Schlagwort: Jung von Matt

Perlen von den Säuen

Jung von Matt, die Werbeagentur, die Gustl Mollath nach sieben Jahren in der Psychiatrie als erstes gleich wieder entmündigte.

Die die Idee hatte, die Bekanntheit seines Gesichts und seines Schicksals auszubeuten und für die kommerziellen Zwecke eines Autovermieters zu benutzen.

Die auch schon dafür verantwortlich war, aus der empörten Absage von Judith Holofernes an eine Werbung für die „Bild“-Zeitung eine Werbung für die „Bild“-Zeitung zu machen.

Und die auf diese demonstrative Missachtung des erklärten Willen eines Menschen so stolz war, dass sie sie beim Art Directors Club erfolgreich für einen Preis einreichte.

Diese sympathische Werbeagentur also hat vor zwei Jahren auch Anzeigenmotive für das Geschäft der Frau des Agenturinhabers entwickelt. Natalie von Matt verkauft darin „bedeutungsvolle Schmuckstücke“. Der Laden heißt „Nuts & Pearls“.

„Nuts“ bedeutet auf englisch auch „verrückt“, und so entwarfen die jungen Kreativen von Jung von Matt Anzeigenmotive, die psychisch Kranke zeigen. Anstaltskacheln, davor verzerrte Gesichter und Bling-Bling-Gehänge. Die Models nicht geschminkt, um ihre „Störungen“ visuell deutlich zu machen.

Im Irrenhaus glänzen die Perlen umso schöner. Nuts & Pearls.

Die Werber von Jung von Matt haben auch diese Motive bei verschiedenen Kreativwettbewerben eingereicht. Sie haben eine Notiz an die Jury dazugeschrieben:

All models are currently undergoing psychological treatment.

Alle Modelle befinden sich gerade in psychologischer Behandlung.

Im Gegensatz zu den bis heute offenkundig vollständig unbehandelten Verantwortlichen der sympathischen Werbeagentur Jung von Matt.