Nicht zu fassen: Auch faz.net illustriert mit einem Foto, das vor einer Woche in einem ganz anderen Kontext entstanden ist, das Grauen heute in Bombay, und das sogar auf der Startseite:
Und natürlich kann man lange darüber philosophieren, was uns das über die Aussagekraft dieser gern gebrauchten Bilder von entsetzten Augenzeugen lehrt: Wie beliebig sie letztlich sind. Wie austauschbar und unkonkret. Wie sehr sie nur eine Krücke sind, um uns einen emotionalen Zugang zu einer rational kaum zu fassenden Katastrophe zu verschaffen. Wie sehr sie also, auf den Punkt gebracht, immer Symbolfotos darstellen.
Aber egal, wie viel man darüber philosophiert, eines ist klar: Es gibt eine unausgesprochene Abmachung zwischen uns, dem Publikum, und den Medien. Dass die Bilder, die sie zeigen, so beliebig sie scheinen mögen, das zeigen, was sie zu zeigen vorgeben.
[Disclosure: Ich arbeite für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ und faz.net.]
[via Marcel in den Kommentaren]