Mein persönliches Highlight in der ersten Folge von „Erwachsen auf Probe“ war ja diese Szene:
Hatte die Frau noch Tischdeckenstoff übrig und hat daraus eine Bluse gemacht? Hatte sie noch Blusenstoff übrig und hat daraus eine Tischdecke gemacht? Oder gibt es Läden, in die man gehen kann und sagen: Ja, schöne Tischdecke, und jetzt hätte ich dazu gerne noch eine passende Bluse, für wenn das Fernsehen mal kommt?
Ich weiß auch nicht, ob das total menschenverachtend ist, dass die Fernsehleute die Frau gleich bloßstellen und Bluse und Tischdecke gleichzeitig in einem Split-Screen zeigen. Oder ob die Frau womöglich darauf bestanden und gesagt hat: Aber ich mach nur mit, wenn ihr zeigt, dass ich zu der Bluse auch eine passende Tischdecke habe.
Aus irgendeinem Grund hat mich das Arrangement an die frappierende Dominanz von Fliesentischen in den Wohnzimmern der Art Menschen erinnert, die Kamerateams von RTL oder Pro Sieben in ihr Haus lassen. Gerade gestern bin ich (in einer ohnehin überdurchschnittlich bizarren Folge von „Mitten im Leben“) auf folgende Wohnzimmersituation gestoßen:
Persönlich kenne ich exakt null Menschen, die einen Fliesentisch ihr eigen nennen oder eine Tischdecke passend zur Bluse haben. Aber das entspricht ja genau der Zahl der Menschen, die ich kenne, die schon mal bei „Mitten im Leben“, „Erwachsen auf Probe“ oder in ähnlichen Sendungen mitgewirkt haben.
Der Dirk hat jedenfalls im Fernsehen eine beeindruckende Kollektion solcher Exemplare gesammelt und stellt sie in seinem „Deutschen Fliesentischmuseum“ aus. Vielleicht sind ja die Tischdeckenblusen auch so ein Trend.