Das hier auf der Startseite von n-tv.de ist entweder ein bisschen ungeschickt formuliert oder die Rache der n-tv.de-Redaktion hierfür.
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Neulich von zwei Schülern der Deutschen Journalistenschule in München für deren Abschlusszeitschrift interviewt worden, die aus dem langen Gespräch ein feines kompaktes Interview gemacht und mal andere als die üblichen Fragen gestellt haben.
Die erste geht so:
Herr Niggemeier, hat sich die Bild-Zeitung schon überlegt, Ihnen Ihr Bild-Abonnement zu kündigen?
Und die letzte so:
Und Ihre Perspektive? Wenn man böse wäre, könnte man sagen, Sie haben schon fast Ihr ganzes Leben lang genörgelt, was wollen Sie denn als Rentner noch machen?
Schön, oder?
Eine Zeitlang war ich so oft als „Experte“ im NDR-Medienmagazin „Zapp“ zu sehen, dass sich schon Leute lustig gemacht haben. Diese Woche wollten sie mich nicht haben.
Vor ein paar Tagen rief eine Kollegin von „Zapp“ an und sagte, sie wollten etwas darüber machen, dass „Extreme Activity“ den Grimme-Preis gewinnen würde, und ob ich das nicht auch schlimm fände. Ich sagte ihr, dass ich das nicht schlimm fände. Sie sagte, dass ich dann leider nicht der geeignete Interviewpartner zum Thema sei, und fragte noch, ob ich nicht jemanden wüsste, der das schlimm fände. Ich empfahl ihr Jana Hensel, aber wenn ich mich recht erinnere, war sie auf die schon selbst gekommen.
Lustigerweise weiß ich inzwischen von einem Kollegen, dass er genau so einen Anruf von „Zapp“ bekommen hat, leider auch nicht mit Empörung dienen konnte und deshalb ebenfalls als Gesprächspartner ausschied.
Der fertige „Zapp“-Beitrag zeigt dann, dass es nicht darin lag, dass man schon 27 Fürsprecher für „Extreme Activity“ gefunden hatte. Sondern weil man keinen Fürsprecher in dem Beitrag haben wollte.
Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich halte das nicht für einen Skandal. Ich finde es nur ein kleines, anschauliches Beispiel dafür, wie Journalisten arbeiten.
Und damit auch der letzte „Zapp“-Zuschauer versteht, was für ein Skandal es ist, einer solchen Kindergartenshow den Adolf-Grimme-Preis zu verleihen, schraubt die Anmoderation des Beitrags die Fallhöhe ins Schwindelerregende:
Adolf Grimme war ein Mann mit Mut. Unerschrocken engagierte er sich für die „Freiheit des Wortes“ — ob im Widerstand gegen das NS-Regimes oder später als erster Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks. Mit dem nach ihm benannten Fernsehpreis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes sollen deshalb Sendungen und Filme gewürdigt werden, die im Sinne Adolf Grimmes vorbildlich sind.
Wow. Welche Fernsehsendung würde diesem Anspruch genügen: dem Vorbild des unerschrockenen Freiheit-Verteidigers und NS-Widerstandskämpfers zu folgen? Zum Glück ist das — anders als uns „Zapp“ glauben machen will — keineswegs der Maßstab für einen Grimme-Preis. Die ausgezeichneten Sendungen sollen „nur“ vorbildlich für die „Programmpraxis“ sein.
Ungleich einseitiger, irreführender und bösartiger als der Grimme-Beitrag ist allerdings der „Zapp“-Beitrag über Günther Jauch und seinen verlorenen Prozess gegen einen „Bild am Sonntag“-Reporter. Aber ich weiß noch nicht, ob ich Lust habe, mich damit hier im Detail auseinanderzusetzen.
Frau Borchert (bzw. Lyssa) und ich reden in der „taz“ übers Bloggen und so.
Gast in der heutigen Folge unserer beliebten Serie „Die Qualitätspresse schreibt über Blogs“: die Zeitschrift „Tomorrow“ („Enjoy digital life!“).
In der aktuellen Ausgabe (4/07) schafft es Autorin Ernestine von der Osten-Sacken, sich in ihrem Artikel über Blogs im Gegensatz zu anderen Medien bei den Besucherzahlen nur um den Faktor zehn statt dreißig zu verrechnen, überrascht dafür aber mit neuen Fehlern:
(via thiema.com)
Ach du Schande. wirres.net ist abgelaufen:
Vielleicht erklärt das auch dies:
(Und was sind eigentlich Internals? Will ich das auch?)
Herrjeh. In vier Tagen ist Heiligabend. Heute oder morgen wird Millionen Menschen einfallen, dass sie noch ein Weihnachtsgeschenk brauchen. Und dann werden sie sich erinnern, dass es da ja ein gutes, ein wirklich gutes Buch gibt, das auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen teuer erscheint, aber dessen Preis-Leistungs-Verhältnis sich auf den zweiten Blick doch als sensationell günstig herausstellt. Ein über 1500-seitiges Werk über 7000 Sendungen, ein Lexikon über das Fernsehen, ein Fernsehlexikon, „Das Fernsehlexikon“. Ein Buch, das selbst in seinen Bildtexten mehr Witz enthält als eine RTL-Sitcom in 13 Teilen (siehe Ausriss links).
Und wenn all diese Menschen heute (oder morgen) zu unseren Freunden von amazon.de gehen, um schnell noch dieses wunderbare Buch für ihre Liebsten zu bestellen, könnten sie eine bittere Enttäuschung erleben: Aktuell ist dort nur noch 1 Buch auf Lager. Was, wenn das plötzlich verkauft ist?
Zum Glück gibt es das Buch auch noch bei bol.de und buch.de, die für Bestellungen bis Freitagmittag sogar noch rechtzeige Lieferung versprechen. Und damit sind die jetzt auch unsere Freunde.
Übrigens gibt es drüben beim Blog zum Buch aktuell auch ein Video aus dem bizarren ARD-Jahresrückblick 2006. Und eine Übersicht über alle 2006 eingestellten Fernsehsendungen. Dafür muss man nicht mal ein Buch kaufen.