Schlagwort: Pegida

Stoff für Fremdenfeinde: die erfolgreiche Social-Media-Strategie von „Focus Online“

Am Dienstag vergangener Woche meldete „Focus Online“ an prominentester Stelle, dass ein islamisches Bündnis in Duisburg getrennte Schwimmzeiten für Muslime im Hallenbad fordere. Die Geschichte ist über ein halbes Jahr alt und überholt: Die Stadt hat den Vorschlag längst abgelehnt.

„Focus Online“ hat einen Artikel aus der WAZ vom Februar genommen und den Inhalt einfach als neu ausgegeben. Inzwischen steht unter dem Text eine als „Update“ verbrämte Korrektur.

Man könnte das für einen peinlichen Fehler halten. Für „Focus Online“ ist es ein großer Erfolg. Die alte, überholte Geschichte wurde in den sozialen Netzwerken zehntausendfach geteilt. Laut der Auswertung von Storyclash war es die siebtmeistgeteilte Medien-Geschichte der vergangenen Woche in Deutschland.

Mit dem Satz „Soweit kommt es noch“ verbreiteten verschiedene Pegida-Ableger das „Focus Online“-Stück auf Facebook. Die AFD machte es zum Teil ihrer „Herbstoffensive 2015“:

Auf der Facebook-Seite von „Focus Online“ kommentierte die „Focus Online“-Leserschaft u.a. so:

Seid wann haben die Forderungen zu stellen???

Ich kann nur noch die Frage stellen „“ Was verlangt dieses PACK eigentlich noch alles von uns „“ ?

Ihr seit zu gast in Deutschland wenn ihr das nicht möchtet dann geht zurück in euer Land eigene Schwimmzeiten sind wir Christen so schmutzig aber euere Männer gehen mit Christen ins bett da kann ich nur PFUI sagen

Was mich ganz furchtbar ärgert, ist die Tatsache, dass Muslime immer nur fordern. Die haben hier nichts zu fordern!

Ich glaube, wir sind hier im Irrenhaus. Wo lebe ich denn? Ist das hier noch Deutschland oder bin ich in der Nacht im Schlaf abtransportiert worden in den Orient? Langsam geht mir diese Quatscherei von Muslime derart auf die Nerven und diese Feigheit von uns selber. Ja, ich bin Deutsche und esse Schweinefleisch und ja, ich rauche und trinke Alkohol und ja ich liebe „Negerküsse“ und ja ich esse „Zigeunerschnitzel“ und ich bin Christ. Leck mich am Arsch mit den Luftballonträgern, ich kann es nicht mehr hören.

Bitte schickt dieses Volk zurück in seine so friedvolle Heimat, in der ja alles so perfekt zu sein scheint, was wohl vergessen wurde!!!
Es ist wirklich lächerlich!!!!!

man sollte das Bad enteignen und NUR Muslime baden lassen. Für uns reicht es völlig wenn wir alles zahlen dürfen – mehr Bildung würde dem Islam nicht schaden – und jedem ein BMW und geregeltes Harz 4 Einkommen dazu

Zum großen und wachsenden Erfolg von „Focus Online“ in den sozialen Medien trug in der vergangenen Woche auch ein Video bei, das ursprünglich unter dem Titel „De Maiziére sagt: ‚Wegen Flüchtlingen müssen wir die Bildungsstandards in Deutschland senken'“ von „Focus Online“ verbreitet wurde. Auf der eigenen Facebook-Seite moderierte die Redaktion es süffisant mit den Worten an: „Er bezeichnet es als ‚Improvisation'“.

Grundlage für das Video ist eine Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur KNA vom 5. November, die lautete:

De Maiziere: Müssen bei Ausbildungsstandards improvisieren

Berlin (KNA) Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) sieht angesichts der weiter steigenden Zahl an Flüchtlingen und Asylbewerbern die Notwendigkeit für mehr Improvisation. Deutschland könne etwa an Schulen oder bei der beruflichen Ausbildung derzeit kaum an seinen Standards festhalten, erklärte der Minister am Donnerstag in Berlin. Das bedeute nicht eine „dauerhafte Absenkung von Standards“, sondern sei ein „improvisierter, mit gesundem Menschenverstand“ gewählter Zugang zu Lösungen.

Grundsätzlich sei es wichtig, Menschen möglichst schnell in Arbeit zu bringen. Er sehe aber keinen Grund, neue Regeln für legale Erwerbsmigration zu schaffen, betonte der Minister.

Aus der expliziten Ablehnung einer dauerhaften Absenkung von Standards macht „Focus Online“ also in der Überschrift die Forderung nach einer Absenkung der Standards. (Inzwischen wurde nachträglich in die Überschrift ein „kurz“ eingefügt. Beim Schwesterangebot „Huffington Post“ ist die Faktenverdrehung noch original.)

Zu denen, die dieses Video auf Facebook teilen und damit „Focus Online“ zum stolzen Social-Media-Überflieger machen, gehören Leute, die dazu schreiben:

was Deutschland fehlt ist ein Oesterreicher mit Charisma und Eiern in der Hose…

Sowie die NPD und natürlich wiederum die AFD, die dafür gleich ein passendes kampagnenfähiges Motiv gefunden hat:

Zu den besonderen Tricks, mit denen die Burda-Tochter ihre Reichweite in den sozialen Medien erhöht, gehört es, selbst Beiträge, die sich explizit gegen Vorurteile gegenüber Flüchtlingen wenden, in einer Pegida-Fan-tauglichen Form anzukündigen. Ein Video, das in der „Focus Online“-üblichen Nacherzählungsform einen ironischen Facebook-Eintrag bebildet, in dem sich jemand erschüttert zeigt, dass sein Leben noch nicht von Ausländern zerstört wurde, verkauft „Focus Online“ so:

Passend zu der Zeile „So benehmen sich Asylsuchende in Deutschland wirklich“ zeigt „Focus Online“ übrigens ein tatsächliches Nachrichtenfoto von einem zerstörten Raum in einer Flüchtlingsunterkunft in Suhl, nachdem es dort zu einer heftigen Massenschlägerei gekommen war.

Wenn die Strategie sein sollte, Fremdenfeinde mit der Anmoderation einzufangen und mit dem Video zum Nachdenken zu bringen, geht sie nicht auf. Der Kommentar, der die meiste Zustimmung erhielt (484 Likes), lautet:

Was habt ihr Plüschtier verteiler erwartet…wartet es ab…kommt noch viel schlimmer…das sind andere, ganz andere mentalitäten deren ihr nicht gewachsen seit…bin seit 35 Jahre Türsteher….kann nur sagen …au backe….deutschland wird sich gewaltig ändern…wenn nicht sofort was passiert…sprich…stopp mit der flüchtlingswelle…!!!

Unter den von Facebook-Nutzern geteilten Einträgen finden sich Kommentare wie:

manoman das drecks Pack muss raus

Auf Nachfrage des Kollegen Jens Twiehaus an den „Focus Online“-Chefredakteur Daniel Steil antwortete der treuherzig:

Darüber, wie „Focus Online“ Fremdenfeinde gezielt anspricht, hatte ich bereits im August berichtet. Jens Schröder schreibt in seiner Oktober-Auswertung der sozialen Interaktionen auf „Meedia“:

Den großen Erfolg – inklusive des neuen Rekordes von 3,142 Mio. Interaktionen mit den innerhalb des Monats veröffentlichten Artikeln – hat Focus Online fast einzig und allein der Flüchtlings-Thematik zu verdanken. 18 der 20 erfolgreichsten Focus-Online-Artikel hatten im Oktober mit der Flüchtlingskrise zu tun – und fast alle waren populistisch und machten Stimmung in eine bestimmte Richtung.

Die sogenannte Fachzeitung „Horizont“ nennt die „Focus Online“-Strategie nicht „rassistisches Clickbaiting“, sondern: Setzen von „nachrichtlichen Schwerpunkten wie der Flüchtlingskrise“.

Mit Lügen gegen die „Lügenpresse“: Pegida fälscht „Spiegel Online“-Überschrift

Die Facebookseite von Pegida bot ihren über 150.000 Abonnenten heute einen Knüller:

Angeblich hat „Spiegel Online“ einen Artikel über die Situation am Bahnhof der mazedonischen Kleinstadt Gevgelija, wo Hunderte Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak versuchen, in einem Zug Richtung Serbien zu gelangen, kurzzeitig mit der Überschrift „Asylbetrüger besteigen Eurocity aus Mazedonien Richtung Germany“ versehen.

In der Logik der Fremdenfeinde von Pegida bedeutet das, dass „Spiegel Online“ versehentlich kurzzeitig die Wahrheit gesagt hat. Ein Volontär hätte vermutlich vergessen, den internen Arbeitstitel vor dem Veröffentlichen zu ändern.

Wenn das stimmen würde, hätte „Spiegel Online“ sehr schnell reagiert: Um 18:55 Uhr veröffentlichte Pegida den Eintrag mit dem Link und der vermeintlich entlarvenden „Spiegel Online“-Überschrift. Schon drei Minuten später kommentierte jemand, die Überschrift sei anscheinend bereits geändert. Bei Google finden sich keinerlei Spuren von der angeblichen ursprünglichen Headline.

Die Erklärung dafür ist leicht: Pegida hat die Überschrift gefälscht. Das ist verblüffend einfach. Man kann, wenn man bei Facebook Links postet, die automatisch von der fremden Seite übernommene Überschrift ändern und durch einen beliebigen eigenen Text ersetzen. Einfach so.

Hier ein von mir selbst gerade angefertigtes Beispiel:

Man benötigt keine zehn Sekunden und null Fachwissen, eine Überschrift entsprechend auszutauschen. Das sollte man wissen, wenn man über Links mit erstaunlichen Titeln bei Facebook stolpert.

Die Pegida-Leute aber sind nicht nur Lügner, sondern auch Stümper. Denn die falsche Überschrift, die sie „Spiegel Online“ untergeschoben haben, kann schon formal gar keine „Spiegel Online“-Überschrift sein. „Spiegel Online“-Artikel-Überschriften enthalten immer einen Doppelpunkt. Vor dem Doppelpunkt steht das, was auf der Startseite die Dachzeile ist. Im konkreten Fall heißt die richtige Überschrift entsprechend: „Flüchtlinge in Mazedonien: Panik vor dem Zaun“. Schon rein formell kann die behauptete Überschrift „Asylbetrüger besteigen Eurocity aus Mazedonien Richtung Germany“ also nicht echt sein.

„Spiegel Online“ hat der Pegida-Darstellung inzwischen ausdrücklich widersprochen und will rechtliche weitere Schritte prüfen behält sich weitere Schritte vor. Die Pegida-Leute bleiben bei ihrer Darstellung.

Nachtrag, 11:20 Uhr. „Spiegel Online“ hatte übrigens den eigenen Artikel schon am Samstag, also lange vor der Behauptung auf der Pegida-Seite, auf Twitter beworben. Auch daraus kann man die tatsächliche Überschrift erkennen:

Nachtrag, 16:40 Uhr. Der Facebook-Eintrag von Pegida ist nicht mehr vorhanden.

Nachtrag, 18:00 Uhr. Auf der Pegida-Seite heißt es nun, dass man den „Spiegel Online“-Link auf Bitte des „Spiegel“ und nach Rücksprache mit der Anwältin gelöscht habe. Man könne „nicht ausschließen“, dass der Link gefälscht wurde, bevor der Artikel auf der Facebook-Seite geteilt wurde. „Auszuschließen ist jedoch, dass die Überschrift vom Administrator der Pegida-Facebook-Seite gefälscht wurde. Entsprechendes kann an Eides statt versichert werden.“ Pegida unternehme „Anstrengungen“, „den Urheber des streitigen Links zu ermitteln“.

Häkelmütze im Pegida-Land

Von Ulrich Wolf

Ulrich Wolf arbeitet seit 2000 bei der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden. Nach elf Jahren in der Wirtschaftsredaktion wechselte er als Spezialist für Hintergründe und komplexe Reportagen in das Ressort Gesellschaft/Seite 3. Dieser Text von ihm ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Kirche und Gesellschaft, „Communicatio Socialis“, erschienen.

Sie wusste um meine Fußball-Leidenschaft, und es war nur eine Geste. Kurz vor der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr schenkte eine Nachbarin mir eine schwarz-rot-goldene, von ihr gehäkelte Mütze. „Als Sonnenschutz beim Public Viewing für dein spärlich behaartes Haupt“, sagte sie. Ich fand das nett, habe das Ding dann aber doch nicht getragen und mir stattdessen eine Deutschland-Fahne um die Schultern gehängt. Die Mütze landete in der „Freizeitkiste“ im Keller. Bis zum Herbst.

Am 27. Oktober berichte ich erstmals über eine Demonstration der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, die als „Pegida“ berühmt werden sollten. Gut tausend Menschen ziehen da um die Dresdner Frauenkirche, üppig ausgestattet mit Nationalflaggen. Hooligans sind darunter, jede Menge Leute aus der Dresdner Gastronomie- und Rotlichtszene, ein paar stadtbekannte Nazis, dauernörgelnde Rentner und einige Gesichter von der Patriotischen Plattform der sächsischen AfD. Sie pöbeln, sie nennen mich „linksversifft“. Einige rufen nur: „Lügenpresse!“

Eine Woche später kommt die Häkelmütze ins Spiel. Sie wirkt wie eine Tarnkappe. Es gibt keinen Ärger mehr, wenn ich einen Block zücke, um mir Notizen zu machen oder mit dem Smartphone fotografiere. Ich kann meine Recherchen vor Ort Montag für Montag mit denen im Internet abgleichen. Die Kontaktversuche zum Pegida-Gründer Lutz Bachmann aber laufen ins Leere. Er reagiert nur einmal, per Telefon, Ende November: „Sind Sie Herr Wolf?“ – „Ja.“ – „Unterlassen Sie es, mich und meine Familie zu belästigen!“ – „Ich habe niemanden belästigt, ich habe nur versucht, Sie zu erreichen.“ – „Es wird kein persönliches Gespräch geben. Nehmen Sie das zur Kenntnis.“ Ich schicke ihm Fragen, er stellt sie auf die „Facebook“-Seite von Pegida. Und kommentiert: „Werter Herr Wolf, seriöser Journalismus sieht anders aus! Was hat meine Vergangenheit mit Pegida zu tun? Ich bin nur ein ganz kleines Zahnrad in einem Getriebe, welches Sie mit Ihren medialen Methoden der Diffamierung und Diskreditierung nicht zerstören werden.“

Einen Tag nach der siebten Pegida-Demonstration am 2. Dezember erscheint das Porträt „Pegida persönlich“ über Lutz Bachmann. Es zeichnet einen Mann, der wirtschaftlich wenig bis gar nichts auf die Reihe bekam. Der während seiner Zeit im Rotlicht-Milieu die Welt der grapschenden Autohändler, Immobilienmakler, Versicherungsvertreter und Anlageberater kennenlernte. Es ist das Porträt eines Mannes, der unbedingt dazugehören will: weniger zum Bildungsbürgertum als viel- mehr zur Schickeria. Politische Ignoranz kompensiert er mit Bauernschläue sowie der Fähigkeit, Menschen zu begeistern mit Parolen, die an die Refrains deutscher Schlager erinnern.

Der Artikel schlägt Wellen. „Zeit“, „Stern“, „Spiegel“, „Focus“ – alle rufen an. Die Zahl der Journalisten bei der Pegida-Demo eine Woche später schnellt empor, die der Mitläufer auch. Bachmann schafft es in die „New York Times“, Pegida in die „Tagesschau“. Das mediale Bashing wirkt in der Bewegung identitätsstiftend, denn der Großteil der Journalisten reduziert Pegida auf eine tumbe rechtsradikale Masse. Viele wollen nicht wahrhaben, dass sich ein außerparlamentarischer Protest von rechts entwickelt, der in der fremd-fremdelnden Bürgerschaft Dresdens auf fruchtbaren Boden fällt.

Am Morgen des 22. Dezembers erscheint die zweite große Geschichte: „Pegida – wie alles begann“. Am Abend dieses Tages habe ich wieder meine Häkelmütze auf und stehe unter 20 000 Pegidisten auf dem Theaterplatz. Bachmann verliest ein Ranking der Lügenpresse. Die „Sächsische Zeitung“ landet nach „Spiegel“ und „NDR-Panorama“ auf Rang drei. Ich bin der einzige, dessen Namen er ausruft. Die Zeitung wird mit Leserbriefen überschwemmt, bis Mitte Januar sollten es fast 4000 Briefe und Mails werden. Im Online-Auftritt schalten wir unter Artikeln, in deren Überschriften Pegida auftaucht, die Kommentarfunktion ab. Die Flut der dort eingehenden Meinungen hätte rund um die Uhr moderiert und kontrolliert werden müssen, dafür fehlt das Personal. Abonnenten, die in einem zutiefst beleidigenden Ton mit der Kündigung drohen, schreibt der Chefredakteur zurück: „Dann kündigen Sie doch.“

Nahezu ohnmächtig müssen wir mit ansehen, wie viele Menschen für Fakten und Argumente nicht mehr zugänglich sind. Sie haben ja „Facebook“, den größten Stammtisch im Land. Dort tauschen sie ihre Wahrheiten ungestört aus. Das soziale Netzwerk ersetzt bei Pegida fehlende Organisations- und Kommunikationsstrukturen. Rund 160.000 Menschen mögen diese „Facebook“-Seite, rund 500 000-mal ist dort bislang kommentiert worden. Die Seite lässt das Ausmaß an Hass erahnen, das in den Köpfen der Nutzer steckt. Dabei scheuen sich immer weniger Menschen, unter Klarnamen ihre Ressentiments kundzutun: „Hauptsache, der Dreck verschwindet von unseren Straßen. Wie, ist mir mittlerweile egal.“ – „Können wir nicht mal einen Lkw voll mit solchen Fach-Sexkräften im Regierungsviertel abladen?“ „Ich würde dem die Eier so zerschmettern, dass er nie wieder eine Frau anschaut.“ „Schmeißt die Arschlöcher raus aus Deutschland!“ Offenbar gilt nun: Durfte in der DDR kaum jemand sagen, was er denkt, so darf seit Pegida jeder alles sagen, ohne dabei zu denken.

Muss die demokratische öffentlichkeit diesen Radikalismus aushalten? Natürlich muss sie das. Aber Aushalten hat ja nichts mit Nichtstun zu tun. Wenn es etwas Positives an Pegida gibt, dann zumindest das: Die westdeutsche Wohlfühl-Demokratie hat in Sachsen ausgedient. Hier muss man kämpfen um den Grundkonsens, auch Mainstream genannt.

Sicher, Pegidas „Facebook“-Welt samt seiner radikal-rhetorischen Inhalte ist eher als verlängerter Kneipentresen nach 20 Uhr zu betrachten, denn als Plattform ernsten politischen Dialogs. Doch Pegida ist auch nach seiner Spaltung im Januar sowie tendenziell rückläufiger Teilnehmerzahlen nicht tot. Im Gegenteil. Das gesellschaftliche Klima wird weiter vergiftet durch Demokratiegegner, die ernster zu nehmen sind als Bachmann und sein Partyszenen-Team. Es geht um jene, die als Neue Rechte fungieren. Ihre Mitglieder sind die Stichwortgeber für Pegida, aus ihren Federn stammen die im Ton gemäßigten Forderungen und Thesen von Pegida, auf ihren Internet-Plattformen formulieren sie eine zielgruppenorientierte Dauerberieselung. Das sind ihre medialen Waffen:

  • Die „Politically Incorrect (PI) News“ sind das Leitmedium. Einer der führenden Köpfe ist der Ex-CDU-Politiker René Stadtkewitz, der mehrfach bei Pegida in Dresden geredet hat. über ihn lief der Kontakt zum niederländischen Rechtsaußen-Politiker Geert Wilders, der auf einer Kundgebung im April vor 15.000 Menschen sprach. Als „mutigsten Journalisten Deutschlands“ bezeichnet „PI-News“ den Heilbronner Karl-Michael Merkle (Pseudonym: Michael Mannheimer). Für ihn wird „Sachsen das Epizentrum eines politischen Rucks, auf den wir Deutsche lange haben warten müssen“.
  • Der Kopp-Verlag in Rottenburg am Neckar vereint rechte Esoterik mit Verschwörungstheorien. Dort schreibt der frühere Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Udo Ulfkotte. Dessen Buch „Gekaufte Journalisten“ ist so etwas wie die Bibel der Lügenpresse-Fans. Ulfkotte trat ebenfalls bei Pegida in Dresden auf.
  • Die rechtspopulistische Zeitschrift „Compact“ von Jürgen Elsässer verfügt über gute Kontakte zu russischen Nationalisten. Die staatlich-russische Video-Nachrichtenagentur „Ruptly“ überträgt Pegida-Demos regelmäßig live. Russische Fahnen sind auf Pegida-Protesten allgegenwärtig, die angebliche Kriegstreiberei gegen Russland ist eines der wichtigsten Themen.
  • Das Magazin „Sezession“ von Götz Kubitscheck ist das intellektuelle Vorzeigeblatt. Der Mann redete bei Pegida unmittelbar nach dem Auftritt von Wilders. Er betreibt im Süden von Sachsen-Anhalt ein Institut für Staatspolitik (IfS). Dieses gehört zum Umfeld der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, der Bachmann ausführliche Interviews gewährt. Zum Dunstkreis des IfS zählt die „Blaue Narzisse“ des Vereins Journalismus und Jugendkultur. Vorsitzender Felix Menzel studierte Kommunikationswissenschaft in Halle, sein Credo lautet: „Wir brauchen Niemanden. Das deutsche Volk kann gesundschrumpfen.“
  • Das Internetportal „Blu-News“ betreibt ein gleichnamiger Verein in München, geführt vom ehemaligen bayerischen Landesvorsitzenden der Partei Die Freiheit, Christian Jung. „Blu-News“ interviewt Pegida-Organisatoren, darunter auch deren Kandidatin für die Dresdner Oberbürgermeis- terwahlen im Juni, die ehemalige AfD-Frau Tatjana Festerling. Der Vorsitzende der Freiheits-Partei, der frühere CSU-Pressesprecher Michael Stürzenberger, ist regelmäßig Gast bei Pegida und betreut mehrere Ableger in Süddeutschland.
  • Hinter dem Blog „Journalistenwatch“ steht der Berliner Verein für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit. Der ehemalige „taz“-Journalist Thomas Böhm betreibt das Portal von Jena aus. Die von ihm angegebene Adresse ist identisch mit der des Landesverbands der Freiheits-Partei in Thüringen. Zum Auftritt von Wilders bei Pegida stellt Böhm fest: „Nach dem Motto ‚Wer schreit, hat Recht‘ pöbeln die linken Journalisten ungehindert herum.“
  • Beliebt bei Pegidisten ist zudem die rechtskonservative Wochenzeitung „Weltwoche“ aus der Schweiz. Ihr Verleger Roger Köppel war von 2004 bis 2006 Chefredakteur der „Welt“. Zu seinen Autoren zählt unter anderem Henryk M. Broder. Für die „Weltwoche“ schrieb Pegidas OB-Kandidatin Festerling eine Eloge über Hooligans. Indirekt lernte sie dadurch Ignaz Bearth kennen, den Gründer der Rechtsaußen-Partei Direktdemokratische Partei Schweiz. Auch Bearth spricht bei Pegida in Dresden.

In der Summe entfalten „PI-News“, „Blu-News“, „Compact“ und Co. eine beträchtliche Wirkung. Als ich im März darüber berichte, dass Bachmanns Hitler-Bild im Netz manipuliert worden sein könnte, schaffe ich es als „Quasi-Kronzeuge“ der Neu-Rechten auf die erste Seite der PI-News. Bachmann lädt mich zu einem Hintergrundgespräch ein, bei den autonomen Linken aber gerate ich in einen Shitstorm. Meine Quellen bei „Dresden nazifrei“ versiegen. Auch meine Häkelmütze werde ich los: Als ich nach dem Wilders-Auftritt in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerate, reißt sie mir ein Vermummter mit den Worten „Du Nazi-Schwein“ vom Kopf.

Ob links- oder rechtsextreme Nischen-Publizistik im Internet: Sie bedroht den auf seriösem Journalismus basierenden Diskurs. Das zeigen zahlreiche Leserreaktionen. Hier ein repräsentatives Beispiel: „Seit Längerem bemerke ich, dass Ihr Blatt Tatsachen verfälscht oder verändert oder beeinflusst. […] Ihren unterschwelligen Ton gegen Pegida nehme ich zum Anlass, mein Abonnement zu kündigen. Ich hoffe, dass Ihre Rezipienten Ihnen in Scharen davon laufen.“ Der Verfasser dieses Leserbriefes ist auch auf „Facebook“ unterwegs. Dort mag er Gruppen wie „Der Lügenpresse den Kampf ansagen“, „Töchter und Söhne Germaniens“ oder „Merkel stressen“. Sachsens evangelischer Landesbischof Jochen Bohl konstatiert: „Es hat sich eine gefährliche Mischung aus geschürten Ängsten, persönlichem Scheitern und des Verdrusses an demokratischen Prozeduren zusammengebraut, die uns nicht ruhig lassen darf.“

Doch der Großteil ruht. Ein öffentlicher Aufschrei gegen Pegida ist im Osten kaum zu hören. Die westdeutschen Leitmedien haben sich zurückgezogen. Im Hintergrund aber arbeiten Pegidas Stichwortgeber zusammen. So treffen sich „Sezession“-Chef Kubitscheck und „Compact“-Macher Elsässer Mitte April mit 150 Gleichgesinnten in Dresden. Beide sehen in Pegida eine „echte Volksbewegung“, deren Aufgabe es sei, „Systemkritik in jedweder Form zu artikulieren“. Pegida-Anhänger sollten Initiativen gründen. „Ob Bürgerbündnisse gegen die Einrichtung von Asylheimen, ob Stammtische oder Debattierklubs: Man muss die Vernetzung fördern und den Impuls dahinter zum Thema machen. Er lautet: Die Lage der Nation ist bedrohlich.“ Zwei Tage nach dem Treffen gibt Pegida seine Zukunftsstrategie bekannt. Demnach werde man „als Bürgerbewegung zu allererst auf kommunaler Ebene Missstände benennen“. Das Pegida-Netzwerk solle „durch eine zentralere Betreuung“ gestärkt werden. Perspektivisch sei eine parlamentarische Arbeit auf kommunaler Ebene ab 2016 angedacht. Der letzte Satz des Papiers lautet: „Pegida ist gekommen, um zu bleiben.“

Mit freundlicher Genehmigung von „Communicatio Socialis“. Die aktuelle Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für Medienethik hat das Thema „Glaubwürdigkeit & Vertrauen – Journalismus zwischen Ressourcenkrise und entfesseltem Publikum“.

„Welt“ und „Leipziger Volkszeitung“ fallen auf falsche Pegida-Seite herein

Die „Leipziger Volkszeitung“ fand ihren Fund so bemerkenswert, dass sie die Öffentlichkeit am Dienstagnachmittag vorab in einer Pressemitteilung darüber informierte. Im Zusammenhang mit Forderungen der Grünen-Politikerin Claudia Roth, schärfer gegen die „Vergiftung des politischen Dialogs“ im Internet vorzugehen, hieß es darin:

Als Reaktion auf die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Bachmann hat sich eine Facebook-Gruppe „Solidarität mit Lutz Bachmann“ gebildet, die unter anderem die Todesstrafe für Kinderschänder fordert und die Grünen-Politikerin als „die schlimmste der Naturmatratzen Claudia ‚Fatima‘ Roth'“ mit angeborenem „Gehirngulasch“ bezeichnet. Unklar ist, ob Bachmann daran direkt beteiligt ist.

In ihrer Mittwochs-Ausgabe berichtete die LVZ auf Seite 5:

„Solidarität mit Lutz Bachmann“: Unterstützer machen bei Facebook mobil

Neue Internetseite für Ex-Pegida-Leitfigur / Angegriffene Bundestagsvizepräsidentin Roth verlangt schärferes Vorgehen gegen Hetze

Leipzig/Berlin. Seit einer Woche ist Lutz Bachmann nicht mehr Pegida-Leitfigur. Dem 42-Jährigen wurde offen zur Schau getragener Hass gegen Andersdenkende und Migranten zum Verhängnis. Er nannte sie in sozialen Netzwerken gern „Viehzeug“, „Dreckspack“ oder „Gelumpe“, soll auf Twitter sogar die Erschießung von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) gefordert haben. Weil solches Gebaren nicht zum aktuellen Pegida-Kurs passt, musste der Initiator gehen. Zugleich wurde eine neue Bachmann-Internetseite freigeschaltet: „Solidarität mit Lutz Bachmann“ heißt es nun bei Facebook. Mehr als 2500 User sind dabei, kondolieren dem Geschassten.

„Wir sind Lutz“ und „#jesuislutz“ lauten die Schlagworte auf dem Portal – in Anlehnung an die Solidarität mit den Terroropfern bei Charlie Hebdo. Auch eine geschwärzte HIV-Schleife ist zu sehen, die an das „Lügenpressen-Opfer Lutz Bachmann“ erinnern soll. Wie viele Pegida-Anhänger diese Schleife mindestens heimlich tragen, ist unklar. Plakate mit „Je suis Lutz“ waren zuletzt bei Pegida auf jeden Fall zu sehen.

Ums Bedauern geht es auch den meisten Nutzern des Portals. „Lutz, Du bist und bleibst das Herz von Pegida“, schreibt eine Rita M. „Die Linken dürfen alles und wenn man mal systemkritisch ist/wird, ja dann bist Du ein Nazi“, ergänzt ein Frank V. Für Daniel B. – der die Bundesrepublik für eine US-Kolonie hält – ist klar: „Ich kann nur meinen Hut davor ziehen, der Typ hat Eier“. Dem entgegnet Thomas R. allerdings „Hat er keine Eier, oder was?“ und moniert, dass Bachmann mit seinem Rücktritt eingeknickt sei. Manche Beiträge wie beispielsweise der vom „Arbeitskreis Schwule in der NPD“ lassen zumindest hoffen, dass das Solidaritätsportal nicht gänzlich ernst gemeint sein könnte. (…)

Da hat es am Ende doch tatsächlich ein winziger Zweifel geschafft, sich einen Weg in den LVZ-Artikel zu erkämpfen. Er hat alles andere nicht verhindern können, vor allem nicht den berauschend irren Gedanken, dass man die schwarzen Lutz-Bachmann-Solidaritäts-Schleifen womöglich nur deshalb nicht in der Öffentlichkeit sieht, weil die Pegida-Leute sie heimlich tragen und ihre Solidarität zum ehemaligen Chef dadurch zeigen, dass sie sie nicht zeigen. Aber immerhin steht er nun da, als einzelner Satz, und hält ein kleines „Womöglich nicht gänzlich ernst gemeint“-Warnschild in die Höhe.

Auf der Seite, die die „Leipziger Volkszeitung“ letztlich doch relativ überwiegend ziemlich fast ganz sicher für eine Unterstützerseite für Lutz Bachmann hielt, fand sich auch dieser Geburtstagsgruß:

Die „Unterstützer“ machten sich zudem Gedanken darüber, wer Bachmann nachfolgen könnte:

Nach eingehender Würdigung der Lebensleistung der verdienten Menschen, welche wir für die kommissarische Nachfolge von LUTZ im ORGA-Team vorschlagen wollen, konnten wir uns nach einem Kopf an Kopf-Rennen zwischen dem Reichskanzler des Deutschen Reiches und der Speerspitze des Widerstandes gegen die BRD-GmbH und Kämpfer gegen die andauernde Besatzung durch die alliierten Truppen in Deutschland Norbert Schittke und dem FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache für letzteren entscheiden. Norbert, gräm dich nicht, es war keine Entscheidung gegen dich, sondern für Heinz-Christian! Für diejenigen unter euch, welche HC Strache (gesprochen „Äitsch-si Strätschi“) noch nicht kennen: Hier ein kurzes Porträt des sympathischen 45-jährigen Lebemanns aus Wien. HC ist keine gewöhnliche queerdo-affine Schwesterwelle wie die anderen Sprechblaseningenieure und Bundesschwafler aus der Schwätzerkaste der Volkszertreter, sondern ein „Macher“ mit einem echten Sinn für das volksdeutsche Wahlvolk! Eben weil er sich tatsächlich für die Bürgerinteressen einsetzt, hat die Medienkrätze und LÜGENPRESSE bereits mehrmals versucht, HC mit Rechtsextremisten, von denen er und wir uns klar abgrenzen, in Verbindung zu bringen. Dabei scheuten die österreichischen Denkprothesen, von Gutmenschen als „Zeitungen“ bezeichnet, auch nicht vor gefälschten Bildern und gekauften Aussagen angeblicher ehemaliger „Kameraden“ von HC zurück. Das österreichische VOLK lässt sich, anders als der Großteil des bundesdeutschen Gutmenschen-Wahlviehs von solchen Nebelkerzen nicht verwirren, da sie anders als wir, nicht von einem von der amerikanischen Ostküstenfinanzmafia und ihren Erfüllungsgehilfen, der Lügenpresse, gepredigten Schuldkomplex an einem Krieg der 70 Jahre vorbei ist und an dem wenige Personen schuld waren, befallen sind. Dabei war damals keineswegs alles schlecht!!!

Als Reaktion auf Kommentatoren, die in der Seite Satire sahen, erschien ein Eintrag, in dem es zu den Hashtags #FürLutz! , #Bachmannvor, #LutzderErwecker und #Satireneindanke! hieß:

Liebe Freunde, aber auch an die ANTIFANTEN,
die grünrot-versiffte, sozialismusverseuchte, pädosexuelle Lügenpresse und die undeutschen Gutmenschen versuchen alles, um uns weiter zu diskreditieren. Die neue Strategie ist es jetzt, dass wir und unsere Ansichten als „Satire“ gebrandmarkt werden. Ihr KÖNNT uns mal. Wir werden noch sehen wie SATIRISCH es wird, wenn das DEUTSCHE VOLK sich erhebt und euch die Hölle heiß macht! Euch und euren Apologeten des Untergangs wie Claudia „Fatima“ Roth oder Cem „Mohammed“ Özdemir!!!!! Wir lassen uns nicht beirren. Für LUTZ, Für PEGIDA!!!! Fallt nicht auf die Kommentare der Spalter herein!!! Sie versuchen uns zu entzweien!!!!

Um es kurz zu machen: Hinter der Facebookseite stehen keine Unterstützer von Lutz Bachmann oder Pegida. Im Gegenteil. Es handelt sich um eine Satire, die die die neurechte Rhetorik in überspitzter Form persifliert. Darauf reingefallen sind wohl auch zahlreiche Pegida-Anhänger, die anfeuerten, kommentierten, „gefällt mir“ klickten und teilten.

Vor knapp 24 Stunden postete der Seitenbetreiber folgende Auflösung:

Liebe Freunde,
Nun möchte ich euch noch eine kleine Anleitung für den Fall geben, dass auch ihr demnächst eine nette, kleine Hetzseite bei Facebook oder irgendwo anders im Weltnetz aufbauen wollt.
Oder auch: Wie sammle ich 2700 Pegidioten in einer Woche:
Zunächst gilt es den passenden emotionalen Moment abzuwarten.
Anschließend ist es wichtig, dass dieser Moment zur Stärkung der Bindung bis zum Erbrechen ausgeschlachtet wird bzw. dass es eine Art Symbolfigur gibt, welche man blind und vollkommen unkritisch zusammen anbeten kann. In diesem Zusammenhang möglichst süße/ pathetische Bilder anfertigen, die den Anhängern als Götzen dienen können und sich gegebenenfalls auch als Titelbild der eigenen Facebookseite gut machen.
Zudem eine zweite Fakeseite bauen, dann rumposaunen dass diese Fake ist, um der ersten Fakeseite mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Ganz wichtig: das richtige Vokabular. Sollte mehrmals pro Post benutzt werden:
Linksgrün-versifft
Antifanten/(SA)ntifa
Pädo-/ pädophil
Lügenpresse/ Systempresse
Gesinnungsdiktatur
Ökofaschisten
Volk
Wir
Sind
Und ganz generell scheint ein analfixierter Sprachgebrauch im Pegidatrend zu liegen.
Zudem immer mal wieder einwerfen, dass man ja keine rechten/ antisemitischen/ islamophoben/ frauenfeindliche/ verschwörungstheoretischen Inhalte vertritt und keinen Hass auf Ausländer, Politiker, Presse, Schwule streut, um dann spätestens ein bis zwei Sätze danach das komplette Gegenteil zu praktizieren.
Wenn man kein Unmensch ist, baut man natürlich auch in jeden Post Hinweise auf den satirischen Charakter der Seite ein, welche aber von fast allen Beteiligten geflissentlich ignoriert/nicht verstanden werden.
Zudem möglichst glaubwürdige und seriöse Quellen heranziehen:
z. B. HC Strache, Christian Anders, Akif Pirinçci
Ach ja, und an alle Pegidioten, die vor 3 Wochen noch Charly waren. Das hier nennt sich auch Satire. Ich gehe daher davon aus, dass ihr die Sache hier auch sehr lustig findet
„grin“-Emoticon

Und kleiner Tipp am Rande. Manchmal lohnt es sich ALLES zu lesen und nicht nur die fünf Wörter, die man ansprechend und überfällig findet. (Nach „Wir sind das Volk“ geht’s meistens noch weiter) Falls ihr tatsächlich immer alles gelesen und damit übereingestimmt habt, dann seid ihr lupenreine Nazis.
Liebe Grüße!

Seit Mittwoch früh steht dieser Cartoon im Seitenkopf:

Trotzdem fiel am Mittwochnachmittag nach der „Leipziger Volkszeitung“ auch noch die „Welt“ auf die Satire herein und schrieb:

Facebook-Seite „Solidarität mit Lutz Bachmann“

Auf Facebook wurde unterdessen die Seite „Solidarität mit Lutz Bachmann“ eingerichtet. Bereits mehr als 3600 Nutzer unterstützen die ehemalige Pegida-Leitfigur. „Lasst nicht zu, dass die linksgrünen Antifanten unseren Lutz in eine rechte Ecke drängen, bloß weil er sich satirisch mit Adolf Hitler auseinandergesetzt hat“, heißt es auf der Seite.

In einem anderen Beitrag wird Bachmann wörtlich wie folgt gewürdigt: „Lutz hat es geschafft, das Meinungsmonopol der linksgrün-versifften Systempresse endlich aufzubrechen. Der Sturm, der bald losbricht, ist zu einem großen Teil sein Verdienst.“

Kolportiert werden auch Verschwörungstheorien: „Die Hinweise über einen im Hintergrund erzwungenen Führungswechsel bei Pegida mehren sich. Pedigda und unser Lutz sind der Führungsclique der BRD-GmbH zu ungemütlich und mächtig geworden. Deshalb hat man ihn schrittweise mundtot gemacht.“

Mag sein, dass gerade im Umfeld von Pegida Satire und Realität ganz besonders schwer zu unterscheiden sind. Aber Journalisten könnten vielleicht wenigstens den Versuch unternehmen.

Nachtrag, 1:25 Uhr. Die „Welt“ hat ihren Artikel korrigiert.

Nachtrag, 10:00 Uhr. Die „Leipziger Volkszeitung“ hat die Online-Version ihres Artikels um ein Update ergänzt.

Nachtrag, 10:30 Uhr. Die falsche Seite hat es auch in die gedruckte „Welt“ von heute geschafft.

Studie über Pegida-Demonstranten zeigt: Pegida-Demonstranten lehnen Teilnahme an Studie ab

Jetzt wissen wir also, wer der „typische“ Pegida-Demonstrant ist: Er „entstammt der Mittelschicht, ist gut ausgebildet, berufstätig, verfügt über ein für sächsische Verhältnisse leicht überdurchschnittliches Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt, männlich, gehört keiner Konfession an, weist keine Parteiverbundenheit aus und stammt aus Dresden oder Sachsen“. Das behauptet eine Studie der Technischen Universität Dresden auf der Grundlage einer Umfrage unter Teilnehmern der Demonstrationen.

Zutreffender ist vermutlich eine andere Aussage: Der typische Pegida-Demonstrant nimmt ungern an Umfragen teil. Zwei Drittel derjenigen, die dafür angesprochen wurden, lehnten hier ab.

Nun gibt es bei solchen Umfragen immer einen Anteil von Menschen, die keine Auskünfte geben. Das ist solange kein Problem, wie man davon ausgehen kann, dass diejenigen, die an der Umfrage teilnehmen, repräsentativ sind für alle. Dass es also keinen systematischen Unterschied gibt zwischen Antwortwilligen und Antwortunwilligen.

Für einen solchen non-response bias spricht hier aber einiges. Man kann durchaus vermuten, dass zum Beispiel gerade Pegida-Teilnehmer mit extremeren Meinungen sich weigern, Auskunft zu geben. Der Ökonom Hannes Hemker schreibt im Blog „Politischer Spielraum“:

Schliesslich ist es mehr als wahrscheinlich, dass es die radikaleren zwei Drittel der Demonstranten waren, die die Umfrage mit dem „Establishment“ verweigerten – so wie sie auch regelmäßig Interviews mit der „Lügenpresse“ verweigern. Dieses Artefakt der selektiven Nichtbeantwortung erklärt wahrscheinlich auch, warum Pegida in der Umfrage demographisch so „normal“ aussieht: weil es sich bei den Befragten um das gebildete, relativ reiche, sozial relativ integrierte Drittel der Demonstranten handelt.

Das Drittel der Angesprochenen, das Auskunft gegeben hat, unterscheidet sich möglicherweise grundlegend von den zwei Dritteln, die keine Auskunft gegeben haben. Ich kann natürlich nicht beweisen, dass das stimmt. Der Punkt ist aber: Die Verantwortlichen der Studie können nicht beweisen, dass das nicht stimmt. Sie wissen nicht, ob die 35 Prozent, die mit ihnen gesprochen haben, wirklich „typische“ Pegida-Demonstranten sind.

Sie tun aber so, als ob. Und veröffentlichen unter anderem solche Diagramme:

100 Prozent sind in dieser Darstellung die 400 Menschen, die bereit waren, sich bei einer Pegida-Demonstration befragen zu lassen. Vielleicht hilft es, sich anzusehen, wie sich das Diagramm verändert hätte, wenn man die rund 800 Demonstranten, die nicht mitmachen wollten, berücksichtigen würde:

Anders gesagt: Es gibt allen Anlass, die Ergebnisse der Umfrage mit größter Vorsicht und Zurückhaltung zu interpretieren. Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans Vorländer, der die Studie durchgeführt hat, tut das nicht. Er hat für die Presse eine Präsentation zusammengestellt, die den Eindruck erweckt, er könne exakte Aussagen über den „typischen“ Pegida-Demonstranten treffen (bis hin zur Angabe: „48 Jahre alt“).

Dass zwei Drittel der angesprochenen Demonstranten eine Mitwirkung ablehnten, geht aus der Präsentation nicht hervor. In der Pressemitteilung der TU Dresden wird es nur beiläufig erwähnt.

In den Medien stießen Vorländers vermeintliche Erkenntnisse auf großes Interesse — und auf wenig Lust, sie wegen ihrer beschränkten Aussagekraft zurückhaltend zu interpretieren:

Die große Zahl von angesprochenen Demonstranten, die nicht mitwirken wollte, wird in einigen Artikeln angesprochen, aber in den wenigsten problematisiert. „Spiegel Online“ immerhin äußert am Ende eines Artikels auf der Grundlage eigener Beobachtungen Zweifel:

Die Forscher hatten die Schwierigkeit, dass zwei von drei Angesprochenen ihnen keine Antwort gaben.

Macht dies ihre Ergebnisse zur Zusammensetzung der Demos weniger aussagekräftig? Zumindest als Reporter vor Ort gewinnt man den Eindruck, dass vor allem die schlechter gebildeten Pegida-Teilnehmer das Gespräch verweigern: Oft erhält man nur Antworten wie „Sie schreiben doch eh, was sie wollen“ oder „Als Journalist wissen Sie doch eh schon alles“.

Vorländer, der Leiter der Studie, hält die Zahl der Antwortverweigerer für unproblematisch. „Solche Quoten sind in der empirischen Sozialforschung normal“, sagt er auf Anfrage. Ein „Effekt der Verzerrung“ lasse sich für ihn nicht feststellen.

Die „Leipziger Volkszeitung“ gibt in ihrem Bericht eine Ahnung davon, wie außergewöhnlich die Umstände waren:

Die Studie hat aber ein Problem: Von den angesprochenen Pegida-Teilnehmern verweigerten rund 65 Prozent jede Aussage. Zudem sei den Befragern eine teils feindselige Stimmung entgegen gebracht worden. Für manche hätte die Umfrage aber auch fast eine therapeutische Wirkung gehabt. Einige hätten sich gegenüber den Wissenschaftlern ihren ganzen Frust von der Seele geredet.

Die ungewöhnliche Umfragesituation könnte die Antworten vielfältig verzerren, etwa auch, wenn die Befrager als staatlich finanzierte Wissenschaftler als Repräsentanten des „Mainstream“ wahrgenommen werden, der diese Demonstrationen täglich öffentlich verurteilt. Das würde womöglich auch erklären, warum so viele Befragte diffus eine „Unzufriedenheit mit der Politik“ nannten und sich nicht negativ über den Islam äußerten.

Man weiß es einfach nicht genau. Auch wenn eine Studie und viele Medien den gegenteiligen Eindruck erwecken.

[mit Dank an Johannes Ost für den Hinweis]

Nachtrag, 16. Januar. Die Agentur epd berichtet, dass Vorländer die Kritik an seiner Untersuchung zurückweist: „Ich habe nicht behauptet, dass die Erhebung repräsentativ im strengen Sinne des Wortes ist.“ Gleichwohl lasse die Zufallsauswahl der Befragten „einen validen Blick auf die soziodemografische Zusammensetzung und die Motivationen“ der «Pegida»-Anhänger zu:

Laut Vorländer ist ein hoher Anteil von Antwort-Verweigerern bei allen Erhebungen üblich. Bei telefonischen Umfragen etwa gebe es nur eine Beteiligung von 20 Prozent. Mit einer Erfolgsquote von 35 Prozent unter etwa 1.200 angesprochenen Personen liege die Ablehnungsquote „im erfahrungsgemäß zu erwartenden Bereich der empirischen Sozialforschung, vor allem unter den besonderen Bedingungen einer Demonstrationsversammlung“.

Vorländer betonte, dass seine Interviewer explizit darauf hingewiesen hätten, dass sie keine Medienvertreter seien. „Das erste, was die ‚Pegida‘-Anhänger wissen wollten, war, ob wir Journalisten sind. Erst als wir das verneint haben, wollten sie mit uns reden.“ Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass diejenigen, die sich nicht beteiligt haben, andere Meinungen vertreten als die Umfrageteilnehmer.

NAchtrag, 16:20 Uhr. Vorländer äußert sich auch im Interview mit wiwo.de.

Zeitungsverleger instrumentalisieren „Charlie Hebdo“-Anschlag für Kampf gegen Pegida

Diese Karikatur wird morgen als Teil einer Aktion des Zeitungsverlegerverbandes in vielen Zeitungen erscheinen:


Karikatur: Klaus Stuttmann; Quelle: BDZV

Ich halte sie für infam.

Der Vorwurf, der darin steckt, ist perfide und falsch. Er ist perfide, weil er Menschen, die friedlich demonstrieren, mit einem Verbrechen in Verbindung bringt, das sie nicht befürworten, nicht gutheißen und das nicht in ihrem Namen begangen worden ist. Und er ist falsch, weil die Zeitschrift „Charlie Hebdo“ aus Sicht der Pegida-Leute genau das Gegenteil dessen ist, was sie als „Lügenpresse“ beschimpfen.

Vielleicht sollte ich vorwegschicken: Ich habe keinerlei Sympathien für Pegida und die Ressentiments ihrer Anhänger. Ich halte, bei aller Kritik, die ich an Medien habe, die pauschale Verurteilung für falsch und den Begriff „Lügenpresse“ für inakzeptabel. (Und den Vorwurf von dieser Seite schon deshalb für grotesk, weil Blätter wie die „Bild“ den Pegida-Leuten in den vergangenen Jahren zuverlässig Treibstoff für ihre Paranoia geliefert haben.)

Aber.

Es ist idiotisch, so zu tun, als müssten sich die Pegida-Leute, die sich gerade über die Morde an den Karikaturisten von „Charlie Hebdo“ empören, dafür schrecklich verbiegen, weil sie doch eigentlich auch gegen die freie Presse seien, wie die islamistischen Attentäter. Denn aus Pegida-Sicht haben die „Charlie Hebdo“-Mitarbeiter dadurch, dass sie sich trauten, den Islam zu kritisieren — im grausamsten Sinne des Wortes: ohne Rücksicht auf Verluste — , genau das getan, was sie in den deutschen Medien vermissen und was einen erheblichen Teil des „Lügenpresse“-Vorwurfs ausmacht.

In dieser Sicht ist „Charlie Hebdo“ das Gegenteil von „Lügenpresse“; seine Mitarbeiter zahlten für ihren Mut, anders als die „Lügenpresse“ die Wahrheit zu sagen, mit dem Leben. Was nicht nur die Wut auf die Täter (und die Religion, auf die sie sich berufen) steigert, sondern auch auf die „Lügenpresse“.

Das ist nicht meine Sicht. Ich mache mir diese Argumentation auch nicht zu eigen. Aber sie hat eine innere Logik.

Äußerlich krankt die Logik natürlich daran, dass man „Charlie Hebdo“ dafür als ein islamkritisches Blatt wahrnehmen muss und nicht als ein Blatt, das sich an allen Religionen abarbeitete, an den Fanatikern, an den Mächtigen, an den Idioten — und nicht zuletzt an den Islamophoben und den Ausländerfeinden wie Marine Le Pen. „Charlie Hebdo“ ist ein Blatt, das den Pegida-Leuten nicht gefallen dürfte. Aber dadurch, dass es offenkundig einem islamistischen Attentat zum Opfer fiel, ist es leicht, sein Wesen fälschlicherweise auf die Verspottung des Islam zu reduzieren.

Es ist schon richtig: Man muss „Charlie Hebdo“ vor der nachträglichen Vereinnahmung durch Islamophobiker bewahren. Und man muss verhindern, dass die Morde der Terroristen in Paris von den Pegida-Leuten für ihre Agitation gegen Ausländer und Moslems instrumentalisiert werden.

Aber die Parallele, die die Karikatur zwischen den Worten der Pegida-Anhänger und den Taten des islamistischen Terroristen zieht, ist falsch. Und ihre Wirkung ist verheerend. Wiederum aus Sicht dieser Leute formuliert: Die deutsche „Lügenpresse“ ist nicht nur zu feige, die Wahrheit zu sagen. Sie erklärt sich nach den Attentaten sogar für solidarisch, wenn nicht identisch mit denen, die dafür nicht zu feige waren. Und erklärt stattdessen ihre Kritiker zu Komplizen der Täter.

Die Presse bestätigt aus Pegida-Sicht so, auf kaum zu übertreffende Weise, den Vorwurf von der „Lügenpresse“.

Und es kommt noch besser. Einer der Vorwürfe, die gegen die Medien erhoben werden, ist der der „Gleichschaltung“ — oder weniger problematisch formuliert: dass es in ihnen an Meinungsvielfalt mangele. Und die Zeitungen bringen nun, als Antwort darauf, gemeinsam in großer Zahl dieselbe infame Karikatur, für alle bereitgestellt vom Zeitungsverlegerverband BDZV? Und das ist klug?

Die Gemeinschaftsaktion besteht nicht nur aus der Zeichnung. Dazu gehört ein Text von Helmut Heinen, dem BDZV-Präsidenten. Er kommt daher wie einer von vielen Appellen, die man in diesen Tagen hören kann, die Meinungs- und Pressefreiheit zu verteidigen. Aber er nutzt die Tragödie von Paris in, wie ich finde, schamloser Weise, Eigen-PR für Zeitungen zu machen. Vermutlich ist es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass er die Morde nicht dafür nutzt, noch einmal an die Bedeutung des Leistungsschutzrechtes zu erinnern oder die Unverschämtheit zu betonen, dass der Mindestlohn auch für so etwas immanent Kostbares und Edles gelten soll wie das Austragen von Zeitungen.

Es ist ein Dokument der Selbstgerechtigkeit. Heinen klopft sich und den seinen auf die Schulter:

In herausragender Solidarität berichten freie Medien weltweit seit Tagen über dieses unmenschliche Verbrechen (…)

Herausragende Solidarität, was soll das sein? Inwiefern ist das eine journalistische Qualität? Und: Solidarität mit wem oder was? Vielleicht am Ende: mit sich selbst?

Die Medien und gerade auch die Zeitungen tragen durch Kommentare und Hintergrundberichte zur Reflexion über unsere zivilen Standards bei.

Gerade auch die Zeitungen!

Sie sind, mit allen Fehlern und Schwächen, mit ihren Stärken und Vorzügen, eine Errungenschaft unserer Demokratie, die wir stets aufs Neue verteidigen müssen. Das zeigt nicht nur der Anschlag auf „Charlie Hebdo“. Das zeigen auch Nazi-Schmierereien an den Wänden deutscher Verlagshäuser oder das dumpfe Verunglimpfen der „Lügenpresse“ durch die Pegida-Anhänger.

Ja, auch ich sehe in dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ einen Anschlag auf die Presse- und Meinungsfreiheit insgesamt. Aber ich hätte davor zurückgeschreckt, von dem blutigen Gemetzel in Paris unmittelbar einen Bogen zu schlagen zu „Schmierereien“ und „Verunglimpfungen“, so lästig sie auch sein mögen. Ich glaube auch, dass es richtig ist, den Rufen von der „Lügenpresse“ etwas entgegenzusetzen, aber sie sind, so unerträglich sie sein mögen und so eindeutig ihr politischer Hintergrund ist, nicht dasselbe wie ein Mordanschlag. Einen anderen Eindruck zu erwecken, ist töricht und kontraproduktiv.

Es klingt, als würde Heinen das in diesen Tagen inflationär benutzte Bekenntnis „Je Suis Charlie“ nicht als Zeichen der Solidarität zu verstehen, sondern als wehleidiges: Ja, uns wird auch Unrecht getan, durch diese bösen Rufe auf Demonstrationen und das alles.

Die Zeitungsverleger instrumentalisieren das Attentat von Paris für ihren Kampf gegen Pegida. Ich möchte mich davon distanzieren.

[Offenlegung: Ich schreibe regelmäßig für die FAZ.]

Nachtrag, 23:45 Uhr. Der „Zollern-Alb-Kurier“ hat seinen Artikel mit der Karikatur gelöscht.

Korrektur, 10. Januar. Die „Welt“ hat sich nicht an der Aktion beteiligt, sondern Heinens Kommentar nur in einem kurzen Auszug dokumentiert.

Übrigens hat der BDZV noch eine Alternativ-Karikatur angeboten. Einige Blätter, wie die „Rhein-Zeitung“, haben diese statt der oben gezeigten abgedruckt.

Nachtrag, 11. Januar. Sehr lesenswert zum Thema:

Nachtrag, 12. Januar. Der Deutsche Journalisten-Verband DJV distanziert sich von der BDZV-Kampagne.