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Gedanken zu einem Garten

Mal angenommen, Du hast plötzlich Einblicke in den wahren Zustand des Landes — und erschrickst. In die Wirtschaft beispielsweise: Es werden noch mehr Pleiten, noch mehr Arbeitslose, viel, viel mehr als das System verkraften kann. Das Währungssystem könnte kollabieren, die Geldautomaten und Kreditkarten den Dienst versagen. Mal angenommen, Du begreifst schlagartig, dass all die Rettungsmaßnahmen nicht ausreichen werden. Was machst Du mit diesem Wissen?

Deine Position, der Du dieses Wissen verdankst, verbietet es Dir zugleich, die Lage der Dinge deutlich auszusprechen, weil Du sonst erstens die übergehst, die eigentlich mit dem Krisenmanagement beauftragt sind, und weil Du zweitens einen Run auf Banken, Proteste und Unruhen auslösen würdest. Irgendwas musst Du aber tun, um die Familien, die Mütter auf richtig harte Zeiten einzustimmen. Deine Rolle, sagen wir mal als First Lady, verdammt Dich zu einem optimistischen Auftreten und das Naheliegende und Angemessene wie Haare raufen und in die Kameras schreien, das geht nun mal nicht. Was wäre wohl das geeignete Symbol, um Deinen Landsleuten etwas klarzumachen und sie zugleich von der Straße zu kriegen? Wie sagt man, dass das Konzept einer Zivilisation, in der man jedes Stück Gemüse einfliegen oder anrollen lässt und dann per Karte bezahlt, vorbei ist — ohne eine Panik auszulösen? Wenn Du smart bist, würdest Du es genau so machen.