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Katja Riemann verursacht Auflaufunfall auf dem roten Sofa

Der NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten hat viel gelernt, gestern bei der Arbeit. Er hat gelernt, dass Schauspieler ihre Haarfarbe und Frisur und damit ihren ganzen Typ verändern können, indem sie sich eine Perücke aufsetzen. Er hat gelernt, dass nicht jeder Gast, der sich aus PR-Gründen neben ihn aufs rote Sofa setzt, gleichermaßen willig und geeignet ist für diese Art Scheinunterhaltung in der Vorabendhölle des deutschen Fernsehens. Und vor allem hat er gelernt, dass nichts mehr hilft, wenn ein Gespräch erst einmal so entglitten ist, dass das Gegenüber mit verschränkten Armen dasitzt und nur noch zwischen Hass und amüsiertem Unglauben schwankt — nicht einmal plumpe Schleimerei, ganz besonders nicht plumpe Schleimerei.

Katja Riemann war zu Gast bei „Das!“.

Den Gedanken, dass sie im falschen Film ist, scheint sie erstmals nach ziemlich genau sechs Sekunden zu haben. Danach sinkt ihre Mitmachbereitschaft von fast gar nicht in den negativen Bereich.

Es ist ein grandioser, klassischer Zusammenstoß zwischen einer schwierigen Schauspielerin und einem überforderten Sachenwegmoderierer. Halb lustvoll, halb verzweifelt lässt sie ihn auflaufen, während er immer hilf- und hoffnungsloser in seinem Repertoire aus Floskeln und Standardsituationen kramt.

Im Original entwickelt sich das über 45 Minuten mit der verstörenden Faszination eines grausamen Autounfalls in Zeitlupe: Man will nicht hinsehen, aber weggucken geht erst recht nicht.

Es ist mir nicht gelungen, das auf weniger als elf Minuten zu kondensieren. Andererseits lebt es auch gerade von der Schrecklichkeit der Länge. Aber denken Sie daran, zwischendurch den Mund wieder zuzumachen.