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Preisbert: Verdiente Ehrung für „Altpapier“ und Tittelbach

Heute Abend sind in Marl das „Altpapier“ und „tittelbach.tv — der Fernsehfilm-Beobachter“ mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik ausgezeichnet worden. Das ist praktisch.

Vom heutigen „Altpapier“ kann ich mir nämlich schon mal eine gute Beschreibung des Preises borgen:

Der Bert-Donnepp-Preis, diese Goldene Kamera der Medienpublizistik, der Grimme-Preis für Leute, die über das Fernsehen schreiben, statt es zu machen, der Henri-Nannen-Preis für Nicht-Bild-Angestellte, der Bambi der unbestechlichen Kritik, der Otto-Brenner-Preis der Herzen.

(Ich hab den übrigens auch mal gewonnen, 2003. Damals fand die Preisverleihung noch nicht im Grimme-Institut im Rahmen des Bergfestes der Jurysitzungen statt, sondern im Treppenhaus des Regierungspräsidiums in Düsseldorf ohne Rahmen, was… na, lassen wir das.)

Praktisch sind die beiden diesjährigen Preisträger auch, weil ich über beide schon kleine Hymnen in dieses Blog geschrieben habe, aus denen ich jetzt nur zitieren muss. Über tittelbach.tv schrieb ich:

Rainer Tittelbach ist freier Journalist und TV-Kritiker. Er schreibt über Fernsehfilme und Krimi-Reihen und sieht sie im Zweifelsfall alle. Auf seiner Internetseite, die er seit Herbst 2009 betreibt, sammelt er nicht einfach nur seine Texte. Er verlinkt und sortiert, er empfiehlt und analysiert, es ist eine gewaltige Datenbank, eine ideale Kombination aus Service und Feuilleton.

Und über das „Altpapier“ habe ich einen „hoffentlich verfrühten Nachruf“ verfasst, als es zum letzten Mal auf einem Nachrichtenportal namens dnews.de erschien:

Das „Altpapier“ war anders, speziell. Es funktionierte zwar als Service-Rubrik, aber es war im besten Sinne feuilletonistisch. Es lebte vor allem davon, Zusammenhänge herzustellen. Es verknüpfte Themen, die scheinbar (und oft auch tatsächlich) nichts miteinander zu tun hatten. Und es fand auch Verbindungen, die einer aktuellen Nachrichten einen klugen, überraschenden oder schlicht essentiellen Kontext gaben. An guten Tagen zeichnete das „Altpapier“ zweierlei aus: Die Lust am Schnörkel, am überraschenden gedanklichen oder sprachlichen Umweg. Und eine große Aufmerksamkeit in Verbindung mit einem guten Gedächtnis.

Das Portal dnews.de gibt es nicht mehr, aber das „Altpapier“ lebt, jetzt auf den Seiten von evangelisch.de, und das, was ich damals in der Vergangenheitsform darüber geschrieben habe, gilt zum Glück auch heute noch in der Gegenwart. Für mich ist es unverzichtbar.

Es ist praktisch, dass heute in Marl das „Altpapier“ und tittelbach.tv mit dem Bert-Donnepp-Preis ausgezeichnet wurden. Vor allem aber ist es gut, denn beide haben die Anerkennung, die damit hoffentlich verbundene Aufmerksamkeit (und natürlich auch das Geld) sehr verdient. Ich gratuliere Rainer Tittelbach, Klaus Raab, Matthias Dell, Christian Bartels und René Martens!