuling.
    Zu einigen konkreten Anfragen habe ich in der Wiederholung schon Antworten gegeben, insofern war es nicht nur ein Copy/Paste, siehe Punkt 2, dort auch die Stellen zu der frühkindlichen Sexualisierung.
    Stellung nehmen will ich heute zu den persönlichen Fragen, sofern sie mir seriös und auch nicht anonym zu sein scheinen (in puncto Anonymität im Netz teile ich die Meinung von Herrn Plasberg, danke für das Zitat). Ich bitte um Verständnis, daß ich bei den folgenden Antworten zu persönlichen Angelegenheiten anderer natürlich nicht Stellung beziehe.
    An Herrn Weinreich: Meine Mitgliedschaft im Opus Dei hat mit dieser Geschichte zwar nichts zu tun (sie betrifft nur das geistliche Leben), aber damit man nicht wieder das alte Vorurteil aufwärmt, hier würde Geheimniskrämerei betrieben, gebe ich gern Auskunft auf ihre konkreten Fragen. Erstens: Mitglied seit über 40 Jahren. Zweitens: Es gibt im Opus Dei zwei Arten von Mitgliedschaft, die Zölibatären und die Verheirateten. Ich bin verheiratet, wie man sich denken kann; aus dem Buch, das meine Frau und ich geschrieben haben – „Abenteuer Familie“, über amazon oder direkt bei mir zu beziehen, geht hervor, daß wir zehn Kinder haben, das wäre als zölibatärer Christ schon etwas viel. Drittens: Ratschläge oder gar Anweisungen den Beruf betreffend habe ich in den vierzig Jahren noch nie bekommen. Es gilt die Eigenverantwortung für Handeln und Denken. Alles andere wäre für mich Anlass gewesen, die Mitgliedschaft grundsätzlich infrage zu stellen. Diesen Sachverhalt habe ich auch mal in einer Talkshow nach dem Tod von Johannes Paul II zu erklären versucht. Wahrscheinlich mit mässigem Erfolg bei den Teilnehmern der Sendung (Vorurteile sind schwerer zu zertrümmern als Atomkerne, meinte Einstein), bekam aber danach einen Haufen positiver Anrufe und Reaktionen, die mir erneut zeigten, daß es zwei Bereiche gibt, in denen die veröffentlichte und die öffentliche Meinung ziemlich auseinanderstreben: Familie und Religion. Im Übrigen ist das Opus Dei ein einfaches, normales Element der Katholischen Kirche.
    An Herrn Daniel O.: Sie umschreiben meine Position nur teilweise mit dem dritten Absatz Ihres Postings (love the sinner, hate the sin). Ich würde gerne ergänzen: Das ist kein Spezifikum des Opus Dei, sondern Allgemeingut in der Katholischen Kirche, siehe Katechismus 2357f. Dass diese Haltung im Widerspruch steht zur Nächstenliebe, wie Sie später meinen, kann ich nicht erkennen. Ich versuche immer Person und Handeln auseinanderzuhalten. Sonst kann man m.E. heute auch nicht mit Liebe erziehen. Wenn nun einer der sieben Jungs (mittlerweile Erwachsene) mir eröffnete, er wäre homo-oder bisexuell, würde ich ihn in den Arm nehmen und fragen, ob er darüber mit mir reden wolle. Wenn nicht, dann nicht. Ich würde ihn genauso lieben wie vorher. Das gilt auch für andere Themen. Solange man Achtung vor der Person hat, was auch die Achtung der Freiheit des Anderen impliziert, solange kann man miteinander reden und gemeinsam arbeiten, einander helfen oder Politik machen. Das ist im Kern, denke ich, auch die Forderung der Nächstenliebe.
    Mit freundlichem Gruß für heute

  106. @ Linus: Danke. Und der Nazivergleich war absolut berechtigt. Getroffene Hunde bellen – und holen dann halt die Nazikeulekeule raus.

  107. @jürgenliminski:
    Sie haben diese Antwort in der Tat bereits geschickt und es ist auch nicht gelöscht worden. Es ist nur so, dass zu diesem Thema vom Blog-Chef Niggemeier zwei Artikel eröffnet wurden.
    Sie finden Ihre Antwort beim Artikel „Der DLF, die Gleichschaltung und Homosexualität als Leitkultur“
    Hier sind Sie beim Artikel „Seiner Aufgabe nicht gerecht …“

  108. „Christliche Liebe“ kann man nicht ernst nehmen. Das ganze ist zu purer Heuchelei verkommen. Alleine die Idee dass einem befohlen wird zu lieben und dass das dann authentisch sein soll, ist höchstgradig absurd. Christliche Fanatiker nehmen dies wörtlich, aber sie tragen immer noch ihren Hass auf alle die nicht genau wie sie sind in sich. Also sagen sie dann „Ich liebe dich“, aber ihre Taten sprechen ganz andere Worte.

    Es gibt Fanatiker, die sagen dass man es verdient ewig gefoltert zu werden, aber sie tun das ja nur aus Liebe weil sie einem davor bewahren will. Oder sie foltern Leute tatsächlich mit „ex-gay“ „Therapie“, aber natürlich nur aus Liebe.

    Die Menschheit könnte auf diese „Liebe“ verzichten, wenn Christen statt dessen mal aufhören würden anderen Leuten ständig ihre Moralvorstellungen aufzuzwingen. Wenn sie selbst so leben wollen, ok, aber sie haben kein Recht die Macht des Staates zu verwenden um ihre persönlichen religiösen Ansichten und die Gesetzesbücher zu schreiben.

  109. @johnSturges (76)

    oh, das was sie „die rot-grüne Mainstream-Meinungssoße“ nennen, wird jenseits der zivilisations- und anstandsgrenze auch gerne einfach „GEGENWART“ genannt.

    also eine zeit, in der man schwule nicht mehr einfach „schwuchteln“ nennen kann ohne sich als relikt einer vergangenheit zu outen. einer vergangenheit, in der die sog. „hackfresse“ noch justiz und politik bestimmen konnte und der untertan, der sich schon immer in eine fernen, irgendwie verloren gegangenen besseren zeit zurücksehnte, und seinem frust darüber, nie wieder in diesen schoss zurückkriechen kann, mit einem fröhlichen „so was wie euch hätte man früher noch vergast“ luft machen konnte.

    es ist also nicht „die rot-grüne Mainstream-Meinungssoße“, die sie so abnervt, sondern wohl eher, daß sich die welt, die zivilisation und der anstand ein klitzekleines bißchen weiterentwickelt hat und ihr problem ist wohl eher, daß sie sich vom zug abgehängt fühlen.

    @frankReichelt

    ach ja, ich denke john wollte einfach mal den maso raushängen lassen und ein bißchen prügel (aka aufmerksamkeit) beziehen. was ja im grunde wohl der selbe grund sein dürfte, der sie hierhertreibt …

  110. @christliche liebe:
    Das Konzept der Nächstenliebe ist an sich super. Man muss, damals wie heute, einfach mal darauf hinweisen, dass man seine Mitmenschen (alle übrigens) auch lieben kann. Dies muss sich jeder als generelle Haltung erarbeiten (oder lernt es als Kind).
    Allerdings sind in den letzten 2000 Jahren neben dieser auch eine ganze Menge anderer Ideen publiziert worden.

    Die aktuelle Haltung von Kirchenleuten zu „Liebe“ ist recht zweideutig: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/vatikan-als-benedikt-xvi-400-priester-wegen-kindesmissbrauchs-feuerte-12757709.html

  111. @JJ Preston
    „Da gibt ein sogenannter »Moderator« einem Telefon»gast« die Möglichkeit zu einem Gefälligkeitsinterview mit Suggestivverunglimpfung nicht nur des politischen Gegners, sondern auch von Minderheiten, die sich erdreisten, nicht das vom Führer gewollte arische Leben zu leben“

    Sie haben weder das Interview gehört noch den Kommentar von Herrn Niggemeier gelesen ( http://www.stefan-niggemeier.de/blog/der-deutschlandfunk-die-gleichschaltung-und-homosexualitaet-als-leitkultur ):
    Es soll keinem Erwachsenen vorgeschrieben werden wie er zu leben hat, das sagt übrigens auch Putin nicht, es soll nur verhindert werden, dass Kindern z.B. das Schamgefühl aberzogen wird – quasi ein Verbot der Intimsphäre in der Zukunft.

  112. @alter Jakob
    „Denn bei der frühkindlichen Masturbation geht es ganz sicher nicht einen gemeinsamen Wichszirkel im Kindergarten, sondern um Erziehung.“

    Wenn sich jemand um die kindliche Sexualität kümmert, dann ist das nur das Kind selber oder seine Eltern bzw. seine Erziehungsberechtigten und sonst niemand. Oder was lassen sie alles mit ihrem Kind durch fremde Menschen machen?

  113. Schade, unter den ersten 100 Kommentaren dieses Blogs waren tatsächlich recht viele interessante Beiträge.Inzwischen ist so viel Unsinn dazwischen, dass man am Format Blog wieder zu zweifeln beginnt.

    Ich würde gern noch mal festhalten: Liminski vertritt in der Jungen Freiheit eine Meinung, die mit rechtskonservativ nicht korrekt beschrieben ist. Sie ist auch nicht durchgängig rechtsextrem, aber nah dran. Vor allem ist sie homophob und inhaltlich an vielen Stellen schlicht vollkommener Schwachsinn.

    Das Erschreckende an dem Teuscher-Interview war, dass Liminski ganz bewusst diesen Herren eingeladen hatte, um seine eigene absurde Position referieren zu lassen. Man muss schon lange suchen bis man jemand findet, der bereit ist im Radio die These zu vertreten, dass Liberale, Sozialdemokraten und Grüne „Homosexualität als Leitkultur“ installieren wollen. Da findet man beispielsweise bei der CSU vermutlich niemanden. Und warum? Weil die These extrem absurd, höchst homophob und vollkommener Blödsinn ist.

    Und Liminski fällt nicht zum ersten Mal mit absurden Thesen dieser Kategorie auf.

    Und aus diesem Grund ist Liminski (wie auch sein Kollege Kallina) an so exponierter Stelle im Deutschlandfunk untragbar. Klar soll beim DLF eine Bandbreite an Journalisten arbeiten — kein Thema. Zur besten Sendezeit in einer Politik-Sendung erwarte ich aber, dass das Personal nicht zu den 1% des rechten oder linken Randes zählt und einigermaßen ihr Fach beherrschen.

    Allein handwerklich war das Interview unterirdisch: Es geht bei solchen Interviews nicht darum, welche Meinung der Interviewer hat, sondern um die Meinung des Interviewten. Bei diesem Interview verschwimmten da regelmäßig die Grenzen.

    Ich hoffe entsprechend, dass im DLF der interne Druck der anderen Kollegen so weit steigt, dass Liminski (und Kollege Kallina) entlassen werden.

    Dann kann sich Liminski deutlich besser auf seine Arbeit als Autor für die Junge Freiheit konzentrieren. Und alle hier im Blog, die Liminski so toll finden, können das Blatt in jedem schlecht sortierten Kiosk erwerben.

    Der Rest der Bevölkerung, der nicht glaubt, dass die halbe Weltbevölkerung in Wahrheit geklont ist / die Welt insgeheim von einem sechsköpfigen Team auf den Weihnachtsinseln regiert wird / Die Grünen auf dem nächsten Parteitag einen Masturbationsraum für 4-Jährige einrichten wollen, können dann beruhigt weiter das Radio einschalten oder Tagesthemen schauen.

  114. @Daniel O.
    Und hier für diejenigen, die sich noch ein bischen Nervenkitzel für die morgendliche Zeitungslektüre beibehalten wollen ein Zitat aus der Berliner Zeitung:

    „Ein Whos who der Politik und Wirtschaft
    Von Olivia Schoeller, Stefan Elfenbein, 17.04.2002…48 Stunden später stoppte McCloy die Demontage – doch Warburg will noch mehr. Zusammen mit anderen Hamburgern wie Marion Gräfin Dönhoff gründete er eine überparteiliche Organisation, die fortan und für immer die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerikaner stärken sollte: die Atlantik-Brücke….Die Atlantik-Brücke wird unterstützt von allen großen deutschen Unternehmen….“Die USA wird von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben“, sagt der Vorstands-Chef der Atlantik-Brücke, Arndt Oetker.“
    http://www.berliner-zeitung.de/archiv/ein-whos-who-der-politik-und-wirtschaft,10810590,9990036.html

  115. @Stefan #137:

    „Wenn sich jemand um die kindliche Sexualität kümmert, dann ist das nur das Kind selber oder seine Eltern bzw. seine Erziehungsberechtigten und sonst niemand.“

    Sehen Sie, das ist jetzt eine Meinung (auch wenn Sie das vielleicht gerne als Tatsache sehen wollen), die ich zwar für falsch halte, von der ich Sie aber nicht abbringen kann. Wenn das die Aussage des Interviews gewesen wäre, dann wäre es zumindest inhaltlich nicht halb so kritikwürdig gewesen.

    Oder was lassen sie alles mit ihrem Kind durch fremde Menschen machen?

    Jedenfalls nichts, das ihm schaden würde.

    Ich bin nämlich davon überzeugt, dass jemand der dafür ausgebildet wird mit frühkindlicher Sexualität besser umgehen kann, als z.B. ich oder insbesondere als Sie. Und das wäre nur gut für das Kind. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass eben nur Profis eingesetzt werden und pädophile katholische Priester oder andere Problemfälle aussortiert werden. Und damit trainiert man auch nicht das Schamgefühl weg (denn man muss sich ja eh nicht schämen bspw. ein Homo zu sein), sondern macht die Kinder selbstbewusster.

    Ha, ein Gedanke: Wenn ich jetzt polemisch werden wollte, könnte ich ja behaupten Teuscher und Liminski wollten das falsche Schamgefühl bei Kindern anerziehen, um dann später ihre pädophilen Neigungen leichter ausleben zu können. Damit wäre ich dann tatsächlich auf deren Niveau angekommen. Und deshalb behaupte ich das lieber nicht…

    Und ein letztes noch: Da Sie den Beitrag offenbar nicht gelesen haben, möchte ich nochmal auf Martje hinweisen.
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/meinungsfreiheit-etc-der-dlf-ueber-liminski-steul-und-das-saubere-senderimage/#comment-997320
    Test2

  116. Ich möchte mich hier gerade nicht aktiv in die Diskussionsfäden reinhängen (meine Ressourcen an Geduld sind für diese Woche schon aufgebraucht), aber wollte mich kurz mal aus dem Off bedanken für ein paar erhellende Kommentare, z.B. #39.

    Ich bin allen ernstes jahrelang nicht dahintergekommen, woher diese obskure Denke kommt, ein Widerspruch wäre gleichzusetzen mit einem Meinungsdiktat oder gar „Zensur“. Das selbe gilt für die Argumentation, man sei intolerant, wenn man jemanden für Vorurteile kritisiert.
    Ich habe da bisher immer überlegt „habe ich mich da jetzt mißverständlich ausgedrückt? Kam mein Standpunkt nicht rüber? Verstehe ich da jetzt doch irgendwas falsch?“ Ich kam bisher nicht drauf, dass es manchen Menschen vielleicht wirklich nur darum geht, Recht zu haben und anderen ihre Ideologie aufzudrängen.
    Und plötzlich macht diese ganze Homophobie auch Sinn. Wenn ich mich selbst als Maß aller Dinge sehe und nur missionieren will anstatt sich auszutauschen, dann habe ich vielleicht auch einfach mehr Angst davor, dass alle anderen das mit ihrem Lebenswandel genau so machen.

    Also einfach mal kurz Danke vor allem an Linus und inga für das auf-den-Punkt-bringen und eine andere Sichtweise auf ein Problem, über das ich mir seit Ewigkeiten den Kopf zerbreche.

  117. @MST, Linus und inga: Ich kann mich da nur anschließen. Habe das an anderer Stelle auch schon geschrieben, dass ich Eure Beiträge sehr gut fand. Schön, dass es bei diesem Blog auch Leute gibt, die sich wirklich austauschen wollen und nicht nur rum-polemisieren wollen.

  118. „Der Deutschlandfunk hat seinen Moderator Jürgen Liminski für ein Interview in der Sendung »Informationen am Mittag« am vergangenen Sonntag kritisiert. “

    Was für Leute arbeiten denn dort?
    Ist es denn so sehr schwer ein loyales Interview zu führen das am Ende aber noch alle durch sehen ? Er hatte doch eine Auftrag oder nicht ? Es ist doch schon makaber wenn der DLF öffentlich seine Leute rügt oder ? Stellt sich dann damit nicht der öffentliche rechtliche Rundfunk selber ein Armutszeugnis aus oder leben diese dort tätigen Mitarbeiter in höheren Sphären und vergessen dabei die Füße auf dem Boden zu halten ? Aber was will der DLF uns damit sagen ? Ist es ein ganzer anderer Wink wie vermutet wird ? Wo gehen die Tendenzen hin in Deutschland ? Das ist eine Frage von vielen die wieder nicht beantwortet worden sind, oder ?

  119. „Eine Mehrheit von Linken, Grünen und Liberalen arbeite daran, Homosexualität als »Leitkultur« in der Europäischen Union festzuschreiben. Liminski hatte das nicht hinterfragt. “

    Das muss man auch nicht hinterfragen. Jeder weiß, dass es so ist.

  120. Diese Verschwörungsheinis gehen mir auf den Senkel. Können die sich bitte wieder in ihre Höhlen pi-news und andere verziehen?

  121. @ Sven Glückspilz, # 145:

    Wenn der Hausherr hier genauso stringent ihm unpassende Meinungen aussortieren würde wie es die PI’ler tun, würden genau diese wahrscheinlich wegen „Zensur“ aufschreien. Denn Meinungsfreiheit gilt bekanntermaßen nur für die Wahrheitler. Vielleicht sollte man auf diese Beiträge gar nicht eingehen, don’t feed the trolls. Es gibt halt Leute, die den ganzen Tag zu Hause sitzen und Angst haben (vor Homosexuellen, Muslimen, Linken, Grünen, Gutmenschen, wemauchimmer). Vielleicht sollte man mit diesen Gestalten vor allem Mitleid haben.

  122. @146 DaW:
    Ja, Du hast Recht. Das Einzige, was einem bleibt, ist diese Paranoia zu ignorieren unf auflaufen zu lassen.
    Schade, aber die zahlenmäßig recht kleine Zahl von Wahrheitlern hat es echt geschafft, Onlineforen komplett zu ruinieren. Eine normale sachliche Diskussion ist nicht mehr möglich. Unter jedem Spiegel Artikel sind 80% der Kommentare voller Häme und Hass.

    Zum Thema Leitkultur:
    Jahrelang tragen ängstliche, bittere Kleingeister das Wort „Leitkultur“ vor sich her und fordern, dass in Deutschland eine Leitkultur gelten müsse. Und nun haben wir sie endlich — die homosexuelle Leitkultur — und jetzt sind sie auch nicht zufrieden.

  123. @147 Leitkultur: Das ist meiner Meinung nach ein strukturelles Problem, an dem so viele Diskussionen über Gleichberechtigung scheitern. Fordere ich z.B. Gleichberechtigung für Frauen, dann will ich das auch, weil ich es generell für Unfug halte, jemanden nur deshalb zu benachteiligen, weil er ein anderes Geschlecht hat.
    Sage ich das zu jemandem, für den es normal und vllt sogar völlig richtig ist, einen Menschen nur aufgrund seines Geschlechts zu diskriminieren, dann fasst dieser jemand meine Forderung nach Gleichberechtigung sehr schnell als Aufruf zum Matriarchat auf. Da ist ideologisch an der Basis schonmal eine Schieflage.
    Dann wird daraus schnell eine „Dikussion“ über Glaubensfragen ohne dass man es direkt merkt und sowas ist immer häßlich.

  124. @141 MST
    Sie bemerken leider nicht, dass Sie genau das selbe versuchen was Sie den anderen vorwerfen….und das auch genau aus dem gleichen Grund: Sie sind der Meinung unumstösslich Recht zu haben.
    Beide Seiten gehen nicht auf die Argumente der anderen Seiten ein, weil beide Seiten jeweils der Meinung sind die Weisheit alleine zu besitzen und Sie dazu noch mit riesigen Löffeln zu sich genommen zu haben.
    Toleranz heisst im übrigen auch zu akzeptieren wenn jemand Homosexuelle oder Pädophile „ablehnt“….nur das ist im Linken denken einfach nicht drinne, es muss unbedingt verhindert werden. Das gleiche gilt natürlich auch für die andere Richtung, auch der Rechte kann nicht „akzeptieren“ das der andere was anderes Denkt.
    So funktioniert das nicht.

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