Schlagwort: Bettina Wulff

Barbra Wulff?

Mal klingt es herablassend mitleidig, mal hämisch triumphierend, aber für viele im Netz scheint festzustehen, dass Bettina Wulff den Streisand-Effekt nicht kennt.

Ähnlich, wie das Wort „Shitstorm“ inzwischen reflexartig benutzt wird, wenn sich mehr als drei Menschen öffentlich über etwas aufregen, erschallt zuverlässig der Ruf „Streisand!“, wenn jemand sich gegen unliebsame Berichterstattung wehrt und ihr gerade dadurch erst Aufmerksamkeit verschafft.

Benannt ist er nach der amerikanischen Sängerin, die mit einer Klage verhindern wollte, dass eine Luftaufnahme von ihrem Haus im Netz zu sehen war. Das Foto und seine Verbindung zu Streisand wurde erst dadurch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Statt sechsmal wurde das Bild in der Folge hunderttausendfach heruntergeladen.

Bettina Wulff, die Frau des früheren Bundespräsidenten, soll nun also den gleichen Fehler gemacht haben. Es geht um das Gerücht, sie habe früher als Model im Rotlichtmilieu gearbeitet. Dadurch, dass sie gegen Medien und Internetseiten vorgeht, die dieses Gerücht verbreitet hatten, hätten viele Menschen überhaupt erst von diesem Gerücht erfahren. Ihr Versuch, eine Information aus der Welt zu schaffen, habe dazu geführt, diese Information erst recht zu verbreiten.

Nun ist dieser Streisand-Effekt oft eine gute Sache; eine gewaltige und effektive gemeinsame Trotzreaktion gegen Einschüchterungs- und Vertuschungsversuche. Seine Wirkung wird aber gelegentlich im Netz unreflektiert in einer Weise gefeiert, die ignoriert, dass auf diese Weise auch berechtigte Anliegen konterkariert werden können. Selten ist die Grenze zwischen kollektiver Notwehr und Selbstjustiz eindeutig.

Warum sollte Bettina Wulff, insbesondere wenn die kolportierten Geschichten über ihre Vergangenheit schlicht unwahr sind, entsprechende Behauptungen und Andeutungen hinnehmen müssen? Wollen wir, dass die Angst vor dem Streisand-Effekt dazu führt, dass sich Opfer von Lügen nicht gegen sie wehren?

Doch es geht in der Sache Wulff ohnehin nicht um den Streisand-Effekt. Was sich jetzt schlagartig verbreitet, ist nicht das Gerücht, dass Frau Wulff einmal im Rotlicht-Milieu gearbeitet haben soll. Was sich jetzt schlagartig verbreitet, ist die Geschichte, wie Gegner von Christian Wulff dieses falsche Gerücht in die Welt gesetzt haben sollen.

Ein seit Jahren anhaltendes Raunen („Hast du die Geschichte über Bettina Wulff gehört?“) wird ersetzt durch eine offene Spekulation über die Hintergründe dieses Raunens. Es geht nicht mehr hinter vorgehaltener Hand darum, was Bettina Wulff angeblich gemacht hat, sondern es geht in aller Öffentlichkeit darum, was andere mit diesem Gerücht gemacht haben.

Ganz anders als bei Barbra Streisand und ähnlichen Fällen hat Bettina Wulff durch ihre Klage die Kontrolle über die Geschichte nicht verloren, sondern wiedergewonnen.

Notwendig dafür war auch ein Gang an die Öffentlichkeit, in diesem Fall indirekt über die „Süddeutsche Zeitung“, die die Hintergründe des Gerüchtes — sicher in Abstimmung mit Frau Wulff — jetzt öffentlich machte.

Ob dabei jedes einzelne juristische Gefecht, das Frau Wulff anstrengt, sinnvoll und hilfreich ist, ist natürlich eine andere Frage. Der Politikberater Michael Spreng klatscht ihr Beifall dafür, dass sie auch gegen Günther Jauch und Google vorgegangen ist. Jauch hatte das Gerücht indirekt in seiner ARD-Talkshow zitiert; Google nennt Spreng einen „willigen Helfer“, der

völlig neutral natürlich — jedem Verleumder die Plattform verbreitert und die Verleumdung ins Unendliche potenziert. Es ist nicht nur Bettina Wulff, sondern allen Opfern von Verleumdungen und üblen Nachreden zu wünschen, dass ihre Klage gegen Google Erfolg hat und alle Einträge gelöscht werden müssen.

Es geht aber nicht um „Einträge“, die Google löschen soll. Es geht darum, dass Google durch seine Vervollständigungsfunktion unbefangenen Nutzern schon während der Eingabe des Namens von Bettina Wulff vermeintlich passende Suchbegriffe wie „Escort“ oder „Prostituierte“ vorschlägt.

Diese Begriffe reflektieren keine Tatsachen oder vorhandenen „Einträge“, sondern das, wonach die Menschen suchen*.

Ein solcher automatischer Algorithmus hat das immanente Problem, Gerüchte zu reproduzieren, weiterzutragen und scheinbar zu bestätigen. Oft wird hinter den häufigen Suchanfragen auch nicht einmal ein konkretes Gerücht stecken, sondern nur Neugier und Wunschdenken — so erkläre ich mir jedenfalls, bei wie vielen Fußballspielern als passender Suchbegriff „schwul“ vorgeschlagen wird.

Google kann aus diesen Vorschlägen nicht konsequent die herausfiltern, die einen verleumderischen Zusammenhang herzustellen scheinen. Dazu müsste der Konzern selbst überprüfen, welche Wortkombinationen erwiesen wahre Sachverhalte beschreiben. Es dürfte auch schwer gelingen, eine vollständige Liste von Wörtern anzulegen, die wegen ihrer potentiell justiziablen Natur nie vorschlagen werden. Was müsste die umfassen? „Betrug“, „Prostituierte“, „Bordell“, „krank“, „homosexuell“, „Scheinehe“, „Unterhalt“, „Baby“, „schwanger“ …?

Google müsste realistischerweise die Vervollständigungsfunktion komplett abschalten, wenn sie in keinem Fall etwas vorschlagen darf, was eine unzulässige Tatsachenbehauptung suggeriert. Gibt es einen Anspruch darauf, zu erfahren, wonach alle anderen gesucht haben? Ich glaube nicht. Aber gibt es einen Anspruch darauf, zu verhindern, dass andere erfahren, wonach alle anderen gesucht haben? Ich bin mir nicht sicher.

Der Prozess wird interessant, aber vermutlich ist die Auto-Complete-Funktion von Google spätestens in ein paar Tagen für Frau Wulff eh unproblematisch. Sie wird vermutlich immer noch Begriffe wie „Escort“ zu ihrem Namen vorschlagen, aber die Suchergebnisse werden zu Artikeln führen, in denen nicht mehr das damit verbundene Gerücht kolportiert wird, sondern die Geschichte erzählt wird, wie sie durch dieses Gerücht unmöglich gemacht werden sollte.

*) Nachtrag/Korrektur: Genau genommen ist es laut Google eine Kombination aus eingegebenen Suchbegriffen anderer Nutzer und von Google erfassten Seiten.

Gewerbliche Kopisten

Was macht man als führendes deutsches Online-Medium, wenn die Konkurrenz eine interessante Exklusivmeldung hat? Man könnte den nachrichtlichen Kern nehmen, drumherum ein paar eigene Sätze formulieren und womöglich gar zur Ursprungsquelle verlinken.

Aber das ist mühsam und zeitaufwendig, besonders lästig kurz vorm Wochenende. Ungleich einfacher ist es, den Original-Text, strg+c, strg+v, ins eigene Content-Management-System zu übernehmen und vor dem Veröffentlichen bloß ein paar winzige Stellen zu ändern und die Quelle zu erwähnen.

Und so machen sueddeutsche.de (Original) und „Spiegel Online“ (Kopie) heute mit dem über weite Strecken Wort für Wort identischen Text auf:

sueddeutsche.de:
Bettina Wulff wehrt sich gegen Verleumdungen
Spiegel Online:
Bettina Wulff klagt gegen Günther Jauch und Google
Bettina Wulff, die Frau des früheren Bundespräsidenten, geht massiv gegen die Verbreitung von Gerüchten und Denunziationen über ihr angebliches Vorleben vor. Am Freitag hat die 38-Jährige Klagen beim Hamburger Landgericht gegen den Fernsehmoderator Günther Jauch und gegen den Google-Konzern eingereicht. Hamburg – Bettina Wulff geht laut einem Pressebericht massiv gegen die Verbreitung von Gerüchten und Denunziationen über ihr angebliches Vorleben vor. Am Freitag hat die 38-jährige Frau des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff Klagen beim Hamburger Landgericht gegen den Fernsehmoderator Günther Jauch und gegen den Suchmaschinenkonzern Google eingereicht. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) in ihrer Samstagsausgabe.
In den vergangenen Monaten hatten bereits 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien, darunter der Stern, die Mediengruppe Österreich und die Berliner Zeitung Unterlassungserklärungen abgegeben. Mehrere Medienhäuser haben Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen müssen. In den vergangenen Monaten hatten demnach bereits 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien, darunter die Mediengruppe Österreich, Unterlassungserklärungen abgegeben. Mehrere Medienhäuser haben Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen müssen.
Auf dem Zenit der Affäre um Haus-Darlehen und gesponserte Reisen ihres Mannes hatten die Blätter über Bettina Wulffs früheres Leben spekuliert – ohne jeden Beleg. Sowohl die „Berliner Zeitung“ als auch der „Stern“ hatten nach SPIEGEL-Informationen Unterlassungserklärungen in der Sache abgeben müssen. „Wir haben eingesehen, dass nicht haltbar ist, was wir geschrieben haben“, hatte „Stern“-Chefredakteur Thomas Osterkorn erklärt. „Das hätte nicht passieren dürfen.“
Der Rechtsanwalt von Bettina Wulff, Gernot Lehr, bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Freitagabend, „dass in den vergangenen Monaten zahlreiche Verlage, Journalisten und Internet-Aktivisten Unterlassungserklärungen unverzüglich nach Aufforderung abgegeben haben, ohne auch nur zu versuchen, die falschen Darstellungen zu rechtfertigen“. Außerdem sei in einigen Fällen Schmerzensgeld durchgesetzt worden.
Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung haben CDU-Kreise in Hannover seit 2006 das Gerücht gestreut, Bettina Wulff habe früher angeblich im Rotlichtmilieu gearbeitet. Die Denunziation sollte offenbar vor allem Christian Wulff treffen, der damals noch CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen war. Er hatte in der Partei einige einflussreiche Feinde und auch außerhalb der Partei etliche Gegner. Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ haben CDU-Kreise in Hannover seit 2006 das Gerücht gestreut, Bettina Wulff habe früher angeblich im Rotlichtmilieu gearbeitet. Die Denunziation sollte offenbar vor allem Christian Wulff treffen, der damals noch CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen war. Er hatte in der Partei demnach einige einflussreiche Feinde und auch außerhalb der Partei etliche Gegner.
„Bettina Wulff war mir egal“, sagt eine Bloggerin, die in regionalen FDP-Gremien sitzt, und das Gerücht zehn Tage vor der Präsidentenwahl im Juni 2010 mit auf den Weg gebracht hat. Im Internet breitete es sich dann epidemieartig aus und wurde nicht nur von einigen Medien ernst genommen. Bereits am Rande der Bundesversammlung Ende Juni 2010 in Berlin hatten CDU-Politiker Journalisten auf die Internet-Veröffentlichungen aufmerksam gemacht. „Bettina Wulff war mir egal“, sagt laut „SZ“ eine Bloggerin, die in regionalen FDP-Gremien sitzt, und das Gerücht zehn Tage vor der Präsidentenwahl im Juni 2010 mit auf den Weg gebracht hat. Im Internet breitete sich die Geschichte aus – und wurde nicht nur von einigen Medien ernst genommen. Bereits am Rande der Bundesversammlung Ende Juni 2010 in Berlin hatten CDU-Politiker Journalisten auf die Internet-Veröffentlichungen aufmerksam gemacht.
Die Kolportage über das angebliche Vorleben von Bettina Wulff lastete dann von Dezember 2011 an auch auf der Affäre ihres Mannes. Einflussreiche Kreise in Berlin schlossen nicht aus, dass an den Gerüchten etwas dran sein könne. Bettina Wulff hat sich als Präsidentengattin gegen die anonymen Gerüchte nicht öffentlich gewehrt. Offenkundig befürchtete sie, den Verleumdungen durch eine eigne Stellungnahme zu viel Gewicht zu geben. Die Kolportage über das angebliche Vorleben von Bettina Wulff lastete dann von Dezember 2011 an auch auf der Affäre ihres Mannes. Einflussreiche Kreise in Berlin schlossen nicht aus, dass an den Gerüchten etwas dran sein könne. Bettina Wulff hat sich als Präsidentengattin gegen die anonymen Gerüchte nicht öffentlich gewehrt. Offenkundig befürchtete sie, den Verleumdungen durch eine eigne Stellungnahme zu viel Gewicht zu geben.
Seit Wulffs Abschied aus dem Präsidentenamt im Februar geht die frühere erste Frau der Republik juristisch vehement gegen den Rufmord vor. So hat sie zur Vorlage bei Gericht eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, wonach alle Behauptungen über ihr angebliches Vorleben als Prostituierte oder als Escort-Dame falsch seien. Seit Wulffs Abschied aus dem Präsidentenamt im Februar geht die frühere erste Frau der Republik juristisch vehement gegen den Rufmord vor. So hat sie zur Vorlage bei Gericht eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, wonach alle Behauptungen über ihr angebliches Vorleben als Prostituierte oder als Eskortdame falsch seien.
Eine eidesstattliche Erklärung einer ehemaligen First Lady ist so einzigartig, wie auch die Denunziationen beispiellos waren. Durch diese „Verleumdungen“ sei aus Sicht von Bettina Wulff ihre „Reputation zerstört worden“. Die wolle sie „jetzt zurückgewinnen“, beschreibt ein Insider ihre zahlreichen juristischen Aktivitäten. Eine eidesstattliche Erklärung einer ehemaligen First Lady ist einzigartig. Durch diese „Verleumdungen“ sei aus Sicht von Bettina Wulff ihre „Reputation zerstört worden“, heißt es in der „SZ“. Die wolle sie ,“jetzt zurückgewinnen“, beschreibt ein Insider in der Zeitung ihre zahlreichen juristischen Aktivitäten.
Juristisch besonders spektakulär sind die Klagen gegen Jauch und Google. Im Mai hatte Wulffs Anwalt den Moderator Jauch erstmals aufgefordert, wegen des Zitierens eines Zeitungsbeitrags über das angebliche Gemunkel in Berlin eine sogenannte Unterlassungs­verpflichtungserklärung abzugeben. Jauchs Anwalt lehnte damals ab. Juristisch besonders spektakulär sind die Klagen gegen Jauch und Google. Im Mai hatte Wulffs Anwalt den Moderator Jauch erstmals aufgefordert, wegen des Zitierens eines Zeitungsbeitrags über das angebliche Gemunkel in Berlin eine sogenannte Unterlassungs­verpflichtungserklärung abzugeben. Jauchs Anwalt lehnte damals ab.
Durch die Klage gegen Google soll nun verhindert werden, dass bei Eingabe des Namens „Bettina Wulff“ in der Suchzeile durch die sogenannte Autocomplete-Funktion Begriffe wie „Rotlichtvergangenheit“ oder „Escort“ auftauchen. Durch die Klage gegen Google soll nun verhindert werden, dass bei Eingabe des Namens „Bettina Wulff“ in der Suchzeile durch die sogenannte Autocomplete-Funktion Begriffe wie „Rotlichtvergangenheit“ oder „Escort“ auftauchen.
Publizistisch will Bettina Wulff ebenfalls in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen. Wulff sehe sich „gezwungen“, durch die Buchveröffentlichung der „Zerstörung ihres Ansehens in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken“, wird aus ihrem Umfeld berichtet. Publizistisch will Bettina Wulff ebenfalls in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen. Mit dem Werk will sie die Deutungshoheit über ihr Leben zurückgewinnen. Noch im September soll das Buch nach derzeitigem Stand im Münchner Riva Verlag veröffentlicht werden. Erwartet wurde zuletzt eine Startauflage im sechsstelligen Bereich.

 
Selbst den Tippfehler in „eigne Stellungnahme“ hat „Spiegel Online“ originalgetreu von sueddeutsche.de übernommen.

[via Malte]

Von Pontius nach Pilates

Man hatte ja immer wieder ein Raunen über diese privaten Abgründe im Hause Wulff gehört, aber nun gibt es endlich einen unzweideutigen Fotobeweis: Wir sehen die Familie in ihrem Auto bei der Abreise aus Berlin am vergangenen Freitag — und sie sitzt am Steuer!

Die einschlägigen Blätter versuchten das Ungeheuerliche natürlich gleich zu interpretieren:

Am Steuer saß Bettina Wulff — ein Hinweis darauf, wer künftig in Großburgwedel das Sagen hat?

Weiter heißt es in dem Text:

Hinter den Eltern saßen die Söhne Linus (mit Teddybär) und Leander. Man fragt sich, über was die Wulffs auf der Fahrt geredet haben.

Es muss eine überstürzte Abreise gewesen sein: In der Einfahrt zur Dienstvilla des Bundespräsidenten in Dahlem liegt an diesem Montagvormittag noch eine gelbe Sandkastenschaufel und ein rotblauer Sandkasteneimer. Hat das nicht mehr in den Skoda Yeti gepasst?

Am frühen Freitagabend erreichten die Wulffs das Haus in Großburgwedel, dessen Finanzierung Wulffs Rücktritt ausgelöst hat. Ein paarmal haben die Wulffs das Haus seitdem verlassen: Am Samstagabend für zwei Stunden und am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr 30. Da brachte ein Lieferant frische Brötchen und Zeitungen vorbei.

In der zweistöckigen Präsidentenvilla, die vor dem Einzug der Wulffs für 800 000 Euro renoviert werden musste, weil das Dach undicht war und man in der Bausubstanz Asbest entdeckt hatte, ist an diesem Montag kein Leben auszumachen. Man könnte jetzt lüften, aber alle Fenster sind zu. (…)

Joachim Gauck wohnt in einer Altbauwohnung im Bayerischen Viertel von Schöneberg, wo es, im Gegensatz zu Dahlem, viele Kneipen, Restaurants und Kinos gibt. Ob er seinen Kiez verlassen wird?

Gegenüber der Bundespräsidenten-Villa öffnet sich eine Haustür. Eine Frau tritt heraus, sportlich gekleidet. Sie sagt, sie sei auf dem Weg zum Pilates-Unterricht. (…) Bettina Wulff habe immer gelächelt, wenn sie den Nachbarn begegnet sei. (…)

Und jetzt die Frage: Aus welchem Blatt stammt dieser Text? Kleiner Tipp: Es handelt sich ausnahmsweise weder um „die Aktuelle“ noch „das Neue“.